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Bauzeit 2007 - Wolff & Müller

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das wolff & müller journal<br />

[Top-Thema: Hotelbau]<br />

[Im Dialog: J.W. Marriott]<br />

[Dienstleister: WOLFF & MÜLLER ENERGY]


I N HALT<br />

bau<br />

zeit 2<br />

4 Top-Thema: Hotelbau<br />

3<br />

4<br />

18<br />

20<br />

24<br />

50<br />

iMPRessuM<br />

editORiaL<br />

tOP-tHeMa<br />

zuR saCHe<br />

neWs<br />

PanORaMa<br />

dienstLeistunGen<br />

18 Im Gespräch: J.W. Marriott<br />

28 Arche Nebra: Himmelsscheibe<br />

[Dr. Albert Dürr, Mitglied der Geschäftsführung der WOLFF & MÜLLER Unternehmensgruppe]<br />

[Moderner Hotelbau] 6 [Courtyard by Marriott Munich City Center, München]<br />

8 [Best Western Premier Hotel Park Consul, Esslingen]<br />

10 [NH-Hotel Stuttgart Airport, Filderstadt] 14 [Thermia Palace, Pies˘t’any]<br />

16 [Wald- und Schlosshotel, Öhringen-Friedrichsruhe]<br />

[Im Dialog mit J.W. Marriott, Chairman & CEO of Marriott International]<br />

[Neuordnung der Geschäftsführung bei WOLFF & MÜLLER]<br />

22 [Magistrale für Europa, Neu-Ulm]<br />

23 [Holzbau- und Verzinkerpreis für Hochschule Aalen]<br />

[Sigloch, Blaufelden und Tschechien] 28 [Arche Nebra, Wangen]<br />

32 [Rommelmühle, Bietigheim-Bissingen] 34 [Arcus-Sportklinik, Pforzheim]<br />

36 [Sandvik, Wernshausen] 38 [Automag Buchner + Linse, München]<br />

40 [Polizeidirektion, Rottweil] 42 [Kronprinzbau, Stuttgart] 44 [Getrag Ford, Kechnec]<br />

46 [Umgehungsstraße, Neuenstadt] 48<br />

[Phoenixbau, Stuttgart]<br />

[Porträt WOLFF & MÜLLER ENERGY]<br />

[BAUZEIT 24/07] [15. Jahrgang].<br />

Herausgeber: [WOLFF & MÜLLER GmbH & Co. KG] [Schwieberdinger Straße 107] [D-70435 Stuttgart]<br />

[Telefon: 07 11/82 04-0] [Telefax: 07 11/82 04-335] [info@wolff-mueller.de] [www.wolff-mueller.de].<br />

Redaktion: [Peter Gloning, Christoph Kienzle, Werner Widmaier].<br />

Redaktionsleitung und Koordination: [Anett Erbach].<br />

Text: [Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hans-Gerd Heye, Braunschweig].<br />

Gestaltung und Realisation: [Gittermann Kommunikation, Stuttgart].<br />

Druck: [Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg].<br />

Fotos: [Bavaria Luftbild Verlags GmbH, Danubiushotels Bildarchiv, Diebel Foto-Atelier,<br />

Reinolf J.A. Dücker, Gert Elsner, Land & Golf Hotel Stromberg Bildarchiv, Manos Meisen,<br />

Reiner Pfisterer, Christian Richters, Sigloch Bildarchiv, Sonntag foto+design, Hans P. Szyszka,<br />

WOLFF & MÜLLER Bildarchiv].<br />

Titelseite: [Radisson SAS Hotel, Köln].<br />

Rückseite: [Courtyard by Marriott Munich City Center, München].


WOLFF & MÜLLER<br />

Dr. Albert Dürr, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der WOLFF & MÜLLER Unternehmensgruppe.<br />

Liebe Freunde von WOLFF & MÜLLER,<br />

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

eine der Besonderheiten unserer<br />

Branche ist das Herstellen von<br />

Unikaten. Der Bauherr erwartet für<br />

sein spezifisches Projekt neben<br />

der vom Architekten vorgesehenen<br />

Ästhetik und Funktionalität<br />

vom Bauunternehmen vor allem<br />

eine erstklassige Qualität und das<br />

Einhalten seiner Budgetvorgaben.<br />

Bei jedem Bauprojekt – und jedes<br />

Mal aufs Neue.<br />

Damit wir diese Erwartungen im<br />

Einklang mit unseren eigenen Zielvorgaben<br />

erfüllen können, ist die<br />

Spezialisierung auf bestimmte Bausegmente<br />

ein geeignetes Mittel.<br />

Zugleich schafft sie Alleinstellungsmerkmale,<br />

die uns für weitere Aufträge<br />

in diesem Segment empfehlen.<br />

Eines der Zielsegmente von WOLFF &<br />

MÜLLER ist der Hotelbau, dem wir<br />

das Topthema unserer diesjährigen<br />

BAUZEIT gewidmet haben.<br />

Wir stellen Ihnen auf den nachfolgenden<br />

Seiten eine Reihe ausgewählter<br />

Projekte vor, die unsere Kompetenzen<br />

im Bereich des Hotelbaus unterstreichen.<br />

Besonders hinweisen möchte<br />

ich in diesem Zusammenhang auf<br />

das Interview mit J.W. Marriott,<br />

Vorstandsvorsitzender der Marriott<br />

International, Inc., einer der weltweit<br />

führenden Hotelketten mit rund<br />

2.900 Häusern.<br />

Einen Einblick in unser umfassendes<br />

Dienstleistungsangebot rund um<br />

das Thema Bauen gibt der Bericht<br />

„Energie zum minimierten Preis“.<br />

Zahlreiche weitere Projektberichte<br />

beleuchten das breite Leistungsspektrum<br />

der WOLFF & MÜLLER-<br />

Gruppe. Sei es das neue Zuhause<br />

für die berühmte Himmelsscheibe<br />

von Nebra oder die Begleitung<br />

unserer Kunden ins Ausland: Wir<br />

danken unseren Partnern für das<br />

bei all diesen Projekten entgegengebrachte<br />

Vertrauen und freuen uns<br />

jetzt schon, wenn Sie wieder getreu<br />

unserem Leitsatz „Mit uns die<br />

Zukunft bauen!“<br />

Wir wünschen Ihnen in diesem<br />

Sinne im Namen der gesamten<br />

WOLFF & MÜLLER-Familie viel<br />

Vergnügen bei der Lektüre unserer<br />

BAUZEIT.<br />

Für die Geschäftsleitung<br />

Dr. Albert Dürr<br />

EDITORIAL<br />

BAU<br />

3 BAU<br />

ZEIT


BAU<br />

ZEIT 4<br />

Internationale Hotelketten geben neue Standards vor, wie bei dem Best Western Premier Hotel Park Consul, Esslingen.


WOLFF & MÜLLER<br />

MODERNER HOTELBAU<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

KONZEPTE GEFRAGT<br />

Renommierte Luxushotels gehören durch ihre sehenswerte Architektur und<br />

exklusive Ausstattung seit jeher zu den Aushängeschildern von Großstädten<br />

und bekannten Urlaubsorten. Seit mehreren Jahren erhöhen sich auch<br />

zunehmend die Ansprüche an Mittelklassehotels. International vertretene<br />

Hotelketten geben neue Standards vor. Designhotels und Themenhotels mit<br />

gehobener Ausstattung liegen im Trend. Reine Beherbergungsbetriebe ohne<br />

modernen Komfort sind hingegen auf dem Rückzug.<br />

Ältere, lokal orientierte Mittelklasse-Hotels sind<br />

zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit deshalb<br />

durch Renovierung beziehungsweise Modernisierung<br />

den heutigen Komfortansprüchen anzupassen.<br />

Entsprechende Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen<br />

erfordern zur Minimierung der <strong>Bauzeit</strong><br />

vom Auftragnehmer eine ausgefeilte Planung<br />

und Logistik, um die Ausfallkosten während der<br />

Bauarbeiten für den Bauherrn möglichst gering<br />

zu halten.<br />

Das Ausnutzen von Marktnischen spielt im Hotelgewerbe<br />

eine zentrale Rolle. Hotelneubauten fallen<br />

je nach Standort und anvisierter Zielgruppe sehr<br />

differenziert aus. Ein Businesshotel unterscheidet<br />

sich von den Anforderungen an Lage und Serviceangebot<br />

deutlich von einem Wellnesshotel. Aus<br />

der Fixierung auf bestimmte Zielgruppen und der<br />

damit verbundenen Diversifi zierung ergeben sich<br />

für den Auftragnehmer bei jedem Hotelprojekt<br />

neue, sehr individuell zu bewältigende Herausforderungen.<br />

Die Leistungen gehen dabei in der<br />

Regel für den Generalunternehmer über das übliche<br />

Maß einer schlüsselfertigen Erstellung hinaus.<br />

Die Einbeziehung des Auftragnehmers beginnt<br />

oft schon in der Vorplanungsphase eines Hotelprojektes.<br />

Auftraggeber sind im zunehmenden<br />

Maße Kapitalanlagegesellschaften, die das fertiggestellte<br />

Gebäude an eine Hotelkette verpachten.<br />

Veränderte Ausschreibungsmodalitäten nehmen an<br />

Bedeutung zu. Kongress- und Klinikhotels werden<br />

immer häufi ger im Rahmen von PPP-Modellen ausgeschrieben.<br />

Dabei sind neben der Bau- und Planungsleistung<br />

auch die Finanzierung und der Betrieb<br />

des Gebäudes mit anzubieten. Zur Minimierung<br />

von Finanzierungs- und Betreiberrisiken wird dabei<br />

auch der Auftragnehmer in die Pfl icht genommen.<br />

Angesichts der vielfältigen und komplexen Aufgaben<br />

ist beim Hotelbau ein Generalunternehmer mit speziellem<br />

Know-how gefragt. WOLFF & MÜLLER hat,<br />

wie die folgenden Seiten zeigen, in der Vergangenheit<br />

zahlreiche Hotelprojekte mit unterschiedlichsten<br />

Standards und Nutzungsarten in hoher Qualität<br />

schlüsselfertig und termingetreu übergeben. Unsere<br />

weitreichende Kompetenz werden wir auch bei gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Hotelprojekten zum<br />

Wohle unserer Kunden und Partner am Bau nutzen.<br />

TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

BAU<br />

5 BAU<br />

ZEIT


TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

Hotelbau unter schwierigen logistischen Bedingungen in der Innenstadt von München.<br />

BAU<br />

ZEIT 6<br />

COURTYARD BY MARRIOTT MUNICH CITY CENTER, MÜNCHEN<br />

GEHOBENE MITTELKLASSE<br />

IM HERZEN DER STADT<br />

Die Erstellung und Einrichtung des<br />

Hotels Courtyard by Marriott Munich<br />

City Center bot dem Generalunternehmer<br />

WOLFF & MÜLLER viele Möglichkeiten,<br />

seine Leistungsfähigkeit<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Schwierige Gründungsarbeiten, hohe Sicherheitsanforderungen<br />

und die maßgeschneiderte Komplettausstattung<br />

erforderten neben technischem und<br />

logistischem Know-how planerische Kreativität bei<br />

der Erfüllung der Kundenwünsche. Trotz der beengten<br />

Baustellenbedingungen konnte termingetreu<br />

ein voll funktionsfähiges Hotel übergeben werden.<br />

Auftraggeber war die für das Hotel-Projekt von Grundstückseigentümern<br />

und Investoren gegründete Projektgesellschaft<br />

Pro Areal. Sie verkaufte das Objekt<br />

an die Deutsche Immobilien Fonds AG, die das Gebäude<br />

an die Marriott International Inc. verpachtete.<br />

Abbruch und Gründung<br />

Zur Bebauung des Grundstückes in der Schwanthalerstraße<br />

musste erst einmal ein sechsgeschossiges<br />

Bestandsgebäude entfernt werden.<br />

Der Abbruch der Kellerräume war aufgrund der<br />

direkten Abhängigkeit der Baumaßnahmen exakt<br />

mit den Spezialtiefbauarbeiten zu koordinieren.<br />

Die WOLFF & MÜLLER Tochtergesellschaft PST<br />

Spezialtiefbau in Augsburg wurde neben den<br />

Bohrpfahl- und Berliner-Verbau-Arbeiten mit der<br />

Grundwasserabsenkung und Wasserhaltung beauftragt.<br />

Trotz der relativ geringen Grundstücksgröße<br />

von 2.600 Quadratmetern konnte das abgepumpte<br />

Grundwasser weitgehend wieder auf<br />

dem Grundstück versickern.<br />

Für die Baustelleneinrichtung stand nur ein Fahrstreifen<br />

der angrenzenden Straße zur Verfügung.<br />

Angesichts der verhältnismäßig geringen Lagerfläche<br />

war eine „Just-in-time-Lieferung“ von Materialien<br />

und Einbauteilen zwingend erforderlich.<br />

Frühzeitige Bemusterung<br />

Die Bemusterung der Badezimmer fand schon vor der<br />

Herstellung der Fundamente statt. Die bereits im Januar<br />

2005 begonnene Vorfertigung der Bäder garantierte,


WOLFF & MÜLLER<br />

dass die Nasszellen vor dem Betonieren der<br />

Geschossdecken rechtzeitig zum Einbau bereitstanden.<br />

Der weitere Innenausbau der Hotelzimmer erfolgte<br />

nach der Erstellung eines Musterraums im<br />

Mai 2005. Entgegen der ursprünglichen Planung<br />

wurden die Wände aus logistischen Gründen statt<br />

in Ortbeton in Halbfertigteil-Bauweise errichtet.<br />

Dies erforderte im Vorfeld eine enge Abstimmung<br />

mit Bauherrn und Betreiber.<br />

Maximale Sicherheit gefordert<br />

Marriott International ist die Hotelkette mit den<br />

höchsten Sicherheitsanforderungen. Obwohl von<br />

den zuständigen lokalen Behörden nicht vorgeschrieben,<br />

wurden in allen Räumen Sprinkler<br />

angeordnet. Vor der Freigabe der Brandschutzeinrichtungen<br />

durch Marriott erfolgte ein umfangreicher<br />

Sicherheitstest. Dabei wurde unter anderem<br />

mit Theaterrauchmaschinen ein Brand<br />

simuliert und die von Marriott definierte Rauchfreiheit<br />

überprüft. Von WOLFF & MÜLLER zuvor<br />

durchgeführte, interne Vortests halfen, die Sicherheitsprüfung<br />

gleich im ersten Versuch erfolgreich<br />

zu meistern.<br />

Komplett funktionsfähig übergeben<br />

Auch bei der Ausstattung vertraute der Auftraggeber<br />

auf die Leistungsfähigkeit von WOLFF & MÜLLER.<br />

Zum Leistungsumfang des FF&E (Furniture, Fixture,<br />

Equipment) gehörte unter anderem die Lieferung<br />

der Bettwäsche, Dienstkleidung und Handtücher<br />

sowie von Briefpapier und Geschirr. Das eingestellte<br />

Personal wurde zudem rechtzeitig vor<br />

Eröffnung durch eine vom Generalunternehmer<br />

organisierte Schulung mit dem Buchungs-, Kassen-<br />

und Abrechnungssystem vertraut gemacht.<br />

Alpenpanorama inklusive<br />

Marriott International ist mit dem seit dem<br />

1. Oktober 2006 eröffneten Hotel der gehobenen<br />

Mittelklasse mit insgesamt vier Hotels in der<br />

bayrischen Landeshauptstadt vertreten. Das durch<br />

das intensive Rot der Naturstein-Eingangsfassade<br />

geprägte Gebäude liegt für Besucher von München<br />

ideal in der Nähe des Bahnhofes und der Innenstadt.<br />

Die 235 Hotelzimmer und 13 Suiten sind auf<br />

7 Stockwerke verteilt. Zum Angebot gehören zudem<br />

vier variabel aufzuteilende Konferenzräume, ein<br />

mediterranes Restaurant und ein rund um die Uhr<br />

geöffneter Shop. Die Räume der obersten drei<br />

Geschosse bieten auf der Gebäudesüdseite bei<br />

sehr guten Wetterbedingungen einen Ausblick bis<br />

zu den Alpen.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: Pro Areal<br />

GmbH & Co.KG, Straßlach<br />

Käufer: Deutsche<br />

Immobilien Fonds AG,<br />

Berlin<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 10/04 bis 9/06<br />

Entwurfs- und Werkplanung:<br />

Architekturbüro<br />

Lothar Grassinger, München<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurgemeinschaft<br />

Goldenberg u. Friedrich,<br />

München<br />

Projektsteuerung:<br />

Greuzinger Projekt GmbH,<br />

München<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 14.831 m 2<br />

Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Projektbau 1,<br />

Stuttgart<br />

Zum Leistungsumfang gehörte FF&E (Furniture, Fixture, Equipment).<br />

Ruhe-Oase hinter dem Marriott.<br />

BAU<br />

7 BAU<br />

ZEIT


TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

BAU<br />

ZEIT 8<br />

Das Best Western Premier Park Consul liegt in direkter Nachbarschaft zur idyllischen Altstadt von Esslingen.<br />

BEST WESTERN PREMIER HOTEL PARK CONSUL, ESSLINGEN<br />

PRÄMIERTE HOTELARCHITEKTUR<br />

MIT TRANSLUZENTER FASSADE<br />

Direkt am Rande der historischen Altstadt von Esslingen am Neckar steht das<br />

hochmoderne, architektonisch ansprechende Kultur- und Kongresszentrum<br />

„Neckar Forum“ mit dem Best Western Premier Hotel Park Consul. Das gesamte<br />

Gebäudeensemble wurde <strong>2007</strong> unter die TOP 10 der Kongresszentren in<br />

Deutschland gewählt.<br />

Die Errichtung des Hotels bildete zusammen mit<br />

dem Bau des Neckar Forums und der zweigeschossigen<br />

Tiefgarage ein Gesamtprojekt. Das<br />

Ergebnis ist bei differenzierender Gestaltung ein<br />

sich städtebaulich und optisch harmonisch zusammenfügendes<br />

Gebäudeensemble.<br />

Das Design, die Wahl der Materialien und der<br />

Farben machen das Hotel zum Highlight des<br />

Gebäudekomplexes. Für die gelungene Gestaltung<br />

wurde das Gebäude beim Architekturwettbewerb<br />

„Beispielhaftes Bauen in Esslingen von 2001 bis<br />

2006“ separat ausgezeichnet. Das Hotel nimmt<br />

in Lage und Form die Topografie des Grundstücks<br />

sowie der hügeligen Umgebung auf. Der längliche<br />

Baukörper wird in der Mitte durch das transparente<br />

sechsgeschossige Atrium unterbrochen und in zwei<br />

um ein Geschoss versetzte Gebäudeteile getrennt.<br />

Lichtdurchlässige Glaskeramikelemente<br />

Markanter Blickfang im Außenbereich ist die<br />

vorgehängte, im grünen Farbton gehaltene<br />

Glaskeramikverkleidung der Lochfassade.<br />

Die aus einem Glasgranulat bestehenden Elemente<br />

sind lichtdurchlässig und sehr witterungsbeständig.<br />

Durch die beim Herstellungsprozess<br />

erzielte spezielle Struktur der Glaskeramik<br />

mit fast dreidimensionaler Tiefenwirkung<br />

verändert sich je nach Standort des Betrachters<br />

und dem Einfallswinkel des Sonnenlichtes das<br />

Erscheinungsbild der Fassade. Eine hinter der<br />

Verkleidung angeordnete Fassadenebene mit<br />

Sekundärfenstern in Milchglas nutzt die Lichtdurchlässigkeit<br />

für zusätzlichen Tageslichteinfall<br />

in den Hotelzimmern. Die hohe natürliche<br />

Helligkeit des Atriums, bedingt durch eine groß-


WOLFF & MÜLLER<br />

zügig angeordnete Glasfassade, wirkt sich einladend<br />

auf die im Atrium liegende Lounge wie auch<br />

auf das angrenzende Restaurant aus. Die offene<br />

Gestaltung des Hotels setzt sich durch konisch verlaufende<br />

Flure mit Glasbausteinen im Boden und<br />

verglasten Flurenden in den einzelnen Etagen fort.<br />

Der Hotelstandort kann in Esslingen nicht besser<br />

liegen. Das Best Western Premier Hotel Park<br />

Consul befindet sich in direkter Nachbarschaft<br />

zur idyllischen Altstadt und bietet den auswärtigen<br />

Besuchern komfortable Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Das Vier-Sterne-Hotel verfügt<br />

