NACHFOLGEREGELUNG – WIE REGELT MAN AUCH DIE - obt
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KMU-Holding AG. Die Verkäuferschaft<br />
finanziert den Kaufpreis über<br />
ein Darlehen. Die Ausschüttungen<br />
der KMU AG an ihre Holding sind<br />
in der Holding gewinnsteuerfrei<br />
und reduzieren die Steuerbelastung<br />
im Vergleich zur Ausgangslage<br />
(Abbildung 1) um über 25 Prozentpunkte.<br />
Sobald die 5-Jahres-<br />
Frist abgelaufen ist, kann auch<br />
nicht betriebsnotwendige Substanz<br />
zur Darlehensamortisation verwendet<br />
werden.<br />
Die Holding kann unter Einhaltung<br />
von wenigen Kriterien nach Ablauf<br />
von 5 Jahren zudem mit dem Kaufobjekt<br />
steuerfrei fusioniert werden.<br />
Somit besitzt der Käufer der Gesellschaft<br />
nach getätigter Fusion die<br />
Aktien der KMU AG und nicht mehr<br />
jene der KMU-Holding AG.<br />
In unserem Fall hat der Käufer, bzw.<br />
die Käuferholding das Darlehen von<br />
1 500 000 Franken nach 4 Jahren<br />
amortisiert. Wählt der Käufer den<br />
Weg über den direkten privaten<br />
Kauf, so benötigt er 6 Jahre zur<br />
Amortisation des Darlehens (Abbildung<br />
2). In Zahlen führt in unserem<br />
Beispiel der private Weg gegenüber<br />
dem Umweg über die Holding<br />
zu einer steuerlichen Mehrbelastung<br />
von knapp 800 000 Franken (Differenz<br />
der kumulierten Gewinne<br />
nach Steuern von 2 361000 Franken<br />
und 1 565 400 Franken gemäss Abbildung<br />
2). Mit der Einführung des<br />
Halbeinkünfteverfahrens wird sich<br />
die Differenz verkleinern, da die<br />
Dividendenzahlungen privilegiert<br />
besteuert werden und damit die<br />
private Steuerbelastung sinkt. Die<br />
Nachteile der Holding-Lösung sind<br />
höhere Verwaltungskosten durch<br />
zwei Gesellschaften sowie Gründungskosten<br />
beim Kauf und Umstrukturierungskosten<br />
bei einer allfälligen<br />
Fusion zu einem späteren<br />
Zeitpunkt. Zudem können bei einer<br />
Verzinsung des Darlehens die Zin-<br />
Seite 6 16/07 <strong>–</strong> Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
sen in der Holding nicht steuerlich<br />
geltend gemacht werden. Der private<br />
Käufer kann die Zinsen in der<br />
privaten Steuererklärung abziehen.<br />
Wird der Weg über eine Holding<br />
gewählt, so ist auch mit der neuen<br />
Rechtslage eine Absprache mit<br />
dem Steuerkommissär mittels Steuerruling<br />
sehr empfehlenswert.<br />
FAZIT<br />
Die Regelung der Unternehmensnachfolge<br />
ist eine schwierige<br />
Aufgabe. Viele steuerliche<br />
Hindernisse, die im Laufe der<br />
Jahre aufgrund der Verwaltungsund<br />
Gerichtspraxis entstanden<br />
sind, machten sie fast unlösbar.<br />
Durch die Einführung des neuen<br />
Bundesgesetzes sind tragbare<br />
Nachfolgelösungen wieder möglich.<br />
Eine Entwicklung für einmal<br />
ganz im Sinne der KMUs. Nach<br />
wie vor gilt es die Details mit<br />
aller Sorgfalt zu prüfen und auf<br />
die Verträglichkeit mit den Gesetzen<br />
und der Verwaltungspraxis<br />
abzustimmen. Gerne sind wir in<br />
diesen Fragen für Sie da.