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Caritas für Caritas - Caritas international

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Zu BesuchInterview mit Abba Hagos Hayish, Generalsekretär der <strong>Caritas</strong> ÄthiopienDie Dürren sind nicht das einzige Problem❱❱ von Stefan TeplanÄthiopien ist nach der Hungersnotdes vergangenen Jahres wieder ausden Schlagzeilen verschwunden. DieSitua tion hat sich allerdings kaum entschärft.Die <strong>Caritas</strong> Äthiopien hilft, wosie kann – mit langem Atem und anvielen Fronten.Ostafrika war im Zusammenhang mitder Dürre in den vergangenen zwei Jahrenweltweit in den Schlagzeilen. Ist dieTrockenheit nach wie vor die größte He -rausforderung für die <strong>Caritas</strong> Äthiopien?Abba Hagos Hayish: Ja. Die letzten Jahrewaren wir von starken Dürren betroffen undin der Folge wurden in mehreren Landesteilendie Nahrungsmittel knapp. <strong>Caritas</strong> <strong>international</strong>und andere Organisationen des <strong>international</strong>en<strong>Caritas</strong>-Netzwerks haben unssehr geholfen. Das Problem der Dürre istin manchen Regionen unseres Landes eindauerhaftes, etwa im Nordwesten, den imvergangenen Jahr der Präsident des Deutschen<strong>Caritas</strong>verbandes, Prälat Dr. Neher,und der Popstar Paddy Kelly besuchten.Wie begegnen Sie diesem Problem?Abba Hagos Hayish: Wenn die Dürreakut ist, leisten wir Nothilfe – doch verbundenmit nachhaltigen Rehabilitations- undEntwicklungsmaßnahmen. In Regionen, indenen Wasser sehr knapp ist, arbeiten wirdaran, eine Wasserversorgung aufzubauen.Dazu gehören auch ökologische landwirtschaftlicheMaßnahmen, die helfen, denBoden zu verbessern.Sie sprachen die Besuche von Dr. PeterNeher und Paddy Kelly an. Was habendiese Ihnen bedeutet?Abba Hagos Hayish: Diese Besuche warenfür uns ein großes Zeichen der Solidarität.Ich denke, dass es wichtig war, dass HerrWolfgang Fritz, Afrika-Experte bei <strong>Caritas</strong> <strong>international</strong>, mit Abba Hagos Hayish (rechts)Neher und Herr Kelly die Situation unmittelbargesehen haben und so der deutschenÖffentlichkeit einen authentischen Eindruckdavon vermitteln können, wie die Lage in unseremLand ist und was die <strong>Caritas</strong> an Hilfeleistet. Ihr Besuch war aber auch spirituellbedeutsam: Ich sehe ihn als Signal dafür,dass die christliche Solidarität und Nächstenliebe, die dabei zum Ausdruck kamen,Zeichen der Liebe Gottes sind, die wir als<strong>Caritas</strong>-Familie weitergeben und teilen.Viele junge Menschen wandern ausIhrem Land in den Mittleren Osten ab,weil sie sich da bessere Perspektivenerhoffen. Es wird berichtet, dass vielevon ihnen dort versklavt werden. NehmenSie sich auch dieses Problems an?Abba Hagos Hayish: Ja. Und ich bin dankbar,dass Sie dieses Thema ansprechen,denn ich fi nde, das muss noch mehr publikwerden. Viele dieser Migranten werdenunterwegs von Wegelagerern oder von wildenTieren getötet. Andere, die über denSudan und Ägypten nach Israel ziehen wollen,werden auf der Sinai-Halbinsel Opfervon kriminellen Banden. Die haben sichda rauf spezialisiert, solchen Flüchtlingen dieOrgane zu entnehmen und diese an eineOrgan-Mafi a zu verkaufen und junge Mädchenzur Prostitution zu zwingen.Wie wird die <strong>Caritas</strong> Äthiopien hier aktiv?Abba Hagos Hayish: Wir von der <strong>Caritas</strong>und der katholischen Kirche Äthiopiens habenein Büro eröffnet, um solchen Flüchtlingenzu helfen. Durch die Vermittlungdurch Ca ri tas <strong>international</strong> arbeiten wirzum Beispiel eng mit der <strong>Caritas</strong> Libanonzusammen, weil Zigtausende äthiopischerMädchen in Beirut gestrandet sind. Die<strong>Caritas</strong> Libanon hilft ihnen, nach Äthiopienzurückzukehren.Was müsste darüber hinaus geschehen?Abba Hagos Hayish: Wir fordern vonden Regierungen aller Länder, die diesesProblem tangiert – Ländern, durch die dieFlüchtlinge ziehen oder in denen sie Arbeitsuchen –, dass sie ihre Sicherheit und dieMenschenrechte garantieren. Und wir ma -chen auf die Regierungen dieser Länderentsprechend Druck. Diese Menschenrechtsvergehenbedrohen die Würde derbetroffenen Menschen und die Entwicklungunseres Landes.Foto: Stefan Teplan01 / 20139

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