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Erkrankungen - PrOgiParK

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P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Erscheinungsort Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 10<br />

Mitteilungen der ÄrztekaMMer für Wien 10 2011<br />

eLgA<br />

Die Ärztekammer<br />

bleibt skeptisch<br />

spitäLer<br />

Diskussion um<br />

OP-Wartezeiten<br />

KAV<br />

Proteste der Ärzte<br />

gegen Sparkurs<br />

Auf Vorsorge<br />

wird gepfiffen<br />

Österreich macht zu wenig in Sachen Prävention.<br />

Das schlägt sich mittlerweile auch im EU-Ranking negativ nieder.


This meeting is accredited by the European Accreditation Committee in CNS.<br />

13. Tagung der ÖGPB<br />

Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie<br />

17. und 18. November 2011, Wien<br />

Freitag, 18. November 2011, 13.15 bis 15.45 Uhr<br />

Symposium für<br />

AllgemeinmedizinerInnen<br />

Vorsitz: Dr. Reinhold Glehr (ÖGAM)<br />

n Ordnung in der Begrifflichkeitsvielfalt<br />

depressiver <strong>Erkrankungen</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Peter Hofmann, Graz<br />

n Screeningfragen der Depression<br />

Chefarzt Prim. Dr. Georg Psota, Wien<br />

n Psychiatrische Aspekte körperlicher<br />

<strong>Erkrankungen</strong><br />

Univ.-Prof. Dr. Martin Aigner, Wien<br />

n Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und<br />

niedergelassenem Psychiater<br />

Dr. Günther Bartl, Hausbrunn<br />

n Suizidalität in der hausärztlichen Praxis<br />

Dr. Thomas Kapitany, Wien<br />

• Kostenlose Teilnahme für AllgemeinmedizinerInnen<br />

am Symposium.<br />

• Begrenzte Teilnehmerzahl.<br />

• Anmeldungen unter: office@medizin-akademie.at<br />

Veranstalter:<br />

Vorstand der ÖGPB:<br />

M. Bach<br />

H.-P. Kapfhammer<br />

S. Kasper<br />

S. Lentner<br />

J. Marksteiner<br />

G. Psota<br />

M. Rainer<br />

M. Wrobel<br />

Kooptierte Mitglieder:<br />

E.-J. Friedl, B. Saletu, H. Schubert<br />

Medizin Akademie:<br />

A. Budin<br />

In Kooperation mit<br />

Veranstaltungsort:<br />

Congress Center Messe Wien<br />

Saal Schubert 4 und 5, 1020 Wien<br />

Organisation:<br />

Medizin Akademie<br />

Mag. Andrea Budin<br />

budin@medizin-akademie.at<br />

Wiedner Hauptstraße 120–124<br />

A-1050 Wien<br />

Weitere Informationen zur<br />

Veranstaltung finden Sie unter<br />

www.oegpb.at.


„Herr Minister Stöger, beenden<br />

Sie dieses unwürdige Schauspiel<br />

im Hauptverband! Die<br />

dort Agierenden haben – siehe<br />

Vergabeskandal und mangelndes<br />

Patienteninteresse bei der<br />

E-Medikation – hinlänglich bewiesen,<br />

dass sie es nicht können.“<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege!<br />

Bitte aufwachen!<br />

► Als kritischer Mediziner musste man sich zuletzt mit der Kassandrarolle anfreunden.<br />

Was hat die Ärzteschaft nicht gewarnt vor den Gefahren der zentralen elektronischen<br />

Gesundheitsdatenspeicherung? Wir wurden nicht müde zu betonen, dass (1) Projekte wie<br />

ELGA und E-Medikation – so wie vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

aufgesetzt – eine Gefahr für die Patienten darstellen, weil sie den Schutz der<br />

Intimsphäre aushöhlen; sie (2) nur weitere Bürokratisierung bringen; und sie (3) das Tor für<br />

Überwachung und das ökonomisch motivierte Herunterfahren der Arzt-Patient-Beziehung<br />

öffnen.<br />

Werden verbindliche „Behandlungspfade“ festgelegt und jene bestraft, die bei einzelnen<br />

Patienten nur ein Stück weit davon abweichen, müssen wir alle um die Freiheit unserer<br />

Profession fürchten.<br />

Wer bisher E-Medikation und ELGA auch nur leicht infrage gestellt hat, wurde gern als<br />

„fortschrittsfeindlich“ gebrandmarkt. Ende September ist den Ärztekritikern die Häme allerdings<br />

vergangen. Da passierte nämlich das Prognostizierte: Internetaktivisten der Gruppe<br />

„Anonymous“ hackten 600.000 Patientendaten der Tiroler Gebietskrankenkasse und stellten<br />

sie ins Netz. Tags zuvor war das – man meinte, gut geschützte – Innenministerium Ziel von<br />

„Anonymous“. Da wurden Namen und Adressen von 25.000 Polizisten ans Licht gezerrt.<br />

Nun sind solche Aktionen natürlich zu verurteilen. Sie verletzen die Intimsphäre unschuldiger<br />

Patienten und Polizisten. Im schlimmsten Fall gefährden sie deren Sicherheit. Einen<br />

positiven Aspekt kann man der Hackeroffensive aber abgewinnen: „Anonymous“ schafft Bewusstsein,<br />

wo vorher keines war. Denn was passiert, wenn das Datenmonster ELGA dereinst<br />

von Hackern geknackt wird, die ökonomisches Interesse an Krankheitsgeschichten haben?<br />

Werden Arbeitgeber oder Versicherer erst nach Operationsterminen, psychischen Problemen<br />

und Medikationslisten suchen, bevor sie jemanden einstellen oder versichern?<br />

Bei den Journalisten scheint der Groschen gefallen zu sein. Nach dem Tiroler Datenklau<br />

hagelte es Kritik. Nur die Politik will den Weckruf (noch) nicht hören. Die ELGA-Fans im<br />

Gesundheitsministerium kommentierten das ungeheure Datenleck erst mal gar nicht.<br />

Sie sollten auf ausgewiesene Datenschutzexperten wie Gerald Reischl vom Kurier hören.<br />

Der attestierte der Politik, dass sie zwar behaupte, auf unsere Daten aufzupassen, es dann<br />

aber „nicht tut“. Der Standard konstatierte trocken „größere Lücken im Umgang mit dem<br />

Datenschutz“.<br />

Mit Blick auf die Schockstarre der Verantwortungsträger kann man nur mahnen: Erde an<br />

Politiker, bitte aufwachen! Sonst könnte es euch ergehen wie dem Hauptverband. Der wurde<br />

nämlich unwiederbringlich aus dem Orbit geschleudert. In Verkennung der Tatsachen wertete<br />

der Projektverantwortliche Volker Schörghofer den Daten-GAU als Beweis dafür, dass<br />

man noch größere [sic!] Datenmengen schaffen müsse. Das E-Card-System nannte er nassforsch<br />

„sicher“. Jeder IT-Fachmann lacht zwar über solche Sager, und selbst CIA und Pentagon<br />

mussten schon erfahren, dass kein Datenspeichersystem sicher ist. Doch Schörghofer<br />

imaginiert die Kundmanngasse weiter als uneinnehmbare Trutzburg der Datensicherheit.<br />

Herr Minister Stöger, beenden Sie dieses unwürdige Schauspiel im Hauptverband! Die dort<br />

Agierenden haben – siehe Vergabeskandal und mangelndes Patienteninteresse bei der E-<br />

Medikation – hinlänglich bewiesen, dass sie es nicht können. Es ist auch in der Politik keine<br />

Schande, einen Fehler einzugestehen und daraus zu lernen.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Johannes Steinhart<br />

brief des vizepräsidenten in eigener sache<br />

10_2011 doktor in wien 3


„Therapieresistente Depression“<br />

Anmeldung<br />

Name/Adresse<br />

Bitte senden Sie Ihre Anmeldung an Medizin Akademie, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien<br />

Anmeldung per Fax: 01/546 00-740 oder www.medizin-akademie.at<br />

State of the Art/19. November 2011<br />

Institution ÖÄK-Nummer<br />

Möchten Sie regelmäßig per Mail über aktuelle DFP-Fortbildungsarbeiten informiert werden? Dann bestellen Sie den kostenlosen Newsletter der Medizin Medien Austria.<br />

E-Mail-Adresse<br />

Veranstalter: Fortbildungsreferat der Ärztekammer für Wien<br />

Programmgestaltung und Vorsitz:<br />

O. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Dr. Siegfried Kasper<br />

ReferentInnen<br />

O. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Dr. Siegfried Kasper<br />

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Wien<br />

Univ.-Prof. Dr. Nicole Praschak-Rieder<br />

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Wien<br />

Prim. Dr. Christa Rados<br />

Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Landeskrankenhaus Villach<br />

Dr. Alexandra Schosser<br />

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Wien<br />

Dr. Christoph Spindelegger<br />

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Wien<br />

Sponsoren: AstraZencea • CSC • Lilly • Lundbeck<br />

Mit<br />

Kinder-<br />

programm<br />

Samstag, 19. November 2011<br />

9.00 bis 12.45 Uhr<br />

Courtyard Marriott Wien Messe<br />

Trabrennstraße 4, 1020 Wien


Inhalt<br />

3 In eigener Sache<br />

Intern<br />

6 Leserbriefe<br />

7 Ausschreibungen<br />

8 News<br />

Was mit ELGA auf Ärzte und Patienten tatsächlich zukommt und welche Probleme die<br />

E-Medikation bereits jetzt macht, hat Ärztekammerpräsident Walter Dorner bei einem<br />

Pressehintergrundgespräch erörtert.<br />

11 News<br />

Robert Hawliczek, Primarärztevertreter und stellvertretender Obmann der Kurie angestellte<br />

Ärzte der Ärztekammer für Wien, über Einsparungsmaßnahmen in den KAV-Spitälern und<br />

die mittelfristigen Auswirkungen für Spitalsärzte und Patienten.<br />

14 Kammerbereich<br />

16 Gesundheit & Politik<br />

Konrad Brustbauer, Wiener Pflege- und Patientenanwalt, über die Wahrung von Patientenrechten,<br />

die Rolle der Patientenanwaltschaften im Gesundheitswesen sowie seine Wünsche<br />

an Ärzte und Patienten, um Konfliktsituationen vorzubeugen.<br />

19 Gesundheit & Politik<br />

Der europäische Drogenmarkt wandelt sich: Er wird überschwemmt von Designersubstanzen,<br />

bei denen die Gesetzgebung beziehungsweise Verordnungen zumeist hinterherlaufen.<br />

Coverstory<br />

20 Auf Vorsorge wird gepfiffen<br />

Österreich wird von 13 EU-Ländern überholt, die eine niedrigere Lebenserwartung haben,<br />

aber ein größere Zahl gesunder Jahre erwarten können. Experten sprechen folgerichtig von der<br />

Prävention als „die entscheidende Schwachstelle“ des österreichischen Gesundheitssystems.<br />

Service<br />

24 Fortbildung<br />

Vorträge, Tagungen, Symposien<br />

26 Medizin<br />

32 Chronik<br />

34 Steuer<br />

35 Bücher<br />

36 Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Kommentar<br />

37 Mechthild Pavelka über die Rolle des Schularztes in der Gesundheitserziehung<br />

38 Kleinanzeigen<br />

IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch<br />

den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: pressestelle@aekwien.at. Chefredakteur:<br />

Dr. Jörg Hofmann. Stellvertreter: Dr. Barbara Fischer-Schutti, Dr. Sabine Fradl, Dr. Marcus Franz, Dr. Klaus Frohner, Dr. Wolfgang Köstler,<br />

Dr. Wolfgang Kurth, Dr. Helmut Leitner, Dr. Astrid Schumich, MR Dr. Wolfgang Werner. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig<br />

(Chef vom Dienst), Mag. Kathrin McEwen, Mag. Elisa Cavalieri, Michaela Muggi (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria<br />

GmbH, 1050 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124, T 01/54 600-0, F DW 710, Mail: office@medizin-medien.at. Aboverwaltung:<br />

Michaela Muggi, T 01/515 01-1223, Mail: muggi@aekwien.at. Anzeigenleitung & Anzeigenverkauf: Reinhard Rosenberger, T 01/54 600-210.<br />

Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-112, Mail: saurer@medizin-medien.at. Druck: Friedrich VDV, 4020 Linz.<br />

Fotonachweise: AEK Wien: 5, 10, 22, 26, 27 (2), 29, 32, 34, 37; Ärzte Woche: 19; Burgenländische Ärztekammer: 10; Mag. Elisa Cavalieri:<br />

16, 21; Klaus Eppele – fotolia.com: 1, 20; Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger: 28; Krankenhaus Göttlicher Heiland:<br />

3; Doris Kucera: 21; Licht für die Welt: 32; Medizinische Universität Graz: 29; Bernhard Noll: 8; photos.com: 18, 22/23, 23, 26, 30 (2),<br />

31, 34; Christian Rettenbacher: 23; Richard Schuster: 11; Stefan Seelig: 8; Vinzenzgruppe: 33; Gregor Zeitler: 11.<br />

Editorial<br />

EDiToRiAL inhalt<br />

Gewohnte Qualität im<br />

neuen Gewand<br />

Gestaltung beginnt im<br />

Kopf. Und nichts ist so<br />

schwierig wie schlicht<br />

und einfach wirkende<br />

Gestaltungslösungen.<br />

Das Team von doktorinwien<br />

hat es trotzdem<br />

probiert und gemeinsam<br />

mit dem Verleger<br />

und seiner Art Direktion der Zeitung ein<br />

neues Erscheinungsbild verpasst. Sie halten<br />

nun die erste Ausgabe im neuen Layout in<br />

Händen. Aber was hat sich geändert?<br />

Da ist einmal die Schrift. Wir haben uns<br />

für eine neue umfangreiche Schriftfamilie<br />

namens RELATO entschieden. Die Schrift<br />

wurde speziell zur Darstellung längerer Textpassagen<br />

entwickelt und besticht durch gute<br />

Lesbarkeit. Zusätzlich hat RELATO einen<br />

individuellen Charakter, der doktorinwien eine<br />

gewisse Unverwechselbarkeit verleiht.<br />

Das Cover wurde von nicht notwendigen<br />

Elementen befreit und gibt sich nun klar,<br />

übersichtlich und zeitgemäß.<br />

Und: Die einzelnen Rubriken erhielten eine<br />

neue, themenbezogene Farbenwelt – Sand,<br />

ein neutraler, eleganter Ton für die Standardelemente<br />

wie den Brief des Präsidenten,<br />

Inhaltsverzeichnis oder Schlusspunkt, das<br />

lebendige, frische Aqua für den Bereich<br />

Intern, das Ärztekammerrot für die Coverstory<br />

sowie Curry, ein warmer, aktiver Farbton,<br />

für den gesamten Servicebereich.<br />

Mit der Ästhetik eines Designs verhält es<br />

sich wie mit dem ersten Eindruck: Intuitiv<br />

entscheidet sich ein Betrachter in den ersten<br />

Sekunden dafür oder dagegen. Wie war Ihr<br />

erster Eindruck? Schreiben Sie uns doch,<br />

ob Ihnen das neue Gewand „Ihrer“ Zeitung<br />

gefällt. Wir freuen uns über Lob und Kritik<br />

gleichermaßen.<br />

Da war doch noch etwas? Ach ja, die redaktionellen<br />

Berichte in gewohnter Qualität.<br />

Diesmal der Inhalt in Kurzform: ELGA, die<br />

Proteste der Spitalsärzte in den KAV­Häusern,<br />

Patientenanwaltschaft, Gesundheitsvorsorge<br />

und die steueroptimale Investitionsfinanzierung<br />

mittels Wertpapieren.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihre Astrid Schumich<br />

ordination.schumich@gmail.com<br />

10_2011 doktor in wien 5


„MEDIZINISCHE<br />

FORSCHUNGS-<br />

FÖRDERUNGEN<br />

IN ÖSTERREICH”<br />

DEMNÄCHST NEU AUFGELEGT<br />

AB NOVEMBER 2011 IM<br />

VERLAG DER<br />

ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN<br />

Die 6. Auflage des praktischen<br />

Handbuchs „Medizinische<br />

Forschungsförderungen,<br />

Preise, Stipendien”:<br />

n Alle Daten aktualisiert<br />

n Österreichweite und länderspezifische<br />

Forschungsförderungen<br />

n Übersichtlich aufgelistet<br />

nach durchführenden Stellen<br />

n Zusätzliches Namensregister und<br />

nach Fachgebieten geordnet<br />

BESTELLEN SIE JETZT SCHON<br />

IHR PERSÖNLICHES EXEMPLAR:<br />

Verlag der<br />

Ärztekammer für Wien<br />

Michaela Muggi<br />

Tel.: (01) 515 01/1223 DW<br />

Fax: (01) 512 60 23/1223 DW<br />

E-Mail: pressestelle@aekwien.at<br />

Die Broschüre und der<br />

Versand sind kostenlos.<br />

Eine Serviceleistung der<br />

Ärztekammer für Wien.<br />

Wollen Sie<br />

uns etwas<br />

mitteilen?<br />

Weihburggasse<br />

10-12,<br />

1010 Wien.<br />

Kennwort<br />

Leser service<br />

oder<br />

lesermeinung<br />

@doktor<br />

inwien.at.<br />

lesermeinung@doktorinwien.at<br />

Spitalsärzte<br />

Auch in diesem Jahr führt die Ärztekammer<br />

die bereits 2009 begonnene Kampagne<br />

„Die Wiener Spitalsärzte sind immer<br />

für Sie da!“ fort (doktorinwien 7-8/2011).<br />

Auf dem Holzweg<br />

Nun ist sie also da, die von der Ärztekammer<br />

angekündigte und von den<br />

Spitalsärzten gefürchtete Fortsetzung<br />

der Imagekampagne für die Spitalsärzte.<br />

Positiv ist anzumerken, dass man offensichtlich<br />

um Schadensbegrenzung, verursacht<br />

durch die Art und Weise, wie<br />

die erste Kampagne durchgeführt wurde,<br />

bemüht ist. Dies gelingt jedoch nur<br />

ansatzweise, da mit völlig untauglichen<br />

Mitteln durchgeführt.<br />

Zum einen handelt es sich bei den gestellten<br />

Fragen an das p.t. Patientenpublikum<br />

um „No-na-net“-Fragen<br />

(wohin, als in ein Spital, soll man sich<br />

bei akut einsetzender Atemnot oder<br />

Vergiftung eines Kindes wenden?),<br />

zum anderen klingt der Spot mit dem<br />

bekannten und von mir und allen mir<br />

bekannten Kollegen wegen der absehbaren<br />

Folgen abgelehnten Hinweis aus,<br />

dass – richtig – „Wir Spitalsärzte immer<br />

für Sie da sind!“.<br />

Weiters ist anzumerken, dass die Spitalsambulanzen<br />

nur teilweise wegen<br />

Beschwerden, die in den Spots angeführt<br />

werden, überlaufen sind.<br />

Genau hier liegen die Schwierigkeiten<br />

großteils begraben. Seit Jahr und Tag<br />

redet ein Teil der Ärzteschaft gemeinsam<br />

mit den Medien, die das Thema,<br />

da unerschöpflich, begierig aufgreifen,<br />

den Mitmenschen ein, wie krank sie eigentlich<br />

sind und dass sie doch schleunigst<br />

wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt<br />

müssten. Es geht somit zunehmend<br />

das Urteilsvermögen abhanden, was<br />

einer ärztlichen Begutachtung bedarf<br />

und was nicht. Hausverstand gibt es offensichtlich<br />

nur mehr im Supermarkt.<br />

Systematisch hat man so ein Volk<br />

von Hypochondern und Frührentnern<br />

(siehe Pensionsstatistiken!) mit entsprechenden<br />

Begehrlichkeiten herangezogen,<br />

das entsprechend umsorgt<br />

sein will.<br />

Dr. Manfred Wassipaul, E-Mail<br />

Sämtliche Kommunikationsexperten raten<br />

davor ab, während einer laufenden<br />

Kampagne den Hauptslogan zu wechseln.<br />

Die grundsätzliche Problematik der<br />

überbordenden Ambulanzbesuche ist<br />

hinlänglich bekannt – seitens der Ärztekammer<br />

wird in allen Gesprächen mit den<br />

einzelnen Spitalsträgern diese Problematik<br />

sehr ernstgenommen. Und natürlich<br />

kann eine Imagekampagne in Print und<br />

TV keine gesundheitspolitische Korrekturinstanz<br />

sein. Red.<br />

Medizin<br />

Für Aufregung sorgte im Sommer die<br />

Aussage eines Kollegen, wonach „zu viel<br />

Sport für den weiblichen Organismus<br />

nicht gut“ sei.<br />

Übers Ziel geschossen<br />

In der Österreichischen Ärztezeitung<br />

vom 15. Juli 2011 wird ein Wiener Kollege<br />

mit den Worten zitiert, wonach<br />

„zu viel Sport für den weiblichen Organismus<br />

nicht gut“ sei. Ärztekammerpräsident<br />

Walter Dorner distanzierte<br />

sich von dieser Aussage mit den Worten<br />

„Wir prüfen gerade die uns vorliegenden<br />

Unterlagen und werden dann<br />

eine Sachverhaltsdarstellung an den<br />

Disziplinarrat weiterleiten“.<br />

Die Tatsache, dass die alleinige Meinungsäußerung<br />

eines Kollegen dazu<br />

führen kann, dass der Disziplinarrat<br />

eingeschalten wird, ist ein Angriff auf<br />

unsere Grundrechte (Art. 10 Europäische<br />

Menschenrechtskonvention). Es<br />

muss erlaubt sein – auch als Arzt mit<br />

Vorbildwirkung –, seine Meinung frei<br />

zu äußern. Wenn die Vertreter der Ärzteschaft<br />

anderer Meinung sind, haben<br />

sie genügend Möglichkeiten, solche<br />

Aussagen wieder ins „rechte“ Licht zu<br />

rücken. Die Einschaltung des Disziplinarrates<br />

schießt hier aber weit über<br />

das Ziel hinaus und grenzt an Methoden,<br />

wie man sie von „Überwachungsstaaten“<br />

gewohnt ist.<br />

Univ.-Doz. Dr. Maximilian Ledochowski,<br />

6020 Innsbruck<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

zu kürzen.


Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen<br />

Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger, die Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter (BVA), die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau (VAEB), die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen<br />

Wirtschaft (SVA) sowie die Krankenfürsorgeanstalt Wien<br />

(KFA Wien) schreiben im Einvernehmen mit der Ärztekammer für<br />

Wien gemäß § 8 ff des Gruppenpraxengesamtvertrags vom 1. Jänner<br />

2004 folgende Gruppenpraxisstellen aus:<br />

Neugründung:<br />

Fach: Allgemeinmedizin<br />

Ort: Wien 9. (Dr. Horst Schalk)<br />

Neugründung:<br />

Fach: Innere Medizin<br />

Ort: Wien 16. (Dr. Heinz Kraus)<br />

Gruppenpraxiserweiterung:<br />

Fach: Pathologie<br />

Ort: Wien 19. (MR Dr. Dieter Kosak und Partner)<br />

Gruppenpraxiserweiterung:<br />

Fach: Innere Medizin<br />

Ort: Wien 9. (Dr. Fitscha & Partner OG)<br />

Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2011 zu richten an:<br />

Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin: Stefanie Köppl<br />

Tel.: 515 01/1222 DW, E-Mail: koeppl@aekwien.at<br />

Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht<br />

Tel.: 515 01/1259 DW, E-Mail: rupprecht@aekwien.at<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Die ausschreibenden Institutionen weisen ausdrücklich darauf<br />

hin, dass gemäß den Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags<br />

die ausgeschriebene(n) Gruppenpraxisstelle(n) nur an<br />

jene(n) Bewerber vergeben werden kann (können), der (die) bei der<br />

Punktebewertung nach den geltenden Richtlinien eine Quote von<br />

mindestens 80 Prozent der Punkte des bestgereihten Bewerbers<br />

erreicht (erreichen). Die ausgeschriebene(n) Gruppenpraxisstelle(n)<br />

kann (können) jeweils nur an einen Bewerber vergeben werden, der<br />

auch den (die) Gesellschaftsanteil(e) an der Vertragsgruppenpraxis<br />

erwerben muss.<br />

Der OEG-Vertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die<br />

rechtlichen Beziehungen sind zwischen dem (den) Bewerber(n)<br />

und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise dem (den)<br />

Gesellschafter(n) der bestehenden Gruppenpraxis zu vereinbaren.<br />

LABOR DDR.<br />

DR. WINTER<br />

ausschreibungen intern<br />

Ausschreibung von Vertragsarztstellen<br />

Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 4<br />

Abs. 1 des Gesamtvertrags gemeinsam mit der Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der<br />

gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der<br />

Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für<br />

Wien folgende Vertragsarztstellen aus:<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 4. (Stelle nach Dr. Elisabeth Polterauer)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 5. (Stelle nach Dr. Gottfriede Jankovsky)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 12. (Stelle nach MR Dr. Hassan Aboul Enein)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 16. (Stelle nach Dr. Elisabeth Janda-Moser)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 20. (Stelle nach OMR Dr. Max Huber)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 21. (Stelle nach Dr. Eva Hruby)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 22. (Stelle nach Dr. Gerhard Westphal)<br />

Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin<br />

Berufssitz in Wien 23. (Stelle nach MR Dr. Helmuth Fischer)<br />

Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2011 zu richten an:<br />

Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin: Stefanie Köppl<br />

Tel.: 515 01/1222 DW, E-Mail: koeppl@aekwien.at<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Die Besetzung der Vertragsarztstellen erfolgt frühestens nach rechtskräftiger<br />

