Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Geschäftsbericht 2011
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Entwicklung der Kreditwirtschaft<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war für die Kreditwirtschaft durch die Verschärfung<br />
der Staatsschuldenkrise gekennzeichnet. Mit der Einigung über die<br />
Beteiligung der Banken am Schuldenschnitt für Griechenland kam<br />
es zu einem Tabubruch in der Finanzwelt.<br />
Die bisher als mündelsicher angesehenen Staats-<br />
anleihen würden im Fall der drohenden Staats-<br />
insolvenz plötzlich nicht mehr zu 100 % zurück-<br />
gezahlt werden. Damit werden zum einen künftig die<br />
Einpreisungen von Risiken notwendig, zum anderen<br />
entstehen massive Probleme für die Kreditinstitute, die<br />
auf griechische Staatsanleihen gesetzt hatten. Auf fast<br />
9 Milliarden Euro beläuft sich 2012 der Schuldenschnitt<br />
bei Griechenland-Anleihen allein bei der Hypo Real<br />
Estate Bank.<br />
Die Kreditnachfrage bei Kreditgenossenschaften und<br />
Sparkassen war gekennzeichnet von einem anhalten-<br />
den Neugeschäft mit einem Wachstum im einstelligen<br />
Bereich. Das Wertpapiergeschäft mit Kunden wurde<br />
bis in den Sommer hinein unter dem Eindruck des wirt-<br />
schaftlichen Aufschwungs beflügelt.<br />
Bankensystem in Deutschland<br />
Privatbanken Genossenschaftliche<br />
Bankengruppe<br />
Öffentlich-<br />
rechtliche<br />
Institute<br />
Genossenschaftsbanken stehen für Stabilität<br />
Für Volks- und Raiffeisenbanken mit regionalem, bo-<br />
denständigen Geschäftsmodell fiel die Ergebnissituati-<br />
on insgesamt zufriedenstellend aus. Im dreigliedrigen<br />
deutschen Bankensystem konnten sie in den zurückliegenden<br />
Jahren am stärksten die Kundenanforderungen<br />
hinsichtlich Sicherheit und Stabilität erfüllen. Während<br />
Privatbanken mit dreistelligen Milliardenbeträgen aus<br />
den Taschen des Steuerzahlers vor dem Zusammenbruch<br />
gerettet wurden und öffentlich-rechtliche Sparkassen<br />
zum Teil ihre Landesbanken stabilisieren mussten,<br />
konnte der genossenschaftliche Bankensektor ohne<br />
einen Cent öffentlicher Gelder auskommen.<br />
Seit dem Jahr <strong>2011</strong> vergibt der staatliche Hilfsfonds<br />
Soffin keine neuen Hilfen mehr. Stand <strong>2011</strong> verwaltete<br />
er noch 29,3 Milliarden Euro Kapital-Beteiligungen und<br />
55,1 Milliarden Euro übernommener Garantien. Vorwiegend<br />
in Anspruch genommen von der Commerzbank<br />
und der Hypo Real Estate Holding sowie den Landesbanken<br />
HSH Nordbank, Bayern LB und und WestLB.<br />
Hinzu kommen weitere Verlustwerte, beispielsweise<br />
rund 176 Milliarden Euro, die die Hypo Real Estate in<br />
eine Abwicklungsanstalt (Bad Bank) ausgelagert hatte<br />
und für die nun ebenfalls der Soffin aufkommen muss.<br />
7