Ausgabe Herbst 2010 als PDF - Willingen
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Historisches<br />
Dieses Gebiet war von Alters<br />
her Grenzland, und wegen<br />
der Hüterechte, Holz, Laub,<br />
Beeren, Jagd- und Fischereirechten<br />
heftig und z.T. blutig<br />
umstritten. Den Grenzverlauf<br />
markieren mehrere historische<br />
und nummerierte Grenzsteine.<br />
Auch Plätze mit geschichtlicher<br />
Bedeutung sind<br />
noch <strong>als</strong> Flurnamen vorhanden.<br />
Spitzbubenbusch nannte<br />
man ein unwegsames Gelände<br />
mit dichten Dornenhecken<br />
und Buschwerk zugewachsen,<br />
in der Mitte war ein Rasenplatz<br />
mit Feuerstelle, wo sich sogenannte<br />
Spitzbuben, Wilddiebe<br />
und lichtscheues Gesindel verstecken<br />
konnten. Hier ist der<br />
Ausgangspunkt bzw. Parkplatz<br />
für die Wanderung.<br />
Bei der Bezeichnung An<br />
der Lügenbank handelt es sich<br />
wohl um eine mittelalterliche<br />
Gerichtsstätte am Zusammentreffen<br />
der Gemarkungsgrenzen.<br />
Freistuhlherren waren seit<br />
1379 die Grafen von Waldeck.<br />
Jeweils 7 Freischöffen pro Gerichtssitzung<br />
wurden vom Grafen<br />
ernannt. Da dam<strong>als</strong>, wie<br />
auch noch heute, nirgends so<br />
viel gelogen wurde wir vor Gericht,<br />
ist der Flurname erhalten<br />
geblieben. Hier steht der<br />
Grenzstein Nr. 7 aus dem Jah-<br />
re 1769. Der Platz ist kreisrund<br />
von Buchen umgeben.<br />
Die Waldnutzung war für<br />
die Menschen der damaligen<br />
Zeit von elementarer Bedeutung<br />
und spielte die Hauptrolle<br />
bei der Ernährung der Dorfbevölkerung.<br />
Die Freigrafschaft<br />
Düdinghausen gehörte Jahrhunderte<br />
lang zu Waldeck. Mit<br />
der Ansiedlung von Eisenhütten<br />
im Bereich des Stryckt<strong>als</strong><br />
wurde viel Holzkohle zur Gewinnung<br />
von Roheisen in sogenannten<br />
Brennöfen gebraucht,<br />
und damit wurde auch der Pön<br />
zu großen Teilen abgeholzt.<br />
Auf diesen Kahlfl ächen entstanden<br />
später die z.T. noch<br />
vorhandenen Bergheiden.<br />
Alte Flurnamen weisen auf<br />
die unterschiedlichen Nutzungen<br />
hin: Suggeschlade,<br />
Wiedenkamp, Pottweg usw.<br />
Poetisches<br />
Der westfälische Heimatdichter<br />
Friedrich Wilhelm Grimme<br />
hat über eine <strong>Herbst</strong>wan-<br />
ZUM HOLZKNECHT<br />
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6 | <strong>Herbst</strong> <strong>2010</strong> Ettelsberg-Post<br />
derung von Assinghausen über<br />
Usseln nach Düdinghausen berichtet:<br />
Da ist ferner der hohe Pön,<br />
kahl vom Fuß bis zum Giebel<br />
und nur mit Heidekraut, Moos<br />
Bergschmielen und gelbem<br />
Blutwurz bekleidet, woraus<br />
die blutroten Preiselbeeren<br />
hervor glänzen. Dem Gipfel nahe,<br />
schauen wir uns um. Hier<br />
glänzt alles im kräftigen Licht.<br />
Und vor uns breitet sich ein<br />
dichtes, weites Meer aus. Der<br />
Edernebel hat alle Täler bis zu<br />
den Höhen ausgefüllt, und nur<br />
vereinzelte Bergspitzen sind zu<br />
sehen!<br />
Naturkundliches<br />
Ähnlich erlebt heute der<br />
Wanderer diesen Weg, an dem<br />
nun auch Schatten spendende<br />
Buchen und Fichtenwälder stehen.<br />
Am Pön-Plateau liegen<br />
einige der höchstgelegenen<br />
Mähwiesen des Sauerlandes,<br />
die durch Düngung und intensive<br />
Nutzung ihre Blumenviel-<br />
falt verloren haben und zu einheitlichen<br />
Fettwiesen gemacht<br />
wurden. Auch hier soll der<br />
große Artenreichtum typischer<br />
Bergwiesen wieder hergestellt<br />
werden. Um die Heidefl ächen<br />
zu regenerieren und die heidetypischen<br />
Tier- und Pfl anzenarten<br />
langfristig zu erhalten,<br />
müssen auch Gehölze regelmäßig<br />
beseitigt werden. So haben<br />