Beendigung des Einzelvertragsverhältnisses des Planstellenvorgängers<br />

beziehungsweise bei neuen Planstellen zum ehest<br />

möglichen Zeitpunkt.<br />

Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass<br />

gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse<br />

eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines<br />

Einzelvertrags mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt<br />

werden kann. Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können<br />

ausschließlich im Rahmen einer Bewerbung eingereicht werden.<br />

mit eigener Molekularbiologie (PCR)<br />

und Blutgruppenserologie<br />

Wir stehen stehhe<br />

für Präzision und Schnelligkeit.<br />

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10_2011 doktor in wien 7


ELGA<br />

intern News<br />

Ärztekammer bleibt weiter skeptisch<br />

Die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) wird von<br />

der Bundesregierung seit Jahren vorangetrieben. Was mit ELGA auf Ärzte<br />

und Patienten tatsächlich zukommt und welche Probleme die E-Medikation<br />

bereits jetzt macht, hat Ärztekammerpräsident Walter Dorner am<br />

1. September 2011 bei einem Pressehintergrundgespräch erörtert.<br />

► Die elektronische Speicherung<br />

von Gesundheitsdaten ist im Gesundheitswesen<br />

bereits zum Alltag geworden.<br />

Allerdings wird sie – abhängig<br />

vom jeweiligen Gesundheitsdiensteanbieter<br />

– derzeit nach unterschiedlichen<br />

technischen Standards vorgenommen.<br />

Ziel der ELGA-Befürworter ist es, die<br />

bereits bestehenden „Insellösungen“<br />

zusammenzuführen. So soll ein Pool an<br />

Daten geschaffen werden, auf den jede<br />

Ärztin und jeder Arzt in ganz Österreich<br />

bei Bedarf zugreifen kann. Laborbefunde,<br />

so eines der Pro-Argumente,<br />

könnten so – zumindest in der Theorie<br />

– binnen kürzester Zeit abgerufen werden,<br />

ebenso radiologische Befunde, und<br />

das über die Grenzen einer Ordination<br />

beziehungsweise eines Spitals hinweg.<br />

Die Betreuung der Patienten soll sich<br />

dadurch verbessern, Mehrfachuntersuchungen<br />

und Doppelbefunde sollen der<br />

Vergangenheit angehören.<br />

Zu den Daten, die zur Verfügung gestellt<br />

werden sollen, gehören Entlas-<br />

8 doktor in wien 10_2011<br />

Dorner: „Die<br />

E-Medikation<br />

sollte eigentlich als<br />

nützliches Informationssystem<br />

fungieren<br />

und keinesfalls die<br />

Verschreibung notwendigerMedikamente<br />

verhindern“<br />

sungsbriefe, Labor- und Radiologiebefunde,<br />

Daten, die zur Behandlung<br />

und Betreuung beziehungsweise zur<br />

Kontinuität derselben erforderlich<br />

sind, sowie langfristig auch Patientenverfügungen<br />

und Vorsorgevollmachten.<br />

Das Auffinden der Dokumente soll<br />

möglichst benutzerfreundlich gestaltet<br />

werden, ein manuelles Durchsuchen<br />

der einzelnen Dokumente ist nicht<br />

vorgesehen. Nach Plänen des Gesundheitsministeriums<br />

soll außerdem eine<br />

Frist festgelegt werden, nach deren Ablauf<br />

die Daten gelöscht werden sollen.<br />

Derzeit ist die Rede von sechs Monaten<br />

beziehungsweise drei Jahren.<br />

So soll ELGA funktionieren<br />

Funktionieren soll ELGA folgendermaßen:<br />

Die operativen Systeme der<br />

Spitäler und Ordinationen speisen ein<br />

Dokumentenregister, das mit einem<br />

lokalen Patientenindex verbunden ist<br />

beziehungsweise über eine Schnittstelle<br />

mit anderen Systemen und Ein-<br />

Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart<br />

(re.) fasste bei Brennpunkt Medizin die Sorgen<br />

der Kollegenschaft zusammen; Clemens Auer<br />

vom Ministerium (Mi.) nahm es zur Kenntnis<br />

richtungen kommuniziert und so die<br />

Abfrage von Daten ermöglicht. Erfolgt<br />

ein Zugriff, überprüft das System, ob<br />

der Zugreifende überhaupt berechtigt<br />

ist. Zugriffsberechtigt sind – nach<br />

derzeitigem Stand – die Ärzteschaft,<br />

Apotheker, soziale Dienste, Spitäler,<br />

Labors, Radiologieinstitute, Rehabilitations-<br />

und Pflegeeinrichtungen sowie<br />

die Rettungsorganisationen. Nicht<br />

darauf zugreifen dürfen Arbeitgeber,<br />

Betriebsärzte, Behörden, Versicherungen,<br />

Nachbarn, Kollegen, Freunde<br />

und Forschungseinrichtungen. Darüber<br />

hinaus wird es für Patienten ein<br />

Portal geben, das den Einstieg in ELGA<br />

ermöglicht. Dann sollen Patienten die<br />

Möglichkeit haben, Daten herunterzuladen<br />

oder beispielsweise Widerspruch<br />

gegen die Speicherung bestimmter<br />

Daten einzulegen.<br />

Seitens der ELGA GmbH beziehungsweise<br />

des Gesundheitsministeriums<br />

wird betont, dass ELGA einen Meilenstein<br />

im österreichischen Gesund-


heitswesen bedeuten und Österreich<br />

mit dem Projekt eine Vorreiterrolle einnehmen<br />

würde. Ärztekammerpräsident<br />

Dorner ist da allerdings skeptisch: „Solange<br />

nicht erwiesen ist, dass die Elektronische<br />

Gesundheitsakte die Qualität<br />

der Befunderhebung fördert, werde ich<br />

sicher keinem Arzt empfehlen, sich an<br />

ELGA zu beteiligen.“ Zudem gebe es<br />

bis heute keine Studie, die belegt, dass<br />

die elektronische Speicherung von Gesundheitsdaten<br />

das Niveau der ärztlichen<br />

Leistungen verbessere.<br />

Die Angst vorm Datenklau<br />

In der Diskussion um ELGA darf natürlich<br />

der Aspekt der Datensicherheit<br />

unter keinen Umständen aus den Augen<br />

verloren werden. Fälle von Internetkriminalität<br />

häufen sich, die Exekutive<br />

geht von einem globalen Trend<br />

aus und rechnet für die kommenden<br />

Monate mit einem weiteren Anstieg<br />

von entsprechenden Delikten. Das Innenministerium<br />

arbeitet mittlerweile<br />

an einer umfassenden Cyber-Crime-<br />

Strategie, „dennoch muss die Frage<br />

gestellt und diskutiert werden, wie sicher<br />

sensible medizinische Daten tatsächlich<br />

sind“, betonte Dorner. Wenn<br />

die Gesundheitsdaten eines britischen<br />

Politikers sowie seines Sohnes an die<br />

Öffentlichkeit gelangen könnten, wenn<br />

militärische Passwörter von Hackern<br />

gestohlen würden und wenn selbst<br />

Geheimdienste nicht vor Hacker-<br />

Angriffen sicher seien, dann stellt sich<br />

für Dorner die Frage, wie gut geschützt<br />

die in ELGA gespeicherten Daten tatsächlich<br />

sind.<br />

Das Problem dabei: Soweit bislang<br />

bekannt ist, werden alle zukünftigen<br />

ELGA-Daten nämlich unverschlüsselt<br />

gespeichert – und das bietet potenzielle<br />

Angriffsflächen für Internetkriminalität.<br />

„Wenn sogar Daten von einem<br />

Elektronikgroßkonzern wie Sony gehackt<br />

werden, dann bezweifle ich stark,<br />

dass mit ELGA die Gesundheitsdaten<br />

unserer Patienten 100-prozentig sicher<br />

sein können“, gibt Dorner zu bedenken.<br />

Gesundheitsdaten seien jedenfalls<br />

hochsensibel, und es müsse mit aller<br />

Macht verhindert werden, dass diese in<br />

die falschen Hände gerieten.<br />

Fallbeispiel E-Medikation<br />

Auch die Erfahrungswerte aus dem<br />

Pilotprojekt E-Medikation haben im<br />

Hinblick auf ELGA durchaus Relevanz.<br />

Die Teilnehmerzahl ist geringer als erwartet,<br />

Patienten in Heimen und in der<br />

Hauskrankenpflege werden überhaupt<br />

nicht berücksichtigt. Völliges Unverständnis<br />

zeigen teilnehmende Patienten<br />

angesichts des Umstands, dass<br />

ihre Zustimmung zur Teilnahme nach<br />

zwölf Stunden wieder im System bestätigt<br />

werden muss.<br />

Auch teilnehmende Ärztinnen und<br />

Ärzte zeichnen kein besonders positives<br />

Bild der E-Medikation: Es dauere<br />

in etwa 15 Sekunden, bis sich die<br />

Medikamentenauswahl am Monitor<br />

öffne, bis zum Ausdruck des Rezepts<br />

seien mehr Klicks als ohne E-Medikation<br />

durchzuführen. Zudem müsse<br />

die Dosierung exakt angegeben werden,<br />

was angesichts festgelegter zeitlicher<br />

Verschreibungslimits zu Problemen<br />

führen könnte, heißt es in den<br />

häufigsten Beschwerden (siehe Kasten<br />

rechts).<br />

Schwierigkeiten gibt es weiters bei Änderungen<br />

der Packungsgröße, bei verloren<br />

gegangenen Rezepten oder bei Urlaubsversorgungen.<br />

Dorner zeigt sich<br />

unzufrieden über die Schwierigkeiten,<br />

die beim Verschreiben von Rezepten<br />

oft entstehen: „Die E-Medikation sollte<br />

eigentlich als nützliches Informationssystem<br />

fungieren und keinesfalls die<br />

Verschreibung notwendiger Medikamente<br />

verhindern“, so der Ärztechef.<br />

Insgesamt bemängeln die teilnehmenden<br />

Ärztinnen und Ärzte, dass<br />

die E-Medikation ein „Zeitfresser“<br />

sei und einfache Abläufe unnötig verkompliziere.<br />

Hinzu kommt, dass die<br />

Software in zwei Dritteln aller Fälle<br />

mit einer Warnung reagiert, das<br />

heißt, das Warnfenster taucht mit<br />

schöner Regelmäßigkeit auf. Die Gefahr<br />

dabei: Es wird irgendwann als<br />

störend empfunden und einfach geschlossen.<br />

Zudem hat eine US-Studie<br />

Anfang des Jahres ergeben, dass Systeme,<br />

wie sie für die E-Medikation<br />

eingesetzt werden, viele Interaktionen<br />

oft gar nicht richtig identifizierten –<br />

der Sicherheitsaspekt wird dadurch<br />

natürlich in Frage gestellt.<br />

Angesichts dieser Erfahrungswerte ist<br />

für Dorner zu erwarten, dass ELGA die<br />

Abläufe in den Ordinationen und Spitälern<br />

weiter verkomplizieren und zu<br />

längeren Arbeitszeiten führen werde.<br />

Der zusätzliche Zeitaufwand pro Arzt<br />

wird in Berechnungen auf etwa zwei<br />

Wochen jährlich geschätzt. �<br />

Zum Thema:<br />

Brennpunkt Medizin<br />

News intern<br />

Heftig diskutiert wurde am 8. September 2011 im<br />

Dachsaal der Wiener Urania – das provakant formulierte<br />

Thema des Abends lautete „E-Medikation: Super-GAU bei<br />

Datenklau?“<br />

Nicht nur die vergabe- und datenschutzrechtlichen Ungereimtheiten<br />

im Pilotprojekt, sondern auch die mühselige<br />

Handhabung der E-Medikationssoftware und das<br />

erlahmte Patienteninteresse machen vielen Pilotärzten<br />

das Praktizieren schwer. Aus diesem Grund hat die Wiener<br />

Ärztekammer Standesvertreter, Experten und Betroffene<br />

aufs „Brennpunkt-Podium“ gebracht, um über die Vorund<br />

Nachteile der Speicherung von Patientenmedikationsdaten<br />

zu diskutieren.<br />

Während ARGE Daten-Obmann Hans Zeger davor<br />

warnte, unkontrolliert Daten zu horten, deren Nutzen<br />

nicht eindeutig nachgewiesen sei, richtete Sektionschef<br />

Clemens Auer vom Gesundheitsministerium seinen Appell<br />

an die Ärztinnen und Ärzte, „sich nicht gegen technische<br />

Neuerungen zu sperren“.<br />

Auch Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart<br />

vertrat klar seinen Standpunkt: Ohne Rechtssicherheit und<br />

Opting-In-Möglichkeit für die Ärzteschaft mache eine<br />

Fortsetzung des Pilotprojekts keinen Sinn.<br />

Und während Christiane Körner von der Apothekerkammer<br />

die Vorteile des Arzneimittelsicherheitsgurts in Salzburg<br />

anpries, wies Patientenanwalt Konrad Brustbauer<br />

darauf hin, dass ohne den Willen der Ärztinnen und Ärzte<br />

die E-Medikation nicht umsetzbar sei.<br />

Die Ärztinnen und Ärzte im Publikum, die mitdiskutierten,<br />

waren unisono derselben Ansicht: Sie möchten ihre<br />

Zeit den Patientengesprächen widmen, nicht dem Wegklicken<br />

von Medikamenteninteraktionswarnungen und dem<br />

„Einklopfen“ von Daten und in den Computer.<br />

Vorstandbeschluss gegen den Pilot<br />

Mittlerweile hat sich auch der Vorstand der Ärztekammer<br />

für Wien in die Diskussion rund um die E-Medikation<br />

eingeschaltet: In seiner Sitzung am 13. September 2011<br />

wurde einstimmig beschlossen, jedes E-Medikationsmodell,<br />

das einen Eingriff in die Prozesshoheit der<br />

Ärzteschaft bei der Medikamentenverschreibung enthält,<br />

grundsätzlich abzulehnen.<br />

Gleichzeitig stellte der Vorstand aber auch einstimmig<br />

fest, dass eine E-Medikation, bei der Ärztinnen und Ärzte<br />

bei der Medikamentenverschreibung sehen können,<br />

welche Medikamente der Patient in letzter Zeit in den<br />

Apotheken bezogen hat, „nützlich und sinnvoll“ sei.<br />

In einem weiteren Beschluss wurde bekräftigt, dass<br />

die rechtliche Ausgangssituation, die zum Teilnahmestopp<br />

am aktuellen E-Medikationsprojekt geführt hat,<br />

sich vorläufig noch nicht geändert habe. Zudem stehe<br />

noch ein Erkenntnis der Marktbehörde in Brüssel<br />

bezüglich der beeinspruchten Vergabe des Zentralsystems<br />

an die Pharmazeutische Gehaltskasse aus. Da her<br />

werde den am Pilotprojekt in Wien teilnehmenden<br />

Ärztinnen und Ärzten „ausdrücklich empfohlen, bis<br />

auf Weiteres am aktuellen E-Medikationsprojekt nicht<br />

teilzunehmen“.<br />

10_2011 doktor in wien 9


intern News<br />

Spitäler<br />

Diskussion um OP-Wartezeiten in Wien<br />

Zusatzversicherte Patienten erhalten in vielen öffentlichen Spitälern früher<br />

einen OP-Termin, so das Ergebnis einer Erhebung des Vereins für Konsumenteninformation.<br />

Für die Ärztekammer ist das eine Milchmädchenrechnung.<br />

► Jörg Hofmann, Referent für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation<br />

und Medien der Ärztekammer<br />

für Wien, lässt die Vorwürfe des<br />

Vereins für Konsumenteninformation<br />

(VKI) nicht gelten: „Zusatzversicherte<br />

Patienten tragen mit deutlich mehr als<br />

einer Milliarde Euro jährlich entscheidend<br />

zur Finanzierung österreichischer<br />

Krankenanstalten bei.“ Und das sei<br />

auch gut so, denn mehr Einnahmen<br />

bedeuteten mehr Ressourcen, sprich<br />

mehr Ärzteposten, und somit auch kürzere<br />

Wartezeiten, „und zwar für alle,<br />

auch für die Pflichtversicherten“.<br />

Was den VKI-Vorwurf betrifft, eine<br />

vom Patienten zu bezahlende Voruntersuchung<br />

in der Privatordination des<br />

Primars sorge für frühere OP-Termine,<br />

meint Hofmann: „Das ist die Wahr-<br />

Hofmann: „Das<br />

eigentliche Übel ist,<br />

dass es in Österreich<br />

überhaupt zu OP-<br />

Wartezeiten kommt“<br />

nehmung des VKI, mit der wir uns<br />

auseinander setzen werden, sobald<br />

Beweise auf dem Tisch liegen. Im öffentlichen<br />

Spital vom Chef operiert zu<br />

werden, kann überdies sogar längere<br />

Wartezeiten mit sich bringen, weil Primarärzte<br />

in der Regel mehr Verpflichtungen<br />

haben als andere Fachärzte.“<br />

Hofmann sieht auch keinen Nachteil<br />

für die Allgemeinheit, wenn einem Privatpatienten<br />

eine frühere OP in einem<br />

Privatspital in Aussicht gestellt wird:<br />

„Eine solche Information ist dem einzelnen<br />

Patienten gegenüber fair und<br />

korrekt.“<br />

Die Studie selbst nennt Hofmann<br />

verzerrend, da ausgerechnet die OP-<br />

Terminvergabe bei Grauem Star untersucht<br />

wurde. Ein Katarakt entwickle<br />

sich langsam über Jahre, sodass die<br />

Geriatrie<br />

Neues Zusatzfach vor Kurzem in Kraft getreten<br />

Mit der Novellierung der Ärzte-Ausbildungsordnung hat<br />

die Österreichische Ärztekammer ein großes Ziel erreicht.<br />

► Seit 1. Juli 2011 können Allgemeinmediziner<br />

und Fachärzte<br />

bestimmter Fachrichtungen (Innere<br />

Medizin, Neurologie, Psychiatrie,<br />

Physikalische Medizin und allgemeine<br />

Rehabilitation) erstmals das Additivfach<br />

Geriatrie erwerben, wofür sie eine<br />

umfassende, drei Jahre dauernde Ausbildung<br />

absolvieren müssen.<br />

Bisher konnte sich die Ärzteschaft im<br />

Rahmen eines ÖÄK-Diplomlehrgangs<br />

Geriatrie weiterbilden, der auch weiterhin<br />

angeboten wird.<br />

„Dass die Politik diese wichtige Zusatzausbildung<br />

endlich ermöglicht, ist ein<br />

großer Schritt nach vorne. Österreich<br />

hat nun im geriatrischen Bereich endlich<br />

den Anschluss an Resteuropa ge-<br />

10 doktor in wien 10_2011<br />

Lang: „Das<br />

Additivfach wird<br />

die Qualität der Betreuung<br />

geriatrischer<br />

Patienten noch<br />

weiter verbessern“<br />

schafft“, freut sich der Leiter des ÖÄK-<br />

Referats für Geriatrie und Präsident<br />

der Burgenländischen Ärztekammer,<br />

Michael Lang. Denn die demografische<br />

Entwicklung zeige eindeutigen Bedarf<br />

an spezialisierten Experten, die ältere<br />

und multimorbide Patienten umfassend<br />

betreuen könnten, so Lang in einer<br />

Aussendung. Die ÖÄK habe sich daher<br />

mit ganzer Kraft für das neue Additivfach<br />

eingesetzt. „Das Additivfach wird<br />

die Qualität der Betreuung geriatrischer<br />

Patienten noch weiter verbessern“ ist<br />

Lang überzeugt.<br />

„Prognosen gehen davon aus, dass im<br />

Jahr 2020 in Österreich bereits 8,7 Millionen<br />

Menschen leben werden, ungefähr<br />

ein Viertel davon wird über 60<br />

zitierten Wartezeiten medizinisch irrelevant<br />

seien. Sie spiegelten auch häufig<br />

den Terminwunsch der Patienten wider<br />

und seien daher im Grunde gar keine<br />

„Wartezeiten“.<br />

Laut Hofmann gelte dies in der Regel<br />

auch für die im gleichen Zusammenhang<br />

immer wieder bemühten<br />

Hüft- oder Kniegelenksoperationen,<br />

wo es allerdings auch „schmerzhafte<br />

Ausnahmen“ gebe. Handle es sich beispielsweise<br />

um Schmerzen oder Krebsoperationen,<br />

sei es „ethisch definitiv<br />

völlig unvertretbar“, Privatversicherten<br />

frühere Termine zu geben. „Das passiert<br />

in Österreich auch nachweislich nicht –<br />

im Gegensatz zu anderen Ländern“, betont<br />

Hofmann. Das eigentliche Übel sei<br />

aber, dass es in Österreich überhaupt zu<br />

OP-Wartezeiten komme. �<br />

Jahre alt sein und eine entsprechende<br />

medizinische Versorgung benötigen“,<br />

bringt es Lang auf den Punkt. Die Lebenserwartung<br />

steige dank des medizinischen<br />

Fortschritts, ältere Patienten<br />

müssten altersgerecht therapiert werden.<br />

Die jetzt vom Gesetzgeber ermöglichte<br />

Zusatzausbildung lege Wert auf<br />

eine fächerübergreifende Schulung der<br />

Teilnehmer sowie auf eine umfassende<br />

kurative, palliative, präventive und rehabilitative<br />

Betreuung der Patienten.<br />

Für Mediziner, die bereits geriatrisch<br />

tätig sind und an einem der bereits bestehenden<br />

Diplomlehrgänge Geriatrie<br />

der ÖÄK und der akademie der ärzte<br />

teilnehmen, gibt es eine Übergangsbestimmung.<br />


Spitalsärzte<br />

„Die Stimmung ist sehr schlecht“<br />

Robert Hawliczek, Primarärztevertreter und stellvertretender Obmann der Kurie<br />

angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, über Einsparungsmaßnahmen in den<br />

KAV-Spitälern und die mittelfristigen Auswirkungen für Spitalsärzte und Patienten.<br />

Interview: Kathrin Mcewen<br />

doktorinwien: Wie ist die derzeitige<br />

Lage in den KAV-Häusern?<br />

Hawliczek: Das Gesundheitsbudget<br />

der Stadt Wien muss innerhalb<br />

eines Jahres zum zweiten Mal gekürzt<br />

werden. Die Rede ist von ungefähr 60<br />

Millionen Euro. Real werden diese<br />

Einsparungsmaßnahmen in den Spitälern<br />

bereits umgesetzt. Es gibt Personalreduktionen,<br />

beispielsweise bei<br />

Turnusärzten oder im Pflegedienst, also<br />

unmittelbar am Patienten. Weiters<br />

gibt es Verzögerungen bei der Postennachbesetzung<br />

bis zu einem Jahr oder<br />

Streichungen von Dienstreisen, Sonderurlauben<br />

für die Weiterbildung, von<br />

Mitarbeiterförderung durch Renumerationen<br />

und vieles mehr. Die Maxime<br />

des Sparens wird überall ausgegeben.<br />

So wird im KAV über Pooldienste für<br />

Turnusärzte nachgedacht und im AKH<br />

ernsthaft die Rufbereitschaft diskutiert.<br />

doktorinwien: Was halten Sie von diesen<br />

Einsparungsvorschlägen?<br />

Hawliczek: Wenn man reduzieren<br />

muss, dann sollte man das auch zugeben<br />

und nicht behaupten, dass es die<br />

Patienten nicht betrifft. Ich vermisse<br />

jegliche Kreativität, zum Beispiel in<br />

Richtung Verwaltungsvereinfachung<br />

und -reduktion. Statt auf Personalreduktionen<br />

zu bauen, sollte die Politik<br />

anfangen, andere Möglichkeiten zu<br />

überdenken, etwa auf der Einnahmenseite.<br />

Beispielsweise liegt das Geld der<br />

Zusatzversicherten geradezu auf der<br />

Straße, wird aber durch die scheinheilige<br />

Politik dem öffentlichen Bereich<br />

vorenthalten. Es kann nicht sein, dass<br />

die einzige Idee der Politik die ist, Patienten<br />

auszusperren, was bei unserem<br />

Finanzierungssystem die effizienteste<br />

Sparmaßnahme darstellt. Die Finanzierungsvorschläge<br />

gegen die Gesundheit<br />

der Bevölkerung müssen einfach<br />

ärztlichen Wiederstand bedeuten.<br />

doktorinwien: Wie sieht es mit den<br />

kolportierten OP-Kürzungen aus?<br />

Hawliczek: Es gibt sehr wohl Vorgaben<br />

an leitende Ärztinnen und Ärzte<br />

in den KAV-Häusern, Operationsfrequenzen<br />

zu senken. Dafür liegen auch<br />

schriftliche Belege vor. Wenn auch<br />

die nebulose Formulierung Interpretationsspielräume<br />

zulässt, ist der Zusammenhang<br />

von OP-Frequenzen mit<br />

Gangbetten wenig plausibel, während<br />

der Hinweis auf die Situation der Fuß-<br />

Hawliczek: „Durch<br />

die Verschlechterung<br />

der Arbeitsbedingungen<br />

werden sich<br />

mittelfristig auch<br />

schwere Konsequenzen<br />

für die<br />

Patienten er geben“<br />

News intern<br />

Mit einem Aufruf zur Menschlichkeit startete<br />

die Gewerkschaft am 14. September 2011<br />

ihre Gesundheitskampagne zur Verbesserung<br />

der Arbeitsverhältnisse<br />

ball-Europameisterschaft bedeutet, bis<br />

zu 20 Prozent Reserven offenzuhalten<br />

und die vorhandenen Ressourcen nur<br />

teilweise zu nutzen. Auch wenn KAV-<br />

Generaldirektor Wilhelm Marhold und<br />

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely<br />

dies dementieren und behaupten, die<br />

Ärztekammer hätte das falsch verstanden,<br />

bleiben berechtigte Zweifel.<br />

doktorinwien: In der heutigen Zeit<br />

scheint es, dass überall gespart werden<br />

muss, auch im Gesundheitsbereich.<br />

Hawliczek: Natürlich muss man sich<br />

im Klaren darüber sein, dass die Finanzkriese<br />

zu Geldmangel auch in der Wiener<br />

Stadtkasse geführt hat. Die einzelnen<br />

Bereiche wie Wohnen, Verkehr oder<br />

Gesundheit stehen nun in Konkurrenz<br />

zueinander. Ich bin aber der Meinung,<br />

dass gewisse Schwerpunkte gesetzt<br />

werden sollten. Überall gleichmäßig<br />

zu streichen und zu kürzen ist etwas zu<br />

einfach im Ansatz. Hier sind politische<br />

Entscheidung im Sinne der Bevölkerung<br />

und deren Prioritäten gefragt. Wenn<br />

die Politik nun entscheidet, dass im Gesundheitswesen<br />

zu sparen ist und das<br />

System herunterfährt, muss sie dies aber<br />

auch zugeben und dazu stehen. �<br />

10_2011 doktor in wien 11


62.<br />

SAMSTAG, 28. JÄNNER 2012<br />

IN DER WIENER HOFBURG<br />

DER BALL STEHT UNTER DEM EHRENSCHUTZ SR. MAGNIFIZENZ<br />

DES REKTORS DER MEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT WIEN, UNIV.-PROF. DR. WOLFGANG SCHÜTZ<br />

EINTRITTSPREISE<br />

Damen- und Herrenkarte € 100,–<br />

StudentInnen € 35,–*<br />

(* inkl. € 5,– Konsumationsbon, Eintritt nur<br />

gegen Vorweis eines gültigen Studentenausweises)<br />

FESTLICHE ERÖFFNUNG UM 21 30 UHR / EINLASS: 20 00 UHR<br />

KLEIDUNG<br />

Damen: ausschließlich bodenlanges Abendkleid<br />

Herren: schwarzer Frack mit Dekoration,<br />

schwarzer Smoking, Gala-Uniform<br />

Eintritt nur mit vorschriftsmäßiger<br />

Kleidung.<br />

BALLBÜRO<br />

in der Ärztekammer für Wien<br />

1010 Wien, Weihburggasse 10-12<br />

Telefon +43 1 51501 1234<br />

Fax +43 1 5126023 1444<br />

aerzteball@aekwien.at www.aerzteball.at<br />

�<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

ab 9. Jänner bis 27. Jänner 2012<br />

Mi. 10-16 Uhr, Do. 11-20 Uhr,<br />

Fr. 10-17 Uhr, Sa. 10-15 Uhr<br />

Fotonachweis: Foto Sulzer, Stefan Seelig


Drohende Kostenexplosion<br />

Anlässlich des vor Kurzem veröffentlichten<br />

Welt-Alzheimer-Berichts 2011 warnt die<br />

Ärztekammer vor einer Betreuungs- und<br />

Kostenlawine auch in Österreich. Derzeit<br />

leiden in etwa 100.000 Österreicher an einer<br />

demenziellen Erkrankung. Aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung wird diese Zahl<br />

bis zum Jahr 2050 auf etwa 230.000 Personen<br />

angestiegen sein.<br />

Bereits jetzt würde in Österreich jährlich etwa<br />

eine Milliarde Euro für die Versorgung demenzkranker<br />

Patienten ausgegeben, betonte<br />

der Referent für Ethik und Palliativmedizin<br />

der Ärztekammer für Wien, Michael Peintinger.<br />

Aufgrund der prognostizierten Inzidenz-<br />

sowie Prävalenzzahlen sei aber zu befürchten,<br />

dass die für die Behandlung und Betreuung<br />

dementer Patienten aufzuwendenden Kosten<br />

in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />

„geradezu explodieren“ könnten.<br />

Auch gäbe es in Österreich eine hohe Dunkelziffer<br />

sowie Versäumnisse, denn: „Nicht<br />

nur die naturwissenschaftliche Diagnose<br />

kommt oft zu spät, auch die Vorkehrungen,<br />

wenn man sich in das Unvermeidliche schicken<br />

muss, werden häufig zu spät in Angriff<br />

Ärztekammerwahl 2012<br />

Durch den Ablauf der fünfjährigen Funktionsperiode<br />

wird voraussichtlich am Samstag,<br />

den 24. März 2012 die nächsten Ärztekammerwahl<br />

stattfinden. Wahlkörper werden<br />

auch bei dieser Wahl sämtliche vier Sektionen<br />

der Ärztekammer für Wien sein, also im<br />

Bereich der Kurie angestellte Ärzte die Sektion<br />

der Turnusärzte und die Sektion der zur selbständigen<br />

Berufsausübung berechtigten Ärzte<br />

sowie im Bereich der Kurie niedergelassene<br />

Ärzte die Sektion der Ärzte für Allgemeinmedizin<br />

und die Sektion der Fachärzte.<br />

Da jene Kolleginnen und Kollegen, die ihren<br />

Beruf sowohl als angestellte als auch als niedergelassene<br />

Ärztinnen und Ärzte ausüben,<br />

gleichzeitig mehreren Wahlkörpern angehören<br />

würden, ist auch bei dieser Wahl eine eindeutige<br />

Zuordnung zu den einzelnen Kurien<br />

beziehungsweise Sektionen vorzunehmen.<br />

Da eine Stimme immer nur für einen<br />

Wahlkörper abgegeben werden kann, soll<br />

die Optionserklärung den mehrfach tätigen<br />

Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit<br />

einräumen, selbst zu bestimmen, in welchem<br />

Wahlkörper ihre Stimme gezählt wird. Die<br />

genommen“, kritisierte der Medizinethiker.<br />

Peintinger verweist in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere auf die rechtzeitige Beschäftigung<br />

mit der Patientenverfügung sowie<br />

Vorsorgevollmachten: „Nur eine vertrauensvolle<br />

und vor allem frühzeitige Kommunikation<br />

innerhalb der Familie, im Idealfall mit<br />

Begleitung durch den betreuenden Arzt, können<br />

dazu führen, dass die Selbstbestimmung<br />

von Patienten und insbesondere allfällige Behandlungsablehnungen<br />

im therapeutischen<br />

Prozess besser berücksichtigt werden.“<br />

Derzeit plant Peintinger eine Initiative „Pflegende<br />

Angehörige“. In Anlehnung an eine Initiative<br />

aus Deutschland soll dabei pflegenden<br />

Angehörigen in Wien von ihren begleitenden<br />

und betreuenden Ärztinnen und Ärzten<br />

eine sogenannte Notfallskarte ausgestellt<br />

werden. Diese Karte weist daraufhin, dass<br />

die Personen Angehörige pflegen und daher<br />

möglichst schnell behandelt werden sollten.<br />

Peintinger hofft, dass sich in einem ersten<br />

Schritt alle Wiener Ärztinnen und Ärzte<br />

bereit erklären, Patienten, die mit dieser<br />

Notfallskarte ihre Ordinationen aufsuchen,<br />

bevorzugt zu behandeln. �<br />

Optionserklärung bewirkt hingegen keine<br />

Veränderung in der Beitragshöhe bei den<br />

Vorschreibungen für Kammerumlage und<br />

Wohlfahrtsfonds.<br />

Die Ärztekammer wird daher Mitte Oktober<br />

dieses Jahres wieder an alle betroffenen<br />

Kolleginnen und Kollegen Optionsschreiben<br />

versenden, in der die aktuelle Kurienzuordnung<br />

mitgeteilt und die Möglichkeit eröffnet<br />

wird, eine geänderte Kurienzuordnung mittels<br />

Optionsbrief zu treffen.<br />

Bitte beachten Sie, dass die anläßlich der Ärztekammerwahl<br />

2007 abgegebenen Optionserklärungen<br />

nicht mehr gültig sind. Sollten<br />

Sie daher 2006 von einer Optionsmöglichkeit<br />

Gebrauch gemacht haben und die Kurienzuordnung<br />

beibehalten wollen, müssen Sie<br />

nunmehr neuerlich eine Optionserklärung<br />

abgeben. Näheres entnehmen Sie bitte den<br />

Optionsschreiben.<br />

Service: Für Auskünfte steht Claus Penz von der<br />

Stabsstelle Recht der Ärztekammer für Wien,<br />

Tel.: 515 01/1220 DW, E-Mail: penz@aekwien.at,<br />

zur Verfügung. �<br />

Praxisplan: Facelift für<br />

Wiener Ärztedaten<br />

Mit dem Internet-Praxisplan (www.praxis<br />

plan.at) hat die Wiener Ärztekammer seit<br />

1997 ein Instrumentarium für Patienten zur<br />

Arztsuche, das sich reger Beliebtheit bei den<br />

Benutzern erfreut. Dieses Herzstück der<br />

Ärztekammer-Homepage wurde nun sowohl<br />

grafisch als auch inhaltlich überarbeitet<br />

und befindet sich ab sofort im neuen Glanz<br />

online.<br />

Hier die Neuerungen im Detail:<br />

� Volltextsuche: Diese ermöglicht ein gezieltes<br />

Einsetzen von Namen, Stichworten<br />

und Fachgebieten, die zu den gewünschten<br />

Suchergebnissen führen.<br />

� Detailsuche: Die Detailsuche wurde neu<br />

implementiert und blieb in ihrer bisherigen<br />

Form größtenteils erhalten, erhielt jedoch<br />

ebenfalls ein Facelift. Auch die Möglichkeit,<br />

ein Foto des Arztes in die Detaildaten einzuspielen,<br />

ist vorgesehen.<br />

� Suchkriterien: Gesucht werden kann nach<br />

Nachname, Vorname, Postleitzahl (Bezirk),<br />

Geschlecht, Fachgebiet, sonstige Tätigkeiten<br />

und Diplome, spezielle Angebote, Krankenkassen,<br />

Ordinationszeiten, Fremdsprachen,<br />

behindertengerechtem Ordinationsstatus<br />

(nach eigener Einschätzung) sowie Messdaten<br />

über Zugänglichkeit der Ordinationen,<br />

die vom Verein BIZEPS - Zentrum für<br />

Selbstbestimmtes Leben laufend vermessen<br />

werden.<br />

� Spezielle Angebote: Alle speziellen Angebote,<br />

die im Laufe der letzten Jahre von den<br />

niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten an<br />

die Internet-Abteilung der Ärztekammer<br />

gemeldet wurden, wurden überarbeitet.<br />

� Spracherweiterung: Zusätzlich zu den beiden<br />

Sprachen Englisch und Deutsch wurden<br />

auch BKS (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch) und<br />

Türkisch implementiert und angezeigt.<br />

� Layout: Der linke Navigationsrand wurde<br />

mit zusätzlichen Informationen gefüllt:<br />

einerseits ein breiteres Contentfeld für die<br />

Suche(n), andererseits die Anzeige der Übersichtsliste<br />

der Ergebnisse.<br />

� Quicksearch: Die letzten Suchen werden<br />

anonymisiert angezeigt, alternativ auch die<br />

zehn häufigsten Suchen. �<br />

10_2011 doktor in wien 13


Intern Mitteilungen aus deM KaMMerbereich<br />

ErnEnnungEn<br />

Dr. Rudolf Bartsch, Plastische, ästhestische und rekonstruktive Chirurgie Stellvertretender ärztlicher Leiter im Institut für plastische Chirurgie 1190<br />

