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neu : : maxitimer - wasistlos-badfuessing.de

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„Eine <strong>neu</strong>e Liebe ist wie ein <strong>neu</strong>es Leben, nana nana na naa!...“<br />

Wo sie Recht haben, die Schnulzenfuzzis, da haben sie Recht. Eine<br />

<strong>neu</strong>e Liebe kann tatsächlich ungeheuer vitalisierend wirken; das<br />

reinste Aphrodisiakum, sozusagen ein erotisieren<strong>de</strong>r Selbstläufer.<br />

Altes Herz wird wie<strong>de</strong>r jung und so, wenn Sie verstehen, was ich<br />

meine. Ich kann das bestätigen, ich lebe gera<strong>de</strong> in einer <strong>neu</strong>en,<br />

wun<strong>de</strong>rbaren Beziehung. ‚Sie‘ ist jung und überaus attraktiv, sehr<br />

ansprechen<strong>de</strong> dunkle Augen, einen Blick, <strong>de</strong>r einen schwach wer<strong>de</strong>n lässt; phantastische<br />

Figur, schlank und rank, sehr vital und sportlich, zu<strong>de</strong>m noch ausgesprochen intelligent und<br />

bei all <strong>de</strong>m sehr feminin und... na ja, man muss sie einfach lieb haben. Und das tu ich auch<br />

nach Kräften. Afra, so heißt meine <strong>neu</strong>e Liebe, Afra kommt aus einer Großfamilie, hat noch<br />

<strong>neu</strong>n gleich alte Geschwister, allesamt beinahe so attraktiv und hübsch wie sie, aber eben<br />

nur beinahe. Afra ist die Schönste! Na ja, darum habe ich sie mir ja auch ausgesucht aus <strong>de</strong>m<br />

Zehner-Wurf. Sie ist ein Beagle-Welpe, gera<strong>de</strong> mal zweieinhalb Monate alt und noch sehr<br />

verspielt. Mein Gott, wenn sie das in d e m Alter nicht sein dürfte, wann dann? Afra ist die<br />

Schönste, hab ich gera<strong>de</strong> behauptet und das stimmt auch, aber aufgefallen ist sie mir nicht<br />

nur ihrer Schönheit wegen. Nach vierzehneinhalb Jahren hat sich meine Hündin Belli von mir<br />

verabschie<strong>de</strong>t und ist schon mal vorausgegangen in die Ewigen Jagdgrün<strong>de</strong>. Eigentlich wollte<br />

ich, ehe ich mich wie<strong>de</strong>r nach einem Hund umsehen wür<strong>de</strong>, ein Trauerjahr einschalten. Dann<br />

habe ich aber erfahren, dass im Nachbardorf junge Hündchen abzugeben seien. Schon von<br />

<strong>de</strong>r Straße aus war ein infernalischer Lärm zu hören. Zehn Welpchen kläfften und jaulten in<br />

einem Gehege um die Wette, balgten sich und rauften herum; buhlten, als sie <strong>de</strong>s Besuchers<br />

ansichtig wur<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>ssen Aufmerksamkeit. Man wur<strong>de</strong> richtig schwin<strong>de</strong>lig bei all <strong>de</strong>m<br />

Gewusel und Gefiepe. Ich gab leichtsinnigerweise meinem Drang nach engeren Kontakten zu<br />

<strong>de</strong>r Welpenmeute nach und überstieg die Einfriedung. Sofort hingen fünf o<strong>de</strong>r sechs kleine<br />

Beagles an meinen damals noch unzerfetzten Hosenbeinen, bissen sich darin fest, bepinkelten<br />

in <strong>de</strong>r Aufregung mein Schuhwerk und waren nicht abzuschütteln. In meine Wa<strong>de</strong>n bohrten<br />

sich na<strong>de</strong>lspitze Welpenzähne. So etwa – dachte ich bei mir – so ungefähr muss es sein,<br />

wenn man am Amazonas in einen Schwarm Piranhas gerät. An <strong>de</strong>n Beinen nur Zähnchen und<br />

Krällchen. Ich hörte bei all <strong>de</strong>m Gefiepe und Gebeiße <strong>de</strong>n Stoff <strong>de</strong>r Hose reißen, auch meine<br />

