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QM Konzept vom 31.1.12 - Sekundarschule Bruggwiesen

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SchuleWangen-BrüttisellenQualitätsmanagement-<strong>Konzept</strong>derSchule Wangen-Brüttisellengenehmigt 30.1.12


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenInhaltsverzeichnis1. Einleitung...................................................................................................................................................41.1. Sinn und Zweck eines <strong>Konzept</strong>s.......................................................................................................41.2. Planung und Realisierung.................................................................................................................41.3. Weitere Abmachungen und Instrumente ..........................................................................................41.4. Grundsätzliches ................................................................................................................................41.5. Planungspapiere ...............................................................................................................................41.6. Verantwortlichkeiten und Ressourcen ..............................................................................................51.7. Qualitätsmodell .................................................................................................................................51.8. Datenschutz ......................................................................................................................................51.9. Organisationshandbuch und Glossar................................................................................................52. Sinn und Zweck des Qualitätsmanagements ........................................................................................53. Grundlagen................................................................................................................................................63.1. Institutionelle Vorgaben.....................................................................................................................63.2. Forschungsergebnisse......................................................................................................................63.3. Das IQES-Modell eines unterrichtszentrierten Qualitätsmanagements ...........................................63.4. Eigenverantwortliches Lernen...........................................................................................................84. Ziele und Grundsätze für das Qualitätsmanagement in der Schule Wangen-Brüttisellen ...............94.1. Der Unterricht und der Lernerfolg stehen im Zentrum......................................................................94.2. Die Schule Wangen-Brüttisellen orientiert sich an vereinbarten Qualitätsansprüchen ....................94.3. In unserem Qualitätsmanagement sind alle Beteiligten einbezogen................................................94.4. Wir orientieren uns an professionellen Standards für die Qualitätssicherung..................................94.5. Einheit und Vielfalt gewährleisten Kohärenz und Identifikation ......................................................104.6. Wir richten die Qualitätsarbeit auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren aus:......................................105. Qualitätsnormen .....................................................................................................................................116. Schulprogramme ....................................................................................................................................117. Funktionen, Rollen, Organisation .........................................................................................................118. Ressourcen .............................................................................................................................................129. Qualitätsmodell.......................................................................................................................................139.1. Ebene Schülerinnen und Schüler ...................................................................................................139.1.1. Element 1: Eigenverantwortliches Lernen..............................................................................139.1.2. Element 2: Aufbau von Kompetenzen....................................................................................159.2. Ebene Lehrerinnen und Lehrer .......................................................................................................179.2.1. Element 3: Guter Unterricht....................................................................................................189.2.2. Element 4: Individual-Feedback.............................................................................................199.3. Ebene Team....................................................................................................................................2117.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 2 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen9.3.1. Element 5: Arbeit in Unterrichtsteams....................................................................................219.3.2. Element 6: Kooperative Unterrichtsentwicklung.....................................................................239.4. Ebene Schule..................................................................................................................................259.4.1. Element 7: Operative Führung und Personalentwicklung......................................................259.4.2. Element 8: Qualitätssteuerung...............................................................................................279.5. Ebene Schulgemeinde....................................................................................................................299.5.1. Element 9: Strategische Führung und Controlling .................................................................299.5.2. Element 10: Vereinbarungen Schulpflege – Schulen.............................................................319.5.3. Element 11: Kooperation mit Schulpartnern ..........................................................................3210. Evaluation und Berichterstattung.........................................................................................................3411. Datenschutz.............................................................................................................................................3512. Qualitätsmanagement-Handbuch .........................................................................................................3513. Grafische Übersicht................................................................................................................................3614. Glossar.....................................................................................................................................................3815. Literaturverzeichnis................................................................................................................................42ImpressumHerausgeber:Schulpflege Wangen-BrüttisellenStationsstrasse 10, 8306 Brüttisellenwww.wangen-bruettisellen.chProjektgruppe „Einführung Qualitätsmanagement und Rechenschaftslegung inkl. Thema Unterrichtsentwicklung“Schulleitungen:Fachstelle Sonderpädagogik:Lehrpersonenvertreterinnen:Projektleitung:Christof Enz, <strong>Sekundarschule</strong> <strong>Bruggwiesen</strong>Roland Gindrat, Primarschule OberwisenUrs Wäckerlin, Primarschule SteiacherAstrid GmürSolange TruschSabrina KreilUwe Betz-Moser, Schulpflege, Ressort Qualitätssicherung undSchulentwicklung2. Vertreter Schulpflege: Henry Clémençon, SchulpräsidentText:Egon Fischer, schulentwicklung.ch GmbH, WinterthurGrundlage:Das Rahmenkonzept basiert auf dem IQES-Modell der guten gesundenSchule 1 und ist kompatibel mit wesentlichen Kriterien im Qualitätshandbuchder Zürcher Volksschule des Kantons Zürich.Es berücksichtigt weitere <strong>QM</strong>-Grundlagen gemäss den verschiedenenQuellenangaben.1Brägger, G. und Posse, N.: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen (IQES) Bd. 1. Bern2007: h.e.p- Verlag17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 3 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen1. EinleitungEinleitung1.1. Sinn und Zweck eines <strong>Konzept</strong>s Sinn und Zweckeines <strong>Konzept</strong>sEin <strong>Konzept</strong> beschreibt eine in sich stimmige Handhabung, die erst in der ZukunftRealität wird. Es klärt im Grossen die Zusammenhänge, Nahtstellen, Beziehungenzwischen Elementen, Instrumenten und Akteuren und stellt so sicher, dass dieUmsetzungsarbeiten in Form von nachhaltig wirksamen kleinen Entwicklungsschrittenüber Jahre hinweg dereinst ein zusammenpassendes Ergebnis hervorbringenwerden. So lässt sich vermeiden, dass Irrwege gegangen und Zufälligkeiteneingerichtet werden, an deren Ende ein Flickwerk stehen würde.1.2. Planung und Realisierung Planung undRealisierungDieses <strong>Konzept</strong> für das Qualitätsmanagement der Schule Wangen-Brüttisellengibt einen systematischen Überblick, wie diese über Jahre hinweg ihre Qualitätentwickeln, überprüfen und nachweisen wird. Eine wirksame Praxis kann in derSchule nicht von heute auf morgen eingeführt werden. Vielmehr müssen in einemgeplanten mehrjährigen Prozess verschiedene sich ergänzende Rollen, Arbeitsweisenund Instrumente kennen gelernt, angewendet, angepasst und verinnerlichtwerden.1.3. Weitere Abmachungen und Instrumente Weitere AbmachungenundInstrumenteDie nachfolgenden Kapitel beschreiben das Zusammenwirken zentraler Elementedes Qualitätsmanagements. Die verwendeten Fachbegriffe werden im Glossar füreinen einheitlichen Gebrauch erklärt. Diese Elemente benötigen für ihre Einführungund ihr Funktionieren weitere detaillierte Beschreibungen, Abmachungen undInstrumente. Diese können nicht Bestandteil, sondern nur Anhang dieses <strong>Konzept</strong>ssein. Sie werden im Verlauf eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesseserarbeitet.1.4. GrundsätzlichesDas <strong>Konzept</strong> begründet Sinn und Zweck des Qualitätsmanagements mit den gestiegenenAnforderungen an die Ergebnisse und Wirkungen, aber auch mit denheutigen Erwartungen an die Rechenschaftslegung von Schulen.Es nennt die Grundlagen, auf welche die verschiedenen Instrumente und Verfahrenaufbauen: Gesetzliche Regelungen, Forschungsergebnisse, das IQES-Modell,das Eigenverantwortliche Lernen und die umfassende Kompetenzförderung.Ziele und Grundsätze sind formuliert, die für die Gestaltung des Entwicklungsprozessesder Schule Wangen-Brüttisellen gelten sollen.Grundsätzliches1.5. PlanungspapiereDas <strong>Konzept</strong> klärt die Funktion von Qualitätsleitbild und Schulprogramm. Sie beschreibendie geltenden Qualitätsansprüche bzw. die geplante mehrjährige Vorgehensweisein der Schulentwicklung.Planungspapiere17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 4 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen1.6. Verantwortlichkeiten und Ressourcen Verantwortlichkeitenund RessourcenEs wird beschrieben, wofür Schulpflege, Schulleitungen, Lehrerschaft und spezielleFunktionsträger verantwortlich sind und welche Beiträge von den verschiedenenFunktionsstufen in die Qualitätsarbeit eingebracht werden.1.7. QualitätsmodellIn einem Hauptkapitel des <strong>Konzept</strong>s werden die einzelnen Elemente des IQES-Qualitätsmodells beleuchtet. Es ist ersichtlich, inwiefern Schülerinnen und Schüler;Lehrpersonen, das Kollegium der Schule, die Schulleitungen