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MARKTTRENDS - WAZ ZEITSCHRIFTEN MARKETING GmbH & Co ...

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Foto: getty images OTC<br />

Marken. Macher. Meinungen.<br />

TOOLS<br />

April 2006<br />

M A R K T <strong>Co</strong>mmunication. <strong>Co</strong>ncepts. Cases.<br />

KNOW HOW<br />

E D I T I O N<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

Politischer Sparkurs stärkt<br />

die Selbstmedikation<br />

OTC-Vertrieb wird ganz auf<br />

Effizienz getrimmt<br />

Apotheken entdecken<br />

das programmierte<br />

Marketing<br />

KAMPAGNENCASE<br />

Klinge macht Klassiker<br />

Venostasin kräftig Beine<br />

MEDIANEWS<br />

Testimonials sind sensible<br />

OTC-Botschafter<br />

INSIGHT<br />

TVdirekt bringt Werbepower<br />

in den Gesundheitsmarkt


EDITORIAL<br />

2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Es vergeht kaum ein Jahr, ohne dass die Politik der<br />

Pharmabranche neue Regularien mit durchaus weit<br />

reichenden Konsequenzen ins Pflichtenheft ihrer Marktpräsenz<br />

schreibt. So auch 2006: Unter dem amtsdeutsch<br />

gedrechselten Titel Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) wurden neue Bestimmungen<br />

auf den Weg gebracht, um deren mögliche<br />

Auswirkungen öffentlich wie branchenintern derzeit<br />

intensiv diskutiert wird. Eine Diskussion, der sich<br />

natürlich auch OTC TOOLS annimmt.<br />

Wir haben in der vorliegenden Ausgabe kompetente<br />

Köpfe und Entscheider unter anderem danach befragt,<br />

wie sich besagtes AVWG voraussichtlich auf den Markt<br />

der Selbstmedikation auswirken wird. Und wir wollten<br />

darüber hinaus wissen, wo mittelfristig die dringlichsten<br />

Themen und Herausforderungen im Gesundheitsmarkt<br />

und in der Selbstmedikation liegen – mehr dazu<br />

ab Seite 4 in dieser Ausgabe.<br />

Dringliche Themen greift OTC TOOLS zudem mit einer<br />

aktuellen Studie zu Effizienzpotenzialen im OTC-Vertrieb<br />

(die Analyse ab Seite 8) oder neuen Tools zur Verkaufsförderung<br />

im Apothekenmarketing (das Fachgespräch<br />

ab Seite 10) auf. Die große Fallstudie zur Kommunikationsstrategie<br />

des Klassikers Venostasin verdeutlicht<br />

die Potenziale einer konsequenten Produktund<br />

Markenpflege (die KampagnenCase ab Seite 13).<br />

Und im Gespräch mit Pharmawerber Louis Ulbricht<br />

werden Testimonials als Healthcare-Werbeträger auf<br />

den Prüfstand gestellt (das Interview ab Seite 17).<br />

Aber auch in eigener Sache machen wir wirkungsstarke<br />

Werbeauftritte zum Thema: Mehr über innovative<br />

Sonderwerbeformen in die aktuelle und die Leistungsstärke<br />

des Millionensellers TVdirekt als Werbeträger für<br />

offensiv aufgestellte OTC-Marken lesen Sie ab Seite 20<br />

in dieser Ausgabe.<br />

Ihre<br />

Daniela Sakowski<br />

Geschäftsleitung Anzeigen Gong Verlag<br />

Telefon: 089 / 27270-7911 Fax: 089 / 27270-7990<br />

Aktueller<br />

Ausblick<br />

DAV Das 43. Wirtschaftsforum<br />

des Deutschen Apothekerverbandes<br />

(DAV) macht am 4. und<br />

5. Mai in Berlin die Zukunft der<br />

Apotheke zum Thema. Neben<br />

dem DAV-Vorsitzenden Hermann<br />

S. Keller und ABDA-Geschäftsführer<br />

Dr. Frank Diener<br />

werden Gastreferenten wie<br />

Professor Dr. Gerhard F. Riegl,<br />

Gründer des Instituts für Management<br />

im Gesundheitsdienst,<br />

zur Bedeutung des OTC-Geschäfts<br />

für die Zukunft der<br />

Apotheke oder Ursula Hasan-<br />

Boehme, Geschäftsführerin der<br />

Treuhand Hannover, zu Kooperationen<br />

als Chance für die<br />

Neupositionierung der Apotheke<br />

zu hören sein. Das ausführliche<br />

Programm des DAV-Wirtschaftsforums<br />

findet sich unter<br />

www.dav-wirtschaftsforum.de.<br />

Fragliche<br />

Folgen<br />

AVWG Wie sich das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

(AVWG) auswirkt,<br />

das diskutieren Experten<br />

auf der EUROFORUM-Konferenz<br />

„AVWG aktuell“ am 24.<br />

April 2006 in Köln. Unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Dr. Christian<br />

Dierks kommen Staatssekretär<br />

Dr. Klaus Theo Schröder,<br />

Dr. Hans Jürgen Ahrens<br />

(AOK-Bundesverband), Erich<br />

Dambacher (Sanofi-Aventis<br />

Deutschland), Ulrich Weigeldt<br />

(Kassenärztliche Bundesvereinigung),<br />

Thomas Isenberg (VerbraucherzentraleBundesverband<br />

e.V.) und Carsten Cron<br />

(CT Arzneimittel) zu Wort.<br />

Themenschwerpunkte sind<br />

Einsparungen durch das AVWG,<br />

Preisvereinbarung versus Rabattvereinbarung,<br />

Bewertung<br />

des AVWG, das Patienten-Arzt-<br />

Verhältnis und der Reformbedarf<br />

in der Pharmapolitik.


Spektakulärer Switch<br />

GSK Hoch erfreut kann die GlaxoSmithKline <strong>Co</strong>nsumer<br />

Healthcare <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG vermelden, dass zum<br />

1. April 2006 mit dem Migräne-Wirkstoff Naratriptan in<br />

Deutschland weltweit erstmals ein Triptan zur rezeptfreien<br />

Abgabe in der Apotheke zugelassen wurde. Das entsprechende<br />

GSK-Präparat Formigran wird voraussichtlich<br />

ab Juni 2006 rezeptfrei in den Apotheken zur Verfügung<br />

stehen. Für GlaxoSmithKline ist dieser Switch „von<br />

großer Tragweite“ – sowohl für Migräne-Betroffene als<br />

auch für das Bad Homburger Unternehmen. Dieses hatte<br />

zuvor den Antrag zur Entlassung aus der Verschreibungspflicht<br />

in enger Abstimmung mit führenden deutschen<br />

Migräne-Experten<br />

vorbereitet. Seit der Markteinführung<br />

1997 wurden<br />

weltweit über 88 Millionen<br />

Migräneanfälle mit Naratriptan<br />

behandelt.<br />

Erfreuliche Entwicklung<br />

BIONORICA Trotz der seit<br />

2004 gesetzlich geltenden<br />

Selbstzahlung für apothekenpflichtige<br />

Naturarzneien verzeichnete<br />

die Bionorica AG<br />

2005 das erfolgreichste Geschäftsjahr<br />

in der Firmengeschichte.<br />

Die Umsatzerlöse<br />

des Unternehmens aus Neumarkt<br />

stiegen gegenüber<br />

dem<br />

Vorjahr um 27,7<br />

Prozent auf insgesamt<br />

79,1 Millionen Euro.<br />

Die vor allem durch das<br />

Atemwegs-Präparat Sinupret<br />

bekannten Oberpfälzer vertreiben<br />

insgesamt<br />

14 pflanzliche Arzneien<br />

über fast alle<br />

bundesdeutschen<br />

Apotheken. Im<br />

letzten Jahr steiger-<br />

PROF. MICHAEL POPP<br />

te der Hersteller, der erneut<br />

15 Prozent des Umsatzes in<br />

Forschung und Entwicklung<br />

investierte, seinen Marktanteil<br />

im Phytomarkt in Deutschland<br />

auf 7 Prozent (Vorjahr<br />

6,5 Prozent). „Es findet ein<br />

Umdenken statt trotz fehlender<br />

Erstattung der Krankenkassen“,<br />

so Prof.<br />

Dr. Michael<br />

Popp, Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Bionorica AG. „Immer mehr<br />

Patienten, Ärzte und Apotheker<br />

vertrauen den Heilkräften<br />

der Natur und damit Medikamenten,<br />

die im<br />

Gegensatz zu chemisch-synthetischen<br />

Arzneien<br />

nebenwirkungsarm<br />

sind.“<br />

Attraktive<br />

Akquisition<br />

SCHERING Im Wettstreit<br />

der Bieter um die Berliner<br />

Schering AG sind die Türen<br />

für die Merck KGaA zugefallen,<br />

während der Konkurrent<br />

Bayer AG willkommen ist.<br />

Das Merck-Gebot mit 77 Euro<br />

je Aktie wurde vom Schering-Vorstand<br />

als deutlich zu<br />

niedrig bewertet, während der<br />

von Bayer gebotene Preis von<br />

86 Euro je Aktie – insgesamt<br />

ein Transaktionswert von 16,3<br />

Milliarden Euro – wohl angemessen<br />

erscheint: Der Vorstand<br />

der Schering AG wird es<br />

den Aktionären vorbehaltlich<br />

der Prüfung der endgültigen<br />

Angebotsunterlage zur Annahme<br />

empfehlen. Auch die<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

Politik in Gestalt der Bundesregierung<br />

äußerte keine Einwände,<br />

aber die Erwartung,<br />

dass bei einer Übernahme keine<br />

Anpassungen zu Lasten<br />

deutscher Standorte erfolgen.<br />

Im Hause Bayer zeigt man<br />

sich erfreut: „Wir erreichen<br />

unser erklärtes Ziel, das<br />

Healthcare-Geschäft als<br />

Hauptwachstumsmotor<br />

von Bayer<br />

substanziell auszubauen“,<br />

so Bayer-<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Wenning.<br />

Schering und<br />

der bisherige Pharmabereich<br />

von Bay-<br />

er sollen als eigenständige<br />

Division<br />

des Teilkonzerns<br />

Bayer HealthCare mit dem<br />

Namen „Bayer-Schering-<br />

Pharma“ als Aktiengesellschaft<br />

mit Sitz in Berlin zusammengeführt<br />

werden. Der<br />

neue Pharmariese wird künftig<br />

eine Umsatz-Größenordnung<br />

von mehr als 9 Milliarden<br />

Euro erreichen.<br />

Stärkere Selbstmedikation<br />

APOTHEKENMARKT Im vergangenen Jahr hat das Marktsegment<br />

der apothekenpflichtigen, nicht verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimittel nach Zahlen des Informationsdienstleisters<br />

INSIGHT Health, Waldems-Esch, annähernd auf dem Niveau<br />

des Jahres 2004 verharrt. Gingen in 2004 rund 717 Millionen<br />

Packungen dieser Medikamente über den Ladentisch, so waren<br />

es im vergangenen Jahr 740 Millionen. Das ist ein Anstieg von<br />

3,2 Prozent oder 23 Millionen Packungen. Der Umsatz stieg im<br />

WERNER<br />

WENNING<br />

gleichen Zeitraum um 143 Millionen Euro auf gut 6,1 Milliarden<br />

Euro zu realen Apothekenabverkaufspreisen (+ 2,4 Prozent).<br />

Das moderate Wachstum im vergangenen Jahr wurde ausschließlich<br />

von den apothekenpflichtigen Arzneimitteln getragen, die<br />

die Patienten aus eigener Tasche gezahlt haben. Ihr Umsatz stieg<br />

um 6,7 Prozent auf fast 4,5 Milliarden Euro zu realen Apothekenabverkaufspreisen.<br />

Im gleichen Zeitraum ging der Umsatz<br />

der zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordneten<br />

apothekenpflichtigen Arzneimittel nochmals um 5,7 Prozent<br />

und der auf Privatrezept verordneten Präparate um 9,4 Prozent<br />

zurück. Damit sank der Anteil der zu Lasten der GKV verordneten<br />

Präparate in diesem Marktsegment in 2005 um einen weiteren<br />

Prozentpunkt auf nur noch 13 Prozent.<br />

NEWS<br />

3


PERSPEKTIVE<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

OTC-MARKT: Wie die Weichen in der Selbstmedikation<br />

2006 auch von der Politik gestellt<br />

werden<br />

Sparkurs stärkt<br />

die Selbstmedikation<br />

Einmal mehr versucht sich die Politik mit deutlichem<br />

Gefälle zwischen Reformwillen und Reformleistung<br />

an einer Restrukturierung und Kostendämpfung<br />

im Gesundheitsmarkt: Das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

ist auf<br />

den Weg gebracht und wirkt fraglos auch in den<br />

OTC-Markt hinein – voraussichtlich mit Konsequenzen,<br />

die zumindest bedingt im Sinne der<br />

politisch gewollten Stärkung der Selbstmedikation<br />

spürbar werden. Wie diese ausfallen könnten,<br />

das hat OTC TOOLS kompetente Köpfe und Entscheider<br />

im Pharmamarkt gefragt. Und darüber<br />

hinaus die Entwicklungen zum Thema gemacht,<br />

die aus Sicht der Unternehmen aktuell wie mittelfristig<br />

das Geschehen im OTC-Markt wesentlich<br />

bestimmen werden.<br />

DIE FRAGEN<br />

Ê Welche Auswirkungen erwarten Sie vom Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