Dr. Peter Holub, Urologie Medizinalrat<br />

Dr. Barbara schreiber Primaria und stellvertretende ärztliche Leiterin im Haus der Barmherzigkeit<br />

– Tokiostraße<br />

Dr. Hans-Jörg Trnka, Orthopädie und orthopädische Chirurgie Universitätsprofessor<br />

namEnsändErungEn<br />

Dr. Andrea gschnait 1090, Günthergasse 2/6 Dr. Andrea Weihsengruber<br />

Dr. Barbara pichler-gebhard 1080, Lammgasse 5 Dr. Barbara gebhard<br />

Dr. Bettina pinnisch 1180, Kreuzgasse 73 Dr. Bettina frühwirth<br />

Dr. Christian sluga-gloger 1190, Weilgasse 1A/14 Dr. Christiane sluga<br />

Dr. Sabine Warta 1020, Rueppgasse 9/5 Dr. Sabine Werkner<br />

praxisEröffnungEn<br />

allgemeinmedizin<br />

Dr. Mohammad Baghaei Yazdi 1190, Weinberggasse 1/10<br />

Dr. Evelyn Boulanger 1020, Vorgartenstraße 206 C / 5. Stock **<br />

Dr. Tamas Csaky-pallavicini 1020, Praterstraße 25A/26<br />

Dr. Susanne natiesta 1230, Rudolf-Waisenhorn-Gasse 63<br />

Dr. Andreas nemeth 1080, Skodagasse 32<br />

MR Dr. Robert prasse 1160, Kirchstetterngasse 52/2/15<br />

Dr. Lydia österreicher 1230, Endresstraße 99 **<br />

Dr. Calin Liciniu savin 1050, Spengergasse 8/11<br />

Dr. Maria schemel 1020, Fanny-Mintz-Gasse 3 / Top 101<br />

augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Andreas nemeth 1080, Skodagasse 32<br />

Chirurgie<br />

Dr. Barbara gebhard 1080, Lammgasse 5 **<br />

Priv.-Doz. Dr. Brigitte Kovanyi-Holzer<br />

1180, Vinzenzgasse 10/17<br />

frauenheilkunde und geburtshilfe<br />

Dr. Angela Kaltenegger 1020, Vorgartenstraße 206 C<br />

Hals-, nasen- und Ohrenkrankheiten<br />

Dr. Marta dobrocka 1190, Billrothstraße 78<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Luka girardi 1020, Schoellerhofgasse 5<br />

Priv.-Doz. Dr. Katarzyna Krzyzanowska-mittermayer<br />

1180, Kreuzgasse 17-19<br />

Priv.-Doz. Dr. Friedrich Nikolaus mittermayer<br />

1180, Kreuzgasse 17-19<br />

Priv.-Doz. Dr. Nika skoro-sajer 1090, Rotenlöwengasse 22/5<br />

praxisvErLEgungEn<br />

mund-, Kiefer- und gesichtschirurgie<br />

DDr. Simone riha 1170, Dornbacher Straße 43<br />

neurologie<br />

Dr. Mohammad Baghaei Yazdi 1190, Weinberggasse 1/10<br />

Dr. Manuela Koulas-Heuberger 1220, Arnikaweg 117<br />

Orthopädie und orthopädische Chirurgie<br />

Dr. Christian Barbunopulos 1190, Billrothstraße 14/1 **<br />

Dr. Georg grabmeier 1220, Donaustadtstraße 1<br />

Dr. Ulrich Lanz 1080, Alser Straße 69<br />

Mag. Dr. Markus margaritella 1010, Stadiongasse 5/2<br />

Dr. Matthias Wlk 1230, Endresstraße 99 **<br />

plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie<br />

Dr. Barbara gebhard 1080, Lammgasse 5 **<br />

Univ.-Doz. Dr. Herbert mandl 1040, Große Neugasse 28/3. Stock<br />

psychiatrie<br />

Dr. Manuela Koulas-Heuberger 1220, Arnikaweg 117<br />

psychiatrie und neurologie<br />

Univ.-Doz. Dr. Gerda Maria saletu-Zyhlarz<br />

1190, Rudolf-Kassner-Gasse 30<br />

psychiatrie und psychotherapeutische medizin<br />

Dr. Claudia naumann 1020, Mexikoplatz 18/14<br />

urologie<br />

Dr. Markus margreiter 1190, Heiligenstädter Straße 46-48<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und Kieferheilkunde<br />

DDr. Alexander Hadwig 1090, Julius-Tandler-Platz 5/5<br />

Dr. Dragana popovic 1100, Favoritenstraße 106/6<br />

(** Zweitpraxis)<br />

allgemeinmedizin<br />

Dr. Tamas Csaky-pallavicini 1020, Praterstraße 22/26 � 1020, Praterstraße 25A/26<br />

Dr. Thomas Kann 1080, Lange Gasse 22 � 1050, Wiedner Hauptstraße 139<br />

Dr. Hertha macheck 1170, Dornbacher Straße 135/1/7 � 1170, Gschwandnergasse 11 / Top 1<br />

Dr. Christian popp 1160, Lienfeldergasse 5/3/29 � 1190, Iglaseegasse 3/4<br />

Dr. Verena Tögl 1130, Dr.-Schober-Straße 22-24 � 1150, Johnstraße 33/9<br />

Dr. Klaus Wachter 1130, Hietzinger Kai 141 � 1130, Altgasse 20/Top 14<br />

Chirurgie<br />

Prim. Priv.-Doz. Dr. Ruxandra Ciovica 1060, Rahlgasse 1 � 1190, Heiligenstädter Straße 46-48/3/9<br />

frauenheilkunde und geburtshilfe<br />

Dr. Sylvia fazeli-Khadra 1220, Wagramer Straße 36a � 1220, Wagramer Straße 147/1/Top 3<br />

MR Dr. Issam Fares Khadra 1220, Wagramer Straße 36A � 1220, Wagramer Straße 147<br />

Dr. Christian matthai 1050, Margaretenplatz 2 � 1190, Obkirchergasse 43/6<br />

Haut- und geschlechtskrankheiten<br />

Dr. Christian Tögl 1130, Dr.-Schober-Straße 22-24 � 1150, Johnstraße 33/9<br />

14 doktor in wien 10_2011


praxisvErLEgungEn (forts.)<br />

innere medizin<br />

Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Kovarik 1010, Domgasse 4/9 � 1090, Lazarettgasse 16<br />

medizinische und chemische Labordiagnostik<br />

Dr. Johannes Bauer 1110, Simmeringer Hauptstraße 147 � 1020, Praterstraße 22<br />

Dr. Johannes Bauer 1130, Dommayergasse 12 � 1110, Simmeringer Hauptstraße 147<br />

plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie<br />

Dr. Jozefina skulavikova 1190, Heiligenstädter Straße 57-63 � 1100, Gudrunstraße 175<br />

psychiatrie und neurologie<br />

Dr. Elena akerman 1060, Mariahilfer Straße 1b/16 � 1070, Mariahilfer Straße 64/Top 9<br />

unfallchirurgie<br />

Dr. Christian schwab 1170, Vollbadgasse 1A � 1030, Landstraßer Hauptstraße 83-85<br />

Dr. Karin stengg 1020, Vereinsgasse 19/Top 20 � 1010, Börseplatz 6/19<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Martin mai 1230, Büttnergasse 7 � 1230, Anton-Baumgartner-Straße 44<br />

(Block A/3)<br />

Dr. Birgit stursa 1050, Siebenbrunnengasse 92/12/13 � 1220, Lavaterstraße 9/5<br />

Univ.-Prof. DDr. Gerhard undt 1180, Schumanngasse 15 � 1090, Pelikangasse 15<br />

praxisaBmELdungEn<br />

allgemeinmedizin (nur pLZ)<br />

Dr. Doris Maria gapp 1090 **<br />

Dr. Karin girkinger 1080<br />

MR Dr. Walter Jagenbrein 1100<br />

OMR Dr. Andreas Kyriakoulis 1150<br />

Dr. Tibor miklos 1120<br />

Dr. Gabriele nahlik 1230 **<br />

Dr. Ludwig sams 1170<br />

augenheilkunde und Optometrie<br />

Dr. Bernd Antoni Maria I.W. fengler 1150<br />

Chirurgie<br />

Dr. Tibor miklos 1120<br />

MR Dr. Peter rappert 1180<br />

frauenheilkunde und geburtshilfe<br />

MR Dr. Robert prasse 1160<br />

innere medizin<br />

Dr. Johanna Wolfram 1090<br />

Kinder- und Jugendchirurgie<br />

MR Dr. Peter rappert 1180<br />

neurolgie<br />

Dr. Susanne schützenberger-sitta 1160<br />

Dr. Caroline Thun-Hohenstein 1080<br />

neurologie und psychiatrie<br />

Dr. Claudio Lind 1220 **<br />

psychiatrie<br />

Dr. Ulrike Benal 1070<br />

psychiatrie und neurologie<br />

Dr. Christa spielhofer 1080<br />

psychiatrie und psychotherapeutische medizin<br />

Dr. Ulrike Benal 1070<br />

radiologie<br />

Dr. Bernhard Langthaler 1230<br />

MR Dr. Bruno Trinkl 1110<br />

Zahnärzte/fachärzte für Zahn-, mund- und<br />

Kieferheilkunde<br />

OberstA. MR Dr. Edmund srabotnik 1230<br />

MR Dr. Eva Wohanka 1100<br />

MR Dr. Helmut Wohanka 1100<br />

(** Zweitpraxis)<br />

gEBurTsTagE<br />

Dr. Anna Bauer, Dr. Wilhelm Peter Bierampel, Aleksandra Bosnjakovic, Dr. Wolfgang Brenner, Dr. Eva dobrowsky-reichel, Dr. Angelika druml,<br />

Dr. Charlotte foregger, Dr. Maria forster, Dr. Eva Maria frey, OMR Dr. Rudolf Hainz, Dr. Judith Hutterer, Dr. Wolfgang Knogler, Dr. Oleh Korsh,<br />

OPhys.R Dr. Jarmila Kotik, Univ.-Prof. DDr. Christian Kratzig, Univ.-Prof. Dr. Johannes Lammer, Dr. Monika Lausecker, Prim. Dr. Helmut Liertzer,<br />

Primarius Dr. Albert mayer, Dr. You-Song mosch-Kang, Univ.-Prof. Dr. Konrad pillwein, MR Dr. Wolfgang preinfalk, Dr. Roland reichstein,<br />

Dr. Gertrude schnedl, Dr. Brigitta Chlaudia seklehner, Priv.-Doz. Dr. Medhat shehata, Dr. Susanne Thor (alle 60)<br />

OMR Dr. Alfred Hayr, OMR Dr. Christian Kohnen-Zülzer, Dr. Gertraud Langer, Dr. Johanna mätzl, Dr. Hedda phonphai, Dr. Margit plachy,<br />

MR Dr. Gertraud rothe, Dr. Brigitte schulz, Dr. Vesna simic, Dr. Clarissa smetana, Prim. Dr. Thomas Teichmann, MR Dr. Peter Watzke (alle 65)<br />

Dr. Farid assad, Dr. Gisela-H. Buchstaller, Dr. Günter fischer, Dr. Elfriede graf, Dr. Stephan grastyan, Dr. Dietrich Kleedorfer, Univ.-Prof. Dr. Georg<br />

Kretschmer, Dr. Gertraud mayer, Dr. Johanna pawlowsky, Dr. Nestor pridun, Dr. Monika Tschalakow (alle 70)<br />

MR Dr. Ernst Kantor, Dr. Gisela moatti, Dr. Said ramasanikargar (alle 75)<br />

Ing. DDr. Rudolf Blahoud, Prim.a.D. Univ.-Doz. Dr. Leopold peschl, Rudolf plachetzky, MR Dr. Karl spina, Robert springer (alle 80)<br />

Dr. Gerda Lackner, MR Dr. Adelinde stidl, MR Dr. Gustav Wallner (alle 85)<br />

Dr. Clementine gasser, MR Dr. Herta veitl, OMR Dr. Harald Zak (alle 90)<br />

MR Dr. Margarete Edlich, MR Dr. Margarete riel, MR. Dr. Hilde Zuleger (alle 91)<br />

Dr. Albert ratkovitsch (92)<br />

TOdEsfäLLE r.i.p.<br />

Dr. Franz Bachna * 25.12.1926 † 30.06.2011<br />

Dr. Alfred Beier * 28.04.1922 † 17.08.2011<br />

Prof. OMR Dr. Rudolf Bucek<br />

Prim.a.D. Univ.-Prof. Dr.<br />

* 03.11.1919 † 01.07.2011<br />

Emerich deimer * 25.09.1925 † 02.07.2011<br />

MR Dr. Fritz Ehrenberger * 22.04.1923 † 06.08.2011<br />

Dr. Ulrike Hein * 17.05.1924 † 06.08.2011<br />

Mitteilungen aus deM KaMMerbereich Intern<br />

Dr. Luise Lalouschek * 17.09.1924 † 07.06.2011<br />

Dr. Peter maerschalk * 19.08.1927 † 23.06.2011<br />

MR Dr. Herbert pany * 04.03.1941 † 24.06.2011<br />

Dr. Karl prockl * 04.06.1930 † 16.07.2011<br />

MR Dr. Mohammed Fathi Tabba * 29.05.1938 † 20.07.2011<br />

Dr. Vlastimil vitula * 14.07.1944 † 06.07.2011<br />

Dr. Franz Wild * 07.09.1917 † 30.07.2011<br />

10_2011 doktor in wien 15


intern gEsundhEIt und PolItIk<br />

Patientenanwaltschaft<br />

„Wir sind in erster Linie Vermittler“<br />

Konrad Brustbauer, Wiener Pflege- und Patientenanwalt, über die<br />

Wahrung von Patientenrechten, die Rolle der Patientenanwaltschaften<br />

im Gesundheitswesen sowie seine Wünsche an Ärzte und Patienten, um<br />

Konfliktsituationen vorzubeugen.<br />

Interview: Elisa Cavalieri<br />

doktorinwien: Sie sind seit 2007 Wiener<br />

Patientenanwalt. Welche Aufgaben<br />

übernehmen die Patientenanwaltschaften<br />

im Gesundheitswesen?<br />

Brustbauer: Es gibt in jedem Bundesland<br />

eine Patientenanwaltschaft. Wie<br />

bei uns in Wien decken die Patientenanwaltschaften<br />

in den meisten Bundesländern<br />

auch den Pflegebereich ab.<br />

Das finde ich insofern sinnvoll, als die<br />

Grenze zwischen Krankenversorgung<br />

und Pflege oft sehr fließend ist. Aber<br />

egal, wie die Bezeichnung letztendlich<br />

lautet – die Patientenanwaltschaften<br />

haben grundsätzlich die Aufgabe, dabei<br />

zu helfen, Patientenrechte zu verwirklichen.<br />

Grundlegende Patientenrechte<br />

– wie beispielsweise das Recht auf Behandlung<br />

und Pflege oder das Recht auf<br />

Selbstbestimmung und Information –<br />

sind in der sogenannten Patientencharta,<br />

einer Vereinbarung zwischen Bund<br />

und Ländern, ausführlich beschrieben.<br />

In Wien sind die Patientenrechte auch<br />

im § 17a des Wiener Krankenanstaltengesetzes<br />

geregelt. In vielen Fällen, die<br />

wir behandeln, beanstanden die Patienten,<br />

dass ihrer Meinung nach keine<br />

fachgerechte oder möglichst schmerzarme<br />

Behandlung stattgefunden hat.<br />

Wir versuchen dann, dem Problem<br />

16 doktor in wien 10_2011<br />

Brustbauer: „Der<br />

Informationsfluss ist<br />

sowohl von Arzt- als<br />

auch von Patientenseite<br />

leider manchmal<br />

sehr dürftig“<br />

auf den Grund zu gehen und zwischen<br />

Arzt und Patient zu vermitteln. Leider<br />

vergessen die Patienten oft, dass nicht<br />

jeder Eingriff – auch aufgrund der unterschiedlichen<br />

körperlichen Beschaffenheit<br />

der Menschen – eine 100-prozentige<br />

Erfolgsquote garantieren kann.<br />

doktorinwien: Wird das Service der<br />

Patientenanwaltschaft heute häufiger in<br />

Anspruch genommen als früher?<br />

Brustbauer: In Wien gibt es die Patientenanwaltschaft<br />

seit fast 20 Jahren,<br />

und allein dadurch, dass wir mit der<br />

Zeit immer bekannter werden, steigen<br />

die Anfragen der Patienten jährlich an.<br />

Ich bin in der Patientenanwaltschaft<br />

auch nicht allein, sondern wir sind 24<br />

Leute im Team. Derzeit werden jährlich<br />

zwischen 10.000 und 12.000 Anliegen<br />

an uns herangetragen. Das sind aber<br />

glücklicherweise nicht nur Beschwerden<br />

über ärztliche Behandlungen, sondern<br />

es geht dabei auch viel um Informationen,<br />

die von Patienten benötigt<br />

werden, beispiels weise im Pflegebereich,<br />

wo man Angehörige unterbringen<br />

kann, was man bei einem Pflegefall tun<br />

muss. Aber auch Krankenanstalten und<br />

Pflegewohn häuser wenden sich an uns,<br />

wenn sie Unterstützung benötigen.<br />

doktorinwien: Sind alle Patientenanwälte<br />

Juristen?<br />

Brustbauer: Die meisten schon, ich<br />

selbst war 40 Jahre bei Gericht, aber<br />

Voraussetzung ist es nicht. In anderen<br />

Bundesländern gibt es auch Ärzte, die<br />

Patientenanwälte sind. Der Ausdruck<br />

„Anwalt“ ist hier ein bisschen entlehnt,<br />

denn wir üben nicht die Funktion von<br />

Rechtsanwälten aus, sondern fungieren<br />

in erster Linie als Vermittler, als Ombudsleute,<br />

und verfolgen ausschließlich<br />

außergerichtliche Lösungen. Fälschlicherweise<br />

glauben sowohl Patienten<br />

als auch Ärztinnen und Ärzte oft, dass<br />

wir Patientenanwälte auch vor Gericht<br />

gehen.<br />

doktorinwien: Gibt es Patientenrechte,<br />

die Ihrer Meinung nach forciert werden<br />

müssten?<br />

Brustbauer: Ich denke, besonders das<br />

Recht der Patienten, ausreichend über<br />

Diagnose, Therapie und mögliche Folgen<br />

aufgeklärt zu werden, müsste von<br />

den Ärztinnen und Ärzten mit mehr<br />

Mühe verfolgt werden. In vielen Fällen<br />

glaube ich den Patienten, wenn sie sagen:<br />

„Mir ist gar nichts gesagt worden.“<br />

Die Ärzte dürfen auch nicht vergessen,<br />

dass die Patienten vor einem Eingriff oft<br />

angespannt sind und bestimmte Informationen<br />

vielleicht gar nicht oder nur<br />

zu einem Bruchteil verstanden haben.<br />

Leider kann man die Aufklärung nicht<br />

so leicht standardisieren. Das geht vielleicht<br />

eher im Spitalswesen, bei Operationen,<br />

es ist aber im niedergelassenen<br />

Bereich nur sehr schwer umsetzbar. Ich<br />

denke, gerade in Fällen, wo ein Eingriff<br />

oder eine Behandlung nicht so gelaufen<br />

ist, wie geplant, sollten sich die<br />

Ärztinnen und Ärzte besonders um die<br />

Patienten kümmern und ihnen erklären,<br />

was beziehungsweise warum das<br />

so passiert ist. Natürlich schaut sich<br />

kein Mensch gern ein Werk an, das<br />

ihm nicht gelungen ist, aber gerade in<br />

der Medizin wäre das besonders wichtig.<br />

Und die Patienten würden es den<br />

Ärzten danken, wenn sie offen und ehrlich<br />

mit ihnen sprächen.<br />

doktorinwien: Wie sieht denn das<br />

Prozedere aus, wenn sich Patienten mit<br />

einer Beschwerde an Sie wenden?<br />

Brustbauer: Wir informieren die Patienten<br />

darüber, dass wir den Fall zuerst<br />

einmal überprüfen und eine Stellungnahme<br />

von betroffener Stelle einholen


müssen. Während Spitäler hier verpflichtet<br />

sind, zu reagieren, ist es im niedergelassenen<br />

Bereich meiner Erfahrung<br />

nach leider oft so, dass die Ärztinnen<br />

und Ärzte unserer Einladung, eine Stellungnahme<br />

abzugeben, nicht oder nur<br />

unwillig nachkommen, was ich nicht<br />

ganz nachvollziehen kann. Schließlich<br />

wollen wir ihnen ja keinen Schaden zufügen.<br />

Neben den Stellungnahmen der<br />

involvierten Ärzte und Spitäler haben<br />

wir Vertrauensärzte unterschiedlichster<br />

Fachrichtungen, durchgehend Praktiker,<br />

Universitätsprofessoren, Primarii, die für<br />

uns objektive Einschätzungen zu den einzelnen<br />

Fällen abgeben. Und je nachdem,<br />

wie diese ausfallen, wenden wir uns dann<br />

ans Spital oder an die Versicherungen,<br />

mit denen wir durchwegs gute Erfahrungen<br />

gemacht haben, da sie wissen,<br />

dass wir uns nur dann an sie wenden,<br />

wenn der Sachverhalt auch Hand und<br />

Fuß hat. Darüber hinaus gibt es in jedem<br />

Bundesland den sogenannten Patientenentschädigungsfonds.<br />

Jeder Patient, der<br />

im Spital liegt, zahlt pro Tag 73 Cent in<br />

diesen Fonds ein. Und wenn im Spitalsbereich<br />

einmal etwas passiert, sind den<br />

www.erstebank.at<br />

betroffenen Patienten Entschädigungen<br />

aus diesem Fonds zu gewähren.<br />

doktorinwien: Wie sieht die Situation<br />

mit Entschädigungen im niedergelassenen<br />

Bereich aus?<br />

Brustbauer: Es ist eine langjährige<br />

Forderung der Patientenanwälte, auch<br />

für den niedergelassenen Bereich einen<br />

Entschädigungsfonds zu schaffen, denn<br />

immerhin kann dieser gerichtliche Prozesse<br />

verhindern. Die Frage ist nur, woher<br />

man das Geld dafür nimmt. Jetzt<br />

ist es ja so, dass alle niedergelassenen<br />

Ärztinnen und Ärzte seit August dieses<br />

Jahres eine verpflichtende Haftpflichtversicherung<br />

abschließen müssen. Eine<br />

Idee wäre, dass die Versicherungen hier<br />

pro Arzt beziehungsweise Ärztin jährlich<br />

20 Euro für einen Entschädigungsfonds<br />

abzweigen. Auf diese Art könnten<br />

die Patienten im Falle eines Falles mit<br />

wenig Aufwand und Bürokratie entschädigt<br />

werden.<br />

doktorinwien: Welche Wünsche haben<br />

Sie an die Patienten, um Konflikte im<br />

Vorhinein zu vermeiden?<br />

Der Gewinnfreibetrag steht allen natürlichen Personen zu, die betriebliche<br />

Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, selbstständiger<br />

Arbeit sowie Gewerbebetrieb haben. Generell ausgenommen sind<br />

außerbetriebliche Einkünfte, wie etwa Einkünfte aus Vermietung<br />

und Verpachtung.<br />

gEsundhEIt und PolItIk intern<br />

„Leider<br />

vergessen<br />

Patienten<br />

oft, dass<br />

nicht jeder<br />

Eingriff eine<br />

100-prozentige<br />

Erfolgsquote<br />

garantieren<br />

kann.“<br />

Brustbauer: Mir fällt auf, dass Patienten<br />

zu uns kommen, wenn ein Problem<br />

auftaucht, ohne vorher mit dem<br />

behandelnden Arzt darüber gesprochen<br />

zu haben, obwohl die Ärztinnen und<br />

Ärzte meistens sicher nicht unwillig<br />

wären, sich mit den Patienten auseinanderzusetzen<br />

und Auskunft zu geben.<br />

Aber wenn die Patienten glauben, dass<br />

etwas nicht gut genug gelaufen ist, haben<br />

sie oft das Vertrauen verloren und<br />

wollen dann nicht mehr mit den Ärztinnen<br />

und Ärzten reden. Ich verstehe<br />

natürlich, wenn das Reden Überwindung<br />

kostet, aber in einem vernünftigen<br />

Gespräch kann man das Vertrauen<br />

durchaus zurückgewinnen. Und<br />

was ich mir auch wünschen würde ist,<br />

dass die Patienten die Ärztinnen und<br />

Ärzte ein bisschen mehr fragen, vor<br />

allem, wenn ihnen etwas unklar ist. Das<br />

gilt auch in finanziellen Belangen, ob<br />

die Krankenkasse diese oder jene Leistung<br />

übernimmt oder ob sie das selber<br />

zahlen müssen. Der Informations -<br />

fluss ist sowohl von Arzt- als auch von<br />

Patientenseite leider manchmal sehr<br />

dürftig. �<br />

Gewinne investieren und doppelt profitieren<br />

Als Freiberufler profitieren Sie vom KMU-Förderungsgesetz, das einen Teil Ihres<br />

Unter nehmensgewinns steuerfrei stellt – sofern Sie ihn entsprechend investieren.<br />

Wie hoch ist der Freibetrag?<br />

Der Gewinnfreibetrag wurde auf 13% der Bemessungsgrundlage<br />

(d. h. Ihres Gewinns) angehoben und ist mit 100.000 Euro pro<br />

Veranlagungsjahr begrenzt. Bitte beachten Sie, dass es einen<br />

Grundfreibetrag gibt.<br />

Welche Investitionen sind steuerwirksam?<br />

Liegt Ihr Gewinn über dem Grundfreibetrag von 30.000 Euro, so<br />

können Sie den Gewinnfreibetrag nur dann geltend machen, wenn<br />

Sie bestimmte Investitionen tätigen – entweder in bestimmte geförderte<br />

Wirtschaftsgüter (mindestens vier Jahre Nutzungsdauer)<br />

oder in begünstigte Wertpapiere. Welche Wertpapiere geeignet<br />

sind, zeigt Ihnen gern Ihr Kundenbetreuer der Erste Bank.<br />

Dies ist eine Werbemitteilung. Die Angaben sind unverbindlich.<br />

Bitte beachten Sie: Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben den geschilderten<br />

