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Sagenhaftes Wattenmeer - iwss

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Benno Butendiek<br />

Benno Butendiek<br />

I<br />

m 16. Jahrhundert lebte auf Nordstrand ein Mann namens<br />

Benno Butendiek, reich an Geld, Vieh und Land. Aber sein<br />

Reichtum war nicht auf ehrliche Weise erworben. Notleidenden<br />

Bauern lieh er Geld; aber selbst für nur wenige Taler verlangte<br />

er als Pfand das Land der Bauern. Wurde die Rückzahlungsfrist<br />

überschritten, so eignete er sich unverzüglich das<br />

verpfändete Gut an. Unmündige und Waisen betrog er um ihr<br />

Hab und Gut, und auch das Land der Kirche war vor seinen<br />

Machenschaften nicht sicher.<br />

Eines Tages war Benno Butendiek tot. Er wurde, weil er ein<br />

reicher Mann gewesen war, mit großer Pracht und mit allen<br />

Ehren in einer gemauerten Gruft im Kirchenschiff begraben.<br />

Doch in der Nacht nach dem Begräbnis hörten Küster und<br />

Nachbarsleute einen großen Lärm in der Kirche. Sie sprangen<br />

aus den Betten und eilten zur Kirchentür; aber niemand<br />

getraute sich, die Tür zu öffnen.<br />

„Nun holt der Teufel seine Seele“, erklärte jemand flüsternd,<br />

und da zog sich einer nach dem anderen scheu in sein Haus<br />

zurück. Als am nächsten Morgen die Kirchentür geöffnet<br />

wurde, sah man, dass die Gruft zwar aufgebrochen, der Sarg<br />

mit dem Leichnam aber noch vorhanden war.<br />

In der folgenden Nacht brach der Lärm von neuem los, wieder<br />

tobte es in der Kirche. Alle Priester der Insel wurden zum<br />

Gebet zusammengerufen, aber nichts half. Der Lärm wiederholte<br />

sich drei Stunden in jeder Nacht.

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