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Zeitschrift für physikalische Therapie - vdms

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Reflexe<br />

verband der medizinischen masseure der schweiz<br />

<strong>vdms</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong> <strong>physikalische</strong> <strong>Therapie</strong><br />

• FORSCHUNG<br />

Herzforschung –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

• STOFFWECHSEL<br />

Nieren im Kontext mit<br />

Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten<br />

• ERSTE HILFE<br />

Erste Hilfe bei Herz-<br />

Kreislaufstillstand<br />

• SPORT & THERAPIE<br />

Nordic Walking ist auch<br />

ideal zur Rehabilitation<br />

• RÜCKBLICK<br />

2. Dozentenkonferenz:<br />

Spielend kommunizieren<br />

• ZERTIFIZIERUNG<br />

eduQua-Antrag erfüllt!<br />

Herz-Kreislauf<br />

VERBAND<br />

MÄRZ 2008<br />

VERBAND P R A X I S<br />

THEMA


REFLEXE MÄRZ ? 2008 VERBAND<br />

INHALT<br />

2<br />

4 WISSEN<br />

Zahlen und Daten über<br />

Reflexe März 2008<br />

THEMA PRAXIS VERBAND<br />

Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

in der Schweiz<br />

6 FORSCHUNG<br />

Forschung mit Herz: eine<br />

Erfolgsgeschichte der Medizin<br />

10 STOFFWECHSEL<br />

Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-<br />

krankheiten – was haben die<br />

Nieren damit zu tun?<br />

Thema:<br />

Herz-<br />

Kreislauf<br />

FORSCHUNG<br />

HERZFORSCHUNG:<br />

EINE ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören<br />

leider in den Industrieländern zu den<br />

Todesursachen Nummer 1. Die Ursachen<br />

sind vielfältig. Letztlich ist jedoch nicht<br />

von der Hand zu weisen, dass es eine Zivilisationskrankheit<br />

ist, die eigentlich nicht<br />

sein müsste. › Mehr auf S. 6<br />

Titelbild: Symptome von Herz-Kreislauf-<br />

Beschwerden sind vielfältig und ernst zu<br />

nehmen. © Fotolia.com<br />

13 REHABILITATION<br />

Kardiale Rehabilitation und<br />

Prävention<br />

16 ERSTE HILFE<br />

Erste Hilfe bei Herz-Kreislaufstillstand<br />

19 HOMÖOPATHIE<br />

Das Herz «rast» nicht bei allen<br />

gleich: Homöopathische und<br />

naturheilkundliche Aspekte<br />

21 SPORT & THERAPIE<br />

Nordic Walking ist auch ideal<br />

zur Rehabilitation<br />

23 ERNÄHRUNG<br />

Herzgesunde Ernährung schützt<br />

vor koronarer Herzkrankheit<br />

25 RISIKOFAKTOREN<br />

• Engstelle und Undichtigkeit der<br />

Herzklappe der Lungenschlagader<br />

• Obstruktive Schlafapnoe und Herz<br />

• Was ist Adipositas?<br />

26 SYMBOLIK: HERZ<br />

Zur Symbolik des Herzens<br />

28 WISSENSWERTES<br />

SPORT & THERAPIE<br />

IDEAL ZUR REHABILITATION:<br />

NORDIC WALKING<br />

Neben der Prävention steht die Rehabilitation<br />

im Vordergrund. Dazu gehören<br />

Veränderungen im Tagesablauf, jedoch<br />

spielen auch der tägliche Ausgleich und<br />

die Bewegung eine zentrale Rolle. Nordic<br />

Walking ist eine sanfte Art, das Herz und<br />

den Kreislauf sehr wirkungsvoll zu trainieren.<br />

› Mehr auf S. 21<br />

30 WEITERBILDUNG<br />

• Neue Kurse 2. Quartal 2008<br />

• Zusatzkurse 2008<br />

32 RÜCKBLICK – FEEDBACK<br />

• 2. Dozentenkonferenz vom<br />

26. November 2007:<br />

Spiel und Kommunikation<br />

• Rückblick Weiterbildungen 2007<br />

33 <strong>vdms</strong> UND BERUFSPOLITIK<br />

• Kanton Aargau<br />

• Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />

• Update kantonale Info-Blätter<br />

• Myofascial Release, Grundkurs<br />

vom 25.-27. Januar 2008<br />

• Redaktion / Grafik<br />

35 ZERTIFIZIERUNG eduQua<br />

Erfüllt – Antrag zur Zertifikationserteilung<br />

ohne Auflagen<br />

35 <strong>vdms</strong> INTERN<br />

Einladung zur Generalversammlung<br />

am Samstag, 19. April 2008<br />

36 AGENDA<br />

• Fort- & Weiterbildungen 2008<br />

• <strong>vdms</strong>-Impuls-Abende / Links<br />

RÜCKBLICK<br />

2. DOZENTENKONFERENZ:<br />

SPIELEND KOMMUNIZIEREN<br />

Wenn Dozenten vom Lehrenden zum Lernenden<br />

werden bedeutet dies die Speicher<br />

mit Neuem zu füllen, aufzutanken, neue<br />

Energie gewinnen und Impulse zu erhalten,<br />

die wiederum den Lehrenden zu Gute<br />

kommen. Beim <strong>vdms</strong> ging es im November<br />

2007 spielerisch zu und her.<br />

› Mehr auf S. 32<br />

VORSCHAU JUNI 2008<br />

THEMA: Männer


IMPRESSUM<br />

Aktuelle Ausgabe: März 2008,<br />

Nr. 132, 29. Jahrgang<br />

Auflage: 1500 Exemplare<br />

Erscheinungsweise: 4mal jährlich<br />

Herausgeber<br />

Verband der medizinischen Masseure der<br />

Schweiz <strong>vdms</strong><br />

Schachenallee 29<br />

CH-5001 Aarau<br />

Telefon 062 823 02 70<br />

Fax 062 823 06 22<br />

info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

Redaktion<br />

Verena Biedermann (vb), Leitung<br />

Heidi Winterberg (hw)<br />

Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />

Johannes Weiss (we)<br />

Preise Abonnement<br />

Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />

Ausland: auf Anfrage<br />

Insertionspreise 2008<br />

Verlangen Sie unser Informationsblatt <strong>für</strong><br />

Inserenten!<br />

Insertionsschluss<br />

Ausgabe Juni 2008: 30. April<br />

Gestaltung<br />

grafik & design, Stäfa<br />

Druck<br />

Engelberger Druck AG, Stans<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser<br />

Erinnern Sie sich an Argan? Der<br />

Leidende in Molière’s «Eingebildeten<br />

Krankheiten» (uraufgeführt 1673), der<br />

seiner Umwelt und sich selbst das<br />

Leben zum Elend machte, weil er sich<br />

immerwährend einbildete, krank zu<br />

sein. Heute scheint dies nicht mehr so<br />

lustig, denn unterdessen wissen wir,<br />

wie sehr auch eine eingebildete Krankheit<br />

den Betroffenen buchstäblich<br />

schwer auf dem Herzen liegen kann.<br />

Das Herz war sowohl durch die Medizingeschichte<br />

wie natürlich in der Literatur<br />

immer viel mehr als ein Organ. Seit<br />

jeher wurde das Herz in mannigfacher<br />

Weise als starkes Symbol und vielschichtige<br />

Metapher gesehen. Man kann es auf<br />

der Zunge haben, es kann in die Hose<br />

rutschen, man kann es stehlen, erobern,<br />

verlieren, am rechten Fleck tragen und so<br />

weiter. Wohlgemerkt, nicht nur in der Lyrik,<br />

in der Poesie oder im Schlagertext.<br />

Die moderne Kardiologie beschäftigt<br />

sich stark mit dem Phänomen Herz als<br />

Sinnes-, Wahrnehmungs-, Gefühls- und<br />

Erinnerungsorgan. Das Herz als «Sitz der<br />

Seele» wird heute nur noch von wenigen<br />

Wissenschaftsmachos und Somafundamentalisten<br />

in Unkenntnis neuster Forschungsresultate<br />

bezweifelt.<br />

Das alles überragende Geräusch im<br />

Mutterleib geht vom Herzen aus, ein unfassbarer<br />

Rhythmus, eine vielschichtig<br />

zusammengesetzte und doch integrierende<br />

Melodie des Lebens. Lange bevor wir<br />

Wahrnehmungsorgane entwickeln und im<br />

zentraleren Sinne hören können, ist diese<br />

Melodie, der Klang allen Lebens, existent.<br />

Nachweislich gibt es bei uns allen Erinnerungsspuren<br />

zu diesem einzigartigen<br />

Klang des Herzens der Mutter. Die in der<br />

Säuglingsforschung nachgewiesenen Wiedererkennungs-Phänomene<br />

mütterlicher<br />

Stimme sind ein Hinweis darauf, dass die<br />

Wirkung der Herztöne auch eine feste psychische<br />

Präsenz in uns hinterlassen hat.<br />

Bild: Nahauf-<br />

nahme einer<br />

unicellularer<br />

Planktonic<br />

©Health Head Images<br />

◗ Jo Marty, Präsident,<br />

<strong>für</strong> den Vorstand und das<br />

Sekretariat des <strong>vdms</strong><br />

Beinahe alle Menschen, denen man Aufnahmen<br />

von Herztönen wie sie im Mutterleib<br />

vorkommen, vorspielt, empfinden<br />

plötzlich tiefes Vertrauen, ausgedehnte<br />

Entspannung, Trance etc.<br />

Die unglaublichen Erfahrungen, die<br />

manchmal Herztransplantierte machen,<br />

dass plötzlich Verhaltensweisen, Neigungen<br />

und Interessen in ihnen auftauchen,<br />

die typisch waren <strong>für</strong> den Spender<br />

des Organs, ist heute ernsthafter Gegenstand<br />

neuerer Forschung wie das Organ<br />

Herz als emotiver und sozialer Gedächtnisspeicher<br />

dient.<br />

Auch Liebe und Angst sind beide mit<br />

dem Herz-Kreislaufsystem engstens verbunden.<br />

Angst als Reiz führt zu einer<br />

schnellen Bereitstellungsreaktion des Körpers.<br />

Eine Bereitstellung von Energie, die<br />

uns Agilität gibt, Flucht zu ergreifen oder<br />

in die Auseinandersetzung zu treten. Da<br />

die Verbindung zwischen Angst und Herzfunktionsänderung<br />

ein fester Bestandteil<br />

unseres psychischen Daseins bildet, ist<br />

auch klar, dass eine Verbindung in umgekehrter<br />

Richtung existiert: Jeder Herz-<br />

Schmerz kann wieder Angst auslösen.<br />

Prof. Ludwig Braun schrieb bereits 1920<br />

ein brillantes Buch (Herz und Psyche) in<br />

dem er das Herz als Angstorgan bezeichnet.<br />

Man könnte, fern von EKG, Herzzeitvolumen<br />

etc. auch mit Fug vom Herzen als<br />

Freudenorgan sprechen. Zu welchem Teil<br />

sich unser Herz entscheidet, Soma oder<br />

Psyche, liegt wohl in unserem Bewusstsein.<br />

Vielleicht könnten wir das Herz als<br />

Intelligenzorgan öfter darüber entscheiden<br />

lassen. Gerne zitiere ich den berühmten Immunologen<br />

und <strong>für</strong> mich der bedeutendste<br />

Aphoristiker der Moderne, Gerhard Uhlenbruck:<br />

«Die meisten Menschen sterben an<br />

akutem Herzversagen ihrer Mitmenschen».<br />

Ich wünsche uns allen, dass der Puls<br />

des Lebens vom Herzen kommt und der<br />

Impuls von seinem wichtigen Partner, der<br />

Weisheit. l<br />

März 2008 Reflexe<br />

MEDIZIN HERZ-KREISLAUF & GESCHICHTE EDITORIAL<br />

VERBAND<br />

3


WISSEN THEMA<br />

4<br />

Abb. 1: Wichtigste Gründe <strong>für</strong> eine Arztkonsultation<br />

im Jahre 2002.<br />

Verteilung nach Diagnose der Ärzte.<br />

Berechnungsbasis: 100% = 83,7 Mio. Diagnosen.<br />

Quelle: IHA-IMS Health, Schweizerischer<br />

Diagnose-Index<br />

Reflexe März 2008<br />

Zahlen und Daten über<br />

Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

in der Schweiz<br />

Die 2005 publizierte Studie der Schweizerischen Herzstiftung beleuchtet<br />

die wichtigsten modifizierbaren Risikofaktoren der Herz-Kreislauf-Er-<br />

krankungen und liefert Daten und Fakten über Lebensstil, die Häufigkeit<br />

ärztlicher Kontrolle sowie diganostizierte Risikofaktoren.<br />

vb. Die nachfolgenden Ausführungen sind<br />

auszugsweise der Studie entnommen und<br />

sollen in das Schwergewichtsthema Herz-<br />

Kreislauf einstimmen.<br />

Die Bedeutung der Herz-Kreislauf-<br />

Krankheiten in der Schweiz wird an Hand<br />

der ärztlichen Konsultationen, der Hospitalisationen<br />

sowie der Invaliditäts- und<br />

Todesfälle dokumentiert.<br />

Ärztliche Konsultationen<br />

Eine vollständige gesamtschweizerische<br />

Datenbasis fehlt. Die hier präsentierten<br />

Ergebnisse entstammen zwei Quellen,<br />

nämlich einer Befragung der Ärzte<br />

Abb. 2: Anteil Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen bei den Hospitalisationen<br />

2002<br />

Anteil Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und anderer ausgewählter<br />

Krankheiten bei Spitaleintritt<br />

im Vergleich zu anderen Einweisungsgründen,<br />

nach Geschlecht<br />

(Anteil anderer Ursachen: 35 %<br />

bei den Männern und 48,4%<br />

bei den Frauen)<br />

Quelle: BFS: Medizinische Statistik<br />

der Krankenhäuser 2002<br />

(Abdeckung 99%)<br />

und einer Befragung der Bevölkerung<br />

(Schweizerische Gesundheitsbefragung<br />

2002). In der letzteren wurden die Teilnehmenden<br />

nach dem Grund ihres letzten<br />

Arztbesuchs befragt (Abb. 1).<br />

In der Schweiz hängen 15 % der in der<br />

Arztpraxis verschriebenen Medikamente<br />

mit Herz-Kreislauf-Krankheiten zusammen.<br />

Sie machen 17 % des Umsatzes der<br />

Pharmaunternehmen aus.<br />

Hospitalisationen<br />

Gesamtschweizerische Statistik über<br />

die Hospitalisationen im Jahr 2002 (siehe<br />

Abb. 2)


Was die Eingriffe anbelangt, stagnierte<br />

die Zahl der koronaren Bypass-Operati-<br />

onen im letzten Jahrzehnt (statistisch erst<br />

erfasst seit 1998), während sich die An-<br />

gioplastien verdreifachten. Diese werden<br />

immer häufiger durch das gleichzeitige<br />

Einpflanzen eines Stent (kleines zylin-<br />

derförmiges Gitter, das als Gefässstütze<br />

dient) in der erweiterten Arterie ergänzt,<br />

um Wiederverengungen (Restenosen) zu<br />

verhindern. Was die Behandlung der Herz-<br />

rhythmusstörungen betrifft, so hat die<br />

Zahl der Herzschrittmacher- und Defibril-<br />

lator-Implantationen weiter zugenommen.<br />

Das Einpflanzen eines Herzschrittmachers<br />

bleibt die mit Abstand häufigste Massnahme.<br />

Die elektrophysiologischen Behandlungen<br />

sind ebenfalls angestiegen, was<br />

sich an den Ablationen (Verödung eines<br />

Arrhythmie-Herds mittels Katheters und<br />

Hochfrequenzstroms) zeigt.<br />

Invalidität<br />

Es existiert keine gesamtschweizerische<br />

Übersicht über die Invaliditätsfälle,<br />

die auf eine Herz-Kreislauf-Krankheit zurückgehen.<br />

Todesfälle<br />

Aufgrund der eidgenössischen Todesursachen-Statistik,<br />

die vollständig ist, lassen<br />

Abb. 3: Anteil der Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

an der<br />

Gesamtmortalität 2001<br />

Anteil Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und anderer ausgewählter<br />

