Sagenhaftes Wattenmeer - iwss
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Die Geschichten vom<br />
Meermann Meermann Ekke<br />
beruhen auf zwei unterschiedlichen<br />
Sagen, zwischen<br />
denen ursprünglich keine<br />
Verbindung bestand. Der<br />
erste Teil der Erzählung fußt<br />
auf einer Sage von einem<br />
Wassermann, während<br />
der zweite Teil („Inge von<br />
Rantum“) eine nordfriesische<br />
Variante des bekannten<br />
Rumpelstilzchen-Stoffes<br />
darstellt.<br />
E<br />
Der Meermann Ekke Nekkepenn<br />
Der Meermann Ekke Nekkepenn<br />
s war einst ein Schiff, das segelte nach England. Unterwegs<br />
kam ein starker Sutrm, dass die Schiffsleute ängstlich wurden<br />
und dachten, sie sollten zugrunde gehen. In der Nacht<br />
wurde das Steuerruder unklar. Sie sahen über Bord und wurden<br />
gewahr, dass ein großer Mann seinen Kopf aussteckte<br />
aus dem Wasser dicht bei dem Ruder. Sie fragten ihn, was er<br />
wolle. „Ich will den Schiffer sprechen“, antwortete er.<br />
Die Schiffsleute riefen den Kapitän. Der Kapitän kam, sah<br />
auch über Bord und fragte den Mann: „Wer bist du? Was willst<br />
du?“<br />
„Ich bin der Meermann, mein Weib verlangt, dass dein Weib<br />
kommt, um ihr zu helfen bei der Geburt.“<br />
„Meine Frau schläft, sie kann nicht kommen“, antwortete der<br />
Schiffer.<br />
„Sie muss kommen“, rief der Meermann, „sonst macht meine<br />
alte noch mehr Spektakel, noch ärgeren Sturm und Seegang<br />
und ihr geht allesamt zugrunde.“<br />
„Ich will gleich kommen“, rief des Kapitäns Frau, die alles<br />
gehört hatte. „Man muss niemanden in Not lassen, dem man<br />
helfen kann.“<br />
Sie sprang über Bord zu dem Meermann und ging mit ihm<br />
hinab zum Meeresgrunde. Der Sturm war vorbei, die See<br />
ward ruhig.<br />
Unterdessen hatte der Schiffer große Sorge um seine Frau,<br />
aber es währte nicht lange, da hörte er so lieblich: „Heia, heia,<br />
hei!“ tief unten in der See singen, und die Wellen gingen so<br />
eben auf dem Wasser, als wenn die ganze See wie eine Wiege