11.07.2015 Aufrufe

Deutsch

Deutsch

Deutsch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

aktionsgruppe „Kinder in Not“ e.V. | FORUM 45 49Während unserer diesjährigen Frühjahrsreise auf diePhilippinen verbrachten wir drei Tage in unserenHilfsprojekten Inayawan, Tapul, Mahayahay, Bankalund Umapad in der Nähe der großen, stinkendenMüllkippen der Hafenstadt Cebu City. Obwohl wir zwei Jahre zuvoreinige dieser Hilfsprojekte schon besucht hatten, waren wir entsetztund erschüttert, als wir zusammen mit den Leitern vor Ort auf derMüllkippe Tapul standen und beobachten, wie gerade ein Müllfahrzeugseine Ladung auf der Müllhalde abkippte. In wenigen Minutenwar der Müllwagen umringt von Frauen, Männern und Kindern, diesich auf den Müll stürzten und Verwertbares, wie alle Arten vonMetallen, Plastik, Pappe, Flaschen und auch Essbares herausfischten.Ich beobachtete drei Jungs, ich schätzte sie auf circa acht biszwölf Jahre, die krampfhaft eine Plastiktüte in einer Hand hieltenund mit der anderen Hand in dem stinkenden Müll wühlten. Plötzlichzog der Jüngste triumphierend ein Eisenstück aus dem Abfallhaufen,das er schnell in seinem Plastiksack verschwinden ließ.verheerende zuständeIch musste daran denken, dass der deutsche Pater Heinz Kulüke,der sich schon viele Jahre um die Müllkippenkinder in Cebu Citykümmert, mir erzählt hatte, dass jährlich bis zu 40 Kinder beim Müllsortierensterben. Sie werden von Müllfahrzeugen überfahren, dasie sich, ohne auf das Fahrzeug zu achten, auf den Müll stürzen.Das konnte doch alles nicht wahr sein, dass Kinder, die normalerweisezu dieser Zeit die Schule besuchen sollten, den Müll umsortierenmussten. Nicht einmal Schuhe trugen sie. Wie konnten dieEltern dies zulassen?Unsere Begleiter brauchten nicht viele Worte, um uns dieAntwort zu geben. Rund um die Müllkippen standen die zerfallenenHütten, in denen über 10.000 Erwachsene und Kinder lebten. VerheerendeZustände! Die Hütten waren aus Abfällen erbaut. Es gabkein Mobiliar und nur selten Strom oder Wasseranschlüsse. Überallhockten Kinder im Dreck. Mit großen, leeren Augen starrten sie unsan. Die Antwort war uns schnell klar: Die Kinder wurden von ihrenEltern aufgefordert, auf den Müllhalden zu helfen, da dieVerkaufserlöse des verwertbaren Mülls so gering waren, dassEin Leben im und mit dem Müll – selbst die Hütten der Bewohner bestehenaus Materialien von den umliegenden Müllkippen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!