über insgesamt 150 Zimmer. Drei 40 Quadratmeter<br />

große Appartements mit eingebauter<br />

Küche und eine 91 Quadratmeter Luxus-Suite<br />

runden das hochwertige Zimmerangebot ab.<br />

Im Dachgeschoss ist ein großflächiger Wellnessbereich<br />

vorhanden. Der verbindende und<br />

gemeinsam mit dem Neckar Forum genutzte<br />

Konferenzbereich bietet mit neun multifunktionalen<br />

Konferenzräumen viel Platz für unterschiedlichste<br />

Veranstaltungen und Events.<br />

Optimierung durch Synergieeffekte<br />

Der Generalunternehmer WOLFF & MÜLLER beteiligte<br />

sich schon während der Planungsphase an<br />

der Ausarbeitung der Detaillösungen. In enger Zusammenarbeit<br />

mit Bauherrn, Architekten und Fachingenieuren<br />

konnte eine wirtschaftliche und technische<br />

Optimierung der auszuführenden Baudetails<br />

erreicht werden. Durch die ganzheitliche Planung von<br />

Hotel und Kongresszentrum ließen sich zudem zahlreiche<br />

kostensparende Synergieeffekte erzielen.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: Public Consult<br />

Projekt Hotel, Stadthalle<br />

und Tiefgarage in<br />

Esslingen GmbH, Berlin<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 6/03 bis 6/05<br />

Entwurfs- und<br />

Ausführungsplanung:<br />

Architekten-Team Project<br />

GmbH Planungsgesellschaft,<br />

Abt. Hochbau, Esslingen<br />

und archimedialab,<br />

Bernd Lederle, Stuttgart<br />

Hotelnachmieter: Brendal<br />

Hotelbetriebsges., Berlin<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 9.000 m2 Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN PB 1 und 3, Stuttgart<br />

Viel Tageslicht im kompletten Hotelbereich.<br />

BAU<br />

9 BAU<br />

ZEIT


TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

BAU<br />

ZEIT 10<br />

NH-HOTEL STUTTGART AIRPORT, FILDERSTADT<br />

VIER-STERNE-KOMFORT<br />

FÜR GESCHÄFTSREISENDE<br />

Einst Mittelklasse jetzt ein Vier-Sterne-Hotel.


WOLFF & MÜLLER<br />

Neues Aussehen, neuer Komfort und<br />

ein neuer Name – an das früher am<br />

Standort befindliche Hotel „Schinderbuckel“<br />

in Filderstadt erinnert beim<br />

„nH-Hotel Stuttgart Airport“ kaum<br />

noch etwas.<br />

Unter der Regie des Generalunternehmers<br />

WOLFF & MÜLLER wurde durch aufwändige Um-<br />

und Erweiterungsbauten aus einem Mittelklasse-<br />

Hotel der 70er Jahre ein Vier-Sterne-Hotel mit gehobenem<br />

Ambiente und dem der Hotelkategorie<br />

entsprechenden Ausstattung.<br />

Nach Erteilung der Baugenehmigung im November<br />

2005 wurde das im Jahr 1972 erstellte „alte“ Hotel<br />

vollständig entkernt und zum Teil abgebrochen.<br />

Anfang des Jahres 2006 begannen schon die<br />

Erd- und Rohbauarbeiten des vorgesehenen Erweiterungsbaus.<br />

Im Gebäudebestand erfolgten parallel<br />

dazu der Innenausbau und die Installation<br />

modernster Haustechnik. Vier Wochen vor dem<br />

ursprünglich geplanten Termin waren die Innenausbauarbeiten<br />

soweit fortgeschritten, dass mit der<br />

Montage der Einrichtung begonnen werden konnte.<br />

Einladendes Foyer<br />

Ein Highlight des fertiggestellten Hotels ist die<br />

Gestaltung des neuen Eingangsbereiches. Die Fassade<br />

besteht aus einer verglasten Pfosten-Riegel-<br />

Konstruktion. Damit erreicht viel Tageslicht die<br />

zweigeschossige, offene Empfangshalle und die<br />

angrenzenden Aufenthaltsbereiche.<br />

Die anderen Fassaden des stark verwinkelten<br />

Altgebäudes und der Neubauten sind vorwiegend<br />

als wärmegedämmte Lochfassade ausgeführt.<br />

Sich in Farbe und Struktur unterscheidende Putzoberfl<br />

ächen sorgen in Kombination mit einer in Teilbereichen<br />

angeordneten Verkleidung aus Aluminium-Wellprofi<br />

len für ein gefälliges Erscheinungsbild.<br />

Spanisch-schwäbische Küche<br />

Seit der offiziellen Eröffnung am 8. März <strong>2007</strong><br />

heißen die Betreiber, die spanische nH-Hoteles-<br />

Hotelkette, die Gäste im „nH-Stuttgart Airport-Hotel“<br />

willkommen. Die im Jahr 1978 gegründete Hotelkette<br />

betreibt in 21 Ländern 330 Hotels mit insgesamt<br />

fast 50.000 Hotelzimmern. In Europa ist sie<br />

der drittgrößte Businesshotel-Betreiber. Bis zum<br />

Jahr 2009 soll die Zimmerkapazität durch eine<br />

Investition von rund einer Milliarde Euro auf weltweit<br />

über 70.000 erhöht werden.<br />

BAU<br />

11 BAU<br />

ZEIT


Der attraktive Aufenthaltsbereich ist mit der offenen Eingangshalle verbunden.<br />

Konferenzräume mit modernster Medientechnik.<br />

In allen Räumen strahlt das Hotel Wohlfühlatmosphäre aus.<br />

BAU<br />

ZEIT 12<br />

Vier Wochen vor dem geplanten Termin war der Innenausbau abgeschlossen.<br />

3-Sterne-Koch Ferran Adrian konzipierte das Restaurant.


Das Hotel verfügt über 208 komfortabel eingerichtete<br />

Zimmer und acht zum Teil kombinierbare<br />

Konferenzräume für maximal 400 Personen.<br />

Ein attraktiv gestalteter Wellnessbereich und das<br />

vom Betreiber gemeinsam mit dem 3-Sterne-Koch<br />

Ferran Adrian konzipierte Restaurant mit spanischschwäbischer<br />

Küche sorgen zusätzlich für das<br />

Wohlbefi nden der Gäste.<br />

Der Standort direkt an der Bundesstraße 27<br />

im Bereich der Ausfahrt Filderstadt Ost gewährleistet<br />

die von einem Businesshotel erwartete<br />

gute Verkehrsanbindung. Die Nähe zum Stuttgarter<br />

Flughafen drückt sich schon in der Namensgebung<br />

aus. Auch das Gelände der neuen Messe Stuttgart<br />

ist für die Hotelgäste schnell zu erreichen.<br />

Hohe Kooperationsbereitschaft<br />

Ein im Stil der 70er Jahre errichtetes Hotelgebäude<br />

in ein qualitativ hochwertiges Businesshotel umzubauen,<br />

bedeutete für alle Baubeteiligten eine<br />

besondere Herausforderung. WOLFF & MÜLLER<br />

erfüllte die hohen Erwartungen des Auftraggebers,<br />

der Aturo GmbH & Co. Bauträger KG, und die Vorgaben<br />

vom Bauherrn, der Bisewa GmbH & Co. KG,<br />

und des Betreibers gleichermaßen zu deren vollsten<br />

Zufriedenheit.<br />

Basis des Erfolges war die partnerschaftliche und<br />

äußerst kooperative Zusammenarbeit von Architekten,<br />

Fachingenieuren und Designern sowie das hohe<br />

Engagement der Bauhandwerker.<br />

Das Hotel befindet sich in optimaler Lage, in der Nähe des Flughafens und der neuen Messe Stuttgart.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

Bisewa GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 11/05 bis 2/07<br />

Auftraggeber:<br />

Aturo GmbH & Co.<br />

Bauträger KG, Pöcking<br />

Betreiber: nH-Hoteles<br />

Deutschland GmbH,<br />

München<br />

Baumanagement:<br />

LHI Real Estate<br />

Management GmbH,<br />

München<br />

Planer des Bauherrn:<br />

IPEC Engineering Hotelplanung-<br />

und Consulting<br />

GmbH, Alkoven (A);<br />

Arge 2, Innsbruck (A)<br />

Entwurfs- und<br />

Werkplanung<br />

(Generalunternehmer):<br />

Architekturbüro Marggraf,<br />

Filderstadt<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 14.000 m 2<br />

Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Projektbau 1, Stuttgart<br />

BAU<br />

13 BAU<br />

ZEIT


TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

BAU<br />

ZEIT 14<br />

Erstes Fünf-Sterne-Kurhotel der Slowakei.<br />

HOTEL THERMIA PALACE, PIES˘ T’ANY<br />

LUXURIÖSE WELLNESSANLAGE<br />

IM JUGENDSTIL-AMBIENTE<br />

Mit der Gesamtsanierung des Kurhotels Thermia Palace knüpft das slowakische<br />

Heilbad Pies˘ t’any an frühere Glanzzeiten vor und nach dem Ersten Weltkrieg<br />

an. Das unter Denkmalschutz stehende Jugendstilgebäude ist das erste Fünf-<br />

Sterne-Kurhotel der Slowakischen Republik.<br />

Der beauftragte Generalunternehmer AST Slovakia<br />

spol. s.r.o. bewies bei der schlüsselfertigen Renovierung<br />

seine Erfahrung im behutsamen Umgang<br />

mit historischer Bausubstanz und unterstrich durch<br />

die Qualität der Ausführung den guten Ruf der<br />

AST-Unternehmensgruppe speziell in Osteuropa.<br />

Das Heilbad Piesˇt’any befindet sich rund 70 Kilometer<br />

nordöstlich von Bratislava im Tal des Flusses Vah.<br />

Es ist seit Jahrhunderten bekannt für die Heilkraft<br />

seiner Thermalquellen und des dort gewonnenen<br />

Schwefelschlamms. Das auf der Kurinsel gelegene<br />

Kurhotel Thermia Palace stammt aus dem Jahr 1912.<br />

Zusammen mit dem angeschlossenen Therapiezentrum<br />

Irma gehört das Hotelgebäude zu den wichtigsten<br />

Denkmälern der Jugendstilarchitektur in der Slowakei.<br />

Erneuerung des gesamten Innenausbaues<br />

samt Ausstattung und Gebäudetechnik<br />

Durch die Renovierung aller Gebäudeteile wurde<br />

das bekannte Hotel auf den Stand eines exklusiven<br />

Wellnesshotels angehoben. Der Bauherr hat mit<br />

der Gesamtsanierung des Hotelkomplexes und der<br />

Installation einer zeitgemäßen Gebäudetechnik die<br />

AST Slovakia spol. s.r.o., eine Tochtergesellschaft<br />

der AST-Unternehmensgruppe, beauftragt. Zum<br />

Leistungsumfang gehörte auch die Neugestaltung<br />

der Außenanlagen und des denkmalgeschützten<br />

Gartens. Die Entwurfs- und Werkplanung stammt<br />

vom renommierten Architekturbüro Sˇtúdio KFA aus<br />

Bratislava.<br />

Restaurierung unter Berücksichtigung<br />

des Denkmalschutzes<br />

Die Restaurierung in den historischen Räumlichkeiten,<br />

an den Kunstverzierungen der Fassade und der<br />

Innenausstattung, wie Plastiken und Keramikelementen,<br />

stellte an die Restauratoren hohe Anforderungen.<br />

Die Arbeiten orientierten sich an dem Originalaussehen<br />

des Jugendstil-Interieurs aus dem Jahr<br />

1912. Dem imposanten Treppenaufgang mit seinen<br />

Fenstervitragen wurde mit viel Liebe zum Detail wieder<br />

zu seinem früheren Glanz verholfen. Ähnliches galt<br />

für die Überarbeitung der wertvollen Wandgemälde.


WOLFF & MÜLLER<br />

Das Irma Health Spa ist dem Thermia Palace angegliedert.<br />

Während der Sanierung wurden oft weitere zu erhaltende<br />

historische Relikte aufgefunden, was auch<br />

an die Terminplanung besondere Ansprüche stellte.<br />

Die Neugestaltung der Zimmer erfolgte in enger<br />

Abstimmung mit dem Denkmalschutz unter der Regie<br />

der Innenarchitekten Gina Zarski und Csaba Szabo.<br />

Eine veränderte Zimmeraufteilung erforderte den Einbau<br />

neuer massiver Trennwände, welche nachträglich<br />

mit Gipsverzierungen versehen wurden, um sie<br />

dem historischen Interieur des Hotels anzupassen.<br />

Technikgebäude mit Jugendstil-Fassade<br />

Eine zentrale Herausforderung stellte die Installation<br />

modernster Haus- und Küchentechnik unter Einhaltung<br />

der strengen Denkmalschutzvorschriften dar. Ein<br />

Teil der alten Küche musste abgebrochen werden<br />

und wurde durch einen Zubau auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Die Anlagen für die modernisierte<br />

Heiz- und Klimatechnik des Hotels und für das ebenfalls<br />

modernisierte Therapiezentrum Irma wurden<br />

in einem neu errichteten Technikgebäude untergebracht.<br />

Um das harmonische Erscheinungsbild<br />

des Hotelkomplexes nicht zu beeinträchtigen,<br />

gestalteten die Bauhandwerker die Fassaden im<br />

nachempfundenen Jugendstil.<br />

Neueröffnung im Dezember 2006<br />

Trotz der teilweise schwierigen und umfangreichen<br />

Restaurierungsarbeiten konnte das Hotel termingerecht<br />

am 20. Dezember 2006 an den Bauherrn übergeben<br />

und in Betrieb genommen werden. Bereits<br />

einen Tag später bezogen die ersten Gäste die neugestalteten<br />

Zimmer.<br />

Der Betreiber, die Slovenské liečebné kúpele<br />

Piesˇt’any, a.s. gehört zur Danubius Hotels Group,<br />

einer internationalen Hotelgruppe mit Sitz in Budapest.<br />

Die Danubius Gruppe ist eine der größten Thermalhotel-Betreiber<br />

in Europa. Das neue Luxus-Hotel<br />

verfügt seit der Wiedereröffnung inklusive der 15 Suiten<br />

über insgesamt 111 Hotelzimmer. Das Highlight ist<br />

neben dem exklusiven Restaurant das angegliederte<br />

Irma Health Spa, das mit seinem umfangreichen<br />

medizinischen und kosmetischen Therapieangebot<br />

keinen Behandlungswunsch unerfüllt lässt.<br />

Die Architektur orientiert sich am Jugendstil-Interieur von 1912.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

Slovenské liečebné kúpele<br />

Piesˇt’any, a.s., Piesˇt’any,<br />

Slovenska Slovenská<br />

Republika<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 2/06 bis 12/06<br />

Betreiber:<br />

Slovenské liečebné kúpele<br />

Piesˇt’any, a.s.<br />

Entwurfs- und<br />

Werkplanung:<br />

Sˇtúdio KFA,<br />

Ing. Arch. Norbert Sˇmondrk,<br />

Piesˇt’any,<br />

Slovenská Republika<br />

Bruttogeschossfläche<br />

(BFG):<br />

ca. 10.370 m 2<br />

Generalunternehmer:<br />

AST Slovakia spol. s.r.o.,<br />

Bratislava,<br />

Slovenská Republika<br />

BAU<br />

15 BAU<br />

ZEIT


TOP-THEMA<br />

Hotelbau<br />

BAU<br />

ZEIT 16<br />

Für den „Gault Millau“ eines der schönsten Landhotels in Deutschland.<br />

WALD- UND SCHLOSSHOTEL FRIEDRICHSRUHE,<br />

ÖHRINGEN-FRIEDRICHSRUHE<br />

LUXUSHERBERGE<br />

MIT GOURMET-TEMPEL<br />

Wo einst die Jagdfreunde der Fürsten zu Hohenlohe nächtigten, genießen<br />

die Gäste des Wald- und Schlosshotels Friedrichsruhe nun die Annehmlichkeiten<br />

einer Fünf-Sterne-Plus-Luxusherberge. Highlight für Gourmets ist<br />

das mit einem Michelin-Stern bewertete Restaurant unter Leitung von<br />

Hoteldirektor und Küchenchef Lothar Eiermann.<br />

Eines laut des Hotelführers „Gault Millau“ schönsten<br />

Landhotels Deutschlands wurde von WOLFF & MÜLLER<br />

im Auftrag des Hotelbesitzers Reinhold Würth in mehreren<br />

Baumaßnahmen den hohen Komfortansprüchen an<br />

ein Luxushotel der besonderen Güteklasse angepasst.<br />

Im Frühjahr 2006 erfolgte der Umbau und die Modernisierung<br />

des Jagdschlosses in nur 120 Tagen.<br />

Anschließend übernahmen <strong>2007</strong> die Bauhandwerker<br />

von WOLFF & MÜLLER den Umbau und die bauliche<br />

Verschönerung weiterer Gebäudeteile der Hotelanlage.<br />

Das idyllisch in einem Park mit altem Baumbestand<br />

eingebettete Hotel wurde im Jahr 2005 von<br />

Reinhold Würth erworben. Die Anlage besteht aus<br />

dem Haupthaus mit Neubau, dem Jagdschloss, dem<br />

Eingangsgebäude und dem Gartenhaus. Neben<br />

einer Wellness-Oase mit Schönheitsfarm ist unter<br />

anderem auch ein 18 Loch-Golfplatz in die luxuriös<br />

ausgestattete Anlage integriert.<br />

Das Jagdschloss wurde während der Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 bekannt als Unterkunft der australischen<br />

Fußballnationalmannschaft. Die mit dem<br />

Die Fünf-Sterne-Plus-Luxusherberge wurde erstellt im Auftrag von Reinhold Würth.


erforderlichen Umbau mitbeauftragte WOLFF & MÜLLER<br />

Zweigniederlassung Künzelsau blieb damals bis<br />

zur Ankunft der Mannschaft nur vier Monate Zeit,<br />

um das Jagdschloss bis auf den Rohbauzustand zu<br />

entkernen und anschließend mit modernster Haustechnik<br />

sowie hochwertiger Einrichtung auszustatten.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> erfolgte der teilweise Umbau des Haupthauses.<br />