(AVWG)<br />

auf den Markt der Selbstmedikation?<br />

Ë Erfordert die Entwicklung im OTC-Markt künftig<br />

neue Netzwerke der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Marktteilnehmern von Unternehmen bis Apotheken?<br />

Ì Was Sind für Sie aktuell und mittelfristig die<br />

wesentlichsten Herausforderungen und dringlichsten<br />

Themen im Gesundheitsmarkt und in der<br />

Selbstmedikation?<br />

4<br />

FRIEDRICH NEUKIRCH<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

MCM Klosterfrau<br />

Vertriebsges. mbH, Köln<br />

Ê Das AVWG sieht unter anderem vor, die Ausgaben im Bereich<br />

der Rx-AM zu reduzieren, um somit die Kassen zu entlasten.<br />

Damit rückt auch die Selbstmedikation unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten bei den Apothekern stärker in den Mittelpunkt<br />

und wird auch hinsichtlich ihrer Beratungsaktivitäten leistungsgerecht<br />

honoriert. Wir sind somit überzeugt, dass auch<br />

unter diesen Gesichtspunkten die Selbstmedikation an Bedeutung<br />

zunehmen wird.<br />

Ë Betrachtet man sich die immer stärkere Globalisierung des<br />

OTC-Marktes und die daraus resultierende Konzentration, so<br />

wird deutlich, dass der Markteintritt für viele OTC-Hersteller<br />

schwieriger und der Zugang zum Verbraucher über die Apotheke<br />

komplexer wird, so dass es auch unter diesen Gesichtspunkten<br />

sinnvoll ist, dass sich mittelständische Unternehmen zu strategischen<br />

Allianzen bekennen. Aber auch die Zusammenarbeit<br />

mit den Apotheken was die Verbraucheransprache angeht gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Ì Der Gesundheitsmarkt muss sich und wird sich durch die<br />

zukünftige nicht mehr Finanzierbarkeit für die Selbstmedikation<br />

öffnen. Dem Verbraucher muss auch bewusst gemacht werden,<br />

dass im Vorfeld der Selbstmedikation = Prophylaxe die Gesunderhaltung<br />

beginnt. Die Hersteller sind gut beraten, neben den<br />

Apothekern den Arzt und den Verbraucher in die Gesamtkommunikation<br />

einzubeziehen. Dabei wird auch die Kommunikation<br />

mit dem Internet eine zunehmende Bedeutung gewinnen.


DR. STEFAN PLANTÖR<br />

Leiter Geschäftsfeld Selbstmedikation/OTC<br />

Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V., Berlin<br />

Ê In einigen stark umkämpften Segmenten wird sich das Verbot<br />

der Naturalrabatte auf die Gestaltung der Apothekeneinkaufspreise<br />

auswirken. Es bleibt abzuwarten, ob sich einzelne<br />

Hersteller vermehrt Gesundheitsprodukten zuwenden, die keinen<br />

Arzneimittelstatus haben, um diesen nur für Arzneimittel<br />

geltenden Vorschriften auszuweichen. Als vollständig wirklichkeitsfremd<br />

ist der Umgang mit der Schaufensterwerbung, Displays<br />

usw. anzusehen. Die bisherige entsprechende Ausnahmeregelung<br />

im Heilmittelwerbegesetz vom grundsätzlichen Verbot<br />

der Zuwendungen wird aufgehoben. Zuwendungen im Sinne der<br />

Vorschrift sind Naturalrabatte an Apotheken, aber auch andere<br />

Formen geldwerter Zuwendungen, wie z. B. Bonuszahlungen,<br />

Werbungszuschüsse und Ähnliches außerhalb der Regelungen<br />

der Arzneimittelpreisverordnung. Um sich nicht mit dem Vorwurf<br />

der Naturalrabatte konfrontiert zu sehen ist es somit notwendig,<br />

einen gesonderten Vertrag zwischen Apothekern und<br />

Hersteller zu schließen, um den Einkauf von Werbematerial<br />

zu regeln.<br />

Ë Im Bereich des Einkaufs wird durch Zunahme der Kooperationen<br />

im Apotheken- wie auch im Großhandelsbereich der<br />

Konditionendruck weiter zunehmen. Starke Kooperationen verlangen<br />

Key-Account-Strukturen auf Herstellerseite. Der Trend<br />

zu Werbestrategien aus dem Konsumgüterbereich verstärkt sich,<br />

die Vermarktung wandelt sich von einer wirkstoffgetriebenen<br />

mehr zu einer problemlösungsorientierten Marketingargumentation.<br />

Apothekenkooperationen werden verstärkt nach Patienteninformationsmaterial<br />

nachfragen, welches sich an ihren spezifischen<br />

Bedürfnissen orientiert. Die Arbeit des Vertriebsmanns,<br />

welcher Apothekenbestellungen entgegen nimmt, wandelt sich<br />

zu einem kompetenten Ansprechpartner für alle das Produkt<br />

betreffenden Informationen. Das umfasst die Organisation von<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

Informationsveranstaltungen für Ärzte, Apotheker und Patienten.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Apotheker<br />

wird enger und individualisierter werden.<br />

Ì Es muss endlich auch für OTC-Arzneimittel möglich sein,<br />

den Mehrwert des Produktes gegenüber dem Endkunden zu<br />

kommunizieren. Bislang schiebt hier das HWG einen Riegel vor.<br />

OTC-Arzneimittel sind aufgrund ihres hervorragenden Nutzen-/-<br />

Risikoprofils aus der Verschreibungspflicht entlassen worden.<br />

Es ist unverständlich, warum für diese sichere Produktgruppe in<br />

der Bewerbung die gleichen Vorschriften gelten sollten wie für<br />

Arzneimittel zum Einsatz in der Chemotherapie. Dies gilt auch<br />

für die Gestaltung des Beipackzettels. Positivlisten von Wirkstoffen<br />

und realitätsfremde Höchstmengenverordnungen führen<br />

nicht zu besseren Produkten, welche sich im Rahmen einer individualisierten<br />

Therapie einsetzen lassen. Hier muss der Gesetzgeber<br />

erkennen, dass sich eine moderne Selbstmedikation nicht<br />

durch sozialistische Einheitsprodukte auszeichnet. Das Dogma,<br />

dass die demographische Entwicklung automatisch das Absatzpotential<br />

in der Selbstmedikation erhöht, korreliert nicht unbedingt<br />

mit der zu erwartenden Realität. Sinkende Haushaltseinkommen<br />

auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine Gruppe<br />

von jugendlich agierenden, einkommensstarken Rentnern führt<br />

zu einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft. Singlehaushalte<br />

nehmen auch in der 60-plus-Generation zu. Es gibt somit<br />

kein automatisches Wachstum in den Segmenten der Therapie<br />

von Altersbeschwerden. Die Firmen müssen den Spagat zwischen<br />

Rentnern mit Harz 4-Historie und dem Rentner mit Alterswohnsitz<br />

auf Mallorca meistern. Segmentierung und exakte<br />

Zielgruppenansprache sind in der Zukunft unverzichtbar.<br />

5


<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

bußen von 1,1-1,5 Prozent hinnehmen müssen. Als Ausgleich<br />

für die zu erwartenden Ertragsrückgänge bietet sich der Markt<br />

der Selbstmedikation an.<br />

Ë Wir sind davon überzeugt, dass der OTC- Markt neue Netzwerke<br />

für alle Marktteilnehmer erfordert.<br />

Ì Für den SM-Markt sollten nicht die gleichen Restriktionen<br />

gelten wie es für den Rx- Markt erforderlich ist.<br />

DIE FRAGEN<br />

Ê Welche Auswirkungen erwarten Sie vom Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

(AVWG)<br />

auf den Markt der Selbstmedikation?<br />

Ë Erfordert die Entwicklung im OTC-Markt künftig<br />

neue Netzwerke der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Marktteilnehmern von Unternehmen bis Apotheken?<br />

PERSPEKTIVE Ê Das neue AVWG führt dazu, dass die Apotheken Ertragsein-<br />

Ì Was Sind für Sie aktuell und mittelfristig die<br />

wesentlichsten Herausforderungen und dringlichsten<br />

Themen im Gesundheitsmarkt und in der<br />

Selbstmedikation?<br />

6<br />

DR. ANDREAS ERBER<br />

Pressesprecher<br />

Hermes Arzneimittel <strong>GmbH</strong>,<br />

München<br />

HERBERT BLOHORN<br />

Leiter Selbstmedikation<br />

Mucos Pharma <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>., Geretsried<br />

Ê Aus meiner Sicht dürfte vor allem das Verbot von Naturalrabatten<br />

Einfluss auf den Selbstmedikationsbereich haben, weil<br />

dieses Verbot auch für alle apothekenpflichtigen OTC-Präparate<br />

gilt. Aufgrund der Halbierung der Grosso-Spanne bei rezeptpflichtigen<br />

Präparaten im Rahmen des GMG ab 1.1.2004 wurden<br />

die Großhandelskonditionen in den Apotheken vor allem aus<br />

drei Quellen gespeist: Aus dem Rabattvolumen der Generika-<br />

Hersteller, der Re-Importeure und der anderen OTC-Anbieter.<br />

Inwieweit durch das Verbot der Naturalrabatte das Konditionsgefüge<br />

der Großhandlungen beeinflusst wird, ist im Moment<br />

schwer einzuschätzen. Fakt ist allerdings, dass der Rohertrag der<br />

Apotheken sinken wird. Aus diesem Grund empfehlen bereits<br />

jetzt schon Kooperationen ihren Mitgliedern, sich intensiv um<br />

das Kostenmanagement zu bemühen und zum anderen zu versuchen,<br />

durch entsprechende Marketingaktivitäten die Kundenfrequenz<br />

zu erhöhen, um damit einen Ertragsausgleich für den<br />

Ausfall im rezeptpflichtigen Bereich zu erreichen. Das könnte<br />

bedeuten, dass sich die Apotheken verstärkt um die Selbstmedikation<br />

bemühen. Inwieweit sich durch das AVWG die Vertriebslandschaft<br />

verändert, wird derzeit kontrovers diskutiert. Es gibt<br />

Stimmen, die glauben, dass damit eine Verstärkung des Direktgeschäftes<br />

verbunden sein könnte, während andere im Gegenteil<br />

der Ansicht sind, dass das Geschäft eher dem Großhandel zuwächst.<br />

Sollten die bei dem AVWG offensichtlich bestehenden<br />

Lücken missbräuchlich genutzt werden, so wird das möglicherweise<br />

zum Anlass genommen, weitere Schritte der Liberalisierung<br />

einzuleiten. Das könnte unter Umständen bedeuten, dass<br />

das Verbot des Fremd- und Mehrbesitzes völlig aufgehoben wird<br />

mit der Folge einer Kettenbildung. All das sind natürlich keine<br />

gesicherten Fakten, sondern eher Spekulationen.<br />

Ë Das GMG hat bereits dazu geführt, dass sich die Vertriebslandschaft<br />

deutlich verändert hat, indem sich zum Beispiel Apotheken<br />

verstärkt in Kooperationen organisieren. Das führt<br />

selbstverständlich zu einer stärkeren Verzahnung der Industrie<br />

mit Apotheken, Großhandel und Kooperationen.


