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IG BCE - Zeitschrift „Aussenspiegel“ - Einblick-archiv.dgb.de

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KOMPETENZENAngebote für Hochqualifizierte<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> verstärkt die ZielgruppenarbeitVon Renate GieslerForschung und Praxis im Austauschklappte prima während <strong>de</strong>r von<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und Hans-Böckler-Stiftungorganisierten Fachtagung „HochqualifizierteAngestellte (HQA)“. ImFokus stand eine Beschäftigungsgruppe,die in Deutschland weiterhinwachsen wird* – zugleich aber mitsteigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen und vermin<strong>de</strong>rtenBerufsperspektiven zukämpfen hat. Mehr als 200 überwiegendgewerkschaftlich organisierteAngestellte und Betriebsräte/-rätinneninformierten sich aus erster Handund diskutierten am 18. und 19. Juniin Düsseldorf.Gestern waren sie noch einekleine feine Gruppe. Karrierewar für sie <strong>de</strong>r Treibstoff und<strong>de</strong>r Erfolg war dank bester Ausbildungplus hoher Leistungsbereitschaft programmiert.„Doch was wird aus diesemKlub Hochqualifizierter“, fragte E<strong>de</strong>ltraudGlänzer in <strong>de</strong>r Begrüßung, „wennimmer mehr von ihnen in die Firmenkommen und die Arbeitssituationzunehmend konfliktträchtiger wird?“O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs gefragt, wer kümmert sichum die, die aus <strong>de</strong>r Karrieremühle aussteigenwollen? Das Mitglied <strong>de</strong>sgeschäftsführen<strong>de</strong>n Hauptvorstan<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> blieb die Antwort nichtschuldig: „Unsere Gewerkschaft wirdgenauer auf die unterschiedlichen Interessen<strong>de</strong>r Beschäftigten eingehen. Wirberaten neue Mitglie<strong>de</strong>r flexibler.“Je<strong>de</strong> gute Strategie setzt eine saubereAnalyse voraus. In Düsseldorf präsentierteProf. Dr. Hermann Kotthoffseine zusammen mitDr. AlexandraWagner erarbeitetenForschungsergebnisse(sieheauch AUSSEN-SPIEGEL, März2008). In sechsForen stelltenWissenschaftlerihre neuestenErkenntnisse zur Berufsgruppe <strong>de</strong>rHochqualifizierten und AT-Angestelltenvor und beantworteten Fragen <strong>de</strong>r Teilnehmerinnenund Teilnehmer.Vor <strong>de</strong>r KarrierewandKotthoff/Wagner hatten für ihre Vergleichsstudieneun große Unternehmenuntersucht und herausgefun<strong>de</strong>n, dasses selbst für Hochqualifizierte heutekeine paradiesischen Verhältnisse mehrgibt. Im Zuge von Restrukturierung,Lean Management und <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>misierung– immer mehr Hochschulabsolventenarbeiten in <strong>de</strong>r Industrie – nehmendie Aufstiegschancen drastisch ab.Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong> immer mehr räumlicheMobilität verlangt. Aus <strong>de</strong>n HQA wer<strong>de</strong>nFirmen-Menschen. Für einen Teilbe<strong>de</strong>ute dies die Einsicht mit Mitte 30,dass sie vor einer „Karrierewand“ stün<strong>de</strong>n,die sich nicht mehr bewege. Vielfrüher wer<strong>de</strong> Spreu vom Weizengetrennt, so Kotthoff. Diese 20 Prozent– die er in <strong>de</strong>n neun untersuchtenUnternehmen ausfindig machte– nennt er „rückzugsreifeRealisten“.Konkret auch <strong>de</strong>r nächste Programmpunkt:„Wie kann Gewerkschaft hochqualifizierte Angestellte besser erreichen?“Muss etwa über eine TV-Vorabendserienachgedacht wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>rBetriebsrätinnen o<strong>de</strong>r Gewerkschaftssekretäreeine Hauptrolle spielen? Antwortenund Anregungen gab es von<strong>de</strong>n Podiumsgästen Ralf Blauth, Arbeitsdirektorbei Evonik Degussa, MichaelVassiliadis, geschäftsführen<strong>de</strong>r Hauptvorstand<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Prof. Dr. GerhardWegner vom SozialwissenschaftlichenInstitut <strong>de</strong>r evangelischen Kirche undvon Hermann Kotthoff.Zielgruppe erreichen –mission impossible?„Ich fin<strong>de</strong> es toll, dass sich die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>mit <strong>de</strong>m Thema Hochqualifiziertebeschäftigt“, lobte Gerhard Wegner.Sein Tipp: auf Werte setzen, Führungskräftein <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Diskurseinbeziehen und ein vertrauliches Angebotmachen für Austausch und Diskussion.Leicht sei es allerdings nicht;um Brücken zu bauen zwischen Hochqualifiziertenund <strong>de</strong>r Gewerkschaftbrauche es Zeit. Kotthoff ergänzte, dassdie <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> sowie <strong>de</strong>ren Leistungenauch bei <strong>de</strong>r Zielgruppe bekannt seinmüssten. Ralf Blauth setzt auf Kommunikationzwischen bei<strong>de</strong>n Gruppen.Gemeinsamkeiten müssten stärkerherausgearbeitet wer<strong>de</strong>n (Win-Win-Situation), dann sei nichts unmöglich.Michael Vassiliadis greift die Anregungenauf und fasst zusammen: „Wir von<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> müssen ihnen eine Organisations-und Wertei<strong>de</strong>ntität anbieten.“Konkret für die Gewerkschaftsarbeit in<strong>de</strong>n Betrieben heißt das: Angebote ziel-

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