Chancen auch Risiken.<br />

EB_FB_Adver_210x146_abf_DoktorInWien_15102011.indd 1 31.08.11 15:00


intern gesundheit und Politik<br />

Deutsche Ärzte wehren<br />

sich gegen Strafen<br />

Ein Milliardenpolster der gesetzlichen Krankenkassen<br />

lässt eine rasche flächendeckende<br />

Ausbreitung von Zusatzbeiträgen unwahrscheinlich<br />

erscheinen. Unterdessen wehren<br />

sich die Ärzte gegen drastische Maßnahmen<br />

bei zu langen Wartezeiten für Kassenpatienten.<br />

Die brummende Konjunktur und gesunkene<br />

Arzneiausgaben brachten den gesetzlichen<br />

Krankenkassen (AOK) im ersten Halbjahr ein<br />

Plus von 2,4 Milliarden Euro. Der Gesundheitsfonds,<br />

aus dem die Krankenkassen ihr<br />

Geld bekommen, dürfte Ende des Jahres 6,9<br />

Milliarden Euro auf der hohen Kante haben –<br />

in etwa zwei Milliarden Euro sind noch nicht<br />

verplant. Von Beitragssenkungen hält das<br />

Gesundheitsressorts trotz rosiger Finanzlage<br />

wenig. Die Ausgaben dürften wieder anziehen,<br />

und die Finanzkrise berge Konjunkturrisiken,<br />

wie das Ministerium betonte.<br />

Für die in geringerem Maße als erwartet<br />

gestiegenen Ausgaben sei vor allem der<br />

Arzneimittelmarkt verantwortlich, sagte ein<br />

Ministeriumssprecher. Nach Schätzungen<br />

von 4,3 Prozent stiegen die Ausgaben der<br />

Krankenkassen in den ersten sechs Monaten<br />

insgesamt nur um 2,8 Prozent pro Versichertem.<br />

In fast allen anderen Bereichen gab es teils<br />

kräftige Kostenzuwächse. So stiegen die Ausgaben<br />

für den größten Posten – die Klinikbehandlungen<br />

– um 4,6 Prozent je Versichertem<br />

auf 30,8 Milliarden Euro. Die Ärztinnen und<br />

Ärzte bekamen 2,3 Prozent mehr, für Krankengeld<br />

gaben die Krankenkassen 9,6 Prozent<br />

mehr aus.<br />

Dass die Krankenversicherung Überschüsse<br />

einfährt, einzelne Krankenkassen dennoch<br />

WHO muss sparen: 300 Stellen werden gestrichen<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss sparen und Stellen abbauen. Ungünstige Wechselkurse<br />

und Mindereinnahmen von den ebenfalls sparenden Geberländern zwingen dazu. Das sagte WHO-<br />

Chefin Margaret Chan am 17. Mai 2011 am Rande der Jahresversammlung der Organisation in Genf.<br />

Bei einem Jahreshaushalt von knapp mehr als zwei Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) gibt es<br />

in diesem Jahr ein Defizit von 300 Millionen US-Dollar (210 Millionen Euro). Am WHO-Sitz in Genf<br />

werden deshalb bis Ende des Jahres 300 Stellen abgebaut. In Genf arbeiten derzeit 2400 Menschen<br />

für die WHO. Weltweit sind es 8000.<br />

Kritiker werfen der Organisation, die gerade vom Microsoft-Gründer Bill Gates mehr als 300 Millionen<br />

US-Dollar als Spende erhalten hat, aber auch einen laschen Umgang mit dem Geld vor. Spenden<br />

würden zu spät oder gar nicht richtig verbucht und verfielen zum Teil, weil sie in einer bestimmten Zeit<br />

abgerufen werden müssten, heißt es in einem Untersuchungsbericht.<br />

18 doktor in wien 10_2011<br />

Zusatzbeiträge brauchen, liegt unter anderem<br />

am Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen.<br />

Dieser gleicht nicht die Mehrkosten<br />

für Kranke in teuren Städten aus. Auch für<br />

Ältere und Schwerstkranke gebe es zu wenig<br />

Geld, monieren die Krankenkassen. Dennoch<br />

dürften weitere Zusatzbeiträge auf breiter<br />

Front angesichts der guten Zahlen 2011 zunächst<br />

wohl ausbleiben.<br />

Die Ärztinnen und Ärzte wehren sich derweil<br />

gegen Strafen bei langen Wartezeiten für<br />

Kassenpatienten. „Die Versorgung der Patienten<br />

wird doch nicht dadurch besser, dass<br />

den Ärzten auch noch die Honorare gekürzt<br />

werden“, sagte Ärztekammerpräsident Frank<br />

Ulrich Montgomery. Ärztemangel und die<br />

stärkere Verbreitung von Krankheiten seien<br />

verantwortlich.<br />

Bei der geplanten gesetzlichen Regelung<br />

gegen zu lange Wartezeiten setzt Gesundheitsminister<br />

Daniel Bahr auf die Selbstverwaltung<br />

von Ärzten und Krankenkassen. Es<br />

sei ein Unterschied, ob ein Notfall vorliege,<br />

es schnell gehen müsse, oder ob es sich um<br />

eine Routineuntersuchung handle, sagte ein<br />

Sprecher. „Dass der Gesetzgeber von oben<br />

festlegt, was angemessen ist, ist (...) nicht<br />

sinnvoll.“ Auch ob es Sanktionen gibt, müsse<br />

die Selbstverwaltung regeln. �<br />

Neue Kampagne<br />

soll Raucher zum<br />

Aufhören bewegen<br />

Die EU-Kommission will Rauchern die<br />

Abkehr von ihrem Laster mit einer neuen EUweiten<br />

Kampagne schmackhaft machen. Die<br />

Initiative richtet sich vor allem an junge Raucher<br />

zwischen 25 und 34 Jahren und soll die<br />

positiven Aspekte des Ausstiegs hervorheben.<br />

EU-Gesundheitskommissar John Dalli<br />

erklärte beim Start der Kampagne am 16. Juni<br />

2011 in Brüssel, mehr als 650.000 Menschen<br />

würden pro Jahr in der EU an den Folgen<br />

von Zigarettenkonsum frühzeitig sterben.<br />

„Ich bin sicher, die Kampagne wird Rauchern<br />

dabei helfen zu verstehen, dass sie durch das<br />

Aufhören viel gewinnen können“, sagte er.<br />

Die Initiative mit dem Titel „Ex-smokers are<br />

unstoppable“ soll Rauchern vor allem die gesundheitlichen<br />

und finanziellen Vorteile des<br />

Aufhörens verdeutlichen. Dies sei einzigartig<br />

im Vergleich zu anderen Kampagnen, hieß<br />

es seitens der Kommission. Erreicht werden<br />

sollen die Betroffenen über Werbung, soziale<br />

Netzwerke und diverse Veranstaltungen.<br />

Dalli betonte, dass man zum Ausstieg jede<br />

Motivation und Hilfestellung brauche, die<br />

möglich ist: „Als Ex-Raucher weiß ich, wie<br />

hart es ist.“ Er lade alle Raucher ein, zum<br />

Ex-Raucher zu werden und zu sehen, „um<br />

wie viel besser das Leben dann ist“. In den 27<br />

Mitgliedsländern raucht laut Kommissionsangaben<br />

eine von drei Personen.<br />

Konkrete Hilfestellung soll ein „Gesundheitstrainer“<br />

im Internet bieten. Der sogenannte<br />

„iCoach“ ist in allen Sprachen der Mitgliedsländer<br />

verfügbar. Über eine Plattform kann<br />

man seine Rauchgewohnheiten eingeben, das<br />

Tool bietet dem Nutzer dann täglich maßgeschneiderte<br />

Ratschläge. Es ist auf der Webplattform<br />

der Kampagne (www.exsmokers.<br />

eu) abrufbar.<br />

Dalli betonte, dass die Kampagne nur ein<br />

Teil der Bemühungen der Kommission<br />

gegen das Rauchen darstellt und verwies<br />

etwa auf bestehende Einschränkungen der<br />

Tabakwerbung. Gefragt, ob er sich eine EUweite<br />

Harmonisierung der Rauchverbote in<br />

Gaststätten vorstellen könnte, betonte der<br />

Kommissar einmal mehr die Verantwortung<br />

der Einzelstaaten. Dies habe bisher sehr gut<br />

funktioniert.<br />

Die aktuelle Kampagne hat eine Laufzeit von<br />

drei Jahren und wird ausschließlich durch<br />

die Kommission finanziert. Das Budget für<br />

die Initiative beträgt laut Kommission für das<br />

erste Jahr 15,3 Millionen Euro. �


Drogenmissbrauch<br />

Von Designerdrogen überschwemmt<br />

Der europäische Drogenmarkt wandelt sich: Er wird überschwemmt<br />

von Designersubstanzen, bei denen die Gesetzgebung beziehungsweise<br />

Verordnungen zumeist hinterherlaufen. Oft handelt es sich dabei um<br />

künstlich hergestellte Cannabinoid-Abwandlungen (THC-Derivate),<br />

wie sie in Kräutermischungen wie „Spice“ identifiziert wurden.<br />

► Auch chemische Substanzen,<br />

welche den Inhaltsstoffen von<br />

Khat ähneln, tauchen vermehrt auf. Im<br />

Jahr 2010 wurden in Europa insgesamt<br />

41 neue psychoaktive Substanzen für<br />

den Missbrauchsmarkt entdeckt – zwei<br />

davon erstmals in Österreich. Dies<br />

stellte die Europäische Drogenbeobachtungsstelle<br />

(EBDD/Lissabon) in<br />

einem neuen Report fest, der gemeinsam<br />

mit Europol verfasst wurde.<br />

„Neue psychoaktive Substanzen werden<br />

immer mehr und in einem ‚bisher nicht<br />

bekannten Ausmaß‘ erhältlich. (...) Im<br />

Jahr 2010 wurden 41 neue psychoaktive<br />

Substanzen erstmals durch die beiden<br />

Agenturen (EBDD und Europol, Anm.)<br />

offiziell registriert. Das ist die größte<br />

Anzahl von (neuen, Anm.) Substanzen<br />

in einem Jahr und deutlich mehr als im<br />

Jahr 2009 (24) beziehungsweise 2008<br />

(13)“, teilte die Drogenbeobachtungsstelle<br />

mit. Derzeit läuft in Lissabon auch<br />

ein Forum zu dem Thema der neuen<br />

Stoffe, welche für den Missbrauch geschaffen,<br />

erzeugt und vertrieben werden.<br />

Bei den Stoffen handelt es sich um eine<br />

sehr diverse Gruppe an Substanzen:<br />

synthetische Cannabinoide, synthe-<br />

tische Cathinone (ähnlich den Alkaloiden<br />

aus der Naturdroge Khat) und<br />

synthetische Abwandlungen von aus<br />

der Medizin bekannten psychoaktiven<br />

Stoffen. EBDD-Direktor Wolfgang<br />

Götz: „Wenn man die Geschwindigkeit<br />

ansieht, mit der diese Entwicklungen<br />

geschehen, muss man einfach die<br />

Herausforderungen für die Zukunft<br />

im Auge haben. Während unser Frühwarnsystem<br />

deutlich an Kapazitäten<br />

zugelegt hat, um auf neu auftauchende<br />

Substanzen und Produkte zu reagieren,<br />

geht uns derzeit noch die Möglichkeit<br />

für Vorhersagen ab.“<br />

Das Problem: Die Stoffe werden überwiegend<br />

via Internet oder bei Großveranstaltungen<br />

als „Legal Highs“ unter<br />

die Drogenkonsumenten gebracht.<br />

Gesetze und Verordnungen müssen<br />

da hinterherhinken. Illegalität allein<br />

ist kein Mittel gegen den Konsum bedenklicher<br />

Substanzen. Viel eher geht<br />

es hier darum, entweder durch Käufe<br />

auf dem Drogenmarkt oder durch Aktionen<br />

wie „Checkit“ (Angebot zum<br />

Test bei Veranstaltungen/Wien) die<br />

„Szene“ zu beobachten und bei echtem<br />

„Gift“ sofort zu warnen.<br />

gesundheit und Politik intern<br />

Experten gehen<br />

davon aus, dass<br />

Illegalität allein kein<br />

Mittel gegen den<br />

Konsum bedenklicher<br />

Substanzen ist<br />

„2010 wurden<br />

41 neue<br />

psychoaktive<br />

Substanzen<br />

offiziell registriert.<br />

Das<br />

ist die größte<br />

Anzahl von<br />

neuen Substanzen<br />

in<br />

einem Jahr<br />

und deutlich<br />

mehr als im<br />

Jahr 2009<br />

beziehungsweise<br />

2008.“<br />

Dabei sind die potenziell negativen<br />

Auswirkungen der neuen Substanzen<br />

ebenfalls nur zum Teil bekannt. Virulent<br />

wurde die Angelegenheit Ende<br />

2008/Anfang 2009 mit dem „Spice“-<br />

Phänomen: Kräutermischungen mit<br />

synthetischen Cannabinoiden. Der<br />

Report der EBDD und von Europol:<br />

„Als Antwort auf die möglichen Gesundheitsgefahren<br />

haben zumindest 16<br />

europäische Staaten gesetzgeberische<br />

Aktionen zum Verbieten oder zur Kontrolle<br />

von ‚Spice‘-Produkten oder verwandten<br />

Substanzen gesetzt.“ Als erstes<br />

in Europa reagierte laut dem Bericht<br />

damals Österreich, das „Spice“ bereits<br />

im Jänner 2009 verbot.<br />

Immer mehr „Legal Highs“<br />

Auch in Österreich wurden im Jahr<br />

2010 für Europa neue Substanzen erstmals<br />

entdeckt. Von den 41 Substanzen<br />

entfielen 16 auf Großbritannien, je vier<br />

auf Norwegen, Irland und Finnland,<br />

je drei auf Lettland und Deutschland,<br />

je zwei auf Ungarn, Österreich und<br />

Schweden sowie eine auf Bulgarien.<br />

So wurde laut dem Bericht am 27. Juli<br />

2010 in Österreich erstmals in Europa<br />

JWH-015 entdeckt. Es handelt sich dabei<br />

um ein synthetisches Cannabinoid.<br />

Mit 17. September 2010 ist Beta-Ethyl-<br />

Methcathinone im Annex des Berichts<br />

vermerkt. Diese Khat-ähnliche Substanz<br />

kann Schlaflosigkeit, Psychosen,<br />

et cetera auslösen.<br />

Rob Wainwright, Direktor der Europol:<br />

„Das Auftreten von ‚Legal Highs‘<br />

ist eines der wesentlichen Kennzeichen<br />

des aktuellen europäischen Drogenproblems.<br />

Wir haben auch festgestellt,<br />

dass organisierte Kriminelle immer<br />

häufiger Ecstasy und verwandte Drogen<br />

herstellen und verbreiten. Europol<br />

ist entschlossen, dieses Problem zu bekämpfen.“<br />

�<br />

10_2011 doktor in wien 19


am puls coverstory<br />

Auf Vorsorge<br />

wird gepfiffen<br />

Die „Gesundheitserwartung“ liegt in Österreich bei 58,8 Lebensjahren,<br />

also fast drei Jahre unter dem EU-Schnitt (61,5 Jahre), und nur an 20.<br />

Stelle unter den 27 EU-Staaten. Österreich wird somit von 13 Ländern<br />

überholt, die eine niedrigere Lebenserwartung haben, aber ein größere<br />

Zahl gesunder Jahre erwarten können. Experten sprechen folgerichtig<br />

von der Prävention als „die entscheidende Schwachstelle“ des österreichischen<br />

Gesundheitssystems.<br />

von Harald Krassnitzer<br />

20 doktor in wien 10_2011


► „Prävention ist mir immer ein<br />

wichtiges Anliegen“, bekennt<br />

Walter Dorner. Der Präsident der<br />

Wiener und der Österreichischen Ärztekammer<br />

nahm daher den Schulbeginn<br />

zum Anlass, wieder einmal die<br />

schon länger bestehenden Forderungen<br />

der Standesvertretung nach einer<br />

Aufwertung des Schulsports und<br />

nach gesundem Essen an den Schulen<br />

zu wiederholen. „Leider gibt es in diesem<br />

Bereich noch immer große Versäumnisse“,<br />

kritisiert Dorner. Prävention<br />

sei das Gebot der Stunde, betont<br />

der Ärztekammerpräsident: „Was jetzt<br />

in konsequente Vorsorge und Aufklärung<br />

investiert wird, ersparen wir uns<br />

in 20 oder 30 Jahren an akuten Behandlungskosten<br />

oder Kosten für<br />

chronische <strong>Erkrankungen</strong> und Arbeitsausfälle.“<br />

Der Gesundheitszustand der Jugendlichen<br />

und Kinder in Österreich ist laut<br />

der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(OECD) alarmierend. EU-weit sind<br />

14 Prozent der Kinder übergewichtig<br />

oder fettleibig. Österreich gehört dabei<br />

zu den Ländern mit den größten Zuwachsraten.<br />

In Österreich rauchen 24<br />

Prozent der Burschen und 30 Prozent<br />

der Mädchen (OECD-Durchschnitt:<br />

16 beziehungsweise 17 Prozent). 41<br />

Prozent der männlichen und 36 Prozent<br />

der weiblichen Jugendlichen über<br />

Schwachstelle Prävention<br />

15 Jahre trinken regelmäßig Alkohol<br />

(OECD-Schnitt: 33 beziehungsweise<br />

29 Prozent). 30 Prozent der Wiener<br />

Kinder können nicht rückwärtsgehen,<br />

60 Prozent sind nicht in der Lage, auf<br />

einem Bein zu hüpfen. In fast allen<br />

EU-Ländern ist der tägliche Obstkonsum<br />

bei Jugendlichen im Alter<br />

zwischen elf und 15 Jahren gesunken.<br />

Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

(WIFO) liegen Österreichs<br />

15-Jährige im Schnitt von sechs<br />

Gefährdungsindikatoren an 22. Stelle<br />

und damit im europäischen Schlussfeld.<br />

„Kinder und Jugendliche sind<br />

heute viel krankheitsanfälliger als früher“,<br />

resümiert Dorner.<br />

An den Schulen beginnen<br />

Anhand der genannten Zahlen müssten<br />

bei den Verantwortlichen die Alarmglocken<br />

läuten, bekräftigt Dorner. „Die<br />

Schule ist einfach der Ort, wo auch Gesundheit<br />

Thema sein sollte, sei es durch<br />

ein gesundes Angebot beim Schulbuffet,<br />

ausreichende Bewegung im Sportunterricht<br />

oder durch Unterricht, der<br />

Prävention zum Thema macht“, ist der<br />

Präsident überzeugt. Daher sei die rasche<br />

Umsetzung der Ganztagsschule<br />

mit verpflichtender Gesundheits- und<br />

Ernährungslehre sowie eine Verdoppelung<br />

der Turnstunden bei verstärktem<br />

Mobilitätstraining ein erstes wesentliches<br />

Ziel.<br />

Die mangelnde Prävention ist „die entscheidende Schwachstelle“ des österreichischen<br />

Gesundheitssystems. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des<br />

Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO). Die Ausgaben für Prävention liegen<br />

mit 1,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts deutlich unter dem EU-Durchschnitt<br />

(2,9 Prozent). Um auf den EU-Schnitt zu kommen, müsste Österreich<br />

300 Millionen Euro mehr für Gesundheitsvorsorge ausgeben.<br />

„1,8 Prozent sind zu wenig“, räumt Christa Peinhaupt ein. Die Leiterin des<br />

Fonds Gesundes Österreich warnt freilich gleichzeitig: „Diese Daten sind mit<br />

Vorsicht zu genießen.“ Denn zum einen sei die Trennlinie zwischen Prävention<br />

und medizinischer Vorsorge unscharf, zum anderen fließen die Ausgaben für<br />

gesundheitsfördernde Maßnahmen in Betrieben oder Schulen nicht in die<br />

genannte Zahl ein, weil diese nicht unter Gesundheitsausgaben firmieren, so<br />

die Chefin der dem Gesundheitsministerium unterstellten Bundeseinrichtung<br />

für Gesundheitsförderung und Prävention<br />

Klar ist: Prävention ist nicht nur eine Aufgabe von Österreichs Ärztinnen und<br />

Ärzten. Das WIFO geht davon aus, dass Veränderungen der Lebensumstände<br />

einen mindestens so starken Einfluss auf die Volksgesundheit haben wie<br />

diverse gesundheitspolitische Maßnahmen. So gesehen spielen auch Bildungseinrichtungen,<br />

Steuergesetzgebung, Arbeitsrecht, Firmen, Familien und Medien<br />

eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem. „Gesundheitspolitik ist eigentlich<br />

Sozial- und Bildungspolitik“, sagt Peinhaupt.<br />

In Österreichrauchen<br />

24<br />

Prozent der<br />

Burschen<br />

und 30<br />

Prozent der<br />

Mädchen<br />

(OECD-<br />

Durchschnitt:<br />

16<br />

beziehungsweise<br />

17 Prozent).<br />

Dorner: „Was jetzt<br />

in konsequente<br />

Vorsorge investiert<br />

wird, ersparen wir<br />

uns in 20 oder 30<br />

Jahren an akuten Behandlungskosten“<br />

Weber: „Viele<br />

Schulärzte schöpfen<br />

den Rahmen der<br />

derzeitigen Stundenverträge<br />

aus, um<br />

allen an sie gestellten<br />

Anforderungen<br />

gerecht zu werden“<br />

coverstory am puls<br />

Das Thema Gesundheit dürfe im Unterricht<br />

jedenfalls nicht stiefmütterlich<br />

behandelt werden. „Was jetzt in<br />

konsequente Vorsorge und Aufklärung<br />

investiert wird, ersparen wir uns in<br />

20 oder 30 Jahren an akuten Behandlungskosten<br />

oder Kosten für chronische<br />

<strong>Erkrankungen</strong> und Arbeitsausfälle“, betont<br />

Dorner.<br />

Tatsächlich unternehmen Schulärzte<br />

im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten<br />

schon jetzt viel auf dem Gebiet<br />

der Prävention. „Der Aufgabenbereich<br />

der Schulärzte hat sich in den vergangenen<br />

Jahren sehr erweitert“, erklärt<br />

Gudrun Weber, Schulärztereferentin<br />

der Ärztekammer für Wien: „Viele Kolleginnen<br />

und Kollegen schöpfen den<br />

Rahmen der derzeitigen Stundenverträge<br />

voll aus, um all jenen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, die in der letzten<br />

