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Festschrift - DAV Sektion Mannheim

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D + B: „Seit wann bist Du im Alpenverein?“Reinhold: „Ich bin 1938 hier in Dalaas geboren und von Beruf eigentlich Bauschlosser.Aber ich habe auch als Bergführer und Skilehrer gearbeitet. Im Alpenvereinbin ich seit 50 Jahren, Ehrenmitglied der <strong>Sektion</strong> <strong>Mannheim</strong> und seit 2012im Ehrenrat.“Lawinen haben in Reinholds Leben eine sehr große Rolle gespielt; schon als Fünfjährigerwurde er zum ersten Mal verschüttet, konnte aber schnell wieder ausgegrabenwerden. Bei dem großen Lawinenunglück in Dalaas 1954 mit vielen Opfernwurde auch ein ihm sehr nahestehender Mensch getötet.Reinhold: „1954 war das. Die große Staublawine in Dalaas hat sie mit vollerWucht gegen eine Hauswand geschmettert. Die Lawine hat den ganzen Bahnhofweggefegt und sogar einen Zug, der dort stand, den Hang hinunter gerissen. Esgab viele Opfer.Das alles hat mich so erschüttert, dass ich unbedingt etwas dagegen tun wollte:Ich wurde Mitglied bei der Bergrettung, machte in der Schweiz eine Ausbildung,wurde Lawinenhundeführer und war Mitglied der Lawinenkommission. Seit vielenJahren bin ich in der Bergrettung Vorarlberg aktiv, auch heute noch, im Telefondienstund im Kriseninterventionsteam (KIT) für die seelische Betreuung vonKatastrophenopfern. Nur wer selbst so viele Unfälle und Leid erlebt hat, kannanderen beistehen und Verunglückten und Angehörigen Trost spenden!“D + B: „Wie kamst Du dann zu den Hütten der <strong>Sektion</strong> <strong>Mannheim</strong>?“Reinhold: „Eigentlich bin ich meiner Frau nach Holland gefolgt. Ihre Familie hatteSchiffe auf dem Rhein, und da habe ich drei Jahre lang eine Ausbildung zumSchiffsführer gemacht. Dort habe ich auch Segeln gelernt!Aber dann war ich einmal im Kino, in einem Tiroler Heimatfilm. Am Schluss sahman die ‚Drei Zinnen’ beim Sonnenuntergang, und da hab’ ich auf einmal gespürt,wie mich gewaltiges Heimweh packt, mir sind die Tränen nur so ’runtergelaufen.Und ich hab’ gespürt: Dagegen kommst du nicht an! Schon am nächsten Tag binich dann zurück in die Berge.Ich war lange Hüttenwirt auf der Sarotla-Hütte. Ernst Mayer, der vorherige Hüttenwirtauf der <strong>Mannheim</strong>er, wollte mich als Nachfolger haben; im Jägerheim inBrand hat er mich dazu überredet. Und so war ich dann 21 Jahre auf der <strong>Mannheim</strong>erHütte, meine Frau auf der Oberzalimhütte, und sie war dort sehr beliebtund erfolgreich!“56

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