Ì Das GMG hat bereits schon zu einer veränderten Einstellung<br />

der Patienten geführt. Die Patienten erleben einen weitgehenden<br />

Verlust der Anlehnung an medizinische Autorität:<br />

b Der Arzt darf bzw. soll nicht mehr blind in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

b Zehn Euro Praxisgebühr zeigen, dass man nicht mit jeder<br />

Kleinigkeit zum Arzt gehen soll.<br />

b Die Absicherung im OTC-Bereich ist eine solche Kleinigkeit.<br />

b Der Patient hat Schwierigkeiten, den Ernst der Erkrankung<br />

vorab einzuschätzen: „Ist es schlimm genug, dass ich damit<br />

zum Arzt gehen darf?“<br />

b Teilweise besteht eine hochgradige Überforderung durch<br />

Vorabeinschätzung: „Wie krank bin ich eigentlich – das will<br />

ich gerade vom Arzt erfahren.“<br />

Teilweise gibt es auch ein Misstrauen in die Uneigennützigkeit<br />

der ärztlichen Bemühungen:<br />

b Ist der Arzt jetzt Sparkommissar?<br />

b Diagnostiziert der Arzt, was seinem Einkommen nützt?<br />

b Mehr Konkurrenz zwischen Selbstbehandlung mit OTC-<br />

Präparaten und ärztlicher Therapie, teilweise von Ärzten<br />

eifersüchtig beäugt und heftiger kritisiert als früher.<br />

b In diesem Dilemma, in dem sich der Patient befindet, besteht<br />

aber nach wie vor ein Anlehnungsbedürfnis an medizinische<br />

Autoritäten.<br />

Natürlich orientiert man sich<br />

b an Meinungen von Bekannten/Freunden mit einschlägigen<br />

Erfahrungen,<br />

b an bekannten und vertrauten Marken,<br />

b an redaktionellen Berichten in Zeitschriften,<br />

b an medizinischen TV-Sendungen,<br />

b an Informationen im Internet,<br />

b an Werbebotschaften.<br />

Am Ende fragt man allerdings den Apotheker. Wenn die Apotheken<br />

diese Karte richtig spielen und ihre Beratungskompetenz<br />

in eine entsprechende Beratungsleistung umsetzen, könnte in<br />

Zukunft die Selbstmedikation eine größere Rolle spielen und für<br />

die Apotheken ein wirtschaftlicher Ausgleich für die ausfallenden<br />

Erträge im rezeptpflichtigen Bereich erwachsen.<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

DR. WOLFGANG NIEDERMAIER<br />

Geschäftsführer<br />

betapharm Arzneimittel <strong>GmbH</strong>,<br />

Augsburg<br />

Ê Das Gesetz tritt nun doch nicht zum 1. April 2006 in Kraft.<br />

Es bleibt daher abzuwarten, was das Gesetz letztendlich beinhalten<br />

wird. Erst dann ist für uns eine abschließende Beurteilung<br />

möglich.<br />

Ë Wir rechnen grundsätzlich damit, dass es mehr Beschaffungsallianzen<br />

geben wird. Aber die Menschen bleiben trotzdem die<br />

gleichen, so dass das für unsere Positionierung kaum eine Veränderung<br />

bedeuten dürfte. Insbesondere, da betapharm seit jeher<br />

stark netzwerkorientiert ist. Für uns stehen Netzwerke, Kooperationen<br />

und Partnerschaften im Mittelpunkt unserer Geschäftsbeziehungen,<br />

und zwar zu allen Marktteilnehmern im Gesundheitswesen.<br />

Ì Für uns ist die zentrale Herausforderung, die Patientenversorgung<br />

zu verbessern. Dazu müssen Lücken im sozialen<br />

Umfeld von Patienten geschlossen werden und die Ressourcen<br />

optimal eingesetzt werden. Insgesamt muss der Mensch in dem<br />

System noch stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Für die<br />

Selbstmedikation werden wir weitere Arzneimittel entwickeln,<br />

die dafür zweckmäßig und wirksam sind unter besonderer<br />

Berücksichtigung des Ausschlusses von der Erstattung, wenn die<br />

Arzneimittel aus der Verschreibungspflicht entlassen werden.<br />

7


ANALYSE<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

OTC-VERTRIEB: Die Effizienzpotenziale im Apothekenmarkt sind noch nicht ausgeschöpft<br />

Optimieren und operationalisieren<br />

Die vertriebliche Betreuung der Apotheken ist nicht so effizient, wie sie sein könnte: Diesen Schluss zieht<br />

eine aktuelle Marktstudie der UGW <strong>Co</strong>nsulting. Michael Müller, Geschäftsführer der Wiesbadener Beratungsgesellschaft,<br />

macht in seinem Beitrag deutlich, wo laut dieser Apothekenbefragung Kundenpotenziale und<br />

segmentspezifische Anforderungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Sein Fazit: Im OTC-Vertrieb<br />

kann noch zugelegt werden.<br />

D<br />

er Markt rezeptfreier,<br />

apothekenpflichtiger<br />

OTC-Produkte ist gekennzeichnet<br />

durch vergleichsweise<br />

hohe Margen, geringe<br />

Preissensibilitäten und einen<br />

anhaltenden Boom. Für den<br />

deutschen Selbstmedikationsmarkt<br />

wird bis 2010 mit einem<br />

jährlichen Wachstum von bis<br />

zu zehn Prozent gerechnet.<br />

Besonders im Bereich der so<br />

genannten Lifestyle-Medikamente<br />

wie z.B. „Fat-Burner“<br />

und Antifaltenmittel wird ein<br />

drastischer Anstieg der Nachfrage<br />

prognostiziert.<br />

Die Apotheker sehen die<br />

Entwicklung ebenfalls optimistisch:<br />

Wie eine aktuelle<br />

Marktstudie der UGW <strong>Co</strong>nsulting<br />

aufzeigt, erwarten 68<br />

Prozent der befragten Apo-<br />

8<br />

Die UGW-Gruppe<br />

theken für das Jahr 2006 eine<br />

Absatzsteigerung, mehr als die<br />

Hälfte geht von einer Preissteigerung<br />

für OTC-Produkte<br />

aus. Hierbei rechnen immerhin<br />

40 Prozent der Befragten<br />

mit Absatz- und 29 Prozent<br />

mit Preissteigerungen von jeweils<br />

über drei Prozent.<br />

Führende OTC-Hersteller<br />

liegen Kopf an Kopf<br />

Im Rahmen der Studie<br />

wurden deutschlandweit 120<br />

ausgesuchte Apotheken zur<br />

Marktentwicklung und den<br />

diesbezüglichen individuellen<br />

Erwartungen sowie zu den<br />

Anforderungen an die vertriebliche<br />

Betreuung durch die<br />

Industrie befragt. In diesem<br />

Zusammenhang wurden<br />

Die UGW AG (Unternehmensgruppe Wiesbaden) ist mit ihren<br />

acht operativen Units Advertising, <strong>Co</strong>nsulting, Dialog, Event,<br />

Newmedia, Promotion, Public Relations und Sales auf die<br />

Lösung unterschiedlichster Marketing- und Vertriebsfragen<br />

spezialisiert. Das Portfolio der UGW <strong>Co</strong>nsulting <strong>GmbH</strong> um-<br />

fasst in der Strategie, Marketing- und Vertriebsberatung auch<br />

Markt- und Wettbewerbsanalysen. Mehr Informationen zum<br />

Unternehmen im Internet unter www.ugw.de und zur OTC-<br />

Studie über Email: m.mueller@ugw.de.<br />

führende OTC-Hersteller<br />

einem direkten Leistungsvergleich<br />

unterzogen. Bewertungskriterien<br />

waren unter<br />

anderem die Preis- und Konditionenpolitik<br />

des Unternehmens,<br />

die Kompetenz des<br />

Außendienstes und die Qualität<br />

der angebotenen Verkaufsförderungsaktivitäten.<br />

Knapper Sieger dieses Vergleichs:<br />

Hexal. In vier von<br />

zehn erhobenen Kriterien<br />

belegten die Holzkirchner<br />

Generika-Spezialisten Platz 1.<br />

Auf dem zweiten Platz folgte<br />

Ratiopharm, auf dem dritten<br />

Beiersdorf. Doch die Abstände<br />

zwischen allen untersuchten<br />

Unternehmen sind verschwindend<br />

gering. So liegen in der<br />

Gesamtwertung zwischen<br />

dem Ersten Hexal und dem<br />

Letztplatzierten GlaxoSmith-<br />

Kline nur 0,3 Punkte (auf einer<br />

Schulnotenskala von 1-5).<br />

Etwas anders sieht es hingegen<br />

bei einzelnen Leistungsbereichen<br />

aus.<br />

Apotheker wollen klassische<br />

Außendienstbetreuung<br />

Geht es um die vertriebliche<br />

Betreuung durch die Industrie,<br />

setzt der Apotheker auf<br />

den Außendienstbesuch. 94<br />

Prozent der Befragten schätzen<br />

seine Bedeutung als hoch<br />

MICHAEL MÜLLER ist<br />

Geschäftsführer der<br />

UGW <strong>Co</strong>nsulting <strong>GmbH</strong>,<br />

Wiesbaden.<br />

bzw. sehr hoch ein. Mit Internet-Serviceleistungen<br />

(28 Prozent)<br />

oder einer aktiven telefonischen<br />

Betreuung (19 Prozent)<br />

können sich zurzeit nur<br />

wenige Apotheker anfreunden.<br />

Das Anforderungsspektrum<br />

des Außendienstmitarbeiters<br />

ist von Vertriebsaufgaben geprägt,<br />

die in anderen Branchen<br />

bereits weitestgehend ihre<br />

Bedeutung verloren haben. So<br />

steht in der Apotheke weiterhin<br />

die klassische Bestellannahme<br />

sowie das Preis- bzw.<br />

Konditionengespräch im Vordergrund.<br />

Einen hohen Stellenwert<br />

haben aus Sicht des<br />

Apothekers auch die medizinisch-wissenschaftlicheKompetenz<br />

des Kundenbetreuers<br />

(80 Prozent wichtig bzw. sehr<br />

wichtig), die adäquate und<br />

übersichtliche Übermittlung


von Produktinformationen<br />

(88 Prozent) sowie<br />

die problemlose und<br />

unbürokratische Reklamationsbearbeitung<br />

(98<br />

Prozent).<br />

Sowohl was die Auftragsannahme<br />

als auch die Reklamationsbearbeitung<br />

angeht, ist<br />

Hexal aus Sicht der Apotheker<br />

„best practice“. Bei der<br />

medizinischen Kompetenz des<br />

Vertriebes liegen Beiersdorf,<br />

Novartis und Bayer an der<br />

Spitze eng beieinander, dicht<br />

gefolgt von den Wettbewerbern.<br />

Seine Produktinformationen<br />

übermittelt laut Befragung<br />

Bayer am besten in die<br />

Apotheke. Doch auch hier das<br />

gleiche Bild: Das Niveau ist in<br />

jedem Unternehmen ähnlich<br />

hoch, keinem gelingt es, sich<br />

deutlich zu differenzieren und<br />

sich so Wettbewerbsvorteile<br />

zu verschaffen.<br />

Im Vordergrund steht der<br />

Preis<br />

Das wichtigste Kriterium<br />

für den Apotheker bei der Bewertung<br />

seines Industriepartners<br />

stellt weiterhin der Preis<br />

(bzw. der gewährte Herstellerrabatt)<br />

dar. Hier liegen<br />

naturgemäß die Generika-<br />

Spezialisten Hexal und Ratiopharm<br />

auf den ersten Plätzen,<br />

gefolgt von Klosterfrau.<br />

Bayer betreibt seit zwei Jahren<br />

eine stark leistungsorien-<br />

tierte Konditionenpolitik.<br />

Dies schlägt sich im letzten<br />

Platz des Rankings nieder, was<br />

von den Leverkusenern auch<br />

so erwartet wurde. Aber Bayer<br />

wird interessanterweise<br />

durch die Apotheken gleichzeitig<br />

die Transparenz und<br />

Fairness seines Systems attestiert.<br />

Weiterhin belegt Bayer<br />

den aus Sicht der Apotheker<br />

wichtigen ersten Platz bei der<br />

einheitlichen Durchsetzung<br />

der Preisempfehlungen am<br />

Markt.<br />

Apotheker müssen sich auf<br />

neue Vertriebsinstrumente<br />

einstellen<br />

Der wachsende Wettbewerbsdruck<br />

geht auch an den<br />

OTC-Anbietern nicht spurlos<br />

vorüber. Die Anforderungen,<br />

Kostenstrukturen zu hinterfragen<br />

und Effektivitäts- und<br />

Effizienzpotenziale auszuschöpfen,<br />

wachsen. So erwartet<br />

eine Mehrzahl der Hersteller<br />

zukünftig Einsparungen im<br />

Außendienst, gleichzeitig<br />

wird der optimierte Einsatz<br />

der vertrieblichen Ressourcen<br />

als zentrales Erfolgskriterium<br />

betrachtet.<br />

Aus Sicht der UGW <strong>Co</strong>nsulting<br />

muss zur Optimierung<br />

der vertrieblichen Ressourcen<br />

in erster Linie bei der Apothekenbearbeitung<br />

angesetzt<br />

werden: Sie sollte differenzierter<br />

erfolgen, sprich: Kundensegmente<br />

müssen klar abgegrenzt<br />

und der Einsatz des<br />

vertrieblichen Instrumentariums<br />

darauf abgestimmt sein.<br />

Heute werden Vertriebsmaßnahmen<br />

noch häufig nach<br />

dem „Gießkannenprinzip“<br />

verbreitet, in Zukunft werden<br />

sich die vertrieblichen Maßnahmen<br />

stärker an dem<br />

Grenznutzen der vertrieblichen<br />

Aktivitäten orientieren<br />

müssen. Auch wenn es dem<br />

Apotheker heute nicht gefällt:<br />

Dialogmarketing-Aktivitäten,<br />

telefonische Betreuung, Internet-Services<br />

und autonome<br />

Trademarketing-Tools werden<br />

in immer stärkerem Maße den<br />

Außendienst ersetzen bzw. ergänzen.<br />

Zeitnahe Vertriebssteuerung<br />

nach Leistungsindikatoren<br />

In ihrer Bestandsaufnahme<br />

des Ist-Zustands diagnostiziert<br />

die UGW <strong>Co</strong>nsulting,<br />

dass strategische Marketing-<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

planung und operative Vertriebssteuerung<br />

unzureichend<br />

stringent verbunden sind.<br />

Hier ergibt sich der zweite<br />

Ansatzpunkt zur Optimierung<br />

des Vertriebs: Strategische<br />

Marketingziele müssen<br />

stärker als bisher operationalisiert,<br />

in quantitative und –<br />

wichtig – qualitative Vertriebsziele<br />

transformiert<br />

werden.<br />

Es ist weiterhin erforderlich,<br />

dass die strategischen<br />

Marketingziele mit messbaren<br />

Maßnahmen und Leistungsindikatoren<br />

hinterlegt werden.<br />

Die Aktivitäten müssen entsprechend<br />

gesteuert werden,<br />

das Monitoring sollte zeitnah<br />

erfolgen, um auf Fehlentwicklungen<br />

schnell reagieren zu<br />

können.<br />

Sowohl die vertriebliche<br />

Operationalisierung der Marketingziele<br />

als auch die Vertriebssteuerung<br />

können noch<br />

deutlich optimiert werden,<br />

hier ist das Potenzial nicht<br />

ausgeschöpft. Nach Sicht der<br />

UGW <strong>Co</strong>nsulting sind im<br />

OTC-Vertrieb Effektivitätsund<br />

Effizienzverbesserungen<br />

von durchschnittlich fünf bis<br />

15 Prozent möglich.<br />

9


POINT OF SALE<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

APOTHEKEN<strong>MARKETING</strong>: Was neue Software-Tools in der Verkaufsförderung leisten können<br />

