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Was das Herz begehrt

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24 GESUNDHEIT BEOBACHTER KOMPAKT 17/2008<br />

Die fünf häufigsten <strong>Herz</strong>krankheiten: Entstehung und Symp<br />

Koronare <strong>Herz</strong>krankheit<br />

Die Koronararterien (<strong>Herz</strong>kranzarterien)<br />

versorgen den <strong>Herz</strong>muskel<br />

mit Blut, decken also dessen Eigenbedarf<br />

ab. Bei der koronaren <strong>Herz</strong>krankheit<br />

sind diese Gefässe verengt –<br />

der <strong>Herz</strong>muskel wird nicht mehr mit<br />

genügend Blut versorgt.<br />

w Ursachen: Grund für die Verengung<br />

der <strong>Herz</strong>kranzarterien ist Arteriosklerose,<br />

im Volksmund Arterienverkalkung<br />

genannt. Dabei lagern<br />

sich in den Arterien des Körpers<br />

Fette an, die verkalken und mit der<br />

Zeit zu einer dicken, weniger elastischen<br />

Gefässwand und zu einem<br />

verengten Blutgefässquerschnitt<br />

führen – auch in den <strong>Herz</strong>kranzarterien.<br />

Risikofaktoren für Arteriosklerose<br />

sind: erhöhte Blutfettwerte,<br />

Rauchen, hoher Blutdruck, Über-<br />

<strong>Herz</strong>insuffizienz (<strong>Herz</strong>schwäche)<br />

Ein geschwächtes <strong>Herz</strong> hat nicht genügend<br />

Kraft, <strong>das</strong> Blut durch den Kreislauf<br />

zu pumpen und den Körper optimal mit<br />

Blut zu versorgen. Das Blut staut sich<br />

vor dem <strong>Herz</strong>en. Chronische <strong>Herz</strong>insuffizienz<br />

ist eine fortschreitende Erkrankung:<br />

Die Wand der linken <strong>Herz</strong>kammer<br />

verdickt, und die <strong>Herz</strong>kammern weiten<br />

sich aus – die <strong>Herz</strong>leistung wird zunehmend<br />

schlechter. Das <strong>Herz</strong> wird mit<br />

der Zeit grösser und zugleich kraftloser.<br />

Der Blutkreislauf droht zu versagen.<br />

Die Hälfte der Patienten stirbt an einem<br />

plötzlichen <strong>Herz</strong>tod wegen einer <strong>Herz</strong>rhythmusstörung.<br />

w Ursachen: Hoher Blutdruck, ein zuvor<br />

erlittener <strong>Herz</strong>infarkt, ein <strong>Herz</strong>klap-<br />

<strong>Herz</strong>klappenfehler<br />

<strong>Herz</strong>klappen sind Ventile und sorgen<br />

dafür, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Blut nur in eine Richtung<br />

