Musterseiten als PDF ansehen - H. TH. WENNER · Antiquariat
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Einleitung<br />
1. Ausgangslage<br />
Die Fibel <strong>als</strong> erstes Leselernbuch in der Schule hat in Deutschland eine sehr lange Geschichte, die<br />
jedoch bisher noch kaum umfassend untersucht wurde. 1 Das liegt nicht nur daran, dass die Geschichte<br />
der Bildung erst in den letzten Jahrzehnten in den Blickpunkt des Forschungsinteresses gelangte,<br />
sondern hat auch mit dem nicht vorhandenen oder kaum zugänglichen bzw. schlecht erschlossenem<br />
Quellenmaterial zu tun. Im Fall des gesamten Genre Schulbuch wird man darüber<br />
hinaus mit der Tatsache konfrontiert, dass Schulbücher in der Regel niem<strong>als</strong> in wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken und Archiven systematisch gesammelt wurden und mitunter auch nicht vollständig in<br />
den großen bibliographischen Nachschlagewerken nachgewiesen sind. Hinzu kommt die viel zu<br />
späte Gründung einer Nationalbibliothek in Deutschland, die <strong>als</strong> „Deutsche Bücherei“ in Leipzig<br />
erst seit 1913 zentrale Aufgaben wahrnahm und damit beauftragt war, alles in Deutschland erschienene<br />
Schriftgut zu sammeln und aufzubewahren. Um die erheblichen Defizite früherer Erscheinungszeiträume<br />
nachträglich auszugleichen, wird seit vielen Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
ein Bibliotheksprojekt gefördert, dass dazu dienen soll, die bisher in deutschen<br />
Bibliotheken fehlenden Titel durch nachträgliche Ankäufe für die Forschung verfügbar zu<br />
machen. Im Zusammenhang mit diesem Projekt erschienen inzwischen mehrere bibliographische<br />
Verzeichnisse, in denen jedoch Schulbücher nur marginal verzeichnet sind. 2<br />
Bestände an Schulbüchern findet man allenfalls in alten gewachsenen Gymnasialbibliotheken,<br />
die ihre Sammeltätigkeit jedoch längst einstellten, sowie in den Lehrerbibliotheken, die im späten<br />
19. Jahrhundert mit der Aufgabe gegründet wurden, pädagogische Literatur für Lehrer und angehende<br />
Lehrer bereitzustellen. 3<br />
Eine wichtige Rolle kommt seit Ende des Zweiten Weltkrieges der Schulbuchbibliothek des<br />
Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung zu, da diese sich besonders bemüht,<br />
neben ihrer eigentlichen Sammeltätigkeit von aktuellen Unterrichtsmaterialien eine historische<br />
deutsche Schulbuchsammlung aufzubauen, die inzwischen einen Gesamtbestand von nahezu<br />
25.000 Bänden hat. 4<br />
Als Verantwortliche für die Schulbuchsammlung am Georg-Eckert-Institut werde ich oft mit<br />
der Frage konfrontiert, wie viele Schulbücher und welche in Deutschland gedruckt wurden. Die<br />
vorliegende Bibliographie will sich der Beantwortung dieser Frage wenigstens im Hinblick auf eine<br />
schulisches Genre, die Fibel, nähern.<br />
1 Eine Literaturzusammenstellung zur Fibelgeschichte findet man in dem jüngst erschienenen Sammelband: „Geschichte<br />
der Fibel“, hrsg. von Arnold Grömminger. Frankfurt a.M.: Peter Lang 2002.<br />
2 Beispielsweise sind in dem seit kurzem elektronisch zur Verfügung stehenden Verzeichnis der Drucke zum 17. Jahrhundert<br />
insgesamt 17 Fibeln bzw. ABC-Bücher genannt, in der hier vorgelegten Bibliographie dagegen 107 Titel für diesen<br />
Zeitraum verzeichnet.<br />
3 Zu den wichtigsten zählt die Deutsche Lehrerbücherei, die 1875 in Berlin gegründet wurde und 1990 aufging in der Bildungsgeschichtlichen<br />
Bibliothek, Berlin.<br />
4 In dem „Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland“, hrsg. von Bernd Fabian, Bd 1-25, Hildesheim:<br />
Olms 1992-2000, sind die wenigen Bibliotheken genannt, die Schulbuchbestände besitzen.