20090218 Kundeninformation_de - Schmid Rhyner
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Darum empfiehlt und zertifiziert <strong>Schmid</strong> <strong>Rhyner</strong> AG das im genannten Fall eingesetzte Produkt<br />
ausdrücklich nicht für Verpackungen mit Lebensmittelkontakt.<br />
Der Fall hat am 3.2.2009 zu einem RASFF-Eintrag (RAPID ALERT SYSTEM FOR FOOD AND FEED<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Kommission) geführt: „migration of 4-methylbenzophenone (798 µg/kg - ppb) from<br />
cardboard boxes produced in the Netherlands containing chocolate crunch muesli manufactured in<br />
Belgium“.<br />
Anwendung von UV- härten<strong>de</strong>n Materialien in <strong>de</strong>r Druckvere<strong>de</strong>lung<br />
Die UV-Härtung ist eine Metho<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r Beschichtungsmittel, durch energiereiche UV-Strahlung<br />
angeregt, zu einer festen Schicht aushärten. Am weitesten verbreitet ist die Härtung mit UV-Strahlung<br />
unter normaler (Sauerstoff-)Atmosphäre. UV- härten<strong>de</strong> Systeme zeichnen sich durch eine schnelle<br />
Weiterverarbeitbarkeit aus weshalb sie für Anwendungen in <strong>de</strong>r Druckvere<strong>de</strong>lung („UV-Lacke“) und<br />
UV- härten<strong>de</strong>n Druckfarben vermehrt zum Einsatz kommen. Für die UV-Härtung sind im Lack<br />
Photoinitiatoren notwendig, die nach Anregung durch die UV-Strahlung die Härtungsreaktion<br />
initiieren.<br />
4-Methylbenzophenon kommt als gängiger Photoinitiator zum Einsatz. Es ist ein so genanntes<br />
Benzophenon-Derivat und zeichnet sich gegenüber <strong>de</strong>r Stammverbindung Benzophenon durch<br />
geringeren Eigengeruch und <strong>de</strong>utlich geringeres Migrationspotenzial aus.<br />
Deshalb wird neben an<strong>de</strong>ren Photoinitiatoren auch 4-Methylbenzophenon von <strong>Schmid</strong> <strong>Rhyner</strong><br />
in Standard-UV-Lacken, die in <strong>de</strong>r Druckvere<strong>de</strong>lung für Akzi<strong>de</strong>nzen wie für Verpackungen zum<br />
Einsatz kommen, verwen<strong>de</strong>t.<br />
Was ist Migration?<br />
Unter Migration im Bereich <strong>de</strong>r Lebens- und Genussmittelverpackungen versteht man das Übergehen<br />
von Substanzen aus <strong>de</strong>r Verpackung auf das Inhaltsgut. Die Migration führt zu Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
Lebensmittels, kann unter Umstän<strong>de</strong>n gesundheitsschädlich sein, und ist daher unerwünscht.<br />
Potentiell migrationsfähige Substanzen können aus <strong>de</strong>r Beschichtung (Lack, Folienlaminat bestehend<br />
aus Folie und Klebstoff etc.), <strong>de</strong>r Druckfarbe und <strong>de</strong>m Druckträger (Papier, Karton, Folie etc.)<br />
stammen und durch unsachgemässe Verarbeitung im Herstellungsprozess auf das Lebensmittel<br />
übergehen. 4-Methylbenzophenon ist <strong>de</strong>mnach nur eine von vielen Verbindungen, die in ein<br />
Lebensmittel migrieren können.<br />
Des Weiteren können beim Verpackungsdruck Stoffe von <strong>de</strong>r Aussenseite <strong>de</strong>r Verpackung im Stapel<br />
auf die Innenseite und dann von dort auf das verpackte Inhaltsgut übergehen (sog. „Abklatsch“).<br />
Auch die Migration durch <strong>de</strong>n Druckträger hindurch auf das Lebensmittel ist möglich.<br />
Je<strong>de</strong> Verpackung, bei <strong>de</strong>r das Inhaltsgut selbst nicht durch eine innere Verpackung<br />
(„Primärverpackung“) als Barriereschicht vor <strong>de</strong>m Übergang von Substanzen geschützt ist, ist selbst<br />
als Primärverpackung anzusehen.<br />
Die Barrierewirkung <strong>de</strong>r inneren Verpackung kann entwe<strong>de</strong>r für alle Substanzen bestehen o<strong>de</strong>r nur<br />
für solche Substanzen wirksam sein, <strong>de</strong>ren Übergang auf das Lebensmittel verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll<br />
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