und die Schulpflegeihren Teil zum Qualitätsmanagement beitragen. Dabei sind jeweils die Ziele, Mittelund Ressourcen, Verantwortlichkeiten und Mindeststandards bezeichnet.Qualitätsmodell1.8. DatenschutzIn einem eigenen Kapitel wird der Umgang mit den entstehenden vertraulichenDaten beschrieben.Datenschutz1.9. Organisationshandbuch und GlossarDiese beiden Kapitel zeigen den Bezug des <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong>s zum Organisationsstatutund tragen zur Verständnisklärung bei.OrganisationshandbuchundGlossar2. Sinn und Zweck des Qualitätsmanagements Sinn und Zweckdes QualitätsmanagementsDas <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen soll die erreichte Schul- undUnterrichtsqualität, sowie alle nötigen Prozesse der Schulen sichern und eine kontinuierlicheWeiterentwicklung ermöglichen.Schon immer haben sich Lehrpersonen um die Qualität ihrer Arbeit bemüht – inden Schulen von Wangen-Brüttisellen wie auch anderswo. Bisher geschah dies inerster Linie, indem die Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler überprüft wurden.Seit der Einführung der Geleiteten Schule werden die Lehrpersonen durcheine operative Führung im Alltag und durch ihre vermehrte Zusammenarbeit unterstützt,und es werden Kräfte gebündelt, koordiniert und arbeitsteilig eingesetzt.Damit rückt auch die Qualität der Arbeitsprozesse in den Blickpunkt.Die Schule Wangen-Brüttisellen ist eine lernende Schule. Untersuchungen zurWirksamkeit der Schule haben aufgezeigt, dass der Lernerfolg nicht nur durch denFaktor Unterricht beeinflusst wird, sondern auch durch Rahmenbedingungen wieFührung der Schule, Teamarbeit und Schulklima. Darüber sich selber Rechenschaftabzulegen erfordert andere Verfahren und Instrumente als Lernkontrollen.Deshalb benötigen geleitete Schulen heute ein Qualitätsmanagement. Alle Verantwortlichender Schule erhalten dabei Informationen über die Art und den Nutzenihrer Arbeit, die für die Steuerung bedeutsam sind.Eine lernende Schule beschäftigt lernende Mitarbeitende. Das arbeitsplatzbezogene,gemeinsame Lernen ist eines der wichtigsten Mittel, mit dem unser Personalin seiner beruflichen Laufbahn gefördert wird.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 5 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenEinen weiteren Grund für die wachsende Bedeutung des Qualitätsmanagementsliegt im höheren öffentlichen Interesse an der Qualität der Bildung 2 . Hier stehenauch Schulen unter einem internationalen Vergleichsdruck. Eltern und Öffentlichkeitfragen heute vermehrt nach dem Nutzen der eingesetzten Mittel. Qualitätsmanagementliefert den Schulleitungen und der Schulpflege Informationen über denStand der Schule, bietet Grundlagen zur Führung der Schule und dient der Informationnach aussen.3. GrundlagenGrundlagen3.1. Institutionelle Vorgaben InstitutionelleVorgabenUnter Qualitätsmanagement verstehen wir eine professionell konzipierte, gesteuerteund geführte Qualitätsentwicklung und -sicherung auf allen Ebenen der Schule.Unser Qualitätsmanagement stützt sich ab auf:• Kanton Zürich: Volksschulgesetz <strong>vom</strong> 7. Februar 2005 sowie die dazu gehörendenVerordnungen und weiteren Regelungen.• Fachstelle für Schulbeurteilung Kanton Zürich: Die jeweiligen Evaluationsberichtezu allen Schulen der Schulgemeinde Wangen-Brüttisellen• Die aktuellen Legislaturziele der Schulpflege Wangen-Brüttisellen.3.2. Forschungsergebnisse ForschungsergebnisseDie Unterrichtsentwicklung in der Schule Wangen-Brüttisellen stützt sich auf gemeinsameKriterien für einen guten Unterricht 3 ab. Mittlerweile sind die Qualitätsmerkmalefür einen guten Unterricht sehr gut erforscht. Wir arbeiten mit denMerkmalen für einen guten Unterricht von Andreas Helmke 4 (vgl. Element 3, Kap.10.2.1).3.3. Das IQES-Modell 5 eines unterrichtszentrierten Qualitätsmanagements Das IQES-Modelleines unterrichtszentriertenQualitätsmanagementsDas Modell umfasst sechs Handlungsebenen mit je zwei Elementen. Acht Elementesind auf der Ebene der Schule als pädagogischer und betrieblicher Einheitangesiedelt, zwei Elemente auf der Gemeindeebene und zwei auf der kantonalenEbene. Dazu kommt – als wichtiges ergänzendes Element – die Kooperation mitPartnern der Schule. Diese ist auf allen Handlungsebenen wichtig: auf der Ebeneder Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen steht die Zusammenarbeit mitden einzelnen Erziehungsberechtigten im Vordergrund. Auf den weiteren Handlungsebenengeht es darum, mit externen Partnern zu kooperieren, um die Bildungschancender Lernenden zu verbessern.Alle Elemente beziehen sich auf das Ziel einer Schule, die eine gute Bildung für2345Prof. Rolf Dubs: Die Führung einer Schule. Leadership und Management. Zürich 2005: Verlag SKV. 7. Kapitel «Dergemeinsame Fokus: Hohe Bildungsqualität, Lern- und Laufbahnerfolg»Franz E. Weinert: Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird. In. Freund, J., Gruber, H. &Weidinger, W. (Hrsg.): Guter Unterricht – Was ist das? Aspekte von Unterrichtsqualität (S. 7-18). Wien 1998. ÖBVPädagogischer VerlagHelmke, Andreas: Unterrichtsqualität erfassen, bewerten, verbessern. Seelze-Velber 2003 (Kallmeyer); siehe auch:Hilbert Meyer: Was ist guter Unterricht? Berlin 2004 (Cornelsen-Scriptor)Brägger, G. und Posse, N.: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen (IQES) Bd. 1. Bern2007: h.e.p- Verlag17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 6 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellendie Lernenden sicher stellt:Das IQES-Modell verfolgt nicht den Anspruch, vollumfänglich alle erdenklichenQualitätsbereiche einer Schule darzustellen. Vielmehr fokussiert es pro Handlungsebeneauf zwei Schlüsselthemen für den Erfolg der Schule. Wenn wir unsereKräfte dort bündeln, erreichen wir einen maximalen Ertrag.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 7 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen3.4. Eigenverantwortliches Lernen 6Eine zeitgemässe Unterrichtsentwicklung fördert das eigenverantwortliche Lernen.Dabei sind vier Elemente kennzeichnend:• individuelles Lernen• kooperatives Lernen• Lernen lernen• Verankerungen im UnterrichtsalltagIndividuelles LernenSchülerinnen und Schüler lernen nach Möglichkeit auf ihre eigene Weise, in ihremeigenen Tempo, und sie arbeiten an Lernzielen, die für sie relevant und angezeigtsind. Die Lehrpersonen nutzen die Chancen des Kooperativen Lernens für dieDifferenzierung, und sie befassen sich in Unterrichtsteams damit, wie sie Ressourcenschonend arbeitsteilig die Differenzierung in ihren Klassen pflegen können(vgl. Ergebnisse der externen Schulevaluationen).Kooperatives LernenDie Schülerinnen und Schüler lernen miteinander, voneinander und füreinander.Bestimmte Arbeitsformen sorgen dafür, dass alle Lernenden in einem hohen Masseaktiv sind und niemand eine Verantwortung für die Gruppenergebnisse an anderedelegieren kann.6Brägger, G (2009). schulentwicklung.ch GmbH17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 8 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenLernen lernenSowohl das individuelle als auch das kooperative Lernen nutzen diese gemeinsameGrundlage: Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Lern- und Arbeitstechniken,kennen geeignete Methoden und Strategien und können sie kompetentanwenden.Verankerung im AlltagsunterrichtDas individuelle und das kooperative Lernen finden nicht in einem neuen Unterrichtsfachstatt, sondern beide Arten des Lernens werden im Alltagsunterricht nachMöglichkeit in allen Fächern gepflegt.4. Ziele und Grundsätze für das Qualitätsmanagement in der SchuleWangen-Brüttisellen4.1. Der Unterricht und der Lernerfolg stehen im ZentrumUnsere Schule hat in den letzten Jahren ihre Strukturen, Verantwortlichkeiten,Aufgaben und Kompetenzen neu und zeitgemäss geordnet. All diese Bemühungenstehen im Dienste der eigentlichen Aufgabe der Schule: Für den Schul- undLaufbahnerfolg der Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde sollen die bestmöglichenVoraussetzungen geschaffen werden. Nun rückt das Kerngeschäft derSchule vermehrt in den Vordergrund. Dieses <strong>Konzept</strong> beschreibt ein unterrichtszentriertesQualitätsmanagement für die Schule Wangen-Brüttisellen.Ziele und Grundsätzefür das <strong>QM</strong>Lernerfolg4.2. Die Schule Wangen-Brüttisellen orientiert sich an vereinbarten QualitätsansprüchenSchulleitungen und Lehrpersonen verantworten die Qualität von Schule und Unterricht.Dabei berücksichtigen sie auch Erwartungen der verschiedenen Anspruchsgruppen(Abnehmende Stufen und Schulen, Betriebe, Erziehungsberechtigte, Lernende)und Erkenntnisse der Unterrichtsforschung. Die gelegentlich unterschiedlichenVorstellungen werden gegeneinander abgewogen. Entscheide der Verantwortlichender Schule werden nachvollziehbar an die Interessengruppen kommuniziert.Q-Ansprüche4.3. In unserem Qualitätsmanagement sind alle Beteiligten einbezogen. Einbezug BeteiligteDie Schule benötigt Vorgaben der Schulpflege, um ihre Arbeit auf die lokalen Bedürfnisseauszurichten. Schulleitungen und Lehrerschaft orientieren sich daran,aber auch am Bedarf, den sie im Alltag und im Gespräch mit den erwähnten Anspruchsgruppenerkennen. Nicht zuletzt leisten die Lernenden einen wesentlichenTeil der Qualitätssicherung: Kinder und Jugendliche lernen in der Schule Wangen-Brüttisellen, über ihr Lernen, Arbeiten und Verhalten nachzudenken und dieseswirksam zu entwickeln. Dazu arbeitet die Schule eng mit den Erziehungsberechtigtenzusammen und definiert diese Zusammenarbeit.4.4. Wir orientieren uns an professionellen Standards für die QualitätssicherungDatenorientiertes Feedback und Evaluationen bilden die Basis der Qualitätsentwicklung.Die systematische Erhebung der benötigten Daten und eine sinnvollProfessionelleStandards17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 9 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellengestaltete Prozessdokumentation sind ein wichtiger Bestandteil unserer Qualitätsarbeit.4.5. Einheit und Vielfalt gewährleisten Kohärenz und Identifikation Einheit und Vielfalt Kohärenzund IdentifikationUnter einem gemeinsamen Dach, das eine innere Übereinstimmung in unsererQualitätsarbeit schafft, lernen und arbeiten unterschiedliche Menschen in unterschiedlichenSchulen. Innerhalb eines Rahmens, der Übereinstimmung, Orientierungund Sicherheit verschafft, erkennen alle Beteiligten einen Spielraum, den siemit ihrem Beitrag gestalten können. Das ermöglicht Sinngebung und eine hoheMotivation. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, gut zu unterrichten und zulernen. Aber guter Unterricht und gutes Lernen lassen keine Beliebigkeit zu: Wirorientieren uns an Beispielen der besten Praxis und sind bereit, Überliefertes zuhinterfragen.4.6. Wir richten die Qualitätsarbeit auf die wesentlichen Erfolgsfaktorenaus:Die in diesem <strong>Konzept</strong> beschriebene Unterrichtsentwicklung zielt direkt auf dasprofessionelle Wissen und Können der Lehrpersonen: 7• Lehrmethoden und Lehr-/Lern-Szenarien,• Klassenführung,• Kompetenzen der Lehrpersonen,• Verwendung von Lehrmaterial, das die Wirksamkeit des Unterrichts unterstützt.Zusätzlich werden unsere Schulen in ihrer Handlungsfähigkeit, ihrer Führung undSelbststeuerung gestärkt:• Die Schulleitungen verfügen über Kenntnisse und Instrumente, um die Unterrichtsführungder Lehrpersonen wirksam zu fördern und zu beurteilen.• Instrumente für die Selbstevaluation und professionelle Reflexion unterstützendie Selbststeuerung der Schulen auf allen Ebenen: Unterrichtsgestaltung, individuellesund kooperatives Lernen der Schülerinnen und Schüler, unterrichtsbezogeneZusammenarbeit der Lehrpersonen, Unterstützung durch Expertinnenund Experten, Führung durch die Schulleitungen.• Die Schulpflege verfügt über Kenntnisse und Instrumente zur Steuerung derQualitätsentwicklung.Ausrichtung aufErfolgsfaktoren7Helmke, A. (2009). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts.Seelze: Klett/Kallmeyer.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 10 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen5. QualitätsnormenFür die Arbeit in den nachstehend beschriebenen Elementen unseres Qualitätsmodellsorientiert sich die Schule Wangen-Brüttisellen an Qualitätskriterien. Siekönnen gesamthaft in einem Qualitätsleitbild dargestellt werden. Es enthält diebedeutsamsten Qualitätsmerkmale in allen relevanten Bereichen eines unterrichtszentriertenQualitätsmanagements (Unterrichts-Feedback, Zielvereinbarungenin der Mitarbeiterführung, Standortbestimmungen von Unterrichtsteams oderSchulpflege etc.).Qualitätsnormen6. SchulprogrammeFür die mittelfristige Planung der Schulentwicklung existieren an der Schule Wangen-BrüttisellenSchulprogramme. Die Schulprogramme gelten für 4 Jahre undkönnen bei Bedarf aktualisiert werden. Sie nehmen Bezug auf die Legislaturziele,Projektaufträge und externen Evaluationen. Sie sind die Grundlage für die Jahresplanungder Schulen in Wangen-Brüttisellen.Einflussfaktoren auf die Schulprogramme sind:• kantonaler Bildungs- und Erziehungsauftrag• Systematik zur Förderung der fachlichen und überfachlichen Kompetenzen• <strong>Konzept</strong> Qualitätsmanagement und Q-Leitbild• Legislaturziele der Schulpflege• Erkenntnisse aus der internen Evaluation• Erwartungen von Anspruchsgruppen der Schule• Interessen von Lehr- und Fachpersonen, Schülerinnen und Schülern• Ergebnisse der Externen Schulevaluation (Fachstelle für Schulbeurteilung)Schulprogramme7. Funktionen, Rollen, OrganisationSchulpflege • Führt die Schule strategisch, definiert Ziele und Rahmenbedingungenfür die Schulen• fordert Umsetzung ihrer Legislaturziele bei den Schulleitungenein• bewilligt Ressourcen• unterstützt die Schulleitungen in Konfliktfällen• nimmt die jährliche Rechenschaftslegung der Schulleitungenentgegen und prüft diese (Controlling)Schulleitungen • verantworten die Schulqualität• überprüfen die Unterrichtsqualität• nehmen die pädagogische, personelle und organisatorischeFührung wahr• leiten die Unterrichtsentwicklung• führen das schulinterne <strong>QM</strong>• sorgen für sinnvoll zusammengesetzte UnterrichtsteamsFunktionen, Rollen,Organisation17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 11 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenUnterrichtsteamleitungen• fordern die Zusammenarbeit in Unterrichtsteams ein• sorgen für die notwendige Weiterbildung• arbeiten mit den Koordinator/-innen der Unterrichtsteams zusammen,betreuen und unterstützen diese• regen die Anwendung der schüleraktivierenden Methoden imUnterricht an• regen den Erfahrungsaustausch in den Unterrichtsteams an• koordinieren den Aufbau eines gemeinsamen Methoden- undAufgabenrepertoires• unterstützen die Schulleitungen bei kollegiumsinternen Veranstaltungenzum Austausch von Erfahrungen• reflektieren ihre Arbeit mit anderen Koordinator/-innen• unterrichten die Schulleitungen über Erfolge und SchwierigkeitenLehrpersonen • verantworten die Qualität ihres Unterrichts• bringen sich in die Unterrichtsteams ein• erproben die schüleraktivierenden Methoden in ihrem Unterricht• beteiligen sich am Aufbau eines gemeinsamen Methoden- undAufgabenrepertoires und wenden dieses wie vorgesehen an• berichten den Koordinator/-innen der Unterrichtsteams überihre Erfahrungen• legen gegenüber ihrer Schulleitung Rechenschaft über dieeigene Unterrichtsentwicklung und -qualität ab.8. RessourcenDie Weiterentwicklung unserer Schule und des Unterrichts und die gemeinsameund individuelle Weiterbildung benötigen Ressourcen. Die Schulpflege stellt dafürim Rahmen der kantonalen Vorgaben und ihrer finanziellen Möglichkeiten jährlichentsprechende finanzielle Mittel und Zeitgefässe zur Verfügung.Bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements und der Schulentwicklung berücksichtigendie Schulleitungen und die Schulpflege die vorhandenen Ressourcen.Sie planen die nötigen Aufträge und Umsetzungspunkte so, dass die Gesamtbelastungihrer Schulen und des Kollegiums möglichst gleichmässig verteilt ist.Spezialfunktionen im Qualitätsmanagement (z.B. Qualitätsbeauftragte) können mitspeziellen Teilpensen-Vereinbarungen ausgestattet werden, falls ihre Aufgabenden Rahmen des Berufsauftrags übersteigen.Lehrpersonen bringen sich aktiv in die bestehenden und neuen Zusammenarbeitsgefässeein. Sie leisten die Kooperation in den Unterrichtsteams als Teil ihresBerufsauftrags. Dabei sorgen sie dafür, dass Entlastung durch arbeitsteiliges Vorbereitenvon Lerneinheiten gelingt. Ebenso nutzen sie die Unterrichtsteams alsRessource für das eigene Weiter-Lernen und ihre Gesunderhaltung im Beruf.Ressourcen17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 12 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen9. QualitätsmodellQualitätsmodell9.1. Ebene Schülerinnen und Schüler Ebene Schülerinnenund SchülerWichtigster Bezugspunkt des Qualitätsmanagements sind die Lernprozesse undLernergebnisse der Schülerinnen und Schüler. Weil unsere Schule an einemnachhaltigen Lernen der Schülerinnen und Schüler interessiert ist, setzt sieSchwerpunkte in der Unterrichtsentwicklung und in der systematischen Förderungund Beurteilung der Kompetenzen von Lernenden.9.1.1. Element 1: Eigenverantwortliches Lernena) KurzbeschreibungWer Lernenden zu mehr Erfolg verhelfen will, muss sie dafür qualifizieren, mehrVerantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, sich besser in ihren Leistungen undihrem Lernverhalten einschätzen und selbst regulieren zu können. Eine Kernaufgabeunserer Schule besteht deshalb darin, die Schülerinnen und Schüler zu einemaltersgerechten selbstständigen Lernen und Arbeiten zu erziehen.„Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird“ (Weinert8 ). Guter Unterricht zeichnet sich dadurch aus, dass Schülerinnen und Schülerverschiedenste Möglichkeiten haben, selber im Lernen aktiv zu sein, selbstständigInformationen zu verarbeiten, zu recherchieren, zu experimentieren, zu präsentieren,zu üben und zu wiederholen. Vielfältige Handlungs- und Trainingsmöglichkeitengeben Gelegenheit, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln und zu vertiefen.Wir fördern das selbstständige Lernen der Schülerinnen und Schüler, indem dieLehrpersonen gemeinsam kooperative und schüleraktivierende Lernformen in denUnterricht einführen. Dabei orientieren wir uns an Erfahrungen und Untersuchungendie zeigen, dass eine schrittweise Einführung kooperativer und schüleraktivierenderLernformen• zu mehr Lernerfolgen für alle Schülerinnen und Schüler führt• gleichzeitig das fachliche und soziale Lernen fördert• zu positiven zwischenmenschlichen Beziehungen und zu einem gutenLernklima beiträgt.Eigenverantwortliches Lernen ist• individuell:Lernen im eigenen Tempoindividuelle Auseinandersetzung mit dem StoffAufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad• kooperativ:voneinander lernenmiteinander lernenfüreinander lernen• methodenkompetent:Lerntechniken nutzen8Franz E. Weinert: Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird. In. Freund, J., Gruber, H. &Weidinger, W. (Hrsg.): Guter Unterricht – Was ist das? Aspekte von Unterrichtsqualität (S. 7-18). Wien 1998. ÖBVPädagogischer Verlag17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 13 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttiselleneigene Lernstrategien einsetzendas Lernen reflektierenb) Ziele• Verantwortung für das eigene Lernen der Schülerinnen und Schüler stärken• Schülerinnen und Schüler anregen über ihre Lernprozesse und -ergebnisse zu reflektieren• binnendifferenzierende Lernangebote schaffen (z.B. erweiterte Lernformen,vgl. unten)• mit kooperativen Lernformen das selbstständige Lernen fördern• schüleraktivierende Aufgaben und Lernmaterialien entwickeln und einsetzen• Schülerinnen und Schüler mit den für sie passenden Lernstrategien undArbeitstechniken vertraut machenc) Mittel und Ressourcen• Methoden- und Aufgabenpool für individualisierende und kooperativeLernformen: Methodenkoffer und weitere Unterlagen auf IQES online fürdie Lehrpersonen• erweiterte Lernformen (z.B. Gruppen- und Partnerarbeit, Projekt-/Werkstattunterricht, Wochenplanunterricht usw.)• Schülertrainings (Arbeitstechniken) zum eigenverantwortlichen Lernenund Arbeiten• schulinterne Weiterbildung zum eigenverantwortlichen Lernen und zuschüleraktivierenden Lernformen• gemeinsame Unterrichtsplanung der vorangehenden Punkte• einheitliche Befragungs- und Reflexionsinstrumente für die Lehrpersonenund Schüler/-innen• finanzielle und zeitliche Mittel für schulinterne Weiterbildungen (Methodentrainings)• gemeinsame, als verbindlich vereinbarte Qualitätsvorstellungend) Verantwortlichkeit• Lehrpersonen: Gezielter Aufbau von eigenverantwortlichen Lernformen.Information der Erziehungsberechtigten über den Beitrag, den sie (z.B.bei Hausaufgaben) leisten können.• Schülerinnen und Schüler: Aktive Teilnahme am Unterricht. Beteiligungan der Reflexion ihres Lernens.• Erziehungsberechtigte: Unterstützung ihres Kindes gemäss Absprachemit der Lehrperson.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 14 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellene) Mindeststandards• Die Schulleitungen reflektieren mit den Lehrpersonen in den Mitarbeitergesprächenihre Praxis des eigenverantwortlichen Lernens. Wo es angezeigterscheint, werden diesbezüglich Ziele vereinbart, die sich auf daseigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler auswirken. InUnterrichtsbesuchen werden diese Ziele überprüft.• Jede Lehrperson gibt im Mitarbeitergespräch Auskunft, wie sie gegenwärtigihren Unterricht reflektiert, die Lehr-/Lernformen und -methoden anpasstund weiter entwickelt (vgl. Element 6).• Jedes Unterrichtsteam einigt sich auf schüleraktivierende und kooperativeLernformen, die es schrittweise im Unterricht einführt (vgl. Element 5).9.1.2. Element 2: Aufbau von Kompetenzena) KurzbeschreibungEine gute Allgemeinbildung bildet eine zentrale Basis für die individuelle Lebensgestaltungund ist gleichzeitig eine wichtige Voraussetzung für schulischen undberuflichen Erfolg. Allgemeinbildung beschränkt sich jedoch keineswegs auf dasinhaltliche Stoffwissen. Unser Qualitätsmanagement ist zeitgemäss, da es sichunterrichtszentriert orientiert und von einem erweiterten und ganzheitlichen Kompetenzbegriffausgeht: 9Entsprechend diesem erweiterten Bildungsbegriff wird Lernen nicht am durchgenommenenLernstoff festgemacht, sondern der Lernerfolg misst sich daran, wasSchülerinnen und Schüler am Ende grösserer Bildungsabschnitte wirklich können:Es geht um Handlungskompetenzen.Reines Fach- und Faktenwissen allein genügt hier nicht, sondern es braucht überfachlicheKompetenzen, die den Erwerb nachhaltigen Handlungswissens überhauptermöglichen. Dieses Thema ist aus den folgenden Gründen für einen gutenUnterricht besonders bedeutsam:Zahlreiche Schülerinnen und Schülern• beherrschen die für sie wirksamen Lern- und Arbeitstechniken nicht mangelnde Lernkompetenz• benehmen sich ungünstig (u.a. in der Kooperation in Gruppen) und erschwerenden Unterricht mangelnde Sozialkompetenz• haben zu wenig Bewusstheit über sich selbst und über ihr Verhalten, kennenihre optimalen Lern- und Arbeitsrhythmen nicht, verfügen über zuwenig Selbstdisziplin mangelnde SelbstkompetenzKooperative Lernformen setzen überfachliche Kompetenz voraus, genau so wiesie diese auch fördern und entwickeln. Sie sind Bedingung und Lernziel zugleich.Ein Lernkompetenzen-Curriculum unterstützt die Lehrpersonen in diesem Aufbau.Sie können darin erkennen:• welche kooperativen Lernformen geeignet sind, um bestimmte überfachlicheKompetenzen schrittweise zu wecken und aufzubauen• in welcher aufsteigenden Reihenfolge die verschiedenen Lernformenverwendet werden könnten, um die Kompetenzen zu entwickeln9Brägger, G (2009). schulentwicklung.ch GmbH17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 15 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenEin gezielter und koordinierter Kompetenzaufbau verhilft Schulen zu einem entscheidendenQualitätsgewinn. Dies bedeutet:• Lehrpersonen orientieren sich an gemeinsamen überfachlichen Kompetenzzielen.