Krankheiten an der<br />

Gesamtmortalität in der Schweiz<br />

im Vergleich zu anderen Todesursachen,<br />

nach Geschlecht<br />

(Anteil anderer Todesursachen:<br />

19,8 % bei den Männern und<br />

22,6 % bei den Frauen)<br />

Quelle: BFS: Todesursachen-<br />

Statistik 2001<br />

sich die durch Herz-Kreislauf-Krankheiten<br />

verursachten Todesfälle nach Geschlecht<br />

und Alter feststellen. Dazu wird die Anzahl<br />

Todesfälle in Bezug gebracht zur<br />

Wohnbevölkerung.<br />

Die Herz-Kreislauf-Krankheiten sind in<br />

drei grosse Kategorien eingeteilt:<br />

1. Ischämische Herzkrankheiten:<br />

Dazu gehören die Pathologien, die auf<br />

Durchblutungsstörungen des Herzens zurückzuführen<br />

sind (Angina pectoris und<br />

Herzinfarkte).<br />

2. Zerebrovaskuläre Krankheiten:<br />

Dazu gehören die Pathologien, die auf<br />

eine mangelnde Durchblutung in einem<br />

Teil des Gehirns zurückzuführen sind<br />

(ischämischer Infarkt und Hirnblutung).<br />

3. Übrige Herz-Kreislauf-Krankheiten:<br />

Dazu gehören:<br />

l Akute rheumatische Herzkrankheiten<br />

l Chronische rheumatische Herzkrankheiten<br />

l Durch Bluthochdruck bedingte Krankheiten<br />

l Herz-Lungen-Erkrankungen<br />

l Andere Formen von Herzkrankheiten<br />

(Herzbeutelentzündung, Endokarditis,<br />

Myokarditis, Herzrhythmusstörungen,<br />

Herzinsuffizienz)<br />

l Erkrankungen der Arterien, Arteriolen<br />

und Kapillaren<br />

l Erkrankungen der Venen und der<br />

Lymphgefässe (wie Venenentzündungen<br />

und Krampfadern)<br />

l Andere Störungen des Kreislaufsystem<br />

l<br />

INFORMATIONEN<br />

Schweizerische Herzstiftung<br />

Fondation Suisse de Cardiologie<br />

Fondazione Svizzera di Cardiologia<br />

Aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag<br />

Active contre les maladies cardiaques et l’attaque cérébrale<br />

Con impegno contro le cardiopatie e l’ictus cerebrale<br />

Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv<br />

gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag<br />

Sie setzt sich da<strong>für</strong> ein, dass weniger Menschen<br />

an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken oder<br />

dadurch behindert bleiben, Menschen nicht<br />

vorzeitig an Herzinfarkt oder Hirnschlag sterben<br />

und <strong>für</strong> Betroffene das Leben lebenswert<br />

bleibt. Zu diesem Zweck fördert sie Erfolg<br />

versprechende Forschungsprojekte, leistet eine<br />

umfassende Aufklärungsarbeit zur Prävention<br />

und steht Betroffenen beratend zur Seite. Die<br />

Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige,<br />

von der Stiftung ZEWO anerkannte<br />

Organisation.<br />

www.swissheart.ch<br />

März 2008 Reflexe<br />

WISSEN THEMA<br />

5


FORSCHUNG THEMA<br />

6<br />

Forschung mit Herz:<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

der Medizin<br />

Herz- und Kreislauferkrankungen sind seit dem Altertum bekannt, ha-<br />

ben jedoch erst im 20. Jahrhundert ihre Bedeutung erlangt. Mit dem<br />

Rückgang von Seuchen und andern Infektionskrankheiten, dem moder-<br />

nen Lebensstil und vor allem der Verbreitung des Nikotinkonsums sind<br />

Herzinfarkt und Hirnschlag sowie plötzlicher Herztod zu den wichtigsten<br />

Krankheits- und Todesursachen in westlichen Ländern geworden. Entspre-<br />

chend hat die Erforschung von Herz- und Kreislauferkrankungen in den<br />

letzten 50 Jahren eine enorme Bedeutung erlangt.<br />

◗ Prof. Thomas F. Lüscher<br />

Noch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs<br />

konnten Herz- und Kreislauf-Erkrankungen<br />

kaum sinnvoll diagnostiziert oder<br />

behandelt werden. So verstarb der amerikanische<br />

Präsident Franklin D. Roosevelt<br />

an einem unkontrollierbaren Blutdruck<br />

mit Werten von bis zu 300/190 mm Hg<br />

kurz nach der Konferenz in Jalta an einer<br />

Hirnblutung. Auch sein Kommandant der<br />

Normandie-Offensive und spätere Präsident<br />

Dwight D. Eisenhower erlitt am 23.<br />

September 1955 einen ersten Herzinfarkt<br />

ohne dass eine wirksame Behandlung verfügbar<br />

war. In der Zwischenzeit konnte<br />

man dank der Einführung des Elektrokardiogramms<br />

die Diagnose stellen, doch war<br />

ausser Morphium <strong>für</strong> die Schmerzen kaum<br />

eine wirksame Behandlung verfügbar.<br />

Erste Schritte<br />

Seit den 50er Jahren wurden nicht nur<br />

Medikamente gegen hohen Blutdruck,<br />

sondern auch zur Behandlung des Herzinfarkts<br />

entwickelt. In den 60er Jahren<br />

konnte dann durch die Einführung der<br />

Elektroschockbehandlung und der Intensivstation<br />

bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen<br />

die Sterblichkeit deutlich<br />

gesenkt werden. Durch die Entwicklung<br />

von gerinnungshemmenden Medikamenten<br />

und der mechanischen Wiedereröffnung<br />

verschlossener Herzkranzgefässe<br />

mit einem Ballonkatheter konnte die Mortalität<br />

auf beeindruckend tiefe Werte von<br />

heute rund 8 Prozent gesenkt werden. In<br />

Reflexe März 2008<br />

den 80er Jahren wurden Medikamente gegen<br />

das hohe Cholesterin entwickelt und<br />

die moderne Behandlung der Herzschwäche<br />

mit neuen Substanzen wie ACE-Hemmern,<br />

Betablockern und Aldosteron-Antagonisten<br />

wurde stark verbessert. Alle<br />

diese Massnahmen haben dazu geführt,<br />

dass heute das Langzeitüberleben bei<br />

Herz- und Kreislauferkrankungen beeindruckend<br />

verbessert werden konnte.<br />

Der Beitrag der Schweiz<br />

Die Schweiz und insbesondere die Universität<br />

Zürich hat zum Verständnis wie<br />

auch zur Abklärung und Behandlung von<br />

Herz- und Kreislauferkrankungen Ausserordentliches<br />

geleistet. So wurden Ende der<br />

40er und Anfang der 50er Jahre mittels<br />

Herzkathetertechniken Untersuchungen<br />

bei Patienten mit verschiedenen Herzleiden<br />

durchgeführt. Mit der Berufung von<br />

Åke Senning im Jahr 1962 erhielt die Universität<br />

Zürich einen Pionier der Herzchirurgie,<br />

welcher verschiedene Operationen<br />

zur Behandlung vererbter Herzleiden (so<br />

genannte Senning Procedure) wie auch<br />

den Herzschrittmacher entwickelte und<br />

damit die Herzkreislaufforschung in der<br />

Schweiz befruchtete. Zur Seite standen<br />

ihm innovative Kardiologen verschiedener<br />

Universitätskliniken, welche zunehmend<br />

die Veränderungen von Blutdruck und<br />

Herzleistung zu verstehen begannen und<br />

eine optimale Abklärung von Herzpatienten<br />

im Hinblick auf Bypass- und Klap-<br />

penoperationen gewährleisten konnten. In<br />

den 60er Jahren führte Paul Lichtlen nach<br />

seinem Amerikaaufenthalt in Zürich, als<br />

einem der ersten Zentren in Europa, die<br />

Koronarangiographie ein, welche bald von<br />

anderen Schweizer Zentren übernommen<br />

wurde. 1972 erfolgte die erste Herztransplantation<br />

am Universitätsspital Zürich<br />

und seit 1984 (nach der Entwicklung des<br />

Immunsuppressivums Cyclosporin) wurde<br />

Zürich, gefolgt von Lausanne und Bern,<br />

zum grössten Herztransplantationszentrum<br />

in der Schweiz mit bis heute nahezu<br />

350 Herztransplantionen.<br />

Im Jahr 1977 erweiterte Andreas<br />

Grüntzig am 16. September in Zürich weltweit<br />

erstmals einem Patienten, mit einem<br />

von ihm entwickelten Ballonkatheter, eine<br />

Verengung der Vorderwandarterie des<br />

Herzens (Abb. 1). Dieser Eingriff war eine<br />

medizinische Sensation und führte zur<br />

Entwicklung der interventionellen Kardiologie.<br />

Heute werden rund 1.5 Millionen<br />

Patienten nach der Methode von Andreas<br />

Grüntzig behandelt.<br />

Ebenfalls wurde in der Schweiz durch<br />

klinische Forscher der Universitäten Basel,<br />

Bern und Lausanne Ausserordentliches<br />

<strong>für</strong> die Hypertonieforschung geleistet und<br />

neue Medikamente zur Behandlung des<br />

hohen Blutdrucks wie Kalzium-Antagonisten<br />

und Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren<br />

eingeführt.


Abb. 1: Andreas R. Grüntzig, Pionier der interventionellen Kardiologie: am 16. September 1977 führte<br />

Grüntzig als erster Kardiologe weltweit eine Ballonerweiterung mit dem von ihm selbst entwickelten<br />

Ballonkatheter in der Vorderwandarterie eines 39-jährigen Versicherungsagenten durch. Der von<br />

Grüntzig erfundene Eingriff wird heute bei über einer Million Patienten weltweit jährlich durchgeführt.<br />

Themen von heute<br />

Die meisten Schweizer sterben auch<br />

heute noch an den Folgen eines Herzinfarkts<br />

und somit eines Verschlusses einer<br />

lebenswichtigen Arterie, die den Herzmuskel<br />

versorgt. Entsprechend hat in den<br />

letzten 26 Jahren die Erforschung der vaskulären<br />

Biologie, d.h. die Erforschung der<br />

Zellen der Herzkranzgefässe und ihre Beeinflussung<br />

durch Risikofaktoren wie hoher<br />

Blutdruck, Cholesterin und Zuckererkrankung<br />

grosse Bedeutung erlangt. So<br />

konnte die Rolle der Innenhaut der Gefässe,<br />

das sogenannte Endothel, welches wie<br />

eine Teflonschicht die Innenseite der Gefässe<br />

auskleidet und so die Durchblutung<br />

gewährleistet, an den Universitäten Basel,<br />

Bern und Zürich geklärt werden (Abb. 2).<br />

Weiter gelang die Entdeckung zahlreicher<br />

Gene, welche bei der Gefässverkalkung<br />

oder Arteriosklerose entscheidend sind.<br />

Damit wurden die Grundlagen <strong>für</strong> Neuentwicklungen<br />

sowie das Verständnis <strong>für</strong> die<br />

Behandlung der wohl wichtigsten Erkrankung<br />

überhaupt gemacht.<br />

Eine bedeutende Erkenntnis der letzten<br />

Jahre ist die Tatsache, dass die Gefässe<br />

und möglicherweise auch das Herz sich<br />

dauernd durch Zuführung so genannter<br />

Vorstufen oder Stammzellen erneuern.<br />

Diese natürlichen Reparationsprozesse in<br />

beiden Organen haben zu einem neuen<br />

Ansatz in der Erforschung von Herz- und<br />

Kreislaufleiden und zur Charakterisierung<br />

Abb. 2: Molekulare und zelluläre Mechanismen der Arteriosklerose, wie sie in grossen Teilen von der<br />

Zürcher Arbeitsgruppe erarbeitet wurde: wie viele Schärkräfte und Hormone und Zellen des Blutes<br />

interagieren mit den Endothel- und Gefässmuskelzellen der Gefässwand. Dabei spielen verschiedene<br />

Lipoproteinfraktionen, Zytokine und andere Mediatoren eine entscheidende Rolle, welche zu Entzündungsreaktionen<br />

des Endothels, Adhesion und zirkulierenden Blutzellen wie Monozyten und Veränderungen<br />

der Gefässwand durch Einlagerung von Schaumzellen, sowie Vermehrung von Bindegewebsund<br />

Gefässmuskelzellen führen. Die Folge dieser Prozesse ist die Ausbildung arteriosklerotischer Plaques<br />

mit gegebenenfalls auch Plaqueruptur, welche eine wichtige Ursache des Herzinfarkts darstellt.<br />

endothelialer Progenitorzellen und anderer<br />

Stammzellen geführt, welche <strong>für</strong> die<br />

Teilung bzw. beeinträchtigte Regeneration<br />

bei verschiedenen Leiden führen. Funktionsstörungen<br />

dieser körpereigenen Reparaturzellen<br />

bei verschiedenen Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen wurden entdeckt<br />

Die Schweiz und ins-<br />

besondere die Universität<br />

Zürich hat zum Verständ-<br />

nis wie auch zur Abklä-<br />

rung und Behandlung von<br />

Herz- und Kreislauferkran-<br />

kungen Ausserordentliches<br />

geleistet.<br />

und auch erste Versuche zu ihrer Verwendung<br />

nach Herzinfarkt und zur Herstellung<br />

von Herzklappen gemacht.<br />

Auch die Bildgebung des Herzens<br />

macht dank Ultraschall, Computertomographie<br />

und Magnetresonanz-Imaging<br />

enorme Fortschritte (Abb. 3).<br />

März 2008 Reflexe<br />

FORSCHUNG THEMA<br />

7


FORSCHUNG THEMA<br />

8<br />

INSERAT<br />

Ausblick<br />

Mit dem Abschluss des «Human Genom<br />

Projects» ist es möglich geworden,<br />

sämtliche Gene des Menschen weiter zu<br />

charakterisieren und <strong>für</strong> die Diagnostik<br />

wie auch Risikostratifizierung verschiedener<br />

Erkrankungen des Herzens zu nutzen.<br />

In der experimentellen Herz- und Kreislaufforschung<br />

wird diese Technologie bereits<br />

verwendet. Ihre klinische Umsetzung<br />

<strong>für</strong> die Patienten wird sich in den nächsten<br />

10 Jahren vollziehen. Seit der Erfindung<br />

des Herzschrittmachers durch Åke<br />

Senning (1958) haben sich implantierbare<br />

Geräte enorm gewandelt und sind heute<br />

Computer mit ungeahnten Möglichkeiten<br />

zur Überwachung und Behandlung von<br />

Patienten mit Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen.<br />

Die Diagnostik wird<br />

auch in den bildgebenden Verfahren weitere<br />

Forschritte erleben. Während früher<br />

die Darstellung der Herzhöhlen und ihrer<br />

Klappen im Vordergrund stand, steht heute<br />

Reflexe März 2008<br />

Gebiet Auswirkungen<br />

Abb. 3:<br />

Darstellung der Herzstruktur und -funktion mittels<br />

Computertomographie und Positronenemissionstomographie:<br />

Mit der Computertomographie können<br />

die Herzkranzgefässe zur Darstellung gebracht<br />

werden während die Positronenemissionstomographie<br />

mit radioaktiv markiertem Ammoniak über<br />

eine Farbkodierung das Ausmass der Durchblutung<br />

des Herzmuskels sichtbar macht.<br />

Tab. 1:<br />

Zukünftige Möglichkeiten und Entwicklungstendenzen<br />

in den kardiovaskulären Wissenschaften<br />

Gendiagnostik Verbesserung von Diagnostik und Risikoerfassung, Gentherapie<br />

Implantierbare Devices Überwachung von Störungen, frühzeitige Erkennung der Herzund<br />