Potenziale nützen nach Programm<br />

Es steht außer Frage, dass auch in den Apotheken als wichtigstem Distributionskanal im OTC-Markt professionelle<br />

Marketingmethoden Einzug halten werden. Denn nur im Segment der Selbstmedikation kann der<br />

Apotheker künftig wohl noch aktiv unternehmerisch denken und handeln. Eben darauf setzen neue Software-<br />

Tools, wie sie etwa Pharmatechnik, führender Anbieter von Apothekensoftware, entwickelt hat. Wolfram<br />

Weisse, Marketingleiter des Starnberger IT-Spezialisten, erläutert im Gespräch mit OTC TOOLS die Möglichkeiten<br />

programmgestützter Kundenbindung und Kundengewinnung am Point of Sale in der Apotheke.<br />

Herr Weisse, Pharmatechnik<br />

hat als Pionier den Einzug der<br />

EDV zunächst in die Warenwirtschaft<br />

und das Bestellwesen<br />

der Apotheken von Anfang<br />

an begleitet. Wie viele<br />

Apotheken zählen Sie heute<br />

zu Ihren Kunden?<br />

Wolfram Weisse: Mittlerweile<br />

liegen wir bei 5050 Installationen<br />

in diesem Bereich.<br />

Wir sprechen damit also von<br />

rund jeder vierten Apotheke<br />

in Deutschland.<br />

Auf der EXPOPHARM 2005<br />

in Köln hat Ihr Haus nun erstmals<br />

drei Software-Tools vorgestellt,<br />

die Apotheken auf<br />

unterschiedliche Weise im<br />

Kundenmarketing unterstützen<br />

sollen. Was macht sie so<br />

zuversichtlich, dass dieses<br />

Angebot inzwischen von den<br />

Apotheken angenommen<br />

wird?<br />

Weisse: Diese drei Programme<br />

sind völlig neu für die<br />

spezifischen Bedürfnisse dieser<br />

Anwender konzipiert.<br />

Denn das wenige, was es bislang<br />

im Rahmen der Warenwirtschaft<br />

für das aktive Kundenmarketing<br />

der Apotheken<br />

auf dem IT-Markt gab, war in<br />

aller Regel viel zu kompliziert<br />

und zeitaufwändig, um in der<br />

10<br />

Praxis intensiv genutzt zu<br />

werden. So zeigt das Beispiel<br />

unseres neuen Cross-Selling-<br />

Moduls, wie man direkt an der<br />

Kasse das Beratungsgespräch<br />

des Apothekers oder der PTA<br />

mit so einfachen wie übersichtlichenZusatzempfehlungen<br />

unterstützen kann, ohne<br />

den Verkaufsvorgang zu<br />

stören. Klare Icons symbolisieren<br />

die verschiedenen Empfehlungsgruppen,<br />

ein Farbleitsystem<br />

weist beispielsweise<br />

auf mögliche Wechselwirkungen<br />

hin. So kann sofort ent-<br />

schieden werden, ob dem<br />

Kunden, der ein Rezept eingereicht<br />

hat, ein zusätzliches<br />

OTC-Produkt empfohlen<br />

werden soll.<br />

Darf man aus der Entwicklung<br />

solcher Angebote<br />

schließen, dass nun aus Ihrer<br />

Sicht auch im Apothekenmarkt<br />

die Bereitschaft gewachsen<br />

ist, in aktives Marketing<br />

und damit in die eigene<br />

Zukunftssicherung zu investieren?<br />

WOLFRAM WEISSE ist seit Anfang<br />

2004 Marketingleiter bei Pharmatechnik.<br />

Der 36-jährige Diplom-Betriebswirt<br />

und Kommunikationsspezialist<br />

war zuvor für das Marketing<br />

von Softwarefirmen aus dem IT- und<br />

Telekommunikationssektor, darunter<br />

für Sun Microsystems, tätig. Die<br />

Pharmatechnik <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG wurde<br />

