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Klimaschutz und Energieprogramm 2020 - Bremen

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5.5 Ergänzende Betrachtung der Stahlindustrie<br />

ArcelorMittal <strong>Bremen</strong> hat den Gutachtern insgesamt<br />

elf <strong>Klimaschutz</strong>maßnahmen mit einem Investitionsvolumen<br />

von über 300 Mio. Euro genannt. Alle Maßnahmen<br />

zusammen können bis <strong>2020</strong> die Reduktion der<br />

spezifischen Emissionen je t Rohstahl um 10,5 % ge -<br />

genüber 2006 bewirken. Die Gutachter haben aus<br />

diesen Maßnahmen zwei Maßnahmenpakete gebildet:<br />

1. Maßnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

• Konvertergasnutzung: Nutzung des Prozessgases<br />

des Konverterprozesses als Brennstoff in den Hubbalkenöfen<br />

oder im Kraftwerk;<br />

• Reduzierung Kokssatz: Prozessoptimierung im Rah -<br />

men der Neuzustellung am Hochofen 3 führt zur Re -<br />

duzierung des erforderlichen Kokssatzes (25 % der<br />

Energieeinsparung wird als Referenzentwicklung<br />

ge wertet, weil „normaler technischer Fortschritt“);<br />

• Neuer Gichtgasblock: Neues Gichtgaskraftwerk führt<br />

zu einer signifikanten Wirkungsgradsteigerung, was<br />

den Fremdstrombezug reduziert. Zusätzlich wird<br />

über die Kraft-Wärme-Kopplung Dampf in das Hüttennetz<br />

gespeist, wodurch die Dampferzeugung<br />

vor Ort nur noch in Notfällen gebraucht wird.<br />

• Einbau einer effizienteren Luftzerlegungsanlage:<br />

Ersatz der alten Luftzerlegungsanlage durch eine<br />

neue mit einer effizienteren Stromnutzung (25 % der<br />

Energieeinsparung wird als Referenzentwicklung<br />

gewertet, weil „normaler technischer Fortschritt“).<br />

Tabelle 5-12<br />

Entwicklung der CO 2 -Emissionen in der Stahlindustrie im <strong>Klimaschutz</strong>szenario<br />

im Vergleich zum Referenzszenario<br />

Referenzszenario<br />

<strong>Klimaschutz</strong>szenario<br />

Ersparnis <strong>Klimaschutz</strong>szenario<br />

1990<br />

4.831<br />

4.831<br />

0<br />

2. Maßnahmen mit mittlerer Wahrscheinlichkeit<br />

• Erdgasentspannungsturbine: Nutzung der Druckdifferenz<br />

zwischen dem Erdgasliefernetz <strong>und</strong> dem<br />

Hüttennetz zur Stromerzeugung,<br />

• Gichtgasentspannungsturbine: Nutzung der Druck -<br />

differenz zwischen dem Hochofen <strong>und</strong> dem Gichtgasnetz<br />

zur Stromerzeugung,<br />

• Optimierte Abwärmenutzung R<strong>und</strong>kühler: Teilrück -<br />

führung Abgasstrom R<strong>und</strong>kühler an der Sinteranlage<br />

auf das Sinterband,<br />

• Optimierung der Druckluftversorgung: Stromeinsparungen<br />

durch Optimierung der Druckluftversorgung,<br />

• Wärmerückgewinnung am Hochofen 3: Wegfall der<br />

Erdgasmengen in den Cowpern durch Vorwärmung<br />

der Brennluft,<br />

• Stromreduzierung Gebläse 21: Reduktion der Druck -<br />

verluste im Gebläse 21, das zum Hochofen 2 gehört.<br />

Das <strong>Klimaschutz</strong>szenario unterstellt die Umsetzung<br />

beider Maßnahmenpakete bis <strong>2020</strong>.<br />

Wie Tabelle 5-12 <strong>und</strong> Abbildung 5-4 zeigen, ergibt sich<br />

insgesamt eine Reduktion im <strong>Klimaschutz</strong>szenario<br />

gegenüber dem Referenzszenario <strong>2020</strong> in Höhe von<br />

423 kt CO 2 , davon<br />

• 198 kt CO 2 -Reduktion durch Umsetzung der Maßnahmen<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit (46,8 %),<br />

• 41 kt CO 2 -Reduktion durch Umsetzung der Maßnahmen<br />

mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (9,7 %),<br />

• 184 kt CO 2 -Reduktion aufgr<strong>und</strong> der Verringerung<br />

der spezifischen CO 2 -Emissionen der Stromerzeugung,<br />

d. h. durch Umsetzung von <strong>Klimaschutz</strong>maßnahmen<br />

der Energiewirtschaft (43,5 %).<br />

2005<br />

3.794<br />

3.794<br />

0<br />

2010<br />

1.000 t CO2 3.194<br />

3.057<br />

136<br />

2015<br />

4.383<br />

4.036<br />

348<br />

<strong>2020</strong><br />

4.555<br />

4.132<br />

423<br />

41

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