fliesst. Ist eine Klappe verengt<br />

(Stenose), staut sich vor der Klappe <strong>das</strong><br />

Blut, schliesst sie nicht richtig (insuffiziente<br />

Klappe), fliesst Blut zurück in den<br />

Vorhof beziehungsweise in die Kammer.<br />

In der linken <strong>Herz</strong>hälfte liegen zwischen<br />

Vorhof und Kammer die Mitralklappe,<br />

gewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes<br />

mellitus), Bewegungsmangel sowie<br />

familiäre Veranlagung (siehe auch<br />

«Das fatale Quartett», Seite 26).<br />

w Symptome: Am Anfang machen sich<br />

keine Symptome bemerkbar. Bei<br />

fortschreitender Erkrankung kommt<br />

es zu Angina-Pectoris-Anfällen<br />

(Druckschmerz auf der Brust, Engegefühl<br />

oder Brennen hinter dem<br />

Brustbein). Bei leichten Gefässverengungen<br />

treten die Schmerzanfälle<br />

nur bei körperlicher Anstrengung<br />

auf, bei starken Verengungen<br />

hingegen auch in Ruhephasen.<br />

Weitere Symptome sind<br />

Kurzatmigkeit sowie ein Schweregefühl<br />

in Armen und Schultern.<br />

Wenn die schlechte Durchblutung<br />

des <strong>Herz</strong>ens die elektrische Impuls-<br />

penfehler, koronare <strong>Herz</strong>krankheit,<br />

<strong>Herz</strong>muskelerkrankungen, Lungenkrankheiten<br />

und andere.<br />

w Symptome: Erste Anzeichen sind Kurzatmigkeit,<br />

Schwäche, <strong>Herz</strong>klopfen,<br />

zunächst nur bei körperlicher<br />

Anstrengung, bei fortgeschrittener<br />

Erkrankung auch in Ruhephasen. Zudem<br />

treten <strong>Was</strong>seransammlungen<br />

im Körper auf (Ödeme), insbesondere<br />

in den Unterschenkeln. Auch<br />

häufiges <strong>Was</strong>serlassen in der Nacht<br />

kann ein Symptom sein. Denn beim<br />

Liegen verschiebt sich <strong>das</strong> angestaute<br />

<strong>Was</strong>ser im Körper (via Blut)<br />

vermehrt von den Beinen in den<br />

Brustraum. Die Niere versucht dann,<br />

am Ausgang der Kammer die Aortenklappe,<br />

in der rechten Hälfte liegen<br />

zwischen Vorhof und Kammer die<br />

Trikuspidalklappe und am Kammerausgang<br />

die Pulmonalklappe.<br />

w Ursachen: Alterungsbedingte Veränderungen<br />

der Klappen, bakterielle<br />

Klappeninfektionen und Ausweitung<br />

des Klappenhalteapparats etwa bei<br />

entstehung und -ausbreitung, die<br />

den <strong>Herz</strong>schlag steuern, beeinträchtigt,<br />

kommt es zu <strong>Herz</strong>rhythmusstörungen.<br />

Bildet sich an einer<br />

verengten Stelle ein Blutgerinnsel,<br />

<strong>das</strong> <strong>das</strong> Gefäss gänzlich verstopft,<br />

kann es zum <strong>Herz</strong>infarkt kommen.<br />

Die Arteriosklerose betrifft <strong>das</strong><br />

gesamte Gefässsystem des Körpers,<br />

die Gefässverschlüsse können auch<br />

an anderen Organen auftreten<br />

(Hirnschlag oder Raucherbein).<br />

w Therapien: Angina Pectoris: Betablocker,Blutplättchenaggregationshemmer,<br />

Kalziumantagonisten,<br />

Nitratpräparate. Therapie der Risikofaktoren:Angiotensin-II-Antagonisten,<br />

ACE-Hemmer, Lipidsenker, Diabetesbehandlung.<br />

Eingriffe: Bypassoperation,<br />

Koronarangioplastie.<br />

dieses <strong>Was</strong>ser auszuscheiden. Das<br />

kranke <strong>Herz</strong> hat Mühe, <strong>das</strong> zusätzliche<br />

<strong>Was</strong>servolumen weiterzutransportieren,<br />

was die Sauerstoffaufnahme<br />

in der Lunge behindert<br />

und die Kurzatmigkeit weiter verstärkt.<br />

Atemnot beim flachen Liegen<br />

ist besonders typisch. Die Hälfte der<br />

Betroffenen stirbt an <strong>Herz</strong>rhythmusstörungen,<br />

die bei schwachem<br />

<strong>Herz</strong>en zu einem plötzlichen <strong>Herz</strong>stillstand<br />

führen können.<br />

w Therapien: ACE-Hemmer, Betablocker,<br />

Diuretika, Angiotensin-II-<br />

Antagonisten, Digitalispräparate,<br />

<strong>Herz</strong>schrittmacher, Defibrillator,<br />

<strong>Herz</strong>transplantation.<br />

<strong>Herz</strong>insuffizienz, selten durch eine<br />

rheumatische <strong>Herz</strong>krankheit.<br />

w Symptom: Klappenfehler erzeugen oft<br />

lange keine Beschwerden. Sie belasten<br />

aber <strong>das</strong> <strong>Herz</strong> und schwächen es<br />

(<strong>Herz</strong>insuffizienz). Die Leistungsfähigkeit<br />

der Patienten nimmt ab.<br />

w Therapie: Operation, weitere Therapien<br />

siehe unter «<strong>Herz</strong>insuffizienz».

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