Erkrankungen - PrOgiParK
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intern News<br />
Spitäler<br />
Diskussion um OP-Wartezeiten in Wien<br />
Zusatzversicherte Patienten erhalten in vielen öffentlichen Spitälern früher<br />
einen OP-Termin, so das Ergebnis einer Erhebung des Vereins für Konsumenteninformation.<br />
Für die Ärztekammer ist das eine Milchmädchenrechnung.<br />
► Jörg Hofmann, Referent für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation<br />
und Medien der Ärztekammer<br />
für Wien, lässt die Vorwürfe des<br />
Vereins für Konsumenteninformation<br />
(VKI) nicht gelten: „Zusatzversicherte<br />
Patienten tragen mit deutlich mehr als<br />
einer Milliarde Euro jährlich entscheidend<br />
zur Finanzierung österreichischer<br />
Krankenanstalten bei.“ Und das sei<br />
auch gut so, denn mehr Einnahmen<br />
bedeuteten mehr Ressourcen, sprich<br />
mehr Ärzteposten, und somit auch kürzere<br />
Wartezeiten, „und zwar für alle,<br />
auch für die Pflichtversicherten“.<br />
Was den VKI-Vorwurf betrifft, eine<br />
vom Patienten zu bezahlende Voruntersuchung<br />
in der Privatordination des<br />
Primars sorge für frühere OP-Termine,<br />
meint Hofmann: „Das ist die Wahr-<br />
Hofmann: „Das<br />
eigentliche Übel ist,<br />
dass es in Österreich<br />
überhaupt zu OP-<br />
Wartezeiten kommt“<br />
nehmung des VKI, mit der wir uns<br />
auseinander setzen werden, sobald<br />
Beweise auf dem Tisch liegen. Im öffentlichen<br />
Spital vom Chef operiert zu<br />
werden, kann überdies sogar längere<br />
Wartezeiten mit sich bringen, weil Primarärzte<br />
in der Regel mehr Verpflichtungen<br />
haben als andere Fachärzte.“<br />
Hofmann sieht auch keinen Nachteil<br />
für die Allgemeinheit, wenn einem Privatpatienten<br />
eine frühere OP in einem<br />
Privatspital in Aussicht gestellt wird:<br />
„Eine solche Information ist dem einzelnen<br />
Patienten gegenüber fair und<br />
korrekt.“<br />
Die Studie selbst nennt Hofmann<br />
verzerrend, da ausgerechnet die OP-<br />
Terminvergabe bei Grauem Star untersucht<br />
wurde. Ein Katarakt entwickle<br />
sich langsam über Jahre, sodass die<br />
Geriatrie<br />
Neues Zusatzfach vor Kurzem in Kraft getreten<br />
Mit der Novellierung der Ärzte-Ausbildungsordnung hat<br />
die Österreichische Ärztekammer ein großes Ziel erreicht.<br />
► Seit 1. Juli 2011 können Allgemeinmediziner<br />
und Fachärzte<br />
bestimmter Fachrichtungen (Innere<br />
Medizin, Neurologie, Psychiatrie,<br />
Physikalische Medizin und allgemeine<br />
Rehabilitation) erstmals das Additivfach<br />
Geriatrie erwerben, wofür sie eine<br />
umfassende, drei Jahre dauernde Ausbildung<br />
absolvieren müssen.<br />
Bisher konnte sich die Ärzteschaft im<br />
Rahmen eines ÖÄK-Diplomlehrgangs<br />
Geriatrie weiterbilden, der auch weiterhin<br />
angeboten wird.<br />
„Dass die Politik diese wichtige Zusatzausbildung<br />
endlich ermöglicht, ist ein<br />
großer Schritt nach vorne. Österreich<br />
hat nun im geriatrischen Bereich endlich<br />
den Anschluss an Resteuropa ge-<br />
10 doktor in wien 10_2011<br />
Lang: „Das<br />
Additivfach wird<br />
die Qualität der Betreuung<br />
geriatrischer<br />
Patienten noch<br />
weiter verbessern“<br />
schafft“, freut sich der Leiter des ÖÄK-<br />
Referats für Geriatrie und Präsident<br />
der Burgenländischen Ärztekammer,<br />
Michael Lang. Denn die demografische<br />
Entwicklung zeige eindeutigen Bedarf<br />
an spezialisierten Experten, die ältere<br />
und multimorbide Patienten umfassend<br />
betreuen könnten, so Lang in einer<br />
Aussendung. Die ÖÄK habe sich daher<br />
mit ganzer Kraft für das neue Additivfach<br />
eingesetzt. „Das Additivfach wird<br />
die Qualität der Betreuung geriatrischer<br />
Patienten noch weiter verbessern“ ist<br />
Lang überzeugt.<br />
„Prognosen gehen davon aus, dass im<br />
Jahr 2020 in Österreich bereits 8,7 Millionen<br />
Menschen leben werden, ungefähr<br />
ein Viertel davon wird über 60<br />
zitierten Wartezeiten medizinisch irrelevant<br />
seien. Sie spiegelten auch häufig<br />
den Terminwunsch der Patienten wider<br />
und seien daher im Grunde gar keine<br />
„Wartezeiten“.<br />
Laut Hofmann gelte dies in der Regel<br />
auch für die im gleichen Zusammenhang<br />
immer wieder bemühten<br />
Hüft- oder Kniegelenksoperationen,<br />
wo es allerdings auch „schmerzhafte<br />
Ausnahmen“ gebe. Handle es sich beispielsweise<br />
um Schmerzen oder Krebsoperationen,<br />
sei es „ethisch definitiv<br />
völlig unvertretbar“, Privatversicherten<br />
frühere Termine zu geben. „Das passiert<br />
in Österreich auch nachweislich nicht –<br />
im Gegensatz zu anderen Ländern“, betont<br />
Hofmann. Das eigentliche Übel sei<br />
aber, dass es in Österreich überhaupt zu<br />
OP-Wartezeiten komme. �<br />
Jahre alt sein und eine entsprechende<br />
medizinische Versorgung benötigen“,<br />
bringt es Lang auf den Punkt. Die Lebenserwartung<br />
steige dank des medizinischen<br />
Fortschritts, ältere Patienten<br />
müssten altersgerecht therapiert werden.<br />
Die jetzt vom Gesetzgeber ermöglichte<br />
Zusatzausbildung lege Wert auf<br />
eine fächerübergreifende Schulung der<br />
Teilnehmer sowie auf eine umfassende<br />
kurative, palliative, präventive und rehabilitative<br />
Betreuung der Patienten.<br />
Für Mediziner, die bereits geriatrisch<br />
tätig sind und an einem der bereits bestehenden<br />
Diplomlehrgänge Geriatrie<br />
der ÖÄK und der akademie der ärzte<br />
teilnehmen, gibt es eine Übergangsbestimmung.<br />
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