1978 von Dr. Detlef Graessner,<br />

geschäftsführender Gesellschafter,<br />

gegründet. Der Starnberger Anbieter<br />

von IT-Produkten, Software und einschlägigen Beratungsleistungen<br />

für das Gesundheitswesen, der im Geschäftsjahr<br />

2003/2004 die Umsatzmarke von 50 Millionen Euro überschreiten<br />

konnte und im laufenden Geschäftsjahr 2005/2006<br />

mit einem neuen Umsatzrekord von rund 55 Millionen Euro<br />

rechnet, ist deutschlandweit derzeit mit rund 560 Mitarbeitern<br />

in 13 Niederlassungen tätig. Insgesamt zählen mittlerweile<br />

über 7.000 Apotheker, Zahnärzte und Humanmediziner zum<br />

Kundenstamm der Pharmatechnik. In der Apotheken-EDV hat<br />

Pharmatechnik einen Marktanteil von 24 Prozent. Angegliedert<br />

ist die Akademie Dr. Graessner, deren Schulungsangebot<br />

im vergangenen Jahr rund 800 Kurse mit insgesamt 7.500<br />

Teilnehmern umfasste. Mehr zum Unternehmen im Internet:<br />

www.pharmatechnik.de<br />

Weisse: Das Bewusstsein,<br />

dass Verkaufsförderung und<br />

aktives Marketing künftig<br />

auch für Apotheken unverzichtbar<br />

sein wird, ist fraglos<br />

gewachsen. Dies ist allerdings<br />

noch nicht gleichbedeutend<br />

mit der Bereitschaft, in das<br />

Marketing beziehungsweise<br />

entsprechende Tools auch zu<br />

investieren. Unser Mietkonzept<br />

für Hardware, Software<br />

und Service hält die Einstiegsschwelle<br />

auf der Kostenseite<br />

für den Apotheker aber sehr<br />

niedrig. Zudem ist ein Programm<br />

wie etwa Cross-Selling<br />

ohnehin ausgesprochen preiswert,<br />

obwohl der Gegenwert<br />

für den Apotheker ein hochfunktionales<br />

und betont praxistaugliches<br />

Instrument in der<br />

Kundenberatung darstellt, das<br />

ihn in die Lage versetzt, seine<br />

pharmazeutische Kompetenz<br />

noch besser zur Geltung zu<br />

bringen. Dafür ist ein Großteil<br />

unserer Kunden bereit, die<br />

vergleichsweise geringe Investition<br />

zu tätigen. Denn der<br />

Apotheker kann sofort abschätzen,<br />

wie hoch der Gegenwert<br />

ist. Etwas anders<br />

sieht es noch aus, wenn es gilt,<br />

in professionell geplante Marketingaktivitäten<br />

mit entsprechendem<br />

Vorlauf wie etwa der<br />

soziodemografischen Analyse


Das Softwaremodul Cross-Selling versorgt den Apotheker<br />

praxisgerecht als digitale Gedächtnisstütze direkt an der Datenkasse<br />

mit therapieunterstützenden Zusatzempfehlungen, klar<br />

strukturiert nach Warengruppen und automatisch auf Wechselwirkungen<br />

geprüft.<br />

Das Programm Kunden-Profil-Analyse schlüsselt dem Apotheker<br />

seine Kundenstruktur auf und stellt dar, welche Artikel bei<br />

bestimmten Patientengruppen besonders gefragt sind, um mit<br />

diesen Daten das Frei- und Sichtwahlsortiment optimal zu<br />

gestalten.<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

der Kundenstruktur im Einzugsgebiet<br />

und dann einer<br />

präzisen Umsetzung der Aktionen<br />

zu investieren. Hier<br />

klafft wohl noch eine gewisse<br />

Lücke zwischen der Einsicht<br />

in die Notwendigkeit und<br />

letztlich der Realisierung.<br />

Nun macht es den Einstieg<br />

für den Apotheker sicherlich<br />

leichter, wenn ein Marketingtool<br />

wie etwa das Cross-Selling-Modul<br />

nur auf sein bestehendesWarenwirtschaftssystem<br />

aufgesetzt werden<br />

muss.<br />

Weisse: So ist es. Jeder<br />

Kunde kann sich entscheiden,<br />

ob dieses Modul für ihn freigeschaltet<br />

wird. Mehr ist nicht<br />

nötig, um den Einsatz an der<br />

Kasse sofort in der Praxis zu<br />

erproben. Hier sind keine aufwändigen<br />

Installationen notwendig.<br />

Bei anderen Tools wie<br />

beispielsweise dem neuen Patienten-Ratgeber-Modul<br />

PRM, eine Art CRM fürPharmazeuten,<br />

sind wir bewusst<br />

einen anderen Weg gegangen.<br />

Denn dieses Programm funktioniert<br />

auch unabhängig vom<br />

jeweils installierten Warenwirtschaftssystem<br />

der Apotheke<br />

als Stand-Alone-System<br />

zur Planung und Durchführung<br />

von Marketingaktionen.<br />

Die Anbindung an die<br />

Warenwirtschaft bringt natürlich<br />

viele Vorteile mit sich, wie<br />

z.B. die Selektion von Kundenadressen,<br />

die in den letzten<br />

zwölf Monaten Venentherapeutika<br />

bezogen haben, um sie<br />

postalisch, per E-Mail oder<br />

per SMS für eine Venenmessaktion<br />

zu kontaktieren. Es<br />

können aber auch individuell<br />

nach Standort, Indikation und<br />

soziodemografischen Merkmalen<br />

selektierbare Adressen<br />

von einem spezialisierten<br />

Adressverlag, mit dem wir einen<br />

Rahmenvertrag abgeschlossen<br />

haben, erworben<br />

und eingelesen werden, um<br />

die jeweilige Aktion auf eine<br />

breitere Basis zu stellen.<br />

11


POINT OF SALE<br />

<strong>MARKTTRENDS</strong><br />

Das Patienten-Ratgeber-Modul (PRM) unterstützt den Apotheker<br />

bei der gezielten Verkaufsförderung im gesamten Prozess der<br />

Planung, Organisation, Durchführung und Erfolgskontrolle von<br />

professionellen Marketingaktionen.<br />

Der Einstieg in anspruchsvolle<br />

Anwendungen wie das<br />

programmgestützte Patienten-<br />

Ratgeber-Modul ist für den<br />

Apotheker aber vermutlich<br />

auch schon etwas kostenintensiver.<br />

Weisse: Zumindest eine andere<br />

Preiskategorie. Ein Tool<br />

wie PRM muss weitaus intensiver<br />

mit Updates gepflegt<br />

und aktualisiert werden als etwa<br />

das Cross-Selling-Modul.<br />

Denn hier arbeiten wir beispielsweise<br />

auch mit Herstellern<br />

aus der Pharmaindustrie<br />

zusammen, deren Aktionspakete<br />

in das Programm integriert<br />

werden, um so dem<br />

Apotheker seine Planung zu<br />

erleichtern. Aber es gibt auch<br />

kostenlose Angebote für den<br />

Apotheker wie unsere neue<br />

Kunden-Profil-Analyse, einer<br />

Erweiterung des erfolgreichen<br />

Hochleistungs-Analysepro-<br />

12<br />

gramms Management-Report<br />

(MMR) auf Basis der Warenwirtschaft.<br />

Während der<br />

MMR dem Apotheker zu den<br />

fünf Bereichen Bestände, Verkaufen,<br />

Prozesse, Mitarbeiter<br />

und Sortimente Analysen und<br />

konkrete Handlungsvorschläge<br />

liefert, unterstützt die Kunden-Profil-Analyse<br />

den Apotheker<br />

mit konkreten Daten<br />

bei der Darstellung seiner<br />

Kernkäufergruppen. So erfährt<br />

er auf einen Blick, wer<br />

was bei ihm kauft, etwa welche<br />

Produktpräferenzen Diabetiker<br />

bei Zusatzkäufen von<br />

OTC-Präparaten haben. Die<br />

Strukturierung sämtlicher<br />

Verkäufe nach Indikationen<br />

und die Aufschlüsselung der<br />

Zusatzkäufe ist somit eine<br />

entscheidende Hilfe bei der<br />

Steuerung und Gestaltung des<br />

Frei- und Sichtwahlsortiments,<br />

aber auch bei der Planung<br />

von Marketingaktionen.<br />

Solche Software-Tools zielen<br />

demnach in erster Linie<br />

auf die unternehmerische weil<br />

verkaufsaktive Steuerung des<br />

OTC-Segments in der Apotheke.<br />

Weisse: Natürlich, denn im<br />

Rx-Bereich kann der Apotheker<br />

letztlich mit programmgestützter<br />

Optimierung zumindest<br />

am Point of Sale verkäuferisch<br />

nur wenig bewegen.<br />

Anders in der Selbstmedikation:<br />

Hier greift doch zunehmend<br />

der Wandel im Selbstverständnis<br />

des Apothekers<br />

hin zur aktiven Kundenorientierung<br />

und Empfehlung. Und<br />

die Erfahrung lehrt, dass die<br />

Kunden eine kompetente und<br />

aktive Beratung durch den<br />

Apotheker zu schätzen wissen,<br />

ja dies sogar erwarten.<br />

Komplexe Tools wie das Patienten-Ratgeber-Modul<br />

PRM<br />

holen bei der Planung und<br />

Durchführung von Marketingaktionen<br />

auch die Pharmaindustrie<br />

ins Boot. Mit welchem<br />

Ziel?<br />

Weisse: Die Pharmaindustrie<br />

bietet ihre Aktionspakete<br />

ja mit dem Ziel an, den Apotheker<br />

im Verkauf zu unterstützen.<br />

Die Nutzung dieser<br />

Angebote durch die Apotheken<br />

kann, wie die Erfahrung<br />

lehrt, in der Praxis aber sicherlich<br />

optimiert werden. Deshalb<br />

sind wir den Weg gegangen,<br />

diese schrittweise in unser<br />

PRM-Tool und damit in<br />

die Marketingplanung der<br />

Apotheken zu integrieren.<br />

Denn es geht letztlich darum,<br />

messbare Verkaufserfolge zu<br />

generieren, um damit auch die<br />

Bereitschaft der Apotheker zu<br />

stärken, sich im Marketing zu<br />

engagieren. Dafür stellt ein<br />

Programm wie das Patienten-<br />

Ratgeber-Modul das nötige<br />

Know-how von der Planung<br />

bis zur Durchführung zur<br />

Verfügung. PRM führt dabei<br />

wie ein roter Faden durch alle<br />

organisatorisch zu bedenkenden<br />

Schritte mit vielen bereits<br />

im Programm hinterlegten<br />

Materialien bis hin zu EDVgestütztenBeratungsprotokollen.<br />

Als Softwarehaus haben<br />

wir das dafür hochfunktionale<br />

Programm erstellt. Für<br />

die konkreten Inhalte der<br />

Marketingaktionen setzen wir<br />

mit erfreulicher Resonanz auf<br />

die Kooperation mit der Pharmaindustrie,<br />

wobei die Integration<br />

von Aktionspaketen<br />

jeweils von Fall zu Fall detailliert<br />

abgestimmt wird. Mittlerweile<br />

sind bereits zehn Unternehmen<br />

mit im Boot – Tendenz<br />

steigend.


VENOSTASIN: Der Klassiker von Klinge legt im Markt die Beine nicht hoch<br />

Kampagnen für Kastanien<br />

KAMPAGNENCASE<br />

Was eine über Jahrzehnte konsequente Produkt- und Markenpflege in der Marktbehauptung leisten können,<br />

das zeigt sich bei so manchem Klassiker der Selbstmedikation. Am Beispiel des Venenpräparats Venostasin<br />

lässt sich zudem bestens nachvollziehen, wie eine systematisch auf seriöse Verbraucherinformation aufgebaute<br />

Kommunikationsstrategie eine Marke so stabil in der Zielgruppe positionieren kann, dass sie auch für<br />

nachwachsende Verwendergenerationen ein zentraler Orientierungsfaktor in ihrer Indikation bleibt. Daran<br />

soll sich für den Kastanien-Klassiker von Klinge auch in der Zukunft nichts ändern.<br />

F<br />

ür die einstmals in Berlin<br />

beheimatete Chemischpharmazeutische<br />

Fabrik<br />

A. Klinge war Venostasin das<br />

Startprodukt in den dreißiger<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts.<br />

Für die inzwischen<br />

längst in München ansässige<br />

Klinge Pharma <strong>GmbH</strong>, heute<br />

eine Astellas-Tochter, ist das<br />

Venenpräparat nach wie vor<br />

eine Topmarke, die sich mit<br />

Antistax von Boehringer Ingelheim<br />

seit geraumer Zeit um<br />

die Marktführerschaft in<br />

ihrem Segment duelliert. Ein<br />

Duell mit etwas ungleichen<br />

Waffen, wie Klinge-Geschäftsführer<br />

Volker Bscher<br />

findet: „Unser Mitbewerber<br />

konnte in den letzten Jahren<br />

rund dreieinhalb Mal soviel<br />

Geld in der Endverbraucherwerbung<br />

einsetzen wie wir.“<br />

Bis 1992, als Venostasin<br />

noch in der Verordnung war,<br />

behauptete das Phytopharmakum<br />

auf Basis des Extrakts<br />

von Rosskastaniensamen die<br />

absolute Marktführerschaft.<br />

Der sukzessive Verlust der<br />

Verordnungen aufgrund der<br />

immer neuen gesetzlichen<br />

Einschränkungen in den vergangenen<br />

Jahren konnte aber<br />

auch mit dem schrittweisen<br />

und zunehmend beworbenen<br />

Einstieg in den OTC-Markt<br />

ab 1994 nicht voll kompensiert<br />

werden. Seit 1997 steht<br />

aber hinter Venostasin ein eigener<br />

Klinge-Außendienst für<br />

den Apothekenmarkt, und die<br />

entsprechend intensivierte<br />

Verbraucherkommunikation<br />

greift: In der Selbstmedikation<br />

wächst Venostasin folglich<br />

seitdem prozentual wie nominal.<br />

Volk mit Venenschwäche<br />

Der Venen-Klassiker hat<br />

damit frühzeitig eine Ent-<br />

wicklung vollzogen, die zahlreiche<br />

Phytopharmaka mit<br />

dem Verlust der Verordnung<br />

erst in jüngster Zeit nehmen<br />

mussten. Dass dies erfolgreich<br />

absolviert werden konnte,<br />

verdankt das Präparat vornehmlich<br />

einer bestens erforschten<br />

und entsprechend<br />

belegten Wirkweise in einer<br />

hochrelevanten Indikation.<br />

Denn Venenschwäche ist eine<br />

Volkskrankheit: In Deutsch-<br />

land weisen jede zweite Frau<br />

und jeder vierte Mann Venenveränderungen<br />

auf, die bei<br />

Fortschreiten der Erkrankung<br />

KLASSIKER<br />

13


KAMPAGNENCASE<br />

Ödemen führen. Venostasin<br />

reduziert nachweislich<br />

diese Ödeme und beugt der<br />

weiteren Ödembildung vor,<br />

bekämpft zudem dank seines<br />

Wirkstoffs die schädlichen<br />

Einflüsse der lysosomalen<br />

Enzyme auf die Venen.<br />

Das frühzeitige Klinge-Engagement<br />

bei der Erstellung<br />

entsprechender Studien verhalf<br />

Venostasin retard bereits<br />

1983 zu einer Zulassung, was KLASSIKERzu<br />

auch heute noch nicht für alle<br />

Präparate in diesem Marktsegment<br />

gilt. Nachhaltig geprägt<br />

wird der Markt der Venen-<br />

Selbstmedikation von etablierten<br />

Marken: „Die drei stärksten<br />

Präparate Antistax,<br />

Venostasin und Venoruton<br />

vereinen über 50 Prozent des<br />

Marktes auf sich“, erläutert<br />

Klinge-Chef Bscher. „Generika<br />

haben in diesem seit jeher<br />

von starken Marken beherrschten<br />

Segment weder in<br />

Zeiten der Verordnung noch<br />

heute in der Selbstmedikation<br />

eine relevante Rolle gespielt.“<br />

Nicht ohne Grund, denn im<br />

Zuge der Markenpflege wurde<br />

der Klassiker Venostasin von<br />

den Klinge-Strategen systematisch<br />

als die Marke mit Kompetenz<br />

rund um das Bein profiliert<br />

und kommuniziert – bis<br />

14<br />

hin zur Einführung von additiven<br />

Produkten wie Stützstrümpfen<br />

oder der noch jungen<br />

Kosmetiklinie Venostasin<br />

fresh zur Beinpflege, die ebenso<br />

wie das Stammpräparat Venostasin<br />

retard und das höher<br />

dosierte Venostasin S sowie<br />

die Topica Venostasin Creme<br />

und Venostasin Gel zur unterstützenden<br />

Behandlung bei<br />

Venenschwäche konsequent<br />

apothekengebunden vermarktet<br />

wird. „Damit demonstrieren<br />

wir heute die umfassende<br />

Kompetenz der Marke Venostasin<br />

von der systemischen<br />

Therapie über die topische<br />

Behandlung bis hin zur kosmetischen<br />

Beinerfrischung“,<br />

so Volker Bscher.<br />

Kompetenz ohne Kompromisse<br />

Dieser Kompetenzanspruch<br />

der Marke wird auch durch<br />

die ausschließliche Platzierung<br />

Der Anzeigenauftritt von<br />

Venostasin inszeniert die<br />

zentrale Produktbotschaft<br />

konsequent im Look der<br />

Marke.<br />

Die Produktfamilie<br />

von Venostasin umfasst<br />

heute die gesamte<br />

Palette von der<br />

systemischen Therapie<br />

und topischen Behandlung<br />

der Venenschwäche<br />

bis zur kosmetischenBeinerfrischung.<br />

der im Jahre 2004 gestarteten<br />

Line Extension Venostasin<br />

fresh in der Apotheke unterstrichen.<br />

Die als Gel und als<br />

Spray verfügbaren Beinpflegekosmetika<br />

mit Kühl- und Erfrischungseffekt<br />

sollen nicht<br />

zuletzt auch neue Verbraucher<br />

an die Marke heranführen.<br />

Denn für die Behandlung der<br />

Volkskrankheit Venenschwäche<br />

macht bei entsprechender<br />

Veranlagung der<br />

frühzeitige Beginn therapeutisch<br />

ganz klar Sinn, wird aber<br />

von den Betroffenen in jüngeren<br />

Jahren häufig nicht wahrgenommen.<br />

Von dieser Öffnung der<br />

Marke soll denn auch das<br />

Stammpräparat Venostasin retard<br />

profitieren. „Von den<br />

marketingaktiven Apotheken<br />

ist das Kosmetikprodukt<br />

Venostasin fresh erfreulich<br />

schnell angenommen worden,<br />

um so auf Sicht neue Stammverwender<br />

für die Marke und<br />

das Medikament zu gewinnen“,<br />

konstatiert Volker<br />

Bscher. „Als Freiwahl- und<br />

Mitnahmeartikel kannibali-


DAS UNTERNEHMEN<br />

siert Venostasin fresh nach unseren<br />

bisherigen Erfahrungen<br />

die Marke auch nicht, sondern<br />

spricht klar andere und neue<br />

Verwender an.“<br />

Information mit Inhalten<br />

In der Kommunikation<br />

konzentriert man sich bei<br />

Klinge allerdings unverändert<br />

auf das Stammpräparat Venostasin<br />

retard, dies jedoch inzwischen<br />

mit einer deutlichen<br />

Verschiebung der Gewichte.<br />

Denn in der Mediamix-Strategie<br />

aus TV und Print liegt der<br />

Schwerpunkt seit dem vergangenen<br />

Jahr verstärkt auf dem<br />

Anzeigenauftritt, wobei rund<br />

zwei Drittel des Etats in den<br />

Printbereich gehen, ein Drittel<br />

in Fernsehwerbung – in etwa<br />

eine Umkehrung des Verhältnisses<br />

in den Vorjahren.<br />

Dafür gibt es gute Gründe.<br />

Denn der Venostasin-Auftritt,<br />

saisonal vornehmlich auf die<br />

Sommermonate konzentriert,<br />

versteht sich durchaus auch<br />

als Verbraucherinformation<br />

mit Inhalten, die gelernt werden<br />

wollen. „TV-Werbung<br />

bringt zwar eine schnelle<br />

Markenbekanntheit“, erläutert<br />

KAMPAGNENCASE<br />

Klinge Pharma wurde 1933 als Chemisch-pharmazeutische Fabrik A. Klinge in Berlin gegründet.<br />

Die Wurzeln reichen zurück bis zur Victoria-Apotheke an der Friedrichstraße.<br />

