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Wenn aus Kollegen Feinde Werden Vorsorglich - PrOgiParK

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P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 11<br />

Mitteilungen der ÄrztekaMMer für Wien 11 2011<br />

<strong>Vorsorglich</strong><br />

Den Biertisch<br />

erreichen<br />

ethisch<br />

Vom eigenen<br />

Körper entfremdet<br />

Modern<br />

Fertig sanierte<br />

Ärztekammer<br />

<strong>Wenn</strong> <strong>aus</strong> <strong>Kollegen</strong><br />

<strong>Feinde</strong> <strong>Werden</strong><br />

Mobbing kostet nicht nur Geld, sondern<br />

kann auch Existenzen zerstören. Ein offensiver<br />

Umgang mit dem Phänomen ist also vonnöten.


„Auch beim Wiener AKH<br />

müssen wir uns solidarisch auf<br />

die Seite der betroffenen<br />

Ärztinnen und Ärzten stellen,<br />

denn mit den Sparmaßnahmen<br />

drohen neue Gefahren für die<br />

Sicherheit der Patienten.“<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege!<br />

Es ist noch nicht vorbei!<br />

► Schon seit Beginn des Jahres haben wir immer wieder unermüdlich in Presse<strong>aus</strong>sendungen,<br />

Hintergrundgesprächen oder im direkten Kontakt mit Journalisten auf die<br />

prekäre Situation der Wiener Spitalsärzte hingewiesen.<br />

Neben der immer größer werdenden Zahl der zu behandelnden Patienten schwebte das<br />

Damoklesschwert „Einsparungen“ über der Wiener Spitalslandschaft. Da war die Rede<br />

davon, 20 Prozent weniger planbare Operationen in den KAV-Häusern durchzuführen,<br />

Turnusarztstellen nicht nachzubesetzen, Nachbesetzungen hin<strong>aus</strong>zuzögern und Diensträder<br />

einzusparen. Wir befürchteten, dass neben dem menschlichen Leid der ökonomische<br />

Druck durch Nicht<strong>aus</strong>lastung von Kapazitäten direkt in eine echte Zwei-Klassen-Medizin<br />

führen könnte.<br />

Im sogenannten „Rotstift-Monitoring“ riefen wir die <strong>Kollegen</strong>schaft dazu auf, uns Informationen<br />

über die vielleicht schon durchgesetzten Sparmaßnahmen und deren Auswirkungen<br />

auf das persönliche Arbeitsumfeld an der Abteilung zu schicken. Dank dieser<br />

Informationen war ein konstruktives Gesprächsklima mit der Führung des Wiener Krankenanstaltenverbunds<br />

möglich. Es freut mich, nun berichten zu können, dass wir es mit Ihrer<br />

Mithilfe geschafft haben, dass die beschlossenen Sparmaßnahmen im Personalbereich<br />

der KAV-Spitäler wieder aufgehoben wurden. Dies ist ein großer und wichtiger Erfolg der<br />

Ärztekammer, waren es doch wir, die als Erste auf die weitreichenden Auswirkungen bei<br />

Fortbestand der Einsparungspläne hingewiesen haben. Nun ist vorerst die bisher gewohnt<br />

gute medizinische Versorgung der Wiener Patienten in den KAV-Häusern gesichert.<br />

Auf anderer Seite droht hingegen neues Ungemach. Neben den angedrohten und nun abgewandten<br />

Einsparungsmaßnahmen im KAV scheinen am Wiener AKH weiterhin der Sparkurs<br />

und der Rotstift zu regieren. Dort ist die Rede davon, 24 Journaldiensträder einzusparen.<br />

Auch hier müssen wir uns solidarisch auf die Seite der betroffenen Ärztinnen und Ärzten stellen,<br />

denn mit diesen Sparmaßnahmen drohen neue Gefahren für die Sicherheit der Patienten.<br />

B<strong>aus</strong>telle ELGA<br />

Neben dem Dauerthema Einsparungen in Wiener Spitälern beschäftigt uns seit längerer Zeit<br />

auch das Thema ELGA. Hier will Gesundheitsminister Alois Stöger in verantwortungsloser<br />

Hast das ELGA-Gesetz durchpeitschen – und das, obwohl noch mehr als 60 (!) Punkte in Hinblick<br />

auf Technik, Organisation, Finanzierung sowie Datenschutz offen sind.<br />

Auch wenn Clemens Martin Auer vom Gesundheitsministerium im Interview in dieser Ausgabe<br />

bereits über einen mögliche Roll-out im nächsten Jahr spricht, so sind für uns die grundsätzlichen<br />

Fragen der Investitionskosten und des laufenden Aufwands noch ungeklärt. Weiters<br />

fehlen notwendige gesellschaftliche Informations- und Diskussionsprozesse. Und auch die<br />

mögliche zwangsverpflichtende Teilnahme an ELGA ist untragbar und daher abzulehnen.<br />

Es wartet also noch viel Arbeit auf uns. Mit der soeben gestarteten Kampagne haben wir<br />

bereits die ersten Schritte gesetzt. “ELGA kostet Sie Ihr letztes Hemd“ und “ELGA stellt Sie vor<br />

den anderen bloß“ sind die beiden Slogans, mit denen wir die Bevölkerung über die Gefahren<br />

durch ELGA informieren. Im Mittelpunkt der Kritik stehen dabei Probleme rund um den<br />

Datenschutz sowie die zu erwartenden exorbitant hohen Gesamtkosten.<br />

Wir appellieren an den Gesundheitsminister, dem „Spuk“ um ELGA endlich ein Ende zu setzen.<br />

Und wir werden unermüdlich auf unsere Bedenken gegenüber ELGA aufmerksam machen.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Walter Dorner<br />

brief des prÄsidenten in eigener sache<br />

11_2011 doktor in wien 3


Inhalt<br />

3 In eigener Sache<br />

Intern<br />

6 Leserbriefe<br />

7 Ausschreibungen<br />

8 News<br />

Entfremdung vom eigenen Körper, Krankheit als Lebensstil – extreme gesellschaftliche Phänomene<br />

prägten das diesjährige, von der Ärztekammer mitveranstaltete, Symposium „Medizin<br />

und Ethik“ am 5. und 6. Oktober 2011 in Wien.<br />

12 News<br />

Nach nur sechsmonatiger Bauzeit präsentiert sich das Innere der Wiener Ärztekammer in<br />

neuer Kundenzentriertheit. Herzstück dabei ist das komplett renovierte Veranstaltungszentrum<br />

im ersten Stock.<br />

14 News<br />

Johannes Capek, Referent für Vorsorgemedizin der Ärztekammer für Wien, über die Relevanz<br />

der ärztlichen Qualität bei Gesundenuntersuchungen und warum man bei der Prävention<br />

schon so früh ansetzen muss.<br />

16 Kammerbereich<br />

18 Gesundheit & Politik<br />

Clemens Martin Auer, Leiter der Sektion „Gesundheitssystem, zentrale Koordination“ im Gesundheitsministerium,<br />

über den weiteren Fahrplan für E-Medikation und ELGA, die geplante<br />

Gesundheitsreform sowie den Ausbau von Gruppenpraxen.<br />

Coverstory<br />

22 <strong>Wenn</strong> <strong>aus</strong> <strong>Kollegen</strong> <strong>Feinde</strong> werden<br />

Mobbing kostet nicht nur <strong>aus</strong> volkswirtschaftlicher Sicht viel Geld, sondern kann auch Existenzen<br />

sowie deren Umfeld zerstören. Mobbing sollte daher weder ignoriert noch tabuisiert<br />

werden. Vielmehr ist ein offensiver Umgang mit dem Phänomen unternehmerisch, aber auch<br />

gesellschaftlich, vonnöten.<br />

Service<br />

26 Fortbildung<br />

Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

28 Medizin<br />

32 Chronik<br />

34 Anlage<br />

35 Bücher<br />

36 Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Kommentar<br />

37 Ulrich H.J. Körtner zur Frage, warum Gesundheit krank macht<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Her<strong>aus</strong>geber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, körperschaft des öffentlichen rechts, vertreten durch<br />

den präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, t 01/515 01, f 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Chefredakteur:<br />

dr. Jörg Hofmann. Stellvertreter: dr. barbara fischer-schutti, dr. sabine fradl, dr. Marcus franz, dr. kl<strong>aus</strong> frohner, dr. Wolfgang köstler,<br />

dr. Wolfgang kurth, dr. Helmut leitner, dr. astrid schumich, Mr dr. Wolfgang Werner. Redaktion: dr. Hans-peter petutschnig<br />

(Chef vom dienst), Mag. kathrin Mcewen, Mag. elisa Cavalieri, Michaela Muggi (sekretariat, fotos). Verleger: Medizin Medien <strong>aus</strong>tria<br />

gmbH, 1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124, t 01/54 600-0, f dW 710, Mail: office@medizin-medien.at. Aboverwaltung:<br />

Michaela Muggi, t 01/515 01-1223, Mail: muggi@aekwien.at. Anzeigenleitung & Anzeigenverkauf: reinhard rosenberger, t 01/54 600-210.<br />

Anzeigensekretariat: sylvia saurer, t 01/54 600-112, Mail: saurer@medizin-medien.at. Druck: friedrich VdV, 4020 linz.<br />

Fotonachweise: aek Wien: 5, 8, 11, 14, 28, 29 (2), 31, 32 (2), 33, 34 (2), 37; basg.at: 20; bundesministerium für gesundheit: 18; doris<br />

kucera: 3, 8; Michaela Muggi: 25; photos.com: 14, 18, 19, 20, 28, 31; doreen salcher/fotolia.com: 1, 23; stefan seelig: 10 (5), 12 (2), 13;<br />

Vrd/fotolia.com: 25.<br />

Editorial<br />

Aktuell in den November<br />

Ich möchte mich an<br />

dieser Stelle für das<br />

durchwegs positive<br />

Feedback über das<br />

neue „Gewand“ des<br />

doktorinwien bedanken.<br />

Wir freuen uns, dass es<br />

Ihnen gen<strong>aus</strong>o gefällt<br />

wie uns.<br />

Auch diesmal informieren wir Sie aktuell<br />

über die neuesten Geschehnisse in Gesundheitspolitik,<br />

Medizin und Ärztekammer.<br />

Lesen Sie beispielsweise unsere Nachberichte<br />

einerseits zum Symposium „Medizin<br />

und Ethik“ mit dem diesjährigen Thema<br />

„Entfremdung vom eigenen Körper“ auf<br />

Seite 8 und andererseits zur exklusiven Vorführung<br />

von „Kick off“ auf Seite 10.<br />

Über die notwendigen Änderungen in der<br />

Ausbildung berichtet Martin Andreas, Referent<br />

für arbeitslose Ärzte und Jungmediziner<br />

der Ärztekammer für Wien, auf Seite 11.<br />

Die Generalsanierung der Wiener Ärztekammer<br />

ist abgeschlossen – alles dazu ab Seite<br />

12. Das Interview zur letzten Coverstory mit<br />

Johannes Capek, Referent für Vorsorgemedizin<br />

der Ärztekammer für Wien, lesen Sie<br />

auf Seite 14.<br />

Ein weiteres spannendes Interview befindet<br />

sich auf den Seiten 18 und 19. Da spricht<br />

Clemens Martin Auer, Leiter der Sektion<br />

„Gesundheitssystem, zentrale Koordination“<br />

im Gesundheitsministerium, unter<br />

anderem über den weiteren Fahrplan für die<br />

E-Medikation.<br />

In der Coverstory beschäftigen wir uns diesmal<br />

mit dem nach wie vor aktuellen Thema<br />

„Mobbing – <strong>Wenn</strong> <strong>aus</strong> <strong>Kollegen</strong> <strong>Feinde</strong><br />

werden“. Wir plädieren für einen offensiven<br />

Umgang mit diesem Phänomen. Interview<br />

und Bericht ab Seite 22.<br />

Im Schlusspunkt auf Seite 37 lesen Sie<br />

diesmal, warum Gesundheit krank machen<br />

kann – von Ulrich H.J. Körtner, Vorstand<br />

des Institutes für Ethik und Recht in der<br />

Medizin der Universität Wien.<br />

Wir wollen auch Ihre Meinung wissen –<br />

zum Layout, zum Inhalt, zu unserer<br />

Blattlinie. Schreiben Sie uns unter<br />

pressestelle@aekwien.at.<br />

Ihre<br />

Astrid Schumich<br />

editorial inhalt<br />

11_2011 doktor in wien 5


lesermeinung@doktorinwien.at<br />

Homepage<br />

Absonderliche Werbung<br />

Es ist absonderlich, dass auf unserer<br />

Homepage eine Frau Karlich Werbung<br />

für ein „Wunderjoghurt“ oder eine Ziege<br />

Werbung für Ziegenkäse machen darf.<br />

Befürwortet die Ärztekammer vielleicht<br />

die Verwendung der Danone- oder Ja-<br />

Natürlich-Produkte? <strong>Wenn</strong> ja, möchte<br />

ich nichts damit zu tun haben. Die<br />

Ärztin am rechten Bildrand, welcher<br />

dauernd etwas <strong>aus</strong> der Hand fällt, war<br />

schon gewöhnungsbedürftig, ist aber<br />

meistens außerhalb des Bildschirms.<br />

Ich weiß ja nicht, wie viel für die Vermietung<br />

des Werbeplatzes eingenommen<br />

wird, aber ich glaube, dass wir als<br />

Ärzteschaft eine seriöse Seite haben<br />

sollten, ohne Werbung und/oder Beeinflussung.<br />

Dr. Andreas Kurzreiter, Wien 4.<br />

Die Ärztekammer ist ihren Mitgliedern gegenüber<br />

zur Sparsamkeit verpflichtet. Gen<strong>aus</strong>o<br />

wie am Printsektor (doktorinwien)<br />

versuchen wir daher auch im Internetbereich,<br />

die Kostenstruktur für die zahlenden<br />

Pflichtmitglieder möglichst schlank zu<br />

halten – und Werbung ist ein Mittel, dieses<br />

Ziel zu erreichen. Wir arbeiten deshalb<br />

sehr erfolgreich mit einer Internetagentur<br />

zusammen. Um die Schaltungen zu erhöhen,<br />

werden von der Agentur themenspezifische<br />

Websites gebündelt und mittels<br />

Kampagnen Packages mit unterschiedlichen<br />

Werbebotschaften <strong>aus</strong>geliefert. Da<br />

kann es auch einmal vorkommen, dass eine<br />

Ziege am Bildschirmrand grast oder eine<br />

Werbung für Joghurts geschaltet wird.<br />

Wir hoffen trotzdem, dass der Störfaktor<br />

Sie nicht von weiteren Besuchen unserer<br />

Site abhält. Red.<br />

ELGA<br />

intern leserbriefe<br />

Was mit ELGA auf Ärzte und Patienten<br />

tatsächlich zukommt und welche Probleme<br />

die E-Medikation bereits jetzt<br />

macht, erörterten Experten am 8. September<br />

2011 im Rahmen einer „Brennpunkt“-<br />

Veranstaltung in der Wiener Urania.<br />

Nur mit den Ärzten<br />

Für mich war es interessant, die Einstellung<br />

der Ärzteschaft zur E-Medikation<br />

6 doktor in wien 11_2011<br />

Wollen Sie<br />

uns etwas<br />

mitteilen?<br />

Weihburggasse<br />

10-12,<br />

1010 Wien.<br />

Kennwort<br />

Leser service<br />

oder<br />

lesermeinung<br />

@doktor<br />

inwien.at.<br />

nicht, wie bisher, <strong>aus</strong> schriftlichen Stellungnahmen,<br />

sondern durch<strong>aus</strong> emotional<br />

persönlich hautnahe zu erleben.<br />

Ich bleibe dabei – ohne Ärztinnen und<br />

Ärzte werden ELGA und E-Medikation<br />

nicht gehen.<br />

Prof. Dr. Konrad Brustbauer, Wiener Pflege-,<br />

Patientinnen- und Patientenanwalt, Wien 5.<br />

Primariate<br />

Keine Zusammenlegungen<br />

Ich hoffe darauf, dass die Ärztekammer<br />

das Ihrige dazu beiträgt, die Zusammenlegung<br />

von Primariaten beziehungsweise<br />

die Nichtnachbesetzung<br />

bisher eigenständiger Primariate zu<br />

verhindern und dies gegenüber dem<br />

Wiener Krankenanstaltenverbund und<br />

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely<br />

auch zum Thema macht.<br />

Dr. Maria Sophie Hiller, Neurologische Ambulanz<br />

Otto-Wagner-Spital, Wien 14.<br />

Von der Ärztekammer werden grundsätzlich<br />

Mehrfachprimariate abgelehnt,<br />

da diese einen enormen Qualitätsverlust<br />

bedeuten. Diese Position wurde auch<br />

bereits der Gemeinde Wien gegenüber<br />

kommuniziert. Stadträtin Sonja Wehsely<br />

hat in diesem Zusammenhang festgehalten,<br />

dass Mehrfachprimariate für sie<br />

nur eine Übergangsvariante für den Fall<br />

darstellen, dass im Zuge der Strukturreform<br />

Abteilungen zusammen- oder verlegt<br />

werden. Dauereinrichtungen sollten<br />

Mehrfachprimariate, auch wenn diese<br />

rechtlich möglich wären, auch nach Meinung<br />

der Stadträtin nicht werden. Red.<br />

Mobilfunk<br />

Brauchen wir Regeln?<br />

Die internationale Agentur für Krebsforschung<br />

(IARC), eine Teilorganisation<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO), hat am 31. Mai 2011 die „elektromagnetische<br />

Strahlung“ als „möglicherweise<br />

krebserregend“ (Gruppe 2B)<br />

eingestuft.<br />

Gruppe 2B listet derzeit 267 Substanzen<br />

auf, unter anderem: Kaffee, Benzin,<br />

Magnetfelder extrem niedriger Frequenz<br />

(3 bis 30 Hz), eingelegtes Gemüse<br />

und hochfrequente elektromagne-<br />

tische Felder (100 kHz bis 300 GHz).<br />

Ist diese Einstufung besorgniserregend<br />

oder rechtfertigt es die Verunsicherung<br />

der Bevölkerung? Nein!<br />

Liest man die Zusammenfassung der<br />

IARC, ergibt sich derzeit kein K<strong>aus</strong>alitätsnachweis<br />

bezüglich der Entstehung<br />

von Tumoren durch hochfrequente<br />

elektromagnetische Strahlung. Die Evidenz<br />

ist sehr limitiert für den Zusammenhang<br />

zwischen Gliom und Akustikusneurinom<br />

bei Mobilfunknutzern.<br />

Es gibt keine Studie, die belegt, dass<br />

ein Zusammenhang zwischen hochfrequenter<br />

elektromagnetischer Strahlung<br />

und anderen Karzinomen besteht. Es<br />

könnte (!) also lediglich ein Risiko für<br />

Gliome bestehen, und damit wird die<br />

Klassifizierung, so wie für Kaffee und<br />

eingelegtes Gemüse, gerechtfertigt.<br />

Letztendlich bedeutet die Einstufung<br />

aber nur, dass man ein eventuelles Risiko<br />

nicht übersehen möchte und zu<br />

einer erhöhten Wachsamkeit aufruft<br />

sowie weitere Studien durchführen<br />

müsse.<br />

Ist die Erstellung von Regeln zur Mobilfunknutzung<br />

sinnvoll? Ja, aber: Diese<br />

müssen einfach, plakativ und rational<br />

sein. Eine vernünftige Regel wäre,<br />

dass Telefonate mit dem Handy kurz<br />

gehalten werden sollten. Denn gibt es<br />

tatsächlich ein Risiko, so würde dieses<br />

durch eine kürzere Dauer der Exposition<br />

verringert (vergleichbar mit dem<br />

ALARA-Prinzip).<br />

Jede Technik kann versagen oder uns<br />

eventuell Schaden zufügen. Aber in<br />

vielen Fällen überwiegt der Nutzen das<br />

Risiko. Um Panikreaktionen in der Bevölkerung<br />

zu vermeiden, wäre es hilfreich,<br />

Expertengruppierungen in die<br />

Entscheidung über Veröffentlichungen<br />

einzubeziehen, bevor man an die Öffentlichkeit<br />

geht.<br />

Univ.-Prof. Dr. Anton Staudenherz, Universitätsklinik<br />

für Nuklearmedizin, Wien 9.<br />

Möglichst kurz mit dem Handy zu telefonieren<br />

ist eine der „10 medizinischen<br />

Handy-Regeln“ der Ärztekammer für<br />

Wien. Red.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

zu kürzen.


Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen<br />

Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger, die Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter (BVA), die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau (VAEB), die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen<br />

Wirtschaft (SVA) sowie die Krankenfürsorgeanstalt Wien<br />

(KFA Wien) schreiben im Einvernehmen mit der Ärztekammer für<br />

Wien gemäß § 8 ff des Gruppenpraxengesamtvertrags vom 1. Jänner<br />

2004 folgende Gruppenpraxisstellen <strong>aus</strong>:<br />

Neugründung:<br />

Fach: Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

Ort: Wien 5. (Dr. Friedrich Gill)<br />

Neugründung:<br />

Fach: Pathologie<br />

Ort: Wien 9. (Prim. Dr. Otto Braun)<br />

Bewerbungen sind bis zum 30. November 2011 zu richten an:<br />

Sekretariat der Sektion Fachärzte:<br />

Angela Rupprecht<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1259 DW<br />

E-Mail: rupprecht@aekwien.at<br />

Die <strong>aus</strong>geschriebenen Planstellen der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

und der Sektion Fachärzte sowie die neuen Richtlinien zur<br />

Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden<br />

Sie auch im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien<br />

(www.aekwien.at) unter der Rubrik Stellenbörse � Kassenplanstellen<br />

oder fordern diese in den Sektionen an.<br />

Die Ärztekammer für Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse<br />

treffen gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der <strong>aus</strong>geschriebenen<br />

Vertragsarztstellen.<br />

Die <strong>aus</strong>schreibenden Institutionen weisen <strong>aus</strong>drücklich darauf<br />

hin, dass gemäß den Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags<br />

die <strong>aus</strong>geschriebene(n) Gruppenpraxisstelle(n) nur an<br />

jene(n) Bewerber vergeben werden kann (können), der (die) bei der<br />

Punktebewertung nach den geltenden Richtlinien eine Quote von<br />

mindestens 80 Prozent der Punkte des bestgereihten Bewerbers<br />

erreicht (erreichen). Die <strong>aus</strong>geschriebene(n) Gruppenpraxisstelle(n)<br />

kann (können) jeweils nur an einen Bewerber vergeben werden, der<br />

auch den (die) Gesellschaftsanteil(e) an der Vertragsgruppenpraxis<br />

erwerben muss.<br />

Der OEG-Vertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die rechtlichen<br />

Beziehungen (das heißt: die Bedingungen des OEG-Vertrags,<br />

insbesondere die Gesellschaftsanteile) sind zwischen dem (den)<br />

Bewerber(n) und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise dem (den)<br />

Gesellschafter(n) der bestehenden Gruppenpraxis zu vereinbaren.<br />

Mit der Bewerbung um die <strong>aus</strong>geschriebene(n)<br />

Gruppenpraxisstelle(n) entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber<br />

auf den Erwerb eines Gesellschaftsanteils an der <strong>aus</strong>geschriebenen<br />

Gruppenpraxis.<br />

Korrektur<br />

In der Oktober<strong>aus</strong>gabe von doktorinwien wurde anlässlich einer<br />

Gruppenpraxiserweiterung die Gruppenpraxis von MR Dr. Dieter<br />

Kosak und Partner irrtümlich in den 19. Bezirk verlegt. Tatsächlich<br />

befindet sich die Gruppenpraxis jedoch im 9. Bezirk. Wir bitten um<br />

Berücksichtigung.<br />

<strong>aus</strong>sCHreibungen intern<br />

Ausschreibung von Vertragsarztstellen<br />

Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 4<br />

Abs. 1 des Gesamtvertrags gemeinsam mit der Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der<br />

gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der<br />

Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für<br />

Wien folgende Vertragsarztstellen <strong>aus</strong>:<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 3. (Stelle nach Dr. Margaretha Gartmayer)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 3. (Stelle nach MR Dr. Gerlinde Kapl)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 16. (Stelle nach Dr. Peter Müllner)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 22. (Stelle nach MR Dr. Felix Fiebiger)<br />

Facharzt/Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie<br />

Berufssitz in Wien 4. (Stelle nach MR Dr. Eva Weingessel)<br />

Facharzt/Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Berufssitz in Wien 22. (Stelle nach Dr. Steven Allen Herzlinger)<br />

Bewerbungen sind bis zum 30. November 2011 zu richten an:<br />

Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:<br />

Stefanie Köppl<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1222 DW<br />

E-Mail: koeppl@aekwien.at<br />

Sekretariat der Sektion Fachärzte:<br />

Angela Rupprecht<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Tel.: 515 01/1259 DW<br />

E-Mail: rupprecht@aekwien.at<br />

Die <strong>aus</strong>geschriebenen Planstellen der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

und der Sektion Fachärzte sowie die neuen Richtlinien zur<br />

Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden<br />

Sie auch im Internet auf der Homepage der Ärztekammer für Wien<br />

(www.aekwien.at) unter der Rubrik Ärztliche Tätigkeit � Kassenplanstellen<br />

oder fordern diese in den Sektionen an.<br />

Die Ärztekammer für Wien und die Sozialversicherungsträger treffen<br />

gemeinsam die Entscheidung über die Besetzung der <strong>aus</strong>geschriebenen<br />

Vertragsarztstellen.<br />

Die Besetzung der Vertragsarztstellen erfolgt frühestens nach rechtskräftiger<br />

Beendigung des Einzelvertragsverhältnisses des Planstellenvorgängers<br />

beziehungsweise bei neuen Planstellen zum ehest<br />

möglichen Zeitpunkt.<br />

Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass<br />

gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse eine<br />

Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines Einzelvertrags<br />

mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt<br />

werden kann und zu beenden ist. Ausgenommen sind nur konsiliarärztliche<br />

und belegärztliche Tätigkeiten.<br />

Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können <strong>aus</strong>schließlich<br />

im Rahmen einer Bewerbung eingereicht werden. Das Ranking der<br />

<strong>aus</strong>geschriebenen Kassenplanstellen wird nach ungefähr zwei bis drei<br />

Monaten nach Ablauf der Bewerbungsfrist auf der Homepage der<br />

Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) veröffentlicht.<br />

11_2011 doktor in wien 7


intern neWs<br />

Symposium<br />

Entfremdung vom eigenen Körper<br />

Entfremdung vom eigenen Körper, Krankheit als Lebensstil – extreme gesellschaftliche<br />

Phänomene prägten das diesjährige Symposium „Medizin und Ethik“, das von der<br />

Wiener Ärztekammer gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer und dem<br />

Europäischen Forum Alpbach am 5. und 6. Oktober 2011 in Wien veranstaltet wurde.<br />

► In seiner Eröffnungsrede verwies<br />

Ärztekammerpräsident Walter<br />

Dorner auf extreme Haltungen zu<br />

Krankheit und Gesundheit, die die moderne<br />

Gesellschaft prägten. Einerseits<br />

gebe es eine starke Entfremdung vom<br />

eigenen Körper, wenn Schönheit und<br />

Erfolg gleichgesetzt würden. Dorner erinnerte<br />

an Narziss, der der Faszination<br />

seines eigenen Spiegelbilds erlegen war.<br />

Für Schönheit, sprich: Erfolg, werde die<br />

eigene Gesundheit immer bedenkenloser<br />

geopfert. „Ein deutliches Alarmzeichen“<br />

sieht Dorner darin, „dass sich<br />

18-jährige Mädchen zur Matura nicht<br />

mehr den Führerschein wünschen,<br />

sondern eine Brustvergrößerung“. Einer<br />

„kultischen Handlung“ käme es<br />

gleich, wenn Männer im Fitness studio<br />

stundenlang am Laufband rennten<br />

und dabei die Börsenkurse auf CNN<br />

verfolgten. „Unser eigener Körper ist<br />

uns offenbar so fremd geworden, dass<br />

wir ihn ohne künstliche Eingriffe und<br />

Hilfsmittel nicht mehr spüren.“<br />

Verantwortung wahrnehmen<br />

Die Wiener Fachärztin für plastische,<br />

ästhetische und rekonstruktive Chirurgie,<br />

Hildegunde Piza, warf ein, dass die<br />

persönliche Freiheit jedes Einzelnen zu<br />

respektieren sei. Es sei eine Tatsache,<br />

dass sich neben der kurativen Medizin<br />

eine „Wunschmedizin“ entwickle,<br />

dazu gehöre die Schönheitschirurgie.<br />

Ärztinnen und Ärzte dürften aber nicht<br />

zu <strong>aus</strong>schließlichen Dienstleistern gemacht<br />

werden. Dorner ermutigte die<br />

Mediziner, ihre Verantwortung gegenüber<br />

der Gesellschaft noch stärker<br />

wahrzunehmen und forderte sie auf,<br />

ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen:<br />

„Warum verschönert ein<br />

Schönheitschirurg, warum verschreibt<br />

ein Arzt Dopingmittel – wissend, dass<br />

er damit eventuell einen Menschen ins<br />

Unglück stoßen kann?“<br />

8 doktor in wien 11_2011<br />

Dorner: „Gesundheit<br />

und Krankheit<br />

müssen immer in<br />

Wechselwirkung<br />

zum Umfeld eines<br />

Menschen und daher<br />

dynamisch verstanden<br />

werden“<br />

Wie wird Krankheit<br />

in einer Leistungsgesellschaftwahrgenommen<br />

und welche<br />

Menschenbilder<br />

stehen dahinter –<br />

Antwort darauf zu<br />

geben versuchten<br />

Experten beim diesjährigen<br />

Symposium<br />

„Medizin und Ethik“<br />

Als ein anderes Extrem nannte der Ärztekammerpräsident,<br />

dass sich immer<br />

mehr Menschen über eine Krankheit<br />

definierten. Es sei inzwischen oft sogar<br />

„schick, an irgendetwas zu leiden – am<br />

besten, ohne berufliche Beeinträchtigung“,<br />

so Dorner.<br />

Auch Ulrich Körtner, Vorstand des Instituts<br />

für Ethik und Recht in der Medizin<br />

der Universität Wien, betonte: <strong>Wenn</strong><br />

Gesundheit und Medizin auf eine kultisch-religiöse<br />

Ebene gehoben würden,<br />

werde Krankheit zum Lebensstil. Gesellschaftlicher<br />

Druck erzeuge im Hinblick<br />

auf gesunde Lebensführung immer öfter<br />

Schuldgefühle. Medizin solle zu einem<br />

Mehr an Freiheit verhelfen, die Patienten<br />

würden aber oft einem rigorosen<br />

„Diagnoseregime“ unterworfen. Ähnlich<br />

äußerte sich der Allgemeinmediziner<br />

und Autor Günther Loewit. Mit der provokanten<br />

Aussage „Ärztinnen und Ärzte<br />

produzieren Krankheit“ forderte er Mediziner<br />

auf, den Patienten keine Schuldgefühle<br />

einzuimpfen.<br />

Mit der Frage, wie man Krankheit definieren<br />

könnte, beschäftigte sich auch<br />

Michael Musalek, Institutsvorstand<br />

und ärztlicher Leiter des Anton-Proksch-Instituts.<br />

Krankheit sei Teil des<br />

Lebens, allerdings müsse man unter-<br />

scheiden zwischen „eine Krankheit<br />

haben“ und „krank sein“. Musalek: „Es<br />

gibt Krankheiten, die hat man ein Leben<br />

lang – aber man ist deswegen nicht<br />

permanent krank.“ Krankheit bedeute<br />

den Verlust der Funktionstüchtigkeit,<br />

in manchen Fällen aber auch Stigmatisierung.<br />

So litten psychisch Kranke<br />

mehr an der Bedeutung der Krankheit<br />

als an der Krankheit selbst, führte der<br />

Experte <strong>aus</strong>. Eine Krankheit als Lebensstil<br />

zu bezeichnen, ging Musalek<br />

zu weit: „Das Wort Lebensstil impliziert,<br />

dass etwas selbst gewählt wurde.<br />

Viele suchen sich ihre Krankheiten<br />

aber nicht <strong>aus</strong>“, betonte Musalek.<br />

Was genau ist Krankheit?<br />

In seinem Schlussreferat kam Ärztekammerpräsident<br />

Dorner auf die Definition<br />

von Krankheit zurück und betonte:<br />

„Wohl kann sich auch befinden, wer an<br />

objektiven Kriterien gemessen krank ist.<br />

Andererseits kann sich krank fühlen,<br />

wer nach gängiger Auffassung gesund<br />

ist.“ Gesundheit und Krankheit seien<br />

immer in Wechselwirkung zum Umfeld<br />

eines Menschen zu verstehen. �<br />

Zum Thema siehe auch Schlusspunkt auf<br />

Seite 37.