Kreislauffunktionen, Elektroschockbehandlung<br />

Cardiales Imaging Darstellung von Gefässwand und –plaques, frühzeitige<br />

Diagnostik<br />

Regenerative Medizin Stammzelltherapie von Herzinfarkt und Herzinsuffizienz<br />

die Darstellung der Gefässwand und ihrer<br />

Veränderung, das so genannte Plaque Imaging<br />

im Vordergrund. (Tab. 1) In Zukunft<br />

wird es gelingen, die biologischen Eigenschaften<br />

solcher Plaques bildlich genauer<br />

darzustellen und Patienten einer frühzeitigen<br />

Behandlung zuzuführen. Schliesslich<br />

wird die regenerative Medizin neu die Behandlung<br />

des Herzinfarkts und der Herzschwäche<br />

revolutionieren. Das Hauptproblem<br />

bei diesen Leiden ist die fehlende<br />

Regeneration von Gewebe, welches wäh-<br />

rend eines Herzinfarkts stirbt. Die Verwendung<br />

von Vorstufen und Stammzellen zur<br />

Regeneration von Herzmuskelgewebe wird<br />

erstmals eine wirklich wirksame <strong>Therapie</strong><br />

dieser Leiden mit sich bringen. Langfristig<br />

wird auch eine Verwendung gentherapeutischer<br />

Technologien zur Reprogrammierung<br />

von Vorstufen und Stammzellen die<br />

Möglichkeiten der regenerativen Medizin<br />

steigern. Zuletzt wird das Altern von Herzund<br />

Kreislauf, bzw. der Zellen, im Vordergrund<br />

des wissenschaftlichen Interesses<br />

stehen. Alterungsprozesse sind viel bedeutsamer<br />

als bisher behandelbare Risikofaktoren<br />

wie Cholesterin, Blutdruck oder<br />

Diabetes. Diese Forschung könnte neue<br />

therapeutische Möglichkeiten eröffnen den<br />

altersabhängigen Abfall der Organfunktion<br />

von Herz und Gefässen zu beeinflussen<br />

und damit das Auftreten kardiovaskulärer<br />

Leiden weiter zu vermindern. l<br />

AUTOR<br />

Prof. Thomas F. Lüscher<br />

Klinikdirektor, Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, Herz-<br />

Kreislauf-Zentrum, Universitätsspital Zürich,<br />

8091 Zürich<br />

und<br />

Kardiovaskuläre Forschung, Institut <strong>für</strong><br />

Physiologie, Universität Zürich Irchel,<br />

8053 Zürich.


MAGCELL ® ARTHRO<br />

MAGCELL ® ARTHRO ist ein Gerät, das<br />

speziell <strong>für</strong> die Anwendung bei Arthroseschmerzen<br />

konzipiert wurde. Es wirkt<br />

schnell bei schmerzhaften Hüft- und<br />

Kniearthrosen, Hallux rigidus und<br />

valgus sowie anderen arthrotischen<br />

Zuständen.<br />

Mit einem innovativen und patentierten Verfahren<br />

werden hoch dosierte magnetische Pulsfelder<br />

erzeugt. Sie dienen als Übertragungsmedium<br />

<strong>für</strong> elektrische Wirkfelder. Diese sind sogar<br />

noch in 3-5 cm Gewebetiefe physiologisch wirksam.<br />

MAGCELL ® bietet neue Einsatzmöglichkeiten<br />

durch die sehr kurze Behandlungszeiten<br />

und durch die einfache mobile Anwendung.<br />

Arthrose-Schmerzen lindern<br />

Zeitlich veränderbare Magnetfelder können<br />

Übertragungsmedium <strong>für</strong> elektrische Felder<br />

sein. Vorausgesetzt, die Stärke des Feldes ist<br />

ausreichend hoch, können im Gewebe elektromagnetische<br />

Wirkfelder induziert und so relativ<br />

verlustarm bis in tiefe Gewebeschichten transportiert<br />

werden („elektrodenlose Elektrotherapie“).<br />

Durch ein innovatives patentiertes Ver-<br />

fahren vermag MAGCELL ® trotz seiner geringen<br />

Größe ungewöhnlich starke Magnetfelder von<br />

bis zu 100 mT (1000 Gauss) zu erzeugen. Im<br />

Gewebe entstehen dadurch ausreichend hohe<br />

und therapeutisch wirksame Flussdichten, bis<br />

in Gelenkstrukturen hinein. Hierdurch werden<br />

selbst in 3 bis 5 cm Gewebstiefe noch die<br />

Schwellenwerte <strong>für</strong> wichtige zelluläre Regenerations-<br />

und Differenzierungsprozesse überschritten.<br />

Damit erzeugt das Gerät nicht nur die aus<br />

der Magnetfeld- und Elektrotherapie bekannten<br />

systemischen Wirkungen, sondern ermöglicht<br />

erstmalig die direkte Einwirkung auf gestörte<br />

Zellfunktionen im Sinne ihrer Normalisierung<br />

und Regeneration. Genau genommen stellt das<br />

elektromagnetische Feld der Zelle über sein<br />

Frequenz- oder Amplitudenmuster spezifische<br />

Informationen zur Verfügung, welche diese im<br />

Sinne der Normalisierung (Regeneration) ihrer<br />

Funktion umsetzt. MAGCELL ® ARTHRO arbeitet<br />

mit <strong>Therapie</strong>parametern, die in empirischer und<br />

klinischer Forschung auf dem Gebiet des Bio-<br />

Elektromagnetismus ermittelt wurden. Sie wirken<br />

unmittelbar lindernd auf akute arthrotische<br />

Schmerzgeschehen und nachhaltig bewegungsfördernd.<br />

l<br />

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März 2008 Reflexe<br />

PUBLI-REPORTAGE MARKT<br />

9<br />

INSERAT


STOFFWECHSEL THEMA<br />

10<br />

Herz-Kreislauf- und<br />

Stoffwechselkrankheiten<br />

– was haben die<br />

Nieren damit zu tun?<br />

◗ PD Dr. Bernhard Hess<br />

Trotz grosser medizinischer Fortschritte sind in der Schweiz Herz-Kreis-<br />

lauf-Erkrankungen mit 37% aller Fälle (Statistik 2004) noch immer Todes-<br />

ursache Nummer 1. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die hauptsächlichen<br />

Risiken <strong>für</strong> Herz- und Gefässkrankheiten – hoher Blutdruck, Störungen des<br />

Fett- und Zuckerstoffwechsels und Rauchen – immer noch zunehmen.<br />

Herz-Kreislaufkrankheiten<br />

Mindestens ein Drittel aller Schweizer<br />

ab 55 Jahren suchen ihren Arzt wegen erhöhten<br />

Blutdrucks auf (Gesundheitsbefragung<br />

2002), und gut 1/4 Million Schweizer<br />

leiden an Diabetes mellitus. Geradezu<br />

epidemische Ausmasse erreicht derzeit<br />

das sogenannte Metabolische Syndrom,<br />

eine äusserst ungünstige Kombination von<br />

mehreren Gefäss-Risikofaktoren beim gleichen<br />

Patienten (Tabelle 1).<br />

Die Rolle der Nieren<br />

Die Nieren sind bei Herz-Kreislaufund<br />

Stoffwechselkrankheiten zweifach<br />

beteiligt: als meistdurchblutete Organe<br />

des Körpers – 20% allen vom Herz in den<br />

Kreislauf gepumpten Bluts fliessen durch<br />

die Nieren (Abbildung 1) – sind sie Opfer<br />

der Arteriosklerose. Dies führt zu einem<br />

langsam fortschreitenden Funktionsverlust,<br />

der zuletzt die Behandlung mittels<br />

künstlicher Niere (Dialyse) erfordern<br />

kann. Diabetes mellitus und hoher Blutdruck<br />

sind aktuell die häufigsten Ursachen<br />

des irreparablen Nierenfunktionsverlusts,<br />

welcher eine Dialysebehandlung nötig<br />

macht. Umgekehrt sind die Nieren auf<br />

so mannigfache Weise an der Regulation<br />

von Blutdruck und Stoffwechsel beteiligt,<br />

dass sie bei Herz-Gefässkrankheiten auch<br />

als Täter auftreten. Die in ihrer Funktion<br />

beeinträchtigten Nieren erhöhen nämlich<br />

bereits in einem frühen Stadium der Schädigung<br />

ihrerseits den Blutdruck und verstärken<br />

Stoffwechselstörungen, womit die<br />

Arteriosklerose weiter begünstigt wird. So<br />

Reflexe März 2008<br />

verdoppeln sich beispielsweise die Risiken,<br />

an Herzschwäche zu erkranken oder an irgendeiner<br />

Ursache zu versterben, sobald<br />

die Nierenfunktion auch nur mittelschwer<br />

eingeschränkt ist.<br />

Wie erkenne ich mein Risiko?<br />

Entscheidend ist die Früherkennung<br />

von Mehrfach-Risikofaktoren <strong>für</strong> Herz-<br />

Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten.<br />

Diese findet leider allzu oft nicht statt,<br />

da die entsprechende Risikokonstellation<br />

zwar lange unterschwellig vorhanden<br />

ist, aber nicht bemerkt wird – man spürt<br />

ja nichts, oder dann eben erst, wenn es<br />

schon sehr spät ist… Folgendes sind Hinweise<br />

<strong>für</strong> eine Herz-Kreislauf-Risikokonstellation,<br />

welche einen entsprechenden<br />

Check-up beim Spezialisten rechtfertigt:<br />

1. Auftreten von Herzinfarkt oder Hirnschlag<br />

bei unter 55jährigen männlichen<br />

Abb. 1<br />

2.<br />

und unter 65jährigen weiblichen Familienmitgliedern<br />

Gehäuftes Vorkommen von Diabetes<br />

(«Altersdiabetes», oft schon zwischen<br />

40 und 50 Jahren)<br />

3. Gehäuftes Auftreten von schweren Fettstoffwechsel-<br />

und Harnsäurestoffwechselstörungen<br />

(Gicht) in der Familie<br />

4. Patient mit Diabetes mellitus<br />

5. Übergewichtiger Patient mit Fettstoffwechselstörung<br />

oder Gicht<br />

6. Chronischer Zigarettenraucher<br />

7. Wiederholt «zufällig» (beim Hausarzt,<br />

in der Apotheke etc.) festgestellte erhöhte<br />

Blutdruckwerte<br />

8. Eingeschränkte Nierenfunktion (erhöhter<br />

Kreatininwert im Blut)<br />

Die Nieren – Fenster zum Ausblick<br />

aufs Gefässsystem<br />

Seit einiger Zeit kann man gleichsam<br />

nicht-invasiv ins Gefässsystem «hinein-<br />

Stoffwechsel Syndrome – neuste Definition (International Diabetes Federation 2005)<br />

Zentrale (Unterleibs-) Fettleibigkeit<br />

Tab. 1<br />

(Europäer: Taillenumfang Männer ≥ 94 cm, Frauen ≥ 80 cm)<br />

und 2 der folgenden Kriterien führen zu folgenden Syndromen:<br />

l Arterieller Bluthochdruck<br />

l Triglycerides > 1.7 mmol/l<br />

– systolisch ≥ 130 mmHg<br />

oder spezielle Behandlung<br />

– diastolisch ≥ 85 mmHg<br />

l HDL-Cholesterol<br />

oder Behandlung <strong>für</strong> diagnostizierten < 1.30 mmol/l (Frauen)<br />

Bluthochdruck<br />

< 1.00 mmol/l (Männer)<br />

oder spezielle Behandlung<br />

l Blutzuckerwert ≥ 5.6 mmol/l oder<br />

© B.Hess 6/2007 (von Lancet 366: 1059-1062, 2005) früher diagnostizierter Typus 2 Diabetes


schauen». Im Rahmen der Gefässschädi-<br />

gung bei Herz-Kreislaufkankheiten werden<br />

nämlich auch die kleinen Gefässknäuelchen<br />

(Glomeruli, Abb. 2+3), in welchen<br />

das Blut in den Nieren filtriert wird, geschädigt.<br />

Als Folge davon leckt das Nierenfilter<br />

und normalerweise zurückbehaltenes<br />

Blut-Albumin tritt in den Urin aus. Schon<br />

wenige Milligramm Albumin, welche herkömmlichen<br />

Urintests entgehen, können<br />

heute im Frühstadium als sogenannte «Mikroalbuminurie»<br />

(Tab. 2) entdeckt werden.<br />

Ursprünglich wurde die Mikroalbuminurie<br />

zur Diagnose eines Nierenschadens bei<br />

Diabetes mellitus benützt. Zahlreiche Studien<br />

belegen aber unterdessen einwandfrei,<br />

dass eine Mikroalbuminurie generell<br />

mit Arteriosklerose und nachfolgenden<br />

Organschäden einhergeht, wie sie gerade<br />

beim Metabolischen Syndrom, bei langjährig<br />

hohem Blutdruck oder bei schweren<br />

Rauchern auftreten. Abb. 4 zeigt, dass die<br />

Häufigkeit schwerwiegender Herz-Kreislaufkrankheiten<br />

kontinuierlich mit der<br />

ausgeschiedenen Albuminmenge ansteigt<br />

und somit prognostische Bedeutung als<br />

kardiovaskulärer Risikomarker hat. Wie<br />

Abb. 5 illustriert, öffnen uns die Nieren<br />

über die Messung der Mikroalbuminurie<br />

gleichsam das Fenster zum Ausblick auf<br />

das geschädigte Gefässsystem.<br />

Definition der Albuminurie<br />

Abb. 2 Glomerulus<br />

zuführende abführende<br />

Sammelrohr Arterie Arterie<br />

Glomerulum Bowmansche<br />

Kapsel<br />

distaler<br />

Tubulus<br />

Kategorie S a m m e l u r i n S p o n t a n u r i n<br />

mg/24h mg/min mg/l mg/mmol<br />

Creatinin<br />

Normal < 30 < 20 < 20 < 2.0<br />

Mikroalbuminurie<br />

Makroalbu-<br />

minurie<br />

30 – 300 20 – 200 20 – 200 2 – 20<br />

> 300 > 200 > 200 > 20<br />

© B.Hess 8/2004 (mod. nach Hess B, CARDIOVASC 1: 24-29, 2002)<br />

Gibt es eine wirksame <strong>Therapie</strong>?<br />

Alle Früherkennung wäre sinnlos,<br />

wenn nicht entsprechende <strong>Therapie</strong>n<br />

verfügbar wären. Dabei müssen mehrfach<br />

vorhandene Risikofaktoren in ihrer<br />

Gesamtheit frühzeitig angegangen werden.<br />

Bei entsprechender Konsequenz von<br />

Patient und Arzt gelingt es mit der Kombination<br />

von Normalisierung der Ernährungsgewohnheiten,<br />

Sistieren des Zigarettenrauchens,<br />

Steigerung der körperlichen<br />

Aktivität und Medikamente in den meisten<br />

Fällen, sowohl Blutdruckwerte als auch<br />

Stoffwechselrisikofaktoren zu normalisieren.<br />

Viele der modernen Blutdruckmedikamente<br />

«dichten» zudem das Nierenfilter<br />

Tab. 2<br />

Risiko (%)<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

ab und normalisieren somit den Risikomarker<br />

Mikroalbuminurie oder verhindern<br />

– bei frühzeitiger Diagnose und Intervention<br />

– gar dessen Auftreten. Die messbare<br />

Reduktion oder Normalisierung der Mikroalbuminurie<br />

ist Ausdruck der unter erfolgreicher<br />

<strong>Therapie</strong> wiederhergestellten<br />

Integrität des Gefässsystems und damit<br />

des verminderten Herz-Kreislauf-Risikos –<br />

die Niere sagt es uns! l<br />

AUTOR<br />

proximaler<br />

Tubulus<br />

Henle-<br />

Schleife<br />

Mikroalbumin<br />

Abb. 5 Die Niere – das Fenster zum Gefässystem<br />

PD Dr. Bernhard Hess, Facharzt FMH <strong>für</strong><br />

Innere Medizin & Nierenkrankheiten<br />

Klinik Im Park<br />

Bellariastr. 38, 8038 Zürich<br />

eMail: bernhard.hess@hirslanden.ch<br />

Herzinfarkt/Hirnschlag/kardiovask. Tod<br />

Gesamtmortalität<br />

Hospitalisation wegen Herzschwäche<br />

Abb. 3<br />

Glomerulus und Tubulussystem<br />

Mikroalbuminurie und Risiko von kardiovaskulären<br />

Ereignissen, Herzschwäche u. Tod (HOPE Studie, 9043 Patienten)<br />

0<br />

Alb/Crea < 0.22 < 0.22-0.57 < 0.58-1.62 > 1.62<br />

(mg/mmol)<br />

© B.Hess 8/2004 (mod. nach Hess B, CARDIOVASC 1: 24-29, 2002)<br />

Abb. 4<br />

März 2008 Reflexe<br />

STOFFWECHSEL THEMA<br />

11


PUBLI-REPORTAGE MARKT<br />

12<br />

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Reflexe März 2008


Kardiale Rehabilitation<br />

und Prävention<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind<br />

in den westlichen Ländern die<br />

häufigste Todesursache, allen voran<br />

die koronare Herzkrankheit. Die<br />

Ursache der arteriosklerotischen Er-<br />

krankungen ist multifaktoriell und<br />

oft mit der Lebensweise verknüpft.<br />

Ihre Prävention ist eine eminente<br />

soziale und medizinische Aufgabe.<br />

Wissenschaftlich ist die Effizienz<br />

der kardiovaskulären Rehabilitation<br />

und Prävention erwiesen.<br />

◗ Dr. med. Christian Günter<br />

Die kardiale Rehabilitation und Prävention<br />

hat die Aufgabe, die Mortalität und<br />

Morbidität dieser folgenschweren Erkrankungen<br />

zu senken, damit durch Primärwie<br />

auch Sekundärprophylaxe die hohen<br />

Krankheitskosten zu bekämpfen sowie die<br />

Lebensqualität und die Prognose der Betroffenen<br />

zu verbessern.<br />

In Anbetracht der zunehmenden Lebenserwartung<br />

der Bevölkerung, der beängstigenden<br />

Korrelation des BMI (Body<br />

Mass Index) mit der täglichen Fernsehzeit<br />

bzw. dem konsekutiven Bewegungsmangel<br />

sowie des bei Jugendlichen beobachteten<br />

Anstiegs des Nikotinkonsums, muss in<br />

den nächsten Jahrzehnten von einer deutlichen<br />

Zunahme der arteriosklerotischen<br />

vaskulären Erkrankungen ausgegangen<br />

werden.<br />

Definition und Ablauf<br />

1964 definierte die WHO die Rehabilitation<br />

folgendermassen:<br />

„Summe der Aktivitäten die benötigt<br />

wird, um dem Patienten die bestmöglichen<br />

physischen, psychischen und sozialen Bedingungen<br />

zu schaffen, damit er aus eigener<br />

Kraft wieder den gewohnten Platz in<br />

der Gesellschaft einnehmen und ein möglichst<br />

aktives Leben führen kann.“<br />

Prinzipiell läuft die Rehabilitation nach<br />

definierten Phasen ab:<br />

In optimalem Umfeld soll das einschneidende Ereignis psycho-physisch verarbeitet werden.<br />