Socken wur<strong>de</strong>n ein Raub <strong>de</strong>r Welpen. Der Rest <strong>de</strong>r Meute versuchte an mir hochzuspringen<br />

und über <strong>de</strong>n unten sich festgebissen haben<strong>de</strong>n Geschwistern weiter oben eine Andockstelle<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Ein Welpe fiel mir dabei beson<strong>de</strong>rs auf. Zwar sprang auch er an mir hoch, ließ<br />

sich aber, als sei ihm das Gewusel seiner Geschwister ein wenig zu kindisch, bald von <strong>de</strong>r<br />

Anbeißstelle an meinem Oberschenkel fallen. Ich wollte ihn mir langen und hochnehmen,<br />

han<strong>de</strong>lte mir dabei aber nur einen Biss in <strong>de</strong>n Daumen ein. Dann trollte sich <strong>de</strong>r kleine Kerl zu<br />

seiner in <strong>de</strong>r Sonne dösen<strong>de</strong>n Mutter, hing sich genüsslich ans völlig unbesetzte Gesäuge (die<br />

8 <strong>wasistlos</strong>-badfüssing : : september-2008<br />

Harald R. Sattler...<br />

Autor, Zeichner & Rezitator<br />

Geborener Wiener, praktizieren<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rbayer, militanter<br />

Nichtraucher... schreibt Texte für Tageszeitungen und Magazine,<br />

Sketche für TV, GLossen für Presse und Rundfunk, Cartoons,<br />

Lesungen aus eigenen und frem<strong>de</strong>n Texten.<br />

A f r a , m e i n e<br />

S t e u e r e r k l ä r u n g u n d i c h<br />

Futterkonkurrenz hing ja festgebissen an meiner Hose) und trank gierig und<br />

in großen Zügen. Schließlich flegelte er sich auf einen im Gehege stehen<strong>de</strong>n<br />

ausrangierten Polsterstuhl, beobachtete von dort aus das irre und aberwitzige<br />

Treiben seiner Geschwister eine Zeit lang und ließ sich dann kippen zu einem<br />

intensiven Kurznickerchen. Sofort wusste ich: d a s ist mein nächster Hund!<br />

Und so geschah es <strong>de</strong>nn. Afra – damals noch namenlos – trat in mein Leben,<br />

das sie seither kräftig durcheinan<strong>de</strong>rwirbelt. Auch als Mo<strong>de</strong>schöpferin ist das<br />

Tierchen tätig. Daheim renn ich gerne leger herum, trage meinst bequeme<br />

Leggins. Seit Afra bei mir ist, kann ich einen <strong>neu</strong>en Stil kreieren: fesche<br />

anliegen<strong>de</strong> Hosen, die aber nur bis zum Knie reichen und darunter in Fransen<br />

und Fetzen hängen. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht unschick. Die<br />

mo<strong>de</strong>rne Jugend rennt ja auch in ausgefransten und durchlöcherten Designer-<br />

Jeans herum und zahlt noch teures Geld dafür. Ich habe eingangs erwähnt,<br />

dass ich Afra für ausgesprochen intelligent halte. Na klar, wer<strong>de</strong>n Sie sich jetzt<br />

<strong>de</strong>nken, das ist ja bei allen Hun<strong>de</strong>besitzern dasselbe wie bei <strong>de</strong>n Eltern von<br />

Säuglingen: bei<strong>de</strong> halten ausgerechnet ihr Kind und ihr Tier für das schönste<br />

und klügste, für ausgesprochen intelligent, hart an <strong>de</strong>r Geniegrenze, wenn<br />

nicht darüber. Meist ist es damit ja nicht allzu weit her. Aber ich kann die<br />

Intelligenz meines Welpen belegen. Und zwar so: Mein Briefkasten ist von <strong>de</strong>r<br />

Straße aus zu beschicken und innen vom Hof aus zu leeren. Das Innentürchen<br />

schließt nicht mehr so recht, gelegentlich fällt eine Sendung durch <strong>de</strong>n Spalt.<br />

Macht ja normalerweise nichts, geht ja nicht verloren, liegt ja drinnen im Hof<br />

unter Dach und Fach. Dieser Tage fallen mir dort ein paar Papierschnitzel auf,<br />

mit <strong>de</strong>nen Afra spielt, an <strong>de</strong>nen sie herumkaut. Ich jage ihr so ein Fetzchen ab<br />

und lese darauf unter an<strong>de</strong>rem: „... innerung an die Abgabe <strong>de</strong>r Steuererklär...<br />

Sie sind <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung zur Abgabe... bisher nicht nachgekomm...“ Der<br />