Datenklau bestätigt Warnungen der Ärztekammer<br />

Der jüngste Datenskandal, im Zuge dessen<br />

sich die Hackergruppe Anonymous Austria<br />

Besitz über eine umfassende Datenbank<br />

der Tiroler Gebietskrankenkasse mit mehr<br />

als 600.000 Patientendaten verschafft hat,<br />

versetzt die Ärztekammer in höchste Alarmbereitschaft.<br />

„Es war nur eine Frage der Zeit, bis Patientendaten<br />

in die Hände von Hackern gelangen“,<br />

so der Obmann der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für<br />

Wien, Johannes Steinhart. Es sei bezeichnend,<br />

dass gerade in der E-Medikations-Pilotregion<br />

Tirol „ein Malheur dieser Größenordnung“<br />

passiert sei. Steinhart wartet nun<br />

darauf, dass die politisch Verantwortlichen<br />

endlich bekennen, dass eine 100-prozentig<br />

sichere Speicherung von Medikations- und<br />

Gesundheitsdaten nicht gewährleistbar sei.<br />

„Dass Hacker über 600.000 Patientendaten<br />

‚stolpern‘ können, ist keine Bagatelle und<br />

Dorner für höhere Kassenbeiträge Neue Fortbildung für<br />

Sexualmedizin<br />

Für eine Anhebung der Krankenversicherungsbeiträge<br />

um 2 bis 3 Prozent hat sich<br />

Ärztekammerpräsident Walter Dorner<br />

<strong>aus</strong>gesprochen. In einer Podiumsdiskussion<br />

argumentierte Dorner am 26. September<br />

2011, dass viele Dinge des täglichen Lebens<br />

teurer würden, ohne dass sich irgendjemand<br />

darüber aufrege. <strong>Wenn</strong> man hingegen für die<br />

Gesundheit mehr Geld <strong>aus</strong>geben solle, gebe es<br />

einen großen Aufschrei.<br />

Der Vorsitzende des Hauptverbands der<br />

An Frauenanteil anpassen<br />

Die Arbeitsbedingungen in den Spitälern<br />

müssten rasch an den stetig wachsenden<br />

Frauenanteil angepasst werden, fordert der<br />

Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte der<br />

Österreichischen Ärztekammer, Harald Mayer.<br />

Flexiblere Arbeitszeiten, eine gezielte Förderung<br />

von hoch qualifizierten Spitalsärztinnen<br />

und rund um die Uhr geöffnete Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

seien das Gebot der Stunde.<br />

„Die Medizin wird zunehmend weiblich“,<br />

betonte Mayer. Gleichzeitig müssten sich aber<br />

viele Ärztinnen noch immer für Beruf oder<br />

Familie entscheiden, da beides nur schwer<br />

sollte uns endgültig die Augen öffnen.“<br />

Auch der niederösterreichische Patientenanwalt<br />

Gerald Bachinger erntete Kritik vom Vizepräsidenten.<br />

„Anstatt die Ärztekammer ständig<br />

als ‚verantwortungslose Boykotteurin‘ anzuprangern,<br />

sollte der Patientenanwalt vielleicht<br />

einmal selbst Verantwortung übernehmen und<br />

sich auf die Rechte der Patienten besinnen“,<br />

so Steinhart. Denn: „Die Intim- und Privatsphäre<br />

der Patienten und die Tatsache, dass<br />

gesundheitsbezogene Daten dem Datenschutz<br />

unterliegen, gehören zu den grundlegenden<br />

Patientenrechten, das sollte Herrn Bachinger<br />

eigentlich bekannt sein. Es wird Zeit, dass er<br />

sich dafür einsetzt, dass diese Rechte auch in<br />

Zukunft gewahrt werden können.“<br />

Die ganze Zeit sei die Rede von der Qualitätsverbesserung,<br />

die die E-Medikation und<br />

die Elektronische Gesundheitsakte ELGA<br />

bringen würden. „Ich glaube nicht, dass es die<br />

Patienten als Qualitätsverbesserung ansehen,<br />

österreichischen Sozialversicherungsträger,<br />

Hans Jörg Schelling, lehnte dies – zumindest<br />

zum jetzigen Zeitpunkt – ab. Schelling gestand<br />

zu, dass es in manchen Bereichen eine Unterversorgung<br />

gebe, etwa in der Zahnmedizin.<br />

Man sollte aber zuerst die Effizienz steigern.<br />

Erst wenn das nicht <strong>aus</strong>reiche, könne man<br />

über zusätzliche Einnahmen nachdenken. Den<br />

Bürgern sei es nicht zuzumuten, noch mehr zu<br />

zahlen, nur weil die Politik ihre H<strong>aus</strong>aufgaben<br />

nicht erledigt habe. �<br />

unter einen Hut zu bringen sei. Mayer: „Mit<br />

einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit<br />

von 54 Stunden ist es nahezu unmöglich, sich<br />

neben dem Beruf auch noch einer Familie zu<br />

widmen. Flexible Arbeitszeitmodelle können<br />

hier Abhilfe schaffen. Ansonsten wird die<br />

Vereinbarkeit von Karriere und Familie nicht<br />

möglich sein.“ Diese Problematik betreffe<br />

auch den Turnus – eine Schwangerschaft<br />

während der Ausbildung bedeute oftmals eine<br />

Unterbrechung des Turnus für mehrere Jahre.<br />

„Die Kolleginnen verlieren dadurch leicht den<br />

beruflichen Anschluss“, warnte Mayer. �<br />

neWs intern<br />

wenn sie p<strong>aus</strong>enlos dem massiven Risiko<br />

<strong>aus</strong>gesetzt sind, dass ihre hochsensiblen Gesundheitsdaten<br />

an die Öffentlichkeit gelangen<br />

können.“ Es dürfe nicht sein, dass mit Patientendaten<br />

so leichtfertig umgegangen werde.<br />

Die Vorfälle der letzten Zeit würden darüber<br />

hin<strong>aus</strong> ganz klar beweisen, dass die Verantwortlichen<br />

weder das technische Knowhow<br />

noch eine Chance hätten, Daten so zu<br />

speichern, dass sie unter keinen Umständen<br />

an die Öffentlichkeit gelangen könnten, ist der<br />

Vizepräsident überzeugt. „Ich kann nur immer<br />

wieder aufs Neue darauf hinweisen, dass es<br />

am sichersten ist, Medikations- und Gesundheitsdaten<br />

in der Obhut der behandelnden<br />

Ärztinnen und Ärzte zu belassen“, so Steinhart.<br />

Der Kurienobmann der niedergelassenen<br />

Ärzte appelliert nun an Gesundheitsminister<br />

Alois Stöger, „dem Spuk endlich eine Ende zu<br />

bereiten und sich endgültig vom geplanten<br />

ELGA-Gesetz zu verabschieden.“ �<br />

Bei der Behandlung von sexuellen Störungen<br />

und Erkrankungen kommt es maßgeblich<br />

auf eine ganzheitliche Sichtweise an:<br />

Psychische, soziale und körperliche Faktoren<br />

müssen gleichermaßen berücksichtigt<br />

werden. Da die meisten Ärztinnen und Ärzte<br />

auf ihr Fachgebiet spezialisiert sind und Betroffene<br />

selten den direkten Weg zum Sexualmediziner<br />

nehmen, kommt der vor Kurzem<br />

im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien<br />

vorgestellten „Fortbildung für Sexualmedizin“<br />

der Österreichischen Ärztekammer eine<br />

besondere Rolle zu. Immer noch herrschen<br />

sowohl ein enormes Informationsdefizit als<br />

auch große Hemmschwellen.<br />

„Manchmal kann ein Gespräch alles verändern“,<br />

brachte die Leiterin der Akademie<br />

für Sexuelle Gesundheit, Elia Bragagna,<br />

die Möglichkeiten der Sexualmedizin auf<br />

den Punkt. Oft scheitert es aber an der<br />

ersten Hürde: Ob Allgemeinmediziner oder<br />

Spezialisten: Wer den Patienten schon<br />

länger kennt, kann ihn am besten auf das<br />

Thema ansprechen. Sollte er Bedarf orten,<br />

kann er ihn dann an den jeweiligen Experten<br />

verweisen. „Die Angst vor einem großen<br />

zusätzlichen Zeitaufwand ist unbegründet –<br />

dieses Gespräch kann während der Untersuchung<br />

stattfinden“, meinte Ärztekammerpräsident<br />

Walter Dorner.<br />

11_2011 doktor in wien 9


Kick off<br />

Über die Neuordnung des Lebens<br />

► Das Leben – ein Spiel. Orhan, Serkan<br />

und Hansi fiebern dem Homeless<br />

World Cup in Australien entgegen. Sie spielen<br />

für Österreich bei der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

für Obdachlose, Asylwerber und ehemalige<br />

Alkohol- sowie Drogenabhängige.<br />

Im Film „Kick off“ (Regisseur: Hüseyin Tabak)<br />

werden sie und ihre Teamkollegen bei der Vorbereitung<br />

auf das Turnier in Melbourne und<br />

gleichzeitig bei der Neuordnung ihres Lebens<br />

begleitet: Mutige Männer, die in ihrem früheren<br />

Leben die rote Karte gesehen haben und<br />

die sich jetzt vom Abseits auf den Platz zurückkämpfen.<br />

Männer, die um den Sieg spielen,<br />

aber auch um Selbstvertrauen, Motivation<br />

und Lebensfreude.<br />

Zum mittlerweile sechsten Mal lud die Wiener<br />

Ärztekammer zu einer exklusiven Filmvorführung<br />

ein: „Kick off“ wurde am 3. Oktober<br />

2011 im Filmcasino gezeigt – und mehr als 200<br />

Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinstudenten<br />

verfolgten den Weg von Orhan, Serkan und<br />

Hansi: von den ersten Besprechungen und<br />

Trainings bis hin zur Weltmeisterschaft in<br />

Melbourne. Dort erreichten sie den beachtlichen<br />

16. Platz. Und wie würde Hans Krankl<br />

sagen: „Alles andere ist primär“. �<br />

3<br />

4<br />

intern filM<br />

10 doktor in wien 11_2011<br />

1<br />

2<br />

5<br />

1_Bereits 1911 gab es in<br />

der Margareten straße 78<br />

in Wien 5. ein Kinematographentheater.<br />

1954<br />

erfolgte dann eine völlige<br />

Umgestaltung, die dem<br />

Filmcasino sein heutiges<br />

Ambiente verlieh.<br />

2_Traditionelles Künstlergespräch<br />

nach Ende der<br />

Vorführung: Ärztekammer-Pressesprecher<br />

Hans-Peter Petutschnig<br />

diskutiert mit Hüseyin<br />

Tabak über den Film ...<br />

3_... und dieser wiederum<br />

diskutiert mit interessierten<br />

Kinobesuchern.<br />

4_Ebenfalls bereits<br />

Tradition: Dank einer<br />

Kooperation mit der<br />

Universitätsvertretung der<br />

Medizinischen Universität<br />

Wien erreicht die<br />

Ärztekammer bei ihren<br />

Filmabenden auch viele<br />

Medizinstudenten.<br />

5_Insgesamt waren mehr<br />

als 200 Besucher ins<br />

Filmcasino gekommen.


Ausbildung neu<br />

Ein praktisches Jahr und<br />

neue Arbeitsaufteilungen<br />

Martin Andreas, Referent für arbeitslose Ärzte und Jungmediziner der Ärztekammer<br />

für Wien, über notwendige Änderungen in der Ausbildung, die jahrelangen<br />

Verhandlungen über eine Reform sowie die Qualität des Turnus in Österreich.<br />

► Eine fundierte und qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung sowie<br />

das lebenslange Lernen werden von Politikern<br />

und Verantwortungsträgern im<br />

Gesundheitssystem regelmäßig eingefordert.<br />

Doch nach der kompletten Novellierung<br />

des Medizinstudiums stecken<br />

wir bei der postgradualen Ausbildung<br />

noch immer in den 1980er-Jahren.<br />

Ausgeprägte Hierarchien, Systemerhaltertätigkeiten<br />

und übermäßige<br />

Überstunden gehören noch immer zum<br />

Alltag für viele Ärztinnen und Ärzte in<br />

Ausbildung – doch die vielversprechenden<br />

Berufs<strong>aus</strong>sichten mit Kassenvertrag<br />

und Spitalsanstellung gehören<br />

längst der Vergangenheit an. Die Zeit<br />

ist also gekommen, die derzeitige Ausbildungssituation<br />

kritisch zu durchleuchten<br />

und unsere Rechte als junge<br />

Ärztinnen und Ärzte einzufordern. Aus<br />

diesem Grund verhandelt die Ärztekammer<br />

auch seit Jahren eine Reform<br />

der Ausbildung mit dem Ministerium.<br />

In letzter Zeit kam deutlich Schwung in<br />

diese Verhandlungen. Das hat zwei<br />

Gründe: Zum einen gibt es jetzt in<br />

Deutschland sehr attraktive Alternativen<br />

zur Ausbildung, die eine gewisse<br />

Konkurrenz zu österreichischen Krankenanstalten<br />

darstellen. Zum anderen<br />

fordert die EU eine klare Umstrukturierung<br />

der postgradualen Ausbildung, da<br />

zwar eine Quotenregelung zum Schutz<br />

der Gesundheitsversorgung an den österreichischen<br />

Universitäten eingerichtet<br />

wurde – eigentlich EU-rechtswidrig<br />

–, aber gleichzeitig viele österreichische<br />

und deutsche Absolventen nach<br />

Deutschland gehen, da sich in Österreich<br />

keine entsprechenden Möglichkeiten<br />

anbieten. Das ist Grund genug<br />

für die EU-Kommission, eine Verbesserung<br />

der österreichischen postgradualen<br />

Ausbildung zu fordern, um einer<br />

Verlängerung der Quotenregelung über<br />

das Jahr 2012 hin<strong>aus</strong> zuzustimmen.<br />

Geforderte Änderungen<br />

Nun werden auf Hochtouren die letzten<br />

Details verhandelt. Wir haben unsere<br />

Forderungen klar deponiert: keine<br />

doppelgleisigen Ausbildungen (Turnus<br />

verpflichtend vor der Facharzt<strong>aus</strong>bildung),<br />

keine Systemerhaltertätigkeiten<br />

sowie die Umsetzung des Turnusärztetätigkeitsprofils.<br />

Es sieht so <strong>aus</strong>, als ob<br />

ein Großteil dieser Forderungen in der<br />

Neugestaltung der Ausbildung aufgehen<br />

könnte, auf jeden Fall nehmen die<br />

Verhandlungen einen positiven Verlauf.<br />

Das schafft – nach Jahren ohne<br />

Reform – doch etwas Hoffnung.<br />

Doch eine wirklich gute Ausbildung<br />

kann nicht durch die Befreiung von<br />

Systemerhaltertätigkeiten allein gewährleistet<br />

werden. So ist eine echte<br />

Ausbildung nur durch engagierte Primarii,<br />

Oberärzte und erfahrene Assistenten<br />

möglich. Das gilt für interne<br />

Berufshaftpflicht<br />

Andreas: „Was wir<br />

wollen ist die Umsetzung<br />

des Turnusärztetätigkeitsprofils,<br />

keine doppelgleisigen<br />

Ausbildungen und<br />

keine Systemerhaltertätigkeiten“<br />

neWs intern<br />

Fächer, vor allem aber auch für chirurgische<br />

Fächer und alle Disziplinen, in<br />

denen praktische Fertigkeiten erlernt<br />

werden müssen.<br />

Die Ausbildungsmoral in Österreich ist<br />

nicht unbedingt die beste. So sind Initiativen<br />

der jeweiligen fachspezifischen<br />

Gesellschaften, die eine gute Ausbildung<br />

belohnen, besonders zu begrüßen.<br />

Die Europäische Gesellschaft für<br />

Herz-Thoraxchirurgie vergab dieses<br />

Jahr zum Beispiel erstmals den sogenannten<br />

Leonardo Da Vinci Award für<br />

Exzellenz in der Ausbildung. Da ist es<br />

besonders erfreulich, dass diese Auszeichnung<br />

ein österreichischer Chirurg,<br />

nämlich Alfred Kocher, erhielt.<br />

Also: Die Verhandlungen lassen mit der<br />

Einführung eines praktischen Jahrs am<br />

Ende des Studiums (sechstes Jahr), einer<br />

Reduktion von Doppelgleisigkeiten<br />

in der postgradualen Ausbildung und<br />

einer Reduktion von Systemerhaltertätigkeiten<br />

eine echte Ausbildungsreform<br />

erwarten. �<br />

Wie die Ärztekammer bereits mehrfach informiert hat, mussten freiberuflich tätige Ärztinnen und<br />

Ärzte sowie Wohnsitzärzte bis 19. August 2011 eine obligatorische Berufshaftpflichtversicherung<br />

abschließen, die vom jeweiligen Versicherungsunternehmen im Wege der Landesärztekammer an<br />

die Österreichische Ärztekammer zu melden war. Diese Haftpflichtversicherung ist für die Dauer der<br />

freiberuflichen ärztlichen Tätigkeit aufrecht zu erhalten.<br />

Die Auswertung <strong>aus</strong> der Ärzteliste hat allerdings ergeben, dass für viele betroffene Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong><br />

noch kein entsprechender Versicherungsnachweis vorliegt. Die Ärztekammer für Wien ersucht daher<br />

dringend, ehestmöglich die Übermittlung des Nachweises beim jeweiligen Versicherer zu veranlassen.<br />

Auch weist die Ärztekammer darauf hin, dass der Abschluss der ärztlichen Haftpflichtversicherung für<br />

freiberuflich tätige Ärztinnen und Ärzte eine Berufspflicht darstellt und deren Mangel als gravierende<br />

Berufspflichtenverletzung zu qualifizieren ist, die letztlich im Wege eines Disziplinarverfahrens bis hin<br />

zur Streichung <strong>aus</strong> der Ärzteliste führen muss.<br />

Service: Für Auskünfte stehen die Mitarbeiterinnen der Stabsstelle Recht der Ärztekammer für Wien,<br />

Mag. Anelia Mihova, Tel: 515 01/1475 DW, E-Mail: mihova@aekwien.at, und Mag. Manuela Mangi,<br />

Tel: 515 01/1422 DW, E-Mail: mangi@aekwien.at, zur Verfügung.<br />

11_2011 doktor in wien 11


intern neWs<br />

Weihburggasse 10-12<br />

Generalsanierung abgeschlossen<br />

Nach nur sechsmonatiger Bauzeit präsentiert sich das Innere der Wiener Ärztekammer<br />

in neuer Kundenzentriertheit. Herzstück dabei ist das komplett renovierte<br />

Veranstaltungszentrum im ersten Stock. Auch der Empfang sowie die Standesführung<br />

im Erdgeschoss wurden an die Bedürfnisse eines modernen Bürobetriebs angepasst.<br />

► Die letzte umfassende Sanierung<br />

des H<strong>aus</strong>es Weihburggasse 10-<br />

12, das einschließlich Vorgängerbauen<br />

seit Jahrhunderten im Eigentum der<br />

Wiener Ärztekammer und damit der<br />

Wiener Ärztinnen und Ärzte steht, fand<br />

Ende der 1970er-Jahre statt. Aufgrund<br />

der Abnützung des H<strong>aus</strong>es, umfangreicher<br />

behördlicher Auflagen sowie der<br />

mangelhaften technischen Ausstattung<br />

war es notwendig, das H<strong>aus</strong> generalzusanieren.<br />

Nachdem die notwendigen Beschlüsse<br />

in den Kammergremien und diverse<br />

Vorarbeiten abgeschlossen waren,<br />

wurde die Sanierung im März 2011 in<br />

Angriff genommen, mit einer projektierten<br />

Bauzeit von nur sechs Monaten<br />

– und dies bei voller Aufrechterhaltung<br />

des Bürobetriebs ohne Anmietung von<br />

Ausweichquartieren.<br />

Um diese Vorgaben erfüllen zu können,<br />

wurde jedes Stockwerk einzeln<br />

umgebaut. Mit Erfolg: Vor Kurzem<br />

konnte das letzte Stockwerk bautechnisch<br />

abgenommen werden, womit –<br />

mit einer Zeitverzögerung von lediglich<br />

14 Tagen – die baulichen Sanierungsarbeiten<br />

fast pünkt lich abgeschlossen<br />

werden konnten.<br />

12 doktor in wien 11_2011<br />

Erfüllung<br />

von behördlichen<br />

Auflagen<br />

und Vorbildfunktiongleichermaßen:SämtlicheStockwerke<br />

der<br />

Ärztekammer<br />

sind ab<br />

sofort barrierefrei<br />

zu<br />

erreichen.<br />

Die gravierendste Änderung betrifft<br />

den Eingangsbereich, wo sich jetzt die<br />

Rezeption, gleich beim Eingang links,<br />

befindet.<br />

Was sich geändert hat<br />

Bei der Rezeption kann jeder Besucher<br />

des H<strong>aus</strong>es rasch Auskunft darüber erhalten,<br />

wo sich sein gewünschter Ansprechpartner<br />

oder die entsprechende<br />

Abteilung befinden – allerdings mit<br />

einem Manko: Aus feuerpolizeilichen<br />

Gründen konnte der Empfang nicht<br />

vollkommen offen gestaltet werden; die<br />

Lösung war dann eine Verglasung zwischen<br />

Empfang und Stiegenh<strong>aus</strong>.<br />

Hinter dem Empfang ist die Standesführung<br />

angesiedelt, deren Aufgaben unter<br />

anderem die Führung der Ärzte liste,<br />

die Ausstellung von Ärzte<strong>aus</strong>weisen<br />

und Dekreten zum Arzt für Allgemeinmedizin<br />

und Facharzt sowie die Anmeldung<br />

für Arztprüfungen umfassen. Die<br />

Räumlichkeiten der Standesführung<br />

wurden flächenmäßig vergrößert, mit<br />

dem Ziel, dass Ärztinnen und Ärzte die<br />

meisten Angelegenheiten gleich im Erdgeschoss<br />

erledigen können.<br />

Eine weitere wichtige Sanierungsmaßnahme<br />

war die Barrierefreiheit. Diese<br />

Machen Sie sich ein<br />

Bild über „Ihre“ neue<br />

Ärztekammer und<br />

melden Sie sich zu<br />

den Führungen<br />

durch das H<strong>aus</strong> an:<br />

Tel.: 515 01/1223 DW,<br />

E-Mail: pressestelle<br />

@aekwien.at<br />

ist nunmehr zu 100 Prozent gegeben,<br />

sämtliche Stockwerke sind barrierefrei<br />

zu erreichen. Die Ärztekammer erfüllt<br />

damit eine behördliche Auflage – ganz<br />

abgesehen davon, dass mit dieser Maßnahme<br />

natürlich auch eine Vorbildwirkung<br />

erzielt werden konnte.<br />

Im Stiegenh<strong>aus</strong> selbst hat sich wenig<br />

verändert, da dieses denkmalgeschützt<br />

ist. Allerdings wurde der Lift saniert,<br />

da auch hier behördliche Auflagen eine<br />

geschlossene Bauweise vorgeschrieben<br />

haben. Ungeachtet dessen wurde – gemeinsam<br />

mit dem Denkmalamt – versucht,<br />

den Lift so gut wie möglich in das<br />

denkmalgeschützt Ensemble zu integrieren.<br />

Bislang war der vierte Stock das oberste<br />

Stockwerk. Dies hat sich nun geändert<br />

– ohne jedoch, dass die Ärztekammer<br />

deshalb aufgestockt wurde. Die – international<br />

nicht mehr üblichen – Stockwerksbezeichnungen<br />

Unterteilung und<br />

Mezzanin wurden nämlich „eliminiert“<br />

und in erster und zweiter Stock (was sie<br />

ja auch tatsächlich sind) umbenannt.<br />

Die weiteren Stockwerke rückten nach,<br />

sodass nun alle sechs Stockwerke des<br />

H<strong>aus</strong>es von eins bis sechs durchnummeriert<br />

sind.