Dabei wurde die Terrasse der Hotelbar<br />

unterkellert und der Frühstücksraum neu gestaltet.<br />

Handwerkliche Sorgfalt erforderte im Zuge weiterer<br />

Aufträge die Ausführung von Fenstergewänden in<br />

Naturstein für die vergrößerten Fenster des Restaurants<br />

und von Natursteinarbeiten am Eingangsportal.<br />

Mit dem bisherigen einen „Stern“ im Michelin-<br />

Restaurantführer wollen sich Eiermann und Würth<br />

übrigens mittelfristig nicht zufrieden geben. Durch<br />

den angestrebten zweiten Michelin-Stern könnte das<br />

Hotel mit seinem Restaurant dann in der obersten<br />

„Gourmet-Liga“ mitspielen.<br />

Das Landhotel ist eingebettet in einen idyllischen Park.<br />

Aktuelle Hotelprojekte<br />

TUI-Hotel und Appartementanlage, Boltenhagen<br />

Mit Blick auf die Marina<br />

Für den Reiseveranstalter TUI wird seit Januar <strong>2007</strong><br />

von WOLFF & MÜLLER ein Vier-Sterne-Plus-Hotel mit<br />

200 Zimmern in Boltenhagen an der Ostsee errichtet.<br />

Die <strong>Bauzeit</strong> beträgt 11 Monate. Zum schlüsselfertigen<br />

Auftrag ohne FF&E gehört auch der Bau einer Ferienwohnanlage<br />

mit 196 Appartements inklusive Einkaufsladen,<br />

Restaurant, Cafeteria und Schwimmbad.<br />

Eine Hauptattraktion von Hotel und Appartementanlage<br />

ist der in direkter Nachbarschaft errichtete Yachthafen<br />

mit 350 Liegeplätzen. Mit einem Volumen von rund<br />

100 Millionen Euro stellt das Gesamtprojekt zurzeit die<br />

größte Bauinvestition in Mecklenburg-Vorpommern dar.<br />

IC-Hotel und Geschäftshaus, Dresden<br />

Schlüsselfertig inklusive Erschließung<br />

Im Sommer <strong>2007</strong> begann unter der Regie von<br />

WOLFF & MÜLLER die schlüsselfertige Erstellung<br />

eines Hotelgebäudes und eines Geschäftshauses<br />

am Wiener Platz in Dresden. Bauherr ist die DGAG<br />

Grundstücksgesellschaft. Das Hotel wird nach der<br />

Fertigstellung im Januar 2008 von der Intercity Hotelgruppe<br />

betrieben. Die Baukosten von 15 Millionen<br />

Euro umfassen auch die Erschließung der beiden<br />

Bauvorhaben.<br />

Arcotel Camino Hotel, Stuttgart<br />

Kombination von Historie und Moderne<br />

Nach rund zweijähriger <strong>Bauzeit</strong> wird im Dezember <strong>2007</strong><br />

das von WOLFF & MÜLLER im Rohbau errichtete Hotel<br />

Arcotel Camino mit seinen 168 Zimmern in Stuttgart<br />

eröffnet. Das besondere Flair des Gebäudes ergibt sich<br />

aus der Integration der historischen Fassaden der ehemaligen<br />

Arbeiterwohnsiedlung „Stuttgarter Postdörfle“<br />

in einen modernen Hotelneubau. Betreiber wird die<br />

österreichische Hotelgruppe Arcotel Hotel AG sein.<br />

Das Investitionsvolumen beträgt bei einer erbauten<br />

Bruttogeschossfläche von ca. 11.500 Quadratmetern<br />

rund 25 Millionen Euro.<br />

Hotel „The Ring“ in Wien<br />

Fünf-Sterne Luxus vis-á-vis der<br />

Wiener Staatsoper<br />

Die AST Baugesellschaft mbH ist derzeit mit dem<br />

schlüsselfertigen Umbau eines historischen Gebäudes<br />

zum Fünf-Sterne-Luxus-Hotel am Kärntner Ring beauftragt.<br />

Es beinhaltet die Errichtung von 68 Luxus-Suiten sowie<br />

eines Spa- und Fitnessbereiches. Denkmalgeschützte<br />

Bereiche und die historische Fassade werden originalgetreu<br />

restauriert. „The Ring“ gehört zur JJW Hotels &<br />

Ressorts Hotelkette.<br />

BAU<br />

17 BAU<br />

ZEIT


ZUR SACHE<br />

<strong>Bauzeit</strong>-Interview<br />

BAU<br />

ZEIT 18<br />

J.W. MARRIOTT, MARRIOTT INTERNATIONAL, INC.<br />

„ZUVERLÄSSIGKEIT UND INNOVATIVE<br />

TECHNOLOGIE SIND BEI DER<br />

BAUVERGABE AUSSCHLAGGEBEND“<br />

Das Unternehmen Marriott feiert im Jahr <strong>2007</strong> den 50. Geburtstag als Hotelkonzern<br />

und das 80-jährige Firmenjubiläum. Was im Jahr 1957 mit dem ersten Hotel<br />

in Arlington im US-Bundesstaat Virginia begann, expandierte über die Jahre zu<br />

einem Hotelimperium mit zurzeit rund 2.900 Hotels in 68 Ländern. Der Erfolg wäre<br />

nicht möglich gewesen ohne das sichere Gespür für Trends vom Firmengründer<br />

J. Willard Marriott und seinem Sohn J.W. „Bill“ Marriott, dem jetzigen Chef von<br />

Marriott International. J.W. Marriott stellte sich den Fragen der Redaktion.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Was sind Ihrer Ansicht nach die wesentlichen<br />

Gründe für die überaus erfolgreiche Unternehmensgeschichte<br />

von Marriott?<br />

! J.W. MARRIOTT: Wir bei Marriott haben immer<br />

an die Servicekultur geglaubt. Im Mittelpunkt des<br />

Service standen und stehen die Kunden, die Aktionäre<br />

und als interne Kunden unsere Mitarbeiter.<br />

Mein Vater formulierte unser Motto in dem Satz<br />

„Kümmere dich gut um deine Mitarbeiter und sie<br />

werden sich gut um deine Gäste kümmern, so dass<br />

deine Gäste immer wieder kommen.“ Ich habe mich<br />

in meinem Buch „The Spirit to Serve“ sehr ausführlich<br />

mit dem Thema Service beschäftigt. Die Bereitschaft<br />

zur Dienstleistung ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

unserer Unternehmenskultur und des Erfolgs von<br />

Marriott. Weitere zentrale Erfolgsfaktoren sind unsere<br />

Offenheit gegenüber Veränderungen, neuen Märkten<br />

und neuer Technologie sowie die uneingeschränkte<br />

Konzentration auf das Kerngeschäft eines Hotelbetreibers.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Erläutern Sie uns bitte die Grundzüge des<br />

Marriott-Hotelkonzeptes?<br />

!<br />

J.W. MARRIOTT: Marriott ist ein Markenunternehmen.<br />

Ein wesentlicher Teil unserer Unternehmens-


WOLFF & MÜLLER<br />

aktivitäten besteht deshalb in der Weiterentwicklung<br />

und dem Ausbau marktorientierter Marken und der<br />

operativen Systeme hinter diesen Marken. Dazu<br />

gehören ein ausgefeiltes Reservierungssystem und<br />

Belohnungsprogramme für unsere Kunden. Zahlreiche<br />

andere Systeme verbessern die Effektivität<br />

und Effizienz des Hotelbetriebs bei den verschiedenen<br />

Marken. Mit unseren Hotel-Marken decken wir von<br />

Hotels der Luxusklasse bis hin zu Komforthotels praktisch<br />

alle Ansprüche unserer Kunden ab. Außerdem<br />

sind wir im Time-Sharing-Geschäft aktiv und bieten<br />

mit Marriott Executive Appartements unseren<br />

Kunden auch ein Produkt für längere Aufenthalte an.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Nachdem sich die Marriott-Hotelkette in den<br />

ersten Jahren auf den amerikanischen Markt<br />

beschränkte, wurde im Jahr 1973 das erste<br />

Marriott-Hotel in Europa eröffnet. In den 80er<br />

Jahren begann dann die Expansion auch in<br />

Europa. Wie unterscheidet sich der amerikanische<br />

vom europäischen Hotelmarkt?<br />

! J.W. MARRIOTT:<br />

Da gibt es tatsächlich deutliche Unterschiede. Der<br />

europäische Markt ist viel differenzierter und weist<br />

zahlreiche lokale und regionale Hotelbetreiber auf.<br />

In den USA werden über 70 Prozent der Hotels von<br />

Hotelketten betrieben. In Europa ist die Markenbildung<br />

bei den Hotels hingegen viel geringer und<br />

von Land zu Land sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Insgesamt sind nur rund 30 Prozent der Hotels als<br />

Markenhotels ausgewiesen. In den letzten acht Jahren<br />

hat allerdings bei den europäischen Hotels die<br />

Markenbildung um rund acht Prozent zugenommen.<br />

Ich betrachte diese Tendenz als Bestätigung unserer<br />

Markenstrategie und als Ermutigung zur Eröffnung<br />

neuer Marriott-Hotels in Europa.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Manchmal erweisen sich Hotelneubauten auch<br />

als Fehlinvestitionen. Welche Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt sein, damit ein neues Hotel am<br />

Markt erfolgreich ist?<br />

! J.W. MARRIOTT: Die Entscheidung für einen<br />

Hotelneubau sollte sich stets an der ermittelten<br />

Nachfrage orientieren. Grundlage sind eine eingehende<br />

Nachfrage- und Machbarkeitsstudie, die den<br />

Standort hinsichtlich lokaler Nachfragegeneratoren<br />

wie Verkehrsanbindung, Lage und Größe des Grundstücks<br />

genauestens bewertet. Das Konzept des geplanten<br />

Hotels muss exakt auf Nachfrage und Standort<br />

abgestimmt sein. Neben der Optimierung des<br />

Konzeptes ist die optimale Einrichtung zu definieren.<br />

Außerdem muss die Verfügbarkeit serviceorientierter<br />

Mitarbeiter ermittelt werden. Der Markenname spielt<br />

eine zentrale Rolle. Durch die Zugehörigkeit zu einer<br />

Marke wird für die Kunden ein hoher Wiedererkennungswert<br />

ermöglicht. Marriott hat in Deutschland<br />

in den letzten Jahren eine Reihe von Hotels in unterschiedlichen<br />

Marktsegmenten eröffnet. Sie sind alle<br />

wirtschaftlich sehr erfolgreich.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Die wirtschaftliche und termingerechte Bauausführung<br />

ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Welche<br />

Kriterien sind für Sie bei der Auswahl des Generalunternehmers<br />

von entscheidender Bedeutung?<br />

! J.W. MARRIOTT: Wir sind Hotelbetreiber und<br />

kein Bauträger. Marriott ist daher selten in der Lage,<br />

einen Auftragnehmer auszuwählen. Es ist jedoch<br />

für uns immer sehr wichtig, eng mit dem Generalunternehmer<br />

zusammen zu arbeiten. Ein zentraler<br />

Erfolgsfaktor bei der Bauausführung ist die Zusammenarbeit<br />

mit Auftragnehmern, die Marriott und<br />

seine Arbeitsweise, die Partner und die Standards<br />

von Marriott bereits kennen. Das zweite und dritte<br />

gebaute Marriott-Hotel ist dann mit dem gleichen<br />

Auftragnehmer deutlich einfacher zu realisieren.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Welche Vorzüge schätzen Sie beim Hotelbau<br />

an deutschen Auftragnehmern?<br />

! J.W. MARRIOTT: Ich schätze die Vorzüge, für die<br />

dieses Land nun einmal bekannt ist. Deutschland<br />

genießt weltweit eine hohe Reputation bezüglich der<br />

Qualität seiner Produkte und der Pünktlichkeit bei<br />

der Lieferung. Beides sind auch wichtige Faktoren<br />

im Hotelneubau. Die Zuverlässigkeit und die innovative<br />

Technologie der deutschen Bauindustrie sind<br />

bei der Auftragsvergabe oft ausschlaggebend.<br />

BAUZEIT JOURNAL:<br />

Ist in Deutschland noch Potenzial für weitere<br />

Hotels vorhanden und wie sollen Investoren<br />

gewonnen werden?<br />

! J.W. MARRIOTT: In Deutschland sind zwar schon<br />

Hotelunterkünfte in erheblichem Umfang vorhanden.<br />

Sie können die Bedürfnisse der Reisenden von heute<br />

aber oft nur unvollkommen erfüllen. Die meisten<br />

dieser Hotels gehören zu keiner Marke. Deshalb<br />

denke ich, dass Marriott in Deutschland noch eine<br />

ganze Reihe von weiteren Hotelneubauten betreiben<br />

wird. Größtenteils wären es Hotels der Marke<br />

„Courtyard by Marriott“, die in Deutschland bereits<br />

sehr erfolgreich vertreten sind. Es handelt sich um<br />

eine Qualitätsmarke, die als frische internationale<br />

Marke des mittleren Marktsegments ideal auf den<br />

deutschen Hotelmarkt zugeschnitten ist. Neben<br />

den Großstädten werden auch der sekundäre und<br />

der tertiäre Markt zunehmend interessanter für<br />

Investoren und Betreiber. Die aktuelle Liquidität<br />

auf dem Kapitalmarkt dürfte ein weiterer positiver<br />

Faktor sein, um Investoren für die Finanzierung<br />

weiterer Qualitätshotels in Deutschland zu gewinnen.<br />

BAU<br />

19 BAU<br />

ZEIT


NEWS<br />

Intern<br />

BAU<br />

ZEIT 20<br />

NEUORDNUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

GUT GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Seit dem Erscheinen der letzten <strong>Bauzeit</strong> hat sich in der Zusammensetzung<br />

der Geschäftsleitung von WOLFF & MÜLLER viel verändert. Die Neuordnung<br />

ergab sich aus der strategischen Definition der Geschäftsfelder in die drei<br />

zentralen Säulen: Bau Rohstoffe Dienstleistungen<br />

Unter dem Kerngeschäft Bau sind sowohl die Bauaktivitäten in Deutschland wie<br />

auch das Auslandsgeschäft zu verstehen.<br />

Wesentliche Maßnahmen<br />

Vor dem Hintergrund der strategischen Ausrichtung<br />

werden insbesondere drei Maßnahmen verfolgt:<br />

die Verantwortungsbereiche der Geschäftsführer<br />

an den gestiegenen Geschäftsumfang anzupassen<br />

Ein erhöhter Geschäftsumfang bedeutet einen<br />

operativen Mehraufwand. Zukünftig werden<br />

deshalb sechs statt bisher vier Geschäftsführer<br />

die Unternehmensgruppe operativ führen.<br />

die Nachfolgeregelung im Familienunternehmen<br />

anzugehen<br />

Dr. Albert Dürr führt durch seinen Eintritt in<br />

die Geschäftsleitung am 1. Oktober 2006 die<br />

Geschichte von WOLFF & MÜLLER als inhabergeführtes<br />

Familienunternehmen in mittlerweile<br />

dritter Generation fort.<br />

die Organisation an die gewachsene Komplexität<br />

anzupassen und Größenvorteile zu heben<br />

Der gewachsenen Komplexität der Bauvorhaben<br />

trägt die Aufteilung der Verantwortlichkeiten im<br />

Hoch- und Ingenieurbau in die Bereiche „Überregional“<br />

und „Regional“ Rechnung. Grund ist<br />

die Erkenntnis, dass Bauprojekte unterschiedlicher<br />

Größe und an unterschiedlichen Standorten<br />

unterschiedlichen Gesetzen und Rahmenbedingungen<br />

unterliegen. Im Interesse einer optimalen<br />

Projektbetreuung der Bauherren werden die<br />

neuen Herausforderungen durch eine veränderte<br />

Organisation konsistent abgedeckt.<br />

Kontinuität bleibt gewahrt<br />

Angesichts der Zielsetzungen wurden die Geschäftsführerposten<br />

teilweise neu- bzw. umbesetzt und die<br />

einzelnen Geschäftsbereiche entsprechend umgestaltet.<br />

Für Kontinuität in der Geschäftsleitung sorgen<br />

insbesondere Gerhard Kässmann und Ralf Bottek.<br />

Zum 1. Februar <strong>2007</strong> übernahm Ralf Bottek als<br />

Geschäftsführer den Geschäftsbereich Hoch- und<br />

Ingenieurbau Überregional. Er gehört dem Unternehmen<br />

seit 19 Jahren in leitender Stellung an und<br />

führte zuletzt die Hauptniederlassung Projektbau<br />

mit zahlreichen Schlüsselfertigbau-Projekten.<br />

Mit Michael Weber trat zum 1. September <strong>2007</strong> ein<br />

ausgewiesener Tief- und Straßenbau-Spezialist sein<br />

Amt als Geschäftsführer des Geschäftsbereiches<br />

Tief- und Straßenbau an. Zusätzlich übernimmt er<br />

den Spezialtiefbau von Eberhard Samtner, der sich<br />

dadurch künftig voll dem Geschäftsbereich regionaler<br />

Hoch- und Ingenieurbau und der österreichischen<br />

Tochtergesellschaft von WOLFF & MÜLLER,<br />

der AST–Unternehmensgruppe, widmen kann.<br />

Michael Weber, Geschäftsfeld Tief- und Straßenbau, Spezialtiefbau<br />

Gerhard Kässmann ist seit mehreren Jahren Mitglied<br />

der Geschäftsleitung. Er wird in Zukunft den Auf- und<br />

Ausbau des Geschäftsbereiches Rohstoffe und Beteiligungen<br />

vorantreiben. Statt reiner Baustoffe wie<br />

Kies, Sand, Asphalt und Beton sollen zunehmend<br />

höherwertige Rohstoffe wie beispielsweise Quarzsande<br />

für die Glasindustrie oder Vermiculite für die Verpackungsindustrie<br />

produziert und vertrieben werden.