• Sie planen dazu einen gezielten Aufbau über Klassen und Stufen hinweg.• Dazu stellen sie kooperativ und arbeitsteilig geeignete Lerneinheiten zusammenund machen sie allen Lehrpersonen verfügbar.• Sie beobachten, beraten und reflektieren gemeinsam deren Einführung inkooperativen Lerngemeinschaften.Die unten stehenden Kompetenzen stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zueinanderund werden durch geeignete Methoden gleichermassen gefördert:Fachkompetenz Sozialkompetenz SelbstkompetenzSprachenkenntnisseLese- und Schreibfähigkeiten,Fremdsprachefähigkeiten ...Mathematisch-naturwissenschaftlicheFähigkeitenbeobachten, vergleichen, Probleme lösenWissenFakten, Regeln, Begriffe, Definitionen ...Konstruierengestalten, schreiben, strukturieren, …VerstehenPhänomene, Argumente, Erklärungen, ...ErkennenUnterschiede und Zusammenhänge, ...UrteilenSachverhalte, Themen, Massnahmen, ...Kommunizierensprechen, zuhören, fragen, diskutierenArgumentierenbegründen, Perspektiven wechseln, …Kooperierenunterstützen, regeln, mitarbeiten,integrieren, …Miteinander lernenwechselseitig lehren undlernen …Konflikte lösenKritik üben und annehmen, Gesprächeleiten, beraten ……..Entwicklung von:SelbstvertrauenSelbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl, ...VerantwortungsbereitschaftVerantwortung für sich, andere, dieUmwelt übernehmen …Motivation und LernfreudeAufmerksamkeit und Bewusstheit,eigene Lernziele setzen, …WerthaltungenRespekt, Wertschätzung, …Frustrationstoleranzmit Belastungen und Misserfolgenumgehen lernen, …realistisches Selbstbildeigene Stärken u. Schwächen erkennen,sich ganzheitlich wahrnehmenÜber Methoden verfügengestalten, visualisieren, vortragen,gut zusammenarbeiten, …Informationen verarbeitenrecherchieren, nachschlagen,lesen, zusammenfassen …LernkompetenzLernstrategien einsetzenüber individuelle Lernstrategienverfügen, z.B. Lesestrategien, …Organisierenüber wirksame ArbeitstechnikenUnterrichtszentriertes <strong>QM</strong>verfügen, effizient arbeiten, …Das Lernen reflektierendas eigene Lernen verstehen u. regulieren,bilanzieren, Feedback geben u. nehmen…Problemlöseneigene Lösungswege finden undbewerten, Konflikte lösen, …Beratungsteam schulentwicklung.ch02.06.2011, Seite 27b) Ziele• Die Lehrpersonen planen den Erwerb von Fach-, Selbst-, Sozial- undLernkompetenzen durch die Schülerinnen und Schüler. Geeignete Methodenermöglichen den gleichzeitigen Erwerb verschiedenartiger Kompetenzen.• Die Lehrerschaft orientiert sich an einer Zusammenstellung, die den gezieltenAufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen über dieStufen hinweg beschreibt.c) Mittel und Ressourcen• Zusammenarbeit im Unterrichtsteam: Unterrichtsplanung (gezielter Kompetenzerwerb,dafür geeignete Methoden)• Gemeinsame Bildungsziele der Schule in diesen überfachlichen Kompetenzen:Schwerpunkte, an denen verbindlich gearbeitet wird und die ein17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 16 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenlernförderliches Zusammenleben in Klasse und Schulhaus wie auch erweiterteoder kooperative Lernformen ermöglichen.• Schülertrainings (Arbeitstechniken) zum eigenverantwortlichen Lernenund Arbeiten• Beobachtungs- und Feedbackinstrumente für den Unterricht (für Schülerfeedback)• Finanzielle und zeitliche Mittel für schulinterne Weiterbildungen zur Förderungvon Fach-, Lern-/Lern-, Sozial- und Selbstkompetenzen. Kompetenzraster(bzw. Dreijahresplanung) zu den fachlichen und überfachlichenKompetenzen• Methodenpool für schüleraktivierende und kooperative Lernformen• Methoden- und Lernkompetenzen-Curriculum für die Lehrpersonen derSchule Wangen-Brüttisellend) VerantwortlichkeitGemeinsame Verantwortung für die gezielte Förderung von Schülerkompetenzen:• Lehrpersonen: Gezielter Aufbau von fachlichen und überfachlichen Kompetenzenim Unterricht.• Schülerinnen und Schüler: Beteiligung an der Reflexion ihres Lern-, Arbeits-und Sozialverhaltens.• Erziehungsberechtigte: Unterstützung ihres Kindes gemäss Absprachemit der Lehrperson.e) Mindeststandards• Im Schulprogramm werden die Weiterbildung der Lehrpersonen sowie dieUmsetzung der Kompetenzförderung und -beurteilung der Schülerinnenund Schüler festgelegt.• Für die Lehrpersonen stehen passende Methodensets für die Förderungder überfachlichen Kompetenzen zur Verfügung.• Diese Methodensets orientieren sich an einem gezielten Aufbau vonüberfachlichen Kompetenzen über die Klassen und Stufen hinweg.• Jede Lehrperson arbeitet mit Schülerinnen und Schülern jeweils gezieltan einzelnen überfachlichen Kompetenzen.• Lehrpersonen und Schule holen gezielt Rückmeldungen ein (360°-Feedback), um herauszufinden, bis zu welchem Grad es gelungen ist,entsprechende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler aufzubauenund zu fördern.9.2. Ebene Lehrerinnen und Lehrer Ebene Lehrerinnenund LehrerKompetente, motivierte Lehrerinnen und Lehrer sind die wichtigste Ressourceunserer Schule. Die Schul- und Unterrichtsqualität in unserer Gemeinde lebt davon,dass jede Lehrperson an ihrer professionellen und persönlichen Weiterentwicklungkontinuierlich arbeitet. Indem Lehrpersonen regelmässig ihre eigene Arbeitreflektieren, Feedback einholen und sich in Teams an der Weiterentwicklungdes Unterrichts beteiligen, leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Qualitätder Schule und zur Qualität der eigenen Arbeit.Auch wenn Teamarbeit in der Schule eine zunehmend bedeutsame Rolle spielt17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 17 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen(Elemente 5 und 6), nimmt das individuelle Handeln der Lehrperson dennoch denwichtigsten Raum ein. Für die Qualität ihrer Praxis ist daher das individuelle Reflektieren,Optimieren und Lernen zentral.9.2.1. Element 3: Guter Unterrichta) KurzbeschreibungSich auf den Unterricht als Kernaufgabe der Schule zu besinnen ist ein wichtigesAnliegen vieler Lehrerinnen und Lehrer. Ein gelungener Unterricht ist eine der bedeutsamstenQuellen der Berufszufriedenheit für viele Lehrpersonen. Sie schätzendie Arbeit mit den Kindern oder Jugendlichen und ihren pädagogischen und didaktischenSpielraum beim Unterrichten.Mittlerweile sind die Qualitätsmerkmale guten Unterrichts sehr gut erforscht. GuterUnterricht kann auf sehr verschiedene Weise, aber keineswegs auf beliebige Weiseverwirklicht werden. Auf diese Qualitätsmerkmale nehmen unsere LehrpersonenBezug, um den eigenen Unterricht zu reflektieren und weiterzuentwickeln.Wirksamer Unterricht fördert das aktive Lernen und den Kompetenzerwerb derSchülerinnen und Schüler. Er orientiert sich an einem umfassenden Kompetenzbegriff(vgl. Element 2). Da Lernen ein individueller Vorgang ist, verwenden dieLehrpersonen unserer Schule auf die Gestaltung der Lernarrangements eine besondereBedeutung. Die Wirksamkeit des Lernens steht und fällt damit, inwieweites gelingt, individuellen Zugängen, Neigungen, Interessen, Arbeitsweisen undDenkstilen gerecht zu werden. Daher ist die Unterrichtsgestaltung an unsererSchule auf das (unterschiedliche) Lernen der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet.Merkmale guten Unterrichts 10 :1 effiziente Klassenführung2 lernförderlichesUnterrichtsklima3 vielfältigeMotivierung4 Strukturiertheit und Klarheit5 Wirkungs- und Kompetenzorientierung6 Orientierung an den Schülerinnen undSchülern7 Förderung aktiven, selbstständigenLernens8 Variation von Methoden und Sozialformen9 Konsolidierung, Sicherung intelligentesÜben10 Umgang mit Heterogenität und gutePassung (Ziele, Lernvoraussetzungen,Unterrichtsgestaltung)b) Ziele• Für die einzelnen Klassen und Stufen sind gemeinsame Lernziele oderKompetenzen festgelegt, die einen Vergleich der Klassen erlauben.• Die Lehrpersonen haben Kenntnis <strong>vom</strong> Leistungsstand ihrer Klasse verglichenmit Referenzwerten.• Der Leistungsstand der Klasse hat Auswirkungen auf den Unterricht unddie Notengebung.• Die Lehrpersonen orientieren sich an gut erforschten Kriterien für einenguten Unterricht. Priorität haben die Kriterien, welche in der Schule ver-10Helmke, Andreas: Unterrichtsqualität erfassen, bewerten, verbessern. Seelze-Velber 2003 (Kallmeyer); siehe auch:Hilbert Meyer: Was ist guter Unterricht? Berlin 2004 (Cornelsen-Scriptor)17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 18 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttiselleneinbart sind.c) Mittel und Ressourcen• Vergleichsprüfungen (gemeindeintern, Klassencockpit, Stellwerk; mitBudget)• Teamanlässe, in denen Kriterien für guten Unterricht bezeichnet und geeignetesUnterrichtsmaterial aus den Unterrichtsteams für alle Lehrpersonenvorgestellt werden.• Unterrichtsmaterial auf dem Schulserver• Unterrichtsbeobachtungsbogen (als Orientierungshilfe für die Lehrperson,fokussiert auf die Kriterien für guten Unterricht)• Individuelle und schulinterne Weiterbildungen (Forschungsergebnisseund eigene Erfahrungen zu erfolgreicher Lehr-/Lernpraxis)• Erkenntnisse der Unterrichtsforschung (nach Helmke) mit Kriterien für einenguten Unterricht• Qualitätsleitbild• Erfahrungen anderer Lehrpersonen• Den Schulen stehen finanzielle und zeitliche Mittel für individuelle undschulinterne unterrichtsbezogene Weiterbildungen zur Verfügung.d) Verantwortlichkeiten• Lehrperson: Primäre Verantwortung für den eigenen Unterricht.• Schulleitungen: Gemeinsame Weiterbildung und individuelle Zielvereinbarungenfür Lehrpersonene) Mindeststandards• Jede Lehrperson optimiert einzelne Kriterien für guten Unterricht.• Die Lehrpersonen überprüfen die Wirkungen des Unterrichts und nutzendafür klassenübergreifende Lernstands-Erhebungen.• Die Schulleitungen vereinbaren mit den Lehrpersonen in den MitarbeitergesprächenZiele, die sich auch auf den Unterricht beziehen.9.2.2. Element 4: Individual-Feedbacka) KurzbeschreibungSich auf den Unterricht als Kerngeschäft der Schule zu besinnen, ist für jedeLehrperson mit der professionellen (Selbst-)Verpflichtung verbunden,• den eigenen Unterricht ins Zentrum des beruflichen Lernens und der persönlichenQualitätspflege zu rücken• die Wirksamkeit des gewählten Lehr- und Lernformen zu prüfen• Feedback zu nutzen, um herauszufinden, unter welchen BedingungenSchülerinnen und Schüler erfolgreich und motiviert lernen können• sich eigener Stärken und Schwächen in der Unterrichtsführung bewusstzu werden und• sich Ziele für die Verbesserung des eigenen Unterrichts zu setzen.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 19 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenEines der wichtigsten Lern-Instrumente ist das individuelle Feedback. Es erlaubtder einzelnen Lehrperson, ihren „blinden Flecken“, ihren Stärken und Schwächen,der Wirkung ihres Handelns auf die Spur zu kommen. Die Lehrperson holt gezieltFeedbacks von Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen sowie Elternein. Die Rückmeldungen helfen, die eigene pädagogische Praxis zu optimierenund weiter zu entwickeln.Zusammen mit der Beurteilung durch die Schulleitung im Mitarbeitergespräch (vgl.Element 7) ergibt sich so eine 360°-Rückmeldung, das der Lehrperson hilft, ihrprofessionelles Handeln bedürfnis- und bedarfsgerecht auszurichten. An derSchule entsteht eine Feedbackkultur, in der Lernbereitschaft nicht nur als eineindividuelle, sondern auch als eine institutionelle Haltung wahrnehmbar ist.Beim Feedback von Lernenden und Eltern geht es nicht darum, die Lehrpersonennach ihrer methodischen Kompetenzen zu beurteilen. Schüler/-innen und Elternsind keine schulischen Fachpersonen. Vielmehr steht die gegenseitige Informationüber das Unterrichts- und Lerngeschehen im Vordergrund: „Was müssen wirvoneinander wissen, damit das Lehren und Lernen optimal gelingen kann?