Zeit neu an uns herangetragen werden.“<br />

Dazu zählen: eine psychosoziale Vermittlerrolle<br />

zwischen Eltern, Schüler,<br />

Lehrer und Direktion, das Durchforsten<br />

des Schulbuffets nach ungesunden<br />

Angeboten, Elternabende, bei denen<br />

Problemfelder wie das Schultaschengewicht<br />

oder das Frühstücksverhalten<br />

thematisiert werden, Informationen zu<br />

den Präventionsdauerbrennern Ernährung,<br />

Bewegung und Rauchen, Untersuchungen<br />

von Kindern, ob sie körperlich<br />

für eine spezielle Sportart geeignet<br />

sind, und Hilfe für Schüler nach Drogenvorkommnissen<br />

(nach dem Grundsatz:<br />

„Helfen statt Strafen“). Auch bei<br />

Fragen betreffend die Vorbeugung gegen<br />

ungewollte Schwangerschaften,<br />

AIDS oder Magersucht wenden sich<br />

immer wieder einzelne Schüler oder<br />

Schülergruppen an sie, erzählt Weber.<br />

„All das jedoch ist nur in den Bundesschulen<br />

möglich“, bedauert die<br />

Schulärztevertreterin: „Zwischen den<br />

Pflichtschulen und den Bundesschulen<br />

besteht leider eine Kluft.“ In den<br />

Wiener Pflicht- und Berufsschulen<br />

reiche die Zeit gerade für die verpflichtenden<br />

Reihenuntersuchungen<br />

einmal jährlich und die vorgeschriebenen<br />

Empfehlungen an die Eltern.<br />

Dabei ist es aufgrund der Korrelation<br />

von Risikoverhalten und sozialer<br />

Herkunft um die Bereiche Bewegung,<br />

Ernährung und Rauchen bei Pflichtschülern<br />

schlechter bestellt als bei<br />

Gymnasiasten. Daher fordert Weber<br />

eine Aufwertung der Schulärzte in den<br />

Landesschulen.<br />

10_2011 doktor in wien 21


am puls coverstory<br />

Recall-System gefordert<br />

Spricht man von Gesundheitsvorsorge<br />

bei Kindern und Jugendlichen, so darf<br />

das eigentlich zuständige Fach nicht<br />

vergessen werden: „Die Pädiatrie ist eine<br />

Domäne der Präventivmedizin“, bekräftigt<br />

Rudolf Schmitzberger, Obmann<br />

für Fachgruppe Kinder- und Jugendheilkunde<br />

der Ärztekammer für Wien,<br />

und bekennt: „In Sachen Prävention<br />

kann man nie genug tun.“ Impfungen,<br />

die Untersuchungen im Rahmen des<br />

Mutter-Kind-Passes, Interventionen<br />

betreffend die Ernährung sowie Aufklärung<br />

über Unfallverhütung sind die<br />

wichtigsten Präventionsmaßnahmen<br />

bei Säuglingen und Kleinkindern.<br />

Unzufrieden ist Schmitzberger mit der<br />

Akzeptanz des Mutter-Kind-Passes.<br />

Denn bis zum ersten Lebensjahr liege<br />

die Untersuchungsfrequenz aufgrund<br />

der Koppelung an das Kinderbetreuungsgeld<br />

bei 100 Prozent. Bei den<br />

Zweijährigen sinke die Frequenz jedoch<br />

auf in etwa drei Viertel, bei den Fünfjährigen<br />

betrage sie nur noch ungefähr<br />

30 Prozent, beklagt Schmitzberger.<br />

„Gerade bei den Fünfjährigen kann<br />

man präventiv noch so viel tun“, betont<br />

der Kinderarzt: „Die Überprüfung der<br />

Sprachentwicklung und der Feinmotorik<br />

gehört zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen.“<br />

Denn in jungen<br />

Jahren könne etwaigen Entwicklungsverzögerungen<br />

noch vergleichsweise<br />

gut entgegengesteuert werden.<br />

Schmitzberger wünscht sich daher ein<br />

Recall-System wie in Salzburg oder in<br />

der Steiermark. Dort erhalten die Eltern<br />

ein Schreiben, in dem sie an die im<br />

Mutter-Kind-Pass festgeschriebenen<br />

Vorsorgeuntersuchungen erinnert werden.<br />

Das Land Oberösterreich zahlt<br />

sogar all jenen Eltern eine Prämie, die<br />

ihrem Kind alle vorgeschriebenen Untersuchungen<br />

und alle kostenlos angebotenen<br />

Impfungen angedeihen lassen.<br />

Ein weiteres Problem ist laut Schmitzberger<br />

die grassierende Impfmüdigkeit.<br />

„Gerade hatten wir in Wien ein<br />

gehäuftes Auftreten von Masernfällen“,<br />

sagt der Pädiater, der auch als Impfreferent<br />

der Ärztekammer für Wien<br />

fungiert. Entgegen aller Verharmlosungsversuche<br />

seitens sogenannter<br />

Impfgegner sind die Masern eine gefährliche<br />

Erkrankung, an der ungefähr<br />

einer von Tausend Infizierten stirbt.<br />

„Die Impfgegner sind eine ganz kleine<br />

Gruppe, die jedoch einen großen Wind<br />

22 doktor in wien 10_2011<br />

41 Prozent<br />

der männlichen<br />

und<br />

36 Prozent<br />

der weiblichenJugendlichen<br />

über 15 Jahre<br />

trinken<br />

regelmäßig<br />

Alkohol<br />

(OECD-<br />

Schnitt: 33<br />

beziehungsweise<br />

29<br />

Prozent).<br />

Schmitzberger:<br />

„Die Impfgegner in<br />

Österreich sind eine<br />

ganz kleine Gruppe,<br />

die jedoch einen<br />

großen Wind macht<br />

mit ihren Ablehnungen“<br />

mit ihren Ablehnungen macht“, beklagt<br />

Schmitzberger. Mit ihnen sei eine rationale<br />

Diskussion nicht möglich, da es<br />

sich bei ihrer Haltung um eine „Glaubensfrage“<br />

handle.<br />

Defizite sieht Schmitzberger auch bei<br />

der Versorgung männlicher Jugendlicher.<br />

Mädchen gingen zumeist zum<br />

Gynäkologen, der dann gewissermaßen<br />

eine Art Hausarztfunktion übernimmt.<br />

Burschen hingegen hätten überhaupt<br />

keinen Ansprechpartner. „Ich habe<br />

schon von jungen Männern gehört,<br />

die sich zu Gynäkologen verirren“, berichtet<br />

Schmitzberger. Hier seien neue<br />

Konzepte gefragt.<br />

Malta hängt Österreich ab<br />

Prävention freilich endet nicht mit dem<br />

Eintritt ins Erwachsenenalter. Und<br />

auch um den Gesundheitszustand der<br />

Erwachsenen sieht es schlecht aus in<br />

Österreich. Die erwachsene Bevölkerung<br />

konsumiert laut WIFO-Studie<br />

in stärkerem Ausmaß Alkohol, raucht<br />

mehr, ist dickleibiger als der Rest Europas.<br />

Zwar liegt die Lebenserwartung<br />

in Österreich leicht über dem europäischen<br />

Durchschnitt, allerdings sind<br />

die Aussichten auf gesunde, beschwerdefreie<br />

Lebensjahre unterdurchschnittlich.<br />

Die „Gesundheitserwartung“ liegt<br />

in Österreich bei 58,8 Lebensjahren, also<br />

fast drei Jahre unter dem EU-Schnitt<br />

(61,5 Jahre), und nur an 20. Stelle unter<br />

den 27 EU-Staaten. Österreich wird<br />

somit von 13 Ländern überholt, die eine<br />

niedrigere Lebenserwartung haben,<br />

aber ein größere Zahl gesunder Jahre<br />

erwarten können. In Malta, Schweden<br />

und Großbritannien liegt die gesunde<br />

Lebenserwartung bei 68 Jahren, also<br />

zehn Jahre mehr als in Österreich.<br />

Umgekehrt liegt Österreich bezüglich<br />

der Jahre, in denen die Lebensqualität<br />

durch Krankheiten und Behinderungen<br />

reduziert ist, mit 22 Jahren an dritter<br />

Stelle der EU-27. Im EU-Schnitt liegen<br />

die „kranken Jahre“ bei 18 Jahren, in<br />

Schweden sind es nur zwölf Jahre.<br />

Mit mehr Prävention ließen sich diese<br />

alarmierenden Zahlen verbessern, ist<br />

Rudolf Hainz, stellvertretender Obmann<br />

der Kurie niedergelassene Ärzte<br />

der Ärztekammer für Wien, überzeugt.<br />

Das eine Feld, auf dem Prävention für<br />

Erwachsene stattfindet, ist die Arbeitsmedizin.<br />

„Ob Schutzausrüstungen<br />

oder Eignungsuntersuchungen – so<br />

ziemlich alles, was Arbeitsmediziner<br />

machen, ist Prävention und Vorsorge“,<br />

erklärt Hainz. Der Leiter des Referats<br />

für Betriebsärzte und Arbeitsmedizin<br />

der Ärztekammer für Wien hat als Betriebsärztevertreter<br />

eine interessante<br />

Beobachtung gemacht: Während in<br />

früheren Jahren chemisch-toxische<br />

Belastungen im Vordergrund standen,<br />

sind es heute psychosoziale Belastungen<br />

wie Stress, Burn-out oder<br />

Überbelastung.<br />

Die zweite Schiene ärztlicher Gesundheitsvorsorge<br />

für Erwachsene ist natürlich<br />

die Allgemeinmedizin. „Der<br />

Hausarzt betreut seine Patienten von<br />

der Wiege bis zur Bahre“, weiß der<br />

stellvertretende Kurienobmann und<br />

Allgemeinmediziner im 22. Bezirk:<br />

„Prävention schwingt dabei immer<br />

mit.“ Übergewichtige zum Abnehmen<br />

anregen, zur Vorsorgeuntersuchung raten,<br />

einen Check nach Melanomen anregen<br />

oder Männern ab 45 Jahren eine


Prostatauntersuchung empfehlen – das<br />

gehört zu den wichtigsten präventiven<br />

Aufgaben des Allgemeinmediziners.<br />

„Man soll auch bei jedem Patientenkontakt<br />

den aktuellen Impfstatus abfragen“,<br />

gibt Hainz eine Empfehlung des<br />

Obersten Sanitätsrates wieder.<br />

Die Vorsorgeuntersuchung wird derzeit<br />

mit dem Hauptverband der österreichischen<br />

Sozialversicherungsträger neu<br />

verhandelt. Die aktuelle Vorsorgeuntersuchung<br />

stieß bei ihrer Einführung<br />

im Jahr 2005 zum Teil auf heftige Kritik.<br />

„Die Vorsorgeuntersuchung neu war eine<br />

Verbesserung, aber nicht das Gelbe<br />

vom Ei“, sagt Hainz, der damals wie<br />

heute im Verhandlungsteam der Standesvertretung<br />

sitzt. Seine Forderungen:<br />

Lungenfunktionstest, EKG, Blutbild<br />

und Harnsäuretest müssen Teil der<br />

präventiven Untersuchung werden. „Es<br />

kann nie genug Prävention und Vorsorge<br />

geben“, ist Hainz überzeugt.<br />

Gefahr von Stigmatisierung<br />

Trotz der unbestrittenen Bedeutung<br />

von Prävention muss natürlich auch<br />

auf „unerwünschte Nebenwirkungen“<br />

hingewiesen werden. Diese kamen<br />

kürzlich auf dem vom Institut für medizinische<br />

Anthropologie und Bioethik<br />

(IMABE) in Wien veranstalteten Symposium<br />

„Lebensstil und persönliche<br />

Verantwortung“ zu Wort. Anita Rieder<br />

vom Zentrum für Public Health der<br />

Medizinischen Universität Wien (und<br />

auch Leiterin des Referats für Public<br />

Health und Sozialmedizin der Ärztekammer<br />

für Wien) verwies dabei auf<br />

Verunsicherung, Angst und Diskriminierung<br />

als mögliche Folgen von Präventionskampagnen.<br />

Als Präsidentin<br />

der Österreichischen Adipositasgesellschaft<br />

ist Rieder mit Vorsorgemaßnahmen<br />

gegen Fettleibigkeit beschäftigt<br />

und ist sich daher der Gefahr bewusst,<br />

dass gut gemeinte Aufklärung über die<br />

Risiken des Übergewichts zur Stigmatisierung<br />

der Übergewichtigen führen<br />

könnte.<br />

Eine philosophischere Dimension<br />

bringt Giovanni Maio, Direktor des<br />

Instituts für Ethik und Geschichte der<br />

Medizin an der Universität Freiburg,<br />

ein. „Die ethische Herausforderung<br />

im Präventionszeitalter liegt in der<br />

drohenden Gefahr einer neuen Moralisierung<br />

von Krankheit“, warnt der<br />

deutsche Medizinethiker. Selbst Krebs<br />

oder Schlaganfälle würden zusehends<br />

als Folge ungenügender Prävention und<br />

Vorsorge gesehen, kritisiert er: „Krankheit<br />

aber ist etwas, was jeden Menschen,<br />

ganz gleich wie er gelebt hat,<br />

jederzeit ereilen kann.“ Doch im Zeitalter<br />

der Prävention hätten Begriffe wie<br />

Schicksal keinen Platz mehr. �<br />

Service: Die letzte Vorsorgekampagne<br />

der Wiener Ärztekammer liegt zwar<br />

schon zwei Jahre zurück, aber die damaligen<br />

Schwerpunktthemen sind nach wie<br />

vor aktuell: Sucht, HIV/AIDS, Bewegung/<br />

Ernährung, Demenz, Allergien, Gefahr<br />

durch Sonne, Krebs und Psyche. Folder<br />

und Poster dazu können kostenlos und<br />

österreichweit in der Pressestelle der Ärztekammer<br />

für Wien bestellt werden: Tel.:<br />

515 01/1223 DW, E-Mail: pressestelle@<br />

aekwien.at.<br />

Lesen sie im nächsten doktorinwien:<br />

Vorsorgereferent Johannes Capek über<br />

Gesundenuntersuchungen sowie die Bedeutung<br />

der Gruppendynamik.<br />

30 Prozent<br />

der Wiener<br />

Kinder<br />

können<br />

nicht rückwärtsgehen,<br />

60 Prozent<br />

sind nicht in<br />

der Lage, auf<br />

einem Bein<br />

zu hüpfen.<br />

Hainz: „Ob<br />

Schutzausrüstungen<br />

oder Eignungsuntersuchungen<br />

– so<br />

ziemlich alles, was<br />

Arbeitsmediziner machen,<br />

ist Prävention<br />

und Vorsorge“<br />

Salutogenese<br />

Das Verständnis von Gesundheit<br />

und Krankheit hat in den vergangenen<br />

Jahren und Jahrzehnten eine<br />

grundlegende Veränderung durchlaufen.<br />

„Warum wird der Mensch<br />

krank?“ Diese Frage dominierte<br />

Jahrtausende lang die Medizingeschichte.<br />

Doch vor 30 Jahren fragte<br />

der US-amerikanische Medizinsoziologe<br />

Aaron Antonovsky<br />

(1923–1994) erstmals: „Was hält<br />

den Menschen gesund?“ Anders<br />

gefragt: Welche Faktoren beeinflussen<br />

die Gesundheit positiv und wie<br />

lässt sich die Gesundheit erhalten?<br />

Damit war das Konzept der Salutogenese<br />

geschaffen, das längst<br />

Einzug in die Gesundheitsvorsorge<br />

gehalten hat. Demnach bedeutet<br />

Prävention heute nicht nur die<br />

Warnung vor Krankmachendem,<br />

sondern auch die Förderung von<br />

Gesundmachendem. Auch die<br />

jüngsten Forderungen des Präsidenten<br />

der Ärztekammer entspringen<br />

diesem Geist: Walter Dorner<br />

wünscht sich mehr Schulsport<br />

und verpflichtende Gesundheits-<br />

und Ernährungslehre. Dass er zur<br />

Verwirklichung dieser Vorschläge<br />

die Einführung der Ganztagesschule<br />

fordert, macht deutlich, dass Gesundheitsförderung<br />

nicht nur eine<br />

Sache der Gesundheitspolitik im<br />

engeren Sinne ist.<br />

10_2011 doktor in wien 23


service Kongresse<br />

nOVEMBEr 2011<br />

Herbsttagung 2011 der Österreichischen gesellschaft<br />

für pathologie / Iap austria<br />

Ort: Fachhochschule St. Pölten<br />

3100 St. Pölten, Matthias-Corvinus-Straße 15<br />

Termin: 3. – 8.11.2011<br />

Thema: Leber – Galle – Pankreas<br />

leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Roland Sedivy<br />

Informationen: Österreichische Gesellschaft für<br />

Pathologie und Österreichische Division der IAP, c/o Karin<br />

Lichtenegger, Sekretariat der ÖGP, Institut für Pathologie,<br />

8036 Graz, Auenbruggerplatz 25, Tel.: +43/316/385 816 29<br />

Fax: +43/316/385 34 32, E-Mail: office@pathology.at<br />

Fortbildungskurs - „Onkologie in klinik und praxis“<br />

Intensivseminar<br />

Ort: Wilhelminenspital, 1160 Wien, Montleartstraße 37<br />

Termin: 7. – 9.11.2011<br />

Wissenschaftliche leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinz<br />

Ludwig, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung - Zentrum<br />

für Onkologie und Hämatologie, Wilhelminenspital<br />

Information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-41 DW, Fax:<br />

+43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Verkehrsmedizinische schulung<br />

Ort : Ärztekammer für Oberösterreich<br />

4010 Linz, Dinghoferstraße 4<br />

Termin: 10.11.2011: Auffrischungskurs<br />

13. – 14.4.2012: Verkehrsmedizinische Grundschulung<br />

Information: Ärztekammer für Oberösterreich, 4010 Linz,<br />

Dinghoferstraße 4, Tel.: +43/732/783 660-314 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: schander@medak.at<br />

www.medak.at<br />

Zahnärztliche Fortbildungstage rust für Ärzte und assistentInnen<br />

der ÖgZMk Burgenland in Zusammenarbeit<br />

mit dem ZaFI (Zahnärztliches Fortbildungsinstitut)<br />

Ort: Seehotel Rust, 7071 Rust, Am Seekanal 2-4<br />

Termin: 11. – 13.11.2011<br />

Themen: Prophylaxe Teamtag, Herbsttagung Rust – Lust<br />

auf Rust, Schwerpunktthema u.a.: Parodontologie<br />

Veranstalter: Dr. Herbert Haider, Dr. Edzard Johann<br />

Stadler, DDr. Franz Karl Tuppy<br />

Information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-418DW, Fax:<br />

+43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

39. Jahrestagung der Österreichischen diabetes<br />

gesellschaft (Ödg)<br />

Ort: Salzburg, Salzburg Congress<br />

Termin: 17. – 19.11.2011<br />

Veranstalter und Organisation: Prim. Univ.-Doz. Dr.<br />

Raimund Weitgasser, Univ.-Doz. Dr. Bernhard Paulweber<br />

leitthema: „Diabetes mellitus – Fortschritt durch neue<br />

Herausforderungen in Diagnostik und Therapie“<br />

anmeldung: Mondial Congress & Events, 1040 Wien,<br />

Operngasse 20 b, Tel.: +43/1/ 588 04-0, Fax: +43/1/588<br />

04-185 DW, E-Mail: oedg11@mondial-congress.com<br />

24 doktor in wien 10_2011<br />

2 nd Hands-On WOrksHOp On VEnOus dIsEasE<br />

European Venous Forum<br />

Ort: Eventhotel Pyramide, 2331 Vösendorf, Parkallee 2<br />

Termin: 20. – 22.10. 2011<br />

Organisation: Bo Eklöf, Peter Neglén, Andrew Nicolaides, Jan Christenson, Alfred<br />

Obermayer, Bernhard Partsch<br />

Information: EVF was founded in Lyon, France in 2000. The objective is to develop<br />

education, scientific knowledge, research and clinical expertise of the highest<br />

quality and establish standards in the field of venous disease. The EVF is under the<br />

auspices of the Union Internationale de Phlebology and the International Union of<br />

Angiology. Membership is wide and open to anyone who has an interest in the field<br />

irrespective of medicine discipline.<br />

www.europeanvenousforum.org/evfc2011/evfc_2011_sc_progr.htm<br />

TEacHIng THE FuTurE – VIEnna scHOOl OF clInIcal rEsEarcH<br />

Ort: Vienna School of Clinical Research (VSCR), 1030 Wien, Kölblgasse 10<br />

Termine:<br />

7. – 11.11.2011: Health Outcomes Research: Evidence-based Decision Making for<br />

Pricing and Reimbursement: from Theory to Practice (base course)<br />

14. – 15.11.2011: Applying Good Clinical Practice<br />

17. – 18.11.2011: Ethical Aspects of Clinical Research<br />

21. – 24.11.2011: Publication Workshop: How to Write a Biomedical Research<br />

Paper<br />

30.1. – 3.2.2012: Health Outcomes Research: From Licensing to Reimbursement –<br />

How to Design your Studies<br />

5. – 6.3.2012: Introduction to Clinical Research<br />

7. – 9.3.2012: Introduction to Biostatistics<br />

19. – 23.3.2012: Health Outcomes Research: Systematic Reviews for HTA and<br />

Reimbursement Decisions<br />

2. – 4.4.2012: Project Management in Clinical Research<br />

18. – 20.4.2012: Introduction to Clinical Epidemiology<br />

7. – 11.5.2012: Health Outcomes Research: Evidence Based Medicine and<br />

Implementation – Toolkit<br />

Informationen: Vienna School of Clinical Research (VSCR), 1030 Wien, Kölblgasse<br />

10, Tel.: +43/1/713 40 51-0, Fax: +43/1/713 40 51-99 DW, E-Mail: vscr@vscr.at<br />

www.vscr.at<br />

7. updaTE HErZ und nIErE<br />

Ort: Palais Ferstel, 1010 Wien, Strauchgasse 4<br />

Termin: 19.11.2011<br />

Veranstalter: Univ.-Prof. Dr. Walter H. Hörl, Univ.-Prof. Dr. Thomas Stefenelli,<br />

Univ.-Prof. Dr. Bruno Watschinger<br />

Information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-32 DW, Fax: +43/1/331 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

METHOdIk klInIscHEr prüFung In dEr OnkOlOgIE<br />

14. Zentraleuropäisches seminar<br />

Ort: Palais Strudlhof, 1090 Wien, Pasteurgasse 1<br />

Termin: 24. – 26.11.2011<br />

patronat: Deutschsprachig-Europäische Schule für Onkologie (DESO)<br />

Veranstalter: ACR-ITR VIEnna / LBI-ACR VIEnna – LB-CTO<br />

seminarleitung: Univ.-Prof. Dr. Christian Dittrich<br />

Information: Angewandte Krebsforschung – Institution für Translationale<br />

Forschung Wien (ACR-ITR VIEnna), c/o 1070 Wien, Bernardgasse 24/2<br />

Tel.: +43/1/523 35 94, Fax: +43/1/523 35 944, E-Mail: ch.dittrich@chello.at<br />

www.acr-itr-vienna.at


ZaFI – ZaHnÄrZTlIcHE FOrTBIldung<br />

Zahnärztliche Fortbildung der landeszahnärztekammer für Wien<br />

1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW<br />

Fax: 13 DW, E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, girkinger@zafi.at<br />

schwerpunkt Implantologie<br />

Implantologie Live OP – Kurse – Planungs-Jour-fixe<br />

Dr. Christian Schober, Wien<br />

Kursserie 2: 25.11.2011, jeweils 14.00 – 17.00 Uhr<br />

kieferorthopädische studiengruppe<br />

Dr. Doris Haberler, Wien, Dr. Michael Meissl, Wien<br />

3.11., 1.12.2011, jeweils 19.00 – 21.00 Uhr<br />

diplom-ausbildung kFO<br />

DDr. Alexandra Bodmann, Wien<br />

4. – 6.11., 2. – 4.12.2011, 20. – 22.1., 17. – 19.2., 16. – 18.3.2012,<br />

jeweils 9.00 – 18.00 Uhr<br />

kompaktkurs kinderzahnheilkunde Österreich<br />

Block 1 – Grundlagen und spezielle Behandlungstechniken<br />

Hubertus van Waes, Roberto Städtler, uvm.<br />

19. – 22.10.2011<br />

der alternde patient – Vom goldenen Herbst zum harten Winter<br />

Dr. Kurt Riemer, Wien<br />

12.11.2011, 9.00 – 18.00 Uhr<br />

labortechnik-Zahnersatz (seminar für assistentinnen)<br />

Univ.-Ass. DDr. Martin Krainhöfner, Wien<br />

18. – 19.11.2011, jeweils 8.30 – 17.30 Uhr<br />

Hands on kurs : direkte komposite in Front- und seitenzähnen. der Weg von<br />

einfachen Füllungen zu ästhetisch und funktionell perfekten restitutionen<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart, München<br />

2. – 3.12.2011<br />

ÖsTErrEIcHIscHE gEsEsEllscHaFT Für InTErnIsTIscHE angIOlOgIE<br />

6. sailersymposium mit Workshop der Vereinigung der primarärzte und<br />

ärztlichen direktoren des landes steiermark<br />

Ort: Hörsaalzentrum der Medizinischen Universität Graz<br />

Termin: 25. – 26.11.2011<br />

Veranstalter: Univ.-Prof. Dr. Paul Alexander Kyrle, Univ.-Ass. Dr. Thomas Gary<br />

Themen: PAE, PAH, Paraneoplastische VTE, Interventionelle Angiologie, Hot topics:<br />

NAST; Carotisstenose<br />

Informationen: Programmanforderung und Fachausstellung – Medizinische Ausstellungs-<br />

und Werbegesellschaft, 1010 Wien, Freyung 6, , Tel.: +43/1/536 63-48<br />

DW, Fax: +43/1/535 60 16, E-Mail: maw@media.co.at<br />

kongressanmeldung: Ärztezentrale Med.Info, 1010 Wien, Helferstorferstraße 4<br />

Tel.: +43/1/531 16-48 DW, Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: iris.bobal@media.co.at<br />

sEMInar TaucHMEdIZIn<br />

Ort: ab Hurghada (Nordtour-Tiran), ab Marsa Alam (Südtour)<br />

Termine: 3. – 4.11.2011, 10. – 17.11.2011<br />

Themen: Grundlagen der Tauchmedizin, Tauchunfälle, Dekompressionserkrankung,<br />

Dysbare Verletzungen, Bergung, Rettungskette, O2-Systeme, Notfallversorgung,<br />

Druckkammerbehandlung, Tauchtauglichkeit, Tauchen und chronische <strong>Erkrankungen</strong>,<br />

Asthma und Diabetes, Aspekte des Kindertauchens, Gefährliche Meerestiere, Tauchen<br />

mit Mischgasen, Druckkammerbesuch, Wichtigste Themen der Notfallmedizin<br />

Veranstalter: Ärztekammer für Wien – Sportärztereferat, Österreichische Gesellschaft<br />

für Unterwasser- und Hyperbarmedizin – ÖGUHM<br />

Organisation und anmeldung: Dr. Ulrike Preiml, 1190 Wien, Krottenbachstraße<br />

267/1/11, Tel: +43/676/309 24 80, Tel. + Fax: +43/1/440 34 71<br />

E-Mail: ulrike.preiml@meduniwien.ac.at<br />

Kongresse service<br />

nOVEMBEr BIs dEZEMBEr 2011<br />

dOc On BOard Workshop: notarztrefresher<br />

Ort: Austrian Airlines Trainingcenter<br />

1300 Flughafen Wien, Einfahrtstraße 1-3<br />

Termine:<br />

18. – 20.11.: Workshop MIT Notarztrefresher<br />

19. – 20.11.: Workshop OHNE Notarztrefresher<br />

leiter: Dr. David Gabriel, Dr. Joachim Huber<br />

Informationen: Projekt der EU MEDTRAINING o.G.<br />

1020 Wien, Heinestraße 36/1/6, Tel.: +43/664 /118 89 98<br />

Fax: +43/1/416 50 04, E-Mail: info@doc-on-board.com<br />

www.doc-on-board.com<br />

kardiologische Fortbildungsseminare:<br />

antithrombotische Therapie bei<br />

Herz-kreislauf-<strong>Erkrankungen</strong><br />

Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 Wien, Savoyenstraße 2<br />

Termin: 19.11.2011<br />

leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, Prim. Univ.-Prof.<br />

Dr. Harald Darius<br />

Veranstalter: 3. Medizinische Abteilung mit Kardiologie<br />

und Internistische Notaufnahme des Wilhelminenspitals<br />

gemeinsam mit Vivantes Klinikum Berlin<br />

Information: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-32 DW<br />

Fax: +43/1/331 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

akutmedizin im kindesalter: Verbrennungen –<br />

simulationsmedizin – strahlenexposition<br />

Ort: Donauspital/SMZ Ost, Abteilung für Kinder- und<br />

Jugendchirurgie, Prim. Univ.-Prof. Dr. Alexander Rokitansky,<br />

1220 Wien, Langobardenstraße 122<br />

Termin: 25. – 26.11.2011<br />

kongressleitung: Dr. Karlheinz Langanke<br />

Information: PERI Marketing & Sales Excellence, Veronika<br />

Häusler, Tel.: +43/1/409 52 01, E-Mail: v.haeusler@perimse.at<br />

anmeldung: www.kidsdoc.at/verbrennung2011.html<br />

www.vanswieten.at/verbrennung2011.html<br />

4. Fortbildungskurs 2011 – diagnostik & psychosomatik<br />

funktioneller gastroenterologischer störungen<br />

(FgIs)<br />

Ort: Castellani Parkhotel, 5020 Salzburg, Alpenstraße 6<br />

Termin: 26.11.2011<br />

leiter: Univ.-Prof. Dr. Clemens Dejaco, Dr. Thomas Haas,<br />

Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Miehsler<br />

Information: Ärztezentrale Med. Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-41<br />

Fax: +43/1/531 16-61, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Herzinsuffizienz – update 2011<br />

Ort: FORTE Fortbildungszentrum Elisabethinen Linz<br />

Termin: 2.12.2011<br />

Veranstalter: KH Elisabethinen – Abt. für Kardiologie<br />

Wissenschaftliche leitung: Prim. Dr. Hans Joachim<br />

Nesser, Dr. Christian Ebner<br />

Informationen: Ärztezentrale Med.Info, 1014 Wien,<br />

Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-32 DW<br />

Fax: +43/1/531 16-61 DW, E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

10_2011 doktor in wien 25


service medizin<br />

Onkologie 1<br />

Mit Haarnadeltechnik<br />

gegen Leukämie<br />

Mit einer „Haarnadeltechnik“ gegen Krebs: Wissenschafter haben mit diesem Verfahren<br />

auf dem Umweg über die Identifizierung einer strategischen Schwachstelle<br />

von Tumorzellen einen neuen möglichen Wirkstoff gegen die akute-myeloische<br />

Form der Leu kämie gefunden und auch bereits erfolgreich an Mäusen getestet.<br />