WOLFF & MÜLLER<br />

Hubert Nopper konzentriert sich als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer auf die kaufmännischen Belange<br />

der gesamten Unternehmensgruppe und wird damit<br />

die finanzielle Schlagkraft und wirtschaftliche<br />

Effizienz steigern.<br />

Die Schaffung kaufmännischer Kompetenzzentren<br />

und die Etablierung eines Zentraleinkaufs werden<br />

kaufmännische Kräfte bündeln, spezialisieren<br />

und in ihrem Wirkungsgrad für das Gesamtunternehmen<br />

deutlich verbessern. Auch das Controlling<br />

wird dadurch verbessert und vereinheitlicht.<br />

Das Geschäftsfeld „Dienstleistungen“ unter Leitung<br />

von Dr. Albert Dürr vervollständigt das Portfolio der<br />

WOLFF & MÜLLER Unternehmensgruppe als einem<br />

international tätigen Baudienstleister mit einem<br />

umfassenden Produktspektrum rund um das<br />

Thema Bauen.<br />

Dem Motto „Vom Bau für den Bau“ folgend bieten<br />

die Tochtergesellschaften AON WMV, WMI, WME<br />

und WMBB in den Bereichen Versicherungen,<br />

Immobilienservice, Energie und Baubeschaffung<br />

maßgeschneiderte Lösungen an.<br />

Von links: Dipl.-Ing. Ralf Bottek, Geschäftsfeld Bau, Technisch. Dipl.-Kaufm. Dr. Albert Dürr, Geschäftsfeld Dienstleistungen. Dipl.-Kaufm. Gerhard Kässmann,<br />

Geschäftsfeld Rohstoffe. Dipl.-Ing. agr. Hubert Nopper, Geschäftsfeld Bau, Kaufmännisch. Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Samtner, Geschäftsfeld Bau, Technisch.<br />

BAU<br />

21 BAU<br />

ZEIT


NEWS<br />

Verkehrsbaumaßnahmen an der Magistrale für Europa<br />

BAU<br />

ZEIT 22<br />

Durch die neue Trasse stehen 16 Hektar für die städtebauliche Entwicklung in Neu-Ulm zur Verfügung.<br />

Bauen an und über neuer ICE-Trasse<br />

Über drei Jahre dauerten die aufwändigen<br />

Brücken-, Straßen- und Tiefbauarbeiten, die<br />

WOLFF & MÜLLER in Arbeitsgemeinschaft bei<br />

der Umgestaltung der ICE-Trasse im Stadtgebiet<br />

von Neu-Ulm erbrachte. Bei WOLFF & MÜLLER<br />

waren die Niederlassungen Stuttgart für den<br />

Hoch- und Ingenieurbau sowie Künzelsau für<br />

den Tief- und Straßenbau beteiligt.<br />

Durch die Reduzierung von 16 auf vier Gleise im<br />

Bahnhofsbereich und die komplette Tieferlegung<br />

der Gleise im Stadtgebiet musste die gesamte Verkehrsinfrastruktur<br />

an der Trasse umgebaut werden.<br />

Zu dem im Herbst <strong>2007</strong> abgeschlossenen Auftrag<br />

Neu-Ulm 21 der DB Projektbau GmbH mit einer<br />

Auftragssumme von 8,2 Millionen Euro gehörten im<br />

Baumaßnahmen für die ICE-Strecke Stuttgart-Ulm-Augsburg.<br />

Wesentlichen neben der Durchführung von Straßenbaumaßnahmen,<br />

die Herstellung einer Straßenüberführung<br />

sowie zwei Rad- und Gehwegbrücken. Die<br />

Tieferlegung der Trasse in halbseitiger Bauweise beinhaltete<br />

vorwiegend Erd- und Spezialtiefbauarbeiten.<br />

Durch die Trassenumgestaltung stehen ab dem Jahr<br />

2008 rund 16 Hektar für die städtebauliche Entwicklung<br />

der Innenstadt von Neu-Ulm zur Verfügung.<br />

Die Baumaßnahmen erfolgten im Zuge des Neu- beziehungsweise<br />

Ausbaus der ICE-Strecke Stuttgart-<br />

Ulm-Augsburg. Übergeordnetes Ziel ist die Modernisierung<br />

der Fernverbindung Paris-Budapest im<br />

Rahmen der von Städten, Regionen und Wirtschaftsverbänden<br />

gegründeten Initiative „Magistrale für<br />

Europa“. Sie wird langfristig zur verbesserten wirtschaftlichen<br />

Anbindung der ehemaligen Ostblockländer<br />

in Südosteuropa an Westeuropa beitragen.


WOLFF & MÜLLER<br />

Sonnenschutz mit drehbarer Holzfassade<br />

Nur einen Steinwurf entfernt vom alten Hauptgebäude<br />

finanzierte und errichtete WOLFF & MÜLLER<br />

im Jahr 2006 schlüsselfertig drei Neubauten für<br />

die Hochschule für Wirtschaft und Technik in Aalen.<br />

Diese außergewöhnlichen Bauwerke mit ihrer<br />

innovativen Sonnenschutzfunktion wurden von<br />

der Fachwelt mit dem Holzbaupreis und dem<br />

Deutschen Verzinkerpreis gewürdigt. Neben diesen<br />

beiden Preisen gewann das Projekt auch eine<br />

Anerkennung bei der Auslobung des Deutschen<br />

Architekturpreises.<br />

Die dreigeschossigen Gebäude liegen auf einem<br />

als „Burren“ bezeichneten Gelände an einem<br />

leicht ansteigenden Westhang mit Blick auf den<br />

nördlichen Rand der Schwäbischen Alb. Die drei<br />

sehr langen und kistenförmigen Baukörper stehen<br />

quer zum Hang. Die Außenanlagen um die Gebäude<br />

wurden terrassiert angelegt, so dass die<br />

planierten Ebenen auf sehr strenge und flächige<br />

Fassaden treffen. Sämtliche Außenbauteile der<br />

Fassade wurden aus ausgewählter, feinwüchsiger<br />

Lärche hergestellt, die, so die Forderung des<br />

Auftraggebers, über die Jahre vergrauen soll.<br />

Dabei spielt der Sonnenschutz die entscheidende<br />

Rolle in der Gestaltung. Die vertikalen<br />

Sonnenschutzlamellen können per Elektromotoren<br />

gedreht werden und decken bei Bedarf innerhalb<br />

von 90 Sekunden die dahinter liegende Pfosten-<br />

Riegel-Glasfassade komplett ab. Eine Unterkonstruktion<br />

aus verzinkten Standardprofilen dient<br />

der Befestigung der Lamellen und stellt gleichzeitig<br />

die Stabilität des Sonnenschutzes her.<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger lobte während<br />

der offiziellen Einweihung am 9. Dezember 2006<br />

die gelungene Arbeit der Baubeteiligten und betonte<br />

die gewachsene bildungspolitische Bedeutung<br />

des Standortes Aalen für Baden-Württemberg.<br />

In den Gebäuden: Vorlesungssäle und Labore für die Studiengänge Optik, Mechatronik, Elektronik und Informatik.<br />

NEWS<br />

Holzbau- und Verzinkerpreis für Hochschulneubauten, Aalen<br />

In den Neubauten sind Vorlesungssäle und Labore<br />

für die Studiengänge Optik und Mechatronik sowie<br />

Elektronik und Informatik untergebracht. Insbesondere<br />

die Photonik, eine Spezialdisziplin der<br />

Optik, soll durch Universität, Wirtschaftsverbände<br />

und Politik stark gefördert werden. Die damit<br />

verbundene Ansiedlung neuer Betriebe soll der<br />

Region zu neuem Aufschwung verhelfen.<br />

Außenbauteile aus feinwüchsiger Lärche.<br />

Konsequent strenge, flächige Fassaden.<br />

BAU<br />

23 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

Modernster Hallenbau als wichtige Basis zur unternehmerischen Expansion.<br />

Bürogebäude am Produktionsstandort Hors˘ovsk´y T´yn.<br />

BAU<br />

ZEIT 24<br />

SIGLOCH, BLAUFELDEN UND TSCHECHIEN<br />

BEWÄHRTE PARTNERSCHAFT<br />

SEIT ÜBER EINEM HALBEN<br />

JAHRHUNDERT<br />

Einer der treuesten Geschäftspartner<br />

von WOLFF & MÜLLER ist die Sigloch<br />

Unternehmensgruppe. Seit mehr als<br />

50 Jahren wird die Erfolgsgeschichte<br />

von Sigloch „baulich“ begleitet – zuerst<br />

in Künzelsau und dann am neuen Hauptstandort<br />

in Blaufelden. Auch im Ausland<br />

ist WOLFF & MÜLLER für die Sigloch-<br />

Gruppe tätig, wie eine im Jahr 2006<br />

schlüsselfertig erstellte Produktionshalle<br />

mit angegliederten Büroflächen in<br />

Tschechien beweist. Die bewährte und<br />

reibungslose Zusammenarbeit trug auch<br />

bei der Baurealisierung dieses Objektes<br />

in architektonischer wie funktionaler<br />

Sicht zu einem optimalen Ergebnis bei.<br />

Wenn Helmut Sigloch in der WOLFF & MÜLLER<br />

Niederlassung Künzelsau anruft, geht es nicht<br />

zwangsläufig um etwas Geschäftliches. Das dortige<br />

Team ist für den umtriebigen Hohenloher Unternehmer<br />

aber immer der erste Ansprechpartner, wenn<br />

er wieder einmal neue Produktionshallen und Bürogebäude<br />

plant – und das nicht nur in Deutschland.<br />

Erfolgreich expandiert<br />

Die Sigloch-Gruppe ist aus der im Jahr 1883<br />

in Stuttgart gegründeten Buchbinderei hervorgegangen.<br />

Der Familienbetrieb zog im Jahr 1944<br />

nach Künzelsau um. Die entscheidenden Wachstumsimpulse<br />

erfolgten ab dem Jahr 1973 mit<br />

der Übernahme der Geschäftsführung durch<br />

Helmut Sigloch. Im Jahr 1978 wurde aus der<br />

Buchbinderei heraus die Sigloch Maschinenbau<br />

GmbH gegründet. Sie entwickelte sich mit zahlreichen<br />

technischen Innovationen schnell zum<br />

weltweit führenden Spezialisten für Maschinen<br />

der Buchverarbeitung mit einem Weltmarktanteil<br />

von zurzeit 75 Prozent.<br />

Als weiterer Wachstumsmotor erwies sich der<br />

heutige Geschäftsbereich Distribution, der am neuen<br />

Standort in Blaufelden aus dem Buchversand<br />

hervorging.


WOLFF & MÜLLER<br />

Der Geschäftsbereich übernimmt für die Kunden<br />

das komplette Versandgeschäft von der Auftragsannahme<br />

bis zum Vertrieb. Bis zu 80.000 Pakete<br />

werden in der Hochsaison täglich in Blaufelden<br />

zusammengestellt, verpackt und verschickt.<br />

Der Geschäftsbereich Edition hat sich mit besonders<br />

hochwertig gestalteten und gebundenen<br />

Büchern im Bereich Essen und Trinken, Sport,<br />

Landschaften und Technik eine spezielle Marktnische<br />

erobert. Das in Künzelsau verbliebene<br />

Weingeschäft expandiert ebenfalls. Neben dem<br />

Verkauf von selbst produziertem Wein wird aktuell<br />

der Weinhandel im Ausland forciert.<br />

Permanente Erweiterungen<br />

Die Expansion erforderte zahlreiche Neu- und<br />

Erweiterungsbauten. Speziell am jetzigen Hauptstandort<br />

der Sigloch-Gruppe gab es für den Geschäftspartner<br />

WOLFF & MÜLLER über die Jahre<br />

hinweg fast immer etwas zu tun. Als am alten<br />

Standort in Künzelsau eine weitere Expansion nicht<br />

möglich war, erfolgte der Umzug in zwei Etappen in<br />

das nur 25 Kilometer entfernte Blaufelden. Die ersten<br />

Gebäude errichtete WOLFF & MÜLLER im Winter<br />

1990/91 für den ausgegliederten Buchversand.<br />

Sukzessive Erweiterungen der Sigloch-Hallen in Blaufelden.<br />

In den Jahren 1992 und 1994 wurden drei weitere<br />

Hallen realisiert.<br />

Ein für Sigloch bedeutsamer Bauabschnitt ging<br />

dem Umzug der Geschäftsfelder Maschinenbau,<br />

Buchbinderei und Edition im Jahr 2000 nach<br />

Blaufelden voraus. Die Konzentration von vier<br />

der fünf Geschäftsfelder an einem Standort erforderte<br />

den Bau der Produktionshallen 4 bis 6.<br />

Nur wenig später musste aufgrund der raschen<br />

Expansion der Sigloch Distribution im Jahr 2001<br />

mit der Errichtung der Hallen 7 und 8 die vorhandene<br />

Produktions- und Lagerkapazität von 22.000<br />

Quadratmetern auf 46.000 Quadratmeter erhöht<br />

werden. In einem vorerst letzten Bauabschnitt kam<br />

im Jahr 2005 die Halle 9 hinzu. Weitere Neubauten<br />

sind auf dem 18 Hektar großen Betriebsgelände<br />

für das Jahr 2008 geplant.<br />

10.000 Quadratmeter in fünf Monaten<br />

Die globale Ausrichtung der Unternehmensgruppe<br />

machte auch im Ausland Bauinvestitionen erforderlich.<br />

So wurde 2006 ein neuer Produktionsstandort<br />

in Horˇsovsk´y T´yn (Tschechien) für die<br />

Tochterfirma Sigloch Distribution Service errichtet.<br />

BAU<br />

25 BAU<br />

ZEIT


BAU<br />

ZEIT 26<br />

Schlüsselfertig erstellt: Hallen- und Bürogebäude in Hors˘ovsk´y T´yn.<br />

WOLFF & MÜLLER konnte zusammen mit ihrem<br />

Tochterunternehmen, der AST-Unternehmensgruppe,<br />

innerhalb von nur fünf Monaten eine Halle<br />

mit Lagerräumen und Bürotrakt mit insgesamt<br />

9.700 Quadratmetern schlüsselfertig erstellen.<br />

Zum Leistungsumfang gehörten auch die Erdarbeiten<br />

und die Gestaltung der Außenanlagen.<br />

Das gelungene Erscheinungsbild des Gebäudes<br />

mit weißer Putzfassade und rotbraunen Fensterrahmen<br />

ähnelt ganz bewusst den Hallen in<br />

Blaufelden. Das Architekturbüro Schwarz war<br />

auch bei diesem Sigloch-Objekt für die Entwurfs-<br />

und Werkplanung zuständig.<br />

Vertrauen gerechtfertigt<br />

Wie bei seinen Mitarbeitern setzt Helmut Sigloch<br />

auch bei seinen Geschäftspartnern auf Zuverlässigkeit<br />

und den Willen, immer das Beste zu<br />

geben. WOLFF & MÜLLER hat mit der Qualität<br />

der erbrachten Bauleistungen das Vertrauen<br />

mittlerweile schon über ein halbes Jahrhundert<br />

gerechtfertigt.<br />

DIE FAKTEN<br />

Objekt:<br />

Horsˇovsk´y T´yn, Tschechien<br />

Bauherr: Sigloch<br />

Distribution service, sro,<br />

Horsˇovsk´y T´yn<br />

Entwurfs- und Werkplanung:<br />

Architekturbüro<br />

Schwarz, Künzelsau<br />

Nutzfläche:<br />

ca. 9.700 m2 Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Künzelsau HIB<br />

