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Deutscher Naturstein-Preis 2005 - Deutscher Natursteinverband eV

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So wird der südliche Baukörper des Wallraff-Richartz-Museums<br />

entsprechend des<br />

Straßenverlaufs und der funktionalen Notwendigkeiten<br />

zurückgestuft und strukturiert.<br />

Die skulpturale Gliederung des Volumens<br />

nimmt dabei zudem Bezug auf die<br />

Fassade von Alt St. Alban.<br />

Die bauliche Ordnung von Alt St. Alban gibt<br />

auch die Gebäudestruktur des Neubaus vor:<br />

Maß und Ausrichtung der Planung werden<br />

aus dem Vierungsquadrat der Ruine abgeleitet.<br />

Als Fassadenmaterial wird der helle<br />

Tuffstein der großen romanischen Kirchenanlagen<br />

Kölns vorgeschlagen.<br />

Das Nutzungskonzept des Entwurfsvorschlags<br />

folgt direkt der baukörperlichen<br />

Konzeption: Der Hauptbau am Rathausplatz<br />

nimmt die gesamte Ausstellungsfläche<br />

auf, der Pochébau im Anschluss an die<br />

Bestandsbebauung dagegen die gesamten<br />

Nebenräume. Die Erschließung erfolgt in<br />

der Fuge zwischen den Gebäuden über eine<br />

doppelte Treppenanlage.<br />

Die erhaltenswerten archäologischen Funde<br />

werden in die Raumstruktur der Wechselausstellung<br />

integriert: Der Keller des Hauses<br />

„Zur Roten Tür“ wird als Eingangsraum vorgesehen,<br />

die Reste des römischen Großbaus<br />

werden als frei im Raum stehende Objekte<br />

erhalten. Die Straße „In der Höhle“ wird<br />

durch Ausbildung der Gebäudefuge besonders<br />

betont und durch die Nutzung als<br />

Erschließungselement räumlich erlebbar.<br />

Jurybewertung<br />

Der Neubau des Museums beeindruckt<br />

durch seine klare, reduzierte Formgebung<br />

und seine strenge, an der vorhandenen,<br />

historischen Bausubstanz orientierten, inneren<br />

Ordnung. Schlichter Habitus, klare<br />

Sachlichkeit sowie vorbildliche und ideale<br />

Bezüge von Innen- und Außenraum verleihen<br />

dem Bauwerk ein unverwechselbares,<br />

eindrucksvolles Erscheinungsbild.<br />

Die Lösung differenzierter, interner Raumabfolgen<br />

bewirkt anregende und eindrucksvolle<br />

Korrelationen und realisiert ein<br />

Museum, das sich deutlich vom überkommenen<br />

Galerietyp absetzt. Farben, Materialien<br />

und Beleuchtung unterstützen diese<br />

Konzeption. Im gesamten Gebäude sind sie<br />

zurückhaltend elegant und wirken angenehm<br />

natürlich.<br />

Eindrucksvoll und besonders ansprechend<br />

für die Jury des Deutschen <strong>Naturstein</strong>-<strong>Preis</strong>es<br />

<strong>2005</strong> sind die mit hellem Tuffstein verkleideten<br />

Fassaden und der mit dunkler<br />

Basaltlava ausgeführte, dazu kontrastierende<br />

Sockel, der dem mächtigen, kubischen<br />

Baukörper zusammen mit den großen Glasflächen<br />

eine gewisse Leichtigkeit verleiht.<br />

Die Jury hebt die hohe Qualität des ganzheitlichen<br />

Gestaltungs- und Planungskonzeptes<br />

besonders hervor und wertet diesen<br />

Entwurf als einen bedeutenden Beitrag für<br />

ein anspruchsvolles und einfühlsames<br />

„Neues Bauen in alter Umgebung“.<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Naturstein</strong>-<strong>Preis</strong> <strong>2005</strong><br />

Kennziffer: 5017:<br />

Wallraf-Richartz-Museum<br />

Standort:<br />

Martinstraße 39<br />

50667 Köln-Altstadt<br />

Art der Nutzung:<br />

Museum (klassische Gemäldegalerie<br />

Alter Meister)<br />

Bauherr/Bauträger:<br />

Stadt Köln Kulturdezernat<br />

Richartzstraße 2–4<br />

50667 Köln<br />

Architekt/<br />

Planverfasser:<br />

Prof. O.M. Ungers mit Stefan Vieths<br />

Belvederestraße 60<br />

50933 Köln<br />

Mitarbeiter:<br />

M. Kunz, M. Keim, St. Zeltwanger,<br />

M. Garcon, D. Koralek, P. Pfertner,<br />

J. Rogler, A. Steudel<br />

<strong>Naturstein</strong>e:<br />

Erdgeschoss: Basaltlava<br />

Obergeschosse: Tuffstein<br />

Fotograf:<br />

Stefan Müller, Berlin

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