► Dieser Erfolg gelang Wissenschaftern<br />

in den USA. Federführend<br />

dabei war allerdings Johannes<br />

Zuber, nun Gruppenleiter am Institut<br />

für Molekulare Pathologie (IMP) in<br />

Wien. Der Hintergrund: Die akutemyeloische<br />

Leukämie ist eine aggressive<br />

Form der Leukämie, die bei 70<br />

Prozent der Patienten nicht beherrschbar<br />

ist. Eine neue Therapiemöglichkeit<br />

steht nun in Aussicht – entdeckt durch<br />

eine in der klassischen Tumorforschung<br />

ungewöhnliche Herangehensweise:<br />

Gesucht wurde weniger nach<br />

dem Auslöser der Leukämie als vielmehr<br />

nach einer „genetischen Achillesferse“,<br />

einer Schwachstelle des<br />

Krebses. Gefunden wurde dabei das<br />

Gen Brd4. Mit einem ebenfalls bereits<br />

entwickelten Inhibitor gegen dieses<br />

Protein konnten erste Erfolg versprechende<br />

Resultate erzielt werden, teilte<br />

das IMP am 2. August 2011 in einer<br />

Aussendung mit.<br />

Gelungen ist die Entdeckung Wissenschaftern<br />

aus dem Cold Spring Harbor<br />

Laboratory in New York, allen voran<br />

Zuber. Er hat mittlerweile am IMP in<br />

Wien eine eigene Forschungsgruppe<br />

etabliert. Kooperationspartner war sein<br />

früherer Kollege Junwei Shi.<br />

„Der neue Wirkstoff-Kandidat zeigte<br />

sich nicht nur sehr wirksam gegen<br />

Leukämiezellen, sondern scheint in<br />

bisherigen Tests gesunden, nicht entarteten<br />

Körperzellen kaum zu schaden“,<br />

erklärte Christopher Vakoc, der<br />

das Team in Cold Spring Harbor leitete.<br />

Zuber erklärt die innovative Herangehensweise<br />

so: „Krebs ist ganz klar<br />

eine genetisch bedingte Erkrankung.<br />

Es ist aber nicht unbedingt notwendig,<br />

sich jede Mutation im Detail anzusehen.<br />

Wir haben uns mehr dafür<br />

26 doktor in wien 10_2011<br />

Umfangreiche<br />

Tests<br />

zeigten,<br />

dass JQ1 die<br />

Chromatinbindung<br />

von Brd4<br />

komplett<br />

blockiert<br />

und dadurch<br />

tödlich für<br />

Leukämie<br />

und möglicherweise<br />

auch andere<br />

Krebsarten<br />

ist.<br />

Zuber: „Wir haben<br />

uns mehr dafür interessiert,<br />

von welchen<br />

Genen ein Tumor<br />

abhängig ist, was ihn<br />

am Leben hält“<br />

interessiert, von welchen Genen ein<br />

Tumor abhängig ist, was ihn am Leben<br />

hält. Zum Beispiel wissen wir, dass die<br />

Chromatinanteile, die regulieren, wie<br />

die DNA abgelesen wird, in Leukämie<br />

und anderen Krebszellen stark verändert<br />

sind.“ Die dafür verantwortlichen<br />

Gene wurden deshalb als mögliche<br />

Therapieansätze systematisch getestet,<br />

heißt es jetzt in einer Online-Publikation<br />

von Nature.<br />

„Achillesferse gefunden“<br />

Durchgeführt wurden diese Untersuchungen<br />

an einer besonders hartnäckigen<br />

Form der akuten-myeloischen<br />

Leukämie, die meist unempfindlich<br />

gegenüber Chemotherapie ist und<br />

nicht geheilt werden kann. Für die systematische<br />

Analyse von 243 bekannten<br />

Chromatinregulatoren nutzten die<br />

Wissenschafter die „Hairpin-Technologie“,<br />

die Zuber als Postdoktorand im<br />

Labor des Wissenschafters Scott Lowe<br />

in Cold Spring Harbor für Studien in<br />

Tumormodellen optimiert hatte. Dabei<br />

werden kleine RNA-Moleküle,<br />

die aussehen wie Haarnadeln, dazu<br />

verwendet, um größere Moleküle der<br />

messenger-RNA (mRNA) zu zerstören.<br />

Die mRNA ist zuständig für die Über-<br />

tragung der Information vom Erbgut<br />

(DNA) zum Ribosom („Proteinfabrik“).<br />

Wird sie zerstört, kann das betreffende<br />

Gen nicht in Protein umgesetzt werden<br />

und ist somit „ausgeschaltet“.<br />

Bei einem Gen, Brd4, war der Erfolg<br />

besonders drastisch. Die Unterdrückung<br />

des Gens führte zum sofortigen<br />

Teilungsstopp, ja sogar zum Tod<br />

von Leukämiezellen, verlangsamte so<br />

das Fortschreiten der Krankheit und<br />

verlängerte damit die Lebenszeit von<br />

an Leukämie erkrankten Mäusen signifikant.<br />

„Mit Brd4 haben wir die<br />

Achillesferse dieser Leukämieform<br />

gefunden“, sagte Zuber. Brd4 reguliert<br />

wiederum das Myc-Gen, das als Onkogen<br />

an der Entstehung von 50 Prozent<br />

aller Krebsarten beteiligt ist und<br />

offenbar auch die Leukämiezellen am<br />

Leben hält.<br />

Zufälligerweise wurde von James<br />

Bradner am Bostoner Dana-Farber<br />

Cancer Institut genau gegen das entscheidende<br />

Gen Brd4 vor Kurzem<br />

der Inhibitor JQ1 entwickelt. Umfangreiche<br />

Tests zeigten, dass JQ1 die<br />

Chromatinbindung von Brd4 komplett<br />

blockiert und dadurch tödlich für Leukämie<br />

und möglicherweise auch andere<br />

Krebsarten ist. �


Onkologie 2<br />

MTC: Sauerstoffmangel „hilft“ Metastasen<br />

Pathologen der Medizinischen Universität Wien haben herausgefunden,<br />

wie es beim medullären Schilddrüsenkarzinom zu Metastasen kommt.<br />

Offenbar spielt dabei Sauerstoffmangel im Tumor eine Rolle.<br />

► Schilddrüsenkrebs ist die häufigste<br />

endokrine Krebsart („Hormondrüsenkrebs“).<br />

In Österreich erkranken<br />

jährlich ungefähr 500<br />

Menschen an dieser Tumorart, die sich<br />

in der Regel gut therapieren lässt. Das<br />

ist aber beim medullären Schilddrüsenkarzinom<br />

(MTC; Medullary<br />

Thyroid Carcinoma) nicht der Fall. Dabei<br />

handelt es sich um zwar langsam<br />

wachsende, aber trotzdem häufig metastasierende<br />

bösartige Veränderungen<br />

der Schilddrüse. Aufgrund seines langsamen<br />

Wachstums zeigt die bei den anderen<br />

Formen von Schilddrüsenkrebs<br />

gut wirksame Strahlen- und Chemotherapie<br />

kaum Wirkung. Die Chirurgie<br />

bleibt die einzige Möglichkeit. Peter<br />

Birner: „Bei<br />

Metastasen des<br />

MTC hat man keine<br />

Möglichkeiten zur<br />

Behandlung und ist<br />

eigentlich zum Zuschauen<br />

verurteilt“<br />

medizin service<br />

Onkologie 3<br />

Mechanismus in Tumorgefäßentstehung entdeckt<br />

Wissenschafter haben neben dem Aussprießen von Gefäßen in Tumoren<br />

zur Sicherstellung der Blut- und Sauerstoffversorgung einen neuen<br />

Mechanismus entdeckt, durch den der Tumor seine Gefäßversorgung sichert.<br />

► Kaum ein Wissenschafter hat<br />

die Onkologie der vergangenen<br />

zwei Jahrzehnte so beeinflusst wie der<br />

US-Forscher Judah Folkman: Bereits<br />

1971 zeigte er, dass jedes Wachstum<br />

von bösartigen Tumoren ab einer gewissen<br />

Masse von einer eigenen Blutversorgung<br />

abhängig ist. Dazu müssten<br />

auf jeden Fall von außen Blutgefäße<br />

durch den Reiz des Vaskularen<br />

Endothelialen Gefäßwachstumsfaktor<br />

(VEGF) in den Tumor einwachsen. Die<br />

Konsequenz: Mit monoklonalen Antikörpern<br />

wie Bevacizumab oder synthetischen<br />

Molekülen entwickelten<br />

Pharmakonzerne Wirkstoffe, die über<br />

die Hemmung von VEGF diese Angiogenese<br />

und damit das Tumorwachstum<br />

blockieren können.<br />

Birner vom Klinischen Institut für Pathologie<br />

der MUW: „Bei Metastasen<br />

des MTC hat man keine Möglichkeiten<br />

zur Behandlung und ist eigentlich zum<br />

Zuschauen verurteilt.“<br />

In der neuen Studie konnte nachgewiesen<br />

werden, dass eine Unterversorgung<br />

des Tumors mit Sauerstoff (Hypoxie)<br />

in engem Zusammenhang mit<br />

einer spezifischen Umwandlung des<br />

Bindegewebes, das den Tumor umgibt<br />

(Stroma), steht. Oskar Koperek, Leiter<br />

der Arbeitsgruppe „Endokrine Pathologie“<br />

am Institut: „Dass diese relativ<br />

langsam wachsenden Tumore Hypoxie<br />

aufweisen, war für uns eine große<br />

Über raschung. Eigentlich geht man davon<br />

aus, dass prinzipiell nur bei schnell<br />

Balazs Döme, der Letztautor der neuen<br />

Studie (Erstautor: Sandor Paku vom<br />

Institut für Pathologie und Experimentelle<br />

Krebsforschung der Semmelweis-<br />

Universität in Budapest) und derzeit<br />

im Forschungslabor der Klinische Abteilung<br />

für Herz-Thoraxchirurgie der<br />

Wiener Universitätsklinik für Chirurgie:<br />

„Es zeigte sich, dass das nicht der<br />

einzige Weg von Gefäßneubildung in<br />

Tumoren sein kann.“ Wirkstoffe wie<br />

Bevacizumab, et cetera sind offenbar<br />

eben nicht „perfekt“ in der Verhinderung<br />

dieser Abläufe.<br />

Die Wissenschafter implantierten<br />

deshalb Labormäusen Dickdarmkarzinomzellen<br />

und beobachteten dann die<br />

Entstehung von neuen Blutgefäßen im<br />

Tumor per Elektronen- beziehungswei-<br />

Döme: „Anti-Angiogenese-Therapien<br />

sollte man auf den<br />

speziellen Typ der<br />

Gefäßneubildung<br />

ausrichten, der in<br />

einem Tumor jeweils<br />

maßgeblich ist“<br />

wachsenden Tumoren eine Unterversorgung<br />

mit Sauerstoff auftritt. Bei<br />

MTC ist genau das Gegenteil der Fall.“<br />

Auf der Suche nach dem Mechanismus<br />

für diese hypoxische Erscheinungsform<br />

wurden die Forscher fündig: Bei<br />

einem Teil der Tumore fanden sich<br />

Mutationen des sogenannten Von-<br />

Hippel-Lindau-Gens, die bei medullären<br />

Schilddrüsenkarzinomen bisher<br />

nicht bekannt waren und offenbar die<br />

Hypoxie auslösen. Da man Hypoxiepathways<br />

(Mechanismen, die durch<br />

Sauerstoffunterversorgung aktiviert<br />

werden und den Krebs aggressiver machen)<br />

medikamentös blockieren kann,<br />

könnte dies eine neue Therapieoption<br />

für Patienten darstellen. �<br />

se konfokaler Mikroskopie. Das erste<br />

Ergebnis: Sie entdeckten einen neuen<br />

Mechanismus, wie sich Venen einrollen<br />

und so verdoppeln können.<br />

Döme: „Wenn man im Tiermodell mit<br />

dem Angiogenese-Hemmer Vatalanib<br />

behandelt und so den ersten und vom<br />

VEGF abhängigen Mechanismus für<br />

die Bildung von Blutgefäßen hemmt,<br />

schaltet der Tumor offenbar zunehmend<br />

auf den zweiten Mechanismus<br />

um.“ Die Wissenschafter nannten diese<br />

Abläufe „inverses Aussprießen von<br />

Gefäßen“.<br />

Die Wissenschafter: „Deshalb sollte<br />

man wahrscheinlich Anti-Angiogenese-<br />

Therapien auf den speziellen Typ der<br />

Gefäßneubildung ausrichten, der in<br />

einem Tumor jeweils maßgeblich ist.“ �<br />

10_2011 doktor in wien 27


service medizin<br />

Psychische Krankheiten<br />

900.000 Menschen in Österreich<br />

erhalten Psychopharmaka<br />

Die Österreicher leiden zunehmend an psychischen <strong>Erkrankungen</strong>:<br />

Innerhalb eines Jahres (2009) nahmen 900.000 Menschen wegen<br />

solcher Beschwerden Leistungen der Krankenversicherung in Anspruch.<br />

840.000 Personen erhielten Psychopharmaka verschrieben.<br />

► Die Zahlen stiegen zwischen<br />

2007 und 2009 stark an. Das ergibt<br />

sich aus einer neuen „Ist-Analyse:<br />

Psychische Gesundheit“, die vom<br />

Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />

und der Salzburger<br />

Gebietskrankenkasse erstellt<br />

wurde. Jetzt soll eine „Strategie Psychische<br />

Gesundheit“ entwickelt werden.<br />

„Was uns betroffen macht, ist die hohe<br />

Wachstumsdynamik. Im Jahr 2009<br />

waren ungefähr 78.000 Versicherte der<br />

Gebietskrankenkassen aufgrund von<br />

psychischen Diagnosen arbeitsunfähig.<br />

Die Zahl der Krankenstände wegen<br />

psychischer Diagnosen stieg von 2007<br />

bis 2009 um 22 Prozent, die Zahl der<br />

Krankenstände wegen körperlich bedingter<br />

Krankheiten um 10 Prozent“,<br />

sagte Christoph Klein, Generaldirektor-<br />

Stellvertreter des Hauptverbands. Das<br />

schlagendste Beispiel: Während im<br />

Jahr 2009 in etwa 900.000 Patienten<br />

auf Kassenkosten wegen psychischer<br />

<strong>Erkrankungen</strong> versorgt wurden, waren<br />

es im Jahr 2006 noch um ungefähr<br />

100.000 weniger.<br />

Insgesamt machten die Kosten für die<br />

Krankenbehandlung im Bereich der<br />

psychischen <strong>Erkrankungen</strong> ungefähr<br />

750 Millionen Euro aus. Klein: „Die<br />

Krankenstände wegen psychischer <strong>Erkrankungen</strong><br />

sind nur 2,5 Prozent der<br />

Fälle. Aber im Durchschnitt dauert<br />

ein solcher Krankenstand 40 Tage, ein<br />

Krankenstand wegen somatischer Erkrankung<br />

hingegen im Durchschnitt elf<br />

Tage.“ Die Aufwendungen für Krankengeld<br />

beliefen sich auf ungefähr 70 Millionen<br />

Euro. Somit machten 2,5 Prozent<br />

der Krankenstandsfälle 15,7 Prozent des<br />

gesamten Krankengeldvolumens aus.<br />

Die durchschnittlichen Krankengeld-<br />

28 doktor in wien 10_2011<br />

„Im Jahr<br />

2009 betrugen<br />

die<br />

Ausgaben<br />

für Psychopharmaka<br />

in etwa 250<br />

Millionen<br />

Euro und<br />

für niedergelassene<br />

Psychiater<br />

31 Millionen<br />

Euro.“<br />

Klein: „2,5 Prozent<br />

der Krankenstandsfälle<br />

machen 15,7<br />

Prozent des gesamtenKrankengeldvolumens<br />

aus“<br />

kosten aufgrund von psychischen Diagnosen<br />

beliefen sich pro Fall auf 1750<br />

Euro, jene wegen physischer <strong>Erkrankungen</strong><br />

auf durchschnittlich 730 Euro.<br />

Psychische <strong>Erkrankungen</strong> sind laut<br />

den Daten der Sozialversicherung auch<br />

stark altersspezifisch. Klein: „Mehr als<br />

die Hälfte der 900.000 Betroffenen<br />

sind älter als 60 Jahre.“ Derzeit machen<br />

psychische <strong>Erkrankungen</strong> unter den<br />

Ursachen für krankheitsbedingte Frühpensionierungen<br />

bereits 32 Prozent aus.<br />

Im Jahr 2005 waren es noch 24 Prozent.<br />

Hohe Arzneimittelkosten<br />

Die bei psychischen <strong>Erkrankungen</strong> lange<br />

Krankheitsdauer – oft handelt es sich<br />

um chronische Leiden –, bessere Behandlungsmöglichkeiten<br />

und auch offenbar<br />

vermehrte Bewusstseinsbildung<br />

in der Bevölkerung schlagen natürlich<br />

auch auf die Kosten der Krankenkassen<br />

durch.<br />

Klein dazu: „Im Jahr 2009 betrugen die<br />

Ausgaben für Psychopharmaka in etwa<br />

250 Millionen Euro, für niedergelassene<br />

Psychiater 31 Millionen Euro, für<br />

psychotherapeutische Behandlungen<br />

63 Millionen Euro und für sonstige<br />

ärztliche Leistungen 100 bis 150 Millionen<br />

Euro.“ Weiters dürften die<br />

Krankenversicherungen über ihre Zahlungen<br />

für die Spitäler in etwa 70 Millionen<br />

Euro pro Jahr für die stationäre<br />

Versorgung psychisch Kranker aufwenden,<br />

wird geschätzt.<br />

Im Jahr 2009 erhielten ungefähr<br />

840.000 Menschen in Österreich Psychopharmaka<br />

verschrieben. Der Anteil<br />

der Antidepressiva betrug hier ungefähr<br />

zwei Drittel, 18 Prozent waren Antipsychotika,<br />

22 Prozent Tranquilizer.<br />

Psychisch Kranke sind in Österreich<br />

offenbar zum überwiegenden Teil in<br />

Versorgung beim Allgemeinmediziner.<br />

68 Prozent der Erstverschreibungen<br />

von Arzneimitteln erfolgen beim Allgemeinmediziner.<br />

Langzeit- beziehungsweise<br />

Dauerverschreibungen machen<br />

zwischen 50 und 60 Prozent der medikamentösen<br />

Therapien aus.<br />

Nach dem Scheitern des ehemals geplanten<br />

Abschlusses eines Gesamtvertrags<br />

zwischen Sozialversicherung<br />

und Psychotherapeuten im Jahr 2000<br />

beschlossenen die Krankenversicherungen,<br />

jeweils auf Länderebene und<br />

zumeist im Rahmen von Vereinbarungen<br />

mit Versorgungsvereinen, eine<br />

psychotherapeutische Versorgung<br />

aufzubauen. Von in Österreich tätigen<br />

ungefähr 7000 Psychotherapeuten arbeiten<br />

in etwa 2000 (auch) im Rahmen<br />

solcher Modelle. Es werden pro Jahr<br />

derzeit ungefähr 500.000 Therapiestunden<br />

bereitgestellt. �<br />

Zahlen & Fakten<br />

Psychische<br />

<strong>Erkrankungen</strong><br />

900.000 Betroffene<br />

34.000 10- bis 19-jährige<br />

400.000 20- bis 60-jährige<br />

466.000 über 60-jährige<br />

Psychopharmaka-Konsum<br />

840.000 Personen<br />

(davon 2/3 Antidepressiva)<br />

Krankenstandsdauer Schnitt<br />

Körperlich Kranke 11 Tage<br />

Psychisch Kranke 40 Tage<br />

Kosten 2009 in Mio. Euro<br />

Psychopharmaka 250 Mio.<br />

Psychotherapie 63 Mio.<br />

Grafik:© APA, Quelle: APA/HV


Depressionen<br />

Neues atypisches Neuroleptikum zugelassen<br />

Eines der bedeutendsten medizinischen Probleme der Gegenwart:<br />

Depressionen. Sie gehören früh und effektiv behandelt. Ratschläge wie<br />

„Reiß‘ Dich zusammen!“ sind jedenfalls unangebracht.<br />

► Laut dem Vorstand der Wiener<br />

Universitätsklinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, Siegfried Kasper,<br />

wird weltweit die Bedeutung von<br />

neurologischen und psychiatrischen<br />

<strong>Erkrankungen</strong> krass unterschätzt.<br />

„Neuropsychiatrische <strong>Erkrankungen</strong><br />

sind für 28 Prozent der ‚verlorenen<br />

Lebensjahre‘ verantwortlich. Herz-<br />

Kreislauf-<strong>Erkrankungen</strong> haben an der<br />

Krankheitslast der Weltbevölkerung im<br />

Vergleich dazu einen Anteil von 22 Prozent,<br />

Krebsleiden einen Anteil von 11<br />

Prozent“, betonte er am 16. Juni 2011<br />

bei einer Pressekonferenz in Wien.<br />

Depressionen sind auch nicht mit dem<br />

„Modebegriff“ Burn-out zu verwechseln.<br />

Kasper: „Burn-out mag jeder haben. Da<br />

Hofmann: „Von 4,1<br />

Millionen Patienten<br />

gehen nur zwei<br />

Millionen zum Arzt,<br />

840.000 Patienten<br />

bekommen ein<br />

Medikament“<br />

Parkinson<br />

VPS35 kann Spätform der Erkrankung auslösen<br />

Neues Risiko-Gen: Einem Forscherteam der Wiener Universitätsklinik<br />

für Neurologie ist es gelungen, ein Gen zu identifizieren, das bei der<br />

Parkinsonerkrankung mutiert ist.<br />

► Es handelt sich um die sechste<br />

Erbanlage, von der Wissenschafter<br />

wissen, dass sie mit der „Schüttellähmung“<br />

in Verbindung steht. Forschungsleiter<br />

Alexander Zimprich:<br />

„Damit sind wir in der Erforschung von<br />

Parkinson einen bedeutenden Schritt<br />

weiter.“<br />

Bei der Erbanlage handelt es sich um<br />

das VPS35-Gen. „VPS35 gehört zu den<br />

drei Genen, die einen spät beginnenden<br />

Parkinson verursachen, so um die 60<br />

Jahre“, erklärte der Wissenschafter in<br />

einer Aussendung der Medizinischen<br />

Universität Wien. Die Wissenschafter<br />

haben in den vergangenen Jahren bereits<br />

ein anderes dominant vererbtes<br />

Parkinson-Gen entdeckt: LRRk2 im<br />

Jahr 2004. Außerdem haben sie meh-<br />

ist ‚wer anderer schuld‘.“ Das Problem –<br />

zum Beispiel bei der unipolaren Depression<br />

– ist aber, so der stellvertretende<br />

Vorstand der Grazer Universitätsklinik<br />

für Psychiatrie, Peter Hofmann: „Von<br />

4,1 Millionen Patienten gehen nur zwei<br />

Millionen zum Arzt, 840.000 Patienten<br />

bekommen ein Medikament.“ Doch<br />

auch bei den modernen Antidepressiva<br />

gibt es 30 bis 40 Prozent der Behandelten,<br />

die nicht ausreichend ansprechen.<br />

Symptomfreiheit ist nur bei 30 bis 40<br />

Prozent zu erreichen. Mit jedem nicht<br />

effizient verlaufenden Behandlungsversuch<br />

steigt gleichzeitig die Rückfallrate<br />

auf bis zu 50 Prozent.<br />

Für eine Verstärkung der Wirksamkeit<br />

der antidepressiven Therapie kann<br />

rere Erbanlagen, die für das Restless-<br />

Leg-Syndrom, für Fieberkrämpfe in der<br />

Kindheit und Epilepsie verantwortlich<br />

sind, identifiziert.<br />

Ausgangspunkt der aktuellen Forschungsarbeit,<br />

die jetzt im American<br />

Journal of Human Genetics veröffentlicht<br />

wurde, war eine österreichische Familie<br />

mit insgesamt sieben von Morbus<br />

Parkinson betroffenen Personen, die an<br />

der Abteilung Neurologie und Psychiatrie<br />

des Krankenhauses der Stadt Linz<br />

seit mehreren Jahren betreut werden.<br />

Mithilfe einer erst seit Kurzem verfügbaren<br />

Sequenziertechnologie wurden<br />

sämtliche proteinkodierenden DNA-<br />

Abschnitte von zwei betroffenen Familienmitgliedern<br />

komplett entschlüsselt.<br />

Diesen Vorgang nennt man „Next<br />

Zimprich: „Mit der<br />

,Next Generation‘-<br />

Parallel-Sequenzierung<br />

konnten<br />

wir mehr als 30 MillionenDNA-Einzelbausteine<br />

innerhalb<br />

von wenigen Tagen<br />

analysieren“<br />

medizin service<br />

die Dosis von Antidepressiva erhöht<br />

werden. Heikler – so Hofmann – ist<br />

der bloße Umstieg von einem Antidepressivum<br />

auf ein anderes. Schon<br />

seit längerer Zeit wurden in der Behandlung<br />

von Psychosen eingesetzte<br />

Medikamente (Neuroleptika) aufgrund<br />

von diesbezüglichen Erfahrungen als<br />

zusätzliche Therapie bei sonstigem<br />

Behandlungsversagen verwendet.<br />

Ein neueres atypisches Neuroleptikum<br />

hat jetzt dafür eine Zulassung für<br />

diese Anwendung durch die Europäische<br />

Arzneimittelagentur EMA erhalten.<br />

Hofmann: „Damit hat man<br />

bei mehr als 50 Prozent der Patienten<br />

doch noch einen nachhaltigen Therapieerfolg.“<br />

�<br />

Generation“-Parallel-Sequenzierung.<br />

Die Wissenschafter konnten mit der<br />

neuen Methode mehr als 30 Millionen<br />

DNA-Einzelbausteine innerhalb weniger<br />

Tage analysieren. Eine derartig umfassende<br />

Analyse des gesamten Genoms<br />

in so kurzer Zeit wäre vor wenigen<br />

Jahren noch undenkbar gewesen. Bei<br />

jedem der Patienten fanden sich mehr<br />

als 20.000 Gen-Varianten. Nach mehreren<br />

Filterungsprozessen und weiteren<br />

Verfahren blieb am Schluss nur eine<br />

Mutation im VPS35-Gen übrig, die für<br />

die Erkrankung der Familie verantwortlich<br />

sein konnte (VPS35-Asp620Asn).<br />

Die Forscher schätzen den Anteil der<br />

durch dieses Gen verursachten Parkinsonfälle<br />

auf bis zu 1 Prozent aller<br />

Erkrankungsfälle. �<br />

10_2011 doktor in wien 29


service Medizin<br />

Studie belegt:<br />

Gewitter löst keine Migräne aus<br />

Die Erwartungshaltung „Das Wetter schlägt<br />

um, da bekomme ich sicher Migräne“ teilen<br />

viele Menschen, die an Migräne oder anderen<br />

Formen von Kopfschmerzen leiden. Doch so<br />

einfach dürfte es nicht sein, so eine vor Kurzem<br />

publizierte Studie, die an der Wiener Universitätsklinik<br />

für Neurologie in Zusammenarbeit<br />

mit der Zentralanstalt für Meteorologie und<br />

Geodynamik an 238 Patienten durchgeführt<br />

wurde.<br />

Lebensstil überdenken<br />

Die Studie untersuchte den Zusammenhang<br />

zwischen dem Wetter und Migräne. Das<br />

Ergebnis war überraschend, so die Autoren<br />

um Karin Zebenholzer und Christian Wöber<br />

(Leiter der Arbeitsgruppe Kopfschmerz der<br />

Universitätsklinik für Neurologie). Weder<br />

einzelne Wetterfaktoren, wie Temperatur,<br />

Luftdruck, Niederschlag oder Sonnenscheindauer,<br />

noch die typischen in Wien vorkommenden<br />

Großwetterlagen hatten einen<br />

Einfluss auf das Auftreten oder die Dauer<br />

von Migräneattacken oder anderen<br />

Kopfschmerzen.<br />

Besonders auffällig war, dass<br />

auch ein Wetterwechsel nicht<br />

zu einer Zunahme der Migräne<br />

oder Kopfschmerzen<br />

geführt hat. Ganz klar zeigte<br />

sich jedoch, dass andere<br />

Faktoren zur Auslösung von<br />

Migräneattacken beitragen:<br />

Menstruation oder psychische<br />

Anspannung. Womöglich<br />

aber handelt es sich<br />

bei der Erwartung „Bei<br />

Wetterwechsel bekomme<br />

ich Migräne“ um eine<br />

sich selbst erfüllende<br />

Prophezeiung. Eine<br />

erfolgreiche Strategie<br />

zur Vermeidung von<br />

Migräneattacken wäre<br />

eher ein Überdenken<br />

des Lebensstils, meinen<br />

die Autoren.<br />

Um den Zusammenhang<br />

zwischen Migräne, Kopfschmerzen<br />

und Wetter zu<br />

untersuchen, hatten die Probanden<br />

90 Tage ein genaues<br />

Kopfschmerztagebuch, in dem<br />

auch Fragen zur subjektiven<br />

Wahrnehmung des Wetters<br />

30 doktor in wien 10_2011<br />

zu beantworten waren, geführt. Jeden Tag<br />

wurden elf Wetterwerte (wie Lufttemperatur<br />

oder Windgeschwindigkeit) erfasst und die<br />

Änderung dieser Wetterwerte im Vergleich<br />

zum Vortag berechnet. Zudem wurde für jeden<br />

Tag die Wetterlage (zum Beispiel ein Zwischenhoch<br />

oder -tief) ermittelt.<br />

Im ersten Schritt der Datenanalyse gab es noch<br />

Hinweise darauf, dass ein Zwischenhoch das<br />

Risiko für Kopfschmerzen und eine geringere<br />

mittlere Tageswindgeschwindigkeit sowie der<br />

Wechsel der Sonnenscheindauer von einem<br />

Tag zum nächsten das Risiko für Migräne<br />

erhöhen könnten. Ebenso zeigte sich, dass eine<br />

Änderung der minimalen Tagestemperatur die<br />

Migränedauer verkürzt. In den weiterführenden<br />

Analysen waren diese Ergebnisse jedoch<br />

statistisch nicht mehr signifikant.<br />

Für den so häufig als Kopfschmerzauslöser<br />

angeschuldigten Wetterwechsel und auch alle<br />

anderen subjektiven Wahrnehmungen des<br />

Wetters fand sich demnach keinerlei Zusammenhang<br />

mit dem Auftreten von<br />

Migräne oder Kopfschmerzen.<br />

Stress, aber auch das Nachlassen<br />

von Anspannung<br />

und genetische Faktoren,<br />

könnten damit einen<br />

größeren Einfluss<br />

haben. �<br />

Atherosklerose-<br />

Todes risiko via<br />

Zahnstatus erkennbar<br />

Personen mit schlechten Zähnen haben ein<br />

erhöhtes Risiko für das Fortschreiten einer<br />

Gefäßverkalkung. Doch ob sich das auch auf<br />

die Mortalität auswirkt, wenn zum Beispiel<br />

an der Halsschlagader schon atherosklerotische<br />

Veränderungen belegt sind, war bisher<br />

unbekannt. Diese Wissenslücke haben jetzt<br />

Wissenschafter von der Klinischen Abteilung<br />

für Angiologie der Wiener Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin II geschlossen: Ein<br />

schlechter Zahnstatus weist demnach auch auf<br />

ein erhöhtes Mortalitätsrisiko hin.<br />

Matthias Hoke und die Co-Autoren haben<br />

ihre Ergebnisse im Schweizer Fachblatt Swiss<br />

Medical Weekly veröffentlicht. Sie benutzten<br />

bei Patienten drei verschiedene Indizes, mit<br />

denen man Mundhygiene und Zahnstatus<br />

international beurteilt. Diese Daten wurden<br />

bei 411 Personen mit durch Ultraschalluntersuchung<br />

belegten Verengungen der Halsschlagadern<br />

erhoben. Wegen der Einfachheit<br />

von Carotis-Ultraschalluntersuchungen gelten<br />

die dabei festgestellten Befunde als guter Hinweis<br />

auf den Zustand des Gefäßsystems eines<br />

Menschen.<br />

Die Kranken wurden im Durchschnitt 6,2<br />

Jahre lang beobachtet. Dabei kam es zu 107<br />

Todesfällen durch Herzinfarkt, Schlaganfall,<br />

et cetera. Die Mortalität betrug somit<br />

26 Prozent, was sehr hoch ist. Die Analyse<br />

nach dem bei der Untersuchung erhobenen<br />

Zahnstatus zeigte sowohl für den Index für<br />

kariesbetroffene und fehlende Zähne (DMFT)<br />

als auch für den Silness-Löe-Index als Maß für<br />

die Mundhygiene (Plaques) einen statistisch<br />

signifikanten Zusammenhang zum Sterberisiko<br />

der Patienten. Je schlechter Zahnstatus<br />

und Mundhygiene waren, desto eher kam es<br />

zu einem Todesfall. Das ging im Extremfall bis<br />

zum dreifachen Risiko. Die Autoren: „Zustand<br />

der Zähne und Mundhygiene waren mit der<br />

Mortalität von Patienten mit Carotis-Atherosklerose<br />

korreliert – und zwar unabhängig von<br />

anderen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren.“ �


Rheumaforschung:<br />

Europa vorne –<br />

Wien an der Spitze<br />

Hohe Ehre für die europäische und die österreichische<br />

Rheumatologie: Sowohl bei den<br />

meistzitierten wissenschaftlichen Arbeiten als<br />

auch bei den meistzitierten „Köpfen“ dahinter<br />

lässt Europa die sonst in der Medizin oft führenden<br />

USA hinter sich. In Europa wiederum<br />

ist Wien „das“ Zentrum. Dies geht aus einer<br />

Aufstellung von Laborjournal online hervor.<br />

Das Journal analysierte die besten wissenschaftlichen<br />

Publikationen deutschsprachiger<br />

Rheumatologen aus den Jahren 2005 bis<br />

2008. Die ziemlich eindeutigen Aussagen:<br />

Bei den meistzitierten Arbeiten liegt schon<br />

an zweiter Stelle eine Arbeit, welche an der<br />

Klinischen Abteilung für Rheumatologie der<br />

Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin<br />

III entstand. Es ging dabei im Jahr 2007 um<br />

das „Dickkopf-1“-Gen als Regulator für Gelenksveränderungen.<br />

Auch auf Platz vier, fünf und sechs dieser<br />

Studienreihung finden sich Wiener Wissenschafter<br />

als Autoren beziehungsweise Co-<br />

Autoren. Bei den Zitierungen der Arbeiten<br />

durch andere Wissenschafter auf diesem<br />

Gebiet ist Abteilungsleiter Josef Smolen für<br />

den Zeitraum an der Spitze der deutschsprachigen<br />

Rheumatologie. Doch auch dort finden<br />

sich an weiteren vorderen Rängen Wiener<br />

Rheumaforscher. So sind unter den „Top 50“<br />

auch Klaus Machold, Daniel Aletaha, Tanja<br />

Stamm – als unter den Wissenschafterinnen<br />

am zweithäufigsten mit ihren Arbeiten zitierte<br />

Forscherin – und Günter Steiner. Smolen:<br />

„Hinzu kommt, dass zwei der am prominentesten<br />

nunmehr in Deutschland publizierenden<br />

Wissenschafter ebenfalls ursprünglich<br />

aus Wien kommen.“<br />

Man muss das aber auch in einem größeren<br />

Rahmen sehen, bei dem die besten Zentren<br />

weltweit untereinander konkurrieren. Hier<br />

zeigt sich ein deutlicher Überhang Europas<br />

gegenüber den USA. In Sachen Rheumatologie<br />

wurden zwischen 1997 und 2008 in<br />

Europa 44.129 Studien dieses Fachgebiets<br />

publiziert, in den USA war es fast exakt die<br />

Hälfte. In Europa steht England an der Spitze,<br />

dann folgen die Niederlande und Deutschland.<br />

Österreich befindet sich auf dem zehnten<br />

Platz, hat aber allein mehr als 10 Prozent<br />

der Studien mit einer sehr hohen Bewertung<br />

in Sachen Qualität beigetragen. Smolen: „Es<br />

scheint so, als wäre die bei uns gepflegte Verbindung<br />

zwischen Grundlagenforschung und<br />

klinischer Forschung optimal.“ �<br />

Herzschwäche: Omega-3-Fettsäuren<br />

hemmen die Blutgerinnung<br />

Omega-3-Fette schützen offenbar das Herz.<br />

Doch der Wirkungsmechanismus der besonders<br />

in Fisch vorkommenden Fette ist nicht<br />

vollständig geklärt. Kardiologen der<br />

Medizinischen Universität Wien haben<br />

jetzt einen möglichen protektiven Effekt<br />

bei Patienten mit chronischer Herzschwäche<br />

entdeckt, der auch für andere<br />

Herzpatienten wirksam sein könnte:<br />

Demnach hemmen diese Fettsäuren vor allem<br />

die Blutgerinnung.<br />

Die Vorgeschichte ist ziemlich lang. Durch<br />

den schützenden Effekt von Fischöl beziehungsweise<br />

Extrakten dürfte laut Hermann<br />

Toplak, Stoffwechselexperte an der Medizinischen<br />

Universitätsklinik in Graz, ein<br />

direkter Einfluss dieser Fettsäuren auf das<br />

Blut gegeben sein. So geht man davon aus,<br />

dass Fischöle direkt vor einem Infarktereignis<br />

schützen, indem sie die (Blut-)Plättchen-<br />

Zusammenballung hemmen und so die<br />

Gefäße freihalten. Fischöl senkt offenbar vor<br />

allem die Triglyzeridwerte im Blut.<br />

Doch es gibt auch andere Effekte. Das<br />

haben die in Fachkreisen weltbekannten<br />

italienischen Kardiologen der sogenannten<br />

GISSI-Studiengruppe in einer 1999 im Lancet<br />

erschienenen wissenschaftlichen Arbeit<br />

mit 11.000 Patienten bewiesen. In dieser<br />

Studie sank die Häufigkeit eines plötzlichen<br />

Herztodes bei Risikopatienten um 45 Prozent,<br />

wenn sie täglich Omega-3-Fettsäuren (300<br />

Milligramm) zu sich nahmen. Sie wirken<br />

offenbar antiarrhythmisch. Das heißt, sie setzen<br />

die Flimmerschwelle der Herzmuskelzelle<br />

herab und wirken so dem plötzlichen Herztod<br />

entgegen.<br />

Zu den direkten Einflüssen auf das Blut von<br />

Medizin service<br />

Herzpatienten<br />

zählt offenbar der Effekt von hoch<br />

dosierten Omega-3-Fettsäuren bei Patienten<br />

mit chronischer Herzschwäche und ohne<br />

starke Atherosklerosebedingte Schäden der<br />

Herzkranzgefäße, welche Deddo Mörtl von<br />

der Wiener Universitätsklinik für Innere<br />

Medizin II und seine Co-Autoren jetzt in der<br />

Fachzeitschrift Thrombose und Hämostase<br />

veröffent licht haben. Die Probanden waren<br />

36 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz,<br />

die drei Monate lang täglich ein Gramm<br />

Omega-3-Fettsäuren, vier Gramm oder Kapseln<br />

ohne entsprechenden Inhalt bekamen.<br />

Bei den Blutuntersuchungen zeigte sich<br />

eindeutig: Sowohl ein Gramm der mehrfach<br />

ungesättigten Fettsäuren als auch vier Gramm<br />

bewirkten eine Hemmung der Aktivierung der<br />

Blutplättchen sowie eine Senkung der Konzentration<br />

des für die Bildung von Thromben<br />

wichtigen „Tissue Factor“.<br />

Die höhere Dosis an Omega-3-Fettsäuren<br />

hat laut den Autoren offenbar auch einen<br />

antientzündlichen Effekt. Bei Patienten mit<br />

chronischer Herzinsuffizienz sind sowohl<br />

eine höhere Entzündungsaktivität als auch<br />

eine stärkere Aktivierung der Blutgerinnung<br />

nachgewiesen. �<br />

Service soll Glaubwürdigkeit von medizinischen<br />

Schlagzeilen prüfen<br />

Ein Online-Service www.medizin-transparent.at soll Abhilfe schaffen im täglichen Dschungel<br />

medialer medizinischer Schlagzeilen. Das Projekt „Medizin Transparent“ der Donau-Universität<br />