Bislang gab es in allen Stockwerken Büros<br />

und Sitzungssäle gleichermaßen.<br />

Nun sind die Büros in drei Stockwerken<br />

zusammengefasst, womit Raum<br />

geschaffen wurde für ein großes Veranstaltungszentrum<br />

im ersten Stock<br />

(vormals Unterteilung). Hier finden<br />

zukünftig sämtliche Sitzungen, Fortbildungen<br />

und sonstigen Veranstaltungen<br />

der Ärztekammer statt.<br />

Beim Eintritt in das Veranstaltungszentrum<br />

erkennt man am besten die neue<br />

helle Innenarchitektur, die sich durch<br />

das ganze H<strong>aus</strong> zieht. Die Weihburggasse<br />

ist auf Höhe der Ärztekammer<br />

ja prinzipiell sehr eng, womit von außen<br />

nur wenig Tageslicht in die Räume<br />

kommt. Dies war der Hauptgrund<br />

dafür, warum man sich von dem bestehenden<br />

Dunkelbraun als Grundton<br />

bei den Möbeln und den doch eher<br />

düsteren Stofftapeten an den Wänden<br />

– diese waren nicht denkmalgeschützt,<br />

da Imitationen – getrennt und einen<br />

cremefarbigen Grundton, verbunden<br />

mit einem hellen Braun sowie Glaseinsätzen<br />

bei den Türen, gewählt hat.<br />

Um allerdings das Ambiente des Jugendstilh<strong>aus</strong>es<br />

zu erhalten und auch<br />

um zu zeigen, dass die Ärztekammer<br />

traditionsbewusst ist, hat man die alten<br />

Jugendstilluster teilweise belassen.<br />

Moderne trifft Tradition<br />

Natürlich ist die Lichtqualität der Luster<br />

bei Weitem nicht <strong>aus</strong>reichend, um<br />

ein ergonomisch sinnvolles Arbeiten zu<br />

gewährleisten. Deshalb kommen ergänzend<br />

moderne Lichtelemente zum<br />

Einsatz, die für jene Helligkeit sorgen,<br />

die für diesen insgesamt sehr dunklen<br />

Stock notwendig ist, um ihn heller erscheinen<br />

zu lassen. So ganz nebenbei<br />

wurde damit auch eine gute architektonische<br />

Mischung von Tradition und<br />

Moderne erreicht.<br />

Diese Mischung findet sich übrigens in<br />

allen Stockwerken, die von der Wiener<br />

Ärztekammer benützt werden, wieder –<br />

also im Erdgeschoss sowie im zweiten<br />

(zur Hälfte), im fünften und im sechsten<br />

Stockwerk (im dritten und vierten<br />

Stockwerk befinden sich die Räumlichkeiten<br />

der Österreichischen Ärztekammer,<br />

siehe Kasten).<br />

Umgestaltet wurde im neuen Veranstaltungszentrum<br />

nicht nur die Architektur,<br />

sondern es wurde auch die Technik<br />

auf den neuesten Stand gebracht. Auch<br />

Im Überblick<br />

Erdgeschoss<br />

Empfang – Allgemeine Auskunft<br />

Standesführung/Ärzteliste/Diplomeinreichung<br />

1. Stock<br />

Veranstaltungszentrum<br />

Saal 1 – Gerard van Swieten<br />

Saal 2 – Karl Landsteiner<br />

Saal 3 – Gabriele Possanner<br />

Saal 4 – Paul Watzlawick<br />

2. Stock<br />

Kurie angestellte Ärzte<br />

Zahnärztekammer Wien, Abrechnungsstelle<br />

3. und 4. Stock<br />

Österreichische Ärztekammer<br />

5. Stock<br />

Kurie niedergelassene Ärzte<br />

Rechnungswesen und interne Verwaltung<br />

6. Stock<br />

Präsidium<br />

Stabsstelle Recht<br />

Medien und Fortbildung<br />

Insgesamt bieten<br />

die Sitzungssäle<br />

150 Personen Platz,<br />

womit auch größere<br />

Sitzungen und Veranstaltungen<br />

wieder<br />

in der Ärztekammer<br />

stattfinden können<br />

neWs intern<br />

sind die Räume flexibel abtrennbar,<br />

um so möglichst viele Sitzungen und<br />

Veranstaltungen in der Ärztekammer<br />

durchführen zu können. Damit sollen<br />

auch Kosten für externe Anmietungen<br />

eingespart werden.<br />

Ebenfalls neu sind die Nummerierungen<br />

und Namensbezeichnungen<br />

der Sitzungssäle nach berühmten<br />

Persönlichkeiten, die allesamt für die<br />

nachfolgende <strong>Kollegen</strong>schaft von nachhaltiger<br />

Bedeutung waren und sind<br />

(siehe Kasten).<br />

Platz für 150 Personen<br />

Insgesamt bieten die Sitzungssäle 150<br />

Personen Platz, was bedeutet, dass auch<br />

größere Sitzungen und Veranstaltungen<br />

wieder in der Ärztekammer stattfinden<br />

können. Bislang mussten solche Veranstaltungen<br />

in externe Räumlichkeiten<br />

verlegt werden.<br />

Bestmögliche Servicequalität ist nicht<br />

nur eine Frage von Technik und Ausstattung,<br />

sondern auch der personellen<br />

Ressource. Daher ist seit 1. Oktober<br />

2011 durchgehend eine Mitarbeiterin<br />

in der Rezeption des Veranstaltungszentrums<br />

anwesend. Durch Personaleinsparungen<br />

in anderen Bereichen<br />

konnte die personelle Aufstockung<br />

kostenneutral gestaltet werden.<br />

Die früheren Büroräumlichkeiten im<br />

ersten Stock wurden in den fünften und<br />

sechsten Stock verlegt: das Präsidium<br />

mit dem Büro des Präsidenten und des<br />

Kammeramtsdirektors in den sechsten<br />

Stock, die Kurie niedergelassene Ärzte<br />

in den fünften Stock. Die Bewerbung<br />

um Kassenplanstellen wird weiterhin<br />

in der Kurie abgewickelt, sodass dies eine<br />

der wenigen Angelegenheiten ist, wo<br />

Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong> persönlich in<br />

den fünften Stock fahren müssen.<br />

Die Kurie angestellte Ärzte befindet<br />

sich weiterhin im zweiten Stock, die<br />

Abteilung Medien und Fortbildung im<br />

sechsten Stock.<br />

Die Kosten haben sich im Rahmen der<br />

Kostenschätzungen gehalten. Zwar sind<br />

im Zuge des Umb<strong>aus</strong> Mehrkosten entstanden,<br />

die durch Instandhaltungsmaßnahmen<br />

begründet waren. Diese<br />

Mehrkosten konnten aber <strong>aus</strong> der da für<br />

vorhandenen Rücklage, die die Ärztekammer<br />

als H<strong>aus</strong>besitzer sowieso bilden<br />

muss, bedeckt werden. Insgesamt<br />

betrugen die Kosten für Sanierung und<br />

Renovierung des H<strong>aus</strong>es 2,9 Millionen<br />

Euro plus Umsatzsteuer. �<br />

11_2011 doktor in wien 13


Vorsorge<br />

intern neWs<br />

„Den Biertisch erreichen“<br />

Johannes Capek, Referent für Vorsorgemedizin der Ärztekammer für Wien, über die<br />

Relevanz der ärztlichen Qualität bei Gesundenunter suchungen, die Bedeutung der<br />

Gruppendynamik und warum man beim Thema Prävention schon so früh ansetzen muss.<br />

interview: kathrin Mcewen<br />

doktorinwien: Warum sollen Menschen<br />

ihr Leben ändern? Es gibt doch so<br />

viele Dinge, von denen man weiß, dass sie<br />

gesundheitsschädlich sind, und trotzdem<br />

werden sie getan.<br />

Capek: Abhängigkeiten machen sicher,<br />

wie zum Beispiel Zigaretten, Alkohol<br />

oder viel Essen. Dabei nehmen<br />

die Menschen Gesundheitsprobleme<br />

bewusst in Kauf. Das Schlimme daran<br />

ist die Werbung. Nehmen wir<br />

beispielsweise die Zigaretten her: An<br />

wen richtet sich denn die Werbung? Es<br />

sind die 12-, 13- oder 14-Jährigen, die<br />

es dann cool finden, wenn sie rauchen.<br />

Alkohol ist eine andere Geschichte.<br />

Diese Menschen können sich lange<br />

sozial unauffällig verhalten, trotz verschiedener<br />

Abhängigkeiten und anderer<br />

Probleme.<br />

doktorinwien: Spielt dabei auch das<br />

soziale Umfeld eine wichtige Rolle?<br />

Capek: Natürlich. Bei Alkoholikern<br />

dauert es oft sehr lange, bis die Umgebung<br />

etwas unternimmt. Oder Essgewohnheiten:<br />

Wie viele Menschen haben<br />

um 23.00 Uhr noch einen Termin?<br />

P<strong>aus</strong>en werden nicht eingehalten, und<br />

dann ist Fast Food natürlich ideal. Aber<br />

das Hinführen dazu, Essen wieder als<br />

Genuss zu sehen, fehlt. Dass man sich<br />

mit der Partnerin oder dem Partner<br />

zusammensetzt und genüsslich gemeinsam<br />

isst und ein Glas Wein<br />

trinkt, das haben wir verlernt. Das<br />

wieder zu erlernen, wäre die Aufgabe<br />

von Gesundheitsvorsorge.<br />

doktorinwien: Beginnt Gesundheitsvorsorge<br />

schon bei der Erziehung?<br />

Capek: Man kann definitiv bei<br />

derErziehung ansetzen. Man<br />

sollte Kindern beispielsweise zeigen,<br />

wie gut ein Apfel schmeckt.<br />

<strong>Wenn</strong> schon das Kind einen Apfel<br />

als gr<strong>aus</strong>lich empfindet, hat man<br />

14 doktor in wien 11_2011<br />

Capek: „Ich kann<br />

nicht sagen, wie<br />

lange jemand noch<br />

leben wird, aber ich<br />

kann bestärken und<br />

zur Fortführung eines<br />

gesünderen Lebensstils<br />

motivieren“<br />

später Schwierigkeiten, dem Heranwachsenden<br />

zu erklären, wie gut Obst<br />

und Gemüse sein können.<br />

doktorinwien: Also sollte man sehr<br />

früh ansetzen?<br />

Capek: Auf jeden Fall, denn effiziente<br />

Gesundheitsvorsorge funktioniert wie<br />

der Sicherheitsgurt oder ein Sturzhelm.<br />

Ich mache schon sehr lange Gesundenuntersuchungen,<br />

und immer mehr<br />

Leute kommen, um zu fragen, ob alles<br />

passt. Diejenigen, die schon zum fünften<br />

oder sechsten Mal bei der Untersuchung<br />

dabei sind, haben etwas in ihrem<br />

Leben geändert und wollen wissen, ob<br />

ihr Wohlbefinden auch wirklich zu<br />

Recht besteht. Ich kann nicht sagen, wie<br />

lange jemand noch leben wird oder definitiv<br />

ein Karzinom <strong>aus</strong>schließen, aber<br />

ich kann bestärken und zur Fortführung<br />

eines gesünderen Lebensstils motivieren.<br />

doktorinwien: Wie aber kann man die<br />

Menschen zu mehr Gesundheitsvorsorge<br />

motivieren?<br />

Capek: Ein Beispiel: <strong>Wenn</strong> man in einer<br />

Kleinstadt flächendeckend Männer zur<br />

Prostatauntersuchung schicken möchte,<br />

helfen institutionelle Kampagnen. Es gab<br />

in Salzburg die Aktion in Autowerkstätten<br />

und bei Tankstellen. Dabei wurden<br />

90 Prozent der Männer angesprochen.<br />

<strong>Wenn</strong> es aber darum geht, Gesundheitsvorsorge<br />

allgemein und in einer Großstadt<br />

zum Thema zu machen, dann muss<br />

man auf Mundpropaganda setzen. <strong>Wenn</strong><br />

sie so wollen, muss der Biertisch erreicht<br />

werden. Der Karl muss dem Ferdinand<br />

sagen, dass er bei der Gesundenuntersuchung<br />

war. Und es ist wichtig, dass<br />

die Qualität der Gesundenuntersuchung<br />

gleich gut bleibt, wenn nicht<br />

sogar besser wird. <strong>Wenn</strong> der Patient<br />

von der Untersuchung weggeht<br />

und gar nicht weiß, dass er bei einer<br />

Gesundenuntersuchung war, dann ist das<br />

nicht sehr förderlich.<br />

doktorinwien: Würden die Patienten<br />

dann zu keiner Gesundenuntersuchung<br />

mehr gehen?<br />

Capek: Natürlich, denn sie fragen sich,<br />

warum sie sich das noch einmal antun<br />

sollen. Bei der Untersuchung muss<br />

man das Gefühl vermitteln, dass Gesundheit<br />

ein wirkliches Anliegen ist.<br />

doktorinwien: Was halten sie von sogenannten<br />

Schwerpunktuntersuchungen,<br />

auf die mittels Kampagnen aufmerksam<br />

gemacht wird?<br />

Capek: Man sollte die Synergien<br />

zwischen institutionellen Vorsorgeeinrichtungen<br />

und niedergelassenen<br />

Einrichtungen nutzen. Jemand geht<br />

beispielsweise zur Gesundheitsvorsorge,<br />

weil sein Freund gerade einen<br />

Herzinfarkt hatte. Aber allgemein zu<br />

plakatieren: „Wer zur Gesundenuntersuchung<br />

geht, lebt länger“ – das greift<br />

nicht wirklich. <strong>Wenn</strong> in einem Betrieb<br />

auf die Mammographie aufmerksam<br />

gemacht und darüber gesprochen wird,<br />

dann wird das allgemein zum Thema,<br />

doktorinwien: Die Gruppendynamik<br />

spielt also eine große Rolle?<br />

Capek: Die spezifische Botschaft muss<br />

an die betroffene Gruppe transportiert<br />

werden. Bei Schweißarbeitern beispielsweise<br />

gibt es mittlerweile regelmäßige<br />

Augenuntersuchungen. Früher<br />

sagte man, schade um die Zeit.<br />

doktorinwien: Woher soll denn das<br />

Geld für Gesundheitsvorsorge und Prävention<br />

kommen?<br />

Capek: Was da ist, ist gut. Mehr darf<br />

es immer sein. Die Präventionsbedürfnisse<br />

sollten überregional erhoben und<br />

dann im Rahmen von Kampagnen beworben<br />

werden. �


Mangelversorgung bei<br />

psychisch kranken Kindern<br />

Dringenden Handlungsbedarf sieht<br />

die Ärztekammer in Sachen Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie. Die<br />

flächendeckende Versorgung psychisch<br />

erkrankter Kinder und Jugendlicher sei<br />

dramatisch schlecht, schlug der Obmann<br />

der Bundeskurie niedergelassene<br />

Ärzte, Günther Wawrowsky, in einer<br />

Aussendung Alarm. Gleichzeitig forderte<br />

Wawrowsky den Hauptverband<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

auf, seine Blockadehaltung<br />

hinsichtlich eines niederschwelligen<br />

Zugangs zu einer zeitgemäßen kinder-<br />

und jugendpsychiatrischen Versorgung<br />

aufzugeben.<br />

„Wir wissen, dass knapp 10 Prozent<br />

der österreichischen Kinder und<br />

Jugendlichen im Alter bis zu 18 Jahren<br />

beratungs- beziehungsweise behandlungsbedürftig<br />

sind. Das sind in etwa<br />

180.000 junge Menschen“, zeigte<br />

Wawrowsky auf. Durch rechtzeitige<br />

Die Lösung der Frage einer umfassend<br />

angebotenen sowohl stationären<br />

als auch ambulanten Hospizversorgung<br />

sei nicht zuletzt aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung und der<br />

Zunahme von weiteren Erkrankungen<br />

in terminalen Stadien dringend<br />

erforderlich. Darauf wies der Referent<br />

für Ethik und Palliativmedizin<br />

der Ärztekammer für Wien, Michael<br />

Peintinger, anlässlich des Welthospiztags<br />

am 8. Oktober 2011 hin.<br />

Konkret fordert Peintinger die Schaffung<br />

stationärer Einrichtungen in<br />

<strong>aus</strong>reichender Zahl, die zudem „anderen<br />

Spielregeln unterworfen sein<br />

müssen als den <strong>aus</strong>schließlich ökonomischen“.<br />

Weiters sollten Turnusärzte<br />

im Rahmen ihrer Ausbildung auch<br />

einige Wochen in solchen Einrichtungen<br />

– oder adäquat eingebunden<br />

in ambulanten Dienste – verbringen<br />

können, damit sie diese Form der<br />

Begleitung, die „Entschleunigung der<br />

Behandlung könne viel Leid vermieden<br />

werden, auch Folgeerkrankungen<br />

könnten deutlich reduziert werden.<br />

Wawrowsky: „Die Bandbreite psychischer<br />

Störungsbilder im Kindes- und<br />

Jugendalter reicht von Ängsten über<br />

Aufmerksamkeitsdefizite, Ess- und<br />

Entwicklungsstörungen bis hin zu<br />

Psychosen und Depressionen. Wird<br />

nicht rechtzeitig eingegriffen, kann<br />

das für die Betroffenen dramatische<br />

Folgen haben.“ Dabei gehe es vor<br />

allem um chronisch werdende Erkrankungen,<br />

wie Psychosomatosen,<br />

dauerhafte soziale Störungen und<br />

sich fest verankernde Depressionen<br />

mit einer massiven Beschneidung der<br />

Lebensqualität der Betroffenen und<br />

ihres sozialen Umfelds. „Abgesehen<br />

von den großen persönlichen Beeinträchtigungen<br />

belastet dies auch die<br />

Gesellschaft und die Volkswirtschaft“,<br />

so Wawrowsky. �<br />

Ärztekammer fordert<br />

mehr stationäre Hospize<br />

Beziehung“ und damit die „individuellen<br />

Heilsamkeitsaspekte jenseits<br />

von Leitlinien und Normierungen“<br />

kennenlernen könnten.<br />

Peintinger: „Die würdevolle und<br />

mitmenschliche Betreuung von Patienten<br />

in dieser fragilen Lebensphase,<br />

die, auch hinsichtlich der finanziellen<br />

und strukturellen Versorgung, von<br />

einem Konsens in der Gemeinschaft<br />

getragen wird, ist das wirkliche Maß<br />

der Humanität in unserer Gesellschaft.“<br />

In diesem Sinne sei zu hoffen, dass<br />

durch die Erfahrung einer guten therapeutischen<br />

Zusammenarbeit aller im<br />

Hospizdienst Beteiligten das Wissen,<br />

die Haltung und die Kompetenz auch<br />

über die Einrichtungen hin<strong>aus</strong> weitergegeben<br />

werden könnten. „Damit<br />

würden sich viele heilsame Aspekte der<br />

Bewegung auch im alltäglichen Kontext<br />

der Betreuung von Patienten durchsetzen<br />

können“, so Peintinger. �<br />

WERBUNG<br />

Jetzt Risiko minimieren<br />

Wie lange unterstützt die<br />

Schweizerische Nationalbank<br />

noch den CHF-Kurs?<br />

Diese und andere Fragen<br />

stellen sich viele CHF-<br />

Fremdwährungskreditnehmer.<br />

Wir empfehlen bereits<br />

seit einigen Jahren immer<br />

wieder zu handeln und nicht<br />

auf das Prinzip Hoffnung, also auf eine bessere<br />

Marktsituation, zu setzen.<br />

Die Risiken einer Fremdwährungsfinanzierung,<br />

besonders in Kombination mit Tilgungsträgern,<br />

sind speziell in den vergangenen drei Jahren stark<br />

gestiegen und höchst spekulativ.<br />

Für den CHF, aber auch für andere Währungen<br />

kann nicht <strong>aus</strong>geschlossen werden, dass sie gegenüber<br />

dem Euro auch mittel- bis langfristig<br />

stark bleiben werden. Das hätte zur Folge, dass<br />

bei einem endfälligen Kredit je nach Wechselkurs<br />

ein deutlich höherer Rückzahlungsbetrag als bei<br />

Kreditaufnahme in Euro zu zahlen ist.<br />

Was kann man in diesem Umfeld also tun? Für<br />

Fremdwährungskreditnehmer gibt es vielfältige<br />

Möglichkeiten risikominimierende Maßnahmen<br />

zu ergreifen. Diese sollten Sie bereits jetzt überlegen<br />

und umsetzen, da Ihnen zum Kreditende<br />

durch den dann schlagend werdenden Stichtagswechselkurs<br />

kein Handlungsspielraum mehr zur<br />

Verfügung steht.<br />

Unsere Kundenberater stehen Ihnen für ein<br />

Beratungsgespräch über diese und andere vielfältige<br />

Möglichkeiten gerne zur Verfügung,<br />

nach Terminvereinbarung auch außerhalb der<br />

Öffnungszeiten.<br />

Dir. Mag. Anton Heisinger, Vorsitzender des Vorstandes<br />

Bank für Ärzte und Freie Berufe AG<br />

www.aerztebank.at, info@aerztebank.at<br />

1090 Wien, Kolingasse 4<br />

Tel. +43/1/521 07-0<br />

4020 Linz, Landstraße 10<br />

Tel.: +43/732/77 00 99-0<br />

5020 Salzburg, Makartplatz 7<br />

Tel. +43/662/87 04 83-0<br />

6020 Innsbruck, Museumstraße 8<br />

Tel.: +43/512/56 09 05-0<br />

8010 Graz, Herrengasse 9<br />

Tel.: +43/316/811041-0<br />

neWs intern<br />

11_2011 doktor in wien 15


intern Mitteilungen <strong>aus</strong> deM kaMMerbereiCH<br />

ErnEnnungEn<br />

Dr. Nicolas aigner, Orthopädie und orthopädische Chirurgie Privatdozent<br />

Dr. Elisabeth Dr. schmidt, Psychiatrie und Neurologie Ärztliche Leiterin im Ambulatorium für Suchtkranke<br />

namEnsändErungEn<br />

Dr. Alexandra Hofer 1180, Wilbrandtgasse 41/1 Dr. Alexandra rainer<br />

Dr. Agnes messerschmidt 1180, Wilbrandtgasse 41/1 Dr. Agnes grill<br />

Dr. Petra Ortner-mohler 1180, Wilbrandtgasse 41/1 Dr. Petra mohler<br />

praxisEröffnungEn<br />

allgemeinmedizin<br />

Dr. Chenfei Chen 1070, Kaiserstraße 55/4b<br />

Dr. Doris doppelbauer 1140, Erdenweg 9 **<br />

Dr. Tomislav Hofer 1210, Gerasdorfer Straße 332<br />

Dr. Claudia Kantner-schiebel 1180, Gentzgasse 135-137<br />

Dr. Günter Klampfer 1020, Vorgartenstraße 206C<br />

Dr. Alexandra Knauer 1080, Josefstädter Straße 68/14<br />

Dr. Albert maurer 1020, Praterstraße 3 **<br />

Dr. Henning sartor 1230, Perfektastraße 89 **<br />

Dr. Alexandra schmidt-Trost 1140, Linzer Straße 382/1/5<br />

Mag. Dr. Theresa sellner-pogany 1190, Peter-Jordan-Straße 18-24/4/2<br />

Dr. Brigitta schuler 1220, Bellegardegasse 4/5 **<br />

Dr. Stefanie sulzgruber 1170, Vollbadgasse 1a<br />

Dr. Christiane unterluggauer 1180, Hofstattgasse 13/4 **<br />

Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour 1020, Vorgartenstraße 206C **<br />

anästhesiologie und intensivmedizin<br />

Dr. Ulrich Johannes Oberndorfer 1130, Elisabethallee 61-63<br />

augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Mohammad Reza fazeli 1220, Wagramer Straße 147/1/3<br />

Dr. Gerald schmidinger<br />

Chirurgie<br />

1010, Krugerstraße 6<br />

Kl<strong>aus</strong> Braun 1020, Vorgartenstraße 206C **<br />

Dr. Ursula grünwald-schuller 1210, Karl-Lothringer-Straße 25<br />

Univ.-Prof. Dr. Johannes Zacherl 1170, Artariastraße 10<br />

Hals-, nasen- und Ohrenkrankheiten<br />

Dr. Günter Klampfer 1020, Vorgartenstraße 206C<br />

Dr. Wolfgang sabathi<br />

innere medizin<br />

1160, Arnethgasse 2<br />

Dr. Christopher adlbrecht 1020, Vorgartenstraße 206C<br />

Dr. Marcus atteneder 1170, Hernalser Haupstraße 99<br />

Dr. Michaela Brodner 1040, Taubstummengasse 11/7<br />

Dr. Silke Böcskör 1030, Göllnergasse 16<br />

Dr. Axel Eckhardt 1190, Billrothstraße 4/4<br />

Dr. Theresa Kapral 1080, Alser Straße 69<br />

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik 1080, Skodagasse 32 **<br />

Dr. Johanna Wolfram 1190, Döblinger Hauptstraße 21/3/15<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Prim. Dr. Jutta Karoline falger<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

1190, Billrothstraße 4/4 **<br />

Dr. Sylvia Wimmer<br />

Lungenkrankheiten<br />

1140, Einwanggasse 36/22<br />

Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour 1020, Vorgartenstraße 206C **<br />

neurologie<br />

Dr. Doris doppelbauer 1140, Erdenweg 9 **<br />

Dr. Raoul Eckhardt 1190, BIllrothstraße 4/4<br />

Dr. Babak safdari ghandehari<br />

neurologie und psychiatrie<br />

1200, Pappenheimgasse 29/3/1<br />

Dr. Sylvia Wimmer 1140, Einwanggasse 36/22<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Petra Haller 1200, R<strong>aus</strong>cherstraße 2/8 **<br />

Dr. Johannes Rafael Jankovsky 1050, Franzensgasse 17 **<br />

Dr. Harald Zehetgruber 1220, Donaufelder Straße 252<br />

physikalische medizin und allgemeine rehabilitation<br />

Dr. Albert maurer<br />

psychiatrie<br />

1020, Praterstraße 3 **<br />

Dr. Ulrike Benal 1070, Wimbergergasse 23/5<br />

Dr. Babak safdari ghandehari<br />

psychiatrie und neurologie<br />

1200, Pappenheimgasse 29/3/1<br />

Dr. Josef Kefer 1020, Schmelzgasse 5<br />

psychiatrie und psychotherapeutische medizin<br />

Dr. Ulrike Benal<br />

unfallchirurgie<br />

1070, Wimbergergasse 23/5<br />

Dr. Alexander Egkher 1190, Billrothstraße 78<br />

Dr. Markus figl 1080, Piaristengasse 2-4 **<br />

Dr. Michael Liska 1080, Piaristengasse 2-4<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und Kieferheilkunde<br />

DDr. Karin assadian 1180, Gersthofer Straße 20<br />

DDr. Alexander Hadwig 1090, Julius-Tandler-Platz 5/5<br />

DDr. Susanne puschmann 1180, Währinger Straße 120<br />

DDr. Simone riha 1170, Dornbacherstraße 43<br />

praxisVErLEgungEn<br />

allgemeinmedizin<br />

Dr. Margarete Wolner<br />

anästhesiologie und intensivmedizin<br />

1020, Brigittenauer Lände 4/2 � 1080, Alser Straße 69<br />

Dr. Renate Barker, MSc<br />

Haut- und geschlechtskrankheiten<br />

1030, Landstraßer Hauptstraße 4a/Top 12 � 1030, Landstraßer Hauptstraße 4<br />

Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Kokoschka<br />

innere medizin<br />

1180, Währinger Straße 115 � 1010, Graben 27-28/2/Top 23<br />

Dr. Michael nürnberg 1190, Hofzeile 11/2/2 � 1180, Martinstraße 4/3<br />

Dr. Gerald Oppeck 1010, Börseplatz 6 � 1180, Bäckenbrünnlgasse 9/5<br />

Univ.-Prof. Dr. Martin schillinger 1160, Lienfeldergasse 66/1 � 1190, Philippovichgasse 2-4/6/3<br />

16 doktor in wien 11_2011<br />

(** Zweitpraxis)


praxisVErLEgungEn (forts.)<br />

mund-, Kiefer- und gesichtschirurgie<br />

Dr. Christoph glaser 1020, Obere Don<strong>aus</strong>traße 67/5 � 1060, Rahlgasse 1/12<br />

nuklearmedizin<br />

Dr. Gerald Oppeck<br />

psychiatrie<br />

1010, Börseplatz 6 � 1180, Bäckenbrünnlgasse 9/5<br />

Dr. Simon delacher 1080, Blindengasse 52/2 � 1070, Burggasse 118/1<br />

psychiatrie und psychotherapeutische medizin<br />

Dr. Simon delacher 1080, Blindengasse 52/2 � 1070, Burggasse 118/1<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und Kieferheilkunde<br />

DDr. Dietrich mühlenhof 1180, Ferrogasse 53/3 � 1010, Wildpretmarkt 6/2/7<br />

praxisaBmELdungEn<br />

allgemeinmedizin<br />

MR Dr. Helmut Bazant 1210<br />

Dr. Alfred Kaff 1220<br />

Dr. Thomas schönauer 1070<br />

MR Dr. Peter Wenig 1020<br />

MR Dr. Werner Peter Zapotoczky<br />

anästhesiologie und intensivmedizin<br />

1060<br />

Dr. Susanne stoklas<br />

Chirurgie<br />

1150<br />

Univ.-Prof. Dr. Peter götzinger 1180<br />

Dr. Elisabeth Leypold 1010<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Rainald seitelberger<br />

1080<br />

Dr. Erhard Weihsbeck<br />

Haut- und geschlechtskrankheiten<br />

1210<br />

MR Dr. Thomas-Sven Cermak 1140<br />

Dr. Helga Künzl 1150<br />

Dr. Elfriede roka 1030<br />

ObstA Dr. Kurt steyrer 1030<br />

innere medizin<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Baumgartner 1050<br />

Dr. Ahmad nischaburi 1190<br />

MR Dr. Georg Okulski 1030<br />

Dr. Michael pober, MSc MBA 1170<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinrich resch 1010 **<br />

Dr. Thomas schönauer 1070<br />

Dr. Christoph schukro<br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

1180<br />

Univ.-Doz. Dr. Friedrich Braun 1130<br />

Priv.-Doz. Dr. Nadja Haiden<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

1160<br />

Dr. Sylvia Wimmer<br />

mund-, Kiefer- und gesichtschirurgie<br />

1230<br />

Prim. Univ.-Prof. DDr. Franz Watzinger 1090<br />

neurologie<br />

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Voller<br />

neurologie und psychiatrie<br />

1090<br />

Dr. Sylvia Wimmer 1230<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Tryphon Kelaridis 1220<br />

plastische, ästhetische und rekonstruktive<br />

Chirurgie<br />

Univ.-Doz. Dr. Herbert mandl 1180<br />

psychiatrie<br />

Dr. Susanne scheubmayr 1070<br />

psychiatrie und neurologie<br />

Dr. George Brownstone 1060<br />

unfallchirurgie<br />

Dr. Johannes dremsek 1170<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und<br />