“ Einesolche Haltung signalisiert, dass nicht allein die Lehrpersonen für das Gelingendes Unterrichts verantwortlich sind. Für den Erfolg in der Lern- und Bildungslaufbahnsind alle drei Parteien (Lehrperson, Eltern und Lernende) verantwortlich.b) ZieleDie Lehrperson besitzt zum Lehr-/Lernprozess nützliche Rückmeldungen ausSicht von Kolleginnen / Kollegen, Schülerinnen / Schülern, Erziehungsberechtigtenund Abnehmern („360°-Feedback“). Diese vermitteln ihr• Informationen über – beabsichtigte und unbeabsichtigte – Wirkungen dereigenen Praxis• die Kenntnis von Wahrnehmungen, Werthaltungen und Erwartungen andererrelevanter Personen,• Wissen über die Wirkungen von bestimmten Lehr- und Lernformen,• Kenntnisse von „Blinden Flecken“ im eigenen Handeln,• Hinweise zur Optimierung und Verbesserung der eigenen Unterrichtspraxis,• einen offenen Austausch über das individuelle professionelle Handeln imKollegium oder im Unterrichtsteam.c) Mittel und Ressourcen• Schriftliche Rahmenbedingungen für das kollegiale Feedback: VereinbarungKollegiales Feedback, Beobachtungsraster Unterrichtsbesuche,Raster Feedbackgespräch, Vollzugsmeldung an die Schulleitung.• Instrumente für das Schülerfeedback: Fragebogen und dialogische Kurzfeedbackformenfür den Unterricht• Instrumente für das Elternfeedback: Fragebogen und dialogische Kurzfeedbackformenfür Eltern-Veranstaltungen• Unterrichtsbesuche und Feedback durch Kolleginnen und Kollegen mitdem Unterrichtsbeobachtungsbogen (vgl. Element 6)• Instrumentensammlungen für das Individualfeedback: Unterrichtsbeobachtungsbogen,Fragebogen, dialogische Kurzfeedbackformen17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 20 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellend) Verantwortlichkeiten• Lehrperson: Für das Einholen und Auswerten der Feedbacks ist die einzelnePerson verantwortlich. Die erhobenen Daten bleiben in ihrer Hand.• Schulleitungen: Sie sorgen mit Unterstützung und den geeigneten Instrumentendafür, dass das Individual-Feedback professionell durchgeführtwird.e) MindeststandardsRegelmässig erleben die Lehrpersonen Unterrichtsbesuche, verbunden mit einemFeedbackgespräch, das sich auf gemeinsam vereinbarte Kriterien abstützt. Diesleisten Kolleginnen und Kollegen wie auch die Schulleitungen.• Lehrpersonen besuchen gegenseitig ihren Unterricht in regelmässigenAbständen.• Alternative: Gezielte Visionierung von eigenen Lektionsteilen im Film.• Regelmässig findet ein Schülerfeedback zu relevanten Fragestellungenstatt. Es unterstützt die Lehrperson und die Lernenden in ihrem Handelnim Dienste eines lernförderlichen Unterrichtsgeschehens.• In sinnvollen Abständen holt die Lehrperson ein Feedback von Eltern ein.• Nach Übertritten findet zwischen den Lehrpersonen der abgebenden undder abnehmenden Stufe ein kriteriengestütztes Feedbackgespräch statt.• Die Feedbackergebnisse und Folgerungen daraus sind den Feedback-Gebenden bekannt.9.3. Ebene Team9.3.1. Element 5: Arbeit in UnterrichtsteamsDer Unterricht ist nach wie vor das Herzstück der Schule. Deshalb muss sich dieschulinterne Zusammenarbeit vor allem auf den Unterricht und das Lernen beziehen.Kooperation macht für viele Lehrpersonen vor allem Sinn, wenn sie die eigeneUnterrichtsarbeit unterstützt und als Gewinn bringend erlebt wird: „Kooperationwird dann als besonders motivierend betrachtet, wenn sie direkt etwas für denUnterricht bringt oder wenn schulnahe Themen, welche alle betreffen, aufgegriffenwerden, so etwa Gewalt auf dem Pausenplatz, Suchtverhalten oder Disziplin.“ 11Unsere Schule hat die wachsende Bedeutung des Wissens über die Lernprozessevon Schülerinnen und Schülern erkannt. Sie hat damit begonnen, in Unterrichtsteamssystematisch den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Lehrpersonenzu pflegen. Diese professionellen Lerngemeinschaften befassen sich mitder Frage, wie Schülerinnen und Schüler lernen und welche unterrichtlichen Faktorenihnen helfen, dabei erfolgreicher und effektiver zu sein.Ebene Team11Buholzer, Alois / Roos, Markus: Ergebnisse der Begleitevaluation. In: Xavier Büeler/Alois Buholzer/Markus Roos(Hrsg.): Schulen mit Profil. Forschungsergebnisse. Brennpunkte. Zukunftsperspektiven (Innsbruck 2005), S. 87.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 21 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellena) KurzbeschreibungUnterrichtsteams sind kleine, professionelle Arbeits- und Lerngemeinschaften. ImElement 5 steht die unterrichtsbezogene Zusammenarbeit im Vordergrund.Mögliche Aktivitäten der Unterrichtsteams• Unterrichtsinhalte / Stoffkoordination absprechen,• den Unterricht für die Schülerinnen und Schüler einer Stufe, eines Jahrgangsund/oder eines Fachs miteinander planen,• Unterrichtsmaterialien arbeitsteilig aufbereiten und austauschen,• Lernstandsermittlungen (Cockpit, Stellwerk, Vergleichsprüfungen) durchführen,• Festlegung von Beurteilungsmassstäben.b) Ziele• Die Lehrpersonen sind in einer zweckdienlichen Kooperation verbindlichorganisiert• Es steht ein breites binnendifferenzierendes und kompetenzförderndesAngebot an Unterrichtsmaterial zur Verfügung.• Jede Lehrperson hat Zugriff auf gut nutzbares Unterrichtsmaterial (Einführungsmethoden,Übungssammlungen, Prüfungsformen)• Lehrpersonen wenden ein erweitertes und vertieftes Methodenrepertoirean.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 22 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenc) Mittel und Ressourcen• Zusammenarbeit im Unterrichtsteam als Arbeitsgemeinschaft• Zielvereinbarung und Arbeitsplanung der Unterrichtsteams• Ablagen auf dem Intranet: Aufgabensammlungen und Vergleichsprüfungenauf den internen Servern, die allen Lehrpersonen zur Verfügung stehen.• Schulinterne Methodentrainings zur Erweiterung der Lehrkompetenzender Lehrpersonen• Individuelle Weiterbildung von Lehrpersonen in kooperativen und schüleraktivierendenLernformend) Verantwortlichkeiten• Schulleitungen: Bildung von Unterrichtsteamse) Mindeststandards• Jede Lehrperson mit einem bestimmten Mindestpensum gehört zu einemfesten Unterrichtsteam und leistet ihre Beiträge gemäss teaminternenVereinbarungen.• In der Schuljahresplanung sind bestimmte Zeitgefässe für eine regelmässigeZusammenarbeit in Unterrichtsteams reserviert (z.B. Teamsitzungen,pädagogische Halbtage, schulinterne Weiterbildungen etc.).• Jedes Unterrichtsteam erarbeitet eine Zielvereinbarung.• Die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien wird arbeitsteilig erledigt, undes bestehen gemeinsam genutzte Sammlungen von Einführungs-Übungs- und Prüfungsmaterial.• Die in den Unterrichtsteams erarbeiteten Aufgaben- und Methodensammlungenstehen allen Lehrpersonen auf einem gemeinsamen Schulserverzur Verfügung.• Der Vorbereitungsaufwand wird längerfristig insgesamt reduziert.9.3.2. Element 6: Kooperative Unterrichtsentwicklunga) KurzbeschreibungUnterrichtsteams sind kleine, professionelle Arbeits- und Lerngemeinschaften. ImElement 6 steht das gemeinsame Lernen im Vordergrund.Ein Ziel von Unterrichtsteams ist es, das Lernen von Schülerinnen und Schülerbesser zu verstehen und sich mit dem eigenen Unterricht konstruktiv-kritisch auseinanderzusetzen.Der Unterricht wird so weiterentwickelt, dass die Arbeits- undLernleistungen sowie die Zufriedenheit der Lehrenden und Lernenden steigen.In schulinternen Weiterbildungen lernen die Lehrerinnen und Lehrer Methodenund Instrumente kennen, die sie im Unterricht einsetzen und erproben: Lehr-,Lern-, Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktlösemethoden, BeurteilungsundFeedbackinstrumente.Das eigenständige Lernen ist das Herzstück der Unterrichtsentwicklung. Die Lehrerinnenund Lehrer erfahren, wie nutzbringend die verstärkte Zusammenarbeit fürden eigenen Unterricht ist. Entlastung und gemeinsamer Erfolg werden spürbar:Die Teamentwicklung wird gefördert, das Schulklima verbessert sich, die Lerner-17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 23 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenfolge der Schülerinnen und Schüler nehmen zu. Durch eine konsequente Verzahnungvon Methodentrainings, gemeinsamen Unterrichtsmaterialien und derenAuswertung, sowie durch den gezielten Einsatz von Feedback- und Evaluationsmethodenkann eine nachhaltige Unterrichtsentwicklung betrieben werden.Mögliche Aktivitäten der Unterrichtsteams („professionelle Lerngemeinschaft“):• Erfahrungsaustausch, z.B. zu den Methoden des schüleraktivierendenLernens und zum Kompetenzaufbau• Erfahrungsaustausch und Fallberatungen zu den erarbeiteten UnterrichtsundBeurteilungsmaterialien (aus Element 5)• Leistungen der Schülerinnen und Schüler reflektieren (z.B. Ergebnissevon Vergleichsarbeiten)• Interpretation der Feedbackergebnisse von Schülerinnen und Schülerund Erziehungsberechtigten:• Folgerungen ziehen• Kollegiales Unterrichtsfeedback• Intervision: Kollegiale Fallberatungenb) Ziele• Lehrerinnen und Lehrer besitzen ein gemeinsames Unterrichts- undLernverständnis.• Lehrerinnen und Lehrer überprüfen die Aufbauarbeit, die sie im Element 5geleistet haben.• Lehrerinnen und Lehrer reflektieren und optimieren das Individualfeedbackaus Element 4.• Lehrerinnen und Lehrer kennen gegenseitig ihren Unterricht.c) Mittel und Ressourcen• Zusammenarbeit im Unterrichtsteam (Intervision, Kollegiales Unterrichtsfeedback)• Instrumente zur Standortbestimmung im Unterrichtsteam: Z.B. Gesprächsleitfadenauf IQES online• Methodenkoffer Unterrichtsteams• Weiterbildungs- und Beratungsangebote verschiedener Anbieter• Weiterbildung zu Methodentrainings und Erfahrungsaustausch zur Arbeitin Unterrichtsteams• Finanzielle Mittel und zeitliche Ressourcend) Verantwortlichkeiten• Schulleitungen: Steuerung der Unterrichtsentwicklung, mittel- bis langfristigeWeiterbildungsplanung.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 24 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellene) Mindeststandards• Die Unterrichtsteams zeichnen sich durch eine wohlwollend-kritische Vertrauenskulturaus.• Die Lehrpersonen beteiligen sich in den Unterrichtsteams so, dass dieZusammenarbeit für alle Mitglieder und für ihren Unterricht als Gewinnbringend erlebt wird.• Die Lehrpersonen erleben die Unterrichtsteams als erste, niederschwelligeUnterstützungsressource.• In Unterrichtsbesuchen lässt sich eine Veränderung zum eigenständigenLernen hin beobachten. (kollegiales Feedback, Unterrichtsbesuch undMAG SL, Schülerinnen und Schüler- und Elternfeedback).9.4. Ebene Schule9.4.1. Element 7: Operative Führung und Personalentwicklunga) KurzbeschreibungEbene SchuleOperative FührungDie Schulleitungen sorgen zusammen mit dem Kollegium dafür, dass die schulinternenElemente des Qualitätsmanagements massvoll und zielorientiert aufgebautwerden. Dazu gehören folgende Aufgaben:• für pädagogische Ziele sorgen• Strukturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten regeln (organisieren undentscheiden)• Personalführung• Fürsorgepflicht: Förderung von gesund erhaltenden Arbeitsbedingungen• Sicherstellung der internen und externen Kommunikation und des Wissenstransfers• Förderung einer offenen Feedbackkultur• Qualität sichern und entwickeln (s. Element 8)• Entwicklung von Unterrichtsteams• Finanzverantwortung innerhalb eines Globalbudgetsb) Ziele• Die Schule als lernende Organisation entwickelt sich zielbezogen undsystematisch gesteuert.• Die Schule entwickelt ihre Schul- und Unterrichtsqualität auf der Basisgemeinsam getragener Vorstellungen und Werte.• Das Personalentwicklungskonzept gibt Auskunft über die Prozesse derPersonalarbeit.