Klimaschutz und Energieprogramm 2020 - Bremen
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Für die Entwicklung des Endenergieträgereinsatzes<br />
wird für beide Gebietskörperschaften von folgenden<br />
Entwicklungen ausgegangen:<br />
• steigender Anteil der regenerativen Energien an der<br />
Endenergiebereitstellung<br />
• weitere Zurückdrängung des Kohle- <strong>und</strong> Heizöleinsatzes<br />
zugunsten von Erdgas<br />
• ab 2005 rückläufiger Fern- <strong>und</strong> Nahwärmeeinsatz<br />
aufgr<strong>und</strong> des Wärmebedarfsrückgangs durch Gebäudesanierung,<br />
welcher die Fernwärmeverdichtung<br />
überkompensiert<br />
4.2.3 Verkehr<br />
Im Straßenpersonenverkehr reduzieren sich spezifische<br />
Kraftstoffverbräuche der Pkw von 2005 bis <strong>2020</strong><br />
um jeweils 11 % bei Otto- <strong>und</strong> Dieselmotoren. Dies ent -<br />
spricht dem Szenario-Trend des aktuellen Shell-Szenarios<br />
(Shell 2009), welches aktuelle Entwicklungen<br />
wie die 2009 verabschiedete EU-Richtlinie zur Begren -<br />
zung der spezifischen CO 2 -Emissionen der Neufahr -<br />
zeug flotten berücksichtigt. Hinsichtlich der Ent wicklung<br />
der Struktur der Fahrzeugflotte wurde aber auf<br />
prognos/EWI (2007) Bezug genommen, die eine höhere<br />
Durchsetzung der Fahrzeugflotte mit Diesel-Antrieben<br />
annehmen als Shell. 1<br />
Alternative Antriebe wurden im vorliegenden Referenz -<br />
szenario nicht berücksichtigt: Gasantriebe werden bis<br />
dahin nicht über eine Nischenrolle hinauskommen; da<br />
sie jedoch hinsichtlich des CO 2 -Ausstoßes nur ganz<br />
schwache Wirkungen entfalten, kann im vereinfachten<br />
Ansatz auf eine Modellierung verzichtet werden.<br />
Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb sind derzeit unbe -<br />
deutend, <strong>und</strong> es wird hier für die nahe Zukunft (<strong>2020</strong>)<br />
davon ausgegangen, dass ihre Nische im Referenzfall,<br />
also ohne eine lokale Förderung, noch kleiner sein wird<br />
als die der anderen Fahrzeuge. Von einer Hybridisierung<br />
der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor wird gleichwohl<br />
ausgegangen.<br />
Im öffentlichen Straßenpersonenverkehr liegen teil -<br />
wei se Daten zum Kraftstoffverbrauch vor, so bei Bussen<br />
<strong>und</strong> Straßenbahnen der BSAG <strong>und</strong> bei den Bus sen<br />
von Bremerhavenbus. Angaben zum Kraftstoffverbrauch<br />
des hinsichtlich der Verkehrsleistung bedeutendsten<br />
Unternehmens, der Weser-Ems-Bus GmbH,<br />
liegen nicht vor; insofern musste hier abgeschätzt<br />
werden. Ein Fehler bei dieser Abschätzung kann aufgr<strong>und</strong><br />
der Menge an erbrachten Fahrzeug-Kilometer im<br />
Liniennahverkehr das Gesamtergebnis hinsichtlich<br />
des Dieselverbrauchs maßgeblich verzerren, während<br />
er bei anderen Verkehrsarten vernachlässigbar wäre.<br />
Der Endenergiebedarf des Schienenpersonenverkehrs<br />
(SPNV) wurde anhand der ermittelten Platz-Kilometer<br />
berechnet. Beim spezifischen Verbrauch wurden die<br />
von ifeu ermittelten Durchschnittswerte für die DB AG<br />
angesetzt. Die Endenergiebedarfswerte im Referenzjahr<br />
2005 der Stadt <strong>Bremen</strong> für den Schienenpersonen -<br />
fernverkehr <strong>und</strong> den Schienengüterverkehr wurden<br />
entsprechend deren b<strong>und</strong>esweiten Anteilen am Strom<strong>und</strong><br />
Dieselbedarf der Eisenbahn angesetzt. Diese Aufteilung<br />
wird als plausibel angesehen, da die Stadt Bre -<br />
men sowohl im Güterverkehr als auch im Personenver -<br />
kehr eine Knotenpunktfunktion erfüllt. Für den Schie -<br />
nenpersonenfernverkehr wurde kein Dieselbedarf<br />
angesetzt, da die Strecken, auf denen dieser stattfindet,<br />
alle elektrifiziert sind. Bremerhaven ist nicht vom<br />
Fernverkehr erschlossen.<br />
Für den die Stadt <strong>Bremen</strong> berührenden Schienenpersonenfernverkehr<br />
wurden die b<strong>und</strong>esweit prognosti -<br />
zierten Zuwachsraten (prognos/EWI 2007) angesetzt.<br />
Im Luftverkehr wurden Reduktionen im spezifischen<br />
Energiebedarf in Höhe von 1,5 % pro Jahr unterstellt.<br />
Eine solche Effizienzsteigerung ist ambitioniert, inso -<br />
fern kann dies als optimistischer Ansatz gewertet<br />
werden.<br />
Für den Güterverkehr wurde Im Binnenverkehr ein<br />
spe zifischer Kraftstoffbedarf von 30,4 l Diesel/100 km<br />
angenommen. Dieser Wert ist überzeichnet, da der<br />
Ver kehr mit Lkw unter 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht<br />
beim Verbrauch mitgedacht ist, gleichwohl aber nicht<br />
von der Kraftverkehrsstatistik erfasst wird, auf die<br />
sich die Angabe der Verkehrsleistung bezieht.<br />
Es wurde weiterhin angenommen, dass sich die zu -<br />
künf tigen Effizienzgewinne (vgl. prognos/EWI 2007)<br />
im Straßengüterverkehr proportional auf die unterschiedlichen<br />
Verkehrsarten verteilen.<br />
Die steigenden Verlademengen bei der Eisenbahn füh -<br />
ren angenommenermaßen zu einem proportionalen<br />
Anstieg der Zugleistungen <strong>und</strong> entsprechend von<br />
Traktionsleistungen im Diesel- <strong>und</strong> Strombetrieb. Die<br />
Auswirkungen eines möglicherweise verstärkten Eisenbahnverkehrs<br />
(<strong>und</strong> Strombedarfs) auf Bremer Gebiet<br />
in Folge des geplanten Ausbaus des Jade-Weser-<br />
Ports bleiben unberücksichtigt. Der Anteil des Transitverkehrs<br />
am Strombedarf wurde für das Jahr 2005<br />
mit 40 % angesetzt. Das Ausmaß des zukünftigen Tran -<br />
sitverkehrs wurde anhand der für Gesamtdeutschland<br />
1 Die Shell-Szenarien bauen auf dem Szenario von prognos/EWI (2007) zum Energiegipfel auf, das zum Ende des Jahres<br />
2007 erstellt wurde. Sie stehen deshalb zu diesen nicht im Widerspruch, sondern stellen eine Weiterentwicklung dar.<br />
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