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DBV-Schriften - Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein eV

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12 <strong>DBV</strong>-R<strong>und</strong>schreiben Nr. 226 ■ September 2010dung klassifizierter Baustoffe, Bauteile <strong>und</strong> Sonderbauteile.Änderung A1.Ihr Ansprechpartner beim <strong>DBV</strong> ist Dr.-Ing. Frank Fingerloos;E-Mail: fingerloos@betonverein.de<strong>DBV</strong>-Forschungsprojekt 280: „Beurteilung der Wirksamkeitvon Wasserglas zur Verbesserung des Verschleißwiderstandesbei Industrieböden“Forschende Stelle: Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl fürBaustofftechnikProjektleiter: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rolf BreitenbücherSachbearbeiterin: Dipl.-Ing. Bou-Young YounZeitraum: Januar 2009 bis Juli 2010Industrieböden aus <strong>Beton</strong> müssen während ihrer gesamtenNutzungsdauer einen ausreichend hohen Widerstand gegenhohe mechanische Beanspruchungen aufweisen, die oft inKombination, z. B. schleifend, rollend, stoßend oder schlagend,auftreten. Um diese Eigenschaft sicherstellen zu können,werden bei der sehr starken Verschleißbeanspruchung XM3üblicherweise Hartstoffmörtelschichten bzw. Hartstoffeinstreuungenauf die <strong>Beton</strong>oberfläche aufgebracht. Um auch bei denmoderateren Beanspruchungen XM1 <strong>und</strong> XM2 den Verschleißwiderstandnoch zu erhöhen, werden seit einigen Jahrenin Deutschland wässrige Alkalisilikate (Wasserglas) auf dienoch frische bzw. bereits erhärtete <strong>Beton</strong>oberfläche appliziert.Ziel dieses Forschungsprojektes war es, die Wirksamkeit vonzwei praxisüblichen Wassergläsern zur Verbesserung des Verschleißwiderstandeszu untersuchen.Bei den Untersuchungen zur kapillaren Wasseraufnahmekonnte eine im Vergleich zum Referenzbeton RB-2 (abgescheibt<strong>und</strong> geglättet) um bis zu 88 % geringere Wasseraufnahmebei den mit Wasserglas applizierten <strong>Beton</strong>en nachgewiesenwerden. Während die Wasseraufnahme der zyklischbefeuchteten Probekörper im gesamten Verlauf der Prüfungstetig, aber mit reduzierter Intensität zunahm, stieg die Wasseraufnahmebei den mit Wasserglas applizierten Probekörpernsowie bei den Probekörpern ohne jegliche Applikationbei Trockenlagerung kontinuierlich an.Im Rahmen der Verschleißprüfungen unter 50- bis 100%igerNormbelastung nach 90 <strong>und</strong> 180 Tagen wurde bei allenuntersuchten Probekörpern (außer Hartstoffmörtelschichten)ein deutlicher Anstieg der mittleren Abriebtiefe von ca.0,125–0,15 mm je Zyklus nach dem vierten bis fünften Prüfzyklusfestgestellt. Die Abriebtiefe nimmt nach jedem weiterenPrüfzyklus stetig zu <strong>und</strong> verdoppelt sich etwa nach Beendigungvon 16 Prüfzyklen. Die mittlere Abriebtiefe derProbekörper mit Hartstoffmörtelschicht nimmt nach dem erstenbis zum fünften Zyklus um ca. zwei Drittel ab <strong>und</strong> bleibtin den Folgezyklen etwa konstant bei etwa 0,05 mm.Nach Beendigung der Verschleißprüfung von 16 Prüfzyklenzeigte sich für eine Hartstoffmörtelschicht (HM) ein deutlichhöherer Verschleißwiderstand als für die mit Wasserglas applizierten<strong>Beton</strong>e (W) <strong>und</strong> die Referenzbetone ohne jeglicheApplikation (RB). Der Verschleiß der Hartstoffmörtelschichtwar im Vergleich zu den übrigen Probekörpern um r<strong>und</strong> zweiDrittel geringer. Bei den mit Wasserglas applizierten <strong>Beton</strong>en<strong>und</strong> den <strong>Beton</strong>en ohne jegliche Applikation wurden nahezugleiche mittlere Abriebwerte ermittelt. Die Prüfungen mitnur mäßigen Verschleißbeanspruchungen (75 % bzw. 50 %der Normbelastung) konnten ebenfalls keine signifikant<strong>eV</strong>erbesserung des Verschleißwiderstandes durch die Applikationder zwei verwendeten Wasserglasprodukte W1 <strong>und</strong> W2aufzeigen (siehe Bild 2).mittl. Abriebtiefe t M,16 [mm]4,003,503,002,502,001,501,000,500,003,273,111,03RB-1 RB-2 HM W1-A(TR)2,93 2,93W1-A(ZB)2,75Bild 2: Mittlere Abriebtiefen (akkumuliert nach 16 Prüfzyklen)bei Normbelastung im Alter von 90 d▼ Umweltschutz2,502,96 3,012,663,30W1-B W1-C W2-A W2-B W2-C W2-DRB-1RB-2HMW1-A (TR)W1-A (ZB)W1-BW1-CW2-AW2-BW2-CW2-DDie durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass mittels einerchemischen Oberflächenverfestigung durch Wasserglaskeine signifikante Verbesserung des Verschleißwiderstandesvon Industrieböden erzielt werden kann.Masse statt Klasse?Das B<strong>und</strong>esumweltministerium erarbeitet zeitgleich sechsneue Regelwerke im Bereich Wasser/Boden/AbfallWährend die politischen Entscheidungsträger die parlamentarischeSommerpause genossen, bereitete die Arbeitsebenedes B<strong>und</strong>esumweltministeriums mit Hochdruck die nächsteSitzungsperiode vor. Nicht weniger als sechs Gesetze <strong>und</strong>Verordnungen sind derzeit allein für den Bereich Wasser/Boden/Abfallin der Pipeline:1. Verordnung zum Schutz des Gr<strong>und</strong>wassers (Gr<strong>und</strong>wasserverordnung),2. Erste Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung(Trinkwasserverordnung),3. Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (VerordnungOberflächengewässer),4. Gesetz zur Neuordnung des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallrechts(Krw-/AbfG),5. Verordnung über den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffenin technischen Bauwerken (Ersatzbaustoffverordnung),6. Änderung der B<strong>und</strong>es-Bodenschutz- <strong>und</strong> Altlastenverordnung(B<strong>und</strong>esbodenschutzverordnung).Verbindendes Element der neuen Regelwerke sind die Geringfügigkeitsschwellenwerte,mit denen die europäischenUmweltqualitätsnormen national umgesetzt werden sollen.Die für r<strong>und</strong> 100 anorganische <strong>und</strong> organische Parameterabgeleiteten Geringfügigkeitsschwellenwerte sollen imGr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser die Grenze bilden, um zwischeneinem unbelasteten <strong>und</strong> einem belasteten bzw. einemGewässer mit gutem oder nicht gutem chemischen Zustand

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