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Menschen mit Demenz in Wohngemeinschaften - Alzheimer ...

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Me<strong>in</strong> neues Zuhausebelegt. E<strong>in</strong> alzheimerkranker Mann ist <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>er schwerbeh<strong>in</strong>derten Ehefraue<strong>in</strong>gezogen. Nun hat die WG sieben Mieter – abgerechnet werden die Nebenkosten,aber auch die anteiligen Mietkosten, nach wie vor nach den sechs Zimmern.Zwei <strong>Menschen</strong> verbrauchen mehr Wasser, mehr Strom und verursachenmehr Müll – und es hält sich e<strong>in</strong>e Person mehr <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftsräumenauf. „Auf dieses Problem hat uns ke<strong>in</strong>er vorbereitet“, wirft e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> die Runde.„Ich zahl doch nicht für andere Leute.“ Der Sohn des Ehepaares schüttelt denKopf. Ne<strong>in</strong> – das will auch er auf ke<strong>in</strong>en Fall. Deshalb hatte er sofort beim Vermieterangefragt, ob e<strong>in</strong>e andere Abrechnung möglich sei. Der aber verwieslediglich auf die Quadratmeter-Abrechnung.Nun wird <strong>in</strong> der Runde geme<strong>in</strong>sam überlegt, geprüft, verworfen: zu kompliziert,nicht handhabbar, zu ungerecht. Und schließlich die salomonische Lösunggefunden, dass das Ehepaar die Hälfte der pro Zimmer anfallenden Betriebskostenzusätzlich zahlt. – In die Geme<strong>in</strong>schaftskasse, so dass das Geld von allengenutzt werden kann.Der Pflegedienst kann zwar Ratgeber se<strong>in</strong>, bleibt aber Dienstleister, der dasSelbstbestimmungsrecht der WG-Mitglieder nicht e<strong>in</strong>schränken darf.Bei vielen Fragen und Problemen werden Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter e<strong>in</strong>er WG <strong>mit</strong>Begleitung und ambulanter Pflege auf den fachlichen Rat des Pflegedienstesangewiesen se<strong>in</strong>, beispielsweise, wenn es um „Stolperstellen“ <strong>in</strong> der Wohnunggeht oder was an Pflegematerial und Haushaltsvorräten bereitgehalten werdenmuss.Zur Unterstützung der Mitglieder/Angehörigen <strong>in</strong> der Ausübung ihrer Verantwortunghat sich im Land Brandenburg die Begleitung durch e<strong>in</strong>e unabhängigePerson, e<strong>in</strong>e Moderator<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>en Moderator bewährt. Sie/ er wird vonder Auftraggebergeme<strong>in</strong>schaft gewählt und trägt ganz wesentlich zum gutenFunktionieren e<strong>in</strong>er WG bei. Entscheidend für die Auswahl ist, dass solch e<strong>in</strong>eModerator<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong> Moderator weder aus den Reihen des Pflegedienstesnoch von den Angehörigen kommt. Oft s<strong>in</strong>d es engagierte Bürger, die diesesEhrenamt übernehmen.26

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