Kieferheilkunde<br />

Dr. Catalin ancutici 1040<br />

Dr. Margarita pecina 1080<br />

Dr. Karl schwaninger 1010<br />

Dr. Sabine Vyslonzyl 1160<br />

Dr. Renate Wanivenh<strong>aus</strong>-sochor 1180<br />

(** Zweitpraxis)<br />

gEBurTsTagE<br />

Univ.-Prof. Dr. Eduard auff, Mag. DDr. Ernest Balaun, Dr. Monika Burkart, Dr. Andreas Cernuska, Dr. Maria Elisabeth fellner, Dr. Elisabeth frank,<br />

Dr. Gabriele gussl, Dr. Dieter H<strong>aus</strong>mann, OMR Dr. Rainer Kazda, Dr. Herbert Keller, Dr. Markus Michael metka, Dr. Reinhard michl, Dr. Wolfgang<br />

niehus, Univ.-Prof. Dr. Norbert pateisky, Dr. Günther schreiber, Dr. Rainer spinka, Dr. Ervin szanto, Dr. Augusto usifo, Dr. Andree Wilhelm-mitteräcker,<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael Zimpfer (alle 60)<br />

Dr. Walter dekan, Dr. Eileen Joan Egerer, Dr. Gert fuhrmann, Prof. Dr. Eckhard fürnschlief, Dr. Heinz Hudecek, MR Dr. Maria Andrea Kubec,<br />

Prim. Univ.-Doz. Dr. Evamaria maida, Dr. Johann neumann, Dr. Manfred pachner, Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl philipp, Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf roka,<br />

HR Dr. Harald schopper, Dr. Helmut spoula, Dr-medic et Dr.-medic.stom Vasile Valea, Dr. Elisabeth Walek (alle 65)<br />

Dr. Catalin ancutici, Univ.-Doz. Dr. Walther gruber, Dr. Helga Kaltenbrunner, Dr. Bassam Khaldi, Dr. Elisabeth Leypold, Dr. Annemarie skacel,<br />

Dr. Elisabeth stol (alle 70)<br />

MR Dr. Ahmed Maher abouelenin, Dr. Helga fuchs, MR Dr. Theano Heidinger, DDr. Fahmy mattar, Dr. Zdenka Weiss-gabriel (alle 75)<br />

Prof. Dr. Seyed A. Banihashemi, Walter Becka, Dr. Rudolf puchegger, Dr. Eveline stefan (alle 80)<br />

Prof. Dr. Elisabeth Herz, Univ.-Prof. Dr. Oleh Hornykewycz, Dr. Otto Krumpel, Dr. Hermine roppolt, Dr. Judith seiler, Prof. MR Dr. Dr.Sc Rudolf<br />

slunsky (alle 85)<br />

MR Dr. Lieselotte auinger, MR Dr. Josef masarik, MR DDr. Rudolfine Ofenschüssel, Univ.-Prof. Dr. Günther reiffenstuhl, MR Dr. Elvira stranner (alle 90)<br />

Univ.-Prof. Dr. Otto mayrhofer-Krammel (91)<br />

Prof. OMR Dr. Rudolf Bucek, Dr. Ottilie dannemeyer, MR Dr. Johann dolezal (alle 92)<br />

MR Dr. Friedrich seidl (93)<br />

Univ.-Prof. Dr. Karl Hermann spitzy (96)<br />

Prim.a.D. MR Dr. Rudolf singer (104)<br />

TOdEsfäLLE r.i.p.<br />

MR Dr. Wiriya rawenduzy * 28.10.1929 † 01.09.2011<br />

Dr. Gerhard schindler * 04.12.1939 † 06.09.2011<br />

Mitteilungen <strong>aus</strong> deM kaMMerbereiCH intern<br />

Dr. Beate springer * 08.04.1966 † 06.08.2011<br />

Dr. Rosa stranzinger * 03.06.1934 † 09.06.2011<br />

11_2011 doktor in wien 17


intern gesundHeit und politik<br />

Ministerium<br />

„Die Patientenautonomie<br />

steht im Vordergrund“<br />

Clemens Martin Auer, Leiter der Sektion „Gesundheitssystem, zentrale<br />

Koordination“ im Gesundheitsministerium, spricht über den weiteren Fahrplan<br />

für die E-Medikation und das ELGA-Gesetz, die geplante Gesundheitsreform<br />

und darüber, warum er den Ausbau von Gruppenpraxen befürwortet.<br />

interview: elisa Cavalieri<br />

doktorinwien: Das Pilotprojekt E-<br />

Medikation wird nach wie vor heiß diskutiert.<br />

Wie ist der weitere Fahrplan im<br />

Pilotprojekt und für wann ist der Rollout<br />

geplant?<br />

Auer: Die Systempartner werden entscheiden,<br />

wann der Rollout tatsächlich<br />

möglich ist. Der genaue Zeitpunkt wird<br />

sich letztlich aufgrund der Ergebnisse<br />

einer vorzunehmenden Evaluierung<br />

und der sich dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />

technischen und logistischen Notwendigkeiten<br />

ergeben. Ganz ein wesentliches<br />

Prärequisit eines Rollouts ist<br />

aber, dass die Novelle zum Gesundheitstelematikgesetz,<br />

sprich ELGA-<br />

Gesetz, in Kraft tritt.<br />

doktorinwien: Im heurigen Sommer<br />

hat sich Gesundheitsminister Alois Stöger<br />

dafür <strong>aus</strong>gesprochen, dass bis zum Sommer<br />

2012 die E-Medikation in den Regelbetrieb<br />

übernommen und das ELGA-<br />

Gesetz beschlossen sein soll. Wird es bei<br />

diesem Zeitplan bleiben?<br />

Auer: Ich kann dem Gesetzgeber nicht<br />

vorweggreifen, wann er dieses Gesetz<br />

beschließen wird. Auf der technischen<br />

Ebene sind wir mit dem Gesetz fertig.<br />

Der Gesetzgeber kann es meines<br />

Erachtens, sofern er es politisch will,<br />

jederzeit beschließen. <strong>Wenn</strong> Sie mich<br />

<strong>aus</strong> meiner Perspektive – also der Perspektive<br />

der Verwaltung – <strong>aus</strong> fragen,<br />

ist das ELGA-Gesetz im Sommer 2012<br />

längst in Kraft. Ich kann aber nicht abschätzen,<br />

ob es auch auf technischer<br />

Ebene sinnvoll ist, den Rollout für<br />

Sommer 2012 zu verkünden, weil man<br />

sich erst ansehen muss, was am Produkt<br />

E-Medikation allenfalls technisch<br />

noch zu ändern ist.<br />

18 doktor in wien 11_2011<br />

Auer: „Aus meiner<br />

Perspektive ist das<br />

ELGA-Gesetz im<br />

Sommer 2012 längst<br />

in Kraft“<br />

„Die niedergelassene<br />

Ärzteschaft<br />

sollte sich<br />

fragen, warumPatientenüberhaupt<br />

in die<br />

Spitalsambulanzen<br />

gehen“<br />

doktorinwien: Wie viel hat das Pilotprojekt<br />

bisher gekostet?<br />

Auer: Das Pilotprojekt hat genau das<br />

gekostet, was die Systempartner dafür<br />

veranschlagt haben.<br />

doktorinwien: Also 3,5 Millionen Euro?<br />

Auer: Die Größenordnung stimmt.<br />

doktorinwien: <strong>Werden</strong> weitere Kosten<br />

entstehen, wenn das Pilotprojekt <strong>aus</strong>gerollt<br />

wird?<br />

Auer: Dass für einen Rollout zusätzliche<br />

und andere Kosten entstehen, ist<br />

wohl evident. Über die Größenordnung<br />

bin ich heute nicht in der Lage, zu reden,<br />

weil es eben stark davon abhängt,<br />

was technisch adaptiert werden muss,<br />

und vor allem davon, wie die Implementierung<br />

dieses Tools E-Medikation<br />

in die Software der Ärztinnen und Ärzte<br />

dann tatsächlich <strong>aus</strong>schaut.<br />

doktorinwien: In der Begutachtung<br />

zum ELGA-Gesetzesentwurf ist die Opt-<br />

Out-Variante für Patienten sehr kritisiert<br />

worden. Warum kommt <strong>aus</strong> Ihrer Sicht<br />

die stattdessen von mehreren Seiten geforderte<br />

Opt-In-Variante nicht infrage?<br />

Auer: Ich muss hier eines vorweg sagen:<br />

Bei all den Her<strong>aus</strong>forderungen,<br />

die ein Gesundheitsdaten<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

mit sich bringt, steht der Grundsatz<br />

der Patientenautonomie immer im<br />

Vordergrund. Das bedeutet, dass Patienten<br />

über ihre Daten tatsächlich verfügen<br />

und bestimmen können müssen.<br />

Opt-In bedeutet, dass der Patient einer<br />

Datenübertragung in jedem Fall – und<br />

das bedeutet in jedem einzelnen Fall<br />

– dokumentiert und nachgewiesenermaßen<br />

zustimmen muss. Opt-Out bedeutet,<br />

dass der Patient <strong>aus</strong> einem be-<br />

stehenden Datenübertragungssystem<br />

einmalig – ebenfalls dokumentiert und<br />

nachgewiesenermaßen – <strong>aus</strong>steigen<br />

kann. Beide Wege ermöglichen die Sicherstellung<br />

der Patientenautonomie.<br />

Letztere Variante ist in der Praxis besser<br />

durchzuführen. Die Artikel-29-Datenschutzgruppe<br />

der Europäischen Kommission<br />

hat bereits im Jahr 2007 festgehalten,<br />

dass Health-Record-Systeme<br />

mit Opt-In-Varianten den praktischen<br />

Nutzen, den man sich dar<strong>aus</strong> erwartet,<br />

nicht erfüllen können.<br />

doktorinwien: Die Sorge darüber, dass<br />

Gesundheitsdaten gehackt werden oder<br />

in falsche Hände geraten können, ist vor<br />

allem in Anbetracht der jüngsten Vorfälle<br />

groß. Wie kann man einen Datenmissbrauch<br />

bei der E-Medikation und bei<br />

ELGA verhindern?<br />

Auer: Indem man in geschlossenen<br />

Systemen operiert, welche die Sicherheitsstandards,<br />

die für solche Systeme<br />

notwendig sind, auch tatsächlich erfüllen.<br />

Das Grundprinzip der Sicherheit<br />

ist eine dezentrale Datenhaltung.<br />

Außerdem darf Datenübertragung<br />

immer nur als Einzeldatum und nie<br />

als Bulkdatum erfolgen, das heißt, es<br />

darf nicht vorkommen, dass mehrere<br />

T<strong>aus</strong>end Datensätze gleichzeitig<br />

an irgendeine Stelle übertragen werden.<br />

In Österreich werden heute im<br />

Rahmen von geschlossenen Systemen<br />

bereits hundertt<strong>aus</strong>endfach Gesundheitsdaten<br />

von A nach B übertragen.<br />

Über das E-Card-System finden beispielsweise<br />

millionenfach Transaktionen<br />

statt. Und bis dato hat es – was<br />

die Datenübertragung angeht – keinen<br />

einzigen Missbrauch dieses Systems<br />

gegeben.


doktorinwien: Sie können also <strong>aus</strong>schließen,<br />

dass Datenmissbrauch in diesem<br />

Bereich jemals passieren könnte?<br />

Auer: Man kann im technischen Bereich<br />

nie etwas zu 100 Prozent <strong>aus</strong>schließen,<br />

aber man kann technische<br />

Systeme so bauen, dass sie möglichst<br />

fehlerunanfällig sind. Die Fehler, die bei<br />

Datenübertragungen gemacht werden,<br />

passieren meist nicht auf der Ebene der<br />

Technik, sondern durch menschliches<br />

Versagen. <strong>Wenn</strong> jemand beispielsweise<br />

Daten auf eine CD herunterlädt und sie<br />

dann im Eisenbahnabteil liegen lässt,<br />

so wie das in England passiert ist, ist<br />

das menschliches Versagen. Der Technik<br />

kann man höchstens den Vorwurf<br />

machen, dass sie es überhaupt ermöglicht<br />

hat, dass jemand Daten auf eine<br />

CD herunterladen kann.<br />

doktorinwien: Auch die geplante Gesundheitsreform<br />

ist ein Thema, das die<br />

Ärzteschaft massiv betrifft. Ist geplant,<br />

die Ärztekammer künftig <strong>aus</strong> der Stellenplanung<br />

zu eliminieren?<br />

Auer: Das Thema ist nicht mit schwarz<br />

oder weiß zu beantworten. Der Status<br />

quo ist, dass der Stellenplan durch<br />

Verhandlungen zwischen der Selbstverwaltung<br />

Ärztekammer und der<br />

Selbstverwaltung Sozialversicherung<br />

im Rahmen des Gesamtvertrags bestellt<br />

wird. Status quo ist aber auch,<br />

dass wir Versorgungsplanung machen.<br />

Und die Versorgungsplanung in Österreich<br />

kann nur dann gut sein, wenn sie<br />

sowohl den extra- als auch den intramuralen<br />

Bereich optimal umfasst. Die<br />

Frage ist nicht, ob die Ärztekammer<br />

in die Lage versetzt werden soll, einen<br />

Stellenplan mit der Sozialversicherung<br />

zu verhandeln. Die Kernfrage ist, in-<br />

wieweit der Stellenplan den Planungsergebnissen<br />

entspricht.<br />

doktorinwien: Will man dabei auch<br />

die Honorare für niedergelassene Ärztinnen<br />

und Ärzte deckeln?<br />

Auer: Ich bin kein Vertreter der österreichischen<br />

Sozialversicherung und<br />

kann daher keine Auskunft darüber geben,<br />

wie die österreichische Sozialversicherung<br />

Honorar- und Tarifverhandlungen<br />

mit der Ärzteschaft führt. Die<br />

Vertrags- und Tarifpartner sind es, die<br />

letztlich miteinander Leistungsabgeltungen<br />

vereinbaren. Und das soll auch<br />

in diesem Bereich bleiben.<br />

doktorinwien: In Wien klagen die Spitäler<br />

über überlastete Ambulanzen. Was<br />

kann man tun, um die Patienten, die als<br />

„Selbstzuweiser“ in die Ambulanzen gehen,<br />

mehr in den niedergelassenen Bereich<br />

zu verlagern?<br />

Auer: Das ist meines Erachtens eine<br />

Frage der Verfügbarkeit. Die niedergelassene<br />

Ärzteschaft sollte sich fragen,<br />

warum Patienten überhaupt in die<br />

Spitalsambulanzen gehen. Ich glaube<br />

nicht, dass sie dort hingehen, weil es<br />

ihnen Spaß macht. Vielleicht liegt es ja<br />

daran, dass die Verfügbarkeit niedergelassener<br />

Ärztinnen und Ärzte nicht in<br />

dem Umfang, in dem die Patienten sie<br />

benötigen würde, vorhanden ist.<br />

doktorinwien: Dann wäre es doch<br />

notwendig, die Verfügbarkeit der niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte durch<br />

mehr Kassenverträge und den Ausbau<br />

von Gruppenpraxen noch viel stärker zu<br />

fördern.<br />

Auer: Sie haben mit mir einen großen<br />

Befürworter von interdisziplinärer Zu-<br />

gesundHeit und politik intern<br />

sammenarbeit in Gruppenpraxen oder<br />

selbstständigen Ambulatorien. Und<br />

Sie haben mit mir einen großen Befürworter,<br />

dass die Sozialversicherung<br />

dringend aufgefordert ist, ordentliche<br />

Verträge, Gesamtverträge und Leistungsabgeltungssysteme<br />

für Gruppenpraxen<br />

und selbstständige Ambulatorien<br />

zu entwickeln. Der Gesetzgeber<br />

hat die Sozialversicherung auch dazu<br />

aufgefordert, einen solchen Prozess bis<br />

zum Jahr 2013 abzuschließen. Und als<br />

Optimist gehe ich davon <strong>aus</strong>, dass wir,<br />

sobald die vertraglichen Regelungen<br />

und ordentliche Leistungsabgeltung<br />

vorhanden sind, insbesondere in den<br />

städtischen und kleinstädtischen Bereichen<br />

einen Qualitätssprung in der<br />

Zahl von Gruppenpraxen und selbstständigen<br />

Ambulatorien beobachten<br />

werden. Und damit wird niedergelassene<br />

Medizin letztlich auch gegenüber<br />

den Krankenanstalten endlich –<br />

und das betone ich im positiven Sinn<br />

– leistungs- und organisationsstark<br />

werden. �<br />

Mit der Ärztedichte zufrieden<br />

80 Prozent der Österreicher sind der Ansicht, dass es<br />

genügend Ärztinnen und Ärzte in ihrer Wohngegend gibt,<br />

20 Prozent wünschen sich mehr Mediziner. Dabei ist ein<br />

deutliches Stadt-Land-Gefälle erkennbar. Bedarf besteht<br />

vor allem bei niedergelassenen Fachärzten. Das ergab eine<br />

Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS.<br />

Demnach sind in den Städten 84 Prozent der Ansicht, es<br />

gebe genügend Ärztinnen und Ärzte, 16 Prozent sehen<br />

weiteren Bedarf. In den Landgemeinden mit weniger als<br />

5000 Einwohnern waren hingegen nur 75 Prozent der<br />

Testpersonen mit der Dichte zufrieden, ein Viertel wünscht<br />

sich mehr Mediziner in der näheren Umgebung. Von<br />

jenen, die sich unterversorgt fühlen, vermissen 73 Prozent<br />

Fachärzte, 28 Prozent Allgemeinmediziner und 10 Prozent<br />

Zahnärzte (Mehrfachnennungen waren möglich).<br />

21 Prozent der Österreicher sind derzeit in medizinischer<br />

Behandlung, Frauen (25 Prozent) deutlich häufiger als<br />

Männer (17 Prozent). Wenig überraschend sind ältere<br />

Menschen sowie Angehöriger niedrigerer sozialer Schichten<br />

öfter in Therapie als Jüngere und besser Situierte. 45<br />

Prozent waren im vergangenen Jahr, 16 Prozent zumindest<br />

innerhalb der vergangenen zwei Jahre einmal beim Arzt.<br />

Bei 15 Prozent ist es schon länger her und 3 Prozent gaben<br />

an, nie zum Arzt zu gehen. Ein Vergleich mit einer 24 Jahre<br />

alten Umfrage ergab, dass sich weder die Zahl der Dauerpatienten<br />

noch jene der „Ärztemuffel“ seither wesentlich<br />

verändert hat.<br />

Insgesamt befragte IMAS 1009 für die österreichische<br />

Bevölkerung über 16 Jahre repräsentative Personen in<br />

persönlichen Interviews.<br />

11_2011 doktor in wien 19


intern gesundHeit und politik<br />

Arzneimittelzulassungen<br />

Unterschiede zwischen<br />

EU und USA<br />

Es ist nicht wirklich einsichtig, warum sich Arzneimittel -<br />

zulassungen international voneinander unterscheiden.<br />

Dabei liegen die Gründe meist in unterschiedlichen Verfahren,<br />

Einschätzung und sogar Rechtskulturen, meinen dazu Fachleute.<br />

► Ein Medikament in den USA<br />

von der Arzneimittelbehörde<br />

FDA zugelassen – diesem wird aber in<br />

der EU die Registrierung verweigert. Eine<br />

Kombinationstherapie bei Krebs ist<br />

in Europa vorhanden, in den USA hingegen<br />

nicht mehr.<br />

Der Hintergrund für diese uneinheitliche<br />

Situation: Allein in der EU gibt<br />

es 300.000 bis 400.000 Arzneimittel.<br />

Wie viele es weltweit sind, weiß<br />

wohl niemand. Andererseits handelt<br />

es sich immer um die gleichen 3500<br />

bis 4000 Wirkstoffe in den unterschiedlichsten<br />

Dosierungen und Darreichungsformen.<br />

Dem Riesenberg an<br />

verschiedenen Medikamenten stehen welt -<br />

weit die Arzneimittelzulassungsagenturen<br />

gegenüber: in der EU die EMA,<br />

die wiederum mit Expertenwissen der<br />

nationalen Agenturen versorgt wird (in<br />

Österreich von der AGES PharmMed),<br />

in den USA die FDA. Jüngste Beispiele<br />

zeigen, dass sie ähnlich, aber nicht<br />

gleich entscheiden. Und mit immer<br />

wichtiger werdenden riesigen Märkten<br />

wie China oder Indien dürfte die Situation<br />

in Zukunft wohl nicht wesentlich<br />

übersichtlicher werden.<br />

„Natürlich ist es auch auf unserem Sektor<br />

so: <strong>Wenn</strong> man zwei Wissenschafter<br />

befragt, bekommt man womöglich drei<br />

Meinungen. Für die EMA und die FDA<br />

gilt aber, dass sie durch<strong>aus</strong> ähnlich,<br />

wenn auch nicht gleich entscheiden. Es<br />

gibt eben auch zwischen Expertengremien<br />

natürliche Interpretationsunterschiede“,<br />

sagte Marcus Müllner, Chef<br />

der AGES PharmMed, im Gespräch mit<br />

der Austria Presse Agentur.<br />

Ein Beispiel <strong>aus</strong> der Onkologie: Am 30.<br />

Juni 2011 teilte der Schweizer Pharmakonzern<br />

Roche mit, dass der FDA-Beratungs<strong>aus</strong>schuss<br />

ODAC der Agentur<br />

20 doktor in wien 11_2011<br />

Wer sagt,<br />

dass ein Arzneimittel<br />

bei<br />

einem Japanergen<strong>aus</strong>o<br />

wirken<br />

muss wie<br />

bei einem<br />

Nachkommen<br />

irischer<br />

Auswanderer<br />

in New<br />

York?<br />

Müllner: „Es gibt im<br />

Bereich der Arzneimittelzulassungen<br />

zwischen Expertengremien<br />

natürliche<br />

Interpretationsunterschiede“<br />

empfohlen hätte, die Zulassung von<br />

Bevacizumab, ein monoklonaler Antikörper,<br />

in Kombination mit dem Zytostatikum<br />

Paclitaxel für bestimmte fortgeschrittene<br />

Formen von Brustkrebs zu<br />

widerrufen. Roche: „Die Begründung:<br />

Nebenwirkungen (...) würden dessen<br />

Nutzen überwiegen“. Am gleichen Tag<br />

erweiterte die EU (nach Empfehlung der<br />

EMA) die Zulassung von Bevacizumab<br />

bei einer Kombinationsbehandlung mit<br />

dem Chemotherapeutikum Capecetabin,<br />

weil es bei Patientinnen mit Mammakarzinom<br />

eine längere Stabilisierung<br />

der Erkrankung bewirkt hätte.<br />

Ist EU liberaler?<br />

In einer Auflistung des Ludwig-Boltzmann-Instituts<br />

für Health Technology<br />

Assessment in Wien mit 17 Krebsmedikamenten<br />

findet sich in zwei Fällen<br />

eine „liberalere“ Zulassung in der EU<br />

als in den USA. So wird scheinbar bei<br />

der US-Arzneimittelzulassungsbehörde<br />

FDA mehr Wert auf die Erhöhung<br />

der Gesamtüberlebensrate von Behandelten<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Therapien gelegt. Die EMA – siehe<br />

auch beim Beispiel von Bevacizumab<br />

in Kombination mit dem Zytostatikum<br />

Capecetabin – setzt hier offenbar eher<br />

auf das sogenannte progressionsfreie<br />

Überleben.<br />

Martin Steinhart, Leiter der Medizinischen<br />

Abteilung von Roche Austria,<br />

betont dabei die Wichtigkeit des Parameters<br />

des progressionsfreien Überlebens<br />

für die Patienten: Schreite die<br />

Krankheit früher fort, sei das sicher<br />

nicht im Sinne des Kranken und reduziere<br />

dessen Chancen insgesamt. Für<br />

die unterschiedlichen Kriterien in den<br />

USA beziehungsweise in Europa seien<br />

Entscheidungen verantwortlich, die<br />

schon vor einigen Jahren in Abstimmung<br />

mit der jeweiligen Zulassungsbehörde<br />

gefällt worden seien.<br />

Was bei manchen Krebserkrankungen<br />

– zum Beispiel bei Brustkrebs – noch<br />

hinzukommt: Für die Bestimmung<br />

eines langfristigen Überlebensvorteils<br />

wären Studien über viele Jahre hinweg<br />

notwendig. Da zeigen Veränderungen<br />

beim Verlauf der Erkrankung die allfällige<br />

Wirkung von Medikamenten<br />

schneller an.<br />

Zusätzlich gibt es zwischen der EMA<br />

und der FDA beziehungsweise auch den<br />

Arzneimittelzulassungssystemen fundamentale<br />

Unterschiede im Prozedere:<br />

Die US-FDA agiert auf der Basis von<br />

Fachexperten <strong>aus</strong> dem eigenen „H<strong>aus</strong>“,<br />

weil kein US-Bundesstaat selbst solche<br />

Strukturen hat. Die europäische EMA<br />

holt sich die Expertenmeinungen <strong>aus</strong><br />

dem Kreis der Zulassungsbehörden der<br />

Mitgliedsländer der EU.<br />

In den USA ist nach der Erteilung einer<br />

Arzneimittelzulassung daran nur noch<br />

schwer zu rütteln, der europäische Weg<br />

zielt mehr auf mögliche laufende Anpassungen<br />

ab.<br />

In den USA gibt es bei der Neuzulassung<br />

eines Medikaments immer wieder<br />

neue Fragen an den Erzeuger, in Europa<br />

erfolgt der Prozess der Studien, et cetera<br />

durch eine stärkere Beratungstätigkeit<br />

der EMA in engerer Kooperation, was<br />

zu weniger Überraschungen führt.<br />

In den USA wird die Haftung der Inhaber<br />

von Arzneimittelzulassungen in<br />

den Vordergrund gestellt: Bei Sicherheitsproblemen<br />

werden von der FDA<br />

Warnhinweise her<strong>aus</strong>gegeben – bis der<br />

Erzeuger <strong>aus</strong> Gründen der möglichen<br />

Haftung reagiert. In Europa werden<br />

Zulassungsmodalitäten schneller direkt<br />

von den Behörden geändert. �


Deutsche Krankenkassen wollen<br />

Zusatzleistungen beschränken<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen wollen<br />

