Sagenhaftes Wattenmeer - iwss
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Am Monde vorbei<br />
Am Monde vorbei<br />
wischen Husum und den Halligen war ein kleines Frachtschiff<br />
unterwegs. Es war Nacht. Der Mond schien hell, und<br />
eine leichte, südöstliche Brise füllte die Segel und treib das<br />
Schiff zügig voran.<br />
Der Schiffer stand hinter dem Ruder, spuckte ab und zu seinen<br />
Priem in die vorbeirauschende See und starrte schweigend<br />
in die Nacht. Der Schiffsjunge Jan rumorte in der Kajüte.<br />
Da rief der Schiffer den Jungen herauf und sagte: „Ich will<br />
noch’n bisschen zum Essen und Trinken machen; übernimm<br />
mal das Ruder und fahr geradeaus weiter, immer in Richtung<br />
auf den Mond zu, dann bist du richtig.“<br />
Der Schiffer verschwand in der Kajüte, wo er emsig mit<br />
Kesseln und Töpfen hantierte. Als eine halbe Stunde vergangen<br />
war, bemerkte er, dass das Plätschern der Wellen an der<br />
Luvseite des Schiffes verstummt war und dass das Schiff mit<br />
dem Seegang fuhr. Hatte der Wind sich gedreht?<br />
Das Ganze kam ihm verdächtig vor. Er steckte seinen Kopf<br />
aus der Luke und rief: „Jan, was ist los? Fährst du nicht mehr<br />
auf den Mond zu?“<br />
Der Schiffsjunge antwortete: „Der Mond? Daran bin ich längst<br />
vorbei!“