l Phase 1: Frührehabilitation in Akut-<br />

Spital<br />

l Phase 2: Rehabilitation initial stationär<br />

oder ambulant<br />

l Phase 3: Langzeitrehabilitation /<br />

Erhaltungsphase<br />

Schwerpunkte in der Phase 1 sind die<br />

Akut-Medizinische Behandlung, die psychische<br />

Betreuung, die Aufklärung des<br />

Patienten und der Angehörigen über die<br />

Ursachen, das Ausmass und Folgen der<br />

Herzerkrankung. Die Frühmobilisation zur<br />

Verhütung von Komplikationen und das<br />

Erkennen von Hochrisikopatienten, die<br />

einer stationären Rehabilitation zugeführt<br />

werden sollten, sind weitere Aufgaben bereits<br />

in der Akuthospitalisation.<br />

In der Rehabilitationsphase 2 steht das<br />

Wiedererlangen der physischen und psychischen<br />

Gesundheit im Vordergrund. Sie<br />

kann prinzipiell ambulant in einem von<br />

der SAKR (Schweizerische Arbeitsgruppe<br />

<strong>für</strong> kardiale Rehabilitation) anerkannten<br />

Programm über 8-12 Wochen durchgeführt<br />

werden. Für Hochrisikopatienten,<br />

Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz<br />

oder bei multiplen Komorbiditäten ist<br />

zunächst eine stationäre Rehabilitation<br />

mit anschliessender Teilnahme an einem<br />

ambulanten Programm (Hybridverfahren)<br />

sinnvoller.<br />

Die 3. Phase der Langzeitrehabilitation<br />

dient dem Erhalt einer guten Lebensqualität<br />

und der kontinuierlichen Betreuung<br />

zur optimalen Behandlung der Risikofaktoren<br />

mit reduzierter Progression der Arteriosklerose.<br />

Dazu dienen regelmässige<br />

Kontrollen beim Hausarzt und behandelnden<br />

Kardiologen sowie die Teilnahme an<br />

einer Herzgruppe.<br />

Welche Patienten sollen rehabilitiert<br />

werden?<br />

Eine kardiovaskuläre Rehabilitation ist<br />

indiziert nach akuter Herzerkrankung wie<br />

nach Infarkt oder akutem Koronarsyndrom<br />

mit oder ohne Intervention, bei stabiler<br />

Koronarer Herzkrankheit mit oder ohne<br />

Katheterintervention, nach Operation am<br />

Herzen und an Gefässen bei Vorhandensein<br />

multipler Risikofaktoren z.B. metabolischen<br />

Syndroms sowie chronischer<br />

Herzinsuffizienz und bei anderen Herzkreislaufkrankheiten,<br />

deren Verlauf durch<br />

Rehabilitation günstig beeinflusst wird.<br />

In der Schweiz nehmen jährlich ca.<br />

9’500 Patienten an ambulanten oder stationären<br />

Rehabilitationsprogrammen teil. Da<strong>für</strong><br />

stehen 10 stationäre Institutionen und<br />

38 ambulante Einrichtungen zur Verfügung.<br />

Die Qualität der Rehabilitationsprogramme<br />

wird durch die SAKR kontrolliert.<br />

Ziel unserer Bemühungen ist zunächst das<br />

März 2008 Reflexe<br />

REHABILITATION PRAXIS<br />

13


REHABILITATION PRAXIS<br />

14<br />

Intervention zur kardiovaskulären Prävention<br />

Lebensstiländerungen Interventionen<br />

l Rauchstopp l Medikamente<br />

l Körperliche Aktivität l Invasive Kardiologie<br />

l Herzgesunde Ernährung<br />

l Psychosoziale Faktoren<br />

l Herzchirurgie<br />

Wiedererlangen der Selbständigkeit und<br />

des Selbstvertrauens nach einem akuten<br />

Ereignis sowie anschliessend die Krankheitsbewältigung<br />

und schlussendlich die<br />

Verbesserung der Lebensqualität und Prognose<br />

des Patienten.<br />

Verschiedene Interventionen stehen<br />

uns zur optimalen Rehabilitation und Prävention<br />

zur Verfügung: Der Patient wird<br />

von einem fachlich qualifizierten Team<br />

betreut, dazu gehören neben der fachärztlichen<br />

kardiologischen Begleitung auch<br />

Herztherapeuten (Physio- und Sporttherapeuten),<br />

Ernährungsberater, Psychologen<br />

und spezialisierte Raucherberater.<br />

Lebensstil versus Intervention?<br />

Der überaus positive Effekt einer Lebensstilveränderung<br />

ist längst wissenschaftlich<br />

belegt. Im Einzelnen gehören<br />

dazu Rauchstop, Bewegungs- und Ernährungstherapie<br />

sowie Stabilisierung der<br />

psychosozialen Faktoren. Was kann durch<br />

diese Interventionen erreicht werden? Eine<br />

Reduktion der Gesamt- und der kardiovaskulären<br />

Mortalität, eine Verlangsamung<br />

des arteriosklerotischen Prozesses sowie<br />

eine Reduktion der Häufigkeit weiterer koronarer<br />

Ereignisse und Hospitalisationen.<br />

Reflexe März 2008<br />

Man muss sich bewusst sein, dass trotz<br />

der ausserordentlichen Fortschritte in der<br />

interventionellen <strong>Therapie</strong> die Sterblichkeit<br />

nur um 4% durch Bypassoperationen<br />

oder Ballondilatationen gesenkt wurde<br />

und dass allein durch die Reduktion des<br />

Rauchens die Sterblichkeit um 48% reduziert<br />

wurde. Insgesamt sind die Modifikation<br />

der Risikofaktoren zu 60% und die<br />

Interventionen zu 40% an der erreichten<br />

Mortalitätsreduktion verantwortlich.<br />

Resultate<br />

Trotz dieser eindrücklichen Zahlen ist<br />

das Ergebnis unserer Arbeit (gemessen in<br />

der Euroaspire Studie I-III) bislang ernüchternd.<br />

Diese Studie verfolgt den Trend der<br />

kardiovaskulären Prävention bei 8’000-<br />

12’000 Patienten aus acht europäischen<br />

Ländern über 12 Jahre. Die Resultate der<br />

Euroaspire III (1995-2007) ergaben, dass<br />

das Rauchverhalten insgesamt nicht abgenommen<br />

hat und bei unter 50-jährigen<br />

und bei Frauen sogar zunimmt. So rauchen<br />

38% der Patienten nach einem akuten Ereignis<br />

immer noch, der Blutdruck ist nur<br />

bei 41% im Zielbereich und bei Diabetikern<br />

ist es zu einer mittleren Gewichtszunahme<br />

von 4.5 kg in 10 Jahren gekommen,<br />

mit konsekutiver Zunahme. Erstaunlich ist<br />

weiterhin der mit ungefähr 1/3 relativ geringe<br />

Anteil der Patienten, die an einem<br />

stationären oder ambulanten Rehabilitationsprogramm<br />

teilnahmen.<br />

Was soll sich ändern?<br />

Es muss ein Schritt von der Rehabilitation<br />

und Sekundärprävention zur optimalen<br />

Primärprävention gemacht werden.<br />

Dies ist jedoch nur durch politische<br />

Interventionen mit Erfassung des eigent-<br />

Die europäische Gesellschaft <strong>für</strong> Kardiologie hat ein solches Programm entwickelt<br />

und proklamiert, die Schweiz sollte ebenfalls die European Heart House<br />

Charter unterschreiben und aktiv an der europäischen Initiative teilnehmen.<br />

lichen Problems durchführbar. Ziel sollte<br />

eine Risikoreduktion in der Bevölkerung<br />

durch Lebenstilveränderung im Sinne der<br />

Primärprävention mit Früherfassung und<br />

Behandlung von Individuen mit erhöhtem<br />

Risiko sein. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

braucht es ein Umdenken. Die politischen<br />

Gremien müssen von der Notwendigkeit,<br />

dem Nutzen und schlussendlich auch der<br />

Kosteneffizienz der Rehabilitation überzeugt<br />

werden.<br />

Hinweis: Weitergehende Literatur kann<br />

beim Verfasser angefragt werden. l<br />

AUTOR<br />

Dr. med. Christian Günter<br />

FMH Innere Medizin & Kardiologie,<br />

Leitender Arzt, Klinik Schloss Mammern,<br />

Akutspital <strong>für</strong> Innere Medizin mit integrierter<br />

Rehabilitation<br />

Dr. A. O. Fleisch Strasse<br />

8265 Mammern am Untersee<br />

KURZ NOTIERT<br />

Körperliche Aktivität und<br />

Bewegungsmangel<br />

Das Bundesamt <strong>für</strong> Sport teilt das Bewegungsverhalten<br />

in zwei Kategorien ein:<br />

l Inaktiv: Kein Sport, keinerlei Gymnastik<br />

oder Fitness sowie keine körperliche Aktivität,<br />

die zum Schwitzen führt.<br />

l Teilweise aktiv: Wöchentlich mindestens<br />

eine Stunde Sport, Gymnastik oder Fitness,<br />

aber nicht sehr intensiv (ohne Schwitzen),<br />

oder mindestens einmal pro Woche eine<br />

andere körperliche Aktivität, die zum Schwitzen<br />

führt.<br />

Das Herz ist unser Lebensmotor. Tag <strong>für</strong> Tag<br />

erbringt es eine enorme Leistung, um unsere<br />

Zellen und Organe mit dem lebenswichtigen<br />

Blut zu versorgen. Tragen wir Sorge dazu!


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März 2008 Reflexe<br />

INSERATE<br />

15


ERSTE HILFE PRAXIS<br />

16<br />

Erste Hilfe bei Herz-<br />

Kreislaufstillstand<br />

Der Herz-Kreislaufstillstand ist einer der Notfälle,<br />

bei denen der Rettungsdienst (die Sanität)<br />

unbedingt auf Erst-Helfer angewiesen ist,<br />

da die Überlebenswahrscheinlichkeit des<br />

Patienten bei Eintreffen der Rettungskräfte<br />

meist bereits minimal ist.<br />

◗ Sebastian Bremer<br />

Mit jeder Sekunde ohne Sauerstoff sterben<br />

überall im Körper Zellen ab. Das Gehirn<br />

zum Beispiel kann unter normalen Bedingungen<br />

maximal 3-5 Minuten schadlos<br />

ohne Sauerstoff überstehen. Es ist also unbedingt<br />

notwendig, den Körper möglichst<br />

schnell wieder mit Sauerstoff zu versorgen<br />

und dies wird nur durch die Herz-Lungen-<br />

Wiederbelebung (HLW) erreicht. Ohne<br />

HLW durch Ersthelfer liegt die Überlebenschance,<br />

je nach Statistik, nur bei ca.<br />

0-2%, während sie mit frühzeitiger HLW<br />

durch den Ersthelfer bereits bei ca. 6-8%<br />

liegt.<br />

Jeder kann aktiv Menschenleben<br />

retten durch HLW! Und man kann<br />

den Patienten nicht schädigen!<br />

Deutlich optimieren lässt sich die HLW<br />

durch den Einsatz so genannter AED-Geräte<br />

(Automatisierter Externer Defibrillator;<br />

Abb. 1). Diese Defibrillatoren sind<br />

<strong>für</strong> den Einsatz durch Ersthelfer entwickelt<br />

worden. Sie lassen sich durch eine<br />

Abb. 1<br />

Einsatz eines<br />

Defibrillators<br />

durch Ersthelfer<br />

Reflexe März 2007<br />

einfache Handhabung und meist mit Hilfe<br />

automatischer Lautsprecheransagen auch<br />

von völlig unerfahrenen Helfern leicht<br />

bedienen. Sinn ist die Abgabe von elektrischen<br />

Schocks durch das Herz, sofern<br />

diese notwendig sind, was bei ca. 80% der<br />

Patienten der Fall ist (i.d.R.: Kammerflimmern<br />

(VF), pulslose ventrikuläre Tachykardie<br />

(pVT)). Die Notwendigkeit wird von<br />

den Geräten selbstständig entschieden,<br />

so dass der Bediener keinerlei Vorwissen<br />

haben muss. Diese Geräte finden sich in<br />

Deutschland bereits an vielen öffentlichen<br />

Orten, wie z.B. an diversen Bahnhöfen<br />

und Flughäfen sowie in vielen Betrieben<br />

und Bürogebäuden.<br />

Hemmungen sind falsch am Platz<br />

Häufig sind Ersthelfer jedoch gehemmt,<br />

aus zwar nachvollziehbaren, jedoch bei<br />

näherer Betrachtung nicht unbedingt gerechtfertigten<br />

Gründen:<br />

l Angst, die falsche Diagnose zu stellen<br />

l Angst, etwas falsch zu machen<br />

l Ekel<br />

l Angst vor Infektionen<br />

Hierzu sollte über folgende Punkte<br />

nachgedacht werden:<br />

1. Wenn ein Mensch, vor allem betagteren<br />

Alters, am Boden liegt, er nicht wach<br />

zu bekommen ist, sich sein Brustkorb<br />

nicht bewegt und auch keine Atemgeräusche<br />

festzustellen sind und der<br />

Patient ggf. auch bläuliche Lippen,<br />

bläuliche Ohrläppchen hat und ansonsten<br />

«kreidebleich» ist, dann handelt<br />

es sich mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit<br />

um einen Herz-Kreislauf-Stillstand:<br />

Also ist die HLW die einzig richtige<br />

Massnahme!<br />

Tritt nun doch der seltene Fall ein, dass<br />

fälschlicherweise reanimiert wird, weil<br />

der Patient z.B. eine sehr flache Atmung<br />

hat, die nicht festgestellt wurde,<br />

dann ist die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Schädigung akzeptabel gering,<br />