• Das Schulprogramm schafft verbindliche Grundlagen füro eine schrittweise und koordinierte Entwicklung der Schule und der Unterrichtsteamso die pädagogische Führung (Schwerpunktsetzungen in Angebotund/oder Methodik-Didaktik)o die Überprüfung der Zielerreichung im Rahmen des <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong>s17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 25 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttiselleno die Ressourcenplanung und -beschaffung• Detaillierte Jahres- und Projektplanungen strukturieren die Umsetzungsarbeitund helfen, Leerläufe und Doppelspurigkeiten zu vermeiden.• Die Strukturen, Prozesse, Lieferergebnisse und Verantwortlichkeiten sinddefiniert• Lebendiges Wissensmanagement ist etabliert• Unterrichtsteams werden gefördert und gefordert• interne und externe Kommunikationskanäle werden professionell genutzt• Führungsstrukturen und Führungshandeln sind professionalisiert, insbesonderewird eine wirkungsvolle Personalführung etabliert.• Die Lehrpersonen erfahren eine fördernde und fordernde Stärkung ihrerProfessionalität.• Förderung und Unterstützung einer offenen Feedbackkulturc) Mittel und Ressourcen• Planungen:a) Schulprogrammb) Jahresplanungc) Projektaufträge• Definierte Prozesse, Lieferergebnisse und Verantwortlichkeiten• Personalentwicklungskonzept mit dazu gehörenden Instrumentend) Verantwortlichkeit• Schulleitungen• Präsidium der Schulpflegee) Mindeststandards• Die Schulleitungen nehmen die personelle, pädagogische und betrieblicheFührung der Schule situationsbezogen kooperativ, wirksam und deutlichsichtbar wahr.• Die Schule verfügt über ein Schulprogramm sowie über Jahres- und Projektaufträge.Diese sind allen Beteiligten bekannt.• Die Planungen werden als dienlich erlebt und können in der Regel eingehaltenwerden.• In den Planungen erkennen die Lehrpersonen ihre Einschätzung desHandlungsbedarfs wieder.• Projekte haben klare Aufträge und Entscheidungskompetenzen, Leitungen,einen definierten Beginn und einen Abschluss.• Neue Lehrpersonen werden mit Sorgfalt in einem definierten Prozess anihrem Arbeitsort eingeführt.• Die Planung ihres Einsatzes, ihrer Weiterentwicklung und Weiterbildungist regelmässiger Gegenstand der Mitarbeitergespräche.• Jede Lehrperson erhält Unterrichtsbesuche und erlebt Mitarbeitergesprächemit ihrer Schulleitung.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 26 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen• Schulleitung und Lehrperson sind sich einig über die individuellen Massnahmenzur Verbesserung der Unterrichtsqualität. Eindeutige Fortschrittesind dokumentiert.• Lerneinheiten zu kooperativen Lernformen werden ausgetauscht.• Unterrichtsteams sind eingerichtet und werden genutzt.9.4.2. Element 8: Qualitätssteuerunga) KurzbeschreibungInterne EvaluationJede Schule überprüft periodisch die Qualität des Unterrichts und des Schullebensanhand eigener und anerkannter schulübergreifender Qualitätsstandards. Die gewonnenenErkenntnisse fliessen in die weitere Planung ein.Unsere internen Evaluationen sind• die systematische Auswertung und Bewertung ausgewählter Schwerpunkteunserer Praxis anhand von vereinbarten Kriterien;• eine eigenverantwortliche Aktivität unserer Schule (Themen, Rahmenbedingungen,Verfahrensstandards, Verwendung der Ergebnisse usw.);• eine wiederkehrende Aktivität im Rahmen der Schulentwicklung.Dazu verwenden wir eigene oder bestehende Instrumente der internen Evaluation.QualitätssteuerungIm regelmässig aktualisierten <strong>QM</strong>-Handbuch sind in einer elektronischen Ablagedie Merkblätter und Unterlagen für die Verfahren und Instrumente des <strong>QM</strong> gesammelt,so dass diese für alle verfügbar und aktuell sind.<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> und <strong>QM</strong>-Handbuch gehören zusammen: Das <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> denkt undbeschreibt die <strong>QM</strong>-Praxis an der Schule als Ganzes und bereitet sie vor. Das <strong>QM</strong>-Handbuch dokumentiert, wie dies umgesetzt wird; es macht unsere <strong>QM</strong>-Praxis füralle greifbar. Während das <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> am Beginn der Qualitätsentwicklung steht,ist das <strong>QM</strong>-Handbuch die Quintessenz davon – es wird allmählich vervollständigt.Sowohl das <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> als auch das <strong>QM</strong>-Handbuch werden regelmässig überprüftund bei Bedarf angepasst. Sie sind Instrumente der Q-Steuerung, der internenOrientierung, der Sicherung und Weiterentwicklung des Erreichten und derRechenschaftslegung in Qualitätsfragen.b) ZieleDie Schule besitzt einen Rahmen, der es ihr ermöglicht, professionell und eigenverantwortlichdie Qualitätsarbeit an die Hand zu nehmen. Die Schule bearbeitetgezielt ihre Stärken und Schwächen (Selbststeuerung).• Die Schul- und Unterrichtsqualität wird in einem ausgewählten Bereichregelmässig überprüft (Selbstkontrolle).• Schulleitungen und Kollegien verfügen über ein starkes gemeinsamesQualitätsverständnis (Identifikation, Profilbildung).• Die Schulleitungen legen gegenüber der Schulpflege Rechenschaft ab.• Die erreichten Ergebnisse und Stärken der Schule werden kommuniziert17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 27 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen(Öffentlichkeitsarbeit der Schulpflege).c) Mittel und Ressourcen• <strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> und <strong>QM</strong>-Handbuch• Schulprogramm• Evaluationsplanung und -berichte• Evaluationsinstrumente für die Schulleitungen (schriftliche und mündlicheBefragungen, Gesprächsleitfaden u.a.)• Qualitätskriterien für eine gute gesunde Schule 12• fertig ausgearbeitete Evaluationsinstrumente 13• Weiterbildung von Schulleitenden und Mitgliedern von Unterrichtsteams• Schulinterne Weiterbildung zu evaluierten Qualitätsthemen (insbesonderezu Unterrichtsqualität)• Beratung im Zusammenhang mit der Auswertung von Evaluationsergebnissenund Massnahmenplanungd) Verantwortlichkeit• Schulpflege: Verantwortlich für Gesamtsteuerung, Genehmigung vonSchulprogramm, Qualitätsmanagementkonzept und Qualitätshandbuch• Schulleitungen Durchführungsverantwortung für interne Evaluationen.Operative Durchführung: Delegierbar an eine Steuergruppe oder an Qualitätsbeauftragte.• Schulleitungen und Kollegium: Themenverantwortung für einzelne Themender Schulentwicklung und für einzelne Evaluationsvorhaben. Solchekönnen auch von der Schulpflege vorgegeben werden.• Alle Beteiligten: Ergebnisverantwortung. Wer wofür in welchem Masse fürabgeleitete Massnahmen und Konsequenzen verantwortlich ist, wird jeweilsam Ende einer Evaluation festgehalten.e) Mindeststandards• Ein <strong>Konzept</strong> für das Qualitätsmanagement liegt vor. Es ist von der Schulpflegegenehmigt und (auch bei Lehrpersonen) allgemein bekannt.• Die Inhalte des Q-Handbuchs sind aktuell und vollständig. Zu den anstehendenProzessen und Evaluationen sind die nötigen Dokumente vorhanden.• Fokusevaluationen zu einzelnen Qualitätsthemen: Die Schule evaluiertperiodisch einen qualitätsrelevanten Aufgabenbereich bei den Lehrpersonen,den Schülerinnen und Schüler und den Erziehungsberechtigten mitanonymen Befragungen. Den Fokus bestimmen Leitung- bzw. das Kollegiumder Lehrerinnen und Lehrer.• Bei der Bestimmung des Fokus der internen Evaluation orientieren sich1213Brägger, Gerold/ Posse, Norbert: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen (IQES) Bd. 2.Wie Schulen durch eine integrierte Gesundheits- und Qualitätsförderung besser werden können. Bern 2007: h.e.p-VerlagUnterstützungsmaterialien und Ressourcen schonende fertige Evaluationsinstrumente auf www.iqesonline.net17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 28 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellendie Schulen an den eigenen Schulzielen, den Zielen aus Vorgaben derSchulpflege und den externen Evaluationen des Kantons.• Auswertungen: Die Schulen evaluieren regelmässig (z.B. an einem Auswertungstag)in einem kooperativen Prozess, wie weit sie ihre Ziele erreichthaben und was förderlich und hinderlich dabei war.• Evaluationsergebnisse und -folgerungen sind dokumentiert.• Strategische Ziele und Schulprogramme beziehen sich auf relevante Evaluationsergebnisse.• Die Schule erhebt periodisch die Rückmeldung der Erziehungsberechtigtenmit anonymisierten Befragungen.• Nach der Evaluation definieren die Zuständigen Folgemassnahmen undsetzen sie um.• Die Schulpflege beurteilt das Qualitätsmanagement der Schule anhanddes kantonalen Rahmenkonzepts.• Berichterstattung: Die Schulen informieren die Schulpflege im Rahmen ihrerRechenschaftsberichte über die wichtigsten Ergebnisse und Folgemassnahmenaus der Evaluation.9.5. Ebene Schulgemeinde Ebene SchulgemeindeDie Schulpflege ist die gewählte lokale Behörde mit Gestaltungs-, Führungs- undAufsichtsfunktion. Sie ist verantwortlich für die strategische Führung der Schule,definiert den kommunalen Rahmen innerhalb dessen die Schule im Dienste desBildungs- und Laufbahnerfolgs der Schülerinnen und Schüler arbeiten können. Sieüberwacht dabei die Einhaltung der kantonalen Vorgaben und der lokalen Vereinbarungen.9.5.1. Element 9: Strategische Führung und Controllinga) KurzbeschreibungDie strategische Führung ist längerfristig ausgerichtet und auf die zentralen Zielsetzungendes Qualitätsmanagements fokussiert. Dazu legt die Schulpflege ineinem kooperativen Prozess mit den Schulleitungen die Legislaturziele undSchwerpunkte sowie deren Umsetzung fest. Die Entwicklung der Schule wird dadurchtransparent und fassbar gemacht – gegen innen und aussen. Schulpflegeund Schulleitungen arbeiten je auf ihrer Ebene an der Umsetzung.Die Zusammenarbeit zwischen Schulpflege und Schulleitungen ist so definiert,dass jede der drei Schulen einen angemessenen Gestaltungsspielraum in derUmsetzung der strategischen Ziele hat. Die Aufgaben, Verantwortlichkeiten undEntscheidungskompetenzen sind mit Blick auf eine effiziente Organisationsstrukturzweckmässig und zielführend der strategischen oder operativen Führungsebenezugeordnet. Die Mitglieder der Schulpflege sind im Alltagsgeschäft kaum präsent,fühlen sich aber doch ausreichend informiert, um ihre Führungs- und Aufsichtsfunktionwahrzunehmen. Dadurch wird die operative Führung durch die Schulleitungengestärkt. Zugleich stehen die Schulleitungen aber in der Pflicht, Verantwortungfür die Leistungen und Ergebnisse zu übernehmen.Für die Umsetzung der mehrjährig angelegten strategischen Zielsetzungen trifftdie Schulpflege mit den Schulleitungen entsprechende Vereinbarungen. Dabeigeht sie umsichtig vor, indem sie in Kooperation mit den Schulleitungen Aufträgevereinbart, die im Interesse einer nachhaltigen und zielgerichteten Schulentwicklungliegen. Zur Überprüfung der Zielerreichung erstatten die Schulen Bericht.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 29 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenb) Ziele• Schulpflege und Schulleitungen gestalten ihre Aufgaben, Verantwortlichkeitenund Kompetenzen ergänzend und ordnen diese sinnvoll der strategischenund operativen Führungsebene zu.• Die strategischen Ziele werden durch verschiedene Verantwortliche umgesetzt(Behördemitglieder, Verwaltung, Schulleitungen). Bei der Auftragserteilungan diese achtet die Schulpflege darauf, dass Aufträge sobeschrieben sind, dass die damit verbundenen Erwartungen transparentsind.• Die Schulen besitzen starke operative Führungen mit Eigenverantwortungund einem angemessenen Gestaltungsraum. Dieser ist in Stellenbeschreibungenoder Pflichtenheften und im Funktionendiagramm festgelegt.• Die Schulleitungen verantworten die Prozesse und Ergebnisse ihrerSchulen und berichten der Schulpflege periodisch in geeigneter Form.