ärztliche Zusatzleistungen, die die Versicherten<br />

<strong>aus</strong> eigener Tasche bezahlen müssen,<br />

beschränken. Die Angebote seien mehrheitlich<br />

nutzlos und damit überflüssig, sagte<br />

Gernot Kiefer, Vorstand im Spitzenverband<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV),<br />

der Berliner Zeitung. Der Ärzteverband Hartmannbund<br />

wies dies zurück und sprach von<br />

„plumper Kritik“ der Kassen.<br />

Der Streit dreht sich um die individuellen<br />

Gesundheitsleistungen, die sogenannten<br />

Igel-Angebote. Dabei gehe es „vorrangig um<br />

Umsatz und Gewinn der Ärzte, und nicht<br />

um medizinische Hilfe für Kranke“, sagte<br />

Kiefer. Es widerspreche dem ärztlichen Ethos,<br />

„kranken Menschen fragwürdige Leistungen<br />

unterzujubeln“, kritisierte er. „Wir müssen<br />

dem einen Riegel vorschieben.“<br />

Der GKV-Spitzenverband will, dass die<br />

Patienten ein Igel-Angebot erst nach einer<br />

24-stündigen „Einwilligungssperrfrist“<br />

annehmen dürfen, es sei denn, sie fragen<br />

<strong>aus</strong>drücklich danach. Außerdem müsse ein<br />

schriftlicher Behandlungsvertrag vorliegen,<br />

wobei der Arzt vorher über Vor- und<br />

Nachteile und Alternativen aufklären muss.<br />

Die Änderungen sollen nach dem Willen der<br />

Kassen in dem geplanten Gesetz zur Stärkung<br />

der Patientenrechte aufgenommen werden.<br />

„Es kann nicht sein, dass es bei jedem H<strong>aus</strong>türgeschäft<br />

mit Staubsaugern eine Widerspruchsfrist<br />

gibt, aber bei medizinischen Behandlungen<br />

nicht“, sagte Kiefer. Der Patient<br />

EU strebt Harmonisierung an<br />

Auch wenn die 27 EU-Staaten die Kompetenz<br />

für das Gesundheitswesen nicht an<br />

die Gemeinschaft abtreten wollen, werde es<br />

dennoch zu einer Harmonisierung kommen<br />

müssen. Das betonte Albert van der Zeijden,<br />

stellvertretender Präsident des European<br />

Health Forum, bei einem Pressegespräch im<br />

Rahmen des diesjährigen Kongresses vom<br />

5. bis 8. Oktober 2011 in Bad Gastein.<br />

Die Patienten hätten ein Recht, sich dort<br />

behandeln zu lassen, wo sie ihrer Meinung<br />

nach die beste Versorgung erhalten. Er nannte<br />

ein Beispiel <strong>aus</strong> eigener Erfahrung. Er sei<br />

wegen Herzproblemen in das Krankenh<strong>aus</strong><br />

Schwarzach im Pongau eingeliefert worden,<br />

und binnen 48 Stunden seien alle Untersu-<br />

könne nur sehr schwer entscheiden, welche<br />

Konsequenz eine zusätzliche Diagnostik und<br />

Therapie auf eigene Kosten habe.<br />

Der Umsatz der Ärztinnen und Ärzte in<br />

Deutschland mit Igel-Angeboten ist dem<br />

Bericht der Berliner Zeitung zufolge seit 2005<br />

um ungefähr 50 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden<br />

Euro jährlich gestiegen. Die häufigsten<br />

Leistungen seien das Glaukom-Screening auf<br />

Grünen Star und der vaginale Ultraschall auf<br />

Eierstock- und Gebärmutterkrebs.<br />

Der Vorsitzende des Hartmannbunds, Kuno<br />

Winn, attackierte den Vorstoß scharf. „Bei<br />

allem Verständnis für die Vertretung kontroverser<br />

Positionen sollten sich auch die Krankenkassen<br />

ein Mindestmaß an kommunikativer<br />

Seriosität erhalten, wenn sie weiter als<br />

Gesprächspartner ernst genommen werden<br />

wollen“, erklärte Winn. „Die rüden und völlig<br />

undifferenzierten Attacken des Spitzenverbandvorstands<br />

Kiefer verhindern leider eine<br />

im Kern sachbezogene Diskussion.“<br />

Der p<strong>aus</strong>chale Vorwurf, die Igel-Leistungen<br />

seien „überflüssig und unnütz“, sei absurd,<br />

erklärte Winn. Das belege etwa die Tatsache,<br />

dass Leistungen wie Akupunktur oder Hautkrebsvorsorge,<br />

die inzwischen von den Krankenkassen<br />

bezahlt würden, noch vor Kurzem<br />

Igel-Leistungen gewesen seien. Das Bestreben<br />

der Ärztinnen und Ärzte sei es, den Patienten<br />

„auf Grundlage unseres ärztlichen Ethos die<br />

bestmögliche medizinisch notwendige und<br />

sinnvolle Leistung anzubieten“, betonte der<br />

Hartmannbund-Vorsitzende. �<br />

chungen abgeschlossen gewesen. In einem<br />

Spital in Utrecht (Niederlande) würde dies 18<br />

bis 20 Wochen dauern. „Die Patienten lassen<br />

sich das nicht mehr gefallen, wenn sie so<br />

etwas wissen“, so der Niederländer, der seit 30<br />

Jahren in der Patientenvertretung tätig ist.<br />

Die Finanzierung sei sicher noch eine offene<br />

Frage. „Zahlt die Versicherung, wenn sich der<br />

Patient im Ausland behandeln lässt?“ Denn<br />

die Unterschiede hätten auch Auswirkungen<br />

auf die Kosten: In den Niederlanden zum<br />

Beispiel würden Ärztinnen und Ärzte im<br />

Durchschnitt bei sechs von zehn Patienten<br />

ein Medikament verschreiben, gleich über der<br />

Grenze in Belgien sei dies aber bei neun von<br />

zehn Behandlungen der Fall. �<br />

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aM puls CoVerstory<br />

<strong>Wenn</strong> <strong>aus</strong> <strong>Kollegen</strong> <strong>Feinde</strong> werden<br />

Die Hölle, das sind die anderen!<br />

Jean-paul sartre<br />

Mobbing kostet nicht nur <strong>aus</strong> volkswirtschaftlicher Sicht durch krankheitsbedingte<br />

Ausfälle und/oder Qualitäts- und Produktivitätsrückgänge viel Geld,<br />

sondern kann auch Existenzen sowie deren Umfeld zerstören. Mobbing sollte<br />

daher weder ignoriert noch tabuisiert werden. Vielmehr ist ein offensiver Umgang<br />

mit dem Phänomen unternehmerisch, aber auch gesellschaftlich, vonnöten.<br />

Von kathrin Mcewen<br />

► Petra S. verstand die Welt auf<br />

einmal nicht mehr. Sie hatte immer<br />

gern im Unternehmen gearbeitet,<br />

und auf einmal begannen die Konflikte.<br />

Petra kann sich gar nicht mehr daran erinnern,<br />

wie alles angefangen hat, doch<br />

jetzt schien es, als ob alle Kolleginnen<br />

und <strong>Kollegen</strong> gegen sie eingestellt wären.<br />

Es wurde hinter ihrem Rücken<br />

geredet, Unterlagen verschwanden, sie<br />

wurde gezielt vor dem Chef schlechtgemacht<br />

– das Arbeitsklima war vergiftet.<br />

Und Petra ging es von Monat zu Monat<br />

schlechter. Sie litt bereits unter Kopfschmerzen<br />

und Schlafstörungen, als sie<br />

sich entschloss, mit ihrem Vorgesetzten<br />

zu sprechen. Er vermittelte zwischen<br />

den Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong> und<br />

stellte auch unmissverständlich fest,<br />

dass Mobbing im Unternehmen nicht<br />

geduldet werde.<br />

Ein Mobbingfall unter vielen.<br />

Am 11. Juni 2002 stellte in Deutschland<br />

das Bundesministerium für Arbeit die<br />

Was Mobber tun<br />

Es wurde<br />

hinter ihrem<br />

Rücken geredet,Unterlagenverschwanden,<br />

sie wurde<br />

gezielt vor<br />

dem Chef<br />

schlechtgemacht<br />

– das<br />

Arbeitsklima<br />

war vergiftet.<br />

� Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen (Meinungen<br />

und Kritik des Betroffenen werden ignoriert,<br />

ständige Kritik)<br />

� Angriffe auf die sozialen Beziehungen („wie Luft<br />

behandeln“)<br />

� Angriffe auf das sozialen Ansehen (Intrigen, Qualifikationen<br />

absprechen)<br />

� Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation<br />

(sinnlose oder kränkende Aufgaben)<br />

� Angriffe auf die Gesundheit (Androhungen körperlicher<br />

Gewalt)<br />

22 doktor in wien 11_2011<br />

Ergebnisse der ersten Repräsentativstudie<br />

zu Mobbing in der Bundesrepublik<br />

Deutschland vor, den sogenannten<br />

„Mobbingreport“. Das zentrale Ergebnis<br />

war, dass 11,3 Prozent – also mehr<br />

als jeder neunte Erwerbstätige – im<br />

Laufe des Berufslebens bereits einmal<br />

von Mobbing betroffen gewesen ist.<br />

In Österreich sind laut Statistik Austria<br />

aktuell 93.000 Österreicher Mobbing<br />

oder Belästigungen am Arbeitsplatz<br />

<strong>aus</strong>gesetzt.<br />

Es kann jeden treffen<br />

Der Begriff Mobbing leitet sich vom<br />

Englischen Wort „to mob“ ab, was so<br />

viel wie anpöbeln oder schikanieren<br />

bedeutet.<br />

Leymann definiert in seinem Buch<br />

„Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz<br />

und wie man sich dagegen wehren<br />

kann“ das Phänomen wie folgt: „Unter<br />

Mobbing wird eine konfliktbelastete<br />

Kommunikation am Arbeitsplatz unter<br />

<strong>Kollegen</strong> oder zwischen Vorgesetzten<br />

und Mitarbeitern verstanden, bei der<br />

die angegriffene Person unterlegen ist<br />

und von einer oder einigen Personen<br />

systematisch, oft und während längerer<br />

Zeit mit dem Ziel und/oder Effekt des<br />

Ausstoßes <strong>aus</strong> dem Arbeitsverhältnis<br />

direkt oder indirekt angegriffen wird<br />

und dies als Diskriminierung empfindet.“<br />

Mobbing ist meist ein langer und<br />

schleichender Prozess. Hinter dem<br />

Rücken des Betroffenen werden Unwahrheiten<br />

verbreitet, wichtige Information<br />

nicht mitgeteilt oder die Arbeit<br />

ins Lächerliche gezogen. Der Prozess<br />

beginnt, und immer mehr Kolleginnen<br />

und <strong>Kollegen</strong> machen mit. Das Op-<br />

fer beginnt, an der Arbeit zu zweifeln,<br />

unsicher zu werden und Fehler zu machen,<br />

was wiederum „Munition“ für die<br />

Mobber liefert.<br />

Dabei ist niemand vor Mobbing wirklich<br />

gefeit. Brigitte Schmidl-Mohl,<br />

Ombudsfrau der Mobbingberatungsstelle<br />

der Ärztekammer für Wien,<br />

spricht im Interview darüber, dass es<br />

kein typisches Mobbingopfer gibt. Die<br />

entscheidende Frage sei, wie lange jemand<br />

diesen Prozess <strong>aus</strong>halte (siehe<br />

Interview auf Seite 24).<br />

Auch im deutschen „Mobbingreport“<br />

wurde festgestellt, dass es keinen Bereich<br />

gibt, der als „mobbingfreie“ Zone<br />

gelten kann. Vielmehr zieht sich das<br />

Phänomen quer durch alle Berufsgruppen,<br />

Branchen und Betriebsgrößen<br />

sowie Hierarchiestufen und Tätigkeitsnive<strong>aus</strong><br />

durch.<br />

Dass es sich bei Mobbing auch nicht<br />

um betriebliche Einzelfälle handle,<br />

weiß Schmidl-Mohl, aber auch die Ergebnisse<br />

des „Mobbingreports“ zeigen<br />

dies auf. So hat es in annähernd zwei<br />

Drittel der Betriebe vor dem Mobbing<br />

des Befragten bereits andere Fälle gegeben,<br />

und in drei von fünf Fällen gab es<br />

zeitgleich zu den Befragten weitere Betroffene.<br />

Die Untersuchung ergab zudem, dass<br />

zum Zeitpunkt des Mobbings in den<br />

Unternehmen eine Reihe von Mobbing<br />

begünstigenden Rahmenbedingungen<br />

vorherrschten. Einen hohen Stellenwert<br />

hatten Unklarheiten in den Arbeitsbedingungen<br />

beziehungsweise unklare<br />

Verantwortungsbereiche. Beides<br />

führt zu vermehrten Missverständnissen.<br />

Aufgrund diffuser Zuständigkeiten<br />

wird es beispielsweise möglich, Verant-


wortung zu negieren und Fehler abzuwälzen.<br />

Geht dies mit Termindruck,<br />

Stress und Hektik einher, wächst auch<br />

die Neigung von Schuldzuweisungen<br />

auf andere Beschäftigte. Insbesondere<br />

tritt dies zu, wenn Neustrukturierungen<br />

anstehen oder Personal- und Organisationsentwicklung<br />

eine beschleunigte<br />

Dynamik annehmen.<br />

Einen erheblichen Anteil bei der Entstehung<br />

und Entwicklung von Mobbingprozessen<br />

haben darüber hin<strong>aus</strong> Defizite<br />

im Führungsverhalten. Hier wird<br />

es häufig unterlassen, Entscheidungen<br />

transparent zu machen.<br />

Mobbing unter Ärzten<br />

Gerade der ärztliche Beruf, den viele als<br />

Berufung sehen und der sich der Bekämpfung<br />

von Krankheiten verpflichtet<br />

fühlt, sollte dem Mobbing eigentlich<br />

keine Chance geben. Doch der wachsende<br />

ökonomische Druck im Gesundheitswesen,<br />

der zu steigender Arbeitsbelastung<br />

und Stress führt, stellt, ganz<br />

im Gegenteil, einen wahren Nährboden<br />

für Mobbing dar.<br />

„Bei Ärztinnen und Ärzten kommt sicher<br />

die Tatsache hinzu, dass sie immer<br />

Einzelkämpfer sind und es wenig<br />

Solidarität untereinander gibt. Das<br />

wird schon im Studium gefördert. Es<br />

wird einem gesagt, man muss es allein<br />

durchstehen. Mit den Veränderungen<br />

der letzten 20 Jahre in der Medizin<br />

kommt es wahrscheinlich noch weniger<br />

als zuvor zu Solidarität“, nennt<br />

Schmidl-Mohl Gründe, warum bei der<br />

Berufsgruppe der Mediziner Mobbing<br />

zu einem nicht gerade kleinen Prozentsatz<br />

vorkommt.<br />

Welche Formen Mobbing, besonders<br />

im Krankenh<strong>aus</strong>, annehmen kann,<br />

schildern eindrucksvoll Berichte von<br />

Ärztinnen und Ärzte, die im Deutschen<br />

Ärzteblatt veröffentlicht wurden. Dort<br />

wurde berichtet, dass besonders häufig<br />

das Bloßstellen von Kolleginnen und<br />

<strong>Kollegen</strong> während der Visite vorkommt.<br />

Eine Ärztin schrieb, dass ihr Chefarzt<br />

sie regelmäßig vor Patienten fragte,<br />

welche Flüsse durch die Wohn- oder<br />

Geburtsorte der Patienten flossen, um<br />

bei Nichtwissen zu bemerken: „Sehen<br />

„Bei Ärztinnen<br />

und<br />

Ärzten<br />

kommt<br />

sicher die<br />

Tatsache<br />

hinzu, dass<br />

sie immer<br />

Einzelkämpfer<br />

sind und<br />

es wenig<br />

Solidarität<br />

untereinander<br />

gibt. Das<br />

wird schon<br />

im Studium<br />

gefördert.“<br />

Sie, diese Frau Doktor interessiert sich<br />

überhaupt nicht für Sie.“<br />

Eine andere Form der Ausgrenzung ist<br />

das Nichtbeachten und Nichtbeteiligen<br />

an Gesprächen. So erinnerte sich ein<br />

Ärztin in diesem Zusammenhang: „Bis<br />

auf mich wurden alle Anwesenden namentlich<br />

begrüßt, ich jedoch komplett<br />

übersehen.“ Eine andere Ärztin berichtete,<br />

wie alle Gespräche zwischen den<br />

Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong> und dem<br />

Oberarzt stets verstummten, wenn sie<br />

den Raum betrat, und erst wieder aufgenommen<br />

wurden, wenn sie den „Tatort“<br />

verließ.<br />

Eine häufige Mobbinghandlung ist es,<br />

sich über Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong> lustig<br />

zu machen und sie zu demütigen. So<br />

wurde ein Arzt lautstark vor dem Personal<br />

zurechtgewiesen, weil er vier Sekunden<br />

(!) zu spät zum Dienst erschien. Eine<br />

Ärztin schrieb, dass ihr Chefarzt sie<br />

nach einer Fehlgeburt mit den Worten<br />

begrüßte: „Schwanger sein wollen und<br />

dann eine Fehlgeburt bekommen!“ Eine<br />

weitere Ärztin litt unter einem Chefarzt,<br />

der die Krankenakten der Patienten öff-<br />

11_2011 doktor in wien 23<br />

>


aM puls CoVerstory<br />

nete und die Befunde zu Boden warf,<br />

wenn zum Beispiel ein neuer Befund<br />

noch nicht eingeheftet war. Es war dann<br />

Aufgabe der Ärztin, die Unterlagen wieder<br />

einzuordnen. Vereinzelt berichteten<br />

Ärztinnen und Ärzte auch von Sachbeschädigungen<br />

und Diebstählen.<br />

Was man tun kann<br />

Mobbing muss man nicht tatenlos<br />

über sich ergehen lassen. Es gibt eine<br />

Reihe von Handlungsmöglichkeiten,<br />

um sich gegen Mobbing erfolgreich zur<br />

Wehr zu setzen.<br />

Ganz entscheidend dabei scheint der<br />

Zeitfaktor zu sein. Schmidl-Mohl fordert<br />

daher betroffene oder gefährdete<br />

Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong> auf, so früh<br />

wie möglich Beratung und Hilfe in Anspruch<br />

zu nehmen. „<strong>Wenn</strong> Kolleginnen<br />

und <strong>Kollegen</strong> immer gut im Problem lösen<br />

waren und plötzlich merken, es geht<br />

gar nichts mehr, egal was sie versuchen,<br />

dann ist es sinnvoller, einmal zu hinterfragen,<br />

was für Prozesse da so ablaufen.“<br />

Ihr Rat daher: „Wer sich gemobbt fühlt,<br />

sollte so rasch wie möglich, zum Beispiel<br />

zu uns in die Mobbingberatungsstelle<br />

der Ärztekammer für Wien, kommen.<br />

Denn zu Anfang kann man viel eher versuchen,<br />

alles ins Reine zu bringen, wenn<br />

noch niemand das Gesicht verloren hat.“<br />

Wichtig seien auch genaue Informationen.<br />

Schmidl-Mohl: „Eine große Hilfe<br />

sind Gedächtnisprotokolle. Vielleicht<br />

gibt es eine Kollegin oder einen <strong>Kollegen</strong>,<br />

der es mitunterschreibt. Oft gibt es<br />

auch E-Mails zu dem Thema.“<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> sei eine weitere Sensibilisierung<br />

zum Thema notwendig. Denn<br />

noch immer werde das Problem verschwiegen<br />

oder zumindest kleingehalten<br />

– „Mobbing, das gib es bei uns nicht.“<br />

Dabei schafft Mobbing zusätzliche<br />

Probleme, statt sie zu lösen. Schmidl-<br />

Mohl: „Das Phänomen wird sich wohl<br />

nie gänzlich vermeiden lassen. Aber<br />

man sollte die Aufmerksamkeit für das<br />

Problem schärfen und dazu beitragen,<br />

Mobbing in – für die Betroffenen – angemessener<br />

Weise zu bearbeiten.“ �<br />

Service: Mobbingberatungsstelle der<br />

Ärztekammer für Wien:<br />

Ombudsfrau: Brigitte Schmidl-Mohl<br />

Stv. Ombudsmann: Wolfgang Lalouschek<br />

Kontakt: Montag bis Freitag von 8.00 bis<br />

9.00 Uhr, Tel.: 0664/810 96 90<br />

E-Mail: mobbing@aekwien.at, wolfgang.<br />

lalouschek@meduniwien.ac.at<br />

24 doktor in wien 11_2011<br />

Nachgefragt<br />

„Mobbing kann zum<br />

Selbstläufer werden“<br />

Brigitte Schmidl-Mohl, Ombudsfrau der Mobbingberatungsstelle<br />

der Ärztekammer für Wien, über das typische<br />

Mobbingopfer, wirtschaftliche Einbußen durch Mobbing<br />

und welche besondere Rolle Führungskräfte dabei haben.<br />

interview: kathrin Mcewen<br />

doktorinwien: Neben dem Begriff<br />

Mobbing findet man auch immer wieder<br />

Begriffe wie Bossing und Staffing. Welche<br />

Unterschiede gibt es bei diesen Bezeichnungen?<br />

Schmidl-Mohl: Ich finde diese Unterscheidungen<br />

entbehrlich. In Wirklichkeit<br />

geht es beim Mobbing um<br />

eine ganz spezifische Aggression am<br />

Arbeitsplatz; einen systematischen Psychoterror,<br />

der von vornherein darauf<br />

abzielt, einen Arbeitnehmer irgendwie<br />

<strong>aus</strong> dem Arbeitsbereich loszuwerden.<br />

doktorinwien: Das Ziel von Mobbing<br />

ist also, einen Mitarbeiter loszuwerden?<br />

Schmidl-Mohl: Ja, entweder <strong>aus</strong><br />

der ganzen Firma, oder <strong>aus</strong> einem bestimmten<br />

Arbeitsbereich. Man kennt<br />

Sätze wie „Den schießen wir hin<strong>aus</strong>“<br />

oder „Der passt nicht zu uns“. Das ist<br />

etwas, das permanent stattfindet. Es<br />

wird sehr häufig von Mobbingfachleuten<br />

übersehen, dass diese Absicht<br />

hinter Mobbing steckt. Man legt zu<br />

viel Wert darauf, Mobbing <strong>aus</strong> Konflikten<br />

abzuleiten. Natürlich kann ein<br />

eskalierter Konflikt von Mobbing nicht<br />

mehr unterschieden werden. Tatsache<br />

ist aber, dass Konflikte meist etwas<br />

sind, wo zwei Menschen um eine Ressource<br />

buhlen.<br />

doktorinwien: Worum geht es dann<br />

genau bei Mobbing?<br />

Schmidl-Mohl: Bei Mobbing geht<br />

es häufig nur um Vorstellungen. Es<br />

kann sein, dass eine Kränkung zu Beginn<br />

stand und der Gedanke „Dem<br />

zahle ich es heim“, aber sehr häufig ist<br />

deutlich sichtbar, dass es nicht mehr<br />

um eine konkrete Sache geht, die viel-<br />

leicht durch Mediation oder durch<br />

Konfliktlösung zu beheben ist. Oft hat<br />

die Gruppe gar kein Interesse mehr, die<br />

Situation zu lösen.<br />

doktorinwien: Die Grundlage von<br />

Mobbing ist also auch, ob überhaupt Interesse<br />

besteht, den Konflikt zu lösen?<br />

Schmidl-Mohl: So ist es. Ich kämpfe<br />

teilweise gegen Windmühlen. Wohlmeinende<br />

Menschen bieten Mobbingprävention<br />

an, die auch Mediation<br />

beinhaltet. Nichts ist schlimmer bei<br />

Mobbing als Mediation. Der Mediator<br />

gewichtet nicht und kann auch nicht<br />

auf einer Seite stehen, sonst wäre es<br />

keine Mediation. Das Opfer oder die<br />

Betroffenen muss man aber schützen.<br />

Echte Mediation nützt dem Mobber<br />

oder der Mobbergruppe, weil Mediation<br />

sehr leicht zu einem Instrument<br />

gegen den Betroffenen genutzt werden<br />

kann.<br />

doktorinwien: Sind Mobbingopfer<br />

prinzipielle eher Einzelpersonen, oder<br />

können auch ein Team oder eine Gruppe<br />

gemobbt werden?<br />

Schmidl-Mohl: Kein Boss kann seine<br />

gesamten Mitarbeiter mobben. <strong>Wenn</strong><br />

aber Mobbing von den Vorgesetzen<br />

<strong>aus</strong>geht, dann steckt oft ein Muster dahinter.<br />

Dann passiert es immer wieder,<br />

dass einer <strong>aus</strong> dem Team <strong>aus</strong>gesucht<br />

wird, auf den sich die Aggressionen fokussieren<br />

und der dann zum nächsten<br />

Opfer wird. Daher sind Mobbingverläufe<br />

so gefährlich, wenn man nichts<br />

dagegen unternimmt, weil es eben<br />

nichts mit der Person zu tun hat, sondern<br />

eine Krankheit des Systems ist. Es<br />

ist innerhalb des Systems eine Grup-


pendynamik im Gange. Der Prozess,<br />

wo ein Chef einen Mitarbeiter loszuwerden<br />

versucht und den einige jetzt als<br />

Bossing bezeichnen, braucht trotzdem<br />

den Mechanismus, der bei Mobbing<br />

üblich ist: Nämlich die Person, um die<br />

es geht, muss immer isoliert dastehen.<br />

Mobbing ist ein langwieriger Verlauf,<br />

der langsam mit einzelnen Handlungen<br />

beginnt und immer gravierender wird.<br />

Auch habe ich schon innerhalb und außerhalb<br />

des Spitalsbereichs erlebt, dass<br />

ganze Kleingruppen gemobbt werden –<br />

meistens Gruppen, die etwas verändern<br />

wollen.<br />

doktorinwien: Gibt es so etwas wie ein<br />

typisches Mobbingopfer?<br />

Schmidl-Mohl: Ich würde nicht sagen,<br />

dass es typische Mobbingopfer<br />

gibt. Das halte ich, nachdem ich seit<br />

1994 in diesem Bereich tätig bin, weder<br />

für fair noch für real. Es gibt Menschen,<br />

die brechen nach zwei Monaten<br />

zusammen, und welche, die es zehn<br />

Jahre <strong>aus</strong>halten. Das ist der große Unterschied.<br />

doktorinwien: Wo liegt der Höhepunkt<br />

eines Mobbingprozesses?<br />

Schmidl-Mohl: Der Höhepunkt ist<br />

erreicht, wenn jemand so krank wird,<br />

dass er in Behandlung kommen muss.<br />

Das können körperliche Krankheiten<br />

sein, aber auch psychische. Es ist natürlich<br />

arbeitsmedizinisch nicht gut<br />

nachzuweisen, dass die Krankheiten<br />

mit dem Mobbing zusammenhängen,<br />

aber es ist schon überdurchschnittlich<br />

häufig, dass Menschen schwere Krankheiten<br />

entwickeln, vor allem, wenn das<br />

Mobbing lange andauert.<br />

doktorinwien: Wie enden eigentlich<br />

Mobbingfälle? Mit einem Jobwechsel?<br />

Schmidl-Mohl: Natürlich wäre es<br />

erfreulich, wenn Dinge <strong>aus</strong>judiziert<br />

werden. Tatsache ist jedoch, dass sich<br />

das für die Kolleginnen und <strong>Kollegen</strong><br />

als nicht sonderlich wertvoll erwiesen<br />

hat, da es erstens weiterhin eine hohe<br />

Belastung bedeutet und zweitens der<br />

Outcome sehr unsicher ist. Das heißt,<br />

ich bin dazu übergegangen, Probleme<br />

vermehrt durch meine Kontakte in den<br />

verschiedenen Spitälern auf unterschiedlichen<br />

Hierarchieebenen amikal<br />

zu lösen. Das ist in ein paar Fällen<br />

wirklich sehr gut gelungen, manchmal<br />

auch trotz des Verbleibens der betroffenen<br />

Kollegin oder des betroffenen<br />

<strong>Kollegen</strong>. Da haben die Mechanismen<br />

aufgehört. Manche Abteilungen sind<br />

aber resistent.<br />

doktorinwien: Erholen sich die Betroffenen<br />

schnell wieder, sobald sie die Abteilung<br />

oder die Firma verlassen haben?<br />

Schmidl-Mohl: Es gibt genug Betroffene,<br />

die wirklich hin<strong>aus</strong>gemobbt<br />

wurden, die sich niemals erholen. Da<br />

sind wirkliche Beeinträchtigungen<br />

entstanden – ein chronisches Entziehen<br />

des Selbstwerts. Jemand kann 25<br />

Jahre erfolgreich berufstätig gewesen<br />

sein, aber die letzten zehn Jahre waren<br />

ein Albtraum. Manche können<br />

nicht einmal mehr die Straße betreten,<br />

wo der frühere Arbeitsplatz war, da<br />

sie sofort massive Körperphänomene<br />

bekommen. Bei Mobbingopfern können<br />

auch wirklich zerstörte Schicksale<br />

dabei sein. Deshalb ist es so wichtig,<br />

Führungskräfte zu sensibilisieren. Es<br />

liegt in der Verantwortung der Füh-<br />

„Wirklich<br />

gut zu<br />

mobben, ist<br />

ein Fulltimejob:<br />

Die<br />

Dynamik<br />

geht nicht<br />

mehr in die<br />

Richtung,<br />

wie löse ich<br />

ein Arbeitsproblem,<br />

sondern wie<br />

mobbe ich<br />

effizient.“<br />

Schmidl-Mohl:<br />

„Manche können<br />

nicht einmal mehr<br />

die Straße betreten,<br />

wo der frühere<br />

Arbeitsplatz war, da<br />

sie sofort massive<br />

Körperphänomene<br />

bekommen“<br />

CoVerstory aM puls<br />

rungskräfte, zu schauen, dass Mobbing<br />

nicht passiert.<br />

doktorinwien: Wie sollten Vorgesetzte<br />

auf Mobbing reagieren, oder was können<br />

sie tun, damit es überhaupt nicht so weit<br />

kommt?<br />

Schmidl-Mohl: Ein Vorgesetzter hat<br />

sehr viele Möglichkeiten, Mobbing in<br />

einem Team zu unterbinden. <strong>Wenn</strong> ein<br />

neuer Leiter kommt, dann ist es wichtig,<br />

einmal eine gute Arbeitsbasis zu<br />

finden und von Beginn an zu kommunizieren,<br />

dass Psychoterror oder Mobbing<br />

nicht geduldet werden. Ich glaube,<br />

es ist für Führungskräfte auch wichtig,<br />

über diese Prozesse zu reden, sich <strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen.<br />

doktorinwien: Ich kann mir vorstellen,<br />

dass Mobbing auch viel Geld kostet.<br />

Einerseits der Ausfall des Opfers, bedingt<br />

durch Krankenstände, und andererseits<br />

der Arbeits<strong>aus</strong>fall der Mobber, die viel<br />

Zeit und Kraft investieren, um zu mobben.<br />

Schmidl-Mohl: Hier gibt es nur sehr<br />

ungenaue Schätzungen, aber es muss<br />

mit Sicherheit ins Geld gehen. Viele<br />

Betroffene brauchen lange Krankenstände,<br />

um überhaupt wieder auf die<br />

Beine zu kommen. Bei den Mobbern<br />

geht es sicher auch in die Kosten. Wirklich<br />

gut zu mobben, ist ein Fulltimejob.<br />

Es werden Pläne geschmiedet, andere<br />

Mitläufer herangezogen und permanent<br />

Strategien gefahren. Die Dynamik<br />

geht nicht mehr in die Richtung, wie löse<br />

ich ein Arbeitsproblem, sondern wie<br />

mobbe ich effizient. Und wenn das einmal<br />

ein Muster ist, dann kriegt man es<br />

auch schwer <strong>aus</strong> der Abteilung. Mobbing<br />

kann zum Selbstläufer werden.<br />

doktorinwien: Sind Ärztinnen und<br />

Ärzte eine Berufsgruppe, in der Mobbing<br />

gehäuft auftritt?<br />

Schmidl-Mohl: Mediziner gehören<br />

zu den Berufsgruppen, wo Mobbing<br />

zumindest zu einem nicht so kleinen<br />

Prozentsatz auftritt. Es gibt aber Berufsgruppen,<br />

die noch stärker gefährdet<br />

sind. Bei Ärztinnen und Ärzten kommt<br />

sicher die Tatsache hinzu, dass sie immer<br />

Einzelkämpfer sind und es wenig<br />

Solidarität untereinander gibt. Das<br />

wird schon im Studium gefördert. Es<br />

wird einem gesagt, man muss es alleine<br />

durchstehen. Deshalb kommen wahrscheinlich<br />

auch zu wenige rechtzeitig<br />

zur Beratung. �<br />

11_2011 doktor in wien 25


serVice kongresse<br />

nOVEmBEr Bis dEZEmBEr 2011<br />

seminar für allgemeinmediziner der bugam<br />

Ort: H<strong>aus</strong> St. Stephan (ehem. Schloß Rohonczy)<br />

7350 Oberpullendorf, Schlossplatz<br />

Termin: 19.11.2011<br />

information: BUGAM (Burgenländische Gesellschaft für<br />

Allgemeinmedizin) und Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-15 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden arterien<br />