vor allem im Vergleich zum anderen<br />

Extrem, wenn also nicht reanimiert<br />

wird, obwohl ein Kreislaufstillstand<br />

vorliegt.<br />

2. Falsch machen kann man nichts, höchstens<br />

suboptimal, und dem lässt sich<br />

durch regelmässige Übung (Erste-Hil-


fe-Kurse) vorbeugen. Jede Hilfe ist<br />

besser als keine Hilfe, denn nichts tun<br />

bedeutet im Zweifel den sicheren Tod<br />

des Patienten!<br />

3. Sicherlich darf man bei der Durchfüh-<br />

4.<br />

rung auch einen gewissen Ekel verspüren,<br />

was einfach nur eine menschliche<br />

Schwäche ist, aber dieser letztlich egoistische<br />

Grund darf nicht dazu führen,<br />

einem Menschen nicht zu helfen. Versetzten<br />

Sie sich in die Situation, dass<br />

Sie selbst oder ein Familienmitglied<br />

einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden.<br />

Und jeder andere Mensch ist auch<br />

Tochter oder Sohn, Mutter oder Vater,<br />

Ehefrau oder -mann!<br />

Die Angst vor Infektionen ist sicher gerechtfertigt<br />

und bleibt ohne Hilfsmittel<br />

grundsätzlich bestehen. Dieses Risiko<br />

muss letztlich jeder <strong>für</strong> sich persönlich<br />

abschätzen. Es gibt aber auch einfache<br />

kostengünstige Hilfsmittel, mit denen<br />

man sich effektiv vor Infektionen<br />

schützen kann. Hierauf wird später genauer<br />

eingegangen.<br />

HLW bei Erwachsenen<br />

1. Feststellen des Herz-Kreislauf-<br />

Stillstands mithilfe des Schemas<br />

«Auffinden einer Person» (Abb. 2)<br />

2. Durchführung der HLW<br />

Oberstes Ziel ist es, den Patienten<br />

am Leben zu erhalten, indem seinen Zellen<br />

Sauerstoff zugeführt wird. Dies wird<br />

erreicht, indem man Sauerstoff in den<br />

Patienten einbläst und diesen durch die<br />

Herzdruckmassage (HDM) verteilt. Der<br />

Sauerstoff befindet sich in der Umluft, die<br />

wir einatmen. Auch in unserer Ausatemluft<br />

ist noch genügend Sauerstoff <strong>für</strong> eine<br />

HLW vorhanden.<br />

Herzdruckmassage<br />

Durch die Herzdruckmassage (HDM)<br />

übernimmt der Helfer die ausgefallene<br />

Herzschlagfunktion. Es wird jedoch in<br />

den seltensten Fällen gelingen, nur durch<br />

HDM, ohne Medikamente und andere erweiterte<br />

Massnahmen, den Patienten erfolgreich<br />

wiederzubeleben. Die Aufgabe<br />

des Ersthelfers ist es primär, den Patienten<br />

durch HLW «am Leben zu erhalten», damit<br />

das Fachpersonal auch die Möglichkeit<br />

bekommt, Medikamente und Gerätschaften<br />

mit Erfolg einzusetzen. Ist der Patient<br />

bereits mehrere Minuten ohne Sauerstoff<br />

verblieben, so sinkt die Chance durch professionelle<br />

Intervention Erfolge zu erzielen<br />

gegen null.<br />

Die HDM wird im Bereich des unteren<br />

Brustbeindrittels durchgeführt, was sich<br />

einfach und schnell abschätzen lässt. Als<br />

grobe Orientierung kann die gedachte<br />

Linie zwischen den Brustwarzen (Mammilarlinie)<br />

als Markierung der Brustbeinhälfte<br />

dienen:<br />

Kontrolle Freimachen Kontrolle 30 Kompressionen 2 Beatmungen<br />

Bewusstsein der Atemwege Atmung<br />

vorhanden<br />

vorhanden<br />

Situationsgerecht Stabile<br />

Handeln Seitenlage<br />

Abb. 2<br />

Schema «Auffinden einer Person»<br />

ATMUNG<br />

Ein- Aus-<br />

Sauerstoff (O2) 21 % 17 %<br />

Kohlendioxid (CO2) 0,04 % 4 %<br />

Stickstoff (N) 78 % 78 %<br />

Edelgase < 1 % < 1 %<br />

Abb. 3 HDM<br />

Herz-Lungen-<br />

Wiederbelebung<br />

(HLW) 30:2<br />

März 2008 Reflexe<br />

ERSTE HILFE PRAXIS<br />

17


ERSTE HILFE PRAXIS<br />

18<br />

Reflexe März 2008<br />

Abb. 4 Druckbereich<br />

Der Druck darf hierbei nur über den<br />

Handballen auf das Brustbein abgegeben<br />

werden. Der Handballen der ersten Hand<br />

soll wie in blau markiert auf das Brustbein<br />

aufgesetzt werden. Die zweite Hand soll<br />

auf die erste gelegt und die Finger ineinander<br />

verschränkt werden. Nun beugt man<br />

sich mit dem Oberkörper über die Hände.<br />

Dann wird mit ausgestreckten Armen<br />

senkrecht nach unten Druck auf das Brustbein<br />

ausgeübt. Die empfohlene Drucktiefe<br />

liegt bei ca. 4-5 cm mit einer Geschwindigkeit<br />

von 100 HDM/min.<br />

Die HDM bei Kindern läuft prinzipiell<br />

gleich ab, nur dass die Drucktiefe entsprechend<br />

dem Körperbau angepasst werden<br />

muss, und zu Beginn zunächst 5 Beatmungen<br />

durchgeführt werden und erst im<br />

Anschluss mit 30 Herzkompressionen fortgefahren<br />

wird. Danach ist der Ablauf im<br />

Erste-Hilfe-Bereich wieder der gleiche wie<br />

bei Erwachsenen (wenn alleine reanimieret<br />

wird). Sollten zwei Helfer reanimieren,<br />

ist der Wechsel zu einer Rate von 15 HDM<br />

zu 2 Beatmungen empfohlen.<br />

Es ist aus bestimmten Gründen nicht<br />

möglich, gleichzeitig effektiv zu Beatmen<br />

und HDM durchzuführen, so dass auch bei<br />

einer Reanimation mit zwei Helfern beides<br />

im Wechsel durchgeführt werden muss.<br />

Rate HDM : Beatmung<br />

30 : 2<br />

Dementsprechend durchgehend 30<br />

Herzdruckmassagen, gefolgt von zwei<br />

Beatmungen, im ständigen Wechsel, bis<br />

Fachpersonal die HLW übernimmt oder<br />

der Patient Lebenszeichen zeigt.<br />

Sollte es zu einem Rippenbruch während<br />

der HDM kommen, ist dies kein<br />

Grund aufzuhören! Der Patient stirbt im<br />

Zweifel, wenn die Wiederbelebung vorzeitig<br />

beendet wird! Rippenbrüche geschehen<br />

häufig auch bei korrekt durchgeführter<br />

HDM. Dies geschieht auch erfahrenen<br />

Rettungsassistenten (Rettungssanitätern)<br />

regelmässig. Verletzungen durch die gebrochene<br />

Rippe sind sehr unwahrscheinlich,<br />

solange der korrekte Druckbereich<br />

eingehalten wird. Da auf das Brustbein,<br />

welches äusserst stabil ist, und nicht auf<br />

die Rippen gedrückt wird, kann und muss<br />

diese Gefahr vernachlässigt werden.<br />

Beatmung<br />

Die Beatmung kann Mund-zu-Mund<br />

(M-z-M, Abb. 5) oder Mund-zu-Nase<br />

(M-z-N, Abb. 6) durchgeführt werden.<br />

Beide Methoden sind ähnlich effektiv und<br />

leicht durchzuführen. Das Wichtigste ist<br />

die korrekte Überstreckung des Kopfes,<br />

um die Atemwege frei zu halten.<br />

Abb. 5 M-z-M<br />

Zur M-z-M-Beatmung wird die «kopfseitige»<br />

Hand auf die Stirn des Patienten<br />

gelegt und die Nase des Patienten zugehalten<br />

und der Mund des Patienten mit den<br />

Lippen umschlossen, so dass der Mund<br />

abgedichtet ist. Die «fussseitige» Hand<br />

wird an den Unterkiefer gelegt, so dass mit<br />

dieser der Kopf überstreckt gehalten werden<br />

kann. Die Luft wird nun gleichmässig<br />

über 1 Sekunde (nicht stossweise) in den<br />

Patienten geblasen. Die Luftmenge richtet<br />

sich hierbei nach der eigenen normalen<br />

Atmung, d.h. nicht mehr oder tiefer einatmen,<br />

um beatmen zu können.<br />

Abb. 6 M-z-N<br />

Zur M-z-N-Beatmung wird der Mund<br />

des Patienten mit der Hand am Unterkiefer<br />

des Patienten geschlossen gehalten und<br />

zusätzlich durch den Daumen, der über<br />

die Lippen gelegt wird, abgedichtet. Dann<br />

wird die komplette Nase des Patienten mit<br />

den eigenen Lippen umschlossen und somit<br />

abgedichtet, um dann die Luft einblasen<br />

zu können. l<br />

Literaturhinweise: «ERC Guidelines for Resuscitation<br />

2005», Journal RESUSCITATION (Vol 67 Supplement<br />

1), published 28 November 2005, www.erc.edu<br />

Grafiken: Daniela Bremer<br />

AUTOR<br />

Sebastian Bremer<br />

Lehrrettungsassistent, Medizinstudent,<br />

Honorardozent und Fachprüfer <strong>für</strong> präklinische<br />

Notfallmedizin<br />

Philipp-Reis-Str. 7, App. 219,<br />

DE-37075 Göttingen<br />

sbremer@gmx.net<br />

Abb. 7<br />

Beatmungs-Kurse werden<br />

in der Schweiz vor allem durch Samaritervereine<br />

angeboten. Jedoch ist auch<br />

die Feuerwehrsanität bestens geschult.


Das Herz «rast» nicht<br />

bei allen gleich<br />

«Vergiftungen», Vernarbungen, Kummer- und<br />

Angstsituationen, Wasseradern, Wirbelblockaden,<br />

aber auch tiefe seelische Aspekte können die<br />

Ursache <strong>für</strong> die unterschiedlichsten Beschwerden<br />

sein – auch <strong>für</strong> Herzrasen und Herzrhythmusstö-<br />

rungen.<br />

◗ Peter Fuchs<br />

Eine Eigenheit der homöopathischen<br />

Behandlung liegt darin, dass jeder Fall<br />

individuell behandelt wird und kaum ein<br />

Fall genau gleich wie ein zweiter abläuft.<br />

Die folgenden Beispiele aus der naturheilkundlichen-homöopathischen<br />

Praxis<br />

zeigen die Vielfältigkeit der unterschiedlichen<br />

Lösungen. Alle hier ausgewählten<br />

und behandelten Patienten hatten die gleichen<br />

dominanten Symptome: Herzrasen<br />

und Herzrhythmusstörungen.<br />

Patient 1<br />

Der 75-jährige Patient bezeichnet<br />

Herzrasen und jeweils bei Föhnwetter zusätzlich<br />

starke Herzrhythmusstörungen als<br />

seine schlimmsten Beschwerden. Die Anamnese<br />

liefert folgende wichtigen Aspekte:<br />

Seit etwa zehn Jahren ist der obere<br />

Blutdruck erhöht. Die Beschwerden bei<br />

Föhn sind heftig. Er hat ein «Zangengefühl»<br />

beim Herzen; jeder 6.-8. Schlag<br />

setzt aus und er ist in seiner Leistung<br />

stark reduziert. Die Untersuchungen auch<br />

beim Spezialisten haben keinen Befund<br />

ergeben. In jungen Jahren, so erzählt er,<br />

hatte er eine Herzmuskelentzündung wegen<br />

einer Überanstrengung, welche mit<br />

Penicillin behandelt wurde. Auf den Herzmuskeln<br />

seien seit damals Narben. In den<br />

neunziger Jahren, erzählt er weiter, hätte<br />

er wahrscheinlich eine Zinkvergiftung gehabt,<br />

welche sich beim Ätzen ergeben hat.<br />

Die homöopathische Behandlung setzt<br />

den Schwerpunkt bei der Berücksichtigung<br />

der «Vergiftung» und der Vernarbung des<br />

Herzmuskels.<br />

Drei Wochen später ist der Patient<br />

ganz begeistert. Seine Leistungsfähigkeit<br />

ist wesentlich besser. Selbst die Föhnlagen<br />

wirken sich wesentlich weniger stark aus<br />

und er erholt sich jeweils nach Anstrengungen<br />

viel schneller. Zudem haben sich<br />

als Nebeneffekt auch seine Prostataprobleme<br />

verbessert.<br />

Patient 2<br />

Die 50-jährige Patientin klagt über<br />

Herzrasen, welches jeweils «wie aus heiterem<br />

Himmel» da ist. Auch bei ihr wurden<br />

Herzrhythmusstörungen festgestellt.<br />

In der Brust klemmt es sie manchmal zehn<br />

Minuten, manchmal einen halben Tag. Sie<br />

klagt zudem über extrem kalte Hände und<br />

Füsse. Bei der Anamnese gibt sie sich eher<br />

verschlossen. Die erste Behandlung zeigt<br />

dann scheinbar auch keine Verbesserung.<br />

Bei der zweiten Konsultation aber erzählt<br />

sie von ihren Verletzungen, die sie von ihren<br />

Eltern erlitten hat und von denen sie<br />

sich schlecht lösen kann. Die «Behand-<br />

Plötzlich auftretende<br />

Herzbeschwerden sind ernst<br />

zu nehmende Signale!<br />

lung» dieser alten Verletzungen, dieses alten<br />

Kummers bringt dann den gewünschten<br />

Erfolg und die Herzbeschwerden haben<br />

seit damals immer mehr abgenommen.<br />

Patient 3<br />

Herzrasen, Herzrhythmusstörungen<br />

und Bluthochdruck sind auch bei dieser<br />

65-jährigen Patientin die zentralen Themen.<br />

Auch hier haben die medizinischen<br />

Untersuchungen keinen klaren Befund<br />

ergeben. Zudem konnte bisher der Bluthochdruck<br />

mit allopathischen Arzneien<br />

nicht reduziert werden. Trotz genauer<br />

Anamnese und Repertorisation und entsprechender<br />

Mittelwahl zeigt sich kaum<br />

eine merkliche Veränderung bei der homöopathischen<br />

Behandlung. Einmal, bei<br />

einer weiteren Behandlung, erzählt sie<br />

mir, dass sie seit einer Operation immer<br />

wieder das Gefühl hat, dass ihre Seele weg<br />

wolle. Zudem erwähnt sie, dass sie immer<br />

wieder Ereignisse «sieht» bevor sie überhaupt<br />

eintreffen – dass sie über einen 6.<br />

März 2008 Reflexe<br />

HOMÖOPATHIE PRAXIS<br />

19


HOMÖOPATHIE PRAXIS<br />

20<br />

INSERAT<br />

Sinn verfügt. Ich behandle deshalb die<br />

Patientin im Folgenden rein «energetisch»,<br />

indem ich mit meinen Händen (Handauf-<br />

legen) ihren «Energiefluss» und ihre Chak-<br />

ren ins Gleichgewicht bringe, worauf sich<br />

der gewünschte Erfolg einstellt. Das Herz-<br />

rasen und die Herzrhythmusstörungen<br />

verschwinden und der Blutdruck zeigt<br />

langsam wieder bessere Werte.<br />

Zusammenfassung<br />

Abgesehen von der homöopathischen<br />

Behandlung wurden bei den erwähnten<br />

Fällen auch Wirbelblockaden und Wasseradern<br />

als mögliche Ursachen untersucht,<br />

da gerade diese beiden Aspekte oft Ursachen<br />

<strong>für</strong> Herzrasen sind.<br />

Auf die Erwähnung der jeweils verwendeten<br />

homöopathischen Arzneien wurde<br />

bewusst verzichtet, da an dieser Stelle<br />

nicht genügend Aspekte der Anamnese und<br />

der Behandlung wiedergegeben werden<br />

können, welche die Mittelwahl verdeutlichen<br />

und genügend erklären würden. l<br />

Reflexe März 2008<br />

Bild: Natrium muriaticum (Salz, NaCl) – in<br />

homöopathischer Form eine der zentralen<br />

Arzneien bei altem Kummer<br />

AUTOR<br />

Peter Fuchs<br />

Heilpraktiker und Homöopath. Nach dem<br />

Abschluss des Studiums in Physik an der ETH<br />

in Zürich widmete er sich immer mehr der<br />

Naturheilkunde, im speziellen den nicht naturwissenschaftlich<br />

nachweisbaren Aspekten der<br />

Naturheilkunde. Er betreibt eine eigene Praxis<br />

in Brienz und ist an verschiedenen Institutionen<br />

als Dozent tätig.<br />

www.aromatherapieschule.ch<br />

RUND UM DIE EURO‘08<br />

Deutlich mehr Herzinfarkte<br />

bei Fussball-WM 2006 –<br />

und was bringt das 2008?<br />

Zittern mit dem deutschen Team:<br />

Bei der Fussball-WM 2006 hat sich<br />

an Spieltagen der Nationalmannschaft die<br />

Zahl der Herzinfarkte und gefährlichen<br />

Herzrhythmusstörungen fast verdreifacht.<br />

Das haben Mediziner des Universitätsklinikums<br />

München-Grosshadern in einer<br />

Studie herausgefunden. Da<strong>für</strong> waren die<br />

Protokolle von 24 Notarztzentren in Südbayern<br />

ausgewertet worden. Männer sind demnach<br />

mehr gefährdet als Frauen, vor allem wenn<br />

bei ihnen schon eine Herzerkrankung vorliegt.<br />

Nach einer Hochrechnung der Wissenschaftler<br />

sind an den sieben Spieltagen der deutschen<br />

Elf bundesweit insgesamt zwischen 8’000 und<br />

11’000 zusätzliche Herznotfälle aufgetreten.<br />

Man könne die Ergebnisse aber nicht auf<br />

alle Fussballspiele und vermutlich auch nicht<br />

auf die Europameisterschaft im kommenden<br />

Sommer übertragen, machte der Mediziner<br />

Prof. Gerhard Steinbeck deutlich. (Quelle: dpa)