und AST Ceska<br />

Im Gespräch mit Professor h.c. Helmut Sigloch<br />

Geselliger Globalplayer mit Herz<br />

Helmut Sigloch, der geschäftsführende Inhaber<br />

der Sigloch-Unternehmensgruppe, ist zweifellos<br />

eine der bedeutendsten Unternehmerpersönlichkeiten<br />

der Region Nord-Württemberg. Mit sicherem<br />

Gespür für technische Innovationen und erfolgreiche<br />

Geschäftsideen entwickelte sich unter seiner<br />

Regie aus einer Buchbinderei ein international operierendes<br />

Unternehmen mit rund 600 Mitarbeitern.<br />

BAUZEIT: Die Sigloch-Unternehmensgruppe hat in<br />

den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr erfolgreich<br />

expandiert. Wie hat sich die Expansion entwickelt<br />

und wie wurde sie baulich umgesetzt?<br />

! HELMUT SIGLOCH: Wir haben expandiert, weil es der<br />

Markt verlangt hat. Ein entscheidender Schritt war für uns<br />

der Umzug nach Blaufelden, weil man uns dort die erforderlichen<br />

räumlichen Expansionsmöglichkeiten bot.<br />

Die Expansion lässt sich gut an den baulichen Erweiterungen<br />

ablesen. Der erste Bauabschnitt wurde 1991<br />

fertiggestellt. Während wir noch das Richtfest feierten,<br />

wurde bereits mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen.<br />

So ist es eigentlich die letzten 16 Jahre immer weiter<br />

gegangen.<br />

BAUZEIT: Das Unternehmen wird geprägt durch die<br />

Geschäftsfelder Buchbinderei, Distribution, Spedition,<br />

Maschinenbau und die Weinkellerei. Wo liegen mittelfristig<br />

die größten Wachstumschancen?<br />

! HELMUT SIGLOCH: In der Distribution und im Maschinenbau<br />

liegen natürlich unsere größten Wachstumschancen.<br />

Die Buchbinderei ist geprägt von sehr viel Handarbeit und<br />

das hat in Deutschland langfristig keine Zukunft mehr. Entscheidend<br />

wird auch in Zukunft sein, dass wir mit unseren<br />

Produkten und Dienstleistungen der Konkurrenz in der<br />

Qualität immer eine Nasenspitze voraus sind. Eine ausgefeilte,<br />

immer auf den neuesten Stand befindliche Logistik<br />

ist speziell für den weiteren Erfolg unserer Distribution<br />

von entscheidender Bedeutung. Wichtig ist zudem der Ausbau<br />

der Geschäftbeziehungen im Ausland. Unser Maschinenbau<br />

ist zu 96 Prozent ein Export-Geschäft. Wir haben<br />

weltweit Niederlassungen oder Beteiligungen. In China<br />

und Russland handeln wir inzwischen sogar mit Wein.<br />

BAUZEIT: Neben der Unternehmensführung sind Sie<br />

auch unter anderem Honorarkonsul von Lettland und<br />

in vielen weiteren Ehrenämtern in Politik, Kultur und<br />

Sport tätig. Wie schaffen Sie es, zeitlich Ihre vielen<br />

Aktivitäten unter einen Hut zu bringen?<br />

! HELMUT SIGLOCH: Dies ist vor allem eine Frage der<br />

Organisation. Die politische und diplomatische Arbeit wird in<br />

Künzelsau und das Geschäftliche in Blaufelden erledigt.<br />

Meine zwei Sekretärinnen nehmen mir viel Arbeit ab. Fußball<br />

war schon immer eine große Leidenschaft von mir.<br />

Ich war 25 Jahre im Vorstand des VfB Stuttgart tätig und<br />

bin jetzt Ehrenmitglied. Vor 25 Jahren bin ich auch in die<br />

Politik gegangen. Wenn man die gemachte Politik kritisieren<br />

will, darf man nicht außen vor bleiben. Seit dem Jahr<br />

1994 bin ich im Vorstand der Mittelstandsvereinigung


WOLFF & MÜLLER<br />

Professor h.c. Helmut Sigloch im Gespräch mit der BAUZEIT-Redaktion.<br />

und seit dem Jahr 1997 auch Schatzmeister der CDU in<br />

Nord-Württemberg. Solange einem die Arbeit Spaß macht,<br />

ist das alles gar nicht so schlimm. Andere Ehrenämter<br />

wie meine Konsulartätigkeit ergaben sich aus meinen<br />

Geschäftsbeziehungen im Ausland. Die Repräsentanz<br />

von Lettland in Baden-Württemberg übernahm ich auf<br />

Anfrage des lettischen Botschafters.<br />

BAUZEIT: Die Zusammenarbeit mit WOLFF & MÜLLER<br />

begann schon unter Ihrem Vater. Woran können Sie<br />

sich erinnern und welche Vorzüge schätzen Sie an der<br />

langjährigen Partnerschaft besonders?<br />

! HELMUT SIGLOCH: Ich kann mich entsinnen, dass schon<br />

unsere Gebäude in der Zeppelinstraße in Künzelsau Mitte<br />

der 50er Jahre von WOLFF & MÜLLER errichtet wurden.<br />

Gottlob <strong>Müller</strong> und Erwin Lang haben meinem Vater damals<br />

genau vorgerechnet, was zum Beispiel gewaschener<br />

Sand und eine Baustelleneinrichtung kosten. Danach hat<br />

WOLFF & MÜLLER in den nächsten Jahrzehnten praktisch<br />

alles für Sigloch gebaut. Über das Geschäftliche hinaus<br />

haben sich Freundschaften gebildet, wie beispielsweise<br />

zwischen mir und Erwin Lang. Ein wesentlicher Vorteil ist<br />

aus meiner Sicht, dass das Personal bei WOLFF & MÜLLER<br />

kaum wechselt. Das spricht für die guten Arbeitsbedingungen<br />

im Unternehmen und schafft Kontinuität in den Geschäftsbeziehungen.<br />

Die Ansprechpartner sind über Jahre hinweg<br />

die Gleichen. Da baut sich Vertrauen auf. Man weiß genau,<br />

auf die kann man sich verlassen. In den über 50 Jahren der<br />

Zusammenarbeit hat es noch nie Probleme oder Streitigkeiten<br />

gegeben und das will beim Bauen schon etwas heißen.<br />

BAUZEIT: Ein Markenzeichen von Sigloch ist die breit<br />

angelegte Ausbildung. Was liegt Ihnen bei der Ausbildung<br />

des Nachwuchses besonders am Herzen?<br />

! HELMUT SIGLOCH: Ich habe meinen Geschäftsführern<br />

immer gesagt, dass sie auf eine breite Ausbildung des Nachwuchses<br />

Wert legen sollen. Ich habe mit meiner Banklehre<br />

und der Ausbildung zum Maschinenbauer sowie zum Buchbinder<br />

ja auch drei Berufsabschlüsse. Außerdem braucht<br />

man als junger Mensch Vorgesetzte, die das berufliche Fortkommen<br />

fördern. Mein damaliger Chef hatte mir beispielsweise<br />

die Chance gegeben, für drei Jahre nach Ostasien zu<br />

gehen. Das war im Jahr 1967 noch vor dem Eintritt in die<br />

Firma meines Vaters, der ursprünglich gar nicht geplant war.<br />

Ich habe von meinen unterschiedlichen Kenntnissen und<br />

Auslandserfahrungen sehr profitiert. Ähnliche Möglichkeiten<br />

gebe ich auch den jungen Menschen in unserem Unternehmen<br />

und viele haben sie wahrgenommen. Das Gleiche gilt<br />

für junge Menschen aus dem Ausland. So bilden wir seit<br />

Jahren Russen auf der Berufsakademie aus und mittlerweile<br />

auch Chinesen.<br />

BAUZEIT: Viele Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz<br />

und die Ehrenprofessur an der Technischen<br />

Universität Kasachstan sind Anerkennungen für Ihr<br />

Engagement in der Region und außerhalb von Deutschland.<br />

Was motiviert Sie zu immer neuen Aktivitäten?<br />

!<br />

HELMUT SIGLOCH: Die Verleihung des großen Bundesverdienstkreuzes<br />

hatte ich vor vielen Jahren schon einmal<br />

abgelehnt. Herr Oettinger hat dann irgendwann gemeint:<br />

„Jetzt kommst du nicht mehr darum herum, jetzt ist es<br />

soweit“. Die Auszeichnung ehrt mich, aber darum geht es<br />

mir nicht. Ich habe mich immer für die Allgemeinheit und<br />

insbesondere junge Menschen engagiert, weil ich das<br />

gerne mache. Mein Wissen und meine Erfahrungen gebe<br />

ich auch im Ausland weiter. Der Wissenschaftsminister<br />

von Kasachstan ist bei einer meiner Vortragsreisen auf<br />

mich zugekommen und hat mir die Ehrenprofessur der<br />

Technischen Universität Kasachstan angeboten. Jetzt<br />

halte ich dort vier bis sechs Vorlesungen im Jahr.<br />

BAUZEIT: Die nächste Sigloch-Generation steht in den<br />

Startlöchern. Ihre Kinder Christian und Dorothea sind<br />

Mitglieder der Geschäftsführung. Gibt es für Sie schon<br />

einen Rücktrittstermin?<br />

! HELMUT SIGLOCH: Den Rücktrittstermin gibt es<br />

eigentlich schon seit fünf Jahren. Ich bin ja nicht mehr so<br />

intensiv am Tagesgeschäft beteiligt wie früher, sondern<br />

agiere mehr oder weniger als Feuerwehr, wenn irgendwo<br />

ein Problem auftritt. Bis zur Stunde ist mehr Arbeit da, als<br />

mir lieb ist. Meine Kinder sind noch jung und lernen noch<br />

dazu. Somit findet ihr Einsatz vorerst auf Geschäftsführerbasis<br />

statt. Meiner Tochter macht das Verlagsgeschäft viel<br />

Spaß. Sie wird den Verlag sicherlich weiter voranbringen<br />

und auch das Weingeschäft. Für unsere weitere Expansion<br />

wie in Tschechien sind schon meine Kinder zuständig.<br />

BAU<br />

27 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 28<br />

BESUCHERZENTRUM ARCHE NEBRA, WANGEN<br />

GOLDENE HIMMELSBARKE<br />

ALS BAUWERK<br />

Eigenwillige Architektur mit ungewöhnlichem Tragwerkskonzept.


Wie eine große goldene Barke liegt das erbaute multimediale Besucherzentrum<br />

„Arche Nebra“ am Fuße des Mittelberges in Wangen (Sachsen-<br />

Anhalt). Das im Juni <strong>2007</strong> eröffnete Bauwerk nimmt in seiner Gestaltung<br />

ein zentral dargestelltes Element aus der in der Nähe gefundenen 3600 Jahre<br />

alten Himmelsscheibe von Nebra auf.<br />

BAU<br />

29 BAU<br />

ZEIT


BAU<br />

ZEIT 30<br />

Je nach Wetterlage entstehen im Besucherzentrum subtile Lichtspiele.<br />

Den Rohbau des ungewöhnlich geformten Baukörpers<br />

übernahm WOLFF & MÜLLER. Dabei musste<br />

sowohl aus technischer wie auch wirtschaftlicher<br />

und terminlicher Sicht das ursprüngliche Tragwerkskonzept<br />

in enger Zusammenarbeit mit Architekten<br />

und Tragwerksplanern überarbeitet werden.<br />

Die Besucher erwartet eine fantasievolle Inszenierung.<br />

Die Züricher Architekten Holzer und Kobler setzen<br />

mit dem 60 Meter langen, mit eloxiertem Aluminium<br />

verkleideten Hauptbaukörper bewusst auf die<br />

Magie einer viele Jahrtausende alten Bauteilform<br />

mit mystischer Bedeutung. Eine weitere optische<br />

Besonderheit ist für die Besucher des Besucherzentrums<br />

das je nach Sonneneinfall und Wetter<br />

entstehende subtile Lichtspiel auf der Fassade.<br />

Das als „Arche Nebra“ bezeichnete Gebäude scheint<br />

von weitem betrachtet in der Luft zu schweben. Grund<br />

ist der Unterbau mit seiner Glasfassade. Darunter<br />

befindet sich ein Sockelgeschoss, das teilweise<br />

in den Hang hineingebaut wurde.<br />

Himmelsscheibe im Zentrum der Präsentation<br />

Die eigenwillige Architektur versteht sich auch als<br />

Referenz an ein prägendes Element auf der gefundenen<br />

Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist der eigentliche<br />

Grund für den Bau des Besucherzentrums.<br />

Der auf der bronzenen Scheibe zu sehende Bogen<br />

mit seinen winzigen Fliederhärchen soll nach Ansicht<br />

von Archäologen eine Himmelsbarke darstellen.<br />

Die Himmelsscheibe wurde nicht unweit des Besucherzentrums<br />

im Jahr 1999 von Grabräubern in einer mysteriösen<br />

ringförmigen Wallanlage auf dem Mittelberg<br />

entdeckt, von ihnen verkauft und im Jahr 2002 vom<br />

Land Sachsen-Anhalt sichergestellt. Sie ist mit einem<br />

geschätzten Alter von 3600 Jahren die älteste konkrete<br />

Darstellung des Kosmos und damit ein einzigartiges<br />

Zeugnis der menschlichen Kulturgeschichte.<br />

In der Arche Nebra ist nicht das ab dem Jahr 2008<br />

im Landesmuseum für Frühgeschichte in Halle<br />

ausgestellte Original, sondern eine originalgetreue<br />

Kopie zu besichtigen. Die Geschichte der Scheibe<br />

und ihr Fundort sind jedoch wesentlicher Bestandteil<br />

der Gesamtpräsentation. Dabei werden mehrere<br />

innovative Präsentationsmöglichkeiten genutzt.<br />

Besonders beeindruckend ist das Planetarium mit<br />

seiner digitalen 3D-Animation.


WOLFF & MÜLLER<br />

Das Highlight: die Himmelsscheibe von Nebra.<br />

Vorfertigung und Mischbauweise<br />

Die eigenwillige Architektur führte auch zu einem<br />

ungewöhnlichen Tragwerkskonzept. Es sah eine<br />

Stahlbetonröhre (50x15x8m) mit entgegengesetzt<br />

geneigten Außenwänden vor, die auf zwei<br />

Stahlverbundrahmen und dem massiven Treppenhaus<br />

aufgelagert sind. Das ursprüngliche<br />

Konzept musste aus technischen und terminlichen<br />

Gründen überarbeitet werden. Aufgrund eines durch<br />

ungünstige Witterungsbedingungen verzögerten<br />

Baubeginns wurden zeitsparend möglichst viele<br />

Bauelemente im Werk vorgefertigt.<br />

Unter der Regie von WOLFF & MÜLLER entstand<br />

somit ein Rohbau in Mischbauweise, bestehend<br />

aus Stahlverbundbauteilen, Stahlbeton- und<br />

Spannbetonfertigteilen sowie Ortbeton.<br />

Touristischer Aufschwung für die Region<br />

Die Landesregierung verspricht sich, wie Ministerpräsident<br />

Professor Dr. Wolfgang Böhmer während<br />

der Eröffnung am 20. Juni <strong>2007</strong> erklärte, von dem<br />

Besucherzentrum und der phantasievollen Inszenierung<br />

der Präsentation eine Belebung des Tourismus in<br />

der Region. Viel spricht dafür, dass ein neuer Anziehungspunkt<br />

nicht nur für archäologisch interessierte<br />

Besucher geschaffen wurde.<br />

Die Arche Nebra soll ein Teil der Tourismusroute<br />

sein, die auch an dem 25 Kilometer entfernt gelegenen<br />

Sonnenobservatorium in Goseck vorbeiführt.<br />

Im Besucherzentrum werden jährlich rund<br />

100.000 Besucher erwartet.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: Burgenlandkreis<br />

Naumburg<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 3/06 bis 8/06<br />

Planung: Holzer Kobler<br />

Architekten, Zürich<br />

Auftragssumme:<br />

1,5 Mio. Euro<br />

Rohbau: WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG, GS Erfurt<br />

BAU<br />

31 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 32<br />

ROMMELMÜHLE, BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />

MODERNE LOFTS<br />

IM EHEMALIGEN ÖKO-ZENTRUM<br />

Moderne Wohneinheiten im historischen Industrieambiente – die teilweise<br />

umgebaute Rommelmühle in Bietigheim-Bissingen ist seit Abschluss der<br />

Bauarbeiten im Juni <strong>2007</strong> eine exklusive Wohnadresse.<br />

Der unter der Regie des Generalunternehmers<br />

WOLFF & MÜLLER durchgeführte Umbau erforderte<br />

zahlreiche statische Sicherungsmaßnahmen während<br />

der teilweisen Entkernung der vorhandenen Bausubstanz.<br />

In der Zeit der Baumaßnahmen musste<br />

die weitere Nutzung nicht umgebauter Gebäudebereiche<br />

gewährleistet sein.<br />

Die Bissinger Getreidemühle an der Enz kann<br />

auf eine 500-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

Karl Rommel erwarb im Jahre 1854 dieses geschichtsträchtige<br />

Objekt. Nach der Zerstörung<br />

der Mühle durch einen Brand ließ Rommel im Jahr<br />

1904 nach den Plänen des bekannten Industriearchitekten<br />

Philip Jakob Manz das heute noch<br />

bestehende Mühlenhauptgebäude errichten. Vor<br />

dem 2. Weltkrieg war die Mühle die leistungsstärkste<br />

Getreidemühle Süddeutschlands. Nach<br />

der Stilllegung im Jahr 1996 entstand zwischen-<br />

Attraktive Eigentumswohnungen und Büros in der Getreidemühle aus dem Baujahr 1904.<br />

zeitlich in zweijähriger Umbauzeit in den Mühlengebäuden<br />

das größte Öko-Einkaufszentrum Europas.<br />

Die Wasserkraft der Enz wurde zur Stromerzeugung<br />

für die Öko-Läden und die errichteten Wohn- und<br />

Gewerbeeinheiten genutzt.<br />

Umbau zu hochwertigem Wohnraum<br />

Im Jahr 2005 übernahm die Bietigheimer Wohnbau<br />

GmbH, die rund 12.000 Wohneinheiten in der Region<br />

verwaltet, die Immobilie. Sie beschloss, die mittlerweile<br />

brachliegenden Gewerbe- und Büroflächen im<br />

Mühlenhauptgebäude sowie in den zwei Silogebäuden<br />

zu 42 hochwertigen Wohneinheiten und sechs modern<br />

eingerichteten Gewerbeeinheiten umzubauen.<br />

Im Februar 2006 war Baubeginn. Im Hauptgebäude<br />

blieb als Überbleibsel des ehemaligen Ökozentrums


WOLFF & MÜLLER<br />

ein Bio-Supermarkt auch während der gesamten<br />

<strong>Bauzeit</strong> in Betrieb. Die restlichen Flächen des Erdgeschosses<br />

sowie die ersten drei Etagen wurden entkernt<br />

und zum Teil zu Maisonette-Wohnungen umgebaut.<br />

Die historischen Stahlstützen und die Holzbalkendecken<br />

blieben in Teilbereichen sichtbar erhalten.<br />

Die Eigentumswohnungen und Büroräume in den<br />

oberen Stockwerken wurden während der gesamten<br />

<strong>Bauzeit</strong> genutzt und mussten ver- und entsorgt<br />

werden. Außerdem war ein provisorischer Zugang<br />

zu den Obergeschossen herzustellen, da Teile des<br />

alten Treppenhauses abgebrochen wurden.<br />

Standsicherheit als ständige Herausforderung<br />

Im Silogebäude 1 wurden die unteren drei Etagen<br />

des ehemaligen Möbelmarktes komplett entkernt<br />

und durch vier Wohngeschosse mit Wänden aus<br />

tragendem Mauerwerk und Stahlbetondecken<br />

ersetzt. Die Standsicherheit des Gebäudes durfte<br />

durch die Komplettentkernung nicht gefährdet<br />

werden. Deshalb blieben die alten Holzstützen erst<br />

einmal stehen, um die Vertikallasten der darüberliegenden<br />

drei Wohngeschosse abzutragen. Sie<br />

wurden durch die neu eingebauten Betondecken<br />

gegen Ausknicken gesichert. In der neuen vierten<br />

Etage wurde abschließend eine aufwändige Stahlkonstruktion<br />

zur Abfangung der nicht umgebauten<br />

Obergeschosse eingebaut.<br />

Die Baumaßnahmen im angrenzenden, ehemaligen<br />

Getreidesilo 2 erwiesen sich aus statischen Gründen<br />

ebenfalls als schwierig. So musste im Untergeschoss<br />

vor Beginn der Abbrucharbeiten zusätzlich ein Stahltragwerk<br />

zur Sicherstellung der Standsicherheit<br />

eingebaut werden. Bestehende Stützen waren unter<br />

Last durch neue Stahlbetonstützen zu ersetzen.<br />

Große Fenster in dicke Wände<br />

Eine weitere Erschwernis stellte der sicherzustellende<br />

hohe Tageslichteinfall in den Wohnungen<br />

dar. Wesentliche Merkmale von „Lofts“ sind historisches<br />

Industrieambiente und über die ganze<br />

Raumhöhe reichende Fenster. Ihr Einbau in das ehemalige<br />

Getreidesilo mit wenigen Gebäudeöffnungen<br />

und mit Wanddicken von 80 Zentimetern nahm<br />

durch aufwändige Sägearbeiten und erforderliche<br />

Abstützungsmaßnahmen viel Zeit in Anspruch.<br />

Bis auf Teilbereiche der Außenanlagen wurde der Umbau<br />

nach 15 Monaten <strong>Bauzeit</strong> im Juni <strong>2007</strong> erfolgreich<br />

abgeschlossen. Die Rommelmühle hat nichts<br />

von ihrem stadtprägenden Erscheinungsbild verloren<br />

und durch den Umbau noch an Anziehungskraft<br />

gewonnen. Für die vielen Sonderwünsche der Bauherren<br />

konnte durch die kooperative Zusammenarbeit<br />

mit Architekten und Fachingenieuren immer eine<br />

für alle Seiten gute Lösung gefunden werden.<br />

Hoher Tageslichteinfall<br />

in allen Räumen.<br />

Die Stadtbild prägende<br />

Optik bleibt erhalten.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: Bietigheimer<br />

Wohnbau GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 2/06 bis 6/07<br />

Umbauplanung:<br />

KMB Kerker,<br />

<strong>Müller</strong> + Brauneck GmbH,<br />

Ludwigsburg<br />

Statik:<br />

Dipl.-Ing. Johann Grau,<br />

Bietigheim-Bissingen<br />

Wohn- und Nutzfläche:<br />

ca. 8.300 m 2<br />

Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Stuttgart HIB<br />

BAU<br />

33 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 34<br />

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach.<br />

ARCUS-SPORTKLINIK, PFORZHEIM<br />

MODERNSTE BEHANDLUNG<br />

UND VIEL KOMFORT<br />

Die neu erbaute Arcus-Sportklinik in Pforzheim setzt in Architektur, Ausstattung<br />

und Nutzungskonzeption neue Maßstäbe im Klinikbereich. Angesichts der sehr<br />

speziellen Anforderungen setzten sich bei der Ausschreibung zwangsläufig<br />

Unternehmen mit entsprechendem Know-how durch. Die mit der schüsselfertigen<br />

Erstellung beauftragte Arbeitsgemeinschaft unter der technischen<br />

Geschäftsführung von WOLFF & MÜLLER gewährleistete zu einem wirtschaftlichen<br />

Preis die Umsetzung der anspruchsvollen Ausführungsplanung des Auftraggebers.<br />

Die deutschen Kliniken befinden sich in einem Umbruch.<br />

Wie in anderen Dienstleistungsbereichen gilt:<br />

Nur wer sich an den veränderten Bedürfnissen der<br />

Menschen orientiert, kann langfristig wirtschaftlich<br />

überleben. Das Stuttgarter Architekturbüro Eggert und<br />

Partner entwickelte für den Bauherrn, die R & B Klinikbetriebs<br />

GmbH, das Konzept einer hochspezialisierten<br />

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Verknüpfung<br />

mit einem „Patienten-Hotel“ mit Vier-Sterne-Standard.<br />

Eingangshalle mit gestalterischem Pfiff<br />

Die Gebäudekomposition besteht aus zwei unabhängigen<br />

Baukörpern mit einer dazwischen liegenden<br />

gläsernen Eingangshalle. Für Besucher und Patienten<br />

wird bereits bei der Anreise bis unter einem gläsernen<br />

Vordach quasi der „rote Teppich“, aber nicht in rot,<br />

sondern in Gestalt eines grünen Natursteinbandes<br />

aus norwegischem Quarzit ausgerollt. Die Eingangshalle<br />

mit der Informationstheke, der Patientenaufnahme,<br />

einer Apotheke und verschiedenen<br />

Läden verknüpft ein breites Informations- und<br />

Serviceangebot mit einer besonders einladenden<br />

Gestaltung. Hier erinnert nichts an die nüchterne<br />

Atmosphäre herkömmlicher Kliniken. Ein angegliedertes<br />

Restaurant mit rund 100 Sitzplätzen und<br />

ein Kongresssaal sind weitere Anziehungspunkte.<br />

Glasdach auf Bogenbindern<br />

Das Glasdach der Halle bildet sozusagen das<br />

gestalterische Bonbon des Eingangsbereiches.<br />

Auf einer filigranen Stahlkonstruktion aus zweischnittig<br />

aufgelösten Bogenbindern liegt eine<br />

zweiachsig gekrümmte Verglasung aus betretbaren<br />

Sonnenschutzgläsern. Die Glaselemente<br />

sind entsprechend der wechselnden Krümmung<br />

der Dachhaut trapezförmig zugeschnitten. Das<br />

hochwertige Verbundisolierglas trägt durch eine<br />

aufgedampfte Sonnenschutzfunktionsschicht auf<br />

der Innenseite der Außenscheibe zum Überhitzungsschutz<br />

der Halle in den Sommermonaten bei.