Aus der nach dem 2. Weltkrieg errichteten Zweigniederlassung in München wurde 1948<br />

die Muttergesellschaft Klinge Pharma <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. 1972 folgte der Schritt über die Grenzen<br />

mit den Gründungen der Klinge Ltd. im irischen Killorglin mit Produktionsstätte<br />

und der Klinge Ges. mbH. in Wien. 1983 erwarb der japanische Pharmakonzern Fujisawa<br />

erste Anteile an Klinge Pharma, 2002 wurde Klinge eine hundertprozentige Tochter der Fujisawa <strong>GmbH</strong> – der europäischen<br />

Zentrale der Fujisawa Pharmaceutical <strong>Co</strong> Ltd. – und in Fujisawa Deutschland <strong>GmbH</strong> umbenannt. Nach dem weltweiten<br />

Zusammenschluss der Konzerne Yamanouchi und Fujisawa zur Astellas Pharma Inc., Tokio, im April 2005 ging am 19. 8. 2005<br />

auch die Fujisawa Deutschland <strong>GmbH</strong> in die Astellas Pharma <strong>GmbH</strong> über. Unter dem Dach der OTC-Tochter Klinge Pharma<br />

<strong>GmbH</strong> in München werden die Marketing- und Vertriebsaktivitäten im deutschen Markt für Präparate wie Arctuvan, Bromuc,<br />

Etrat Sportgel, Venostasin sowie die freiverkäuflichen Präparate der ehemaligen Yamanouchi wie Vomex A, Vertigo Vomex,<br />

Ferrum Hausmann und Phosphalugel, aber auch Alfason Repair und seit kurzem auch Dr. Böhm Isoflavon geführt.<br />

Venostasin-Stratege Bscher<br />

den Strategiewechsel, „aber<br />

die ältere Zielgruppe informiert<br />

sich gerade zu Gesundheitsthemen<br />

vornehmlich in<br />

Printmedien und nimmt gedruckte<br />

Informationen auch<br />

stärker an. Und da sind wir in<br />

den entsprechenden Frauentiteln<br />

gut aufgehoben.“<br />

Die Anzeigenmotive deklinieren<br />

visuell wie verbal die<br />

zentralen Venostasin-Aussagen.<br />

Das Visual der gymnastizierenden<br />

Verwenderin zeigt<br />

nicht nur die wieder gewonnene<br />

Leichtigkeit der Beine,<br />

sondern soll auf den ersten<br />

Blick auch die Botschaft vermitteln,<br />

dass zur Behandlung<br />

der Venenschwäche gezielte<br />

Bewegung ebenso gehört wie<br />

die Einnahme des Präparats.<br />

Der durchgängig in den Basisfarben<br />

der Venostasin-Welt<br />

gehaltene Auftritt akzentuiert<br />

mit dem Kastanien-Visual und<br />

In der Patientenansprache<br />

setzt Venostasin auf<br />

informationsstarke Ratgebermedien<br />

von der Broschüre<br />

bis zum Poster.<br />

15


KLASSIKER<br />

KAMPAGNENCASE<br />

In der Kommunikation mit<br />

dem Apotheker kommen<br />

Fachanzeigen (Bild oben)<br />

und eine Info-CD (Bild<br />

rechts) zum Einsatz.<br />

dem Claim „Hochwertige Natur<br />

für die Gesundheit“ zudem<br />

die Positionierung als<br />

hochwertiges Phytopharmakum.<br />

Klaviatur der Kommunikation<br />

Dieser Auftritt wird auf der<br />

Klaviatur diverser Kommunikationsinstrumente<br />

mit betontem<br />

Informations- und Orien-<br />

tierungswert für den Endver-<br />

braucher durchgespielt. Denn<br />

Information tut Not: Venen-<br />

16<br />

schwäche ist keine Befindlichkeitsstörung,<br />

sondern eine Erkrankung,<br />

die bei Nichtbehandlung<br />

fortschreitet.<br />

Hier ist seriöse Aufklärung<br />

gefragt, die letztlich auch der<br />

Markenbindung dient. Das<br />

Informationsangebot reicht<br />

von der umfänglichen Basisbroschüre<br />

zur Aufklärung in<br />

Sachen Venenschwäche über<br />

eine Gymnastikbroschüre, ein<br />

Gymnastikposter und eine<br />

Gymnastik-CD zur entsprechenden<br />

Anleitung der Ve-<br />

nostasin-Verwender bis hin zu<br />

einem Ratgeber mit vertiefenden<br />

Informationen, natürlich<br />

vernetzt mit einer weiterführenden<br />

Internet-Seite samt<br />

Venen-ABC.<br />

Die Ansprache der Apotheker<br />

stützt sich neben einschlägiger<br />

Fachwerbung auf Instrumente<br />

wie eine Info-CD zu<br />

Venenerkrankungen in der<br />

Selbstmedikation, Aktionsmaterialien<br />

wie Poster für einen<br />

Venen-Gesundheits-Check<br />

und diverse Dekomaterialien<br />

für den POS. Ein so breites<br />

wie funktionales Angebot zur<br />

Aktivierung der Marktpartnerschaft<br />

mit den Apotheken,<br />

die auch für die Venostasin-<br />

Macher dank des anstehenden<br />

Arzneimittelversorgungs-<br />

Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />

(AVWG) künftig einige neue<br />

Reglementierungen verkraften<br />

muss.<br />

Denn auch im OTC-Bereich<br />

zeitigt der Wegfall der<br />

Naturalrabatte Folgen: „Klinge<br />

stellt deshalb auf Barrabatte<br />

um“, kündigt Volker Bscher<br />

an. „Aber trotz unklarer<br />

Rechtslage haben wir die Ra-<br />

VOLKER BSCHER ist Geschäftsführer<br />

der Klinge Pharma<br />

<strong>GmbH</strong> in München.<br />

battsätze dabei so gestaltet,<br />

dass wir nicht mit dem Gesetz<br />

in Konflikt kommen.“ Die<br />

Hoffnung bleibt, dass die gesetzgeberischen<br />

Eingriffe in<br />

den Pharmamarkt und die<br />

straffe Reglementierung des<br />

Rx-Bereichs für starke OTC-<br />

Marken wie Venostasin zur<br />

Chance werden. Eine Chance,<br />

die von markt- und marketingaktiven<br />

Apotheken zu nutzen<br />

ist.<br />

Am Point of Sale in der Apotheke wirbt<br />

Venostasin mit Aktionsthemen (Bild oben)<br />

und Dekomaterialien (Bild links).