Krems und des Schaffler Verlags will Ärztinnen und Ärzten sowie Patienten dabei helfen, die<br />

Glaubwürdigkeit von Berichten über medizinische Themen abzuklären.<br />

Für den Online-Dienst werden Mitarbeiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin<br />

und Klinische Epidemiologie regelmäßig Schlagzeilen in Tageszeitungen und Fachzeitschriften<br />

scannen und deren Evidenzgrundlage kritisch bewerten. Innerhalb von 48 Stunden sollen dann<br />

kurze, leicht verständliche und unabhängige Zusammenfassungen ihrer Recherchen veröffentlicht<br />

werden.<br />

Vorbild bei der Entwicklung war die britische Website „Behind the Headlines“ (www.nhs.uk/news).<br />

10_2011 doktor in wien 31


service chronik<br />

Personalia<br />

Europäischer Forschungspreis für Alwin Köhler<br />

Alwin Köhler vom Department für Medizinische Biochemie an den<br />

Max F. Perutz Laboratories der Medizinischen Universität Wien darf<br />

sich ab sofort doppelt ausgezeichnet fühlen.<br />

► Er erhält nach dem mit 1,2 Millionen<br />

Euro dotierten START-<br />

Preis für österreichische Nachwuchsforscher<br />

nun auch einen der höchst<br />

begehrten Starting Grants des European<br />

Research Council (ERC) der Europäischen<br />

Union, für den es 1,5 Millionen<br />

Euro an Forschungsgeldern gibt. Für<br />

MUW-Rektor Wolfgang Schütz ist das<br />

ein „starkes Signal für Grundlagenforschung<br />

an unserer Universität, aber<br />

auch für die Max F. Perutz Laboratories,<br />

einem Joint-Venture-Unternehmen<br />

zwischen der Medizinischen Universität<br />

Wien und der Universität Wien“.<br />

„Für einen Wissenschafter, der gerade<br />

seine eigene Gruppe aufbaut, ist das<br />

eine ganz hervorragende Ausgangsposition“,<br />

freut sich Köhler. „Beide Preise<br />

sind eine Anerkennung meiner bisher<br />

Köhler: „Für einen<br />

Wissenschafter, der<br />

gerade seine eigene<br />

Gruppe aufbaut,<br />

ist das eine ganz<br />

hervorragende Ausgangsposition“<br />

Kooperation<br />

MUW unterstützt Forschungszentrum in Äthiopien<br />

Die Medizinische Universität Wien stattet bis Ende Oktober dieses<br />

Jahres ein Forschungszentrum an der Augenklinik der Universität Jimma<br />

in Äthiopien mit Geräten und Know-how aus.<br />

► Ziel des Projekts ist die Entwicklung<br />

eines Impfstoffs gegen die<br />

Augenerkrankung Trachom, an der Millionen<br />

von Menschen in Afrika leiden.<br />

Die Kooperation resultiert aus dem<br />

Projekt OCUVAC (aus dem österreichischen<br />

Laura Bassi-Programm zur<br />

Förderung von Frauen in der Spitzenforschung)<br />

unter der Leitung der Wiener<br />

Augeninfektiologie-Spezialistin<br />

Talin Barisani. “Helfen, damit sich die<br />

Menschen dort selbst helfen können“,<br />

erklärte Barisani die Intention des Forschungszentrums,<br />

das verbesserte Therapien<br />

und Diagnostik ermöglichen soll:<br />

„Der erste Schritt ist, eine Infektion, die<br />

zum Trachom führt, diagnostisch von ei-<br />

32 doktor in wien 10_2011<br />

Im 88-Millionen-<br />

Einwohner-Staat<br />

Äthiopien leiden in<br />

etwa zehn Millionen<br />

Menschen an<br />

Trachomen<br />

getätigten Publikationsleistungen, sie<br />

erlaubt mir aber gleichzeitig, ein visionäres<br />

Konzept umzusetzen. Jetzt kann<br />

ich auch Forschungsprojekte angehen,<br />

die etwas abseits des Weges liegen und<br />

zeitintensiver sind. Es erhöht die Sicherheit,<br />

Riskantes zu wagen.“ Für fünf<br />

Jahre, so Köhler, sind die Forschungsarbeiten<br />

damit ausfinanziert. Der<br />

nächste Schritt ist der Aus- und Aufbau<br />

der Arbeitsgruppe.<br />

Köhler erforscht die Rolle der Kernporen<br />

für die Regulation der Genexpression.<br />

Kernporen sind riesige makromolekulare<br />

Strukturen in der Kernhülle, die<br />

den Transport von Molekülen zwischen<br />

dem Zellkern und Zytoplasma vermitteln.<br />

Es hat sich gezeigt, dass Kernporen<br />

aber nicht nur als Transportkanäle<br />

fungieren, sondern zahlreiche ande-<br />

ner anderen unterscheiden zu können.“<br />

Das Trachom wird durch Chlamydien-<br />

Infektionen des Auges verursacht. Jimma<br />

hat mit 37.000 Studierenden die<br />

zweitgrößte Universität Äthiopiens, im<br />

Februar 2011 wurde der Kooperationsvertrag<br />

mit der MUW unterzeichnet.<br />

Jimma liegt in einer Region, in der ge-<br />

re Prozesse im Zellkern beeinflussen.<br />

Köhler will diese Prozesse untersuchen,<br />

um herauszufinden, wie Kernporen die<br />

globale Architektur und Funktion des<br />

Genoms regulieren.<br />

„Diese Forschung versucht Genregulation<br />

im dreidimensionalen Raum<br />

zu verstehen, denn Gene sind unterschiedlich<br />

aktiv, je nachdem, in welchem<br />

Teil des Zellkerns sie sich befinden.<br />

Die Kernporen können aktive<br />

Gene über Adaptermoleküle an der<br />

Kernhülle verankern und dort ganze<br />

„Transkriptionsfabriken“ ausbilden.<br />

Wir betreiben Grundlagenforschung<br />

und stellen uns nicht direkt die Frage:<br />

‚Wozu wird das gut sein?‘. Aber ich bin<br />

Arzt, daher will ich natürlich immer etwas<br />

über zelluläre Fehlfunktionen und<br />

Krankheitsbezüge lernen.“ �<br />

häuft Trachomerkrankungen auftreten.<br />

Im 88-Millionen-Einwohner-Staat<br />

Äthiopien leiden in etwa zehn Millionen<br />

Menschen daran, 24,5 Prozent aller<br />

Fälle treten in der Region Jimma auf.<br />

Die Ursachen sind vor allem mangelnde<br />

Hygiene und schlechtes Wasser. In<br />

vielen Dörfern gibt es keinen Brunnen<br />

und damit auch kein Wasser. Barisani:<br />

„Ein Brunnen kostet sieben Ochsen.<br />

Das ist für den Einzelnen zu viel. Aber<br />

die Menschen kommen nicht auf die<br />

Idee, dass es vielleicht machbar wäre,<br />

wenn jeder einen Ochsen gibt, da das<br />

Konzept einer gemeinsamen Verantwortung<br />

in der traditionellen Gesellschaft<br />

nicht verankert ist.“ �


Herz-Jesu-Spital:<br />

Erster Patient im<br />

schwebenden OP-Saal<br />

Der „schwebende“ OP-Saal im Herz-Jesu-<br />

Krankenhaus, eine hochmoderne OP-Raumzelle,<br />

die in einer aufsehenerregenden Aktion<br />

erstmals an der Hausfassade eines Krankenhauses<br />

im zweiten Stock über einer befahrenen<br />

Straße angebunden wurde, ging am 6.<br />

September 2011 planmäßig in Betrieb. „Ein<br />

ungewohntes Gefühl, zu wissen, dass unter<br />

dem OP-Saal Autos fahren. Ein gutes Gefühl,<br />

mit einem professionellen Team und all der<br />

hochmodernen Technik zu operieren“, meinte<br />

Martin Glöckler, der den ersten Eingriff<br />

fünf Meter über der Straße durchführte.<br />

Vom 19. August bis zum 6. September<br />

2011, also von der Anlieferung bis zur<br />

Fertigstellung, verwandelte sich im Herz-<br />

Jesu-Krankenhaus über der Rabengasse ein<br />

Stahlcontainer zu einem OP-Saal. Dieser ist<br />

mit modernster Medizin- und Haustechnik<br />

ausgestattet. Er entspricht allen Normen, Vorschriften<br />

und Standards von medizinischen<br />

Gebäuden.<br />

Die Platzierung der OP-Raumzelle erfolgte<br />

direkt über einer befahrenen Straße. „Mit<br />

dieser einzigartigen Lösung garantieren wir<br />

für unsere Patienten bereits während des<br />

umfangreichen Krankenhaus-Umbaus die Erweiterung<br />

des OP-Betriebs“, erklärte Marcel<br />

John, Geschäftsführer des Krankenhauses. �<br />

1. Wiener Rotkreuzball<br />

Das Wiener Rote Kreuz wird heuer 50<br />

Jahre alt. Grund genug, nicht nur zu feiern,<br />

sondern auch zahlreiche Kinderprojekte, wie<br />

zum Beispiel Therapiecamps für Kinder mit<br />

besonderen Bedürfnissen, ins Leben zu rufen.<br />

Unbestrittener Höhepunkt des Jubiläumsjahres<br />

ist aber der erste Wiener Rotkreuzball<br />

am 11. November 2011, der in den Festsälen<br />

des Wiener Rathauses über die Bühne gehen<br />

wird. Die bekannten ORF-Moderatoren Elisabeth<br />

Engstler und Wolfram Pirchner bitten<br />

zum Tanz. Der Ball steht unter der Schirmherrschaft<br />

von Bürgermeister Michael Häupl<br />

und dem Präsidenten des Wiener Roten<br />

Kreuzes, Karl Skyba.<br />

Neue HIV-AIDS-<br />

Station im Wiener<br />

AKH eröffnet<br />

Die neue HIV-AIDS-Station im Wiener AKH<br />

ist fertig. Eröffnet wurde sie am 27. Juni 2011.<br />

Der neu errichtete Bereich – „4 Süd“ genannt<br />

– umfasst Ambulanz, Tagesklinik, Bettenstation<br />

und wissenschaftliche Forschung.<br />

Neben Behandlungsräumen, eigenem<br />

Labor, einem Isolierzimmer für besonders<br />

infektionsgefährdete Patienten sowie einem<br />

Raum, in dem kleinere chirurgische Eingriffe<br />

vorgenommen werden können, wird die Station<br />

den Bereich Ambulanz und Tagesklinik<br />

umfassen und darauf besonderes Augenmerk<br />

legen. „Diese neue Station ist ein Versuch,<br />

den stationären und ambulanten Bereich<br />

zusammenzuführen und auf der anderen<br />

Seite ans Zentralklinikum anzubinden“, sagte<br />

Georg Stingl, Leiter der HIV-AIDS-Station.<br />

Bisher hatte man die Bereiche getrennt.<br />

Aus medizinischer Sicht sei es aber wichtig,<br />

intensiv mit allen unterschiedlichen Fachrichtungen<br />

zusammenzuarbeiten, damit eine<br />

bessere Behandlung möglich werde, betonte<br />

Stingl. �<br />

Erste Medizin<br />

News-App für<br />

Österreichs Ärzte<br />

Als erster Anbieter einer Medizin News-App<br />

in Österreich zeigt sich die Ärzte Woche. Über<br />

den App Store steht sie ab sofort Ärztinnen<br />

und Ärzten, medizinischem Fachpersonal<br />

und allen an Gesundheitsthemen Interessierten<br />

kostenlos zur Verfügung. Ein wichtiges<br />

Plus der App sind die länderübergreifenden<br />

Inhalte.<br />

„Wir setzen mit diesem Angebot für unsere<br />

Leser neue Maßstäbe in der E-Kommunikation,“<br />

erklärt Andrea Niemann, Projektverantwortliche<br />

bei Springer Medizin, Wien,<br />

und fährt fort: „Allen medizininteressierten<br />

App-Usern ermöglichen wir einen echten<br />

Informationsvorsprung: Sie sind nicht nur<br />

schneller an nationalen Gesundheitsthemen<br />

dran, sondern bekommen darüber hinaus<br />

einen Überblick über alle medizinisch- und<br />

gesundheits politisch relevanten Topthemen<br />

im gesamten deutschsprachigen Raum.“<br />

Die App bietet in den Rubriken Gesundheitspolitik,<br />

Medizin und Panorama mehrmals<br />

täglich aktualisierte Meldungen. �<br />

HYPO NOE Landesbank:<br />

Ihr starker Partner für die Ärzteschaft<br />

Thomas Brandstetter<br />

Leiter Firmenkunden<br />

und Freie Berufe<br />

HYPO NOE Landesbank<br />

Speziell für die Bedürfnisse<br />

der angestellten<br />

und niedergelassenen<br />

Ärzte entwickelte die<br />

HYPO NOE Landesbank<br />

für NÖ und Wien<br />

das „HYPO NOE MED<br />

Service“ sowie spezielle<br />

Veranlagungs- und Finanzierungskonzepte.<br />

Nach dem Motto:<br />

„Qualität hat Tradition.<br />

Seit 120 Jahren“ ist die HYPO NOE Landesbank<br />

ein umsichtiger Bankpartner mit langfristiger<br />

Ausrichtung. Kein Wunder, dass daher<br />

immer mehr Ärzte ihre finanziellen Angelegenheiten<br />

in die Hände der HYPO NOE Landesbank<br />

legen.<br />

Das „A“ und „O“ des HYPO NOE MED Service<br />

Das HYPO NOE MED Service wurde speziell<br />

für die Anforderungen der im Gesundheitswesen<br />

Beschäftigten ins Leben gerufen<br />

und steht allen Ärztinnen und Ärzten sowie<br />

Apothekerinnen und Apothekern exklusiv zur<br />

Verfügung und bietet folgende Vorteile:<br />

n Professionalität und Vertrautheit einer<br />

Regionalbank<br />

n Beste Konditionen<br />

n Sicherheit und Stabilität für das Vermögen<br />

n Individuelle, maßgeschneiderte Vermögensberatung<br />

n Umfassendes Leistungs- und Produktportfolio<br />

n Flexible Beratungszeiten<br />

n Kompetente persönliche Beratung durch<br />

speziell ausgebildete Mitarbeiter<br />

n Erstellung ihres persönlichen Finanzplanes<br />

n Maßgeschneiderte Finanzierung unter Einbeziehung<br />

bestehender Förderungen<br />

n Immobilienservice<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für Ärzte<br />

„Unser Ziel ist, das Vermögen unserer<br />

Kunden zu sichern und zu vermehren. Der<br />

Weg dorthin führt über nachhaltige und<br />

maßgeschneiderte Veranlagungskonzepte sowie<br />

umfassende Beratung. Dazu bedarf es<br />

geschulter Fachleute, welche die Anliegen,<br />

die Lebensumstände, das Arbeitsumfeld und<br />

die Lebenssituationen ihrer Kundinnen und<br />

Kunden kennen – denn nur diese Betreuerinnen<br />

und Betreuer können einen hohen<br />

Beratungsstandard sicherstellen“, so Thomas<br />

Brandstetter, Leiter Firmenkunden und Freie<br />

Berufe der HYPO NOE Landesbank.<br />

Weitere Informationen zum HYPO NOE MED Service erhalten<br />

Sie bei Thomas Brandstetter unter 05 90 910 – 1830,<br />

in einer der 7 Wiener Geschäftsstellen der HYPO NOE<br />

Landesbank oder auf www.hyponoe.at.


service Steuer<br />

Gewinnfreibetrag<br />

Steueroptimale Investitions­<br />

finanzierung mittels Wertpapieren<br />

Seit mehr als vier Jahren besteht die Möglichkeit, steuermindernd einen zunächst 10-prozentigen,<br />

seit 2010 einen 13-prozentigen Gewinnfreibetrag steuerlich geltend zu machen.<br />

Zur Ausnutzung dieses Vorteils müssen Investitionen in bewegliche Wirtschaftsgüter oder<br />

der Kauf von bestimmten Wertpapieren im betreffenden Jahr vorliegen.<br />

Von Wolfgang Leonhart<br />

► Die Investitionen müssen konkret<br />

in neue, körperliche abnutzbare<br />

Wirtschaftsgüter erfolgen. Bestimmte<br />

Käufe, beispielsweise die<br />

Anschaffung eines Pkws sowie gebrauchter<br />

Gegenstände, sind nicht begünstigt.<br />

Seit dem Jahr 2010 sind auch<br />

Gebäudeinvestitionen zugelassen, und<br />

zwar sowohl Investitionen in eigene sowie<br />

auch in fremde Gebäude.<br />

Steuervorteil bei Wertpapierkauf<br />

Ein wesentlicher Punkt ist die Möglichkeit,<br />

auch in Wertpapiere zu<br />

investieren. Alternativ zu Sachinvestitionen<br />

können bestimmte Wertpapiere<br />

zwecks Geltendmachung des<br />

Freibetrags gekauft werden. Die getätigten<br />

Investitionen beziehungsweise<br />

gekauften Wertpapiere müssen vier<br />

Jahre im Betriebsvermögen verbleiben,<br />

andernfalls ist der Freibetrag<br />

nachzuversteuern.<br />

Die Wertpapiere müssen 48 Monate ab<br />

ihrer Anschaffung im Betriebsvermögen<br />

gehalten werden. Unter Umständen<br />

können daher bereits während des<br />

Jahres 2007 gekaufte Wertpapiere im<br />

Laufe des Jahres 2011 – immer unter<br />

Beachtung der vierjährigen Behaltefrist<br />

– steuerfrei aus dem Anlagevermögen<br />

entnommen und verkauft werden.<br />

Viele Ärztinnen und Ärzte haben in<br />

den letzten Jahren vom Wertpapierkauf<br />

Gebrauch gemacht, wenn im konkreten<br />

Jahr keine Sachinvestitionen erfolgt<br />

sind und der Steuervorteil dennoch genutzt<br />

werden sollte. Diese Wertpapiere<br />

müssen (ebenso wie die Investitionen)<br />

mindestens vier Jahre im Betriebsvermögen<br />

gehalten werden, sonst geht der<br />

Steuervorteil verloren.<br />

34 doktor in wien 10_2011<br />

Leonhart: „Es<br />

müssen Investitionen<br />

in bewegliche Wirtschaftsgüter<br />

oder der<br />

Kauf von Wertpapieren<br />

im betreffenden<br />

Jahr vorliegen.“<br />

Wertpapiere als Ansparmodell<br />

Der Wertpapierkauf kann als „Ansparmodell“<br />

für Praxisinvestitionen genutzt<br />

werden: Ärztinnen und Ärzte haben die<br />

Möglichkeit, im Falle von geplanten<br />

Investitionen in der Ordination in Folgejahren<br />

diese durch (Teil­)Verkauf<br />

der bereits angeschafften Wertpapiere<br />

zu finanzieren, ohne dass dadurch der<br />

geltend gemachte Steuervorteil verloren<br />

geht. Dabei können auf diese Weise<br />

zwischenzeitlich auch bauliche Maßnahmen<br />

in der Ordination finanziert<br />

werden.<br />

In diesem Fall wird der geltend gemachte<br />

Freibetrag auf diese neuen Sachanlagen<br />

und baulichen Investitionen übertragen.<br />

Soweit ein solcher Übertrag<br />

infolge Verkaufs von innerhalb der letzten<br />

vier Jahre begünstigt angeschafften<br />

Wertpapieren erfolgt, steht für diese<br />

Neuanschaffungen freilich kein neuerlicher<br />

Gewinnfreibetrag zu.<br />

Sinn macht dies vor allem, wenn heuer<br />

ein besonders teures Wirtschaftsgut<br />

angeschafft wird, für das ein Gewinnfreibetrag<br />

ohnehin nicht zur Gänze<br />

ausgenützt werden könnte. In diesem<br />

Fall bietet es sich an, die Neuanschaffung<br />

durch einen (Teil­)Verkauf der<br />

vorhandenen Wertpapiere zu finanzieren<br />

und so die Liquidität zu schonen<br />

und sich eventuell Bankzinsen<br />

zu ersparen.<br />

Ein Beispiel: In den Vorjahren<br />

wurden zur Geltendmachung<br />

des Gewinnfreibetrags Wertpapiere<br />

um insgesamt 30.000 Euro<br />

gekauft. Es soll 2011 eine neues<br />

Gerät um 25.000 Euro gekauft<br />

werden. Für dieses Jahr kann mit<br />

der Geltendmachung eines Gewinnfreibetrags<br />

von 12.000 Euro gerechnet<br />

werden. Von den Anschaffungskosten<br />

des Gerätes (25.000 Euro) wird daher<br />

voraussichtlich nur ein Teil (12.000 Euro)<br />

zur Geltendmachung des Gewinnfreibetrags<br />

benötigt. Daher könnte der<br />

nicht benötige Teil in Höhe von 13.000<br />

Euro (25.000 Euro minus 12.000 Euro)<br />

durch Verkauf eines Teils der vorhandenen<br />

Wertpapiere finanziert werden,<br />

wobei der in den Vorjahren geltend gemachte<br />

Freibetrag in dieser Höhe auf<br />

die Neuinvestition „übertragen“ wird.<br />

Natürlich wäre auch die gesamte Neuinvestition<br />

(25.000 Euro) durch Verkauf<br />

eines entsprechenden Teils der<br />

Wertpapiere finanzierbar. In diesem<br />

Fall müsste freilich im laufenden Jahr<br />

wieder ein Wertpapierkauf (12.000 Euro)<br />

erfolgen, damit der Gewinnfreibetrag<br />

in vollem Umfang zusteht und kein<br />

Steuervorteil verloren geht. �<br />

Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in<br />

Wien 7. und Verfasser des im Verlag der<br />

Österreichischen Ärztekammer erschienenen<br />

Buches „Arzt und Steuern“.


Brille – oder?<br />

„Brille – oder? Linsen, Laser & Co.“ von<br />

Christoph Faschinger und Otto Schmut,<br />

beide Graz (Hrsg). 2011. 176 Seiten, zahlreiche<br />

Abbildungen. ISBN 978-3-902552-<br />

90-7. Verlagshaus der Ärzte, Wien.<br />

Korrekturmöglichkeiten bei Fehlsichtigkeit<br />

gibt es viele. Aber wofür soll<br />

man sich entscheiden? Welche Gläser,<br />

welches Brillengestell passt zu wem?<br />

Soll man sich bei Kontaktlinsen eher<br />

für harte oder für weiche entscheiden?<br />

Verlockend auch die Aussicht, ohne<br />

Brille und Linsen besser zu sehen. Aber<br />

halten die angebotenen Operationen,<br />

was sie vollmundig versprechen?<br />

Leicht verständlich werden Ursachen<br />

und Behandlungen der Fehlsichtigkeit<br />

erklärt. Betroffene erhalten wertvolle<br />

Tipps zu ihrer Brille bis hin zu umfangreichen<br />

Informationen über Möglichkeiten<br />

und Risiken von operativen<br />

Eingriffen. �<br />

Ethikberatung im Gesundheitswesen<br />

„Ethik in Strukturen bringen. Denkanstöße zur Ethikberatung im Gesundheitswesen“ von Wolfgang Heinemann,<br />

Bonn-Hardtberg, und Giovanni Maio, Freiburg im Breisgau (Hrsg.). 2010. 280 Seiten. ISBN 978-3-<br />

451-30325-8. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau.<br />

Sollen ethische Entscheidungen nicht „dem freien Spiel der Kräfte“ überlassene, individuelle Glücks fälle<br />

von sensibilisierten Personen bleiben, ist es erforderlich, diese in eine Struktur einzubetten, die für Ermöglichungen<br />

und gegen Zufälligkeiten steht. Den Autoren des Buches ist es zu verdanken, dass diese<br />

Prozesse aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt werden. Die Vorteile einer strukturell organisierten<br />

Ethikberatung, die Zeit­ und Reibungsverluste vermeiden hilft, werden sowohl organisationsethisch<br />

als auch durch die Vorstellung unterschiedlicher Modelle von Fallberatungen aufgezeigt. Mit Bezug auf<br />

den Stellenwert des Patientenwillens wird allerdings auch in diesem Kontext das typische Spannungsfeld<br />

zwischen Autonomie und fürsorglicher Solidarität zu eng gesehen, stellt doch gerade die Zunahme an<br />

Selbstbestimmung neue und herausfordernde Arbeitsaufträge an die ärztliche Fürsorglichkeit dar.<br />

Von den durchwegs informativen Beiträgen sticht besonders Giovanni Maios Artikel hervor, der durch<br />

seine Reflexionen über den Gesundheitsbegriff und dessen Sinndeutung hilfreiche Grundorientierungen<br />

für im Alltag tätige Ärztinnen und Ärzten zu bieten vermag. �<br />

Ayurveda­Medizin<br />

„Ayurveda-Medizin“ von Sebastian<br />

Mathew und Günter Schmidauer, beide<br />

Klagenfurt. 2010. 168 Seiten, zahlreiche<br />

Abbildungen. ISBN 978-3-902552-78-5.<br />

Verlagshaus der Ärzte, Wien.<br />

Obwohl die Wurzeln der Ayurveda­<br />

Medizin weit in die vorchristliche Zeit<br />

zurückreichen, ist die aus Indien stammende<br />

Behandlungsmethode auch<br />

heute noch aktuell.<br />

Dieses Buch beleuchtet die medizinphilosophischen<br />

Ansätze von Ayurveda,<br />

zeigt aber auch den praktischen<br />

Nutzen innerhalb der modernen Medizin.<br />

Zahlreiche Beispiele dokumentieren<br />

den sinnvollen und Erfolg versprechenden<br />

Einsatz von Ayurveda, etwa<br />

bei gynäkologischen und geriatrischen<br />

Beschwerden, aber auch als Begleittherapie<br />

in der Onkologie oder bei<br />

<strong>Erkrankungen</strong> des Stütz­ und Bewegungsapparats.<br />

�<br />

bücher service<br />

Die Harnschau<br />

„Die Harnschau – Eine Kultur- und<br />

Alltagsgeschichte“ von Michael Stolberg,<br />

Würzburg. 2009. XIV, 285 Seiten,<br />

48 Farbabbildungen. ISBN 978-3-412-<br />

20318-4. Böhlau Verlag, Köln.<br />

Heute mögen wir die Harnschau belächeln.<br />

Doch über viele Jahrhunderte<br />

war diese Praxis aus der abendländischen<br />

Medizin nicht wegzudenken.<br />

Auf der Grundlage von zahlreichen<br />

ärztlichen Schriften und alltagsnahen<br />

Quellen wie Briefen und Verhörprotokollen<br />

sowie von bildlichen Darstellungen<br />

der Harnschau beschreibt<br />

Michael Stolberg in seinem Buch die<br />

überlieferte Theorie und Technik und<br />

die nur langsam erwachende Skepsis<br />

der Ärzte. Stolberg zeigt, wie beharrlich<br />

die Kranken bis weit ins 19. Jahrhundert<br />

hinein auf das Ritual der Harnschau<br />

setzten, wenn sie glaubten, krank<br />

oder auch schwanger zu sein. �<br />

10_2011 doktor in wien 35


service NotdieNste<br />

DiEnSthABEnDE FAchärZtE Für ZAhn-, MunD- unD KiEFErhEiLKunDE nOvEMBEr 2011 (vOn 20.00 – 1.00 uhr Früh)<br />