Rest ist <strong>de</strong>n Zähnchen <strong>de</strong>r Hündin zum Opfer gefallen. Na so was, da scheint<br />

die schlaue Afra ja gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n richtigen Brief erwischt zu haben. Ich habe<br />

tatsächlich vor lauter Freu<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n <strong>neu</strong>en Hund völlig übersehen, dass ja<br />

längst meine Einkommensteuererklärung für das Vorjahr fällig gewesen wäre.<br />

Normalerweise bekommt man dann eine Mahnung und hat noch ein paar<br />

Wochen Fristverlängerung. Das Finanzamt ist gehalten, <strong>de</strong>n Steuerpflichtigen<br />

anzuschreiben und ihm eine Nachfrist einzuräumen. In meinem Fall haben<br />

die das offenbar vergessen. Tja Leute, scha<strong>de</strong>: Keine Erinnerung, keine<br />

Steuererklärung! So einfach ist das. Mag ja sein, dass die Finanzamtswalter<br />

einen Erinnerungsbrief abgeschickt haben, ich je<strong>de</strong>nfalls – das schwöre ich<br />

– habe keinen bekommen. Meine kluge Hündin Afra kann das bezeugen!<br />

K o m m m i t –<br />

f a h r S c h i f f<br />

a u f d e m I n n !<br />

...ist das Motto von Kapitän Manfred Schaurecker und seiner Crew, mit <strong>de</strong>r<br />

er die Flusslandschaft <strong>de</strong>s Inn zwischen Schärding und Passau um eine<br />

Attraktion bereichert.<br />

Wir besuchten Kapitän Schaurecker auf seinem Schiff und haben uns mit<br />

ihm über seine Lei<strong>de</strong>nschaften unterhalten: <strong>de</strong>r Tourismus in <strong>de</strong>r Region im<br />

Allgemeinen und die Flussschifffahrt auf <strong>de</strong>m unteren Inn im Beson<strong>de</strong>ren.<br />

Zwischen Ostern und Hl. Dreikönige können Sie, lieber Leser, mit Kapitän<br />

Schaurecker die wildromantische Flusslandschaft <strong>de</strong>s Unteren Inntals<br />

befahren, das unter Landschafts- bzw. Naturschutz steht. Beginnend in <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rzeitigen „Weltwun<strong>de</strong>rstadt“ Schärding, gegenüber <strong>de</strong>m bayerischen<br />

Kloster Neuhaus, geht die Fahrt vorbei an <strong>de</strong>r Vogel-, <strong>de</strong>r Biber- und <strong>de</strong>r<br />

Bernaschek-Insel mit seltenen Pflanzen- und Tierarten. Nach <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Benediktinerabtei Schloss Vornbach mit seinen Parkanlagen fahren<br />

Sie in <strong>de</strong>n Inndurchbruch<br />

ein, <strong>de</strong>r einst wegen seiner<br />

tückischen Stromschnellen<br />

und starken Wirbel selbst<br />

von erfahrenen Salzschiffern<br />

gefürchtet war. Spüren Sie<br />

Ihre Gänsehaut bei <strong>de</strong>r Vorstellung,<br />

dass das Wasser<br />

unter Ihnen gut 0 Meter tief<br />

ist! Gleichzeitig ist <strong>de</strong>r Fluss<br />

hier von vorher fast 00<br />

Metern auf 60 Meter Breite<br />

„geschrumpft“ und win<strong>de</strong>t<br />

sich durch die Lan<strong>de</strong>nge.<br />

Am Hochufer erhebt sich<br />

links die spätmittelalterliche<br />

Burganlage von Neuburg,<br />

rechts ist die ehemalige<br />

Wehrburg Wernstein, ebenfalls<br />

aus <strong>de</strong>m 11. Jahrhun<strong>de</strong>rt,<br />

mit <strong>de</strong>r historischen Mariensäule<br />

zu sehen.<br />

Befragt, ob er eine Lieblingsstelle<br />

habe auf <strong>de</strong>r Fahrt,<br />

lächelt <strong>de</strong>r Kapitän mil<strong>de</strong> und<br />

meint, dass er in <strong>de</strong>n über<br />

0.000 Stun<strong>de</strong>n, die er <strong>de</strong>n<br />

Fluss auf und ab gefahren<br />

ist, je<strong>de</strong>n Ast und je<strong>de</strong>n Stein<br />

Foto: dn<br />

Foto: remark<br />

kennen und schätzen gelernt habe. Auf <strong>de</strong>r verhältnismäßig kurzen<br />

