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Aus der Dorf- und Mentalitätsgeschichte LindhorstsAus Anlaß des 450. Reformationsjubiläums in Schaumburg-Lippe hatteHans Dieter Stoffels im vergangenen Jahr eine Kirchengeschichte Lindhorstsverfaßt. Das zum Preis von € 5,- im Pfarrbüro erhältliche 50seitigeHeft dokumentiert das kirchliche Lebens insbesondere der letzten 150 Jahre.Dazu enthält es Fakten und Beschreibungen der Dorfentwicklung. Wir druckeneinen Auszug, der die Lebenseinstellung der alten Lindhorster erklärt.Die Landgemeinde Lindhorst lebte inder Mitte des 19. Jahrhunderts in großerArmut. Die Ursache waren steigendeEinwohnerzahlen, denen wirtschaftlicherStillstand und teilweiseauch Rückgang gegenüberstanden.Der Auslöser der schwierigen Zeitenlag 200 Jahre zurück. Der DreissigjährigeKrieg (1618-1648) ruiniertedie Bauern durch Plünderungen,Brandstiftungen und Heereseinquartierungen.Davon erholten sie sichnicht, zumal periodische Klimaveränderungen(die sog. kleine Eiszeit)immer wieder zu Missernten geführthatten. Nicht nur die LindhorsterBauern mussten hungern. In ganz Europagab es geringe Ernteerträge, diezu langanhaltenden Hungersnötenund zur Verarmung der Bevölkerungbeitrugen.Lindhorst war nicht in der Lage, sichselbst aus der wirtschaftlichen Notlagezu befreien, weil das Dorf überzu wenig Ackerfläche verfügte undsich nicht vergrößern konnte. Der Ortwurde von den vier Ämtern, Rodenberg,Stadthagen, Sachsenhagen, Hagenburgund der Landesgrenze nachHessen (z.B. Schöttlingen) eingegrenztwar. Auch gab es zu wenigBrennmaterial, da Lindhorst über keineneigenen Wald verfügte. Der Dülwaldgehörte schon zum Amt Sachsenhagen.Die Einbürgerung in Lindhorstwar nicht oder nur unter großenSchwierigkeiten möglich, da wederVerdienst noch Wohnraum vorhandenwaren. In Lindhorst gab esnur Arbeit in der Landwirtschaft undin der sogenannten Hausindustrie:Weberei, Spinnerei und Handwerk.Zwei Beispiele: 1848 wehrte sich dieGemeinde gegen die Aufnahme einesaus dem Nachbardorf Vornhagenstammenden Einliegers, eines Webers.Er war mit der Tochter einesLindhorster Webermeisters verheiratetund hatte früher schon einmalzwei Jahre in Lindhorst gewohnt.1849 protestierte die Dorfgemeinschaftgegen die Einquartierung einesBahnwärtes. Die Ablehnung desBahnwärtes, der stellvertretend fürdie anbrechende technische Entwicklungsteht, ist als Zeichen gegen dieÖffnung der Bauernschaft für Neuesund Fremdes zu deuten. Die Angst,nicht genügend Auskommen zu haben,prägte die Menschen immernoch.Fragt man sich heute, woher derschmale Blick für das Neue kam, sofinden wir die Antwort in den Lebensumständender alten Zeit. Weildie Lindhorster in ihrer bäuerlichenTradition verwurzelt waren, konntensie die anbrechende neue Epoche nurschwer wahrnehmen. Eine positiveAufwärtsentwickling und damit Veränderungenin der Gemeinde Lindhorstwaren nur durch Einfluss vonaußen und durch verbesserte Schulbildungzu erwarten. ... Wer hätte gedacht,welche Folgen die neue Eisenbahnliniefür Lindhorst haben würde,denn der Ort erhielt einen Haltepunkt.Damals war Lindhorst noch ein umdie Kirche gruppierte Landgemeindeund zählte kaum 500 Einwohner. DieBauern waren ganz und gar dagegen,dass die Eisenbahnlinie durch LindhorsterGebiet geführt wurde. DieWunden der Feldmark, Ängste undProteste wurden durch Entschädigungszahlungengemildert oder gargeheilt. Für manchen Bürger, vorallem für die sozial Schwachen, dieEinlieger, Tagelöhner, Knechte usw.,begann eine bessere Zukunft. Sie bekamenArbeit bei der Eisenbahn. ...Die Gegend an der Bahnstrecke inLindhorst nannte man “Anhalt”, weiles zunächst nur ein Haltepunkt war.Von hier bis zum alten Dorf waren eseinige hundert Meter, die von Wiesengesäumt waren. Nach 1847 siedeltensich auf dieser Grünfläche Gewerbebetriebean. Eine neue Bürgerschichtentstand mit der Ansiedlung von Betriebsinhabern,Arbeitern, Bahnbeamten,einem Arzt, Lehrern... Neue, villenähnlicheund bürgerliche Häuserverbanden den Anhalt und das Dorf.Hans Dieter StoffelsRegelmäßige TreffenGottesdienstsonntags um 10 UhrKindergottesdienstab dem 29. August, sonntags um10 Uhr im ev. GemeindehausGebet in der Kirchefreitags um 18:00 UhrJugendandacht mit Frühstückdonnerstags, 7 Uhr in der KircheKonfirmandenunterrichtdienstagsPosaunenchoranfängerdonnerstags um 17 UhrJungbläserdonnerstags um 19 UhrPosaunenchordonnerstags um 20 UhrSingkreis14tägig mittwochs um 20 Uhrnächste Proben: 4. und 18.8.Ökumenisches Frauentreffeni.d.R. an jedem 1. Montag imMonat um 19:30 UhrFrauenkreisan jedem 2. bis 5. Mittwochim Monat um 15 UhrMittagessen im Gemeindehausan jedem 1. Mittwoch im Monatum 12 Uhr, dazu bitte anmeldenBastelkreismittwochs um 19:30 UhrInfo: Brigitte Stoffels (Tel. 6622)Krabbelgruppemittwochs um 9:30 UhrInfo: Kerstin Harder (Tel. 8115)Reise in das Land des Glaubens14tägig donnerstags um 19:30 UhrInfo: Pastor Grimm (Tel. 5727)Bibelstunde der LandeskirchlichenGemeinschaft an jedem 2. und 4.Donnerstag, Info: (Tel. 6267)Gemeindebriefausträgerinnennächstes Treffen: 4. Oktoberum 17 Uhr

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