Nordic Walking<br />

ist auch ideal zur<br />

Rehabilitation<br />

Nordic Walking ist die Verbindung aus klassischem<br />

Walking und verbesserter Oberkörperaktivität durch<br />

den Einsatz spezieller Stöcke. Mittlerweile ist es<br />

bereits weit verbreitet. Viele Menschen laufen «am Stock» – oftmals auch<br />

mit einem gesundheitlichen Hintergedanken, denn sowohl Gesundheits-<br />

bewusstsein als auch der Wille, selbst etwas <strong>für</strong> die eigene Gesundheit zu<br />

tun, sind im Vormarsch.<br />

◗ Christian Röhrs<br />

Die Vorteile des Nordic Walking liegen<br />

auf der Hand. So werden in erster Linie<br />

– bei richtiger Lauftechnik – viele Muskeln<br />

gleichzeitig in Einsatz gebracht.<br />

Neben den Beinmuskeln (Walking) kommen<br />

durch den Einsatz der Stöcke der<br />

gesamte Oberkörper und die Arme hinzu.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass sowohl<br />

Beine als auch Arme (indirekt über die<br />

Stöcke) mit dem Boden in Kontakt kommen.<br />

Dadurch kann aktiv ein Widerstand<br />

überwunden werden, man kann auch von<br />

einer geschlossenen Kette sprechen. Um<br />

diesen «Kraftschluss» zu erreichen, muss<br />

die Rumpfmuskulatur aktiv arbeiten – also<br />

viele Muskeln sind gleichzeitig in Aktion.<br />

Eine Studie aus dem Jahr 2003 (Rumpfmuskulatur<br />

im Laufsport; Dr. A. Denner; Köln<br />

2003) hat eindrucksvoll belegt, dass dieser<br />

Effekt nicht eintritt, wenn die Kette nicht<br />

geschlossen ist (also bei den klassischen<br />

Ausdauersportarten – Laufen, Walking,<br />

Radfahren, Stepper, etc.). Eine Effektivität<br />

muss daher anders erreicht werden, z.B.<br />

durch höhere Laufgeschwindigkeit, was<br />

aber nicht selten Überbelastungen und<br />

Probleme an Gelenken und Muskeln zur<br />

Folge hat.<br />

Durch die Vielzahl an gleichzeitig arbeitender<br />

Muskelmasse haben wir dann<br />

natürlich und zwangsläufig Auswirkungen<br />

auf unser gesamtes Herz-Kreislaufsystem.<br />

Das Herz als Motor muss mehr arbeiten,<br />

um das Blut und damit Sauerstoff und<br />

Nährstoffe in die arbeitende Muskulatur zu<br />

schaffen. Die Herzfrequenz steigt. Walkt<br />

man regelmässig nordisch, so kommt es<br />

zu Anpassungsreaktionen, das Schlagvolumen<br />

steigt. Diese ökonomischere Arbeitsweise<br />

des Herzens ist natürlich ein erheblicher<br />

Vorteil. Wenn das Auswurfvolumen<br />

steigt, kann die Herzfrequenz niedriger<br />

bleiben um das Herz – Minutenvolumen<br />

gleich zu halten. Auf einen Lebenszyklus<br />

gesehen, bringt diese Einsparung an Herzschlägen<br />

eine enorme Schonung. Die Lebenserwartung<br />

steigt.<br />

Im arteriellen Bereich kommt es zur<br />

vermehrten Durchblutung, brach liegende<br />

Kapillarbetten werden geöffnet, bzw.<br />

neue Kapillaren gebildet. Das bemerkt der<br />

Nordic Walker besonders im Schulter-/Nacken-Bereich.<br />

Infrarot- resp. thermografische<br />

Aufnahmen zeigen den deutlichen<br />

Effekt auch im Vergleich zu Walkern. Dadurch<br />

verändert sich die Durchflusszeit.<br />

In geöffneten und weiten Gefässen fliesst<br />

das Blut langsamer, die Kontaktzeit an<br />

Alveolen und Zellen wird länger. Das hat<br />

einen enorm verbesserten Stoffaustausch<br />

an Sauerstoff und Nähr- und Schlackenstoffen<br />

zur Folge. Und das wiederum ergibt<br />

die Reaktion einer niedrigeren Herzfrequenz.<br />

Venös und lymphatisch betrachtet<br />

steht die Muskel-/Venen-Pumpe im Vordergrund.<br />

Dieser Aspekt ist besonders<br />

Beim Nordic Walking<br />

muss das Herz als Motor<br />

mehr arbeiten, um das<br />

Blut und damit Sauerstoff<br />

und Nährstoffe in die<br />

arbeitende Muskulatur<br />

zu schaffen.<br />

bei sitzenden und stehenden Berufen zu<br />

beachten, um hier wirkungsvollen Schutz<br />

vor Ödemen und Krampfadern zu erreichen.<br />

Auch die Blutzusammensetzung wird<br />

sich durch Nordic Walking verändern. So<br />

kommt es, wie bereits erwähnt, zu einer<br />

höheren Sauerstoffsättigung im Blut. Erwiesen<br />

ist ebenfalls der Abbau von LDL-<br />

Cholesterin, was zu einer Verschiebung in<br />

Richtung einer optimalen Verhältnismässigkeit<br />

LDL – HDL führt: Ein effektiver<br />

Schutz vor Arteriosklerose und Bluthochdruck.<br />

Diese Faktoren bedeuten im Umkehrschluss,<br />

dass der Nordic Walker sich nicht<br />

so sehr belasten muss, um trainingswirksame<br />

Effekte zu erreichen; resp. der<br />

Nordic Walker erreicht ähnliche Herzfrequenz-<br />

und Stoffwechselwerte sowie Kalorienverbrauch<br />

wie ein Jogger bei deutlich<br />

geringerer Belastung des Stütz- und Bewegungsapparates.<br />

Dezember 2007 Reflexe<br />

SPORT & THERAPIE PRAXIS<br />

21


SPORT & THERAPIE PRAXIS<br />

22<br />

INSERATE<br />

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

konnten in Kursen sehr viele<br />

Beobachtungen und Messungen vorgenommen<br />

werden, die Rückschlüsse auf<br />

einen Einsatz von Nordic Walking in der<br />

Behandlung der erwähnten Erkrankungen<br />

zulassen. Der Blutdruck veränderte sich<br />

bei 80% der Probanden in Richtung normal<br />

(bei regelmässigem Training von 2 – 3<br />

Mal wöchentlich – mind. 30 Minuten Trainingszeit).<br />

Bei vielen konnten dadurch die<br />

Medikamente abgesetzt werden. Kursteilnehmer<br />

mit arterieller Verschlusskrankheit<br />

(pAVK) gaben eine deutliche Verlängerung<br />

der schmerzfreien Wegstrecke an (nur<br />

durch den Einsatz der Stöcke, es wurde<br />

noch kein Training durchgeführt). Andere<br />

Kursteilnehmer mit venösen und lymphatischen<br />

Stauungen berichteten von einer<br />

Abnahme ihres Beinumfanges. Kalte Finger<br />

(«habe ich immer») wurden durch den<br />

Einsatz der richtigen Technik warm. Viele<br />

gaben eine angenehme Durchwärmung<br />

und Lockerung des Schulter-/Nacken-Bereichs<br />

an.<br />

NEU-NOUVEAU-NEU<br />

Reflexe März 2008<br />

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Nordic Walking<br />

steht <strong>für</strong> ein<br />

umfassendes,<br />

schonendes und<br />

ganzheitliches<br />

Training des<br />

Körpers.<br />

Nordic Walking steht <strong>für</strong> ein umfassendes,<br />

schonendes und ganzheitliches Training<br />

des Körpers. Es bedeutet nicht nur<br />

Laufen mit den Stöcken, sondern beinhaltet<br />

auch Übungen zur Kräftigung mit Körper<br />

eigenem Gewicht und Stretching. l<br />

AUTOR<br />

Christian Röhrs<br />

Sportphysiotherapeut des DSB und Master<br />

Trainer Nordic Walking,<br />

Praxis SPORT + PHYSIOTHERAPIE<br />

Christian Röhrs<br />

Veerser Weg 11<br />

DE-27383 Scheessel<br />

info@laufend-gesund.de<br />

www.laufend-gesund.de


Eine herzgesunde<br />

Ernährung schützt vor<br />

koronarer Herzkrankheit<br />

vb. Kaum eine andere Gruppe von<br />

Krankheiten wird durch den Lebensstil<br />

so stark beeinflusst wie diejenige des<br />

Herz-Kreislauf-Systems. Schon vor Jahrzehnten<br />

fiel den Präventivmedizinern<br />

ein Gefälle in der Herz-Kreislauf-Erkrankungshäufigkeit<br />

und -sterblichkeit der<br />

Bevölkerung südlicher im Vergleich zur<br />

Bevölkerung nördlicher Länder auf.<br />

Kochen <strong>für</strong> das Herz<br />

Der Ernährung kommt in der Prävention<br />

eine besondere Bedeutung zu. Denn<br />

durch eine falsche Ernährung werden<br />

mehrere Risikofaktoren direkt oder indirekt<br />

gefördert und die Wegbereiterin dieser<br />

Erkrankungen, die Arteriosklerose (Arterienverkalkung),<br />

begünstigt. Wer die wichtigsten<br />

Erkenntnisse umsetzt, leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Vorbeugung einer<br />

Gefässerkrankung wie Angina pectoris,<br />

Herzinfarkt, Hirnschlag usw. Eine herzgesunde<br />

Ernährung ist eine lustvolle Saisonküche,<br />

welche überall, jeder Zeit und von<br />

Jeder-Mann/-Frau in die Praxis umgesetzt<br />

KULINARISCHE KOSTPROBE FÜR 2 PERSONEN<br />

Spargel-Risotto<br />

mit Frischkäse<br />

l 2 EL Olivenöl extra nativ<br />

l 1 kleine Zwiebel fein gehackt<br />

l 160 g Risottoreis<br />

l 1 Bund Wilde oder Grüne Spargeln,<br />

ca. 500 g<br />

l 1/2dl Weisswein<br />

l 4 dl Gemüsebrühe<br />

l Zitronenthymian oder Thymian nach<br />

Belieben<br />

werden kann. Sie ist weitgehend<br />

identisch mit einer mediterranen<br />

Ernährung.<br />

Das Buch «Kochen <strong>für</strong> das Herz» von<br />

Prof. Dr. med. Peter E. Ballmer und Erica<br />

Bänziger liefert neben fundiertem Grundlagenwissen<br />

und Erklärungen zu den verschiedenen<br />

Krankheitsbildern natürlich<br />

auch äusserst schmackhafte Rezepte mit<br />

entsprechenden Nährwertangaben. Einmal<br />

mehr zeigt sich, dass gesunde Ernährung<br />

nicht gleichbedeutend sein muss mit Verzicht.<br />

Mediterrane Ernährung streng<br />

wissenschaftlich<br />

Vor ein paar Jahren haben französische<br />

Wissenschaftler (de Loregril und Renaud,<br />

Lyon) erstmals die Ernährungsumstellung<br />

bei Patienten, die einen Herzinfarkt<br />

erlitten hatten, studiert. Es wurden 600<br />

Patienten untersucht und beobachtet, die<br />

nach einem Herzinfarkt medizinisch korrekt<br />

versorgt worden waren und die üb-<br />

l Frisch gemahlener Pfeffer<br />

l 100 g Ziegen- oder anderer Frischkäse<br />

Zubereitung<br />

Schnittstelle beim Spargel grosszügig<br />

kappen, in Stücke schneiden. Zwiebeln<br />

im Olivenöl andünsten, Spargel und Reis<br />

kurz mitdünsten, Weisswein und Gemüsebrühe<br />

zugeben, aufkochen. Köcheln<br />

lassen bis der Reis gar ist. Mit (Zitronen-)Thymian<br />

und Pfeffer abschmecken.<br />

Kurz vor dem Servieren Frischkäse unter<br />

den heissen Risotto rühren.<br />

Varianten: Spargel je nach Saison ersetzen<br />

durch Erbsen, Kefen, Kürbis etc.<br />

und Petersilie anstelle von Thymian. Der<br />

Frischkäse kann mit geriebenem Pecorino<br />

oder Parmesan ersetzt werden.<br />

En Guetä wünschen Ihnen die Autoren<br />

und das Redaktionsteam.<br />

AUTOREN<br />

Prof. Dr. med.<br />

Peter E. Ballmer,<br />

Erica Bänziger<br />

Kochen <strong>für</strong><br />

das Herz<br />

FONA Verlag<br />

ISBN 978-3-03780-244-1<br />

lichen Medikamente erhielten. Die Hälfte<br />

der Patienten wurde auf eine mediterrane<br />

Ernährung umgestellt, diätetisch geschult<br />

und über Jahre hinweg regelmässig kontrolliert.<br />

Die Patienten erhielten zudem folgende<br />

Anweisungen:<br />

l mehr Brot, Wurzelgemüse, grünes Gemüse<br />

und Fisch<br />

l weniger Fleisch (Rind-, Lamm und<br />

l<br />

Schweinefleisch durch Geflügel ersetzen)<br />

kein Tag ohne eine Frucht<br />

l Ersatz von Butter und Rahm durch<br />

eine spezielle Margarine auf Basis von<br />

Rapsöl<br />

l Moderater Weinkonsum zu den Mahlzeiten<br />

Bei Abschluss der Studie nach vier Jahren<br />

zeigten sich folgende günstigen Resultate:<br />

Patienten mediterrane Ernähr.<br />

ohne mit<br />

verstorben an<br />

Herzkrankheit<br />

19 6<br />

nicht tödlicher<br />

Herzinfarkt<br />

25 8<br />

Total Patienten 44 14<br />

Mit der Lyon Studie konnte die Überlegenheit<br />

der mediterranen Ernährung <strong>für</strong><br />

Patienten mit Arteriosklerose und Herzinfarkt<br />

eindeutig belegt werden. Diese Resultate<br />

wurden seither mehrfach mit anderen<br />

Studien bestätigt. l<br />

Prof. Dr. med. Peter E. Ballmer<br />

Chefarzt der medizinischen Klinik und Leiter<br />

des Departementes <strong>für</strong> Innere Medizin am<br />

Kantonsspital Winterthur sowie Mitglied<br />

der Ernährungskommission der Schweiz.<br />

Herzstiftung.<br />

Erica Bänziger<br />

diplomierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin<br />

sowie freischaffende Referentin,<br />

Ausbildnerin und erfolgreiche Buchautorin.<br />

März 2007 Reflexe<br />

ERNÄHRUNG PRAXIS<br />

23


PUBLI-REPORTAGE MARKT<br />

24<br />

INSERAT<br />

Von den bekannten Schüssler-Salben zu Skinfit<br />

Interview mit Jo Marty, Präsident <strong>vdms</strong>,<br />

Präsident Biochemischer Verein Zürich,<br />

Dozent <strong>für</strong> Biochemie nach Dr. Schüssler<br />

Frage: Wie unterscheiden sich die skinfit<br />

von den Schüssler–Salben?<br />

Jo Marty: Der Hauptunterschied liegt in der<br />

Verarbeitung der entsprechenden Mineralsalze.<br />

In den modernen skinfit werden die<br />

Mineralstoffe mit einer Methode der Feinverteilung,<br />

die nicht genau dem homöopathischen<br />

Prinzip entsprechen, in eine wirkungsvolle<br />

energiereiche Struktur gebracht.<br />

In den Schüssler-Salben sind die Mineralstoffe<br />

exakt nach dem homöopathischen<br />

Prinzip potenziert.<br />

Frage: Wie und wann werden die skinfit angewendet?<br />

Jo Marty: Die Salbengrundlage ist dieselbe<br />

wie bei den Schüssler-Salben von PHY-<br />

TOMED AG, und zwar hergestellt aus erstklassigen<br />

reinen Pflanzenölen aus der Nuss<br />

des Jojobastrauches und den Samen der<br />

Reflexe März 2008<br />

s k i n f i t<br />

C R E M E<br />

N E U I M S O R T I M E N T<br />

weissen Sumpfblume sowie wertvollen Bestandteilen<br />

aus der Kokosnuss. Ferner sind<br />

die Produkte der Pflegelinie skinfit und<br />

die Schüssler-Salben von PHYTOMED frei<br />

von Duft- und Farbstoffen und von allergisierenden<br />

Konservierungsmitteln. Auch auf<br />

den Zusatz von Erdölprodukten, Silikonölen<br />

sowie auf Rohstoffe tierischen Ursprungs<br />

und gentechnisch veränderte Substanzen<br />

wird bewusst verzichtet. Dadurch eignen sie<br />

sich sehr gut <strong>für</strong> zahlreiche Anwendungszwecke.<br />

Frage: An welche denken Sie im Speziellen?<br />

Jo Marty: An alles was man von aussen über<br />

die Haut von Kopf bis Fuss stimulieren kann.<br />

Die positiven Reize, die die Mineralstoffe<br />

vermitteln, sind nicht nur bei Haut- und<br />

Durchblutungsstörungen geeignet, sondern<br />

auch zur Unterstützung der Funktionen von<br />

Bändern, Knorpeln, Muskeln, Nerven usw. s k i n f i t<br />

Abgesehen davon sind einige darunter,<br />

die als effektive biochemische C R E M E Kosmetika<br />

gelten, wie zum Beispiel skinfit 1+11.<br />

F R E I<br />

V E R K Ä U F L I C H<br />

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3415 Hasle/<br />

Burgdorf<br />

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Engstelle und Undichtigkeit der<br />