Kurse 2011/12<br />

Ort: Hotel Mercure, 8020 Graz, Lendplatz 36-37<br />

Termine: 19. – 20.11.2011 Duplexsonographie<br />

24. – 25.3.2012 Duplexsonographie<br />

21. – 22.1.2012 TVD<br />

Organisation und Kursleitung: Univ.-Prof. Dr. Kurt<br />

Niederkorn<br />

information: Univ.-Prof. Dr. Kurt Niederkorn, FA für Neurologie<br />

und Psychiatrie, Allgemein beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter Sachverständiger, 8010 Graz, Reit schulgasse 18<br />

Tel.: +43/316/31 82 08, Fax: +43/316/31 82 08 24<br />

Kongresstage der Vinzenz gruppe 2011<br />

Anästhesie und Intensivmedizin<br />

Ort: Orthopädisches Spital Speising, Prof.-Spitzy-Auditorium,<br />

1130 Wien, Speisinger Straße 109<br />

Termin: 25. – 26.11.2011<br />

information und anmeldung: Christina Herrmann<br />

Tel.: +43/1/801 82-1762 DW, E-Mail: kongresstage@<br />

vinzenzgruppe.at, www.sankt-vinzenz-stiftung.at/<br />

Akademie/Kongresstage<br />

Kardiologie im dialog 2011<br />

Diskussionsveranstaltung der 2. Medizinischen Abteilung<br />

der KA Rudolfstiftung mit niedergelassenen InternistInnen/<br />

AllgemeinmedizinerInnen<br />

Ort : KA Rudolfstiftung, 1030 Wien, Juchgasse 25<br />

Termin: 1.12.2011<br />

Veranstalter: 2. Medizinische Abteilung der<br />

KA Rudolfstiftung<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz<br />

Weidinger<br />

informationen: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-32 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

öäK-diplom palliativmedizin –<br />

10. ärztelehrgang der palliativmedizin<br />

Ort: Salzburger Akademie für Palliative Care<br />

5020 Salzburg, Dr.-Sylvester-Straße 1<br />

Termin: 2.12.2011 – 17.06.2012<br />

schwerpunkte: Symptomkontrolle, Kommunikation,<br />

psychosoziale Themen wie Trauer, Angehörige, etc.,<br />

ethische Fragen, Fallbeispiele<br />

Leitung: Dr. Irmgard Singh, Mag. Brigitta Griessl<br />

informationen: Tel.: +43/664/884 328 87<br />

E-Mail: office@palliative.at, www.palliativakademie.com<br />

Kosten: € 1.900,-<br />

26 doktor in wien 11_2011<br />

5 KOnTinEnTE gEsundE HauT<br />

Österreischische Gesellschaft für Dermatologische Kosmetik und Altersforschung<br />

(ÖGDKA) und Arbeitsgruppe für Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie der<br />

ÖGDV<br />

Ort: Pharmacie – Zentrum der UNI-Wien, UZA II, 1090 Wien, Althanstraße 14<br />

Termin: 25. – 26.11.2011<br />

Thema: „5 KONTINENTE GESUNDE HAUT“<br />

Haaropa: Haare zu wenig und zu viel<br />

Nasien: Nageltherapie für die Praxis<br />

Psycherika: Haut und Psyche<br />

Liparktika: Fett/metabolisches Syndrom<br />

Mestralien: Mesotherapie: pro & contra<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Eva-Maria Kokoschka, Univ.-Prof. Dr.<br />

Jolanta Schmidt, Univ.-Prof. Dr. Daisy Kopera<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien. Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-33 oder 48 DW, Fax: +43/1/531 16-61 DW<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

innErE mEdiZin updaTE-rEfrEsHEr<br />

Ort: Aula der Wissenschaften Wien, 1010 Wien, Wollzeile 27a/Bäckerstraße 20<br />

Termine: 30.11. – 4.12.2011<br />

Themen: Kardiologie, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Rheumatologie,<br />

Angiologie, Pneumologie, Infektiologie, Nephrologie, Endokrinologie<br />

Wissenschaftliche Leitung: Ass.-Prof. PD Dr. Dirk von Lewinski, Univ.-Prof. Dr.<br />

Günter Krejs, Univ.-Prof. Dr. Heinz Ludwig, Prim. Dr. Burkhard Leeb, Univ.-Prof. Dr.<br />

Ernst Pilger, Prim. Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Pohl, Univ.-Doz. Dr. Petra Apfalter,<br />

Univ.-Prof. Dr. Gert Mayer, Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching<br />

Veranstalter: Forum für medizinische Fortbildung (Dr. Martin S. Taheri, Dr. Wafa<br />

Enayati)<br />

Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (Univ.-Prof. Dr. Ernst Pilger)<br />

Veranstalter & anmeldung: FOMF (Forum für Medizinische Fortbildung),<br />

Postfach 134, 2500 Baden, Tel.+Fax: +43/810/000 288<br />

E-Mail: info@fomf.at<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien. Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-15 oder 38 DW, Fax: +43/1/531 16-61 DW<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

sympOsium „gEsundE ELTErn – gEsundE KindEr !?“<br />

Ort: Bundesministerium für Gesundheit, Festsaal, 1030 Wien, Radetzkystraße 2<br />

Termin: 2.12.2011<br />

Nicht nur die Schule, sondern vor allem auch die Eltern haben zweifellos großen<br />

Einfluss auf Lebensstil und Gesundheitsverhalten ihrer Kinder. Sie sind einerseits<br />

das wichtigste Vorbild, andererseits selbst Zielgruppe für Gesundheitsförderung.<br />

Um daher auch bei den Eltern anzusetzen, wurde die PLATTFORM ELTERNGE-<br />

SUNDHEIT (PEG) als eine Kooperation aller drei Bundes-Elternverbände unter<br />

dem Dach der „Österreichischen LIGA für Kinder- und Jugendgesundheit“ gegründet.<br />

Bei der Kick-off-Veranstaltung der „Plattform Elterngesundheit“ werden<br />

Möglichkeiten der Gesundheitsförderung in Schule und Familie aufgezeigt. Es<br />

wird dabei der Bogen von der Wissenschaft zur praktischen Umsetzung gespannt.<br />

inhalte: Vorträge (Prof. Dr. Kl<strong>aus</strong> Hurrelmann, Gerald Koller, Mag. Dr. Rosemarie<br />

Felder-Puig, Prim. Dr. Kl<strong>aus</strong> Vavrik, u. a.), Diskussion, ein „Marktplatz“ von Anbietern<br />

und Organisationen sowie Präsentationen von „Best Practice“-Beispielen. Die<br />

Vernetzung zwischen Stakeholdern und Schulpartnern sowie Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

stehen im Mittelpunkt.<br />

anmeldung: bis 18.11.2011 unter E-Mail: peg@kinderjugendgesundheit.at<br />

Weitere informationen: Ingrid Wallner, MBA; E-Mail: ingrid_wallner@aon.at


Zafi – ZaHnärZTLiCHE fOrTBiLdung<br />

Zahnärztliche fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien<br />

1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW<br />

Fax: 13 DW, E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, girkinger@zafi.at<br />

schwerpunkt implantologie<br />

Implantologie Live OP – Kurse – Planungs-Jour-fixe<br />

Dr. Christian Schober, Wien<br />

Kursserie 2: 25.11.2011, jeweils 14.00 – 17.00 Uhr<br />

Kieferorthopädische studiengruppe<br />

Dr. Doris Haberler, Wien, Dr. Michael Meissl, Wien<br />

1.12.2011, jeweils 19.00 – 21.00 Uhr<br />

diplom-<strong>aus</strong>bildung KfO<br />

DDr. Alexandra Bodmann, Wien<br />

2. – 4.12.2011, 20. – 22.1., 17. – 19.2., 16. – 18.3.2012, jeweils 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Hands on Kurs : direkte Komposite in front- und seitenzähnen. der Weg von<br />

einfachen füllungen zu ästhetisch und funktionell perfekten restitutionen<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart, München<br />

2. – 3.12.2011<br />

41. inTErnaTiOnaLE KiEfErOrTHOpädisCHE fOrTBiLdungsTagung<br />

Ort: Kitzbühel – K3 KitzKongress, 6370 Kitzbühel, Josef-Herold-Straße 12<br />

Termin: 3. – 9.3.2012<br />

Themen: „Zahntransplantation – Orthognathe Chirurgie – Linguale Technik“<br />

Organisation: Univ.-Prof. Dr. Anton Laggner, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schreiber<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Kieferorthopädie, www.oegkfo.at<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Adriano Crismani,<br />

Univ.-Prof. Dr. Brigitte Wendl, Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Bantleon<br />

anmeldung und Zimmerreservierung: Christine Lusser, 6370 Kitzbühel,<br />

Webergasse 13, Tel.: +43/5356/640 84, E-Mail: tagung-kitz@aon.at<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien. Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-38 DW, Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

33. JaHrEsTagung dEr ögHmp<br />

33. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und<br />

Präventivmedizin (ÖGHMP)<br />

Ort: Salzburg Congress<br />

Termin: 21. – 24.5.2012<br />

schwerpunkt: Krankenh<strong>aus</strong>hygiene und Public Health, Breitspektrum PCR in der<br />

mikrobiologischen Diagnostik, Infection control and hospital epidemiology: Is it<br />

worth the effort? Reasons to think of viruses as water contaminants, Infektionsforschung<br />

– ein Jahrhundert nach Robert Koch, EHEC-Ausbruch 2011: Was haben wir<br />

dar<strong>aus</strong> gelernt?<br />

Reemergence of Measels, Toxikologische Aspekte der Wohnhygiene, West Nile<br />

virus: the role of ECDC<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Franz Allerberger,<br />

Univ.-Prof. Dr. Matthias Maass<br />

Kongresssekretariat: Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie<br />

und Präventivmedizin (ÖGHMP), 1095 Wien, Kinderspitalgasse 15, Helga Bodor<br />

und Karin Festl, Tel: +43/174 01 60-33091 oder 65506 DW<br />

Fax: +43/1/401 60-933091 DW, E-Mail: office@oeghmp.at<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-15 DW, Fax: +43/1/531 16-61 DW<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at, www.oeghmp.at<br />

kongresse serVice<br />

JännEr Bis fEBruar 2012<br />

26. arlberger gynäkologielehrgang<br />

Neuerungen, Schwerpunkte und Leitlinien<br />

Ort: Hotel Sonnenburg, Oberlech, 6764 Lech am Arlberg<br />

Termin: 21. – 28.1.2012<br />

Veranstalter: Prim. Univ.-Doz. Dr. Peter Schwärzler<br />

informationen: www.oeggg.at/ � Kongresskalender<br />

Teilnahmegebühr: € 400,-<br />

8. Langzeitbeatmungs-symposium<br />

„Symptom-Befund-Konsequenz beim Langzeitbeatmeten:<br />

Was sagt mir der Patient? Was sagt mir der Befund? Was<br />

sind die therapeutischen Konsequenzen?“<br />

Ort: Geriatriezentrum Am Wienerwald – Festsaalgebäude<br />

1130 Wien, Jagdschlossgasse 59<br />

Termin: 26.1.2012<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Prim. Dr.<br />

Wolfgang Popp, E-Mail: wolfgang.popp@wienkav.at<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-85 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

www.wienkav.at/kav/gzw/<br />

ögim-fortbildungsveranstaltung Winter 2012:<br />

„innere medizin state of the art“<br />

Ort: Fortbildungszentrum im KH der Barmherzigen Brüder<br />

Linz, 4021 Linz, Seilerstätte 2, Mittlerer Saal<br />

Termin: 27.1.2012<br />

Thema: Gerinnung & Gerinnungshemmung<br />

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Innere<br />

Medizin, www.oegim.at<br />

Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Bruno Schneeweiß<br />

information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-38 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

WiT 2012 – Wiener intensivmedizinische Tage, „30<br />

Jahre WiT – 30 Jahre intensivmedizin und die Zukunft“<br />

Ort: AKH – Hörsaalzentrum, 1090 Wien, Währinger Gürtel<br />

18-20<br />

Termin: 15. – 18.2.2012<br />

Kongressorganisation: Prof. Dr. Wilfred Druml,<br />

Prof. Dr. Christian Madl<br />

anmeldung: Kuoni Congress, Tel.: +43/1/319 7690- 57 DW<br />

E-Mail: wit2012@at.kuoni.com<br />

informationen: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Iris Bobal, Tel.: +43/1/531 16-48 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

gyn allround<br />

Winterfortbildung unter südlicher Sonne<br />

Ort : Teneriffa, Spanien, 5* Dreamplace Hotel Gran Tacande<br />

Termin: 25.2. – 3.3.2012<br />

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Gerhard<br />

Bernaschek, Univ.-Prof. Dr. Josef Deutinger<br />

information und anmeldung: Conventivee.U., zH. Vera<br />

Ulreich, 2345 Brunn/Geb., Leopold-Gattringer-Straße<br />

7/2/10, Tel.: +43/2236/38 27 32, Fax: +43/274/222 210 015<br />

E-Mail: gynallround@conventive.at, www.gynallround.com<br />

11_2011 doktor in wien 27


serVice Medizin<br />

Gender Medizin<br />

Männer und Krebs: Eine<br />

Geschichte der Benachteiligung<br />

Weniger Beteiligung an Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen machen<br />

das „starke Geschlecht“ besonders anfällig dafür, dass bösartige Erkrankungen erst<br />

später und bereits in einem unheilbaren Stadium diagnostiziert werden.<br />

► Mehr Männer als Frauen sterben<br />

an Krebs. Aber fürchten tun<br />

sie sich vor den Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

an denen Frauen häufiger sterben.<br />

Das ist die Situation, wie sie die<br />

Gender-Medizin-Expertin Margarethe<br />

Hochleitner, Direktorin des Frauengesundheitszentrums<br />

der Medizinischen<br />

Universität Wien, vor Kurzem bei einer<br />

wissenschaftlichen Tagung darstellte.<br />

Was seit ungefähr 15 Jahren in der Kardiologie<br />

heftig diskutiert wird – Unterschiede<br />

bei Männern und Frauen, was<br />

Symptome, Erkrankungen und Therapierealität<br />

angeht –, ist in der Onkologie<br />

offenbar noch unterentwickelt. Hochleitner:<br />

„<strong>Wenn</strong> man in der ‚Medline‘<br />

(Medizin-Publikations-Datenbank,<br />

Anm.) nachschaut, findet man derzeit<br />

für Krebs und Prävention 84.026 Einträge.<br />

Auf Krebs und Gender-Medizin<br />

entfallen davon nur 276. Der Anteil ist<br />

also verschwindend gering.“<br />

Ganz eigenartig ist – so Hochleitner, die<br />

<strong>aus</strong>gebildete Herzspezialistin ist – die<br />

offenbare Verteilung der Forschungsschwerpunkte<br />

in Sachen Verhütung<br />

von Krebs: „Die Hälfte aller wissenschaftlichen<br />

Arbeiten über Krebsprävention<br />

beschäftigt sich mit dem Krebs<br />

der Geschlechtsorgane. 21.351 entfallen<br />

auf Brustkrebs.“ Nur noch etwa die<br />

Hälfte davon entfiele zahlenmäßig auf<br />

das Prostatakarzinom.<br />

Die Expertin: „Ist es berechtigt, dass<br />

sich die Hälfte der Publikationen mit<br />

der Prävention von Krebs der sekundären<br />

Geschlechtsmerkmale beschäftigt,<br />

wo die Behandlungsmöglichkeiten<br />

relativ günstig sind und Brust- und<br />

Prostatakarzinome eher zu den gutartigeren<br />

Krebsarten zählen?“<br />

Aufholbedarf gäbe es also offenbar einerseits<br />

bei der Propagierung der Pro-<br />

28 doktor in wien 11_2011<br />

An den kostenlosen<br />

Gesundenuntersuchungen<br />

beteiligt sich<br />

ein Viertel weniger<br />

Männer als Frauen<br />

Hochleitner: „Der<br />

Herztod ist männlich<br />

‚besetzt‘, währenddessen<br />

Krebstod und<br />

Mammakarzinom<br />

weiblich ‚besetzt‘<br />

sind“<br />

statakarzinom-Früherkennung im Vergleich<br />

zu Mammografie-Programmen,<br />

et cetera, andererseits aber auch, was<br />

die Beteiligung der Männer an solchen<br />

Screening-Programmen im Vergleich<br />

zu den Frauen insgesamt betrifft. Vor<br />

Jahren schon beteiligte sich nämlich in<br />

Tirol beispielsweise jährlich ein Viertel<br />

weniger Männer als Frauen an den kostenlosen<br />

Gesundenuntersuchungen.<br />

Das ist auch in benachbarten und vergleichbaren<br />

Ländern der Fall. Hochleitner:<br />

„In Berlin werden derzeit pro<br />

Jahr 500.000 Früherkennungsuntersuchungen<br />

auf Prostatakarzinome durchgeführt,<br />

aber zur Mammografie gehen<br />

jährlich in etwa 1,2 Millionen Berliner<br />

Frauen.“<br />

Lungenkarzinom als „Ausreißer“<br />

Das Präventionsproblem bei den Geschlechtern<br />

liegt offenbar darin, dass<br />

beide ihre spezifischen Risiken nicht<br />

richtig einschätzen. Hochleitner: „Der<br />

Herztod ist männlich ‚besetzt‘. Krebstod<br />

und Mammakarzinom sind weiblich<br />

‚besetzt‘.“ Warum sich die Frauen<br />

schon mit 25 Jahren vor dem Brustkrebs<br />

fürchteten, wenn der Gipfel der Häufigkeit<br />

dieser Erkrankung erst zwischen 60<br />

und 70 Jahren erreicht werde, sei nicht<br />

wirklich einsichtig. Jedenfalls: Die meiste<br />

Werbung wird für die Brustkrebs-<br />

Früherkennung gemacht, die Männer<br />

müssen da erst deutlich aufholen.<br />

Der einzige „Ausreißer“ ist in der epidemiologischen<br />

Entwicklung das Lungenkarzinom.<br />

Da hat sich in Österreich<br />

die Todesrate unter den Frauen seit den<br />

1975er-Jahren verdoppelt (von ungefähr<br />

zehn auf ungefähr 20 Todesfälle<br />

pro 100.000 Personen im Jahr), während<br />

sie bei den Männern von einem<br />

höheren Niveau leicht zurückgegangen<br />

ist (von ungefähr 60 Todesfällen pro<br />

100.000 Personen im Jahr auf um die<br />

50). Sonst aber schneiden die Männer<br />

überall schlechter ab.<br />

Letzteres könnte sogar auf die Therapie<br />

zutreffen. Hier meint Hoch -<br />

leitner, dass die Männer als Patienten<br />

einfach durch die Dosierungsschemen<br />

der Chemotherapie benachteiligt<br />

seien. �


Wissenschafter wollen mit einem „olfaktorischen Fitnessprogramm“ verloren<br />

gegangene Fähigkeiten wieder erlernbar machen. Sie erforschen neuronale und<br />

biochemische Vorgänge, die durch einen Verlust des Riechvermögens betroffen sind.<br />

Medizin serVice<br />

Anosmie<br />

Magnetresonanz entschlüsselt den Geruchssinn<br />

► Diese Untersuchungen – so eine<br />

Aussendung des Wissenschaftsfonds<br />

(FWF) am 29. Juni 2011 – bieten<br />

einen Einblick in die Auswirkungen des<br />

Geruchsverlusts auf dafür relevante Gehirnbereiche.<br />

Denn immerhin 20 Prozent<br />

der Sinneseindrücke kommen<br />

beim Menschen vom Geruchssinn.<br />

Dieser ist nicht nur <strong>aus</strong>gesprochen hoch<br />

entwickelt, sondern vermittelt auch<br />

wichtige soziale Funktionen. Das erfahren<br />

insbesondere Menschen, die keine<br />

Geruchswahrnehmung mehr haben.<br />

Zu dem speziellen Untersuchungsansatz<br />

meinte die Projektleiterin Veronika<br />

Schöpf von der Klinischen Abteilung<br />

für Neuroradiologie und muskuloskeletale<br />

Radiologie der Wiener Universi-<br />

Schöpf: „Das Wiedererlangen<br />

der Geruchswahrnehmung<br />

bietet die Möglichkeit,<br />

zu erfahren, wie<br />

sich Anosmie auf<br />

neuronale Vorgänge<br />

<strong>aus</strong>wirkt“<br />

Raucherschäden<br />

Blutgefäß-Endothelzellen verdauen sich ständig selbst<br />

Wie das Rauchen schädigt: Ein Forscherteam rund um David Bernhard von der<br />

Wiener Universitätsklinik für Chirurgie hat her<strong>aus</strong>gefunden, dass Rauchinhaltsstoffe<br />

dazu führen, dass sich Blutgefäß-Endothelzellen ständig selbst verdauen.<br />

► „Das Selbstverdauen in Gefäß-<br />

Endothelzellen funktioniert wie<br />

eine intrazelluläre Müllabfuhr“, wurde<br />

Bernhard am 26. Juli 2011 in einer Aussendung<br />

zitiert. Beschädigte Zellbestandteile<br />

werden erfasst, abgebaut, die<br />

Bestandteile wieder verwertet. Im Normalfall<br />

ist das kein Problem, weil neue<br />

Zellbestandteile gebildet werden. Beim<br />

Rauchen aber ist dieser Verdauungsvorgang<br />

ständig aktiviert, es kommt zu<br />

einer überschießenden Reaktion. Dadurch<br />

werden Gefäß-Endothelzellen<br />

nachhaltig geschädigt, es entstehen Gefäßentzündungen<br />

und -schäden. Außerdem<br />

werden wichtige Eigenschaften<br />

der Endothelzellen gestört.<br />

Der Wissenschafter: „<strong>Wenn</strong> die Zelle<br />

intakt ist, verhindert sie zum Beispiel,<br />

tätsklinik für Radiodiagnostik: „In den<br />

letzten Jahren wurde bekannt, dass Betroffene<br />

durch spezielle Trainingsmethoden<br />

einen gewissen Umfang ihrer<br />

Geruchswahrnehmung wiedergewinnen<br />

können. Wie das Training wirkt,<br />

ist dabei gen<strong>aus</strong>o wenig bekannt wie<br />

die neuronale Verarbeitung chemosensorischer<br />

Information bei betroffenen<br />

Patienten. Für uns bietet ein Wiedererlangen<br />

der Geruchswahrnehmung aber<br />

eine Möglichkeit, zu erfahren, wie sich<br />

Anosmie auf neuronale Vorgänge <strong>aus</strong>wirkt.“<br />

Eine Methode, die Schöpf für ihre Arbeit<br />

benutzt, ist dabei die Funktionelle<br />

Magnetresonanztomografie (fMRT).<br />

Diese Art der Magnetresonanztomo-<br />

dass Thrombozyten angelagert werden.<br />

Außerdem ist sie unter anderem an der<br />

Blutflussregulation beteiligt.“ <strong>Wenn</strong><br />

dieses System gestört ist, kommt es zu<br />

negativen Effekten wie der Arterienverkalkung.<br />

Gesucht wird aber auch nach<br />

einem Marker, der angibt, wie stark die<br />

Gefäßschädigung bereits fortgeschritten<br />

ist.<br />

In etwa eine Milliarde Menschen<br />

greifen weltweit zur Zigarette. „Aber<br />

es gibt keine einzige medikamentöse,<br />

raucherspezifische Therapie. Auch den<br />

Rauchern muss geholfen werden“, so<br />

Bernhard, der mit seinen Co-Autoren<br />

die Ergebnisse der Studie in der Fachpublikation<br />

Cardiovascular Research<br />

veröffentlicht hat.<br />

„Dort prallen zwei Welten aufeinan-<br />

Bernhard: „Durch<br />

den ständig aktiviertenVerdauungsvorgang<br />

in<br />

Gefäß-Endothelzellen<br />

kommt es<br />

bei Rauchern zu<br />

überschießenden<br />

Reaktionen“<br />

grafie erlaubt die bildgebende Darstellung<br />

von physiologischen Aktivitäten<br />

im menschlichen Körper. Aufgrund<br />

ihres nicht invasiven Wirkprinzips bietet<br />

sich die fMRT für Untersuchungen<br />

in besonders sensiblen Bereichen wie<br />

dem Gehirn an.<br />

In einem Teil des Projekts wird nun<br />

untersucht, ob sich das spezielle Riechtraining<br />

auch auf die Aktivität einzelner<br />

Gehirnregionen wie den olfaktorischen<br />

Kortex <strong>aus</strong>wirkt. Ein Vergleich<br />

der Aktivitäten vor und nach einem<br />

solchen Training soll dazu Auskunft<br />

liefern und zusätzlich die Frage klären,<br />

ob andere Gehirnstrukturen zur Kompensation<br />

des Geruchsverlusts aktiviert<br />

werden. �<br />

der“, sagt Bernhard. „Die einen, die<br />

propagieren, man sollte <strong>aus</strong>schließlich<br />

die Entwöhnung unterstützen, die<br />

anderen, die der Meinung sind, dass<br />

man auch jenen, die es nicht schaffen,<br />

mit dem Rauchen aufzuhören, helfen<br />

muss.“<br />

Die Erkenntnisse der Studie gehen<br />

genau in diese Richtung. Nächster<br />

Schritt ist eine In-vivo-Überprüfung<br />

der Erkenntnisse <strong>aus</strong> dem Labor an<br />

Tiermodellen oder an Proben <strong>aus</strong> der<br />

Pathologie. „Ziel ist es, endlich einen<br />

soliden Marker zu finden, der <strong>aus</strong>sagt,<br />

wie viel Rauch ein Mensch bereits <strong>aus</strong>gesetzt<br />

war und die Frage zu klären, wie<br />

viel sich (an schädigenden Substanzen,<br />

Anm.) bereits in der Zelle angelagert<br />

hat“, meinte der Wissenschafter. �<br />

11_2011 doktor in wien 29


62.<br />

SAMSTAG, 28. JÄNNER 2012<br />

IN DER WIENER HOFBURG<br />

DER BALL STEHT UNTER DEM EHRENSCHUTZ SR. MAGNIFIZENZ<br />

DES REKTORS DER MEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT WIEN, UNIV.-PROF. DR. WOLFGANG SCHÜTZ<br />

EINTRITTSPREISE<br />

Damen- und Herrenkarte € 100,–<br />

StudentInnen € 35,–*<br />

(* inkl. € 5,– Konsumationsbon, Eintritt nur<br />

gegen Vorweis eines gültigen Studenten<strong>aus</strong>weises)<br />

FESTLICHE ERÖFFNUNG UM 21 30 UHR / EINLASS: 20 00 UHR<br />

KLEIDUNG<br />

Damen: <strong>aus</strong>schließlich bodenlanges Abendkleid<br />

Herren: schwarzer Frack mit Dekoration,<br />

schwarzer Smoking, Gala-Uniform<br />

Eintritt nur mit vorschriftsmäßiger<br />

Kleidung.<br />

BALLBÜRO<br />

in der Ärztekammer für Wien<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Telefon +43 1 51501 1234<br />

