Geschichte des organisierten Bergsteigensin der <strong>Sektion</strong> <strong>Mannheim</strong>Reinhard MesslingerBerichte über das, was <strong>Mannheim</strong>er Alpinisten in der frühen Vergangenheit des Alpenvereins,als die <strong>Sektion</strong> noch nicht <strong>Sektion</strong> <strong>Mannheim</strong> hieß, vollbracht haben,sind nur spärlich vorhanden.Die früheste große alpine Tat eines <strong>Mannheim</strong>ers, über die wir Kenntnis haben, istverknüpft mit dem Namen „Bumiller“. Man ist noch im 19. Jahrhundert. Von einer„<strong>Sektion</strong> <strong>Mannheim</strong>“ kann man damals noch nicht sprechen , denn diese entstandaus der „<strong>Sektion</strong> Pfalzgau“ erst 1920 durch politische Umstände, was jedoch ehereine Formalität ist. Beim Namen „Bumiller“ sieht der Alpinist vor seinem geistigenAuge jenen imposanten Pfeiler am Piz Palü in der Berninagruppe, der diesen Namenträgt und das Schaustück der Diavolezza-Hütte ist. Seine Ersteigung in der Anfangszeitdes Alpinismus war eine Pioniertat. Der Name kann in Zusammenhang gebrachtwerden mit einer in <strong>Mannheim</strong> bekannten und prominenten Person namens TheodorBumiller, prominent deshalb, weil er eine mit sehr abenteuerlichem Lebenslaufgewesen ist. Er war der Schwiegersohn des Landmaschinenfabrikanten HeinrichLanz, und seine ethnographische ostafrikanische Sammlung, in der deutschen Kolonialzeitzusammengetragen, ist heute im Besitz des REM. War er nun tatsächlich derErstersteiger des Mittelpfeilers des Piz Palü am 1.9.1887 ? Die Recherche im „HistorischenAlpenarchiv“ des Deutschen Alpenvereins gibt jedoch als Erstersteiger desMittelpfeilers einen „Hans Bumiller“ an, und somit nicht unseren Theodor Bumiller.Der Name „Bumiller“ ist im Zollern-Alb-Kreis relativ häufig. Es wäre also durchausplausibel, dass ein „Hans Bumiller“ aus dieser alpennahen Gegend, und Alpennäheist im 19. Jahrhundert ein gewichtiges Argument, sich am Piz Palü betätigt hat.Die weitere, sehr intensive und umfangreiche, Recherche hat jedoch ergeben, dassTheodor Bumiller doch der Erstbesteiger des Mittelpfeilers gewesen ist und diesespannende Recherche ist einen besonderen Bericht in diesem Jubiläumsheft wert.Wir können also sagen, dass der historische Theodor Bumiller der Pionier der <strong>Mannheim</strong>erBergsteiger gewesen ist.Für die folgenden Jahrzehnte ist dem Rezensenten dieser Historie, außer vereinzeltenTätigkeiten an nahen Felsen im Odenwald, nicht viel bekannt.22
Seit Beginn der 30er Jahre haben wir aber plötzlich überaus detaillierte Aufzeichnungenüber die Aktivitäten der <strong>Mannheim</strong>er Bergsteiger, und diese sogar im Wochentakt.Sie sind in mehreren Bände, Chroniken genannt, enthalten, die die Jahrevon 1932 bis 1961 überdecken. Dass diese Bände, die die Vorkriegs- und Kriegsjahrebetreffen und die außerdem besonders ausführlich sind, noch existieren, istein Glücksfall. Dieser ist wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken, dass sie sichin den Händen des damaligen Leiters von Jungmannschaft und Bergsteigergruppe,Erwin Dosch, befanden und somit nicht beim Brand der <strong>Sektion</strong>sbücherei nachdem Bombenangriff in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 vernichtetwurden.Diese Bände, die uns deshalb noch zur Verfügung stehen, sind, im Überblick, diefolgenden:• Das „Fahrtenbuch der Jungmannschaft“, beginnend September 1932 undendend Ende 1939• Das „Felsbuch der Jungmannschaft“, das beinhaltet, wer was an welchemTag bestiegen hat, und von 1933 bis 1943 reicht.• Der Band „Bergsteigergruppe Chronik Nr. 1“ von 1936 bis 1949 (derBand „Bergsteigergruppe Chronik Nr.2“ von 1950 bis Mitte 1954 ist nichtmehr vorhanden).• Der Band „Bergsteigergruppe und Jungmannschaft Chronik Nr. 3“ vonMitte 1954 bis Mitte 1957• Der Band „Bergsteigergruppe und Jungmannschaft Chronik Nr. 4“ vomSeptember 1957 bis Juli 1961. Es soll auch noch eine Chronik Nr. 6 gegebenhaben, die aber nicht mehr auffindbar ist.• “Photosammlung Gottschlägtalhütte“ („Schmälzlehof“ im Nordschwarzwald)aus den 30 er Jahren, außerdem eine Photosammlung über Wanderungender <strong>Sektion</strong>, zwei weitere über festliche Veranstaltungen. Diese Bändestammen aus den 30er Jahren und enthalten keine Angaben über Tourenzieleund Personen. Die schwarz-weißen Photos sind alle von guter Qualität. Außerdemliegt ein Couvert bei über die Korrespondenz über Hüttenprobleme zwischenEggert/Vorarlberg und Orth/<strong>Mannheim</strong> aus den Jahren 1928 bis 1930.Diese Photosammlungen und die Korrespondenz gehören nicht zum Berichtüber das bergsteigerische Geschehen, das Thema dieser Abhandlung ist.Wir haben somit authentische Unterlagen über das bergsteigerische Geschehen inunserer <strong>Sektion</strong> über einige, relativ weit zurückliegende Jahrzehnte und sind somit23
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