Herzklappe der Lungenschlagader<br />

Bild 1: Verengung der Lungenklappe in der Auswurfphase<br />

(Systole)<br />

Eine Engstelle der Klappe der Lungenarterie<br />

(Pulmonalklappe) ist nicht<br />

selten – und hierbei häufig angeboren.<br />

Erkannt wird diese Anomalie häufig im<br />

Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen<br />

von Babys und Kleinkindern. Eine Behandlung<br />

ist erst ab einem bestimmten<br />

Schweregrad erforderlich – wie bei<br />

allen Klappenfehlern.<br />

Die Behandlung besteht in der Regel aus<br />

einer Weitung der Klappe durch Aufblasen<br />

eines Ballons in der Klappenebene. Während<br />

dieses Verfahren sich bei der entsprechenden<br />

Klappe der linken Herzseite – der<br />

Aortenklappe – nicht bewährt hat, sind<br />

die Ergebnisse bei der Erweiterung (Dilatation)<br />

der Lungenklappe sowohl im Kurzzeitverlauf<br />

als auch langzeitig in der Regel<br />

günstig.<br />

Bilder 1 und 2 zeigen die Herzklappe<br />

der Lungenschlagader in der 2-dimensionalen<br />

Ultraschall-Untersuchung mit Farbdoppler.<br />

Hierbei ist insbesondere die Verdickung<br />

der Klappentaschen im 2-dimensionalen<br />

Schwarzweiss-Bild sowie deren Einengung<br />

in der Farbdarstellung des Blutflusses zu<br />

beachten (Bild 1).<br />

In der Entspannungsphase des Herzens<br />

(Diastole, Bild 2) fällt ein rotes Flämmchen<br />

als Zeichen der Undichtigkeit dieser Klappe<br />

auf. Eine geringe Undichtigkeit weist<br />

fast jede Lungenarterien-Klappe auf, die<br />

Beurteilung der Behandlungsbedürftigkeit<br />

verlangt viel Erfahrung vom behandelnden<br />

Kardiologen.<br />

Ein weiteres wichtiges Kriterium<br />

liefert das Belastungs-EKG, da hiermit<br />

Durchblutungsstörungen des Herzens und<br />

Rhythmusstörungen sowie Beschwerden<br />

Bild 2: Undichtigkeit der Lungenklappe in der<br />

Entspannungsphase (Diastole)<br />

des Patienten wie Luftnot oder Leistungsschwäche<br />

aufgedeckt werden können. l<br />

Quelle: www.caridiologe.de<br />

Obstruktive<br />

Schlafapnoe<br />

und Herz<br />

Patienten mit Schlafapnoe leiden<br />

besonders oft an kardiovaskulären<br />

Erkrankungen<br />

Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe<br />

(OSA) leider überdurchschnittlich häufig<br />

an kardiovaskulären Krankheiten. Wie sich<br />

diese Atemstillstände durch Schnarchen<br />

auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

auswirken, haben Mediziner<br />

aus Marburg erläutert.<br />

Mechanismen wie intrathorakale<br />

Druckschwankungen, Sauerstoffmangel,<br />

Arousalreaktionen (Weckreaktionen) sind<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den wiederholten Sauerstoffmangel.<br />

OSA führt auch zur Verschiebung<br />

des vegetativen Gleichgewichts<br />

zugunsten des Sympathikus, der das vegetative<br />

Nervensystem steuert. Die Erhöhung<br />

seiner Aktivität führt zur Hypertonie<br />

und kardialen Arrhythmien.<br />

Auch die Gefahr <strong>für</strong> Angina pectoris<br />

und Herzinfarkte steigt dadurch. Schliesslich<br />

findet man bei OSA in bis zu 20% der<br />

Fälle eine Herzinsuffizienz. Bei bestimmten<br />

Herz-Kreislauf-Symptomen sollte man deshalb<br />

immer eine OSA abklären.<br />

Anzeichen <strong>für</strong> OSA sind<br />

l starkes Schlafbedürfnis und Leistungsminderung<br />

am Tag<br />

Was ist<br />

Adipositas?<br />

Adipositas ist ein Zustand, der durch eine<br />

übermässige Ansammlung von Fettgewebe<br />

im Körper gekennzeichnet ist. Die Adipositas<br />

wird heute als eine chronische Gesundheitsstörung<br />

verstanden. Sie beruht auf einer<br />

polygenetischen Veranlagung, geht mit<br />

einer hohen Begleit- und Folgemorbididtät<br />

einher und erfordert ein langfristiges Behandlungs-<br />

und Betreuungskonzept. Übergewicht<br />

und Adipositas sind in der Bevölkerung<br />

epidemisch verbreitet. Etwa jeder<br />

dritte erwachsene Bürger in Deutschland ist<br />

deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen<br />

Gründen Gewicht abnehmen.<br />

Längst ist unbestritten, dass Übergewicht<br />

und Adipositas hohe Kosten <strong>für</strong> das Gesundheitssystem<br />

verursachen. Knapp 5%<br />

aller Gesundheitsausgaben in den Industrieländern<br />

werden <strong>für</strong> die Behandlung der<br />

Adipositas und ihrer Folgen aufgewendet.<br />

Die deutsche Adipositas-Gesellschaft<br />

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft<br />

wurde 1985 gegründet und ist zusammen<br />

mit Experten bemüht, in der Öffentlichkeit<br />

auf dieses Gesundheitsproblem hinzuweisen.<br />

Weitere Informationen siehe: l<br />

www.adipositas.de<br />

l sowie Schnarchen und Atemstillstände<br />

im Schlaf.<br />

Weitere Klärung folgt durch entsprechende<br />

Untersuchungen im Schlaflabor.<br />

Schweregrad und <strong>Therapie</strong>bedarf lassen<br />

sich mit Hilfe von klinischem Bild,<br />

Ausmass der Störung und kardiovaskulären<br />

Störungen abschätzen. l<br />

Quelle: www.caridiologe.de<br />

März 2008 Reflexe<br />

RISIKOFAKTOREN PRAXIS<br />

25


SYMBOLIK ZUM THEMA PRAXIS<br />

26<br />

Zur Symbolik des Herzens<br />

Das Herz ist nicht nur eine Pumpe. Von allen unseren Organen hat es<br />

auch die höchste symbolische Bedeutung. Im Alltag ist die Herzsymbo-<br />

lik allgegenwärtig, beschränkt sich aber oft auf eine ziemlich kitschige<br />

Liebessymbolik. Die Symbolik des Herzens geht aber weit über Lebku-<br />

chenherzen hinaus. Wir finden das Herz als Symbol mit vielfältigen Bedeu-<br />

tungen in Philosophie, Religion und Literatur – in verschiedensten Epo-<br />

chen und Kulturen. Das Herz ist ein universales Symbol.<br />

◗ Martin Koradi<br />

Aus einer mechanistischen Perspektive<br />

betrachtet, pumpt das Herz. Es funktioniert<br />

oder versagt, rupturiert, fibrilliert. In<br />

der Beschreibung dieser Vorgänge kommt<br />

das Erleben nicht vor. Das Herz wird zur<br />

Maschine, die getrennt von uns, entweder<br />

korrekt arbeitet oder defekt wird und repariert<br />

werden muss. So wird das Herz zum<br />

Untersuchungs- und Behandlungsobjekt.<br />

Es wird palpiert, kardiografiert, katheterisiert,<br />

digitalisiert und transplantiert.<br />

Das symbolische Herz dagegen singt,<br />

lacht, weint, klagt und bricht. Es wird<br />

verschenkt, erobert, gefesselt. Es zittert,<br />

rutscht in die Hose, sitzt am rechten Fleck<br />

oder hüpft im Leibe. Dieses symbolische<br />

Herz trägt Züge einer eigenständigen Person.<br />

Im Gegensatz zum mechanistischen<br />

Herzen wird es nicht zum (Behandlungs)-<br />

Objekt, sondern zeigt Subjektcharakter.<br />

Das Herz als Wesenskern und<br />

Lebenszentrum<br />

Seit Jahrtausenden gilt das Herz als<br />

Quelle der physischen Lebenskraft und<br />

als Sitz der Seele. Wobei in den frühen<br />

Kulturen Körper und Seele, Geist und Materie<br />

noch nicht getrennt waren, sondern<br />

in ihrer ursprünglichen Einheit gesehen<br />

wurden.<br />

In wunderschön bildhafter<br />

Sprache stellt Hildegard von Bingen<br />

(1098 – 1179) das Herz als<br />

Zentrum des Menschen dar: «Mitten<br />

im Herzen sitzt die Seele wie<br />

in einem Haus. Ihre Gedanken<br />

schickt sie wie durch eine Tür<br />

ein und aus, erwägt alles hin und<br />

her; wie wenn sie durch ein Fenster schaute<br />

(...) Und so geht denn vom Herzen ein<br />

Weg aus zu den Elementen da draussen,<br />

mit denen der Mensch das verwirklicht,<br />

was er gedanklich verarbeitet hat.»<br />

Reflexe März 2008<br />

Herzförmige<br />

Blume namens<br />

Dicenta spectabilis<br />

Paracelsus (1493<br />

– 1541) betrachtet in<br />

seiner Mikrokosmos-<br />

Makrokosmos-Lehre<br />

den Menschen als<br />

Abbild oder Spiegelbild<br />

des Kosmos. Das Herz im Menschen<br />

entspricht dabei der Sonne im Kosmos.<br />

In der Mythologie, in Märchen und<br />

Sagen ist das Motiv des Herzverzehrens<br />

weit verbreitet. Die griechischen Götter<br />

verspeisten nicht selten das Herz eines<br />

Kollegen oder eines Tieres. In der Edda-<br />

Sage der deutschen Mythologie verspeist<br />

Siegfried das Herz des von ihm erlegten<br />

Drachens Fafner und dasjenige des Riesen<br />

Jasmir, um sich deren Lebenskraft einzuverleiben.<br />

Das Herz als Urquell<br />

der Religiosität<br />

Das Herz gilt in vielen Religionen als<br />

der Ort, an dem Mensch und Gott sich begegnen.<br />

Im Alten Ägypten ist das Herz das Organ,<br />

mit dem der Mensch den göttlichen<br />

Willen und seine Weltordnung (maat)<br />

erkennen und beherzigen kann und soll.<br />

Taoismus und Buddhismus legen wert darauf,<br />

dass im Herzen ein Zustand der Ruhe<br />

und Leere einziehen muss, bevor es als<br />

Begegnungs- und Vereinigungsort mit dem<br />

Göttlichen (Tao, Buddha) dienen kann. Die<br />

Äbtissin Hildegard beschreibt einen religiösen<br />

Herzensweg, dessen purgative (= reinigende)<br />

Stationen innere Not, Herzenszerknirschung,<br />

reuevolles Herzensgebet und<br />

das Ersehnen der Genesung mit «heissem<br />

Herzen» sind. Ziel des Hildegard’schen<br />

Herzensweges ist der Herzenstausch: Das<br />

steinerne Herz wird durch ein fleischernes<br />

ersetzt. Die Wandlung des steinernen in ein<br />

fleischernes Herz predigt auch der Theologe<br />

und Ordensgründer Bernhard von Clairvaux<br />

(1090 – 1153). Seinen Schüler Papst<br />

Eugen III. kritisiert er heftig, weil er sich zu<br />

sehr im «Management» verbrauche und Gefahr<br />

laufe, in seinem Herzen zu verhärten.<br />

Das Herz als Quelle tieferen<br />

Wissens<br />

Das Herz als eine wissende Instanz,<br />

deren zielsichere Weisung uns sagt, worauf<br />

es ankommt, was wahr ist, was wir<br />

zu lassen haben, was zu tun. Diese uralte<br />

Auffassung zieht sich durch die Jahrtausende<br />

und kristallisiert sich im Wort «Herzensweisheit».<br />

Blaise Pascal (1623<br />

– 1662), ein mathematisches<br />

und geometrisches<br />

Genie, hielt den Menschen<br />

zunächst einmal als zum<br />

Denken geschaffen. Zusätzlich<br />

und gleichwertig zum Intellekt sah er<br />

aber eine «Logik des Herzens»: «Le coeur<br />

a ses raisons que la raison ne connaît pas»<br />

(Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft<br />

nicht kennt). In Pascal selber waren<br />

raison de la mathématique und raison du<br />

coeur beide in ausgewogener Art entwickelt,<br />

was sich als sehr fruchtbar erwies.<br />

Coeur war <strong>für</strong> ihn Quellgrund ursprünglicher<br />

Einsichten. Es war das Fundament,<br />

auf dem logisch-abstrakt-analytische Höhenflüge<br />

gründen mussten. Der Geist der<br />

Geometrie, der Verstand, der esprit de géometrie,<br />

muss sich nach den Erkenntnissen<br />

und Intuitionen des Herzens richten<br />

– dem esprit de finesse.<br />

Pascal fordert, dass alle in den abstrakten<br />

Wissenschaften tätigen Menschen<br />

auch den esprit de finesse, das Feingefühl,


die Herzenskultur pflegen. Sie machen<br />

sich nach Pascal lächerlich, wenn sie Fragen<br />

des Feingefühls abstrakt, analytisch,<br />

messend behandeln wollen.<br />

Ebenso sollten alle «Feinfühligen» auch<br />

gewissenhaft den «geometrischen Geist»<br />

entwickeln. Ausschliesslich Intuitive seien<br />

hilflos und versagten, wenn sie mit den<br />

Prinzipien der exakten Wissenschaft, mit<br />

Rationalität und logischem Denken konfrontiert<br />

werden.<br />

Das Herz als Sinnbild der Liebe<br />

Zum Sinnbild irdischer Liebe wurde<br />

das Herz in der deutschen Literatur im<br />

späten Mittelalter. In der Minnezeit, in<br />

Klassik, Romantik und Expressionismus<br />

erreichte diese Symbolik ihre Höhepunkte.<br />

Im Minnesang, der Liebeslyrik der ritterlich-höfischen<br />

Kultur, wird das Herz zur<br />

Wohnung der Geliebten. Dazu gehört der<br />

Herzensschlüssel, mit dem sich dieses<br />

geheime Gemach öffnen und schliessen<br />

lässt. Aus der deutschen Klassik hat uns<br />

vor allem Johann Wolfgang<br />

von Goethe (1749 – 1832)<br />

eine sehr eindrückliche und<br />

vielfältige Liebesdichtung<br />

geschenkt:<br />

AUTOR<br />

Wenn dir’s in Kopf und<br />

Herzen schwirrt,<br />

Was willst du Bessres haben!<br />

Wer nicht mehr liebt<br />

und nicht mehr irrt,<br />

Der lasse sich begraben.<br />

In der Literatur finden sich unzählige<br />

Beispiele <strong>für</strong> die Liebessymbolik des Herzens.<br />

Wir begegnen aber auch unübertrefflich<br />

dichten Lektionen<br />

einer poetischen Herz-<br />

Psychosomatik, zum Beispiel<br />

bei William Shakespeare<br />

(1564 – 1616):<br />

Gib Worte deinem Schmerz,<br />

Gram, der nicht spricht,<br />

Presst das beladene Herz,<br />

Bis dass es bricht. l<br />

(Literatur: Frank Nager,<br />

Das Herz als Symbol,<br />

Editiones Roche, Basel 1993)<br />

Martin Koradi, Winterthur, leitet das<br />

«Seminar <strong>für</strong> Integrative Phytotherapie» und<br />

das «Forum Naturheilkunde & Philosophie».<br />

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Verschiedene Fortbildungen speziell <strong>für</strong> Mediziner & Therapeuten<br />