TESTIMONIALS: Prominente Köpfe sind<br />

Healthcare-Werbeträger der sensiblen Art<br />

Profilierung mit<br />

(der richtigen)<br />

Prominenz<br />

Herr Ulbricht, welchen<br />

Stellenwert hat heute die<br />

Werbung mit prominenten<br />

Testimonials in der Pharmawerbung?<br />

Louis Ulbricht: Im Verordnungsbereich<br />

sind Testimonials<br />

ohnehin nicht erlaubt. Im<br />

OTC-Markt lässt sich dies<br />

nicht pauschal beantworten,<br />

sondern muss je nach Produkt<br />

differenziert betrachtet werden.<br />

Da gilt es eine Reihe von<br />

Faktoren zu beachten.<br />

Zunächst einmal natürlich die<br />

Indikation: Hier gibt es sicherlich<br />

mehr oder minder<br />

intime Themen, für die Werbung<br />

mit Prominenten ohnehin<br />

kaum in Frage kommt.<br />

Entscheidender ist jedoch die<br />

Frage, ob und wie der Auftritt<br />

eines Testimonials bei der jeweiligen<br />

Indikation argumentativ<br />

und kommunikativ<br />

glaubwürdig und damit überzeugend<br />

sein kann. Bei Indikationsbereichen,<br />

in denen es<br />

generell um Themen wie Leistungsfähigkeit,<br />

um Wohlbefinden<br />

und um vorbeugende<br />

Gesunderhaltung geht, da<br />

kann Testimonialwerbung<br />

grundsätzlich Sinn machen.<br />

Bei Indikationen zur Bekämpfung<br />

akuter Gesundheitsprobleme<br />

und Erkrankungen<br />

muss dagegen von Fall zu Fall<br />

entschieden werden, ob der<br />

Einsatz von Prominenten<br />

kommunikationsstrategisch<br />

der richtige Weg ist. Wir verfügen<br />

auch über genügend andere<br />

Konzepte, Produkte und<br />

Botschaften erfolgreich zu<br />

kommunizieren.<br />

MEDIANEWS<br />

Auch im Healthcare-Markt wird längst nach allen Regeln<br />

der (erlaubten) Testimonial-Werbung mit prominenten<br />

Köpfen um Kunden und Kontakte gebuhlt.<br />

Dass dies kein eben einfaches Kommunikationsgeschäft<br />

ist, weiß Louis Ulbricht nur allzu gut: Der Inhaber<br />

der Weßlinger Werbeagentur die pharma<br />

agentur Ulbricht & Partner hat für seine Klientel<br />

schon reichlich Prominenz aus Film und Fernsehen<br />

aufgeboten: Mit gutem Grund, sprechen doch die erfreulichen<br />

Ergebnisse eine klare Sprache - vorausgesetzt,<br />

die spezifischen kommunikativen Spielregeln<br />

werden beachtet. Im Gespräch mit OTC TOOLS<br />

nennt Ulbricht Vorteile und Fallen der OTC-Werbung<br />

mit hochkarätigen Testimonials.<br />

Prominente Werbebotschafter<br />

sind demnach auch in der<br />

Selbstmedikation kein Allheilmittel,<br />

zumal etwa die aktuelle<br />

Studie „European Trusted<br />

Brands“ gerade Zweifel an der<br />

Werbewirkung und dem Vertrauenswert<br />

von Testimonials<br />

bei den Verbrauchern in anderen<br />

Märkten angemeldet hat.<br />

Ulbricht: Gerade weil wir<br />

sehr viel Erfahrung mit Testimonialwerbung<br />

im OTC-<br />

Markt haben und deshalb<br />

LOUIS ULBRICHT ist Inhaber der<br />

Weßlinger Werberei die pharma<br />

agentur Ulbricht & Partner, die seit<br />

1982 im Pharmamarkt aktiv ist.<br />

Als Full Service Agentur bietet man<br />

Planung, Konzeption, Beratung,<br />

Kreation, Produktion und Med.<br />

Wiss. für Werbeauftritte im Verordnungs-<br />

und OTC-Markt unter einem Dach. Neben dem Instrumentarium<br />

klassischer Werbung und Public Relations haben<br />

sich die Weßlinger Werber sehr frühzeitig mit der Entwicklung<br />

von Multimedia-Anwendungen zu pharmazeutischen und<br />

medizinischen Themen beschäftigt und technisch anspruchsvolle<br />

Lösungen umgesetzt. Mehr Informationen zur Agentur<br />

im Internet: www.die-pharma-agentur.de.<br />

wissen, wie sensibel und sorgfältig<br />

dieses Instrument zu<br />

handhaben ist, empfehlen wir<br />

unseren Kunden keineswegs<br />

durchgängig diesen Werbeweg.<br />

Hier müssen systematisch<br />

alle Eventualitäten beim<br />

Einsatz eines Prominenten abgewogen<br />

werden.<br />

Nach welchen Kriterien<br />

lassen sich denn Testimonial<br />

und Produkt strategisch abgleichen,<br />

um den richtigen<br />

Prominenten auszuwählen?<br />

Ulbricht: Da spielen eine<br />

Reihe von Kriterien eine<br />

wichtige Rolle, die wir bei der<br />

Entwicklung einer entsprechenden<br />

Kampagne systematisch<br />

gewichten. Sehen wir<br />

Indikation und Präparat<br />

grundsätzlich als geeignet für<br />

eine Testimonialstrategie an,<br />

dann bestimmt sich die Auswahl<br />

des Prominenten<br />

zunächst nach der Zielgruppenaffinität:<br />

Wenn wir beispielsweise<br />

den TV-Star<br />

Barbara Wussow für die Gesundheitstees<br />

von Bad Heilbrunner<br />

werben lassen, dann<br />

INTERVIEW<br />

17


INTERVIEW<br />

MEDIANEWS<br />

auch deshalb, weil wir zunächst<br />

durch Fernsehbeobachtung<br />

respektive die detaillierte<br />

Auswertung der Zuschauerdaten<br />

ihrer Sendungen ihre hohe<br />

Akzeptanz und Vorbildfunktion<br />

in der Zielgruppe abgesichert<br />

haben. Das umfasst<br />

natürlich auch den Bekanntheitsgrad<br />

und Sympathiewert<br />

des Prominenten: In der Zielgruppe<br />

darf das Testimonial<br />

nicht erklärungsbedürftig<br />

sein.<br />

Ist dabei der persönliche<br />

Bekanntheitsgrad des Prominenten<br />

oder die Identifikation<br />

mit einer bestimmten Rolle<br />

gemeint?<br />

Ulbricht: Das eine wie das<br />

andere kann werblich genutzt<br />

werden. Sehr erfolgreich<br />

waren wir beispielsweise mit<br />

dem Testimonial Heide Keller<br />

für Magnesium Verla. Ihre<br />

persönlichen Star-Qualitäten<br />

Prominente Testimonials mit spezifischen<br />

Star-Qualitäten in den Zielgruppen:<br />

Louis Ulbricht lässt in Kampagnen<br />

der OTC-Klientel seiner Agentur<br />

so unterschiedliche TV-Prominenz wie<br />

den Fernsehdoktor Günther Hunold,<br />

die Volksmusik-Moderatorin Carolin<br />

Reiber und den Traumschiff-Star Heide<br />

Keller für Magnesium Verla (Bilder<br />

oben und rechts) oder die Schauspielerinnen<br />

Marion Kracht für biovit und<br />

Barbara Wussow für Bad Heilbrunner<br />

werben (Bilder rechte Seite oben).<br />

18<br />

verdankt sie fast ausschließlich<br />

der Identifikation mit ihrer<br />

Rolle als Chefstewardess der<br />

Traumschiff-Serie. Als diese<br />

kennt sie aber ganz Deutschland.<br />

Und in dieser Rolle wird<br />

sie wahrgenommen als eine<br />

Person, die jedes Problem<br />

charmant und glaubwürdig zu<br />

lösen versteht, ihr Leben im<br />

Griff hat und Wohlbefinden<br />

ausstrahlt – perfekte Voraussetzungen<br />

als Testimonial für<br />

dieses Präparat. Hier wurde<br />

also der Sympathiewert zusätzlich<br />

aufgeladen durch<br />

glaubwürdige Kompetenz.<br />

Diese Glaubwürdigkeit hinsichtlich<br />

der Indikation und<br />

Kompetenz für die Problemlösung<br />

ist demnach ein weiteres<br />

zentrales Kriterium für die<br />

Auswahl eines Testimonials.<br />

Ulbricht: Richtig. Und dieses<br />

Kriterium ist im OTC-<br />

Markt von besonderer Bedeutung.<br />

Aus der Indikation kennen<br />

wir ja die Parameter der<br />

Verwenderzielgruppen wie<br />

Geschlecht, Alter oder Wertevorstellungen.<br />

Diese Parameter<br />

müssen auf das jeweilige<br />

Testimonial projizierbar sein.<br />

Was zählt neben Zielgruppenaffinität,<br />

Bekanntheitsgrad<br />

und Sympathiewert sowie<br />

Glaubwürdigkeit des Testimonials<br />

außerdem für den Kampagnenerfolg?<br />

Ulbricht: Wir analysieren im<br />

Vorfeld auch die Medienpräsenz<br />

des jeweiligen Prominenten<br />

vor und im Werbezeitraum.<br />

Wenn etwa unser biovit-<br />

Testimonial Marion Kracht eine<br />

hohe Bildschirmpräsenz in<br />

der ZDF-Serie „Hallo Robbie!“<br />

oder zur Primetime in<br />

der ARD mit der Hauptrolle<br />

in „Familie Sonnenfeld“ hat,<br />

dann gleichen wir das mittelfristig<br />

natürlich mit unserer<br />

Kampagnenplanung ab. Dieser<br />

zeitnahe Abgleich der Medienpräsenz<br />

des Testimonials<br />

mit dem Werbezeitraum ist<br />

übrigens unabhängig davon,<br />

ob die Kampagne auch im TV<br />

oder nur in Printmedien läuft.<br />

Die Aktualität des Testimonials<br />

ist entscheidend und wird<br />

in erster Linie vom TV geprägt.


Wie bewerten Sie den Abgrenzungseffekt,<br />

der mit einer<br />

Testimonialkampagne gegenüber<br />

den Werbeauftritten<br />

von Mitbewerbern im OTC-<br />

Markt erreicht werden kann?<br />

Ulbricht: Dies ist fraglos ein<br />

wichtiger Faktor. Jede Selbstmedikationskampagne<br />

in Medien,<br />

die sich dank ihrer Leistungs-<br />

und Zielgruppenwerte<br />

für OTC-Werbung qualifizieren,<br />

steht in aller Regel im<br />

Wettbewerb mit anderen Werbeauftritten<br />

aus diesem Markt.<br />

Der Aufmerksamkeitswert,<br />

den ein Testimonial dabei erzielt,<br />

verschafft der Kampagne<br />

dabei in der Wahrnehmung<br />

der Verbraucher schon einen<br />

wichtigen Vorsprung, erzeugt<br />

Interesse für die Empfehlung<br />

und Beschäftigung mit der<br />

Werbebotschaft. Die hohen<br />

Resonanz- und Erinnerungswerte<br />

in <strong>Co</strong>pytests belegen<br />

das immer wieder.<br />

Nun nutzen Testimonialkampagnen<br />

ja nicht nur den<br />

klassischen Werbeauftritt in<br />

Anzeigen und Spots. Wie<br />

arbeiten Prominente in der<br />

Werbung auf anderen Kommunikationskanälen?<br />

Ulbricht: Es ist in der Tat<br />

unverzichtbar, dass das Testimonial<br />

eine hohe PR-Attraktivität<br />

hat: Der Prominente<br />

muss auch Themen transportieren<br />

können, mit denen Geschichten<br />

rund um das Produkt<br />

kommuniziert werden.<br />

Entscheidend ist dabei, schon<br />

im Vorfeld der Kampagnenplanung<br />

abzuklären, wie hoch<br />

bei einem Testimonial die Sicherheit<br />

vor negativer Berichterstattung<br />

rund um ihre oder<br />

seine Person ist. Diese Bewertung<br />

findet durch Betrachtung<br />

der bisherigen Berichterstattung,<br />

der Lebenssituation des<br />

Testimonials und über Gespräche<br />

mit Redaktionen und<br />

Sendern statt. Eine sorgfältige<br />

Recherche ist aber unerlässlich.<br />

Am Beispiel der Barbara<br />

Wussow haben wir etwa untersucht,<br />

ob der Pressewirbel<br />

um ihren Vater ihr Image beschädigt<br />

hat, was aber nicht<br />

der Fall ist.<br />

Setzt dies in der Kampagnenplanung<br />

auch die direkte<br />

Abstimmung mit den prominenten<br />

Kandidaten voraus?<br />

MEDIANEWS<br />

Ulbricht: Dies ist selbstverständlich<br />

notwendig. Es ist<br />

immer ein längerer Prozess<br />

mit durchaus intensiven Gesprächen,<br />

der nicht zuletzt<br />

auch die Abgrenzung zu den<br />

sonstigen Werbeaktivitäten<br />

des Prominenten zum Thema<br />

macht. Denn dies hat Auswirkungen<br />

auf die Glaubwürdigkeit<br />

des Testimonials und<br />

kann damit wie alle anderen<br />

genannten Kriterien auch zu<br />

einem Ausschlussfaktor<br />

werden.<br />

19


ZUR SACHE<br />

BRIGITTA HACKMANN<br />

Branchenmarketing<br />

Pharma & Kosmetik<br />

Gong Verlag<br />

20<br />

I N S I G H T<br />

BESTEHEN IM BOOM<br />

Der Werbeboom hat uns wieder. Nachdem die wirtschaftlich turbulenten Zeiten der jüngeren<br />

Vergangenheit auch für reichlich Eintrübungen im Markt der Marketingkommunikation gesorgt<br />

hatten, ist hier nun ganz offensichtlich der Aufschwung da – und dies mit eindrucksvollen Zah-<br />

len vor allem im Pharmamarkt. Denn legten die gesamten Werbaufwendungen (TZ, PZ, FZ, TV,<br />

Radio) hierzulande im Januar und Februar 2006 gegenüber den Vergleichsmonaten des Vor-<br />

jahres um immerhin 5 Prozent zu, so weist der Pharmamarkt ein beachtliches Plus von ganzen<br />

35 Prozent auf.<br />

Die Werbezahlen lassen ohne Frage Freude aufkommen. Denn sie sind neben anderen Fakto-<br />

ren nicht zuletzt auch ein Signal für eine optimistische Einschätzung des Marktes und damit<br />

Beleg für die vielleicht wichtigste Trendwende, auf die wir hierzulande schon lange gehofft haben. Doch<br />

der Werbeboom bietet auch Anlass zum Nachdenken: Wo mit wachsendem Druck geworben wird, da wird<br />

es nicht eben leichter, mit der eigenen Werbebotschaft erfolgreich zum Verbraucher durchzudringen. Wer<br />

im Werbeboom bestehen will, muss künftig mehr denn je den strategisch richtigen Werbeweg gehen.<br />

Die Werbestrategie kann und wird nicht auf klassische Werbung verzichten wollen, wo Marken erfolgreich<br />

aufgebaut und durchgesetzt werden müssen. Und dies meint gerade im Pharmamarkt natürlich auch Wer-<br />

bung in Printmedien als wichtigster Informationsquelle zu Gesundheitsthemen. Gerade diese vielfach nach-<br />

gewiesene Informationsleistung von Print prädestiniert das Medium aber auch, um mit intelligent<br />

gemachten und gedachten Sonderwerbeformen nach-<br />

haltig und glaubwürdig Botschaften zu transportieren<br />

oder Einstellungen zu ändern. Darüber sollte nachden-<br />

ken, wer im Werbeboom bestehen will – wir haben es<br />

schon getan. Fragen Sie uns.<br />

Pharmawerbung<br />

Jan./Feb. 2005:<br />

87.249.000 1<br />

+35%<br />

Jan./Feb. 2006:<br />

117.594.000 1<br />

WERBEBOOM 2006


I N S I G H T<br />

DIE AKTUELLE: Sonderwerbeformen inszenieren wirkungsstarke<br />

Produktpräsentationen<br />

Maßgeschneiderter<br />

Mehrwert<br />

Wer den außergewöhnlichen Werbeauftritt sucht, dem bietet die aktuelle mit<br />

den Angebotsbausteinen für „spezial“-Werbeformen die maßgeschneiderten Instrumente.<br />