Fax +43 1 5126023 1444<br />

aerzteball@aekwien.at www.aerzteball.at<br />

�<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

ab 9. Jänner bis 27. Jänner 2012<br />

Mi. 10-16 Uhr, Do. 11-20 Uhr,<br />

Fr. 10-17 Uhr, Sa. 10-15 Uhr<br />

Fotonachweis: Foto Sulzer, Stefan Seelig


Volksleiden Gefäßerkrankungen: 1,5<br />

Millionen Österreicher betroffen<br />

Mehr als 1,5 Millionen über 60-Jährige<br />

sind in Österreich von Gefäßerkrankungen<br />

betroffen – Tendenz<br />

steigend. Eine besonders gefährliche,<br />

lebensbedrohliche Form ist<br />

laut Gefäßforum Österreich (GFÖ)<br />

das Bauchaortenaneurysma. Das<br />

Risiko, daran zu erkranken, steigt<br />

ab dem 60. Lebensjahr drastisch<br />

an. Unter dem Motto „Gefäße<br />

sind Leben!“ will man nun die<br />

Bevölkerung über schwerwiegende<br />

Gefäßerkrankungen aufklären, Präventionsmaßnahmen<br />

forcieren und<br />

zu einem gesünderen Lebensstil<br />

motivieren.<br />

Die Zahl der über 60-Jährigen<br />

wird sich in den kommenden<br />

Jahren verdoppeln, die Zahl der<br />

über 80-Jährigen verdreifachen,<br />

hieß es am 27. September 2011 bei<br />

einer Pressekonferenz in Wien.<br />

Dadurch werde sich auch die Zahl<br />

der Bauchaortenaneurysma-<br />

Erkrankten „dramatisch vervielfachen“.<br />

„Ein Bauchaortenaneurysma<br />

kann jeden treffen. Mit unserer<br />

Initiative wollen wir bei den<br />

Österreichern ein Bewusstsein für<br />

die Erkrankung schaffen“, erklärte<br />

Geschäftsführer und Vorstand<br />

Marcus Wilding die Motivation<br />

für die Gründung des GFÖ.<br />

Studien zufolge tritt das Bauchaortenaneurysma<br />

bei 5 bis 10 Prozent<br />

der über 60-Jährigen auf – und da<br />

vor allem bei Männern. Afshin Assadian,<br />

Leiter der 1. Chirurgischen<br />

Abteilung mit Gefäßchirurgie<br />

des Wilhelminenspitals und<br />

wissenschaftlicher Sprecher des<br />

GFÖ: „Leider haben auch die Fälle,<br />

in denen es zu einer Ruptur, also<br />

zum lebensgefährlichen Platzen des<br />

Gefäßes kommt, besorgniserregend<br />

stark zugenommen. Für ungefähr 90<br />

Prozent der Betroffenen endet ein<br />

solcher Vorfall tödlich: Die Dunkelziffer<br />

liegt bei geschätzten 900<br />

Todesfällen pro Jahr.“<br />

Die Ursache für diese Entwicklung<br />

sieht Assadian darin, dass in<br />

Österreich Risikopopulationen nicht<br />

gezielt auf ein Bauchaortenaneurysma<br />

untersucht werden. „Die<br />

Betroffenen wissen oft gar nicht, dass<br />

sie an diesem leiden. Sie sind sich<br />

auch über die Risiken und Gefahren<br />

dieser Erkrankung gar nicht<br />

bewusst. Dabei kann ein Bauchaortenaneurysma<br />

durch eine einfache<br />

Ultraschalluntersuchung sehr gut<br />

erkannt werden“, so Assadian.<br />

Vorbildliches Skandinavien<br />

Wie es gehen könnte, zeigen<br />

einmal mehr die skandinavischen<br />

Länder. Dort führte gezielte<br />

Vorsorge zu einem Rückgang an<br />

geplatzten Bauchschlagadern um<br />

ein Drittel. In Österreich erfolgt die<br />

Diagnose Bauchaortenaneurysma<br />

aber immer noch meist zufällig.<br />

Experten schätzen, dass sechs von<br />

sieben Betroffenen unbehandelt<br />

bleiben. �<br />

1,3 Millionen sterben jährlich an Luftverschmutzung<br />

Auf der Welt sterben jedes Jahr mehr als 1,3 Millionen Menschen frühzeitig an Krankheiten, die durch<br />

Luftverschmutzung verursacht werden. Zu diesem Ergebnis kam eine am 26. September 2011 veröffentlichte<br />

Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO).<br />

Die UNO-Organisation untersuchte die Feinstaubkonzentration in der Atmosphäre von 1100 Städten<br />

in 91 Ländern. Gemäß der Studie sind vor allem Menschen von Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung<br />

betroffen, die in rasch wachsenden Städten leben.<br />

Der höchste Grad an Luftverschmutzung wurde in der Mongolei, in Botswana und Pakistan gemessen.<br />

Die beste Luftqualität wiesen Städte in Norwegen, der Schweiz, den USA, Neuseeland, Irland, Kanada,<br />

den baltischen Staaten, Mauritius und Australien auf.<br />

Feinstaubpartikel in der Luft steigern laut WHO das Risiko von akuten und chronischen Erkrankungen<br />

des Atmungsapparats (wie Lungenentzündungen oder Lungenkrebs) sowie von Kreislaufproblemen.<br />

Medizin serVice<br />

Orthopäden setzen<br />

auf Ganglabor<br />

Wie in sechs Zentren in ganz Österreich<br />

bedienen sich auch die Experten vom<br />

Orthopädischen Spital Speising der Bewegungsanalyse,<br />

um Menschen mit motorischen<br />

Problemen zu helfen. Mittlerweile können<br />

sogar Sportler ins Ganglabor. Neben Läufern,<br />

Radfahrern und Nordic Walkern wird bald<br />

eine Analyse für Golfer angeboten.<br />

Um eine orthopädische Therapie erfolgreich<br />

zu machen, greifen Orthopäden gerne auf ein<br />

sogenanntes Ganglabor zurück. „Die Bewegungsanalyse<br />

stellt eine wichtige Grundlage in<br />

der orthopädischen Versorgung von Patienten<br />

dar“, sagte der ärztliche Direktor in Speising,<br />

Franz Grill, anlässlich des Kongresses der<br />

Bewegungsspezialisten (ESMAC) vom 12.<br />

bis 17. September 2011 in Wien. „Nicht jedes<br />

orthopädisches Zentrum verfügt darüber.“<br />

Vor 15 Jahren wurde das Labor eingerichtet.<br />

Mittlerweile frequentieren pro Jahr in etwa<br />

2000 Patienten die Einrichtung.<br />

„Die Analyse ist prä- als auch posttherapeutisch<br />

von großer Bedeutung“, sagte der Leiter<br />

des Labors in Speising, Andreas Kranzl.<br />

„Durch minuziöse Kameraaufzeichnung<br />

und Computerberechnungen liefern wir den<br />

Orthopäden entscheidende Daten für die<br />

Operation beziehungsweise für therapeutische<br />

Maßnahmen.“ Der Patient muss dafür<br />

eine zwölf Meter lange Gehstrecke zurück-<br />

legen und wird dabei von Kameras <strong>aus</strong> unterschiedlichen<br />

Perspektiven gefilmt. Dabei wird<br />

gemessen, wie der Bewegungsablauf ist, wie<br />

schnell er geht, wie sein Kraftaufwand ist. �<br />

11_2011 doktor in wien 31


serVice CHronik<br />

Personalia 1<br />

Sylvia Hartl zur neuen ÖGP-Präsidentin gewählt<br />

Mit der Wiener Spezialistin Sylvia Hartl von der 1. Lungeninternen Abteilung<br />

des SMZ Baumgartnerhöhe/Otto-Wagner-Spital übernimmt erstmals eine<br />

Frau das Präsidentenamt der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.<br />

► Hartl war in den vergangenen<br />

Jahren national und international<br />

in verschiedenen Spitzenpositionen<br />

des Netzwerks der Lungenspezialisten<br />

in Europa tätig. Als eines der wichtigsten<br />

Ziele in den zwei Jahren ihrer<br />

Präsidentschaft bezeichnete die Lungenfachärztin<br />

im Rahmen der Amtsübernahme<br />

vor wenigen Wochen in<br />

Wien einen „Masterplan Pneumologie“<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten.<br />

Die entscheidende Frage ist, erläuterte<br />

die neue ÖGP-Präsidentin, wie es mit<br />

der Pneumologie weitergehen soll und<br />

welche Wachstumschancen, auch im<br />

Vergleich zu anderen Fächern, bestehen.<br />

“Es gilt, Zukunftsperspektiven<br />

für unser Fach zu entwickeln und diese<br />

dann konsequent zu verfolgen.“ In<br />

jährlich zwei Strategiesitzungen sollen<br />

Sylvia Hartl will<br />

innerhalb der ÖGP<br />

Zukunftsperspektiven<br />

für die Pneumologie<br />

entwickeln und diese<br />

dann „konsequent<br />

verfolgen“<br />

Personalia 2<br />

NIH-Preis für österreichischen Mediziner in den USA<br />

Der in den USA tätige österreichische Mediziner Harald Ott wurde am 21. September<br />

2011 in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) mit dem „New Innovator Award“ des<br />

staatlichen US-Gesundheitsinstituts NIH (National Institutes of Health) <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

► Der Preis ist mit 1,5 Millionen<br />

US-Dollar (1,1 Millionen Euro)<br />

dotiert und soll unkonventionelle Forschung<br />

und die Entwicklung neuer<br />

Technologien ermöglichen. Ott hat in<br />

den vergangenen Jahren mit seinen<br />

Forschungen an biologischen Kunstorganen<br />

für Aufsehen gesorgt.<br />

Insgesamt 144 Millionen US-Dollar<br />

(105,5 Millionen Euro) hat das NIH<br />

in drei Programmen an 79 Forscher<br />

mit innovativen Ideen <strong>aus</strong>geschüttet,<br />

„die das Potenzial haben, das jeweilige<br />

Fachgebiet voranzubringen und die<br />

Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern“.<br />

Die Auszeichnung gilt als einer<br />

der wichtigsten NIH-Preise für junge<br />

32 doktor in wien 11_2011<br />

Harald Ott erhielt<br />

den „New Innovator<br />

Award“ des National<br />

Institutes of Health<br />

für seine Arbeitet an<br />

biologischen Kunstorganen<br />

die angepeilten Ziele nicht nur diskutiert<br />

und die Ergebnisse der Umsetzung<br />

kontrolliert, sondern gegebenenfalls die<br />

Strategie auch verändert werden.<br />

Ein erster wichtiger Punkt, so Hartl,<br />

ist das gezielte Herangehen an die<br />

Nachwuchsförderung sowie die Entwicklung<br />

attraktiver Karrierechancen.<br />

Hartl: „<strong>Wenn</strong> wir verstärkt Studenten<br />

für die Pneumologie interessieren wollen,<br />

müssen wir ihnen klar sagen, welche<br />

Karriere sie in diesem Fach machen<br />

können. Wir müssen das Profil der<br />

Pneumologie schärfen, entsprechende<br />

Förderungen und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

finden.“<br />

Ein weiteres wesentliches Ziel der<br />

neuen ÖGP-Präsidentin ist die Verbesserung<br />

der Qualität in der Patientenbetreuung.<br />

„In ganz Österreich gibt<br />

Forscher. Für Ott zeigt die Ehrung, dass<br />

„die Technologie der Organregeneration,<br />

die wir 2008 zum ersten Mal beschrieben<br />

haben, als vielversprechend<br />

erkannt wird“.<br />

Ott, der zuvor an der Harvard University<br />

war und mittlerweile am Massachusetts<br />

General Hospital in Boston tätig<br />

ist, arbeitet seit 2008 an einem Verfahren<br />

zur Herstellung biologischer Kunstorgane.<br />

So hat er beispielsweise mit einer<br />

speziellen Methode <strong>aus</strong> Herzen von<br />

Ratten alle Herzzellen <strong>aus</strong>gewaschen,<br />

bis nur noch das Grundgerüst, die sogenannte<br />

extrazelluläre Matrix (ECM),<br />

übrig geblieben ist. Auf diesem Gerüst<br />

siedelten sich frische Herzzellen von<br />

es nur 17 Lungenabteilungen, in vielen<br />

Schwerpunktkrankenhäusern gibt es<br />

eine krasse Unterversorgung. Dar<strong>aus</strong><br />

resultiert ein eklatanter Bedarf nach<br />

Qualitätsverbesserung.“ Und: „Wir<br />

müssen darüber nachdenken, welche<br />

Aufgaben die Pneumologen haben und<br />

was von anderen Fächern übernommen<br />

werden kann.“<br />

Das dritte Anliegen von Hartl ist die<br />

Übernahme der Anwaltschaft für die<br />

Bevölkerung in Sachen Lungengesundheit.<br />

Dabei geht es nicht, unterstreicht<br />

Hartl, um Aktionismus, sondern um<br />

die Frage, was die Bevölkerung über<br />

Lungenerkrankungen, Risikofaktoren,<br />

Prävention und Lebensstil wissen<br />

muss, um die Verantwortlichkeit für die<br />

eigene Lungengesundheit (mit)tragen<br />

zu können. �<br />

neugeborenen Ratten wieder an, wobei<br />

die ECM gleichsam als Orientierungshilfe<br />

für die Zellen diente. Nach einiger<br />

Zeit konnte das neu aufgebaute Herz<br />

wieder zum Schlagen gebracht werden,<br />

wenn auch mit noch deutlich verringerter<br />

Pumpleistung. Ähnliche Erfolge<br />

konnte Ott mit ähnlich hergestellten<br />

biologischen Kunstlungen von Ratten<br />

erzielen.<br />

Vorteil dieses Verfahrens: Die ECM ist<br />

äußerst biokompatibel und löst keine<br />

Abstoßungsreaktion <strong>aus</strong>. Es könnte also<br />

etwa das Grundgerüst eines Schweineherzens<br />

mithilfe menschlicher Stammzellen<br />

wiederbesiedelt werden und als<br />

Organersatz dienen. �


Augenärzte starten<br />

Initiative für bessere<br />

Augengesundheit<br />

Obwohl viele Menschen eine Brille oder<br />

Kontaktlinsen benötigen, konsultieren nicht<br />

alle einen Augenarzt – oft wird ein Termin<br />

beim Optiker wahrgenommen. Die Initiative<br />

„Augenblick“ der Österreichischen Ophthalmologischen<br />

Gesellschaft (ÖOG) will nun<br />

über Missstände <strong>aus</strong> Sicht der Augenärzte<br />

aufklären.<br />

„Die Initiative will mehr Menschen zu<br />

Vorsorgeuntersuchungen bewegen, um<br />

Früherkennung und einen rechtzeitigen<br />

Therapiebeginn zu ermöglichen“, sagte<br />

ÖOG-Präsidentin Helga Azem. Daher stehe<br />

die Kampagne unter dem Motto „Österreich<br />

schaut auf seine Augen, Österreich schaut<br />

zum Augenarzt!“. Azem hält es für bedenklich,<br />

dass bereits heute ein beträchtlicher Teil<br />

der Bevölkerung, der unter einer Sehschwäche<br />

leidet, einen Optiker aufsucht. „Die Leistungen<br />

der Optiker sollten keinesfalls infrage gestellt<br />

werden, dennoch muss der Stellenwert<br />

der Augenheilkunde im Gesundheitssystem<br />

in der Öffentlichkeit diskutiert werden“, sagte<br />

die Spezialistin. �<br />

Bedingt durch die<br />

demografische<br />

Alterung der Bevölkerung<br />

leidet eine<br />

steigende Zahl von Menschen an Demenz.<br />

Im Jahr 2000 waren in Österreich insgesamt<br />

90.500 Personen über 60 Jahre von Demenz<br />

betroffen. Aktuellen Hochrechnungen zufolge<br />

wird sich bis zum Jahr 2050 die Anzahl<br />

ungefähr verdreifachen. Anlässlich des Welt-<br />

Alzheimertags am 21. September 2011 hat<br />

das Gesundheitsministerium nun eine neue<br />

Broschüre her<strong>aus</strong>gegeben, die Informationen<br />

für Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen<br />

liefert.<br />

Die Kommunikation mit demenzkranken<br />

Patienten stellt eine spezielle Anforderung<br />

an die Pflegenden dar, weil Demenz eine Erkrankung<br />

ist, zu deren klinischen Symptomen<br />

der Verlust der Kommunikationsfähigkeit<br />

gehört. Nur wenige der Betreuungspersonen<br />

da Vinci-OP-Roboter bei<br />

Barmherzigen Brüdern in Wien<br />

Vier bewegliche Operationsarme, eine<br />

Stereokamera, ein dreidimensionales Bild<br />

in HD-Qualität sowie eine zehnfach vergrößerte<br />

Darstellung des Operationsfelds – das<br />

sind Charakteristika des „da Vinci“-Roboter-<br />

Operationssystems. Seit Anfang August 2011<br />

ist ein solches Gerät auch im Krankenh<strong>aus</strong> der<br />

Barmherzigen Brüder in Wien im Einsatz.<br />

So funktioniert das Gerät, das über eine Spende<br />

finanziert wurde: Der Operateur steuert<br />

über eine Konsole, die neben dem Patienten<br />

im Operationssaal steht, alle Funktionen<br />

des „da Vinci“-Operationssystems, das heißt<br />

Neue Broschüre zum<br />

Welt-Alzheimertag<br />

sind speziell im Umgang mit demenzkranken<br />

Menschen. Aus diesem Grund hat das<br />

Ministerium die neue Broschüre erarbeitet,<br />

die praktische Handlungsanleitungen für alle<br />

Menschen bietet, die sich mit an Demenz<br />

erkrankten Patienten <strong>aus</strong>einandersetzen.<br />

Personenzentrierte und gendersensible<br />

Kommunikation, die demenziell veränderte<br />

Frauen und Männer als einzigartige Personen<br />

mit eigener Geschichte und eigenem sozialen<br />

Umfeld respektiert, kann auf vielfältige Weise<br />

einfühlsam geschehen. Die Möglichkeiten<br />

liegen nicht nur in der Sprache, menschliche<br />

Kommunikation kann beispielsweise auch<br />

über Augenkontakt, Gesten, Mimik und Berührungen<br />

geschehen. Die Broschüre richtet<br />

sich damit an Menschen in Gesundheits- und<br />

Sozialberufen, ehrenamtlich Tätige und freiwillig<br />

Helfende und kann gratis unter www.<br />

bmg.gv.at bestellt beziehungsweise downgeloadet<br />

werden. �<br />

CHronik serVice<br />

sowohl die Kamerasteuerung als auch die<br />

Bewegung der Operationsinstrumente. Auf<br />

laparoskopischem Weg wird die Präparation<br />

des Operateurs an der Konsole über vier<br />

Systemarme ins Körperinnere des Patienten<br />

übertragen. Dabei wird das natürliche Zittern<br />

der Hand her<strong>aus</strong>gefiltert.<br />

Die Bewegungen der „robotergeführten“<br />

Instrumente sind aufgrund der Abwinkelbarkeit<br />

mit insgesamt sieben Freiheitsgraden und<br />

einer Beweglichkeit von 540 Grad derjenigen<br />

einer menschlichen Hand überlegen. Dem<br />

Operateur zur Seite stehen seine Assistenzen<br />

(Arzt und OP-Schwester), die direkt am Operationstisch<br />

tätig sind. Über zwei Bildschirme<br />

kann das gesamte Operationsteam den Eingriff<br />

mitverfolgen.<br />

Die „da Vinci“-Optik arbeitet mit einer<br />

speziellen Stereokamera, die ähnlich wie<br />

das menschliche Auge in das Operationsfeld<br />

schaut. Die dadurch entstehenden zehnfach<br />

vergrößerten Bilder verschmelzen zu einem<br />

dreidimensionalen (3D)-Gesamteindruck in<br />

HD-Qualität. �<br />

„<strong>Wenn</strong> ein Baby kommt!“<br />

Eine Schwangerschaft<br />

bedeutet für viele Frauen<br />

eine Neuorientierung, die<br />

auch mit Unsicherheiten<br />

verbunden ist. Gesundheitliche,<br />

rechtliche und<br />

finanzielle Fragen stehen<br />

daher im Mittelpunkt der<br />

Broschüre „<strong>Wenn</strong> ein Baby<br />

kommt!“, die vom Wiener Programm für<br />

Frauengesundheit in Deutsch und Türkisch<br />

her<strong>aus</strong>gegeben wurde.<br />

Schwangere Frauen in schwieriger sozialer<br />

Lage oder Migrantinnen, die in Österreich<br />

noch nicht Fuß gefasst haben, benötigen<br />

mehr Unterstützung und Aufklärung. Die<br />

neue Broschüre „<strong>Wenn</strong> ein Baby kommt!“<br />

vermittelt verständlich die wichtigsten medizinischen,<br />

rechtlichen und psychosozialen<br />

Informationen rund um Schwangerschaft<br />

und Geburt. Der Inhalt orientiert sich entlang<br />

der gesamten Schwangerschaftsmonate.<br />

„<strong>Wenn</strong> ein Baby kommt!“ liegt kostenlos in<br />

Spitalsambulanzen, gynäkologischen Ordinationen,<br />

Vereinen und Beratungseinrichtungen<br />

in einkommensschwachen Bezirken auf.<br />

11_20111 doktor in wien 33


serVice anlage<br />

Immobilien<br />

Grundbuchsicher Werte schaffen<br />

Immobilien haben einen greifbaren Wert. Wohnimmobilien haben<br />

zudem den Vorteil, zu den Grundbedürfnissen der Menschen zu zählen.<br />

Grund genug, die Kapitalanlageform mit Fundament genauer zu betrachten.<br />

Von Walter Wittmann<br />

► Wohnen ist seit jeher ein Grundbedürfnis.<br />

Wohnimmobilien<br />

gelten als gute Wahl, wenn es darum<br />

geht, sein Erspartes krisensicher zu machen.<br />

Sicherheit, Beständigkeit und Ertrag<br />

sind dabei die Hauptentscheidungskriterien<br />

bei Anlegern.<br />

Konservative Anlage<br />

Hochwertig sanierte Häuser bieten<br />

neuen attraktiven Wohnraum. Sich dieses<br />

Prinzip selbst zunutze zu machen,<br />

ist leicht: Man investiert direkt in eine<br />

konkrete Immobilie, die mit Bedacht<br />

<strong>aus</strong>gewählt, durchdacht konzipiert,<br />

hochwertig saniert und anschließend<br />

langfristig vermietet wird. Als grundbücherlich<br />

sichergestellter Eigentümer<br />

der Liegenschaft erzielt man Erträge<br />

<strong>aus</strong> der langfristigen Vermietung,<br />

nutzt Fördermittel<br />

und steuerliche Gestaltungsmög<br />

Wittmann:<br />

„Entscheidend bei<br />

einer Immobilie<br />

sind die Anbindung<br />

an öffentliche Verkehrsmittel<br />

sowie die<br />

fußläufig erreichbare<br />

Nahversorgung“<br />

lichkeiten sowie ein Wertsteigerungspotenzial.<br />

Eine angenehme Begleiterscheinung:<br />

Die Wertschaffung bei sogenannten<br />

Zinsh<strong>aus</strong>beteiligungen/Bauherrenmodellen<br />

erfolgt nicht auf einmal, sondern<br />

über jährliche Einzahlungen und den<br />

Einnahmen <strong>aus</strong> der Vermietung. Und:<br />

Anleger sind sofort mit der ersten Einzahlung<br />

grundbücherlicher Eigentümer<br />

der Liegenschaft.<br />

Mit der Unterstützung durch Experten<br />

– deren Leistungsumfang von der<br />

Liegenschaftssuche bis hin zur Bewirtschaftung<br />

reicht – profitieren Anleger<br />

von<br />

� grundbücherlich sichergestelltem Eigentum,<br />

� attraktiven Mieteinnahmen,<br />

� umfangreichen Fördermitteln,<br />

� steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und<br />

� demWertsteigerungspotenzial.<br />

Mit einem Investment in ein Zinsh<strong>aus</strong><br />

schaffen Anleger aber nicht nur eigenes<br />

Vermögen, sie schaffen auch nachhaltige<br />

Werte. So reduziert sich durch die<br />

umfassende Sanierung eines Wiener<br />

Gründerzeith<strong>aus</strong>es der Heizwärmebedarf<br />

um durchschnittlich 70 Prozent<br />

und macht schöner Wohnen für Mieter<br />

leistbar und Erträge beständig. Zudem<br />

wird neuer lebenswerter Wohnraum<br />

geschaffen und historisch charmante<br />

B<strong>aus</strong>ubstanz erhalten.<br />

Marktpotenzial<br />

Wien ist ein gefragtes Pflaster. Mit der<br />

idealen Lage im Herzen Europas, der<br />

Vielzahl an Erholungsgebieten, dem<br />

eng geknüpften Verkehrsnetz, der gut<br />

<strong>aus</strong>gebauten Infrastruktur und dem<br />

hohen Maß an Sicherheit weist die<br />

österreichische Bundeshauptstadt eine<br />

international anerkannte Lebensqualität<br />

auf. Das hat zur Folge, dass<br />

bis 2030 ein Bevölkerungszuwachs auf<br />

zwei Millionen Einwohner prognostiziert<br />

wird. Eine logische Folge dar<strong>aus</strong>:<br />

Wohnraum wird zu einem knappen<br />

Gut.<br />

Diverse Stadtentwicklungsprojekte<br />

bereiten die Stadt auf den Zuwachs<br />

vor und verwandeln Stadtteile vom<br />

„hässlichen Entlein“ zum „schönen<br />

Schwan“. Genau da steckt das Potenzial<br />

Wiener Wohnimmobilien. Entscheidend<br />

ist hier heute nicht mehr,<br />

ob ein Zinsh<strong>aus</strong> innerhalb des Gürtels<br />

liegt, vielmehr entscheiden die Anbindung<br />

an öffentliche Verkehrsmittel<br />

sowie die fußläufig erreichbare Nahversorgung.<br />

Diese Faktoren sorgen für<br />

zufriedene Mieter und damit konstante<br />

Mieteinnahmen.<br />

Fazit: Ob <strong>aus</strong> Motiven der privaten Vorsorge,<br />

des Werterhalts oder der steuerlichen<br />

Situation, Direktinvestments in<br />

Wohnimmobilien sind gefragt, denn<br />

eine Investition in Wohnimmobilien<br />

schafft kalkulierbare Einnahmen mit<br />

gleichzeitiger Schaffung bleibender<br />

Werte, in der steuerlichen Behandlung<br />

beschleunigte Abschreibungen (15tel<br />

AfA), kalkulierbare Mieteinnahmen<br />

durch Mietenpools sowie attraktive<br />

Fördermittel für die Schaffung lebenswerter<br />

Wohn(t)räume.<br />

Entscheidend für den Erfolg einer Immobilieninvestition<br />

ist jedenfalls die<br />

genaue Betrachtung des Objektstandorts,<br />

die Konzeption und Qualität des<br />

Bauvorhabens und das Bewusstsein,<br />

dass die steuerliche Komponente alleine<br />

die Investition noch nicht attraktiv<br />

macht. Nur eine Gesamtbetrachtung<br />

aller wesentlichen Faktoren führt zur<br />

richtigen Entscheidung und einem guten<br />

Gefühl, H<strong>aus</strong>herr zu sein. �<br />

Walter Wittmann ist Vorstand der Premium<br />

Immobilien AG in Wien 4.


