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6 <strong>HELIOS</strong> aktuell Oktober 2011/7<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Mitte<br />

Der Papst live am Krankenbett<br />

Eine Woche lang weilte das<br />

Oberhaupt der katholischen<br />

Kirche Ende September in seiner<br />

alten Heimat. Neben Berlin<br />

besuchte er Freiburg – und<br />

Erfurt. Im Notfallzentrum<br />

des <strong>HELIOS</strong> Klinikums Erfurt<br />

haben sich die Mitarbeiter<br />

wochenlang auf diesen Tag<br />

vorbreitet, immerhin wurden<br />

100.000 Gläubige in der Landeshauptstadt<br />

erwartet.<br />

8.00 Uhr: In einer Stunde hat der<br />

Papst seinen großen Auftritt in<br />

Erfurt. Der Domplatz füllt sich<br />

mit Menschen. Schon seit vier<br />

Stunden harren manche von<br />

ihnen aus – und das bei Temperaturen<br />

um den Gefrierpunkt.<br />

Das Team im Notfallzentrum<br />

Schwester Kerstin beim Versorgen<br />

eines katholischen Glaubensbruders.<br />

des <strong>HELIOS</strong> Klinikums Erfurt<br />

rechnet deshalb mit zahlreichen<br />

Unterkühlungen. Doch bis auf<br />

einen katholischen Glaubensbruder,<br />

der sich bei einem Sturz<br />

das Handgelenk verletzte, ist<br />

noch niemand vom Domplatz<br />

eingeliefert worden. Dank der<br />

schnellen Behandlung hat es<br />

dieser Patient rechtzeitig zurück<br />

geschafft. Die Stimmung unter<br />

den Ärzten und Pflegern ist gelöst.<br />

Alle erwarten gespannt den<br />

Vormittag.<br />

9.10 Uhr: Ruhige Besinnlichkeit<br />

herrscht im Notfallzentrum.<br />

Über die leeren Flure klingt<br />

der Gesang von 30.000 Gläubigen,<br />

die in diesem Moment<br />

den Einzug des Papstes auf den<br />

Domplatz in Erfurt feiern. Die<br />

eindrucksvolle Geräuschkulisse<br />

dringt aus dem Aufenthaltsraum,<br />

die Tür ist ein Stück geöffnet:<br />

Bei Kaffee und Kuchen<br />

sitzt ein Teil der Schwestern und<br />

Pfleger um den Tisch, sie sehen<br />

sich das Spektakel rund um Benedikt<br />

XVI. an. Auch in einem<br />

Behandlungszimmer flimmert<br />

der Pontifex Maximus über den<br />

Bildschirm. Gespannt verfolgt<br />

ein 71-jähriger Patient während<br />

seiner Behandlung die Messe.<br />

Eigentlich wollte er selbst dabei<br />

sein, doch ihm versagte kurz vor<br />

Beginn der Kreislauf. An diesem<br />

Samstag ist er erst der zweite Patient,<br />

der wegen des Großereignisses<br />

im Notfallzentrum landet.<br />

10.30 Uhr: Die Behandlungsräume<br />

sind nicht einmal zur Hälfte<br />

gefüllt, die Wartebereiche sind<br />

leer. Es bleibt genug Zeit, den<br />

Gottesdienst am Domplatz zu<br />

verfolgen und jedes Zittern des<br />

Papstes zu kommentieren. Die<br />

leitende Stationsschwester Kerstin<br />

Müller fiebert besonders mit.<br />

Seit Beginn des Papstbesuches<br />

am Vortag hat sie die Klinik nicht<br />

verlassen und steht ständig bereit,<br />

falls sie gebraucht wird oder<br />

für jemanden einspringen muss.<br />

Ihr größter Wunsch ist es, dass<br />

alles gut geht: „Sieht er nicht<br />

doch etwas zittrig aus?“, fragt<br />

Da fliegt er: Schwester Kerstin und Dr. Orangi winken dem Papst zum<br />

Abschied vom Dach des Erfurter Klinikums.<br />

sie. „So ein Event ist für einen<br />

84-Jährigen ja anstrengend.“<br />

11:05 Uhr: Es geht alles gut. Kurz<br />

vor Ende der Messe haben die<br />

Mitarbeiter insgesamt 26 Patienten<br />

geholfen. Doch Schwester<br />

Kerstin weiß, wie wichtig dennoch<br />

die gute Vorbereitung war:<br />

„Es kann immer etwas passieren<br />

und auf so einen Fall waren wir<br />

bestens eingestellt. Wir haben<br />

unser Personal aufgestockt, die<br />

Ärzte sind alle auf Bereitschaft<br />

und wir sind die Wochen zuvor<br />

noch einmal ganz detailliert den<br />

Katastrophenplan durchgegangen.“<br />

Dieser Plan ist nichts, was<br />

spezifisch für den Papst entwi-<br />

Zumindest auf der Mattscheibe kann<br />

dieser Patient die Messe verfolgen.<br />

ckelt wurde. Er gilt generell für<br />

alle Katastrophen. Trotzdem ist<br />

eine Auffrischung laut Schwester<br />

Kerstin nie verkehrt: „Wenn ein<br />

so großes Event wie der Papstbesuch<br />

stattfindet, dann gehen alle<br />

noch einmal mit doppelter Motivation<br />

an die Sache ran.“<br />

11:50 Uhr: Der Papst steigt in<br />

sein Flugzeug und fliegt gen<br />

Freiburg. Das ist das Stichwort<br />

für Dr. Orangi, den Chefarzt des<br />

Notfallzentrums, und Kerstin<br />

Müller. Beide haben viel Kraft<br />

und Energie in die Vorbereitungen<br />

investiert und wollen sich<br />

gebührend vom Papst verabschieden.<br />

Gerade noch rechtzeitig<br />

erreichen sie das Dach der<br />

Klinik: Die Maschine mit dem<br />

Kirchenoberhaupt startet in den<br />

wolkenlosen Himmel. Als sie<br />

nicht mehr zu sehen ist, atmet<br />

die Stationsschwester auf – und<br />

freut sich: „Ganz Deutschland<br />

hat jetzt einen guten Eindruck<br />

von Erfurt gewonnen. Das war<br />

mir wichtig.“ «<br />

Patricia Härtel, Erfurt

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