WOLFF & MÜLLER<br />

Höchst einladend gestaltet, der großzügige Tageslicht durchflutete Empfangsbereich.<br />

Durch die Transparenz sind gleichzeitig hohe<br />

Tageslichtdurchflutung und eine helle, freundliche<br />

Atmosphäre gewährleistet. Treppenhäuser und<br />

Aufzuganlagen heben sich durch großformatige<br />

Wandverkleidungen aus schwarzen Glaspaneelen<br />

von den weißen Putzwänden ab und dienen gleichzeitig<br />

den Besuchern als Orientierungshilfe.<br />

Gebündeltes Behandlungsangebot<br />

Im östlichen Gebäudeteil befinden sich über drei<br />

Geschosse verteilt die Einrichtungen für die radiologische<br />

Diagnostik. Neben einer orthopädischen<br />

Gemeinschaftspraxis stehen den Patienten eine<br />

kardiologische Praxis und ein medizinisches<br />

Rehabilitationszentrum zur Verfügung. Für zu<br />

behandelnde Notfälle ist die Klinik ebenfalls gut<br />

gerüstet. Vom Hubschrauberlandeplatz auf dem<br />

Dach des Gebäudes führt eine Verbindung in die<br />

Untersuchungs- und Behandlungsebene des ersten<br />

Obergeschosses und zu den insgesamt sechs<br />

Operationsräumen. Die Operationsräume sind<br />

dank modernster Medientechnologie auch für<br />

Eingriffe per Ferndiagnose geeignet.<br />

Patientenzimmer mit Hotelkomfort<br />

Stationären Patienten werden in den beiden<br />

oberen Etagen insgesamt 74 Betten in großzügig<br />

zugeschnittenen Ein- und Zweibettzimmern angeboten.<br />

Bei der Zimmerausstattung setzt sich das<br />

gestalterische Konzept, mit warmen Naturtönen<br />

und natürlichen Materialien in allen Räumen ein<br />

Wohlfühlklima zu erzeugen, konsequent fort.<br />

Alle Patientenzimmer sind mit hellem Ahornparkett<br />

ausgelegt. Die Bäder verfügen über bodenbündige<br />

Duschen und sind mit großformatigen<br />

Schieferplatten ausgelegt. Neben dem attraktiven<br />

Erscheinungsbild entsprechen sie durch die hochwertigen,<br />

leicht zu pflegenden Oberflächen auch<br />

hohen Hygiene-Anforderungen.<br />

Sukzessive Übergabe von Gebäudeteilen<br />

Anfang November 2004 erfolgte der erste Spatenstich.<br />

Nach einer <strong>Bauzeit</strong> von rund 21 Monaten<br />

wurden die ersten Gebäudebereiche der Sportklinik<br />

sukzessive dem Betreiber für die Eigennutzung<br />

übergeben.<br />

Während des Bauablaufes waren die Aktivitäten<br />

von insgesamt 106 Fachfirmen und Planungsbüros<br />

zielorientiert zu koordinieren. Eine zentrale Herausforderung<br />

stellte die technisch besonders anspruchsvolle<br />

Inneneinrichtung dar. Die Lösungen der einzelnen<br />

Details mussten mit den technischen Anforderungen<br />

und den gestalterischen Ansprüchen des Architekten<br />

sowie des Bauherrn in Einklang gebracht werden.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr und Betreiber:<br />

R & B Klinikbetriebs GmbH,<br />

Pforzheim<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 11/04 bis 9/06<br />

Entwurfsplanung:<br />

Architektengruppe Eggert<br />

und Partner, Stuttgart<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen,<br />

Prof. Dipl.-Ing. Kirsch, Stuttgart<br />

Projektsteuerung:<br />

Rolf R. Bogner,<br />

Büro für Baubetreuung,<br />

Niefern-Öschelbrunn<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 15.092 m 2<br />

Erweiterter Rohbau:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Arcus Klinik, Technische<br />

Geschäftsführung<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Karlsruhe HIB<br />

Freundliche Atmosphäre durch helle Hölzer im Patientenbereich.<br />

BAU<br />

35 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 36<br />

SANDVIK VERWALTUNGS- UND<br />

PRODUKTIONSGEBÄUDE, WERNSHAUSEN<br />

OPTIMIERTER BAUABLAUF<br />

DURCH SIMULATION<br />

Eine der modernsten Fertigungsstätten für Präzisionswerkzeuge in Europa<br />

wurde im Mai <strong>2007</strong> im thüringischen Wernshausen eröffnet. Die Errichtung<br />

am neuen Standort der Sandvik Tooling Supply Germany verlief dank Bausimulation<br />

ebenfalls äußerst präzise. Durch Optimierung des Bauablaufes<br />

und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Architekten und Projektsteuerung<br />

mit dem Generalunternehmer WOLFF & MÜLLER konnte das Objekt nach<br />

nur sieben Monaten <strong>Bauzeit</strong> schlüsselfertig übergeben werden.<br />

Das neu errichtete Werk aus Verwaltungsgebäude<br />

und Produktionshalle ersetzt den alten Standort<br />

der Sandvik Tooling Supply Germany im benachbarten<br />

Schmalkalden. Während der repräsentative<br />

Verwaltungsbau hohen gestalterischen Ansprüchen<br />

genügt, bietet die vollklimatisierte Fertigungshalle<br />

für die Mitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen.<br />

Teil eines Großkonzerns<br />

Die Sandvik Tooling Supply Germany ist eine<br />

Zweigniederlassung der Sandvik GmbH. Sie produziert<br />

Spezialwerkzeuge zum Drehen, Fräsen<br />

und Bohren vor allem für die Sandvik-Tochtergesellschaft<br />

Sandvik Cormorant. Der schwedische<br />

Mutterkonzern Sandvik ist weltweit in 130<br />

Ländern vertreten. Er erwirtschaftete im vergangenen<br />

Jahr mit rund 42.000 Mitarbeitern<br />

einen Gesamtumsatz von 7,2 Milliarden Euro.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst Schneidwerkzeuge<br />

für die Metallbearbeitung, Maschinen und<br />

Werkzeuge für den Bergbau, die Herstellung von<br />

Stahl- und Speziallegierungen sowie von metallischen<br />

und keramischen Materialien mit hoher<br />

Festigkeit sowie von Prozess- und Sortiersystemen.<br />

Das komplette Objekt wurde in nur sieben Monaten schlüsselfertig erstellt.<br />

Großzügiges Rastermaß<br />

Das Tragwerk der Produktionshalle mit einer<br />

Grundfläche von 11.000 Quadratmetern besteht<br />

im Wesentlichen aus Stahlbetonfertigteilen.<br />

Fertigteilstützen und Fertigteilwände dienen als<br />

Auflager der Dachtragkonstruktion aus Stahlfachwerkträgern.<br />

Ein Stützenraster von 18 x 18 Meter<br />

gewährleistet eine fast uneingeschränkte, flexible<br />

Nutzbarkeit der Produktionsfläche.<br />

Auf der Nordseite der Fertigungshalle ist in einem<br />

Flachbau auf 900 Quadratmeter Bürofläche die<br />

Administration angegliedert. Durch den großzügigen<br />

Einsatz von Festverglasungen in der Trennwand<br />

zur Produktion wird bewusst hohe Transparenz<br />

erzeugt. Kurze Kommunikationswege zwischen<br />

den Mitarbeitern tragen zu einer erhöhten Qualität<br />

der Prozessabläufe bei.<br />

Repräsentativer Verwaltungsbau<br />

Das über eine gläserne Brücke angeschlossene<br />

Verwaltungsgebäude wird geprägt durch polygonal<br />

verlaufende Pfosten-Riegel-Fassaden. Im Souterrain<br />

des viergeschossigen Gebäudes sind ein groß-


WOLFF & MÜLLER<br />

flächiges Foyer und die Kantine untergebracht.<br />

Exklusive Materialien wie zum Beispiel Bodenbeläge<br />

aus Naturstein unterstreichen den repräsentativen<br />

Charakter.<br />

Im Erd- und ersten Obergeschoss befinden sich<br />

die Büroräume der Verwaltung. Sie können durch<br />

flexible Trennwände veränderten Raumanforderungen<br />

angepasst werden. Die Konferenz- und<br />

Seminarräume im zweiten Obergeschoss und die<br />

großzügige, nach Süden ausgerichtete Dachterrasse<br />

erlauben reizvolle Ausblicke in die idyllische Umgebung<br />

und auf die angrenzend vorbeifließende<br />

Werra.<br />

Umzug in Etappen<br />

Erfolgsgarant für die qualitativ hochwertige und<br />

termingetreu erbrachte Bauleistung war eine direkt<br />

nach Auftragserteilung erstellte, detaillierte Bausimulation<br />

durch WOLFF & MÜLLER. Sie wurde<br />

während des fortschreitenden Bauablaufs permanent<br />

aktualisiert und dank der guten, zielorientierten<br />

Zusammenarbeit der Baubeteiligten<br />

exakt umgesetzt.<br />

Die feierliche Eröffnung am 10. Mai <strong>2007</strong> erfolgte<br />

angesichts der Bedeutung des Werkes für die Region<br />

im Beisein des thüringischen Ministerpräsidenten<br />

Dieter Althaus. Die 210 Mitarbeiter waren schon<br />

seit Jahresbeginn sukzessive eingezogen, um<br />

die Produktionsausfälle während der Standortverlagerung<br />

möglichst gering zu halten.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: Sandvik Tooling<br />

Supply Germany,<br />

Wernshausen<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 6/06 bis 1/07<br />

Entwurfsplanung: BPS<br />

Bauplanung Suhl GmbH,<br />

Suhl<br />

Projektsteuerung:<br />

Maleton und Klein,<br />

Neustadt/Weinstraße<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro Jung,<br />

Steinbach-Hallenberg<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 15.500 m2 Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Dresden HIB<br />

Das Verwaltungsgebäude ist über eine Brücke mit der Produktion verbunden.<br />

Vollklimatisierte Fertigungshalle für optimale Arbeitsbedingungen.<br />

BAU<br />

37 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 38<br />

16.000 Quadratmeter für Service und Präsentation.<br />

AUTOHAUS AUTOMAG BUCHNER + LINSE, MÜNCHEN<br />

PRÄSENTATION ZWISCHEN<br />

GLAS UND SICHTBETON<br />

Repräsentativ gleichermaßen außen wie innen – so präsentiert sich die neue<br />

Hauptniederlassung der Unternehmensgruppe Automag Buchner + Linse<br />

GmbH & Co.KG in München seit der Eröffnung im März <strong>2007</strong> seinen Besuchern.<br />

Zu sehen ist in separaten Gebäudebereichen<br />

die gesamte Bandbreite der aktuellen Modelle<br />

von BMW und Renault. Der Generalunternehmer<br />

WOLFF & MÜLLER erfüllte die besonders hohen<br />

Ansprüche des Bauherrn an die Ausführungsqualität<br />

mit gewohnter Zuverlässigkeit.<br />

Moderne Autohäuser haben aufgrund der<br />

immer aufwändiger gestalteten Präsentation<br />

ihrer Modelle einen wachsenden Platzbedarf.<br />

Die früheren Niederlassungen des Autohauses<br />

Automag Buchner+Linse an der Landsberger<br />

Straße ließen aufgrund der verfügbaren Fläche<br />

keine Erweiterungen zu. Die Geschäftsführung<br />

beschloss daher, diese Standorte aufzugeben<br />

und durch einen Neubau mit modernsten Serviceeinrichtungen<br />

sowie Präsentationsflächen von<br />

insgesamt rund 16.000 Quadratmetern zu<br />

ersetzen.<br />

Hoher Schalungsaufwand durch Sichtbeton<br />

Die Entwurfsplanung der Architekten Hetschold<br />

und Sunder sah eine Ausführung aller Betonflächen<br />

im Innenbereich in Sichtbeton vor. Sie<br />

erforderten einen hohen Schalungsaufwand und<br />

viel Sorgfalt beim Schalen und Betonieren. Da<br />

für Heizung und Kühlung eine energiesparende<br />

Betonkernaktivierung eingeplant wurde, konnte<br />

auch keine abgehängte Decke eingezogen werden.<br />

Somit galten für die Decken inklusive der Einbauten<br />

ebenfalls erhöhte Anforderungen an die<br />

Oberflächenqualität. Da es sich bei den Verkaufsräumen<br />

um einen öffentlichen Raum handelt,<br />

ergaben sich nach der so genannten Kaufhausverordnung<br />

hohe Brandschutzanforderungen.<br />

Der einzubauende Wasserbehälter der Sprinkleranlage<br />

musste ein Fassungsvermögen von 700<br />

Kubikmeter aufweisen.


WOLFF & MÜLLER<br />

Aufzüge statt Rampen<br />

Die Funktionalität des Gebäudes wird auch durch<br />

die Nutzung der einzelnen Geschosse verdeutlicht.<br />

So fungieren die ersten zwei Geschosse vorrangig<br />

als Ausstellungsfläche.<br />

Durch die Transparenz der Glasfassade und die<br />

große Spannweiten des Tragwerks ist praktisch<br />

von allen Seiten ein ungestörter Blick auf die<br />

Ausstellungsstücke garantiert. Die Werkstatt mit<br />

ihren im Boden versenkbaren 22 Hebebühnen<br />

liegt nicht – wie allgemein üblich – ebenerdig,<br />

sondern ist im zweiten Obergeschoss angeordnet.<br />

Diese Anordnung ermöglicht es, das gesamte Erdgeschoss<br />

für die Verwendung als kostbare Ausstellungsfläche<br />

zu nutzen. Im 3. Obergeschoss befinden<br />

sich aus dem gleichen Grund weitere Service-<br />

Einrichtungen wie eine Autowaschanlage sowie<br />

das Parkdeck. Im vierten Obergeschoss sind die<br />

Haustechnik und die Betriebsleiterwohnung untergebracht.<br />

Auf Rampen konnte aufgrund des neuen<br />

innovativen Nutzungskonzeptes des Autohauses<br />

und des hohen Flächenbedarfes verzichtet<br />

werden. Der Vertikaltransport der Fahrzeuge in<br />

die Obergeschosse erfolgt über fünf Aufzüge.<br />

Die neue Hauptniederlassung befindet sich nur<br />

wenige hundert Meter entfernt vom früheren<br />

Standort. Zwei separate Eingänge dokumentieren<br />

nach außen hin die Trennung der Marken BMW<br />

und Renault. Die bauliche Verknüpfung der beiden<br />

Gebäudeteile erfolgt über einen gemeinsam genutzten<br />

Zwischenbau, der als Büro für die Verwaltung<br />

und für die Lagerung von Ersatzteilen genutzt wird.<br />

Autohaus mit langer Tradition<br />

Die Firma Automag wurde im Jahr 1919 von<br />

Max Buchner gegründet. Neun Jahre danach<br />

begann der Vertrieb von BMW-Automobilen.<br />

Angesichts der nach dem Krieg noch nicht wieder<br />

angelaufenen Fahrzeug-Produktion wurden im<br />

Jahr 1949 erstmals auch Renault-PKWs verkauft.<br />

Zur Unternehmensgruppe gehören zurzeit vier<br />

BMW-Autohäuser und eine Renault-Verkaufsniederlassung<br />

mit zusammen insgesamt 250<br />

Mitarbeitern.<br />

Der Familienbetrieb wird in der dritten Generation<br />

von der geschäftsführenden Gesellschafterin<br />

Catherine Batdorf geleitet. Die ausgebildete<br />

Innenarchitektin, die im neuen Gebäude auch<br />

ihre Wohnräume nach ihren Vorstellungen integrierte,<br />

ließ es sich nicht nehmen, die Planung der<br />

Inneneinrichtung zu beeinflussen. Trotz zeitintensiver<br />

Schalarbeiten und vieler aufwändiger Detaillösungen<br />

wurde das Bauwerk Ende November 2006<br />

von WOLFF & MÜLLER termingerecht übergeben.<br />

Glasfassade und große Spannweiten des Tragwerks für freien Blick in die Ausstellung.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

KLB Linse GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 12/05 bis 11/06<br />

Entwurfsplanung:<br />

bap-büro für architektur<br />

und planung, Hetschold<br />

und Sunder, Witten<br />

Ausführungsplanung:<br />

wwa, wöhr heugenhauser<br />

architekten, München<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro<br />

Dr. Ing. Klemens Pelle,<br />

Dortmund<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 22.000 m 2<br />

Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN München HIB<br />

BAU<br />

39 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Projektbau<br />

BAU<br />

ZEIT 40<br />

Lebendige Architektur am Eingang zur historischen Altstadt.<br />

POLIZEIDIREKTION ROTTWEIL<br />

BAU, STEUERUNG UND<br />

FINANZIERUNG AUS EINER HAND<br />

Viel Offenheit durch gläserne Transparenz – die im Februar <strong>2007</strong> feierlich<br />

eröffnete Polizeidirektion Rottweil zeugt vom dialogorientierten Selbstverständnis<br />

der Gesetzeshüter. Die Realisierung erfolgte nach einer so genannten<br />

ABC-Ausschreibung. Der Generalunternehmer WOLFF & MÜLLER übernahm<br />

als günstigster Anbieter neben der schlüsselfertigen Bauausführung auch die<br />

Ausführungsplanung, Projektsteuerung und Finanzierung.<br />

Die neue Polizeidirektion entstand städtebaulich<br />

betrachtet am Eingang zum historischen Altstadtkern<br />

von Rottweil an der Kreuzung von Marx- und<br />

Kaiserstraße. Auf dem Grundstück befand sich<br />

vor der Neubebauung das Staatliche Aufbaugymnasium.<br />

Der ehemalige Küchentrakt blieb erhalten<br />

und wurde in das errichtete Gebäudeensemble<br />

aus drei Gebäudeteilen integriert.<br />

Faserzementplatten und viel Glas<br />

Die Gesamtanlage überzeugt durch eine attraktive<br />

Architektur. Grüne Faserzementplatten als Verkleidung<br />

und große Fensterelemente wechseln<br />

sich in der zur Kaiserstraße orientierten Fassade<br />

ab und erzeugen ein lebendiges Erscheinungsbild.<br />

Das antike, römische Relief im Eingangsbereich zeigt „La bocca della verita /Der Mund der Wahrheit“.


