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Die Wolfsberger Zeitung wünscht ihren Leserinnen und Lesern ...

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30<br />

WIRTScHAFT<br />

„LIVE AUS STUDIO A – OE8MEQ“<br />

Der „Mini-ORF“ im Lavanttal<br />

Fernsehen aus einem Guss macht Heinz Meschnark aus Wolfsberg. Er ist nämlich einer von vier Lavanttalern,<br />

die einen kleinen Fernsehsender über Richtfunk betreiben. Aber lesen Sie mehr:<br />

Heinz Meschnark in seinem „Studio A“.<br />

Zu Gast bei Heinz<br />

Meschnark wird man<br />

sofort in „seinen“<br />

Keller geführt – spätestens<br />

<strong>Wolfsberger</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

wenn sich die Türe zum<br />

Hobbyraum öffnet, hat man<br />

begriffen, hier wird Fernsehen<br />

gemacht! Unzählige<br />

TECHNIK-KRITISCH VON DI ALExANDER HOHL<br />

Ich möchte ja nur ...<br />

Arbeiten<br />

Sie öfters<br />

mit einem<br />

Computer?<br />

Dann<br />

k e n n e n<br />

Sie sicher<br />

die „Ichmöchte-ja-nur-Krankheit“,<br />

oder? Eine Krankheit, die<br />

sich mit dem Siegeszug der<br />

EDV wie eine Epidemie<br />

über die ganze Welt ausgebreitet<br />

hat: Es ist schlimmer<br />

als Schnupfen, Sie brauchen<br />

den Computer nur zu aktivieren<br />

<strong>und</strong> einen kurzen<br />

Zeitraum zu arbeiten, <strong>und</strong><br />

die ersten Symptome zeigen<br />

sich unausweichlich!<br />

Zwei Beispiele: Sie wollen<br />

eine Tabelle aus Excel nach<br />

Word kopieren, ohne dass<br />

sich an der Formatierung<br />

etwas ändert? Genau! Hier<br />

schlägt die Krankheit bereits<br />

beinhart zu. Sie wollten<br />

ja nur … Oder Sie starten<br />

einen Prozess am Computer<br />

<strong>und</strong> 4 Sek<strong>und</strong>en vor seinem<br />

Ende – genau: Der „Krempel“<br />

hängt sich auf. Aber Sie<br />

wollten ja nur ...<br />

Was wäre also als Präventionsmaßnahme<br />

denkbar?<br />

Wir schicken die Anwender<br />

in einen Kurs! Aber was<br />

bringt das, man kennt sich<br />

dann nur noch besser aus,<br />

<strong>und</strong> das führt dazu, dass<br />

man an die Grenzen der Programme<br />

stößt, mit der Folge:<br />

Ich wollte ja nur Ö, aber<br />

das Programm beherrscht<br />

das leider nicht.<br />

Je kompetenter man ist,<br />

desto komplexer werden die<br />

Schwierigkeiten. Das kleine<br />

W<strong>und</strong>erding ist ja schließlich<br />

nichts Göttliches. Man<br />

muss dem Computer <strong>und</strong><br />

seinen Programmen fehlertolerant<br />

gegenüberstehen,<br />

dann kann man mit der „Ichmöchte-ja-nur-Krankheit“<br />

auch sehr alt werden!<br />

Geräte, Kabel <strong>und</strong> Installationen<br />

türmen sich neben<br />

zahlreicher Fachliteratur.<br />

<strong>Die</strong>ser Mann meint es ernst,<br />

wenn es um sein Hobby geht.<br />

Er ist seit 15 Jahren Funker<br />

mit Leib <strong>und</strong> Seele. Natürlich<br />

hat er seine Fertigkeiten<br />

stets weiterentwickelt, <strong>und</strong><br />

so ist er seit fünf Jahren in der<br />

Lage, seine eigenen Fernsehsendungen<br />

zu produzieren<br />

<strong>und</strong> über ein Richtfunknetz<br />

Sendungen in Kärnten, der<br />

Steiermark <strong>und</strong> bis nach Italien<br />

auszustrahlen.<br />

Live via Satellit<br />

Wie funktioniert das genau?<br />

„Meine drei Kollegen <strong>und</strong><br />

ich senden via modifiziertem<br />

Satellitenschirm direkt<br />

auf den Umsetzer auf der<br />

Koralpe. Von dort aus werden<br />

die Signale auf weitere<br />

Sendestationen übertragen“,<br />

so Meschnark, der erklärt,<br />

dass die Sendeanlage auf<br />

der Koralpe gemeinsam mit<br />

mehreren Kollegen errichtet<br />

wurde.<br />

Für den Empfang der Sendung<br />

muss nun ein modifizierter<br />

Satellitenspiegel auf<br />

die jeweilige Sendestation,<br />

also im Lavanttal auf die Koralpe,<br />

ausgerichtet werden,<br />

<strong>und</strong> somit steht dem Empfang<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Ja darf man das<br />

überhaupt?<br />

Natürlich kann nicht jedermann<br />

seine eigenen Sendungen<br />

produzieren <strong>und</strong><br />

ausstrahlen: „Dafür benötigt<br />

man die Lizenz für Amateurfunker“,<br />

so der 64-jährige<br />

Pensionist. <strong>Die</strong> Inhalte werden<br />

nur unter den Amateurfunkern<br />

geteilt. Deswegen<br />

handelt es sich nicht um<br />

eine öffentliche Aufführung.<br />

Aber was wird dem Zuschauer<br />

geboten? Meschnark sendet<br />

in seiner Sendung mit dem<br />

Namen „Live aus Studio A<br />

– Kennung: OE8MEQ“ Live-<br />

Interviews oder Funkexperimente.<br />

Er produziert aber auch Dokumentationen<br />

über sein<br />

Hobby: zum Beispiel Erfahrungsberichte<br />

über neue<br />

Geräte. Fachvorträge oder<br />

Dokumentationen von anderen<br />

Funkamateuren werden<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Österreichweit gibt es zirka<br />

100 Personen, die in ähnlicher<br />

Art <strong>und</strong> Weise Sendungen<br />

produzieren. Aber<br />

was bringt einen dazu, fünf<br />

bis sechs St<strong>und</strong>en täglich in<br />

sein Hobby zu investieren?<br />

„Für mich ist es die Lust am<br />

Neuen“, so Meschnark, der<br />

bis zu seiner Pensionierung<br />

Sozialamtsleiter <strong>und</strong> Katastrophenschutzbeauftragter<br />

der Bezirkshauptmannschaft<br />

Völkermarkt war.<br />

Dipl.-Ing. Alexander Hohl

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