• Die Schulpflege besitzt ausreichende Informationen, um ihre politischeVerantwortung für die Schule wahrnehmen zu können.c) Mittel und Ressourcen• Legislaturziele und Umsetzungsplanung der Schulpflege• Regelungen der Zuständigkeiten: Funktionendiagramm, Pflichtenhefte,Prozessbeschreibungen• Vereinbarungen zwischen Schulpflege und Schulen• Berichte der Schulen• Weiterbildungen für Mitglieder der Schulpflege• Zeitgefässe für Standortbestimmungen und Strategieentwicklungen• Schulbesuche der Schulpflegemitglieder bei allen Lehrpersonen und Therapeutinnenmit dem Ziel, einen Einblick in den Schulalltag zu gewinnen(ohne fachbezogene Beurteilung nach dem Unterrichtsbesuch).d) Verantwortlichkeit• Schulpflege: Für Legislaturziele, Regelungen der Zuständigkeiten, Vereinbarungenund Controlling.e) Mindeststandards• Die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen von Schulpflegeund Schulleitungen sind ergänzend zu den kantonalen Vorgaben schriftlichdefiniert.• Die Schulen erhalten längerfristige strategische Ziele, die ihnen zur Zielerreichungund Umsetzung einen anregenden professionellen Gestaltungsraumfrei lassen.• Die Führungsverantwortlichen auf allen Ebenen erfahren Ereignisserechtzeitig, die bei ihnen Handlungsbedarf auslösen.• Zuhanden der Schulleitungen ist festgehalten, welche Daten und Informationenin welcher Form und zu welchem Zeitpunkt an die Schulpflege weiterzugebensind.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 30 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen• Schulpflege und Schulleitungen reflektieren jährlich ihre Zusammenarbeit.9.5.2. Element 10: Vereinbarungen Schulpflege – Schulena) KurzbeschreibungDer Rahmen für die strategische Führung der Schule wird auf kantonaler Ebenegesetzt. Auf Stufe Schule bilden die festgelegte Kompetenzordnung (Gemeindeordnung,Geschäftsordnung, Funktionendiagramm) sowie nebst den Legislaturzielenauch Vereinbarungen zwischen der Schulpflege und den Schulen die Grundlagenfür die strategische Führung. Letztere bringen die Absichten der Schulpflegezum Ausdruck und setzen darauf aufbauend Schwerpunkte und Prioritäten. AlsInstrumente dienen die Schulprogramme und Projektvereinbarungen. Diese widerspiegelnund priorisieren die Entwicklungsvorhaben in der Weise, dass denSchulen zur Umsetzung ausreichend finanzielle und betriebliche Freiheit gewährtwird.Bei der Erarbeitung der Vereinbarungen (Schulprogramme und Projektvereinbarungen)beachtet unsere Schule:• Die Formulierungen zu den Zielvorgaben sind so konkret, dass ein Controllingmöglich ist. Integraler Bestandteil bilden Angaben zu den Indikatorenund Kennzahlen, über die in der Berichterstattung durch die SchulleitungenAuskunft gegeben werden soll.• Bei Projektvereinbarungen, die über die Kernaufgaben hinausgehen, sinddie finanziellen Mittel gesondert ausgewiesen.• Im Interesse einer geordneten Kontinuität sind die Schulprogramme aufeinen mehrjährigen Zeithorizont ausgerichtet. Dies ermöglicht den Schulenmittelfristig zu planen und die kantonalen und schulinternen Entwicklungenmit in die Planung aufzunehmen und aufeinander abzustimmen.• Die Umsetzungsmassnahmen aus der Legislaturplanung, dem Qualitätskonzeptsowie der internen und externen Evaluation sind in den Schulprogrammenintegriert.b) Ziele• Schulpflege und Schulleitungen orientieren sich an den Legislaturzielenund am Qualitätskonzept.• Die Qualitätsentwicklung der Schule ist in der kommunalen Bildungspolitikgut abgestützt und mittelfristig ausreichend finanziert.• Die Entwicklungsaktivitäten sind auf überprüfbare Ziele ausgerichtet undkönnen indikatorengestützt überprüft werden.c) Mittel und Ressourcen• Vorgaben zu kantonalen Projekten, die umgesetzt werden müssen• Umsetzungsplanung der Legislaturziele• Schulprogramme• Projektaufträge der Schulpflege an die Schulen.• Rechenschaftsberichte der Schulen• Strategietagungen von Schulpflege und Schulleitungen• Finanzmittel für die Umsetzung der geplanten Vorhaben (Finanzplan,17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 31 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenGlobalbudget)d) Verantwortlichkeit• Schulpflege im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.e) Mindeststandards• In den Schulprogrammen widerspiegeln sicho die mittelfristigen Entwicklungsvorhaben aufgrund der Legislaturziele,o ein Umsetzungsbedarf aus der internen und externen Evaluation undo Umsetzungsmassnahmen aus dem Qualitätskonzept.• Die Schulpflege genehmigt die Schulprogramme und stellt die erforderlichenpersonellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung bereit.• Zwischen Schulpflege und Schulleitungen werden auf der Basis der Umsetzungsplanungder Legislaturziele Projektvereinbarungen getroffen.• Die Schulpflege überprüft die Zielerreichung anhand der Berichterstattungder Schulleitungen.9.5.3. Element 11: Kooperation mit Schulpartnerna) KurzbeschreibungLehrerinnen und Lehrer sind nicht allein verantwortlich für den Lernerfolg derSchülerinnen und Schüler. Sie sind darauf angewiesen, dass alle am BildungsundErziehungssystem Beteiligten im Rahmen ihrer Zuständigkeiten ihren Beitragleisten. Für eine sozial gut abgestützte Qualitätsentwicklung ist die Zusammenarbeitmit den Schulpartnern wichtig. Die Kooperation mit unseren Schulpartnernumfasst folgende vier Aspekte:• Erziehungsberechtigte: Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischenSchule und Erziehungs-berechtigten fördert Respekt, gegenseitige Akzeptanzund trägt zu einem besseren Gelingen des Lernens und der Leistungender Schülerinnen und Schüler bei. Zum einen fallen der Schule alsFolge der gesellschaftlichen Entwicklung vermehrt auch erzieherischeAufgaben zu, anderseits erfolgt Bildung im Zuge der Kommunikationstechnologiezunehmend auch zu Hause in der Freizeit. Letztlich brauchtes auch einen gemeinsamen Grundkonsens für Themen wie Gesundheitsförderungoder Sucht- und Gewaltprävention, welche Bildung undErziehung überschneiden. Die Schule Wangen-Brüttisellen orientiert sichdabei am nachfolgenden Stufenmodell von Korte (2008).17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 32 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen• Schul-, Sozial- und Gesundheitsdienste: Die zunehmende Komplexitätproblembehafteter Situationen, vor allem in Zusammenhang mit Verhaltensauffälligkeitenbei Schülerinnen und Schülern erfordern vermehrt eineinterdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den schulischen und sozialenDiensten. Die Schulsozialarbeit an unserer Schule erfüllt hier eine zentraleFunktion in der Unterstützung im Schulalltag, Beratung von Schülerinnenund Schülern, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten in Krisensituationensowie in der Förderung der individuellen und sozialen Entwicklungder Schülerinnen und Schüler. Im Weiteren übt sie die Schnittstellezu den kommunalen, regionalen und kantonalen Dienststellen aus.• Aufnehmende Stufen, Schulen und Lehrbetriebe: An der Schule Wangen-Brüttisellen steht der persönliche Schul- und Laufbahnerfolg jeder Schülerinund jedes Schülers im Zentrum. Mit einem regelmässigen Informationsaustauschmit den aufnehmenden Stufen, Schulen und den Lehrbetriebenkönnen die Erwartungen und Anforderungen ermittelt und zielgerichtetin den Schulentwicklungsprozess einfliessen. Die Kooperation istdarauf ausgerichtet, die Ausbildungs- und Berufschancen der Kinder undJugendlichen zu verbessern.b) Ziele• Die Zusammenarbeit von Erziehungsberechtigten, Lehrpersonen undSchulleitungen wird für die Schule als Bereicherung und Entlastung empfunden.• Bezüglich Wirksamkeit der Zusammenarbeit Schule-Eltern wird angestrebt,die Erziehungsberechtigten zu kompetenten Verbündeten zu machen(3. Stufe des Modells von Korte 2008 14 ).• Die Prozesse, Ergebnisse, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen zwischenden verschiedenen schulischen und sozialen Diensten sowie denabgebenden und aufnehmenden Stufen, Schulen und Lehrbetrieben mitder Schule sind definiert und werden laufend optimiert.c) Mittel und Ressourcen• Gespräche und Informationsaustausch zwischen Lehrpersonen und Erziehungsberechtigtenzum Stand des einzelnen Kindes und zum Klassengeschehen• Informationsveranstaltungen und Anlässe mit Erziehungsberechtigten (Elternabende,Anlässe zur Elternbildung)• Schulprogramme• Finanzmittel für die Umsetzung der geplanten Vorhaben• Weiterbildungen und externe Beratung zu Spezialthemend) Verantwortlichkeit• Schulpflege, Schulleitungen, Lehrpersonen je auf ihrer Handlungsebene14Korte J., Erziehungspartnerschaft Eltern-Schule: Von der Elternarbeit zur Elternpädagogik, Verlag Beltz 200817.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 33 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellene) Mindeststandards• In den Schulprogrammen widerspiegeln sich die Umsetzungsmassnahmenim Bereich der Kooperation mit den Schulpartnern.• Informations- und Kooperationsgefässe sind institutionalisiert, um die Erziehungsberechtigtenals Kooperationspartner der Schule zu gewinnen(2. Stufe gemäss Stufenmodell).• Es bestehen Regeln für die Zusammenarbeit der Schulsozialarbeit mit ihrenschulinternen und -externen Partnern, welche Bestandteil des KrisenundNotfallkonzeptes sind.• Im Sinne von Mindeststandards formuliert und kommuniziert die Schuleihre Erwartungen an die Erziehungsberechtigten. Dies kann in Kooperationmit den Elternräten geschehen.10. Evaluation und BerichterstattungEvaluation undBerichterstattungDer oben beschriebene Prozess dient als Leitfaden für den Qualitätszyklus in derSchule Wangen-Brüttisellen.Die Schulprogramme geben Auskunft über die jährlichen Entwicklungsfelder, Ziele,Massnahmen und die Umsetzungsplanung. Zum Abschluss des Jahres oderbeim Abschluss eines Projekts wird evaluiert, ob die wesentlichen Ziele erreichtwurden. Das Resultat der Evaluation ist Teil der Rechenschaftsberichte der Schul-17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 34 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenleitungen zu Handen der Schulpflege.Die Schulpflege nimmt Kenntnis von Qualitätsevaluationen und Rechenschaftsberichtenund trifft gemeinsam mit der Schulleitung Massnahmen zur Weiterentwicklungder Schule. Die Evaluationsresultate fliessen in die Jahresplanung für dasnächste oder die folgenden Jahre ein.11. DatenschutzIm Qualitätsmanagement wird dem Datenschutz besondere Bedeutung beigemessen.Neben den bestehenden gesetzlichen Vorgaben 15 respektieren die ergänzendenDatenschutz-Regelungen speziell auch die Rollen und Verantwortlichkeitender verschiedenen Akteure (Schulpräsident/in, Schulpflegemitglieder, Schulleitungen,Lehr- und Fachpersonen etc.) gemäss Funktionendiagramm. Die SchuleWangen-Brüttisellen regelt in geeigneter Form, wer welche Zugriffs- und Verwendungsrechtezu den jeweiligen Dokumenten mit vertraulichem Inhalt hat.Datenschutz12. Qualitätsmanagement-Handbuch Qualitätsmana-gement-HandbuchDie Schulverwaltung organisiert die Dokumente, die im Zusammenhang mit diesem<strong>Konzept</strong> entstehen, in einer Ordnerstruktur auf Servern. Dort sind die jeweilsgültigen aktuellen Versionen des <strong>Konzept</strong>es und der dazu gehörenden Dokumentefür alle Betroffenen einsehbar.15170.4: Gesetz über die Information und den Datenschutz (IDG) <strong>vom</strong> 12.02.2007, Personalgesetz <strong>vom</strong> 27.9.1998,Personalverordnung <strong>vom</strong> 16.12.1998, Vollzugsverordnung <strong>vom</strong> 19.05.199917.