Die Fassade des Zwischenbaues weist eine horizontale<br />

Gliederung auf. Das Erdgeschoss ist über<br />

die gesamte Geschosshöhe verglast. Durchlaufende<br />

Fensterbänder lockern im ersten und zweiten Obergeschoss<br />

die Fassade auf. Die restliche Fassadenfläche<br />

ist wieder mit im grünen Farbton gehaltenen<br />

Faserzementplatten verkleidet. Eine wärmegedämmte<br />

Putzfassade mit einzelnen Lochfenstern<br />

prägt das eingebundene Bestandsgebäude.<br />

Sicherheit groß geschrieben<br />

Die im neuen Verwaltungsgebäude entlang der<br />

Kaiserstraße untergebrachte Direktion gliedert<br />

sich in die Leitungsebene und die Abteilungen<br />

Schutzpolizei, Kriminalpolizei und Verwaltung.<br />

Das Raumprogramm beinhaltet überwiegend<br />

Einzel- und Doppelbüros. Hinzu kommen Sonderräume<br />

wie Besprechungs- und Vernehmungsräume<br />

sowie Funk- und Telefonzentrale.<br />

Die Büros des angegliederten Polizeireviers sind<br />

im gleichen Gebäudetrakt untergebracht. Im Untergeschoß<br />

befinden sich auch die Gewahrsams- und<br />

Ausnüchterungszellen. Der Zugang zum Gebäude<br />

erfolgt über die große Freitreppe. Eine zu passierende<br />

Sicherheitsschleuse im Eingangsbereich<br />

garantiert die Sicherheit von Bediensteten und<br />

Besuchern. Die Sozialräume mit Küche und Unterrichtsräume<br />

in den Obergeschossen des Verbindungsbaus<br />

werden von Polizeidirektion und Polizeirevier<br />

gemeinsam genutzt.<br />

Die im rückwärtigen Bereich angeordneten Garagen,<br />

Hundezwinger und weitere Nebenanlagen<br />

schließen das Gesamtareal nach außen hin ab.<br />

So reduzieren sich die erforderlichen Sicherungsanlagen<br />

im Wesentlichen auf die Tore für die Ein-<br />

und Ausfahrt der Polizeifahrzeuge.<br />

Hohe wirtschaftliche Effizienz<br />

Die Konzentration von Polizeidirektion und Revier<br />

an einem Standort, statt wie früher in fünf über die<br />

Stadt verteilten Gebäuden, ergibt wirtschaftliche<br />

und organisatorische Vorteile. Den rund 150 Bediensteten<br />

wird zudem ein freundliches, lichtdurchflutetes<br />

Arbeitsumfeld geboten.<br />

Nachdem das Bauvorhaben wegen der fehlenden<br />

Finanzierung jahrelang nicht realisiert werden<br />

konnte, bewies WOLFF & MÜLLER in der Umsetzung<br />

bei Baumanagement und Finanzierung die wirtschaftliche<br />

Effizienz eines modernen Dienstleistungsunternehmens.<br />

Sie zeigt auch, dass eine<br />

ABC-Ausschreibung in ihren drei Varianten mit<br />

unterschiedlichem Leistungsumfang ökonomisch<br />

Sinn machen kann.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

Vermögen und Bau<br />

Baden-Württemberg<br />

Amt Konstanz,<br />

Außenstelle Rottweil<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 5/05 bis 12/06<br />

Entwurfsplanung:<br />

Vermögen und Bau<br />

Baden-Württemberg<br />

Amt Konstanz,<br />

Außenstelle Rottweil<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 7.600 m2 Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co.KG,<br />

ZN Projektbau 1,<br />

Stuttgart<br />

Sachliche, nutzenorientierte Architektur im Innenbereich. Das Domizil für Schutzpolizei, Kriminalpolizei und Verwaltung.


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 42<br />

BÜRO- UND GESCHÄFTSHAUS KRONPRINZBAU, STUTTGART<br />

PRÄGENDES BAUWERK<br />

DER NEUEN CITY<br />

Attraktive Architektur und exquisite Einkaufsmöglichkeiten – das Zentrum<br />

von Stuttgart hat in den letzten Jahren durch Gebäudemodernisierungen und<br />

Neubauten erheblich an Qualität gewonnen. Mit dem neuen Kronprinzbau an<br />

Stelle des alten Gebäudes aus den 60er Jahren wurde die Umgestaltung<br />

des Quartiers am Kleinen Schlossplatz optisch gelungen abgeschlossen.<br />

Der mit der schlüsselfertigen Erstellung beauftragte<br />

Generalunternehmer WOLFF & MÜLLER<br />

war mit zahlreichen Planungsleistungen in die<br />

Detailgestaltung des Gebäudekomplexes eingebunden.<br />

Das Problem der extrem eingeengten<br />

Baustelle wurde durch ausgefeilte Logistik und<br />

eine sorgfältige Koordination der einzelnen<br />

Gewerke gelöst.<br />

Deutlich größer und schöner als der Vorgänger<br />

präsentiert sich der neue Kronprinzbau seit April<br />

<strong>2007</strong> seinen Besuchern. Die gläsernen Portale<br />

und Schaufenster der ersten zwei Etagen sorgen<br />

für ungestörte Blicke bis ins Innere der dort angesiedelten<br />

Geschäfte. Auffällig ist die Gliederung<br />

des Gebäudeensembles durch unterschiedliche<br />

Gebäudehöhen. Während der Hauptbaukörper<br />

mit seinem zurückgestaffelten obersten Geschoss<br />

über sechs Etagen reicht, ist der Gebäudeturm<br />

an der Ecke Kiene- und Calwer Straße noch drei<br />

Geschosse höher.<br />

Große Schaufenster geben den Blick frei in die Geschäfte.<br />

Durch den hellen Verputz des Staffelgeschosses<br />

und des Turmes heben sie sich von der mit Crailsheimer<br />

Muschelkalk verkleideten Außenfassade<br />

ab und lassen den Gebäudekomplex weniger<br />

kompakt erscheinen. Der Kronprinzbau fügt sich<br />

harmonisch in die angrenzenden Neubauten der<br />

Deutschen Bank und der Galerie Stuttgart sowie<br />

in die Neugestaltung des Kleinen Schlossplatz ein.<br />

Nutzfläche erfolgreich vermietet<br />

Bauherr des neuen Kronprinzbau war die Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

Kronprinzbau<br />

Stuttgart mit Sitz in Luxemburg, die die verbundenen<br />

Gebäude in der Kronprinzstraße 6 und 8 im<br />

Jahr 2002 von der Landesbank Baden-Württemberg<br />

erwarb. Der Neubau der Kronprinzstraße 6<br />

bleibt im Besitz des Bauherrn. Die rund 39.000<br />

Quadratmeter Bruttogeschossfläche des neuen<br />

Gebäudeensembles verteilen sich auf 17.000<br />

Quadratmeter Bürofläche sowie 6.500 Quadratmeter<br />

Einzelhandelsfläche, fünf Stadtwohnungen<br />

und drei unterirdische Parkdecks mit 266 Stellplätzen.<br />

Noch vor Fertigstellung waren praktisch<br />

alle Flächen vermietet.<br />

Auftrag mit vielen Planungsaufgaben<br />

WOLFF & MÜLLER wurde neben der schlüsselfertigen<br />

Erstellung auch mit zahlreichen Nebenleistungen<br />

beauftragt. Sie umfassten unter anderem<br />

den Rückbau und Abbruch des Bestandsgebäudes<br />

und die Herstellung der Baugrube.<br />

Außerdem waren mit der Werk- und Tragwerksplanung<br />

sowie der Planung der Gebäudeausrüstung<br />

und der Planung der Außenanlagen<br />

zahlreiche Planungsleistungen zu erbringen.<br />

Schon der Abriss des in Stahlbetonweise erstellten<br />

alten Kronprinzbaus erforderte im Sommer 2005<br />

wegen der direkten Nähe angrenzender Gebäude<br />

große Sorgfalt. Installierte Messgeräte überwachten<br />

zum Beispiel die Erschütterungen des benachbarten<br />

Bankgebäudes.


WOLFF & MÜLLER<br />

Der Kronprinzbau erzielt eine deutliche Aufwertung der Stuttgarter Innenstadt.<br />

Nach dem Aushub der 20 Meter tiefen Baugrube<br />

garantiert eine 1,20 Meter starke Fundamentplatte<br />

die Standfestigkeit des Neubaus. Für die<br />

lastabtragenden Stahlbetonstützen wurde besonders<br />

hochfester Beton mit einer Betongüte bis<br />

C80/95 verwendet. Im Erdgeschoss dienten<br />

montierte Stahlverbundträger zur Abfangung<br />

der Lasten aus den Obergeschossen und zur Ausbildung<br />

der Innenhofdecken. Bei der Errichtung<br />

der Außen- und Innenfassaden wurden aus wirtschaftlichen<br />

Gründen Halbfertig- und Massivfertigteile<br />

eingesetzt.<br />

Ausblick in die Kronprinzstraße<br />

Der Kronprinzbau bildet nun am Kleinen Schlossplatz<br />

durch die neue Form der Bebauung ein<br />

markantes Eingangsgebäude. Im Bereich der<br />

Kienestraße entstand ein platzähnliches Erscheinungsbild.<br />

Die Kronprinzstraße erfährt somit<br />

eine städtebauliche Aufwertung, die Stuttgarter<br />

City eine Erweiterung an attraktiven Flächen.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

Kronprinzbau<br />

Stuttgart S.a.r.L & Co.KG,<br />

Luxemburg<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 4/05 bis 5/07<br />

Entwurfsplanung:<br />

Braun & Voigt GmbH,<br />

Frankfurt<br />

Projektmanagement:<br />

P-B-G Projektentwicklung-<br />

Baumanagement-Ges. mbH,<br />

Frankfurt<br />

Technische<br />

Projektsteuerung:<br />

i|manage real estate<br />

solutions GmbH, Frankfurt<br />

Werks- und<br />

Tragwerksplanung:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG<br />

Bruttogeschossfläche:<br />

ca. 39.000 m2 Generalunternehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

HN Stuttgart HIB<br />

BAU<br />

43 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Hoch- u. Ingenieurbau<br />

BAU<br />

ZEIT 44<br />

GETRAG FORD Standort für Motorradgetriebe der Marken BMW und Harley Davidson.<br />

PRODUKTIONS- UND VERWALTUNGSGEBÄUDE, KECHNEC<br />

VIER HEKTAR GROSSE HALLE<br />

Im slowakischen Kechnec entstand mit einer Nutzfläche von 40.000 Quadratmetern<br />

eine Produktionshalle mit imposanter Grundfläche. Seit Oktober 2006 werden<br />

an dem neuen Standort der GETRAG FORD Transmissions GmbH vorrangig<br />

Motorradgetriebe für BMW und Harley Davidson hergestellt und ausgeliefert.<br />

Bei der schlüsselfertigen Ausführung der Halle<br />

sowie eines Verwaltungs- und eines Technikgebäudes<br />

bewährte sich angesichts schwieriger Baustellenbedingungen<br />

und fi xierter Zwischentermine<br />

die unternehmensinterne Arbeitsgemeinschaft<br />

des Generalunternehmers WOLFF & MÜLLER mit<br />

seinem Tochterunternehmen AST-Baugesellschaft.<br />

Mit dem neuen Produktionsstandort ist die<br />

GETRAG Corporate Group, bestehend aus der<br />

GETRAG Gruppe und der GETRAG FORD Transmissions<br />

GmbH, nun auch in Osteuropa präsent.<br />

Der Konzern gehört weltweit zu den größten<br />

Systemlieferanten von Getriebe- und Antriebs-<br />

Die Verwaltung ist der Produktion offen angegliedert.<br />

strangsystemen für die Automobil- und Motorradindustrie.<br />

Im Jahr 2006 betrug der Konzernumsatz<br />

2,4 Milliarden Euro. Mit 10.500 Mitarbeitern<br />

wurden insgesamt drei Millionen Getriebe und<br />

900 000 Achsgetriebe hergestellt.<br />

Nutzungsoptimierte Gestaltung<br />

Die eingeschossige Produktionshalle wurde als reiner<br />

Funktionalbau gestaltet. Das Stützenraster der<br />

Stahlbetonstützen beträgt 15 x 15 Meter. Die Dachkonstruktion<br />

der Halle besteht aus einer Stahlfachwerkkonstruktion.<br />

Das Dach ist als Foliendach ausgebildet.


WOLFF & MÜLLER<br />

Neben den für die Produktion der Getriebe vorgesehenen<br />

Fertigungsfl ächen waren in der Halle 2.000<br />

Quadratmeter für Besprechungs- und Sozialräume<br />

reserviert. Die zur Verfügung gestellte Fläche wurde<br />

platzsparend auf zwei Ebenen verteilt<br />

Das erbaute Verwaltungsgebäude ist an die Produktionshalle<br />

angegliedert. Es hebt sich in seinem<br />

Erscheinungsbild deutlich von der Halle ab. Sichtbetonfl<br />

ächen und Holzverkleidungen sorgen für ein<br />

repräsentatives Aussehen. Der Verwaltungsbereich<br />

ist mit der Produktion über transparente Trennwände<br />

optisch verbunden. Die bewusste Offenheit soll die<br />

innerbetriebliche Kommunikation fördern und auch<br />

die hierarchische Gleichstellung von Produktion<br />

und Verwaltung baulich zum Ausdruck bringen.<br />

Nahezu die Hälfte der Baukosten verursachte die<br />

Erstellung der aufwändigen Gebäudetechnik.<br />

Das errichtete Technikgebäude verfügt über eine<br />

Grundfl äche von 165 x 15 Meter. Die Verbindung<br />

der Ver- und Entsorgungsleitungen zur Produktionshalle<br />

erfolgt über eine begehbare Medienbrücke.<br />

Vorgegebene Zwischentermine<br />

Das Vertrauen des Bauherrn in die Leistungsfähigkeit<br />

des Generalunternehmers durch schon früher<br />

für GETRAG erstellte Objekte, wie beispielsweise der<br />

Bau der Konzernzentrale, rechtfertigte WOLFF &<br />

MÜLLER auch bei diesem Projekt. Um nach der<br />

Gesamtfertigstellung des Bauvorhabens sofort<br />

mit der Produktion beginnen zu können, legte der<br />

Auftraggeber besonderen Wert auf die Einhaltung<br />

von Zwischenterminen. So war unter anderem der<br />

Beginn der Maschinenaufstellung vertraglich fi xiert.<br />

Bereits sechs Monate nach Baubeginn konnte die<br />

erste Fertigungsanlage montiert werden und die<br />

Vorproduktion beginnen. Die vom Auftraggeber<br />

während der laufenden Baumaßnahmen einzubauenden<br />

Produktionsmaschinen wurden ohne<br />

Störungen in den Fertigungsprozess eingebunden.<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Abwicklung von<br />

Bauvorhaben in Osteuropa sind nicht nur die Kenntnisse<br />

der nationalen Bauvorschriften und des Vertragsrechts.<br />

Unterschiedliche Ansprüche an Qualität<br />

und Termintreue stellen eine zentrale Aufgabenstellung<br />

dar. Die Fähigkeit zur Kommunikation und<br />

Kooperation mit Behörden und regionalen Subunternehmern<br />

sowie Lieferanten ist gefragt. Die<br />

regionalen Kenntnisse der AST-Baugesellschaft<br />

erwiesen sich für WOLFF & MÜLLER nicht nur in<br />

der Slowakei als besonders wertvoll.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr: GETRAG FORD<br />

Transmissions Slovakia, s.r.o<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 6/05 bis 9/06<br />

Entwurfsplanung:<br />

Service & Consulting GmbH,<br />

Ditzingen<br />

Generalunternehmer:<br />

Arge GETRAG,<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG und<br />

AST-Baugesellschaft mbH<br />

Technische Geschäftsführung:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

ZN Künzelsau HIB<br />

BAU<br />

45 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Tief- u. Straßenbau<br />

BAU<br />

ZEIT 46<br />

UMGEHUNGSSTRASSE, NEUENSTADT<br />

BAUABSCHLUSS<br />

FRÜHER ALS VORGESEHEN<br />

Die Bürger von Neuenstadt (Baden-Württemberg) atmen auf. Noch vor Ende<br />

des Jahres <strong>2007</strong> erfolgt die Verkehrsfreigabe für die Ortsumgehung Neuenstadt<br />

über die neuerbaute Landesstraße L1088. Der sich trotz Verbotsschild durch<br />

den Ort drängende Schwerlastverkehr gehört dann der Vergangenheit an.<br />

Durch gezielte Personalverstärkung und optimierten Geräteeinsatz sowie<br />

begünstigt durch gute Witterungsbedingungen konnte WOLFF & MÜLLER<br />

die vertraglich vorgesehene <strong>Bauzeit</strong> gleich um mehrere Monate reduzieren.<br />

Die ersten Planungen zur Umgehung von Neuenstadt<br />

begannen schon vor 45 Jahren. Es wurden mehrere<br />

Varianten einer Süd- bzw. Nordumgehung entwickelt.<br />

Lange lag das Projekt auf Eis, bevor sich die von der<br />

Umgehung betroffenen Einwohner und die Projektverantwortlichen<br />

endgültig auf eine Nordumgehung einigten.<br />

Auch der Beginn des Projekts verlief schleppend.<br />

Die im Rahmen der Umgehung im Jahr 2005 erbaute<br />

Brettach-Brücke blieb erst einmal ohne Straßenanschluss.<br />

Problematischer Untergrund<br />

Im Februar <strong>2007</strong> begannen die Erdarbeiten zur neuen<br />

Trasse. Dabei wurden insgesamt rund 37.000 Kubikmeter<br />

Erde bewegt. Da die Trasse weitgehend auf<br />

dem früheren Gelände der Kochertalbahn verläuft,<br />

musste auch der Schotter der alten Bahngleise<br />

abgetragen werden. Das abgetragene Material wurde<br />

größtenteils an anderer Stelle zum Niveauausgleich<br />

Die <strong>Bauzeit</strong> der 2,1 km langen Umgehungsstraße wurde um mehrere Monate reduziert.<br />

wieder aufgeschüttet. Das Bodengutachten ergab<br />

einen problematischen Untergrund aus inhomogenen<br />

Ablagerungen und inhomogener Auffüllung sowie<br />

Löss- und Lehmschichten. Um die Tragfähigkeit des<br />

anstehenden oder geschütteten Bodens der Trasse<br />

zu verbessern, wurde ein Teil der Frostschutzschicht<br />

durch eine hydraulisch gebundene Tragschicht aus<br />

teerhaltigem Straßenaufbruch ersetzt.<br />

Der Gesamtauftrag enthielt neben der Erstellung der<br />

Straße den Bau von Rad-, Geh- und Wirtschaftswegen<br />

und der Straßenentwässerung. Zum Leistungsumfang<br />

gehörte auch die Erstellung der Stützwände als Basis<br />

für die vorgesehenen Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge<br />

von ca. 400 Metern. Angesichts der Bodenverhältnisse<br />

musste durch eine Pfahlgründung ein<br />

eventuelles Absenken der Stützwände verhindert<br />

werden. Die Großbohrpfähle waren sieben bis acht<br />

Meter lang und wurden rund einen Meter tief in die<br />

oberste Felsschicht des Untergrundes hineingebohrt.