Von der Promotionanzeige bis zum Beihefter vernetzen die Sonderwerbeformen<br />

den Produktauftritt mit der Kompetenz der Redaktion.<br />

D<br />

ie Ansprüche der Werbungtreibenden<br />

an die<br />

Wirkungsleistung ihrer Auftritte<br />

steigen proportional mit<br />

dem Werbewettstreit um die<br />

Aufmerksamkeit der Verbrau-<br />

cher. Da ist es nur konsequent,<br />

wenn starke Werbeträger<br />

wie die aktuelle ihren<br />

Marktpartnern heute Instrumente<br />

anbieten, mit denen<br />

Werbebotschaften und Produktauftritte<br />

unübersehbar<br />

weil außergewöhnlich inszeniert<br />

werden.<br />

Promotion-Doppelseiten<br />

oder Beihefter im Überformat<br />

in der Heftmitte, von der Redaktion<br />

in enger Abstimmung<br />

mit den Auftraggebern im unverwechselbaren<br />

Look & Feel<br />

von die aktuelle realisiert,<br />

werden zu integralen Elementen<br />

der Gesamtauflage und erreichen<br />

so durchschnittlich 2,1<br />

Millionen Leserinnen und Leser<br />

(AWA 2005).<br />

Potenzierte Wirkungswerte<br />

Mehr noch: Mit zusätzlichen<br />

Exemplaren der Ausgabe<br />

oder Fortdrucken für die<br />

Promotion am POS und für<br />

Direktmarketingaktivitäten,<br />

mit optionalen Produkteinblendungen<br />

im TV-Spot von<br />

die aktuelle oder der Vernetzung<br />

mit dem Onlineauftritt<br />

des Titels samt Link zur Homepage<br />

des Produkts kann die<br />

Reichweite des Auftritts bedarfsgerecht<br />

weiter gesteigert<br />

werden. Diese Optionen stehen<br />

nach Wunsch zur Verfügung.<br />

Rechenbarer Mehrwert<br />

Der kommunikative Mehrwert<br />

dieser maßgeschneider-<br />

ten Sonderwerbeformen von<br />

die aktuelle rechnet sich: Mit<br />

der schlüssigen Integration<br />

des Werbeauftritts in ein exklusives<br />

Medium im Konkurrenzumfeld<br />

von 70 Frauenzeitschriften<br />

profitieren Produkt<br />

und Botschaft nicht nur<br />

vom positiven Imagetransfer<br />

von die aktuelle, sondern auch<br />

von der kompetenten und informativen<br />

Umsetzung der<br />

Produktpräsentation im Stil<br />

des Werbeträgers.<br />

Und dieser Werbeträger<br />

zeigt gerade dort, wo es um<br />

die einschlägigen Einstellungen<br />

und Produktinteressen<br />

der Leserinnen und Leser zu<br />

Gesundheitsthemen und Fragen<br />

der Selbstmedikation<br />

geht, eine ausgesprochen starke<br />

Performance. Sowohl die<br />

Daten der AWA 2005 als auch<br />

der TdW 2005 weisen für<br />

die aktuelle entsprechende Indices<br />

aus, die sich etwa mit<br />

Spezialtiteln wie Apothekenzeitschriften<br />

messen können:<br />

Hier sind prominente Auftritte<br />

starker Marken im<br />

Gesundheitsmarkt bestens aufgehoben.<br />

Prominenter Auftritt: So können<br />

Promotion-Doppelseiten<br />

zu Gesundheitsthemen im<br />

Stil von die aktuelle unübersehbar<br />

für Aufmerksamkeit<br />

sorgen.<br />

Kontakt<br />

Mehr Informationen zu Sonderwerbeformen in die aktuelle:<br />

Brigitta Hackmann, Branchenmarketing Pharma & Kosmetik<br />

Tel.: (089) 27270-7933<br />

E-Mail: brigitta.hackmann@gongverlag.de<br />

Nicole Schostak, Anzeigenleitung Frauenzeitschriften<br />

Tel.: (089) 27270-7927<br />

E-Mail: nicole.schostak@gongverlag.de<br />

21


TVDIREKT: Der Millionenseller beweist seine Leistungsstärke<br />

auch im Gesundheitsmarkt<br />

Verkaufen mit<br />

Vertrauen<br />

Alle zwei Wochen stimmen die Deutschen am Kiosk ab – und das<br />

Votum fällt eindeutig aus: TVdirekt ist einer der wenigen Millionenseller<br />

im Zeitschriftenmarkt. Und weil zudem die Leistungswerte als<br />

Werbeträger und die Konsumstärke der Zielgruppe Spitzenwerte erreichen,<br />

hat sich die vierzehntägliche Programmzeitschrift zu einem<br />

Toptitel für verkaufsorientierte Werbung entwickelt. Davon profitieren<br />

zunehmend auch offensiv aufgestellte OTC-Marken.<br />

D<br />

ie Fakten sprechen eine<br />

klare Sprache: Mit einer<br />

verkaufte Auflage von insgesamt<br />

1.027.746 ist TVdirekt<br />

nicht nur einer der raren Auflagenmillionäre<br />

in der hiesigen<br />

Zeitschriftenlandschaft, sondern<br />

zählt unter allen 1.761<br />

IVW-geprüften Zeitschriften<br />

zu den zehn gefragtesten<br />

Titeln. Damit spielt TVdirekt<br />

bei den Programmzeitschriften<br />

in der ersten Liga und<br />

sticht obendrein die meisten<br />

Top-Seller aus anderen Segmenten<br />

wie Nachrichtenma-<br />

22<br />

I N S I G H T<br />

gazine oder Frauentitel aus.<br />

Diese Spitzenposition hat<br />

sich der innovative Titel aus<br />

dem Gong Verlag mit einem<br />

konsequent auf die Interessen<br />

und Bedürfnisse einer anspruchsvollen<br />

Leserschaft abgestellten<br />

redaktionellen Konzept<br />

erarbeitet. Und verdient<br />

sich seine Meriten Ausgabe<br />

für Ausgabe immer wieder<br />

neu. Denn 95 Prozent der<br />

Auflage von TVdirekt werden<br />

im Einzelverkauf abgesetzt –<br />

ein alles andere als alltäglicher<br />

Wert.<br />

AXEL POPP, stellvertretender<br />

Anzeigenleiter Programmzeitschriften:<br />

„Vom Verkaufen verstehen wir was:<br />

95 Prozent seiner Auflage setzt<br />

TVdirekt am Kiosk ab* – das macht<br />

uns so leicht keiner nach. Mit dem<br />

niedrigsten absoluten Anzeigenpreis<br />

und dem besten TAP* aller vierzehntäglichenProgrammzeitschriften<br />

in der MA sind wir der Liebling<br />

aller Responsekunden. Das heißt:<br />

Anzeigen in TVdirekt wirken – auch<br />

und gerade im Gesundheitsmarkt.“<br />

*IVW IV/05<br />

Zielgruppe mit Zukunft<br />

Diese außergewöhnliche<br />

Verkaufsleistung in der härtesten<br />

Währung des Zeitschriftenmarktes<br />

spiegelt das Vertrauen<br />

der Leserschaft wieder<br />

– einer Zielgruppe mit besonderen<br />

Ansprüchen und Qualitäten.<br />

Denn die Leser von<br />

TVdirekt sind ebenso jung<br />

wie gebildet, ebenso aufgeschlossen<br />

wie konsumorientiert.<br />

Eben dies macht sie für<br />

Werbungtreibende zu einer<br />

hochpotenten Zielgruppe mit<br />

Zukunft: Mehrheitlich<br />

befinden sich die Leser von<br />

TVdirekt in der mit hohem<br />

Informations- und Anschaffungsinteresse<br />

verbundenen<br />

Einstiegs- und Gründer- bzw.<br />

Familienphase. Damit rücken<br />

sie auch und gerade in den<br />

Fokus für Werbungtreibende<br />

aus dem Gesundheitsmarkt.<br />

Denn dieser Einstieg in eine<br />

neue, zukunftsorientierte Lebensphase<br />

lässt sowohl die eigene<br />

wie auch die Gesundheit<br />

der Familie zu einem gewichtigen<br />

Thema werden. Nicht<br />

von ungefähr bietet TVdirekt<br />

deshalb seiner jungen Leserschaft<br />

im Unterschied zu anderen<br />

vierzehntäglichen Programmzeitschriftenmaßgeschneiderte<br />

Ratgeberseiten zu<br />

Gesundheitsthemen.


Werte für Werbungtreibende<br />

Als Werbeträger rechnet<br />

sich TVdirekt aber nicht nur<br />

dank seiner ausgeprägten Response-Qualitäten<br />

mit glänzenden<br />

Rücklaufquoten in<br />

einer hochspannenden Zielgruppe,<br />

sondern auch aufgrund<br />

außergewöhnlich<br />

attraktiver Wirtschaftlichkeit.<br />

Denn der Titel bietet sowohl<br />

den absolut günstigsten Anzeigenpreis<br />

als auch den wirtschaftlichsten<br />

TAP* aller in<br />

der MA aufgenommenen vierzehntäglichenProgrammzeitschriften.<br />

Mehr noch: In der Gong<br />

Programmkombi (TVdirekt,<br />

Gong, BILD + FUNK,<br />

Mit seiner aktuellen Fachkampagne<br />

und der Botschaft<br />

„Härter als wir verkauft keiner!“<br />

setzt TVdirekt die<br />

außergewöhnliche Verkaufsstärke<br />

des Titels am Kiosk<br />

wie als Werbeträger plakativ<br />

in Szene.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Gong Verlag <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>.KG<br />

Münchener Straße 101/Geb. 09<br />

85737 München-Ismaning<br />

Business-Line:<br />

http://www.gonginfo.de<br />

I N S I G H T<br />

Super TV) wird den Werbekunden<br />

bei einem Preisvorteil<br />

von 20 Prozent gegenüber der<br />

Einzelbelegung zudem die<br />

Möglichkeit eines zeit- und<br />

motivversetzten Kampagnensplits<br />

eröffnet. Damit empfiehlt<br />

sich die Gong Programmkombi<br />

als besonders wirtschaftlicher<br />

Werbeträger zur<br />

Ansprache unterschiedlicher<br />

Zielgruppen in unterschiedlichen<br />

Zeiträumen.<br />

Dies macht vor allem auch<br />

für Werbungtreibende im<br />

Gesundheitsmarkt strategisch<br />

viel Sinn, die mit ihren Printkampagnen<br />

auf Verbraucher<br />

in unterschiedlichen Lebenszyklen<br />

zielen. So können mit<br />

der Gong Programmkombi<br />

unterschiedliche Produkte für<br />

Zielgruppen in unterschiedlichen<br />

Lebensphasen und mit<br />

entsprechend unterschiedlichen<br />

gesundheitlichen Ansprüchen<br />

oder Beschwerden<br />

beworben werden. Besonderer<br />

Planungsvorteil: Die<br />

Leserschaften der einzelnen<br />

Titel zeigen nur marginale<br />

Überschneidungen.<br />

Redaktion:<br />

Publishing Service<br />

Leuthel & Partner <strong>GmbH</strong><br />

Ehrengutstraße 1, 80469 München<br />

Tel.: (089) 72 109-60<br />

Fax: (089) 72 109-79<br />

Verstärkter Verkauf<br />

Seit dem 1. Februar 2006 verstärkt der gelernte<br />

Industriekaufmann und Betriebswirt VWA<br />

Marco Fischer den Anzeigenverkauf Programmzeitschriften<br />

des Gong Verlages. Nach<br />

Stationen als Sachbearbeiter Vertrieb und Marketing<br />

bei der Münchner Licht <strong>GmbH</strong> und im<br />

Investgüter-Außendienst der Brunner <strong>GmbH</strong>,<br />

Achern, nahm Fischer zunächst als Trainee in<br />

der Anzeigenleitung des Schwäbischen Verlags MARCO FISCHER<br />

in Leutkirch den Weg in den Medienmarkt.<br />

Dort stieg er zum Verkaufsleiter bei der regionalen Wochenzeitung<br />

INFO in Ravensburg auf und war verantwortlich für<br />

das regionale Anzeigengeschäft von fünf lokalen Ausgaben.<br />

Als gesamtverantwortlicher Bereichsleiter Anzeigen wechselte<br />

Fischer danach zum Oberbadischen Verlagshaus Lörrach,<br />

bevor er nun zum Gong Verlag stieß.<br />

Gestaltung:<br />

Artwork <strong>GmbH</strong><br />

Ehrengutstraße 1<br />

80469 München<br />

Alle Artikel nach bestem<br />

Wissen, aber ohne Gewähr.<br />

Mit kompetenten Ratgeberseiten zu Gesundheitsthemen<br />

bedient TVdirekt das einschlägige<br />

Leserinteresse und wird dieses redaktionelle<br />

Angebot in Zukunft noch signifikant ausbauen.<br />

Bestellungen für den<br />

kostenlosen Bezug von<br />

OTC TOOLS:<br />

Stefanie Bischoff<br />

Tel.: (089) 27 270-7920<br />

Fax: (089) 27 270-7990<br />

OTC TOOLS<br />

erscheint sechsmal<br />

im Jahr.<br />

23


24<br />

Marken für Millionen<br />

Ein Schmerzmittel namens Melabon machte im Jahre 1924 den Anfang. Entwickelt von Dr. Erwin Rentschler<br />

bildete es den Grundstein des 1927 von ihm und seinem Bruder Dr. Helmut Rentschler gegründeten<br />

Unternehmens Dr. Rentschler & <strong>Co</strong>., das im Laufe der Jahrzehnte eine ansehnliche Produktfamilie unter<br />

dem Firmendach versammelte. Da finden sich etwa die Erkältungsmittel Dorithricin und Doregrippin ebenso<br />

wie die Vitaminpräparate Aktivanad und Omnival, die Soventol-Range zur Hautbehandlung oder das<br />

Durchfallpräparat Tannacomp.<br />

DR. NIKOLAUS F. RENTSCHLER,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Rentschler Holding<br />

<strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG, Laupheim<br />

PROFIL<br />

DR. SIGURD PÜTTER,<br />

Geschäftsführender<br />

Inhaber der Medice<br />

Arzneimittel Pütter<br />

<strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG,<br />

Iserlohn<br />

DR. KATJA PÜTTER-AMMER,<br />

Geschäftsführerin der<br />

Medice Arzneimittel Pütter<br />

<strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG, Iserlohn<br />

Anfang April dieses Jahres ist nun die gesamte Selbstmedikationssparte von Rentschler unter ein<br />

neues Firmendach gezogen: Die Rentschler Arzneimittel <strong>GmbH</strong>, die seit über 70 Jahren die OTC-Marken der<br />

Gruppe vermarktet, wurde an die Iserlohner Medice Arzneimittel Pütter <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. KG veräußert. Denn<br />

die Laupheimer Rentschler-Gruppe wird sich künftig verstärkt auf das Geschäftsfeld Biotechnologie konzentrieren,<br />

dort 50 Millionen Euro in den Ausbau der Entwicklungs- und Produktionskapazitäten investieren.<br />

Kein leichter Schritt für den Geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Nikolaus F. Rentschler, der sich<br />

mit der traditionsreichen Selbstmedikationssparte von der Keimzelle des Familienunternehmens trennt.<br />

Mit Medice ist der Käufer denn auch wieder ein Familienunternehmen, das künftig die Rentschler-<br />

Marken sein eigen nennt und damit eine strategisch relevante Größenordnung für den wachsenden Wettbewerb<br />

im OTC-Markt erreicht. Unter der Führung des Seniorchefs Dr. Sigurd Pütter und seiner Tochter<br />

Dr. Katja Pütter-Ammer hatten die Iserlohner 2005 schon ein fürwahr überdurchschnittliches<br />

Umsatzwachstum von ganzen 43 Prozent geschafft – vornehmlich dank der gelungenen Markteinführung<br />

neuer Produkte und Zuwächsen beim Erkältungsklassiker Meditonsin. Mit der Übernahme der Rentschler-<br />

Range, die sich zudem bestens in das Portfolio von Medice einfügt, soll dieser Wachstumskurs nun neue<br />

Schubkraft bekommen.

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