sich gefährdete Pfl anzen<br />
der Bergheide, wie Deutscher<br />
Ginster, Arnika und Kreuzblümchen<br />
wieder eingestellt.<br />
Die Kuppe wird regelmäßig<br />
von Heidschnucken mitbeweidet.<br />
Auch im Winter ist dies ein<br />
vielbesuchter Ort, da gespurte<br />
Loipen von Usseln aus den Pön<br />
erschließen. Der Rundwanderweg<br />
Kahle Pön weist keine<br />
nennenswerten Steigungen<br />
auf, so können Wanderer entspannt<br />
den Stationen folgen,<br />
die das Naturschutzzentrum<br />
Biologische Station Hochsauerlandkreis<br />
e.V. liebevoll in<br />
einem Flyer beschrieben hat.<br />
Diesen Flyer erhalten Interessierte<br />
bei der Tourist-Information.<br />
Wir danken Friedhelm Bender, Usseln<br />
(z.T. entnommen aus Düdinghäuser<br />
Geschichten) und Dr. A. M. Schulte<br />
(Naturschutzzentrum Biol. Station HSK<br />
e.V.) für die freundliche Unterstützung.<br />
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Geschiedenis<br />
Dit gebied was van<br />
oudsher grensland en er is<br />
bloedig gestreden om de<br />
weiderechten, hout-, loof-,<br />
bessen-, jacht- en visrechten.<br />
De grens wordt door verschillende<br />
historische en genummerde<br />
grensstenen gemarkeerd.<br />
Ook plekken met een historische<br />
betekenis zijn nog <strong>als</strong><br />
veldnamen aanwezig. „Spitzbubenbusch“(kwajongensbosje)<br />
heette een onbegaanbaar<br />
terrein dat met met dichte<br />
doornenheggen en struiken<br />
was begroeid. In het midden<br />
lag een grasveldje met stookplaats,<br />
waar zogenaamde<br />
kwajongens, stropers en gespuis<br />
zich konden verstoppen.<br />
Hier is het beginpunt c.q. de<br />
parkeerplaats voor de wandeling.<br />
De naam „An der Lügenbank“<br />
(bij de leugenbank) verwijst<br />
naar een middeleeuwse<br />
gerechtsplaats aan de grenzen<br />
van het grondgebied. Omdat<br />
er toen, net <strong>als</strong> nu, nergens<br />
zo veel werd gelogen <strong>als</strong> voor<br />
de rechtbank, is de veldnaam<br />
behouden gebleven. Het bosgebruik<br />
was voor de mensen<br />
destijds van elementair belang<br />
en speelde de hoofdrol bij<br />
de voedselvoorziening van de<br />
dorpsbewoners. Met de vestiging<br />
van ijzersmelterijen in de<br />
buurt van het Stryckdal was<br />
er veel houtskool voor de winning<br />
van ruwijzer in zogenoemde<br />
smeltovens nodig. De<br />
Pön werd hiervoor grotendeels<br />
ontbost. Op deze kale vlaktes<br />
ontstond later de gedeeltelijk<br />
nog aanwezige bergheides.<br />
Natuurlijke historie<br />
Op het Pön-plateau liggen<br />
enkele van de hoogstgelegen<br />
weilanden van het Sauerland.<br />
Deze hebben door het bemesten<br />
en het intensieve gebruik<br />
de rijke variatie aan bloemen<br />
verloren en zijn tot homogene<br />
graslanden geworden. Ook<br />
hier wordt geprobeerd het<br />
grote soortenrijkdom van typische<br />
bergweides weer te herstellen.<br />
Struikgewas moet voor<br />
een langdurig behoud van de<br />
typisch op de heide voorkomende<br />
dier- en plantensoorten<br />
en voor de regeneratie van de<br />
heidevlaktes regelmatig worden<br />
verwijderd. Ook in de winter<br />
is dit een veel bezocht gebied,<br />
vanuit Usseln komen<br />
vele loipes naar de Pön. De<br />
rondwandelroute Kahle Pön<br />
kent geen noemenswaardige<br />
stijgingen. Hier kunnen wandelaars<br />
ontspannen de route<br />
volgen, die het Naturschutzzentrum<br />
Biologische Station<br />
Hochsauerlandkreis e.V. lief-liefdevol<br />
in een folder heeft beschreven.<br />
Deze folder is voor<br />
geïnteresseerden bij de Tourist-Information<br />
verkrijgbaar.<br />
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Ettelsberg-Post <strong>Herbst</strong> <strong>2010</strong> | 7