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AKT ELL2/11 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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Dokumentation Zeitgeschichte<br />

DIE MÄRKISCHE<br />

VOLKSSOLIDARITÄT<br />

in den schweren Jahren 1946 bis 1950 in Eberswalde -Teil 1<br />

Mit diesem Beitrag möchte ich an<br />

den letzten Satz des Berichtes im<br />

Heft 3/10, Seite 20, „Mutige Eberswalder<br />

beginnen den Wiederaufbau“<br />

anknüpfen und die Jahre 1946 bis<br />

1950 beleuchten. Alte Eberswalder<br />

werden mir zustimmen: „Ja, so ist<br />

es gewesen!“. Und Jüngere können<br />

sich kaum vorstellen, an welchen<br />

Schwierigkeiten unsere Eltern<br />

oder Großeltern damals fast verzweifeln<br />

mussten. Kaum denkbar,<br />

alles drehte sich um ein bisschen<br />

Essen, die Gesundheit, um ein bescheidenes<br />

Unterkommen. Es gab<br />

kein Telefon, keine Zeitung, schon<br />

gar kein Radio. Woher sollten die<br />

Bürger wissen, wann es wo Brot,<br />

Kartoffeln oder Zucker gibt? Nur<br />

durch Anschläge beim Bürgermeisteramt<br />

oder beim Bäcker.<br />

Aber ab dem 19. Juli 1947 erschien<br />

als erste Eberswalder Zeitung nach<br />

dem Krieg einmal wöchentlich das<br />

Eberswalder Mitteilungsblatt.<br />

Bekanntmachungen, was für die<br />

Versorgung wann und wo zur<br />

Verteilung kommt sowie wichtige<br />

Anordnungen und Mitteilungen<br />

der städtischen und anderer Behörden.<br />

Politische, kulturelle und<br />

kirchliche Ankündigungen gab<br />

es, aber nur nach einer Vorzensur<br />

durch die Stadtkommandantur der<br />

Roten Armee. Das alles stand kurz<br />

und dicht gedrängt beidseitig auf<br />

einem Blatt Papier DIN A 4, kostete<br />

10 Pfennige und wurde gedruckt<br />

in der Buchdruckerei vom ehemaligen<br />

Pestalozzi-Waisenhaus, in<br />

der August-Bebel-Straße 41. Auflage<br />

7 000 Stück.<br />

Ein Blick in die Eberswalder Mitteilungsblätter<br />

zeigt, welcher Wust<br />

von Arbeit täglich von den Ämtern<br />

der neuen Stadtverwaltung mit<br />

dem Oberbürgermeister Dr. Göhre<br />

zu bewältigen war. Die Versorgung<br />

stand an oberster Stelle. Eine<br />

Wissenschaft für sich waren die<br />

Lebensmittelkarten: Es gab sie<br />

in fünf Kategorien (Kat.), farblich<br />

gekennzeichnet für nicht Arbeitende,<br />

Arbeiter und Angestellte,<br />

Schwerarbeiter, Schwerstarbeiter,<br />

Kat. 5 waren die Kinder, 5a die<br />

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