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 35 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen13. Grafische ÜbersichtGrafische Übersicht17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 36 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 37 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen14. GlossarGlossarBegrifflichkeiten in der Schule Wangen-BrüttisellenSchule Wangen-Brüttisellen:Schule <strong>Bruggwiesen</strong>:Schule Steiacher:Umfasst alle Schulen mit Kindergärten mit allen Angestellten,die dort arbeiten. (exkl. Schulverwaltung)Umfasst die <strong>Sekundarschule</strong> Wangen-Brüttisellen mit allenAngestellten, die dort arbeiten. (exkl. Gemeindebibliothek)Umfasst die Primarschule Steiacher/Massjuchert, die KindergärtenTalacher, Chrüzacher, Dorf, Massjuchert A+B mit allenAngestellten, die dort arbeiten.Primarschule Brüttisellen: Umfasst die Schulhäuser Steiacher und Massjuchert, mit allenAngestellten, die an der Primarschule arbeiten.Kindergarten Brüttisellen: Umfasst die Kindergärten Talacher, Chrüzacher, Dorf, MassjuchertA+B mit allen Angestellten, die dort arbeiten.Schule Oberwisen:Primarschule Wangen:Kindergarten Wangen:Schulleitungen:Schulpflege Wangen-Brüttisellen:Schulverwaltung Wangen-Brüttisellen:EvaluationUmfasst die Primarschule Oberwisen, die Kindergärten Oberwisenund Wangen 1+2 mit allen Angestellten, die dort arbeiten.Umfasst das Schulhaus Oberwisen, mit allen Angestellten, diean der Primarschule arbeiten.Umfasst die Kindergärten Oberwisen und Wangen 1+2 mitallen Angestellten, die dort arbeiten.Umfasst die Leitungen der Schulen <strong>Bruggwiesen</strong>, Steiacher,Oberwisen. Im <strong>Konzept</strong> ist oft sinngemäss die Leitung derSchulsozialarbeiterinnen mitgemeint. Sie sind personell demSchulpräsidium unterstellt.Ist eine Kommission mit selbstständiger Verwaltungsbefugnisinnerhalb der politischen Gemeinde Wangen-Brüttisellen. Sieist in 7 Ressorts unterteilt.Ist eine Abteilung der Gemeindeverwaltung und wird <strong>vom</strong> LeiterAbt. Schule geführt. Der Leiter Abt. Schule ist personelldem Gemeindeschreiber unterstellt, fachlich dem Schulpräsidiumals Stabstelle angehängt.Evaluation meint das systematische Erfassen und Bewerten einer institutionellen Praxis.Dabei werden z.B. Befragungen, Unterrichtsbeobachtungen, Gespräche und Interviewseingesetzt, um die Sichtweise verschiedener anspruchsberechtigter Schulpartner (Lehrpersonen,Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte, Behörden, Ehemalige, Lehrmeisteretc.) zu erheben (= 360° Beurteilung/Feedback). Ergebnis einer Evaluation ist einschriftlicher Bericht und ein darauf sich beziehender Massnahmenplan, in dem Schlussfolgerungenaus den erhobenen Daten und Qualitätsbeurteilungen gezogen werden.Evaluationen ermöglichen herauszufinden, was gut wirkt. Sie helfen, die Unsicherheit inBezug auf die Wirkungen der eigenen Arbeit zu reduzieren und begrenzte Ressourcenwirksam einzusetzen. Sie sind ein hervorragendes Mittel, um Veränderungsmöglichkeitenund Handlungsbedarf zu erkennen und eine wichtige Grundlage für die Verständigungüber gemeinsame Ziele.Evaluation als Werkzeug einer systematischen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherungerfüllt drei Funktionen:1. Steuerung, Beteiligung und Planung der Schulentwicklung. Daten und Informationenwerden bei den Beteiligten und Betroffenen gesammelt, um ihre Sichtweise einzuholen,Entscheidungen treffen zu können und gesichertes Wissen über die Effektivität17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 38 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellenund Effizienz von Qualitätsprojekten und Schulentwicklungsaktivitäten zu gewinnen.2. Lernende Berufspraxis und pädagogischer Erkenntnisgewinn. Mit Evaluation kann dasWissen über die eigene Situation erweitert werden. Es sollen neue Einsichten gewonnenwerden zur pädagogischen Wirkung der Schule. Ziel ist, Situationen und Problemebesser zu verstehen, um gezielter und wirkungsvoller pädagogisch handeln underfolgreiche Lernprozesse unterstützen zu können.3. Rechenschaftslegung. Evaluation liefert Informationen, um die Qualität von erreichtenErgebnissen und von Arbeitsprozessen einschätzen und bewerten zu können. Evaluationenermöglichen, sich selbst und anderen Rechenschaft über die eigenen Leistungenzu geben, die Zielerreichung und das Erreichen interner oder externer Qualitätsstandardszu überprüfen.FeedbackFeedback bezieht sich auf die individuelle Praxis einer Lehr- oder Leitungsperson. Dieeinzelne Lehrperson kann Feedbacks nutzen, um das eigene Berufswissen zu erweitern(z.B. über Lernprozesse bei Jugendlichen), Probleme besser zu verstehen (z.B. Diagnosevon Unterrichtsstörungen und Disziplinarkonflikten) und das individuelle Handeln zu optimieren.Auf dieser Ebene geht es nicht zuletzt um eine Entlastung von Lehrpersonen, diegelernt haben, Rückmeldungen (von Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen,Erziehungsberechtigten u.a.) zu nutzen, um die eigene Arbeit zu reflektieren undgezielte Handlungsstrategien für die Unterrichtsgestaltung zu erarbeiten.Individualisierung und BinnendifferenzierungDer Begriff der Individualisierung stammt aus der Soziologie und bezeichnet einen mit derIndustrialisierung und Modernisierung der westlichen Gesellschaften einhergehenden Prozesseines Übergangs des Individuums von der Fremd- zur Selbstbestimmung. Individualisierungim Unterricht ist ein lernpsychologisches Anliegen. Es sucht das individuelle, ressourcenorientierte,eigenständige und eigentätige Lernen zu ermöglichen. Dies schliesstdie Arbeit in Lerngemeinschaften jedoch ausdrücklich ein.Binnendifferenzierung ist eine Möglichkeit, sich diesem Anspruch auf unterrichtsorganisatorischerEbene anzunähern. Nach Bönsch (1995) können Differenzierungsmöglichkeitennur für Gruppen von Lernenden innerhalb der Klasse wirksam werden. BinnendifferenzierendeMaßnahmen können sich dabei sowohl auf die Zugänge zum Lerninhalt, auf dieQualität oder die Quantität der Lernaufgaben oder auf die verwendeten Medien beziehen.Indikatoren„Anzeiger“: Genau definierte Qualitätsansprüche, die beobachtbar oder messbar sind. Siesind Grundlage für jede Evaluation.IQES-Modell(IQES: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und -sicherung)Qualitäts-Wirkungsmodell, das den Schulen als Orientierungsrahmen dienen kann. Eszeigt die qualitätsrelevanten Akteure und Handlungsfelder in ihrer Wechselwirkung aufeinander.Zusätzlich stellt es ein Set von Instrumenten zur Qualitätsentwicklung und -sicherung zur Verfügung.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 39 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenKompetenzen der Lernenden 16Kompetenzen sind kombiniert eingesetzte, gebündelte Fähigkeiten, die von einer Personin einer bestimmten Situation mobilisiert werden, um diese erfolgreich und verantwortungsvollzu bewältigen. Fähigkeiten (personale, soziale, methodische, fachliche) ihrerseitssind Bündel von Ressourcen: Fertigkeiten, Haltungen, Kenntnisse.Kooperatives LernenKooperatives Lernen steht nicht für Gruppenarbeit im Gegensatz zu Einzelarbeit oderFrontalunterricht.In diesem <strong>Konzept</strong> wird „Kooperatives Lernen“ im engeren Sinne nach Norm und KathyGreen verstanden: Ein Set von Methoden, das Einzel-Lernen, gemeinsames Arbeiten undPräsentieren und verschiedene erweiterte und binnendifferenzierende Lernformen einschliesstund mit einem eigenen Methodenset ergänzt 17 .Ziele des kooperativen Lernens sind:• Aktivierung aller Schülerinnen und Schüler• Gleichzeitige Entwicklung von Sach-, Selbst-, Sozial und MethodenkompetenzenMethodenkompetenz (auch Lernkompetenz)Methodenkompetenz ist die Fähigkeit, in einer bestimmten Lern- oder Arbeitssituation diesinnvollen Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden.QualitätsmanagementDie Verbindung der Begriffe Schule und Bildung mit den Begriffen Qualitätssicherung,Qualitätsförderung und Qualitätsmanagement hat sich in der Schweiz erst in den letzten10 Jahren etabliert. Die neue Sprache aus der Welt der Ökonomie war zunächst befremdlichund löste Widerstände aus. In der Zwischenzeit hat sich nicht nur das Vokabular etabliert,sondern auch eine beschreibbare und immer besser akzeptierte Praxis. Sie zeigt,dass Qualitätssysteme der Eigengesetzlichkeit der Bildung Rechnung tragen und die Entwicklungder Schule voranbringen können.Der Begriff „Qualitätsmanagement“ bezeichnet ein systematische Entwicklung und Sicherungder Qualität einer Schule. Ein ganzheitliches <strong>QM</strong> bezieht alle wichtigen Akteure derSchule mit ein: die Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen, Teams und Schulen,Gemeinde und Kanton.SachkompetenzAuch „Fachkompetenz“: Die Fähigkeit, in einer bestimmten Situation fachliche Aufgabenselbständig zu verstehen und zu bewältigen. Voraussetzung ist in der Regel eine entsprechendeAusbildung.1617Definition in Anlehnung an:- Weinert: <strong>Konzept</strong>e der Kompetenz, Paris. OECD 1999; Leistungsmessung in Schulen 2001.- Gesellschaft CH-Q Schweizerisches Qualifikationsprogramm zur Berufslaufbahn, Biel. www.ch-q.chBrüning, L., Saum, T, Green, N.&K. (2007). Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen Bd. 1. Essen. NeueDeutsche Schule Verlagsgesellschaft undBrüning, L., Saum, T, Green, (2009). Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen Bd. 2. Essen. Neue DeutscheSchule Verlagsgesellschaft17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 40 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-BrüttisellenSelbstkompetenzSelbstkompetenz bedeutet die Fähigkeit, in einer bestimmten Situation für sich selbst Verantwortungzu übernehmen und entsprechend zu handeln. Dazu gehören Selbstwahrnehmungund -erkenntnis, Selbsteinschätzung, Fähigkeit zur Einteilung von eigenen Kräftenund Ressourcen etc.SozialkompetenzSoziale Kompetenz, gelegentlich auch Soft Skills genannt, bezeichnet die Fähigkeit, ineiner sozialen Interaktion verschiedene komplexe Fertigkeiten nützlich und situationsangemessenanzuwenden. Dabei werden individuelle Handlungsziele mit den Einstellungenund Werten einer Person oder Gruppe verknüpft, um das Verhalten und die Einstellungenvon Mitmenschen zu beeinflussen.UnterrichtsteamEin Unterrichtsteam ist eine professionelle Lern- und Arbeitsgemeinschaft: Eine kleinearbeitsfähige Gruppe von Lehrpersonen, die den Unterricht für die Lernenden einer Stufe,eines Jahrgangs und/oder eines Fachs miteinander plant, (teilweise miteinander) durchführtund auswertet. Ziel ist es:1. den Unterricht so weiterzuentwickeln, dass die Arbeits- und Lernleistungen sowiedie Zufriedenheit der Lehrenden und Lernenden steigen,2. das eigene Lernen als Lehrperson in einen verbindlichen kollegialen Kontext zustellen (Untergruppen eines Kollegiums ) und ihm Nachhaltigkeit zu verleihen.17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 41 von 42V1


<strong>QM</strong>-<strong>Konzept</strong> der Schule Wangen-Brüttisellen15. LiteraturverzeichnisBrägger, G. und Posse, N.: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluation inSchulen (IQES) Bd. 1. Bern 2007: h.e.p- VerlagBrägger, Gerold/ Posse, Norbert: Instrumente für die Qualitätsentwicklung und Evaluationin Schulen (IQES) Bd. 2. Bern 2007: h.e.p- VerlagBrüning, L., Saum, T, Green, N.&K.: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives LernenBd. 1. Essen. Neue Deutsche Schule Verlagsgesellschaft (2007)Brüning, L., Saum, T, Green: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen Bd. 2.Essen. Neue Deutsche Schule Verlagsgesellschaft (2009)Buholzer, Alois / Roos, Markus: Ergebnisse der Begleitevaluation. In: Xavier Büeler/AloisBuholzer/Markus Roos (Hrsg.): Schulen mit Profil. Forschungsergebnisse. Brennpunkte.Zukunftsperspektiven (Innsbruck 2005)Dubs, Rolf: Die Führung einer Schule. Leadership und Management. Zürich 2005: VerlagSKV.Helmke, Andreas: Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation undVerbesserung des Unterrichts. Seelze: Klett/Kallmeyer. (2009)Helmke, Andreas: Unterrichtsqualität erfassen, bewerten, verbessern. Seelze-Velber(2003)Korte, Jochen: Erziehungspartnerschaft Eltern - Schule. Von der Elternarbeit zur Elternpädagogik.Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2008.Weinert, Franz E.: Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem mehr gelernt als gelehrt wird.In. Freund, J., Gruber, H. & Weidinger, W. (Hrsg.): Guter Unterricht –Wien 1998. ÖBVPädagogischer VerlagLiteraturverzeichnisDieses Qualitätsmanagement-<strong>Konzept</strong> ist Bestandteil des Organisationsstatutes (Anhang J1)17.12.11/E. Fischer3.2.12/ubSeite 42 von 42V1

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