Strecke gebe es extrem viele Eindrücke. Einerseits Kultur mit Klöstern<br />

und Kirchen und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite Natur pur! Fasziniert ist er je<strong>de</strong>s<br />

Jahr aufs Neue von <strong>de</strong>r Farbenpracht <strong>de</strong>s Neuburger Wal<strong>de</strong>s im Herbst:<br />

„eine Augenwei<strong>de</strong>!“<br />

Im gol<strong>de</strong>nen Herbst ist für seine Schifffahrt Hochsaison, richtig „Halligalli“<br />

wie er sagt. „Da wären sogar Schiffe zu wenig.“ Min<strong>de</strong>stens<br />

2- Fahrten täglich macht sein Schiff an sechs Tagen in <strong>de</strong>r Woche.<br />

Mittlerweile hat <strong>de</strong>r Kapitän Unterstützung von seinem Schwiegersohn<br />

bekommen. Für Gruppen ab 0 Personen bietet Schaurecker seine<br />

Son<strong>de</strong>rfahrten an und so machen viele Vereine und Firmen, aber auch<br />

immer mehr Hotels aus <strong>de</strong>m bayerischen Bä<strong>de</strong>rdreieck ihre Ausflüge<br />

auf Schaureckers Schifferl und <strong>de</strong>r Kapitän hat sich einiges einfallen<br />

lassen, um die Fahrten beson<strong>de</strong>rs attraktiv zu machen. Spezielle<br />

Mottofahrten wie beispielsweise die „Knö<strong>de</strong>lfahrt“ mit <strong>de</strong>n österreichen<br />

Grammel- und Hascheeknö<strong>de</strong>l-Schmankerln, die Münchner<br />

„Weißwurstfahrt“ o<strong>de</strong>r die „K&K-Fahrt“ für Nostalgiker mit Kaffee und<br />

Kuchen an Bord machen die Fahrt entlang <strong>de</strong>r Grenze zwischen Bayern<br />

und Österreich zu einem bleiben<strong>de</strong>n Erlebnis.<br />

Der Startschuss dafür fiel am 1. Mai 1987, als die „Helene“ das erste<br />

Mal in Schärding ablegte. 1989 wur<strong>de</strong> sie durch die „Elisabeth“ verstärkt.<br />

Das Geschäft florierte und so stellte Kapitän Schaurecker 1992<br />

das heutige Salzfürstenschiff „Gerda“ in Dienst, das sich besser für<br />

die inzwischen beliebten Gruppenreisen eignet. Die „Gerda“ ist <strong>de</strong>n<br />

Salzhan<strong>de</strong>lsschiffen früherer Jahrhun<strong>de</strong>rte nachempfun<strong>de</strong>n mit ihrem<br />

flachen zillenartigen Rumpf und ganz in Holz ausgeführt. Weil auch<br />

„Gerda“ mittlerweile in die Jahre gekommen ist, bekommt sie ab nächstem<br />

Jahr Verstärkung durch ein mo<strong>de</strong>rnes Schiff, das im Moment <strong>de</strong>n<br />

vorläufigen Arbeitstitel „König Max“ trägt. Schaurecker will mit diesem<br />

Namen die traditionellen Wurzeln pflegen, da Schärding ursprünglich<br />

eine bayerische Stadt war, und auch <strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong>n Beziehungen<br />

zu seinen nie<strong>de</strong>rbayrischen Nachbarn Respekt zollen. Im Gegensatz zur<br />

traditionellen „Gerda“ ist „König Max“ Schaureckers Tribut an das 21.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Eines ist und bleibt konstant: Die grün-braunen Fluten <strong>de</strong>s Gebirgsflusses,<br />

<strong>de</strong>r im schweizerischen Engadin entspringt, fließen wild und<br />

ungestüm über rund 00 Kilometer bei einem Höhenunterschied von<br />

knapp 2.200 Metern und mün<strong>de</strong>n in Passau in die Donau. Der Inn fließt<br />

schneller als die Donau und ist weitaus unberechenbarer. Seit über<br />

000 Jahren gibt es Schifffahrt auf <strong>de</strong>m Inn. Nehmen Sie teil und fühlen<br />

Sie sich einem Stück Geschichte nahe! dn

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