Fit statt dick<br />

„Fit statt dick“ von Nicole Seiler, Baden.<br />

228 Seiten, zahlreiche Illustrationen.<br />

ISBN 978-3-901880-61-2. Goldegg Verlag,<br />

Wien.<br />

Bereits jedes vierte Kind im deutschsprachigen<br />

Raum ist laut der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) zu<br />

dick, Tendenz steigend. Ist ein Baby<br />

pummelig und wohlgenährt, wird dieser<br />

sogenannte „Babyspeck“ als niedlich<br />

empfunden. Dar<strong>aus</strong> können später aber<br />

durch<strong>aus</strong> ernste physische und psychische<br />

Probleme entstehen.<br />

Doch Übergewicht ist kein Schicksal,<br />

dem man nicht entrinnen kann. In ihrem<br />

Buch geht die Autorin auf die große<br />

Vorbildfunktion der Eltern ein und<br />

zeigt, wie richtige Ernährung abseits<br />

von Burgern und Pommes funktioniert.<br />

Neben Tipps für die Praxis finden sich<br />

im Ratgeber auch Ernährungspläne, ein<br />

Esstagebuch, Rezeptvorschläge, Spiele<br />

und Bastelanleitungen. �<br />

Burnout sicher diagnostizieren<br />

„Burnout-Manual für Klinik und Praxis“ von Wolfgang Lalouschek, Wien. 2011. 125 Seiten. ISBN 978-3-<br />

99052-009-3. Verlagsh<strong>aus</strong> der Ärzte, Wien.<br />

Burnout ist zu einem allgegenwärtigen Begriff geworden. Ist das Phänomen Burnout ernst zu nehmen,<br />

oder ist es ein Modebegriff, der in wenigen Jahren wieder von der Bildfläche verschwunden sein wird und<br />

in der Medizin eigentlich nichts verloren hat?<br />

Dieses Buch soll dazu beitragen, dem Begriff Burnout eine seriöse Basis zu geben. Denn unabhängig, wie<br />

man zu diesem Begriff steht: Ärztinnen und Ärzte müssen sich damit <strong>aus</strong>einandersetzen, um diejenige<br />

Hilfe anbieten oder vermitteln zu können, die tatsächlich Hilfe und nicht nur Symptombekämpfung ist.<br />

Denn auch wenn Burnout keine nach ICD 10 anerkannte Erkrankung darstellt, brauchen dennoch die<br />

davon betroffenen Menschen Hilfe, und zwar gleichermaßen auf fachlich fundierter wie auf der menschlichen<br />

Ebene.<br />

Mit diesem Manual soll Burnout sicher diagnostiziert werden können. Zudem werden alle relevanten<br />

Behandlungsstrategien vorgestellt.<br />

Ein eigenes Kapitel befasst sich mit dem Thema Burnout bei Ärztinnen und Ärzten. �<br />

Interkulturell<br />

„Interkulturell kompetent“ von Michael<br />

Peintinger, Wien (Hrsg.). 2011. 463 Seiten.<br />

ISBN 978-3-7089-0719-2. Facultas Verlag,<br />

Wien.<br />

Die individuelle Selbstbestimmung<br />

steht im Zentrum jedes therapeutischen<br />

Prozesses. Dabei bringen Ärztinnen<br />

und Ärzte sowie Patienten zunehmend<br />

verschiedene Werte mit.<br />

Gerade in der Medizin offenbaren sich<br />

kulturelle Eigenheiten und Besonderheiten<br />

ganz besonders. Meist sind Ärztinnen<br />

und Ärzte darauf aber nicht genügend<br />

vorbereitet. Dadurch entstehen<br />

Missverständnisse.<br />

Die gesammelten Beiträge im Handbuch<br />

„Interkulturell kompetent“ bieten<br />

dazu ein Grundwissen, das den anspruchsvollen<br />

Kommunikationsprozess<br />

und das wertorientierte Aushandeln<br />

gemeinsamer Entscheidungen mit Patienten<br />

unterschiedlichster Herkunft<br />

erleichtert. �<br />

büCHer serVice<br />

Zahlenspiele<br />

„Zahlenspiele in der Medizin“ von Claudia<br />

Wild und Brigitte Piso, beide Wien<br />

(Hrsg.). 2010. 224 Seiten. ISBN 978-3-<br />

7015-0523-4. Verlag Orac, Wien.<br />

Je größer die Angst und je größer der<br />

Glaube an die Allmacht der Medizin,<br />

umso mehr steigen die Umsätze. Mit<br />

Zahlen, so beweist es dieses Buch, kann<br />

die Gefahr als sehr groß, oder aber auch<br />

als nicht besonders beeindruckend,<br />

dargestellt werden.<br />

Die Autoren nehmen ganz unterschiedliche<br />

Leistungen unter die Lupe: Medikamente,<br />

die für eine kleine Zielgruppe<br />

entwickelt wurden und dann plötzlich<br />

auch in der breiten Bevölkerung eingesetzt<br />

werden, Operationsmethoden, die<br />

von den Spitälern und Krankenkassen<br />

bezahlt werden, obwohl die Studienlage<br />

noch recht „dünn“ ist, aber auch<br />

Vorsorgeuntersuchungen, deren Nutzen<br />

umstritten ist, die aber nichtsdestotrotz<br />

großflächig eingesetzt werden. �<br />

11_2011 doktor in wien 35


serVice notdienste<br />

diEnsTHaBEndE faCHärZTE für ZaHn-, mund- und KiEfErHEiLKundE dEZEmBEr 2011 (VOn 20.00 – 1.00 uHr früH)<br />

01. DDr. Wamprechtshammer Barbara 877 55 55 13., Altgasse 11<br />

02. Dr. reinhart Peter 403 55 03 17., Hernalser Hauptstraße 24-26/4<br />

03. Dr. ptaszynski Leszek 604 81 42 10., Jagdgasse 1d/14/1<br />

04. DDr. perger-Eggarter Evamarie 405 54 01 17., Jörgerstraße 50<br />

05. Dr. mischkounig Matthias 290 84 45 21., Ocwirkgasse 5/2/2/5<br />

06. Dr. pabisch Alfred 713 17 59 03., Neulinggasse 28/3<br />

07. DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01<br />

08. Dr. prodinger Friedrich 214 13 78 02., Praterstraße 66<br />

09. Dr. Orgler Alexandra 749 53 02 11., Grillgasse 14A/12<br />

10. Dr. salomonowitz Elvira 749 21 30 11., Brehmstraße 5/4<br />

11. d-r rodriguez-mustelier Snezhina 813 15 60 12., Koppreitergasse 4<br />

12. Dr. gataiantu Alexandra-Ioana 688 30 47 10., Ada-Christen-Gasse 2/E/9A-10<br />

13. Dr. drnek Martina 493 16 38 16., Herbststraße 116/9/3<br />

14. Dr. sindelar Erwin 523 61 61 07., Neubaugasse 11/10<br />

15. DDr. seemann Wolfgang 893 42 45 15., Mariahilfer Straße 167/10<br />

16. Mag. Dr. Eckersberger Christine 403 97 97 18., Schulgasse 79/5<br />

17. DDr. mann Jonathan 767 23 98 11., Miltnerweg 32/4/3<br />

18. Dr. nemetz Barbara 712 24 55 03., Barichgasse 2<br />

19. DDr. glauder Norbert 486 02 83 16., Wurlitzergasse 13<br />

19. Dr. Badulescu Mihai-Adrian 402 67 64 18., Hans-Sachs-Gasse 29<br />

20. Dr. Kosma Margit 712 42 39 03., Uchatiusgasse 4/5<br />

20. Dr. Hock Jasmin 603 09 73 10., Keplergasse 16<br />

21. DDr. glauder Norbert 486 02 83 16., Wurlitzergasse 13<br />

21. Dr. Badulescu Mihai-Adrian 402 67 64 18., Hans-Sachs-Gasse 29<br />

22. Dr. gärner Johannes 533 82 54 01., Schwedenplatz 2/2/17<br />

22. Dr. Kilbertus Elke 985 75 73 15., Wurzbachgasse 20/3/6<br />

23. Dr. götz-nemeskeri Susanna 596 17 15 06., Gumpendorferstraße 115/1/3<br />

23. Univ.-Doz. DDr. dörtbudak Orhun 317 64 66 09., Währinger Straße 16/23<br />

24. DDr. safar Abdul 402 03 52 08., Piaristengasse 56-58<br />

25. DDr. safar Abdul 402 03 52 08., Piaristengase 56-58<br />

25. DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01<br />

26. Dr. schneider Christian 712 45 96 03., Schlachth<strong>aus</strong>gasse 20<br />

26. Dr. fidi Snezana 545 49 08 05., Schönbrunner Straße 143/19<br />

27. Dr. Hortolomei Rom 505 43 06 01., Kärntner Ring 10<br />

27. Dr. Bamer Johannes 774 74 00 22., Eßlinger Hauptstraße 76/6/1<br />

28. Dr. Bamer Johannes 774 74 00 22., Eßlinger Hauptstraße 76/6/1<br />

28. Dr. Schafh<strong>aus</strong>er Roman 369 83 00 19., Krottenbachstraße 106/Stg. 3<br />

29. DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01<br />

29. Dr. Hortolomei Rom 505 43 06 01., Kärntner Ring 10<br />

30. Dr. götz-nemeskeri Susanna 596 17 15 06., Gumpendorferstraße 115/1/3<br />

30. Dr. Biowski Rainer 292 12 45 21., Brünner Straße 133-137/1/1<br />

31. DDr. safar Abdul 402 03 52 08., Piaristengasse 56-58<br />

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03. – 04. dezember 2011<br />

DDr. griessnig Renate 728 38 81 02., Max-Winter-Platz 21/8<br />

Dr. Harik Petra 597 31 34 06., Kurzgasse 1/1<br />

Dr. Eckel Doris 408 69 48 17., Dornerplatz 6<br />

08. – 11. dezember 2011<br />

DDr. Wagesreither Stefan 317 93 66 09., Nordbergstraße 6/3<br />

Dr. prisecariu Leonard 604 33 51 10., Knöllgasse 19-21/1/2<br />

Dr. Ho-sudy Mei 486 86 84 16., Ottakringer Straße 149/3/1<br />

DDr. Huber-sander Claudia * 877 93 93 13., Münichreiterstraße 53<br />

17. – 18. dezember 2011<br />

DDr. fälbl-fuchs Ursula 713 91 91 03., Landstraßer Hauptstraße 9/19<br />

DDr. sulek Christian 985 38 16 14., Linzer Straße 103<br />

Dr. stursa Birgit 544 27 85 22., Lavaterstraße 9/5<br />

24. – 26. dezember 2011<br />

DDr. sas Oliwer 535 31 11 01., Schottengasse 4/34<br />

Dr. Kosma Margit 712 42 39 03., Uchatiusgasse 4/5<br />

DDr. Klimscha Johannes 269 87 77 22., Leonard-Bernstein-Straße 4-6/Stg. 10<br />

Dr. Kaya Erkan * 904 34 44 10., Leibnizgasse 1/7<br />

31. dezember 2011 – 1. Jänner 2012<br />

DDr. deinhofer Edith 523 71 14 07., Kaiserstraße 5/17<br />

Dr. gataiantu Alexandra-Ioana 688 30 47 10., Ada-Christen-Gasse 2/E/9A-10<br />

Dr. Elias Michael 350 66 66 20., Othmargasse 25/57<br />

(* nur privat)<br />

36 doktor in wien 11_2011


Kommentar von außen<br />

Warum Gesundheit krank macht<br />

Wir leben in einer Gesellschaft, die auf Gesundheit als höchstes Gut programmiert<br />

ist. Paradoxerweise werden die Menschen damit aber nicht gesünder, sondern immer<br />

kränker – mit handfesten ökonomischen Konsequenzen.<br />

► Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert<br />

Gesundheit als Zustand vollständigen körperlichen,<br />

geistigen und sozialen Wohlbefindens, und nicht etwa nur<br />

als Freisein von Krankheit und Gebrechen. Positiv an dieser<br />

Bestimmung ist, dass sie die psychische und soziale Dimension<br />

von Gesundheit und Krankheit berücksichtigt und das<br />

Verständnis von Krankheit nicht nur auf allfällige Funktionsstörungen<br />

des menschlichen Organismus reduziert. Doch<br />

das Ideal des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen<br />

Wohlbefindens schießt über das Ziel hin<strong>aus</strong>. Gemessen<br />

an dieser Definition dürfte es wohl keinen Menschen auf der<br />

Welt geben, der wirklich gesund ist. <strong>Wenn</strong> aber jede Beeinträchtigung<br />

unseres Wohlbefindens schon als Krankheit zu<br />

verstehen ist, dann kann man zugespitzt sagen: Diese Gesundheitsdefinition<br />

macht krank.<br />

Je umfassender und „ganzheitlicher“ Gesundheit definiert<br />

wird, desto größer ist die Zahl derer, deren Gesundheitszustand<br />

diesem Kriterium nicht genügt. Kein Wunder, dass eine<br />

auf Gesundheit als höchstes Gut programmierte Gesellschaft<br />

nicht etwa immer gesünder, sondern immer kränker wird.<br />

„Je reicher ein Land ist und je mehr Geld<br />

eine Gesellschaft in das Gesundheitssystem<br />

pumpt, desto wahrscheinlicher ist es, dass<br />

sich ihre Mitglieder krank fühlen.“<br />

Das hat handfeste ökonomische Konsequenzen. Gesundheit<br />

wird zu einem Zustand, den niemand mehr erreichen kann,<br />

für den wir aber in Österreich inzwischen 10 Prozent des<br />

Bruttoinlandprodukts <strong>aus</strong>geben.<br />

Lukratives Geschäft mit der Angst<br />

Aus Sicht des Medizinjournalisten Jörg Blech handelt es<br />

sich eindeutig um ein Wohlstandsphänomen: „Je reicher ein<br />

Land ist und je mehr Geld eine Gesellschaft in das Gesundheitssystem<br />

pumpt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich<br />

ihre Mitglieder krank fühlen.“ Die schädlichen wirtschaftlichen<br />

und sozialpolitischen Folgen lassen sich am Unwesen<br />

der Frühpensionierungen studieren, das die österreichische<br />

Politik bis heute nicht in den Griff bekommen hat.<br />

In seinem Buch „Die Krankheitserfinder“ kritisiert Blech<br />

auch zu Recht, wie Gesunde von einer medizinisch-pharmazeutischen<br />

Allianz zu Patienten gemacht werden. Natürliche<br />

Vorgänge, wie das Altern und Befindlichkeitsstörungen, werden<br />

zu behandlungsbedürftigen Krankheiten erklärt.<br />

Auch die Gesundheitsprävention, so wünschenswert eine<br />

gesunde Lebensweise grundsätzlich ist, bietet ein reiches Betätigungs-<br />

und Geschäftsfeld. Mögliche Gesundheitsrisiken<br />

werden uns als Krankheiten verkauft – man denke nur an<br />

erhöhte Cholesterinwerte oder an Gentests im Internet, die<br />

nicht selten ein lukratives Geschäft mit der Angst betreiben.<br />

Um der bedenkenlosen Medikalisierung und Pathologisierung<br />

von im Grunde natürlichen Vorgängen und Abweichungen<br />

Einhalt zu gebieten, brauchen wir einen Begriff<br />

von Nicht-Krankheiten. Der britische Mediziner Richard<br />

Smith definiert Nicht-Krankheiten als einen menschlichen<br />

Vorgang oder ein Problem, das von manchen als Erkrankung<br />

beurteilt wird, obwohl es für die Betroffenen von Vorteil<br />

sein könnte, wenn dies nicht der Fall wäre. Als Beispiele für<br />

Nicht-Krankheiten nennt Smith nicht nur Tränensäcke oder<br />

Haar<strong>aus</strong>fall, sondern auch das Altern und die Menop<strong>aus</strong>e.<br />

Anti-Aging-Mediziner werden das nicht gern hören.<br />

Das Leben als letzte Gelegenheit<br />

Meinung schlusspunKt<br />

Eine Gesellschaft, die nach der Maxime „Hauptsache gesund!“<br />

lebt, ist aber insgesamt krank. Ihre Krankheit ist ein<br />

Hinweis auf Transzendenzverlust. In einer Gesellschaft, die<br />

den Glauben an ein Jenseits verloren hat, wird das Leben<br />

zur letzten Gelegenheit und Gesundheit zur neuen Religion<br />

des Diesseits. Gesundheit wird nicht nur zum individuellen<br />

Recht, sondern auch zur höchsten Pflicht.<br />

Welch absurde Folgen das hat, zeigt das Beispiel Dänemarks.<br />

Dort hat man jüngst eine Fettsteuer eingeführt. Begründung:<br />

Nach Berechnungen einer Gesundheitskommission ließe<br />

sich die Lebenserwartung der Dänen bei fettarmer Ernährung<br />

um drei Jahre steigern.<br />

Wer früher stirbt, ist nicht nur länger tot, sondern verstößt<br />

gegen eine gesellschaftliche Norm. Eine salutokorrekte Gesellschaft,<br />

die das Heil im Diesseits sucht, nimmt totalitäre<br />

Züge an. Gesundheit wird zur ersten Bürgerpflicht. Dem lässt<br />

sich nur gegensteuern, wenn das utopische Gesundheits ideal<br />

ideologiekritisch infrage gestellt wird. Gesundheit, so der<br />

Mediziner und Theologe Dietrich Rössler, ist nicht die Abwesenheit<br />

von Störungen, sondern die Kraft, mit ihnen zu<br />

leben.<br />

Eine Medizin, die diesem Grundsatz folgt, widersteht der<br />

Versuchung, das Ethos des Heilens mit einem kategorischen<br />

Imperativ zu verwechseln. Bisweilen ist der Verzicht auf<br />

Therapie humaner als der Versuch, um jeden Preis einen<br />

Heilungserfolg zu erzielen. Diese Illusion kann für unheilbar<br />

Kranke inhumane Folgen haben. Eine Krankheit haben<br />

bedeutet nicht unbedingt, krank zu sein oder sich krank zu<br />

fühlen. Human ist eine Medizin, die uns dabei hilft, mit<br />

Krankheit zu leben, ohne uns krank zu machen. �<br />

Ulrich H.J. Körtner<br />

ist Vorstand des<br />

Instituts für Ethik und<br />

Recht in der Medizin<br />

der Universität Wien.<br />

Die hier getätigten<br />

Äußerungen stellen<br />

<strong>aus</strong>schließlich<br />

die Meinung des<br />

Autors/der Autorin<br />

dar und müssen<br />

sich weder in<br />

recht licher noch in<br />

inhaltlicher Hinsicht<br />

mit der Meinung<br />

der Ärztekam mer<br />

für Wien decken.<br />

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Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose (E 460), Povidon K29/32 (E 1201), Natriumdodecylsulfat, Natriumstearylfumarat. Tablettenüberzug: Poly(vinyl alkohol), Macrogol 3350, Talkum (E 553b), Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172).<br />

Anwendungsgebiete: Für Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus: Velmetia ist zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle bei Patienten indiziert, bei denen eine Monotherapie mit Metformin in der höchsten vertragenen Dosis den Blutzucker<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend senkt oder die bereits mit der Kombination von Sitagliptin und Metformin behandelt werden. Velmetia ist auch in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff (z. B. als Dreifachtherapie) zusätzlich zu Diät und Bewegung bei Patienten indiziert, bei denen eine<br />

Kombination <strong>aus</strong> der jeweils höchsten vertragenen Dosis von Metformin und eines Sulfonylharnstoffs nicht <strong>aus</strong>reicht, um den Blutzucker zu senken. Gegenanzeigen: Velmetia ist kontraindiziert bei Patienten mit: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der<br />

sonstigen Bestandteile; diabetischer Ketoazidose; diabetischem Präkoma; mäßiger oder schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 60ml/min); akuten Erkrankungen, welche die Nierenfunktion beeinflussen können, wie: Dehydratation, schweren Infektionen,<br />

Schock, intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln; akuten oder chronischen Erkrankungen, die eine Gewebehypoxie verursachen können, wie: Herz- oder Lungeninsuffizienz, kürzlich stattgefundener Myokardinfarkt, Schock; Leberfunktionsstörung; akuter<br />

Alkoholvergiftung, Alkoholismus; Stillzeit. Inhaber der Zulassung: Merck, Sharp & Dohme Ltd., Hertford Road, Hoddesdon, Hertfordshire, EN 11 9BU, Vereinigtes Königreich. Vertrieb in Österreich: Kwizda Pharma GmbH, Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht:<br />

Rezept- und apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe: Kombinationen mit oralen Antidiabetika, ATC-Code: A10BD07. Weitere Angaben zu Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen<br />

Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

1. Goldstein B, Feinglos M, Lunceford J, et al; for the sitagliptin 036 study group. Effect of initial combination therapy with sitagliptin 2. Daten von MSD Österreich 3. Nauck M, Meininger G, Sheng D, et al; for the 024 Study Group. Efficacy and safety of the dipeptidyl peptidase-4<br />

inhibitor, sitagliptin, compared to the sulfonylurea, glipizide, in patients with type 2 diabetes inadequately controlled on metformin alone: a randomized, doubleblind, non-inferiority trial. Diabetes Obes Metab. 2007;9:194–205.<br />

VOLTAREN ® 25 mg / 50 mg / RETARD 100 mg - FILMTABLETTEN. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Diclofenac-Natrium 25 mg bzw. 50 mg bzw. 100 mg. Sonstige Bestandteile: 25 mg und 50 mg - Filmtabletten: 16 mg bzw. 25<br />

mg Lactose-Monohydrat. retard 100 mg - Filmtabletten: ca. 119 mg Saccharose. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: 25 mg und 50 mg - Filmtabletten: Tablettenkern: hochdisperses Siliciumdioxid,<br />

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium, Povidon, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat. Tablettenfilm: Hydroxypropylmethylcellulose, gelbes Eisenoxid (E 172), gereinigter Talk, Titandioxid (E 171), Methacrylsäure-Copolymer, Polyethylenglycol<br />

8000, Silicon-Antischaumemulsion, Eisenoxid rot (E 172), Macrogolglycerolhydroxystearat 40. retard 100 mg - Filmtabletten: Tablettenkern: Saccharose, hochdisperses Siliciumdioxid, Cetylalkohol, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon. Filmüberzug: Saccharose,<br />

Hydroxypropylmethylcellulose, Polysorbat 80, rotes Eisenoxid (E 172), gereinigter Talk, Titandioxid (E 171), Polyethylenglycol 8000; Drucktinte: schwarz. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung folgender Schmerzzustände: schmerzhafte Affektionen bei entzündlichen und<br />

degenerativen rheumatischen Erkrankungen wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; posttraumatische schmerzhafte Entzündungen, wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte, posttraumatische und<br />

postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); akute Gichtanfälle; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer Rheumatismus; schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als<br />

Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis); primäre Dysmenorrhoe. Fieber allein ist keine Indikation. Zusätzlich bei retard 100 mg - Filmtabletten: In Abhängigkeit von der Indikation und der sich dar<strong>aus</strong><br />

ergebenden Anwendungsdauer sind Voltaren retard - Filmtabletten für den Einsatz bei längerdauernden Schmerz- und Entzündungszuständen geeignet. Wegen der verzögerten Wirkstofffreisetzung <strong>aus</strong> Voltaren retard - Filmtabletten ist dieses Präparat nicht zur Einleitung<br />

der Behandlung von Erkrankungen geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird. Gegenanzeigen: Voltaren 25 mg bzw. 50 mg - Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile des Arzneimittels; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen Erkrankungen (z.B: Blutbildungsstörungen,<br />

Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen; wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler<br />

Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der<br />

Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern bis zum vollendeten 6. Lebensjahr (25 mg) / Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr (50 mg), da eine körpergewichtsbezogene Dosierung mit Voltaren 50 mg - Filmtabletten nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht<br />

Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. retard 100 mg: Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, da die für diese Patientengruppe empfohlene körpergewichtsbezogene Dosierung mit den 100 mg retard - Filmtabletten nicht möglich<br />

ist. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01A B05.<br />

VOLTAREN ® RAPID 50 mg - DRAGÉES / DISPERS - LÖSLICHE TABLETTEN. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: rapid 50 mg - Dragées: 1 überzogene Tablette enthält als Wirkstoff Diclofenac-Kalium 50 mg. Sonstige Bestandteile: 67,36 mg Saccharose.<br />

dispers - lösliche Tabletten: 1 Tablette enthält: 46,5 mg Diclofenac in Form der freien Säure (entspricht 50 mg Diclofenac-Natrium). Liste der sonstigen Bestandteile: rapid 50 mg - Dragées: Dragéekern: Magnesiumstearat, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid,<br />

Carboxymethylstärke-Natrium, Maisstärke, Calciumphosphat. Dragéeüberzug: mikrokristalline Cellulose, Polyethylenglycol 8000, rotes Eisenoxid (E 172), Titandioxid (E 171), Povidon, Talk. Politur: Polyethylenglycol 8000, Saccharose. dispers - lösliche Tabletten: Mikrokristalline<br />

Zellulose, Carboxymethylstärke-Natrium, Croscarmellose-Natrium Typ A, hochdisperses Siliciumdioxid, hydriertes Rizinusöl, Talk. Anwendungsgebiete: Zur Kurzzeitbehandlung folgender akuter Schmerzzustände: posttraumatische schmerzhafte Entzündungen,<br />

wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); primäre Dysmenorrhoe; Migräne-Attacken; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer Rheumatismus;<br />

schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis). Nur dispers - lösliche Tabletten: aktivierte Arthrose, Gichtanfall. Fieber allein ist keine<br />

Indikation. Gegenanzeigen: Voltaren rapid bzw. dispers darf nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure<br />

oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen Erkrankungen (z.B: Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen;<br />

wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer<br />

Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr, da eine körpergewichtsbezogene<br />

Dosierung mit Voltaren rapid bzw. mit den 50 mg löslichen Tabletten nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika,<br />

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1,35 mg SO2 )(E223), Benzylalkohol, Mannit, Propylenglykol, Natriumhydroxid zur pH-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Intramuskuläre Injektion: Zur Initialtherapie von: schmerzhaften Affektionen bei entzündlichen und degenerativen rheumatischen<br />

Erkrankungen wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; spondylogenen Schmerzsyndromen; extraartikulärem Rheumatismus; akuten Gichtanfällen; Nieren- und Gallenkoliken; schmerzhaften<br />

posttraumatischen und postoperativen Entzündungs- und Schwellungszuständen; Migräneanfällen. Intravenöse Infusion: Anwendung postoperativ zur Behandlung von Schmerzen (im Krankenh<strong>aus</strong>). Die parenterale Gabe von Diclofenac ist nur angezeigt, wenn ein besonders<br />

rascher Wirkungseintritt benötigt wird oder eine Einnahme bzw. die Gabe als Zäpfchen nicht möglich ist. Die Behandlung sollte hierbei in der Regel auch nur als einmalige Verabreichung zur Therapieeinleitung erfolgen. Fieber allein ist keine Indikation. Gegenanzeigen:<br />

Voltaren-Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Natriumpyrosulfit, andere Sulfite oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von<br />

Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen Erkrankungen (z.B.: Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder<br />

Blutungen; wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer<br />

Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren; für Kinder ab dem vollendeten<br />

6. Lebensjahr und Jugendliche stehen niedriger dosierte Darreichungsformen von Voltaren zur Verfügung. Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie: dekompensierte Herzinsuffizienz, Lungen- und Hirnödem, Nierenfunktionsstörungen und Hyperhydratation.<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01AB05.<br />

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Zur Behandlung folgender Schmerzzustände: schmerzhafte Affektionen bei entzündlichen und degenerativen rheumatischen Erkrankungen wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; posttraumatische<br />

schmerzhafte Entzündungen, wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); akute Gichtanfälle; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer<br />

Rheumatismus; schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis); primäre Dysmenorrhoe; Migräneanfälle. Fieber allein ist keine Indikation.<br />

Gegenanzeigen: Voltaren-Zäpfchen dürfen nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen<br />

nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen Erkrankungen (z.B. Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen; wiederkehrenden<br />

peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer Blutung; akuten<br />

starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon (siehe Abschnitt 4.6); Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, da die erforderliche körpergewichtsbezogene Dosierung mit den<br />

Zäpfchen nicht möglich ist. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01A B05.<br />

VOLTAREN ® EMULGEL - GEL. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 100 g Emulgel enthalten: Diclofenac-Diäthylamin 1,16 g entsprechend Diclofenac-Natrium 1 g (entspricht 1% Diclofenac-Natrium). Liste der sonstigen Bestandteile: Diäthylamin,<br />

Acrylsäurepolymer, Cetomacrogol 1000, Capryl-/Caprinsäure-Fettalkoholester, Isopropylalkohol, Paraffinöl, Parfumcreme, Propylenglykol, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur lokalen Behandlung von: lokalisierten Formen des Weichteilrheumatismus, wie z.B.<br />

Tendovaginitis, Schulter-Arm-Syndrom, Bursitis, Periarthropathien; lokalisierten rheumatischen Erkrankungen wie z.B. Schmerzen und Entzündungen, bei Arthrosen peripherer Gelenke und der Wirbelsäule; posttraumatische schmerzhafte Entzündungen der Sehnen, Bänder,<br />

Muskeln und Gelenke, wie z.B. Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen. Zur Linderung der lokalen Beschwerden bei Thrombophlebitis superficialis. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe 4.4<br />

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile). Patienten, bei denen nach Anwendung von Acetylsalizylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) Asthmaanfälle <strong>aus</strong>gelöst oder verstärkt<br />

wurden oder Urtikaria oder akute Rhinitis auftraten („Aspirin Triad“) (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Im 3. Schwangerschaftstrimenon (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit). Pharmakotherapeutische<br />

Gruppe: Nichtsteroidale antiphlogistische Zubereitungen zur topischen Anwendung, ATC-Code: M02A A15.<br />

Für alle genannten Darreichungsformen gleichlautender Schluss: Inhaber der Zulassung: Novartis Pharma GmbH, Wien. Verschreibungs-/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Informationen zu den Abschnitten Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen<br />

für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen. Datum der Erstellung: 08/2011, AT1108011373. Novartis Pharma GmbH,<br />

Stella-Klein-Löw-Weg 17, 1020 Wien Tel. +43 (01) 866 57-0, Fax: +43 (01) 866 57-6426, www.novartis.at, www.voltaren.at.<br />

Camerata Medica Wien: Konzert für Kinder<br />

Sonntag, 27. November 2011, 11.00 Uhr, im Konzertsaal der Krankenanstalt<br />

Rudolfstiftung, 1030 Wien, Boerhaavegasse 13<br />

Wiener Medizinisch-Pharmazeutisches Kammerorchester Camerata<br />

Medica Wien<br />

dirigent: Nicolas Radulescu<br />

sprecherin: Brigitte Stefan<br />

programm: Sergej Prokofjew: „Ein Sommertag“, Suite für Kinder<br />

Igor Strawinsky: Kleine Suite I und II<br />

Sergej Prokofjew: „Peter und der Wolf”, sinfonisches<br />

Märchen für Kinder<br />

dazwischen: Kindergedichte (Brigitte Stefan)<br />

Zauberkunststücke (Peter Glass)<br />

„Vertanzte Gedichte” (Kindertanzgruppe „ich bin o.k.”<br />

– Hana Zanin)<br />

kleinanzeigen KontaKt<br />

Eintritt: für Kinder und Jugendliche frei<br />

Erwachsene: 20 Euro<br />

Reservierung unter www.cameratamedica-wien.at oder<br />

Tel.: 894 06 14.<br />

Im Anschluss an das Konzert: kleines Buffet.<br />

Das Konzert ist eine Benefizveranstaltung für die Down-Syndrom-<br />

Ambulanz der Krankenanstalt Rudolfstiftung und steht unter dem<br />

Ehrenschutz von<br />

• Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Amtsführender Stadtrat für Kultur<br />

und Wissenschaft in Wien,<br />

• MR Dr. Walter Dorner, Präsident der Wiener und der Österreichischen<br />

Ärztekammer, und<br />

• Mag. Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.<br />

11_2011 doktor in wien 39

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