Anbindung durch Kreisverkehr<br />

Die fertiggestellte, rund 2,1 Kilometer lange Straße<br />

reicht vom nordwestlichen Ortseingang von Neuenstadt<br />

zum westlichen Anschlussbereich der L1088<br />

bis an die A81. Der Anschluss an die L1095 erfolgt<br />

über einen neu errichteten Kreisverkehr. Die Fahrbahn<br />

hat eine Breite von sieben Meter und der<br />

Fahrbahnaufbau eine Dicke von 60 Zentimeter.<br />

Er setzt sich zusammen aus einer 42 Zentimeter<br />

dicken Frostschutz- und Schottertragschicht und<br />

einer darüber liegenden, acht Zentimeter dicken<br />

Asphalttragschicht. Die oberen zwei Schichten<br />

bestehen aus sechs Zentimeter Binder und einer<br />

vier Zentimeter dicken Fahrbahndeckschicht aus<br />

Splittmastixasphalt.<br />

Sonnigen April ausgenutzt<br />

Nach einem verregneten Auftakt sorgten die<br />

ungewöhnlich vielen Sonnentage im April <strong>2007</strong><br />

für einen raschen Baufortschritt. Die örtliche Bauleitung<br />

von WOLFF & MÜLLER reagierte flexibel<br />

auf die guten Wetterbedingungen und forderte<br />

zusätzliches Personal an. Auch die Einsatzzeiten<br />

der Baumaschinen konnten durch eine optimierte<br />

Verteilung und Gerätenutzung intensiviert werden.<br />

Ein wesentlicher Grund für die Eile war, die zwangsläufig<br />

auftretenden Verkehrsbehinderungen im<br />

Bereich der Baustelle möglichst schnell wieder aufheben<br />

zu können. Dabei ging es nicht nur um die<br />

anliegenden Gewerbebetriebe, sondern auch um<br />

den Busverkehr mit einer Haltestelle mitten im<br />

Baustellenbereich. Ein provisorischer Schotterweg<br />

und eine Verkehrsregelung per Ampel stellten<br />

während der <strong>Bauzeit</strong> die Aufrechterhaltung des<br />

Busverkehrs sicher.<br />

Den Jugendlichen aus den Orten Stein, Bürg und<br />

Hardthausen blieben teilweise Umwege auf dem<br />

Weg zur Schule in Neuenstadt nicht erspart. Trotz<br />

all dieser Probleme verliefen die Bauarbeiten auch<br />

durch die reibungslose Zusammenarbeit mit den<br />

Baubeteiligten sehr zügig. Planer, Straßenbauer und<br />

die Einwohner von Neuenstadt zogen wortwörtlich<br />

„an einem Strang“.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherr:<br />

Land Baden-Württemberg,<br />

vertreten durch<br />

Regierungspräsidium<br />

Stuttgart, Dienststelle<br />

Heilbronn, Heilbronn<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 2/05 bis 10/07<br />

Planung: Ingenieurbüro<br />

für Kommunalplanung<br />

Straßenlänge: 2,1 km<br />

Erdbewegungen:<br />

ca. 37.000 m3 Asphaltierte<br />

Gesamtfläche:<br />

ca. 30.000 m2 Straßen- und<br />

Verkehrsfläche:<br />

ca. 30.000 m2 Auftragnehmer:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

GS Weikersheim TSB<br />

BAU<br />

47 BAU<br />

ZEIT


PANORAMA<br />

Spezialtiefbau<br />

BAU<br />

ZEIT 48<br />

BAUGRUBENUMSCHLIESSUNG PHOENIXBAU, STUTTGART<br />

STATISCHE KONZEPTE<br />

VOR ORT OPTIMIERT<br />

Die statisch sichere Umschließung von Baugruben erfordert in Innenstädten aufgrund<br />

angrenzender Bebauung und zahlreicher Medien im Untergrund spezielles<br />

Know-how vom Auftragnehmer. Maßgeschneiderte und schnell durchführbare<br />

Lösungen sind gefragt. Bei der Baugrubenumschließung des Phoenixbaus im<br />

Stadtkern von Stuttgart konnte WOLFF & MÜLLER durch optimierte statische<br />

Konzepte mit teilweise ungewöhnlichen Verankerungslösungen den zügigen<br />

Rohbau der neuen Untergeschosse und die verformungsfreie Standsicherheit<br />

der benachbarten Domkirche gewährleisten.<br />

Im Herzen von Stuttgart an der Flaniermeile Königstraße<br />

entsteht am Standort eines abgebrochenen<br />

Gebäudekomplexes ein neues Geschäftsgebäude.<br />

Bauherr des so genannten Phoenixbaus ist die<br />

Phoenix KÖ 5 GmbH. Die katholische Kirchengemeinde<br />

St. Eberhardt lässt direkt nebenan an<br />

Stelle des abgebrochenen alten Pfarrgebäudes<br />

das „Haus der katholischen Kirche“ errichten. Die<br />

Landesbank Baden-Württemberg beteiligt sich mit<br />

dem Bau eines Zufahrtstunnels zur errichteten<br />

dreigeschossigen Tiefgarage am Gesamtprojekt.<br />

Umlegung von Medien<br />

Die drei zusammengeschlossenen Bauherren hatten<br />

aufgrund der räumlichen Enge der Baustelle die Aushub-<br />

und Spezialtiefbauarbeiten mit WOLFF & MÜLLER<br />

an einen Auftragnehmer vergeben. Das Bauteam<br />

wurde gleich zu Baubeginn im Oktober 2006 mit<br />

objektspezifischen Herausforderungen im Untergrund<br />

konfrontiert. So erforderte eine ungewöhnlich hohe Anzahl<br />

an bekannten und vor allem unbekannten Medien<br />

im Anschlussbereich der Baugrube zur Landesbank<br />

deren Freilegung, bevor das statische Konzept der<br />

Baugrubenumschließung festgelegt werden konnte.<br />

Da der Einsatz eines Ankerbohrgerätes zwischen den<br />

freigelegten Leitungen problematisch war, wurde für<br />

diesen Teilbereich eine „Deckelbauweise“ gewählt.<br />

Der Übergangsbereich wurde dabei von Bohrpfählen<br />

mit einem Durchmesser von 1,20 Meter eingerahmt.<br />

Über diese Bohrpfähle wurde eine 60 Zentimeter<br />

dicke, bewehrte Betondecke gelegt. Diese Betondecke<br />

dient gleichzeitig der Aussteifung der Pfähle<br />

und als Baugrubendecke. An dieser „Decke“ konnten<br />

die umgelegten Leitungen anschließend sicher<br />

fixiert werden.<br />

Die sichere Umschließung der Baugrube im Stadtkern erforderte spezielle und gleichzeitig schnell ausführbare Lösungen.


WOLFF & MÜLLER<br />

Herstellen der Widerlagerpfähle.<br />

Umleitung der Lasten<br />

Im Bereich der Baugrube zur Königsstraße sah das<br />

ursprüngliche statische Konzept eine dreilagige,<br />

horizontale Absteifung der Pfahlwand gegen das in<br />

der Mitte der Baugrube entstehende „Kernbauwerk“<br />

vor. Die Baugrubenwand war als aufgelöste Bohrpfahlwand<br />

mit Spritzbetonausfachung in den dazwischen<br />

liegenden Feldern geplant. Eine komplette<br />

dreilagige Rückverankerung in den Boden unter der<br />

Königstraße war wegen des direkt hinter der Verbauwand<br />

verlaufenden S-Bahntunnels nicht möglich.<br />

Angesichts der eng gesetzten Rohbautermine<br />

musste kurzfristig eine andere Lösung gefunden<br />

werden. Aushub und Schalungsarbeiten im Bereich<br />

der dreilagigen Aussteifung sowie die nachträgliche<br />

Bauwerkserstellung entlang der Königstraße<br />

waren unbedingt zu vermeiden. Die Spezialtiefbau-Experten<br />

von WOLFF & MÜLLER entschieden<br />

sich für eine „Umleitung“ der Erddruckkräfte. Die<br />

auf die Verbauwand einwirkenden Lasten werden<br />

nicht wie üblich über Injektionsanker direkt in den<br />

dahinterliegenden Boden eingebracht. Sie werden<br />

stattdessen über schräg vor der Baugrubenwand<br />

angeordnete Stahlstreifen zur Baugrubensohle auf<br />

dort vorab in den Untergrund eingebaute Widerlager<br />

„umgeleitet“ (s. Schaubild).<br />

Durch das veränderte Konzept konnte die unterste<br />

Ankerlage der Baugrubenwand wieder ohne Beeinträchtigung<br />

des S-Bahn-Tunnels erstellt werden.<br />

Die Änderung des Konzeptes bedeutete eine reduzierte<br />

Rohbauzeit und eine verbesserte Qualität<br />

der Außenwände des Kernbauwerks. Durch den<br />

Wegfall mehrerer horizontaler Streifen konnte auf<br />

eine Vielzahl von Durchdringungen verzichtet werden.<br />

Bohren mit Pilgerschrittverfahren<br />

Die Baugrubenwand zur angrenzenden Domkirche<br />

entstand aus sich tangierenden Bohrpfählen. Sie<br />

wurden im „An-der-Wand-Verfahren“ mit einer Neigung<br />

von sieben Grad unter den Dom gebohrt. Um Setzungsschäden<br />

an der Kirche zu verhindern, kam<br />

beim Bohren das Pilgerschrittverfahren zum Einsatz.<br />

Dabei wurden zwischen den einzelnen Bohrpfählen<br />

Herstellen der schrägen Widerlageranker. Herstellen der unteren Ankerlage.<br />

Zwischenräume freigelassen, die erst nach dem<br />

Aushärten des Pfahlbetons nach und nach geschlossen<br />

wurden. Zwei Lagen Injektionsanker<br />

übernahmen die Lasten aus dem Erddruck und<br />

dem Gewicht der Domkirche. Als schwierig erwies<br />

sich die Verankerung der Außenecke am Dom. Sie<br />

wurde mit 26 sich kreuzenden Ankern gesichert.<br />

Die Anker durften sich auf keinen Fall berühren.<br />

Selbst eine geringfügige Beschädigung hätte schon<br />

ein Versagen der unter hoher Vorspannung stehenden<br />

Injektionsanker zur Folge gehabt.<br />

Verformungen unter Prognose-Werten<br />

Die Qualität der statischen Konzepte und der Ausführung<br />

zeigte sich an den vernachlässigbaren Verformungen.<br />

Nach den durchgeführten Messungen<br />

lagen sie unter den prognostizierten Werten. Aufgrund<br />

des sehr milden Winters konnten die Arbeiten<br />

weitgehend ohne Behinderungen durch die Witterung<br />

ausgeführt werden. Lediglich an zwei Tagen war aufgrund<br />

einsetzenden Schneefalls die Versorgung der<br />

Baustelle mit Transportbeton eingeschränkt. Der<br />

Abschluss der Tiefbauarbeiten erfolgte fristgerecht<br />

am 31. Mai <strong>2007</strong>. WOLFF & MÜLLER erhielt auch<br />

den Auftrag für die schlüsselfertige Erstellung des<br />

neuen Gebäudekomplexes. Das Gesamtprojekt<br />

Phoenixbau wird im Sommer 2008 abgeschlossen.<br />

DIE FAKTEN<br />

Bauherren:<br />

Phoenix KÖ 5 GmbH,<br />

Landesbank<br />

Baden-Württemberg,<br />

Katholische Kirchengemeinde<br />

St. Eberhardt<br />

<strong>Bauzeit</strong>: 10/06 bis 6/07<br />

Abmessungen Baugrube:<br />

Länge 80 m, Breite 70 m,<br />

Tiefe 13 m<br />

Spezialtiefbauarbeiten:<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

GmbH & Co. KG,<br />

PST Spezialtiefbau<br />

Süd GmbH<br />

BAU<br />

49 BAU<br />

ZEIT


DIENSTLEISTUNGEN<br />

Energiebeschaffung<br />

BAU<br />

ZEIT 50<br />

WOLFF & MÜLLER ENERGY<br />

Für mittelständische Unternehmen lassen sich deutliche Energieeinsparungen erzielen.<br />

ENERGIE ZUM MINIMIERTEN PREIS<br />

Kein Wunschdenken, sondern Realität – deutliche Einsparungen bei den Energiekosten<br />

sind für Unternehmen auch ohne Energieverbrauchsreduzierung und<br />

eigene Energiegewinnung möglich. Über 400 Kunden aus Industrie und Gewerbe<br />

vertrauen schon auf die Kompetenz und die Betreuungsqualität des Energiedienstleistungsunternehmens<br />

WOLFF & MÜLLER ENERGY. Das Leistungsspektrum<br />

reicht von der Kosten- und Bedarfsanalyse des jeweiligen Energieträgers über<br />

die Ausschreibung bis hin zum Vertragsmanagement.<br />

Das Team der WOLFF & MÜLLER ENERGY entwickelt für ihre Kunden maßgeschneiderte Lösungen.


WOLFF & MÜLLER<br />

Nach jahrelang kontinuierlich steigenden Energiepreisen<br />

sind im zunehmenden Maße Preisschwankungen<br />

auf dem Energiemarkt zu beobachten.<br />

Trotzdem haben nach einer Umfrage<br />

des Meinungsforschungsinstitutes Forsa erst<br />

rund ein Fünftel aller Industrie- und Gewerbeunternehmen<br />

ihren Energieversorger gewechselt.<br />

Vielen Unternehmen sind die enormen<br />

Einsparpotenziale bei den Energiekosten noch<br />

nicht bewusst. Dabei liegen die Preisunterschiede<br />

zwischen den einzelnen Anbietern oftmals<br />

im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Exakte Analyse und Verhandlungsgeschick<br />

WOLFF & MÜLLER hat auf die Liberalisierung des<br />

Energiemarktes im Jahr 1998 schnell reagiert und<br />

mit der WOLFF & MÜLLER ENERGY ein Energieberatungsunternehmen<br />

gegründet. Primäres Ziel<br />

war eine sinnvolle Bündelung des Energiebedarfs<br />

mehrerer Unternehmen. Dadurch konnten in<br />

Verhandlung mit den Energieerzeugern deutlich<br />

günstigere Konditionen als bei Einzelverhandlungen<br />

erzielt werden. Gerade für mittelständische<br />

Kunden ließen sich in der Vergangenheit Einsparungen<br />

von bis zu 50 Prozent erreichen.<br />

Unterschiedliche Beschaffungsmodelle<br />

Das Beschaffungsrisiko liegt vor allem in der Wahl<br />

des richtigen Einkaufszeitpunktes. Grundsätzlich<br />

werden zwei Modelle der Energiebeschaffung<br />

unterschieden. Bei der „Stichtagsbeschaffung“<br />

wird die gesamte Energiemenge an einem Stichtag<br />

geordert. Bei der so genannten strukturierten<br />

Beschaffung wird hingegen die Energiemenge zu<br />

unterschiedlichen Zeitpunkten in Tranchen geordert<br />

und somit das Risiko gestreut.<br />

Energiesparoptimierung durch externe Beratung<br />

Die Produktvielfalt im Strom-, Erdgas- und Erdölmarkt<br />

bietet eine Vielzahl von Alternativen bei der<br />

Energieversorgung. Kurze Produktzyklen und die<br />

rasche Veränderung rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

erfordern eine permanente und systematische<br />

Marktbeobachtung. Angesichts der Unübersichtlichkeit<br />

des Energiemarktes werden sich Unternehmen<br />

bei ihren Entscheidungen zukünftig verstärkt<br />

auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren<br />

und bei der Energiebeschaffung sowie der Erstellung<br />

von Energiesparkonzepten auf externe Beratung<br />

zurückgreifen.<br />

Kosten senken durch hohe Energieeffizienz.<br />

BAU<br />

51 BAU<br />

ZEIT


BAU<br />

ZEIT 52<br />

Partner der WOLFF & MÜLLER ENERGY: Land- und Golf-Hotel Stromberg.<br />

Im Gespräch mit Andreas Kellerer und Swen Frenzel, Land- und Golf-Hotel Stromberg<br />

Positive Erfahrungen mit WOLFF & MÜLLER ENERGY<br />

Das Land- und Golf-Hotel Stromberg im Hunsrück<br />

gehört seit dem Jahr 2005 zum Kundenkreis von<br />

WOLFF & MÜLLER ENERGY. Das Vier-Sterne-Hotel<br />

verfügt über 184 Komfortzimmer und bietet den<br />

Gästen anspruchsvollen Service im idyllischen<br />

Ambiente.<br />

Hoteldirektor Andreas Kellerer und der Leiter<br />

des Wirtschaftsdienstes, Swen Frenzel, äußerten<br />

sich im Interview mit der Redaktion zu den<br />

Erfahrungen mit ihrem Energieberater.<br />

BAUZEIT: Aus welcher Motivation heraus wandten Sie<br />

sich an einen Energiedienstleister?<br />

! Andreas Kellerer: Nachdem das Folgeangebot des<br />

früheren Energieversorgers eine deutliche Preissteigerung<br />

beinhaltete, sahen wir uns nach Alternativen um. Aus der<br />

Vielzahl der Anbieter sowie den unterschiedlichen<br />

Modellen zur Energiebeschaffung das für uns richtige<br />

Produkt auszuwählen, erschien uns nahezu unmöglich.<br />

Zur gleichen Zeit wurden wir auf die WOLFF & MÜLLER<br />

ENERGY aufmerksam. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber<br />

Energieberatern im Allgemeinen hat uns deren<br />

Unabhängigkeit und Kompetenz überzeugt.<br />

BAUZEIT: Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit<br />

WOLFF & MÜLLER ENERGY gemacht?<br />

! Swen Frenzel: Wir fühlen uns rundum gut beraten.<br />

Auf Basis der Handlungsempfehlung unseres Energieberaters<br />

entscheiden wir eigentlich nur noch, welchen<br />

Energieanbieter wir wählen. Alles andere, von der<br />

Angebotseinholung bis hin zum Daten- und Vertragsmanagement,<br />

wird uns abgenommen. Ein weiterer<br />

Anspruch von uns ist eine zukunftsorientierte Beratung<br />

beim Thema Energieeffizienz. Hier liegt unserer Ansicht<br />

nach bei vielen Hotels noch Einsparpotenzial vor.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit WOLFF & MÜLLER<br />

ENERGY sind wir davon überzeugt, dass kein Unternehmen<br />

auf die Unterstützung eines kompetenten<br />

und unabhängigen Energieberaters verzichten sollte.<br />

BAUZEIT: Wie wollen Sie in Zukunft die Energiekosten<br />

weiter senken?<br />

! Andreas Kellerer: Unsere Energiekosten stellen<br />

mit derzeit rund 12 Prozent einen erheblichen Anteil<br />

der Gesamtkosten dar. Nur mit einer Verbesserung<br />

der Energieeffizienz wollen wir uns langfristig nicht<br />

zufrieden geben.<br />

Wir haben die Vision, eines Tages weitgehend unabhängig<br />

vom Energieversorger zu sein und den<br />

Großteil unseres Energiebedarfs selbst zu produzieren.<br />

Der Bereich der regenerativen Energien stellt deshalb<br />

eine interessante Zukunftsperspektive für uns dar.<br />

Land- und Golf-Hotel Stromberg (Hunsrück)<br />

Das Wellness-Angebot „Happy Weekend“<br />

für die Leser der <strong>Bauzeit</strong><br />

(gültig bis 20. Dezember <strong>2007</strong>)<br />

2 Übernachtungen mit Vital-Frühstücksbüffet und<br />

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