01. Dr. Kunz Sibylle 486 03 61 17., Hernalser Hauptstraße 97<br />

02. Dr. Perkovic Ekaterina 470 33 74 18., Anton-Frank-Gasse 4/11<br />

03. DDr. Aoid Masen 914 75 62 14., Ameisgasse 55/2/1<br />

04. Dr. Jebens Siri 749 10 55 11., Simmeringer Hauptstraße 120<br />

05. Dr. Omid Mahmoud 332 25 91 20., Adolf-Schmidl-Gasse 3/4<br />

06. Dr. Jakesch Herbert 544 27 11 05., Reinprechtsdorfer Straße 29<br />

07. DDr. Florescu Dionisie 214 42 68 02., Untere Donaustraße 27/8a<br />

08. DDr. Stary Otto-Felix 492 03 04 16., Richard-Wagner-Platz 3/1<br />

09. Dr. Elias Michael 350 66 66 20., Othmargasse 25/57<br />

10. Dr. Eckel Doris 408 69 48 17., Dornerplatz 6<br />

11. Dr. Zadina Johann Michael 216 40 14 02., Taborstraße 39/4<br />

12. Dr. Puchstein Ursula 406 33 80 16., Neulerchenfelder Straße 21/4<br />

13. Dr. Silvar Michael 982 42 19 15., Hütteldorfer Straße 1/8<br />

14. Dr. Wagner Edeltraud 877 81 83 13., Wattmanngasse 8<br />

15. Dr. Scharnagl-Lesnik Michaela 369 69 63 19., Heiligenstädter Straße 9<br />

16. DDr. Leonte Valentina 786 31 31 14., Linzer Straße 22-24/2/1<br />

17. Dr. Fidi Snezana 545 49 08 05., Schönbrunner Straße 143/19<br />

18. Dr. Blindhofer Reinhard 330 86 40 20., Engerthstraße 56/4/2<br />

19. Dr. Moser Wolfgang 982 69 49 15., Selzergasse 34/4<br />

20. Dr. Ludvik-Meyer Gerda 216 61 72 02., Praterstraße 58<br />

21. Dr. Geyerhofer Susanne 278 36 75 21., Gerichtsgasse 1e/4/4<br />

22. DDr. Gyanti Istvan 869 34 65 23., Dirmhirngasse 25/2/4<br />

23. Dr. Berlinski Boguslaw 406 11 87 17., Palffygasse 25<br />

24. DDr. Mann Jonathan 767 23 98 11., Miltnerweg 32/4/3<br />

25. DDr. Deinhofer Edith 523 71 14 07., Kaiserstraße 5/17<br />

26. Dr. Mamut Achim 888 19 43 23., Marktgemeindegasse 44-50/4/5<br />

27. DDr. Geyerhofer Ursula 486 36 35 16., Neulerchenfelder Straße 75-77<br />

28. Dr. Anderawes Abir 203 21 32 22., Wagramer Straße 113<br />

29. Dr. Melber Ulrike 271 33 12 21., Schlosshofer Straße 20/1/5<br />

30. Dr. Janisch Gertrude 492 12 22 16., Hasnerstraße 69<br />

WOchEnEnD- BZW. FEiErtAGSDiEnSt (SAMStAG, SOnn- unD FEiErtAG vOn 9.00 – 18.00 uhr) nOvEMBEr 2011<br />

05. – 06. November 2011<br />

Dr. Gorea Pastorel 604 51 03 10., Reumannplatz 17/2/10<br />

DDr. haider Emir 985 19 09 15., Preysinggasse 44/5<br />

DDr. Belsky Jaroslav 369 66 25 19., Billrothstraße 29/4<br />

12. – 13. november 2011<br />

Zahnärztin Pilus Katarzyna 603 08 04 10., Ettenreichgasse 14/3-5<br />

DDr. Stephan Vesna 405 21 20 17., Leopold-Ernst-Gasse 21/4<br />

Dr. Stillmann Robert 368 21 21 19., Hutweidengasse 18/6<br />

19. – 20. November 2011<br />

DDr. Florescu Dionisie 214 42 68 02., Untere Donaustraße 27/8a<br />

DDr. Podesser Birgit 813 52 56 12., Bischoffgasse 1/1/2<br />

DDr. Aoid Masen 914 75 62 14., Ameisgasse 55/2/1<br />

26. – 27. November 2011<br />

DDr. Wagesreither Stefan 317 93 66 09., Nordbergstraße 6/3<br />

Mag. Dr. Galle Birgit 604 25 90 10., Buchengasse 70<br />

DDr. Beer Franziska 890 30 95 13., Firmiangasse 28<br />

36 doktor in wien 10_2011


Kommentar von außen<br />

Der Weg zur Gesundheitserziehung<br />

Die Arbeit der Schulärzte unterliegt heute ganz anderen Anforderungen als früher:<br />

Vor allem das Gespräch hat eine breitere Basis bekommen – speziell, wenn es<br />

um Mobbing in sozialen Netzwerken wie Facebook geht.<br />

► 1895 kam vom Kultus- und Unterrichtsministerium<br />

eine Verordnung über Beleuchtung und Körperhaltung<br />

heraus. Es gab beamtete Ärzte für Schulhygiene, nicht<br />

jedoch für die individuelle Gesundheit der Schulkinder.<br />

1907/08 gab es den ersten umfassenden schulärztlichen<br />

Dienst in Niederösterreich und ab 1910 in Wien. Zusätzlich<br />

finanzierten Industrielle wie Arthur Krupp schulärztliche<br />

Einrichtungen. Er ließ die Schulkinder wöchentlich duschen,<br />

um so den positiven Einfluss der Gesundheit und Schulhygiene<br />

in die Familien seiner Arbeiter hineinzutragen<br />

Der Schularzt heute<br />

Soweit die historischen Wurzeln. Heute werden als Krankheitsprophylaxe<br />

jährlich Reihenuntersuchungen und ebenso<br />

die vom Gesundheitsamt der Stadt Wien empfohlenen<br />

Impfungen durchgeführt. Nach der Erfassung biometrischer<br />

Daten wie Körpergröße, Über- und Untergewicht und des<br />

Entwicklungszustands werden die Kinder von Kopf bis Fuß<br />

untersucht. Bei der Untersuchung des Bewegungsapparats<br />

werden Haltungsschäden und Anomalien festgestellt, wie<br />

zum Beispiel Wirbelsäulenverkrümmungen, Plattfüße, et cetera.<br />

Weiters werden der Kopf- und Halsbereich, der Zahnstatus,<br />

Herz und Lunge, Blutdruck und Puls untersucht, das<br />

Seh- und Hörvermögen getestet, Sprach- und Sprechstörungen<br />

entdeckt. Bei Abweichungen von der Norm werden<br />

„Was ich mir also wünsche, ist ein respektvoller<br />

und herzlicher Umgang mit der<br />

Jugend im Schulalltag, um deren soziale<br />

Kompetenz zu fördern, denn diese Jugend<br />

wird die Zukunft gestalten.“<br />

die Schüler zu einem Facharzt geschickt, was in der Regel<br />

auch sehr gut angenommen wird.<br />

Wir haben aber auch chronisch kranke Schüler an der Schule.<br />

Diese Schüler werden regelmäßig medizinisch überwacht.<br />

Um sie am Schulturnen, aber auch an Schulveranstaltungen<br />

wie Sommer- und Wintersportwochen und anderen Exkursionen,<br />

teilnehmen zu lassen, gibt es eine intensive Rücksprache<br />

mit dem Lehrkörper, besonders mit den Turnpädagogen,<br />

den Eltern und dem behandelnden Arzt. Es handelt sich<br />

hier um Schüler mit Diabetes mellitus, Epilepsie, Herzerkrankungen,<br />

juvenile chronische Arthritis, Essstörungen, et<br />

cetera. Miedertragende Patienten bekommen eigene Tische<br />

und Sesseln. Die Hygiene im Schulhaus und Sitzhaltungen<br />

werden von uns kontrolliert<br />

Turnbefreiungen haben sich in den letzten 20 Jahren an meiner<br />

Schule auf ein Drittel reduziert, wobei Schonungen mit<br />

eingerechnet werden. Am akademischen Gymnasium beispielsweise<br />

gibt es bei mehr als 600 Schülern nur 50 bis 60<br />

Turnbefreiungen. Das spiegelt auch die gute Zusammenarbeit<br />

mit den Turnlehrern wider.<br />

Ich sehe meine Tätigkeit als Schulärztin aber nicht nur in der<br />

Prophylaxe, sondern zunehmend auch in der Gesundheitserziehung.<br />

Um dieses Gesundheitsbewusstsein zu wecken,<br />

organisieren Schulärzte je nach Möglichkeit des Schultyps<br />

verschiedenen Aktionen, wie beispielsweise an meiner Schule<br />

„Gesund und fit – eine Schule fürs Leben“, „autogenes<br />

Training“ zur Stressbewältigung sowie eine monatliche Ernährungsberatung.<br />

Früher waren auch Frontalvorträge in<br />

Klassen mit den Themen AIDS, Rauchen oder Schwangerschaftsverhütung<br />

angesagt. Heutzutage finde ich es besser,<br />

im Schularztzimmer interessierten Gruppen in Form von<br />

Beratungen Informationen weiterzugeben.<br />

Das Gespräch hat eine weit breitere Basis bekommen als früher,<br />

sei es im Rahmen der pubertären Entwicklung, wie sich<br />

die Schüler in einzelnen Situationen verhalten sollen, oder bei<br />

Ängsten wie Schulängsten – nicht nur vor Prüfungen, sondern<br />

auch vor Mitschülern. Dabei spielen Mobbing und Bullying in<br />

sozialen Netzwerken im Internet wie Facebook eine große Rolle.<br />

Heutzutage ist ein schnelleres „An-den-Pranger-Stellen“ möglich,<br />

ohne dass der Betroffene sich davor schützen kann. Hier<br />

bedarf es eines raschen Umgangs, notfalls mit Kriseninterventionszentren<br />

oder Schulpsychologen und Lehrern.<br />

Gewaltprophylaxe<br />

meinung schlusspunkt<br />

Durch Zu- und Einwanderungen sind viele Migranten an<br />

die Schulen gekommen. Es wäre doch eine Bereicherung,<br />

die kulturellen Unterschiede kennenzulernen und so Vertrauen<br />

in das jeweils Andere aufzubauen, statt von vornherein<br />

abzulehnen und gewalttätig zu werden. Denn Gewalt<br />

zeigt Schwäche, Aggressivität, Phantasielosigkeit, weil der<br />

Aggressor sich nicht anders zu helfen weiß. Die mangelnde<br />

verbale Ausdrucksfähigkeit führt – nicht nur bei Ausländern<br />

– zur Eskalation von Konflikten. Daher sind Gespräche<br />

so wichtig und das Erlernen von Argumenten, um Konflikte<br />

besser bewältigen zu können; richtige Wertvorstellungen,<br />

wo Menschlichkeit, Rücksichtnahme zum Nächsten und ein<br />

besseres Umweltbewusstsein Platz haben; wo das Selbstwertgefühl<br />

sich richtig entwickelt.<br />

Was ich mir also wünsche ist ein respektvoller und herzlicher<br />

Umgang mit der Jugend im Schulalltag, um deren soziale<br />

Kompetenz zu fördern, denn diese Jugend wird die Zukunft<br />

gestalten. �<br />

Mechthild Pavelka<br />

ist Ärztin für<br />

Allgemeinmedizin<br />

sowie Schulärztin am<br />

Akademischen Gymnasium<br />

in Wien 1.<br />

Die hier getätigten<br />

Äußerungen stellen<br />

ausschließlich<br />

die Meinung des<br />

Autors/der Autorin<br />

dar und müssen<br />

sich weder in<br />

recht licher noch in<br />

inhaltlicher Hinsicht<br />

mit der Meinung<br />

der Ärztekam mer<br />

für Wien decken.<br />

10_2011 doktor in wien 37


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Gesundheitsmanagement • Eigeninitiative, Entscheidungsfähigkeit und<br />

Verhandlungserfahrung • ausgeprägtes Interesse an interdisziplinären,<br />

sozialpolitischen und ethischen Fragen • Identifi kation mit den Zielen und<br />

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Fachkurzinformation<br />

ÄKVÖ-Mitgliedsbeiträge leicht erhöht<br />

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Durch sparsame Arbeitsweise ist es gelungen, die ÄKVÖ-Jahresmitgliedsbeiträge während<br />

der vergangenen vier Jahre unverändert zu belassen. Der ÄKVÖ bittet um Verständnis, dass<br />

nunmehr ab dem Beitragsjahr 2012 eine geringfügige Geldwertanpassung der Mitgliedsbeiträge<br />

notwendig geworden ist, wobei die diesbezügliche Beschlussfassung in der Generalversammlung<br />

vom 25. März 2011 erfolgt ist.<br />

ÄKVÖ-Jahresmitgliedsbeiträge, gültig ab dem Beitragsjahr 2012:<br />

- A-Mitglieder (ÄKVÖ + ÖAMTC gemeinsam): € 20,–,<br />

- B-Mitglieder (ÄKVÖ allein, ohne ÖAMTC): € 24,–.<br />

Im Sinne der Bestrebungen, das Leistungsangebot für die Mitglieder noch attraktiver zu gestalten,<br />

plant die ÄKVÖ auch für 2012 eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten, über die in<br />

der Österreichischen Ärztezeitung, im auto touring sowie auf der ÄKVÖ-Homepage<br />

(www.aekvoe.at) zeitgerecht informiert wird.<br />

VOLTAREN ® 25 mg / 50 mg / RETARD 100 mg - FILMTABLETTEN. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Diclofenac-Natrium 25 mg bzw. 50 mg bzw. 100 mg. Sonstige Bestandteile: 25 mg und 50 mg - Filmtabletten: 16 mg bzw. 25<br />

mg Lactose-Monohydrat. retard 100 mg - Filmtabletten: ca. 119 mg Saccharose. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile: 25 mg und 50 mg - Filmtabletten: Tablettenkern: hochdisperses Siliciumdioxid,<br />

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium, Povidon, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat. Tablettenfilm: Hydroxypropylmethylcellulose, gelbes Eisenoxid (E 172), gereinigter Talk, Titandioxid (E 171), Methacrylsäure-Copolymer, Polyethylenglycol<br />

8000, Silicon-Antischaumemulsion, Eisenoxid rot (E 172), Macrogolglycerolhydroxystearat 40. retard 100 mg - Filmtabletten: Tablettenkern: Saccharose, hochdisperses Siliciumdioxid, Cetylalkohol, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon. Filmüberzug: Saccharose,<br />

Hydroxypropylmethylcellulose, Polysorbat 80, rotes Eisenoxid (E 172), gereinigter Talk, Titandioxid (E 171), Polyethylenglycol 8000; Drucktinte: schwarz. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung folgender Schmerzzustände: schmerzhafte Affektionen bei entzündlichen und<br />

degenerativen rheumatischen <strong>Erkrankungen</strong> wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; posttraumatische schmerzhafte Entzündungen, wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte, posttraumatische und<br />

postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); akute Gichtanfälle; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer Rheumatismus; schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als<br />

Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis); primäre Dysmenorrhoe. Fieber allein ist keine Indikation. Zusätzlich bei retard 100 mg - Filmtabletten: In Abhängigkeit von der Indikation und der sich daraus<br />

ergebenden Anwendungsdauer sind Voltaren retard - Filmtabletten für den Einsatz bei längerdauernden Schmerz- und Entzündungszuständen geeignet. Wegen der verzögerten Wirkstofffreisetzung aus Voltaren retard - Filmtabletten ist dieses Präparat nicht zur Einleitung<br />

der Behandlung von <strong>Erkrankungen</strong> geeignet, bei denen ein rascher Wirkungseintritt benötigt wird. Gegenanzeigen: Voltaren 25 mg bzw. 50 mg - Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen<br />

Bestandteile des Arzneimittels; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen <strong>Erkrankungen</strong> (z.B: Blutbildungsstörungen,<br />

Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen; wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler<br />

Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der<br />

Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern bis zum vollendeten 6. Lebensjahr (25 mg) / Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr (50 mg), da eine körpergewichtsbezogene Dosierung mit Voltaren 50 mg - Filmtabletten nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht<br />

Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. retard 100 mg: Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, da die für diese Patientengruppe empfohlene körpergewichtsbezogene Dosierung mit den 100 mg retard - Filmtabletten nicht möglich<br />

ist. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01A B05.<br />

VOLTAREN ® RAPID 50 mg - DRAGÉES / DISPERS - LÖSLICHE TABLETTEN. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: rapid 50 mg - Dragées: 1 überzogene Tablette enthält als Wirkstoff Diclofenac-Kalium 50 mg. Sonstige Bestandteile: 67,36 mg Saccharose.<br />

dispers - lösliche Tabletten: 1 Tablette enthält: 46,5 mg Diclofenac in Form der freien Säure (entspricht 50 mg Diclofenac-Natrium). Liste der sonstigen Bestandteile: rapid 50 mg - Dragées: Dragéekern: Magnesiumstearat, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid,<br />

Carboxymethylstärke-Natrium, Maisstärke, Calciumphosphat. Dragéeüberzug: mikrokristalline Cellulose, Polyethylenglycol 8000, rotes Eisenoxid (E 172), Titandioxid (E 171), Povidon, Talk. Politur: Polyethylenglycol 8000, Saccharose. dispers - lösliche Tabletten: Mikrokristalline<br />

Zellulose, Carboxymethylstärke-Natrium, Croscarmellose-Natrium Typ A, hochdisperses Siliciumdioxid, hydriertes Rizinusöl, Talk. Anwendungsgebiete: Zur Kurzzeitbehandlung folgender akuter Schmerzzustände: posttraumatische schmerzhafte Entzündungen,<br />

wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); primäre Dysmenorrhoe; Migräne-Attacken; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer Rheumatismus;<br />

schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis). Nur dispers - lösliche Tabletten: aktivierte Arthrose, Gichtanfall. Fieber allein ist keine<br />

Indikation. Gegenanzeigen: Voltaren rapid bzw. dispers darf nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure<br />

oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen <strong>Erkrankungen</strong> (z.B: Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen;<br />

wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer<br />

Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr, da eine körpergewichtsbezogene<br />

Dosierung mit Voltaren rapid bzw. mit den 50 mg löslichen Tabletten nicht möglich ist. Für diese Personengruppen steht Diclofenac in anderen Darreichungsformen zur Verfügung. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika,<br />

Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01A B05.<br />

VOLTAREN ® 75mg/3ml - Injektionslösung. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 3 ml enthält 75 mg Diclofenac-Natrium. Sonstige Bestandteile: 2 mg Natriumpyrosulfit. Liste der sonstigen Bestandteile: Natriumpyrosulfit 2 mg (entspricht<br />

1,35 mg SO2 )(E223), Benzylalkohol, Mannit, Propylenglykol, Natriumhydroxid zur pH-Einstellung, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Intramuskuläre Injektion: Zur Initialtherapie von: schmerzhaften Affektionen bei entzündlichen und degenerativen rheumatischen<br />

<strong>Erkrankungen</strong> wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; spondylogenen Schmerzsyndromen; extraartikulärem Rheumatismus; akuten Gichtanfällen; Nieren- und Gallenkoliken; schmerzhaften<br />

posttraumatischen und postoperativen Entzündungs- und Schwellungszuständen; Migräneanfällen. Intravenöse Infusion: Anwendung postoperativ zur Behandlung von Schmerzen (im Krankenhaus). Die parenterale Gabe von Diclofenac ist nur angezeigt, wenn ein besonders<br />

rascher Wirkungseintritt benötigt wird oder eine Einnahme bzw. die Gabe als Zäpfchen nicht möglich ist. Die Behandlung sollte hierbei in der Regel auch nur als einmalige Verabreichung zur Therapieeinleitung erfolgen. Fieber allein ist keine Indikation. Gegenanzeigen:<br />

Voltaren-Injektionslösung darf nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Natriumpyrosulfit, andere Sulfite oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von<br />

Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen <strong>Erkrankungen</strong> (z.B.: Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder<br />

Blutungen; wiederkehrenden peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer<br />

Blutung; akuten starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon und während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren; für Kinder ab dem vollendeten<br />

6. Lebensjahr und Jugendliche stehen niedriger dosierte Darreichungsformen von Voltaren zur Verfügung. Allgemeine Gegenanzeigen einer Infusionstherapie: dekompensierte Herzinsuffizienz, Lungen- und Hirnödem, Nierenfunktionsstörungen und Hyperhydratation.<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01AB05.<br />

VOLTAREN ® 50 mg - Zäpfchen für Erwachsene, VOLTAREN ® 100 mg - Zäpfchen für Erwachsene. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Zäpfchen enthält: Diclofenac-Natrium 50 mg bzw. 100 mg. Liste der sonstigen Bestandteile: Hartfett. Anwendungsgebiete:<br />

Zur Behandlung folgender Schmerzzustände: schmerzhafte Affektionen bei entzündlichen und degenerativen rheumatischen <strong>Erkrankungen</strong> wie chronische Polyarthritis, Spondylarthritis ankylosans, Arthrosen, Spondylarthrosen und Spondylarthritis; posttraumatische<br />

schmerzhafte Entzündungen, wie z.B. nach Verstauchungen; schmerzhafte postoperative Entzündungs- und Schwellungszustände (z.B. nach zahnärztlichen oder orthopädischen Eingriffen); akute Gichtanfälle; spondylogene Schmerzsyndrome; extraartikulärer<br />

Rheumatismus; schmerzhafte, entzündliche Zustände in der Gynäkologie (z.B. als Adjuvans bei Adnexitis) oder in der Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde (z.B. als Adjuvans bei Pharyngotonsillitis, Otitis); primäre Dysmenorrhoe; Migräneanfälle. Fieber allein ist keine Indikation.<br />

Gegenanzeigen: Voltaren-Zäpfchen dürfen nicht angewendet werden bei: bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; Asthmaanfällen, Hautreaktionen oder akuter Rhinitis nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen<br />

nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) in der Anamnese (siehe Abschnitt 4.4); hämatologischen <strong>Erkrankungen</strong> (z.B. Blutbildungsstörungen, Porphyrie, hämorrhagische Diathese); schwerer Herzinsuffizienz; aktiven peptischen Ulcera oder Blutungen; wiederkehrenden<br />

peptischen Ulcera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulceration oder Blutung in der Anamnese); gastrointestinaler Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene Therapie mit NSAR; zerebrovaskulärer Blutung; akuten<br />

starken Blutungen; schwerer Leberinsuffizienz; schwerer Niereninsuffizienz; einer Schwangerschaft im letzten Trimenon (siehe Abschnitt 4.6); Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr, da die erforderliche körpergewichtsbezogene Dosierung mit den<br />

Zäpfchen nicht möglich ist. Pharmakotherapeutische Gruppe: Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika, Essigsäurederivate und verwandte Substanzen, ATC-Code: M01A B05.<br />

VOLTAREN ® EMULGEL - GEL. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 100 g Emulgel enthalten: Diclofenac-Diäthylamin 1,16 g entsprechend Diclofenac-Natrium 1 g (entspricht 1% Diclofenac-Natrium). Liste der sonstigen Bestandteile: Diäthylamin,<br />

Acrylsäurepolymer, Cetomacrogol 1000, Capryl-/Caprinsäure-Fettalkoholester, Isopropylalkohol, Paraffinöl, Parfumcreme, Propylenglykol, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur lokalen Behandlung von: lokalisierten Formen des Weichteilrheumatismus, wie z.B.<br />

Tendovaginitis, Schulter-Arm-Syndrom, Bursitis, Periarthropathien; lokalisierten rheumatischen <strong>Erkrankungen</strong> wie z.B. Schmerzen und Entzündungen, bei Arthrosen peripherer Gelenke und der Wirbelsäule; posttraumatische schmerzhafte Entzündungen der Sehnen, Bänder,<br />

Muskeln und Gelenke, wie z.B. Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen. Zur Linderung der lokalen Beschwerden bei Thrombophlebitis superficialis. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe 4.4<br />

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und 6.1. Liste der sonstigen Bestandteile). Patienten, bei denen nach Anwendung von Acetylsalizylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) Asthmaanfälle ausgelöst oder verstärkt<br />

wurden oder Urtikaria oder akute Rhinitis auftraten („Aspirin Triad“) (siehe 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“). Im 3. Schwangerschaftstrimenon (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit). Pharmakotherapeutische<br />

Gruppe: Nichtsteroidale antiphlogistische Zubereitungen zur topischen Anwendung, ATC-Code: M02A A15.<br />

Für alle genannten Darreichungsformen gleichlautender Schluss: Inhaber der Zulassung: Novartis Pharma GmbH, Wien. Verschreibungs-/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Informationen zu den Abschnitten Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen<br />

für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte den veröffentlichten Fachinformationen. Datum der Erstellung: 08/2011, AT1108011373. Novartis Pharma GmbH,<br />

Stella-Klein-Löw-Weg 17, 1020 Wien Tel. +43 (01) 866 57-0, Fax: +43 (01) 866 57-6426, www.novartis.at, www.voltaren.at.<br />

Zanipril 10 mg/10 mg Filmtabletten, Zanipril 20 mg/10 mg Filmtabletten. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Zanipril 10 mg/10 mg Filmtabletten: 1 Filmtablette enthält 10 mg Enalaprilmaleat (entspricht 7,64 mg Enalapril) und 10 mg Lercani-dipinhydrochlorid<br />

(entspricht 9,44 mg Lercanidipin). Sonstiger Bestandteil: eine Filmtablette enthält 102,0 mg Lactose-Monohydrat. Zanipril 20 mg/10 mg Filmtabletten: 1 Filmtablette enthält 20 mg Enalaprilmaleat (entspricht 15,29 mg Enalapril) und 10 mg Lercani-dipinhydrochlorid<br />

(entspricht 9,44 mg Lercanidipin). Sonstiger Bestandteil: eine Filmtablette enthält 92,0 mg Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete: Zanipril 10 mg/10 mg Filmtabletten: Behandlung der essentiellen Hypertonie bei Patienten, bei denen unter Lercanidipin-Monotherapie<br />

(10 mg) keine angemessene Blutdruckkontrolle erzielt werden kann. Die Fixkombination Zanipril 10 mg/10 mg sollte nicht für die initiale Therapie von Bluthochdruck verwendet werden. Zanipril 20 mg/10 mg Filmtabletten: Behandlung der essentiellen Hypertonie bei<br />

Patienten, bei denen unter Enalapril-Monotherapie (20 mg) keine angemessene Blutdruckkontrolle erzielt werden kann. Die Fixkombination Zanipril 20 mg/10 mg sollte nicht für die initiale Therapie von Bluthochdruck verwendet werden. Gegenanzeigen: Zanipril 10 mg/10<br />

mg Filmtabletten: • Überempfindlichkeit gegen einen arzneilich wirksamen Bestandteil (Enalapril oder Lercanidipin), irgend einen Dihydropyridin-Calcium-Kanal-Blocker oder ACE-Hemmer oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels • Schwangerschaft<br />

im zweiten und dritten Trimenon • Linksventrikuläre Ausflussbehinderung (inklusive Aortenstenose) • Nicht behandelte Stauungsinsuffizienz • Instabile Angina pectoris • Innerhalb von 1 Monat nach Auftreten eines Myokardinfarktes • Schwere Nierenfunktionsstörungen<br />

(Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) inklusive Patienten unter Dialyse • Schwere Leberfunktionsstörung • Gleichzeitige Anwendung von: starken CYP3A4-Inhibitoren, Cyclosporin, Grapefruitsaft • Bei anamnestisch bekanntem, durch vorhergehende Therapie mit einem ACE-<br />

Hemmer ausgelöstem Angioödem • Hereditäres oder idiopathisches Angioödem. Liste der sonstigen Bestandteile: Kern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium, Povidon, Natriumhydrogencarbonat, Magnesiumstearat. Filmüberzug:<br />

Hypromellose, Titandioxid (E 171), Talk, Macrogol 6000, Chinolingelb, Lack (E 104; Zanipril 20 mg/10 mg Filmtabletten), Eisenoxid gelb (E 172; (Zanipril 20 mg/10 mg Filmtabletten). Inhaber der Zulassung: Recordati Ireland Limited, Raheens East, Ringaskiddy Co. Cork,<br />

Irland. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Wirkstoffgruppe: ACE-Hemmer und Calciumkanalblocker: Enalapril und Lercanidipin, ATC-Code: C09BB02. Die Informationen zu den Abschnitten Warnhinweise, Wechselwirkungen<br />

und Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand: 03/2008.<br />

1) Omboni S. et al.; Antihypertensive efficacy of lercanidipine at 2.5, 5 and 10 mg. in mild to moderate essential hypertensives assessed by clinic and ambulatory blood pressure measurements; Journal of Hypertension; Vol. 16: 1831-1938; 1998 2) The European Agency<br />

for the Evaluation of Medicinal Products. Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP): summary information on referral opinion pursuant to Article 30 of Council; Directive 2001/83/EC for Renitec and associated names (see Annex I) [online]. Available from URL:<br />

http://www.emea.eu.int [Accessed 2005 Oct 5] 3) Bang LM Lercanidipine. A review of its efficacy in the management of hypertension. Drug 2003; 63: 2449-2472 4) Todd PA, Goa KL. Enalapril: a reappraisal of its pharmacology and therapeutic use in hypertension. Drugs<br />

1992; 43: 346-381 5) Barrios V. et al.; Lercanidipine: experience in the daily clinical practice. Elypse study; Journal of Hypertension; Vol. 18 (Suppl. 2): 22; 2000 6) Sica DA. Rationale for fixed-dose combinations in the treatment of hypertension: the cycle repeats. Drugs<br />

2002; 62 (3): 443-62<br />

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