18. April: Info-Treffen <strong>für</strong> Ausbildungen und Seminare in Zürich!<br />

8032 Zürich . Hofstr. 53 . Tel 044 260 70 -70 . Fax -71 . mit Seminardatenbank & Newsletterabo:<br />

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März 2008 Reflexe<br />

SYMBOLIK ZUM THEMA PRAXIS<br />

27<br />

INSERATE


WISSENSWERTES PRAXIS<br />

28<br />

Herzschützende Tomaten –<br />

Züchtung und Entwicklung<br />

durch Gentechnik?<br />

Dass sich Tomaten auf Herz und Kreislauf<br />

sehr positiv auswirken, ist lange bekannt.<br />

Jetzt sollen aber mit Hilfe der Gentechnik<br />

herzschützende Tomaten mit 80 Mal<br />

mehr Flavonoiden gezüchtet werden.<br />

Tomaten bewähren sich derzeit schon in<br />

klinischen Studien. Nehmen Patienten mit<br />

Grad-I-Hypertonie, also mit einem Blutdruck<br />

bis zu 159/99 mmHg täglich eine<br />

Portion eines Tomaten-Extraktes mit 15<br />

Milligramm Antioxidantien ein, sinkt ihr<br />

Die neue Physicians Health Study mit fast<br />

21 500 Teilnehmern zeigt, dass wer mindestens<br />

zweimal pro Woche Nüsse isst,<br />

ein um 47 % verringertes Risiko hat, dem<br />

Herztod zu erliegen als ein Nussverächter.<br />

Arch Intern. Med. 162, 2002, 1382.<br />

msb. Zu diesem Ergebnis war auch die<br />

1976 gestarteten Nurses‘ Health Study an<br />

über 100 000 Krankenschwestern im Alter<br />

zwischen 30 und 55 Jahren gekommen,<br />

die ab dem Jahr 1980 auch zu ihrer Ernährungsweise<br />

befragt worden waren. Bis<br />

zum Stichtag (1. Juni 1994) lagen 86 016<br />

Fragebogen zur Auswertung vor.<br />

Im Verlauf dieser 14 Jahre hatten 861<br />

Krankenschwestern einen Herzinfarkt erlitten,<br />

394 waren an den Koronarien erkrankt.<br />

Mit Blick auf den Ernährungsplan<br />

der Teilnehmerinnen stellte sich heraus,<br />

dass das KHK-Risiko bei denjenigen, die<br />

gern und häufig Nüsse assen (pro Woche<br />

mindestens 150 g), signifikant geringer<br />

war (relatives Risiko 0,61 <strong>für</strong> tödlich und<br />

0,68 <strong>für</strong> nichttödlich verlaufende Infarkte)<br />

als das ihrer Kolleginnen, die sich diesen<br />

Genuss nie oder nur selten gönnten (Verzehr<br />

< 30 g/Monat).<br />

Allerdings lebten die Nuss-Esserinnen<br />

auch sonst gesünder:<br />

Reflexe März 2008<br />

systolischer Blutdruck in acht Wochen von<br />

durchschnittlich 144 auf 135 mmHg, haben<br />

israelische Forscher bei einem Hypertonie-<br />

Kongress in den USA berichtet. Zumindest<br />

als Ergänzung zu blutdrucksenkenden Medikamenten<br />

können sich die Forscher den<br />

Extraktvorstellen.(Quelle: www.cardiologe.de) l<br />

Das Risiko, eine koronare Herzkrankheit<br />

zu entwickeln, verringert<br />

sich durch häufigen Nuss-Konsum<br />

signifikant<br />

l Sie assen weniger Fleisch; da<strong>für</strong> mehr<br />

Nahrungsmittel, die reich an ungesättigten<br />

waren,<br />

Fettsäuren und Ballaststoffen<br />

l tranken ab und zu Alkohol und<br />

l waren schlanker als die übrigen Teilnehmerinnen.<br />

Dass die Nüsse, die überwiegend<br />

ungesättigte Fettsäuren enthalten, eine<br />

Schonwirkung auf die Herzkranzgefässe<br />

ausüben, wird in erster Linie ihrem positiven<br />

Einfluss auf die BIutfett-Werte zugeschrieben.<br />

Ausserdem enthalten Nüsse<br />

viel Arginin, eine Vorstufe der Nitrate, die<br />

<strong>für</strong> ihren gefässerweiternden Effekt bekannt<br />

sind und zusätzlich die Thrombozyten-Aggregation<br />

(Zusammenballung der<br />

Blutplättchen) hemmen.<br />

Die Sorte der verzehrten Nüsse spielt<br />

dabei wohl keine Rolle, denn die verschiedenen<br />

Nussarten enthalten ähnliche Nährstoffe.<br />

Eine bestimmte darin enthaltene<br />

Fettsäure könnte antiarythmische Effekte<br />

hervorrufen. (Quelle: www.cardiologe.de) l<br />

Chocolat noir<br />

macht die<br />

Koronarien weiter<br />

eb. In welchem Mass dunkle Schokolade<br />

die Koronararterien erweitert, haben<br />

Schweizer und italienische Forscher an 22<br />

Patienten nach Herztransplantation ermittelt.<br />

Die Teilnehmer der Doppelblindstudie<br />

erhielten entweder dunkle Schokolade mit<br />

70 Prozent Kakao oder eine kakaofreie<br />

Testschokolade.<br />

Nach dem Verzehr massen die Forscher<br />

mit Koronarangiografie den Durchmesser<br />

der Herzkranzgefässe: Nach Genuss der echten<br />

Schokolade erweiterten sich diese von<br />

im Mittel 2,36 auf 2,51 mm. Mit der Testschokolade<br />

blieb der Durchmesser unverändert.<br />

Den gefässerweiternden Effekt führen<br />

die Wissenschaftler auf im Kakao enthaltene<br />

Flavonoide zurück. Diese kommen<br />

in bestimmten Kakaosorten hochkonzentriert<br />

vor. (Quelle: www.aerztezeitung.de) l<br />

ETH-Studie «Trans Swiss Pilot»<br />

Zu viele<br />

ungesunde<br />

Transfettsäuren<br />

Achtung, Nussgipfel können Ihre Gesundheit<br />

gefährden. Und Eiscrème auch. Dies,<br />

weil solche Nahrungsmittel viele Transfettsäuren<br />

aus unvollständig gehärteten<br />

Fetten enthalten können. Das zeigt eine<br />

aktuelle ETH-Studie. Die Wissenschaftler<br />

fordern deshalb zumindest eine Deklarationspflicht.<br />

◗ Peter Rüegg<br />

Diverse Fertigspeisen oder Backwaren,<br />

vor allem Blätterteiggebäck, können grosse<br />

Mengen von Transfettsäuren enthalten,<br />

und die gefährden die Gesundheit.<br />

So enthält eine Auswahl von an der ETH<br />

untersuchtem Blätterteiggebäck im Durchschnitt<br />

fast 8.5 Prozent Transfette bezo-


gen auf den Gesamtfettanteil. Auf 100<br />

Gramm Gesamtgewicht betrug somit der<br />

Anteil 1.8 Gramm. Damit sind Nussgipfel,<br />

Crèmeschnitten und Apérogebäck beim<br />

Transfettgehalt Spitzenreiter in der von der<br />

ETH durchgeführten Studie „Trans Swiss<br />

Pilot“. Auch Glacés haben es bisweilen in<br />

sich, ein Höchstwert betrug dort knapp 2<br />

Gramm. Kekse und Pommes Frites können<br />

ebenso zu viele Transfette enthalten. Doch<br />

nur Gut und Böse gibt es nicht: In allen<br />

Produktegruppen fanden die Forscher<br />

auch Lebensmittel mit einem tiefen Gehalt<br />

an Transfetten. Dies sind Ergebnisse<br />

der Transfettsäuren-Studie, welche Eva<br />

K. Richter und Karem Albash Shawish im<br />

Rahmen ihrer Diplomarbeiten unter der<br />

Leitung der ETH-Wissenschaftler Paolo<br />

Colombani und Martin Scheeder vom Departement<br />

Agrar- und Lebensmittelwissenschaft<br />

mit Unterstützung des Bundesamtes<br />

<strong>für</strong> Gesundheit durchgeführt haben.<br />

Transfettanteil kann stark<br />

schwanken<br />

Die ETH-Forscher beanstandeten fast<br />

jedes Dritte der 120 von ihnen untersuchten<br />

Lebensmittel aus der Schweiz. Diese weisen<br />

einen Anteil von Transfettsäuren am<br />

Gesamtfettgehalt auf, der höher liegt als<br />

der dänische Grenzwert von zwei Prozent.<br />

Der Transfettanteil kann allerdings beträchtlich<br />

schwanken. Verwendet der Bäcker<br />

<strong>für</strong> einen Nussgipfel Blätterteig, der<br />

statt des problematischen teilweise gehärteten<br />

Pflanzenöls Butter enthält, so birgt<br />

das Gebäck bezüglich der Transfettsäuren<br />

keine Gefahr. Denn die Transfettsäuren,<br />

die in tierischen Fetten vorkommen, kann<br />

der Körper ab- und umbauen.<br />

Die problematischen Transfette entstehen<br />

bei der unvollständigen Härtung von<br />

pflanzlichen Ölen und Fetten. Teilweise gehärtete<br />

Fette haben den Vorteil, dass sie bei<br />

einer gewünschten Temperatur schmelzen<br />

und so eine <strong>für</strong> den Herstellungsprozess<br />

bestimmter Lebensmittel ideale Festigkeit<br />

haben. Zum Vergleich: die Hauptfettsäure<br />

des Olivenöls, die Ölsäure, liegt ab 13 Grad<br />

als Flüssigkeit vor, eine vollständig gehärtete<br />

Fettsäure wird erst ab 70 Grad flüssig.<br />

Erst seit 80 Jahren im Essen<br />

In die Nahrung des Menschen gelangten<br />

die teilgehärteten Fette aus der<br />

Industrie erst vor rund 80 bis 90 Jahren.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde<br />

im grossen Stil aus billigen Seetierölen<br />

Stearin <strong>für</strong> Kerzen hergestellt. Da<strong>für</strong> wurde<br />

das Öl vollständig gehärtet, damit es<br />

einen hohen Schmelzpunkt erhielt. Doch<br />

als der Bedarf an Kerzen sank, brauchte<br />

man die Maschinen nicht mehr. Sie wurden<br />

umgenutzt und lieferten in der Folge<br />

gehärtete und teilweise gehärtete Fette <strong>für</strong><br />

die menschliche Ernährung. In den USA<br />

wurde zu Beginn als Ausgangsmaterial das<br />

Öl von Baumwollsamen verwendet. „Man<br />

nahm pflanzliche Öle, weil die günstiger<br />

waren und weil damals wahrscheinlich ein<br />

Engpass bei tierischen Fetten herrschte“,<br />

sagt Colombani.<br />

In der Natur kommen Transfettsäuren<br />

nicht in den Mengen vor, wie sie bei den<br />

industriellen Fetten möglich sind. Zudem<br />

entstehen bei der unvollständigen Härtung<br />

in der Industrie verschiedene Formen der<br />

Transfette, wie sie in der Natur höchstens<br />

in geringsten Mengen vorliegen. Natürliche<br />

Transfette kommen vor allem in tierischen<br />

Produkten von Wiederkäuern wie<br />

Kühen vor. Doch diese Transfettsäuren<br />

kann der Körper in den Stoffwechsel einbringen<br />

und verarbeiten. Nicht jedoch die<br />

künstlich erzeugten Transfettsäuren aus<br />

Pflanzenölen. Diese stören unter anderem<br />

den Stoffwechsel der übrigen Fettsäuren<br />

und erhöhen das Risiko <strong>für</strong> Krankheiten.<br />

Nur schädlich, sonst nichts<br />

Die Transfette industriellen Ursprungs<br />

nützen dem Menschen nichts. „Wir kennen<br />

keinen einzigen Hinweis auf eine<br />

positive Wirkung“, sagt Colombani. Im<br />

Gegenteil. Bei einer Einnahme von vier<br />

bis fünf Gramm Transfette pro Tag erhöht<br />

sich laut mehreren Studien das Risiko <strong>für</strong><br />

Herzkreislaufkrankheiten um 25 Prozent<br />

gegenüber einer Ernährung mit Kohlehydraten<br />

mit vergleichbarem Energiewert.<br />

In der Schweiz braucht es offenbar<br />

mehr Zeit, bis Nahrungsmittelhersteller<br />

und Behörden eine endgültige Lösung der<br />

Transfettproblematik vollständig umgesetzt<br />

haben. An warnenden Stimmen hat<br />

es indes nicht gemangelt. Bereits nach<br />

dem Ende des Zweiten Weltkriegs zeigte<br />

sich der damalige Präsident der eidgenössischen<br />

Kriegsernährungskommission, Alfred<br />

Fleisch, besorgt über die Verwendung<br />

von Nahrungsmittelzusätzen und appellierte<br />

an die Nahrungsmittelproduzenten,<br />

nur Produkte herzustellen, von denen<br />

man die Wirkung auf die Gesundheit des<br />

Menschen kannte. Sein Aufruf verhallte<br />

ungehört. Erst in den 90er Jahren nahmen<br />

die Medien das Thema zu den Transfetten<br />

auf. 1997 berichtete das Schweizer Fernsehen<br />

erstmals darüber, dass Transfettsäuren<br />

die Gesundheit gefährden. Jetzt, 10 Jahre<br />

später, kommt auch hierzulande wieder<br />

Bewegung in die Sache. l<br />

(Quelle: http://archiv.ethlife.ethz.ch/<br />

articles/tages/transfette.html)<br />

Impfung gegen<br />

Hypertonie rückt<br />

näher<br />

Daten aus Phase-II-Studie<br />

Alle paar Monate eine Impfung statt täglich<br />

eine Tablette – diese Vision rückt <strong>für</strong><br />

Hypertoniker näher an die Realität. Denn<br />

beim US-Herz-Kongress in Orlando wurden,<br />

wie bereits vor kurzem berichtet, viel<br />

versprechende Ergebnisse einer Phase-II-<br />

Studie zu einer Impfung gegen Hypertonie<br />

vorgestellt.<br />

Bei Kontrollen des Blutdrucks 14 Wochen<br />

nach <strong>Therapie</strong>start waren die mittleren<br />

Blutdruckwerte am Tag mit der Impfung<br />

signifikant niedriger als mit Placebo. Der<br />

systolische Blutdruck wurde im Schnitt<br />

um 6 mmHg gesenkt und der diastolische<br />

Blutdruck im Schnitt um 3 mmHg.<br />

Besonders stark war die Blutdrucksenkung<br />

in den frühen Morgenstunden,<br />

einer Zeit, in der gehäuft kardiovaskuläre<br />

Komplikationen auftreten. Zwischen fünf<br />

Uhr und acht Uhr morgens wurde der Blutdruck<br />

systolisch um 25 mmHg und diastolisch<br />

um 13 mmHg gesenkt.<br />

Unerwünschte Wirkungen kamen<br />

bei den beiden getesteten Dosierungen<br />

so häufig wie bei Placebo vor. Die unerwünschten<br />

Wirkungen waren im Wesentlichen<br />

eine Folge der Impfinjektion.<br />

An der Placebo-kontrollierten Studie<br />

von Dr. Jürg Nussberger von der Uniklinik<br />

Lausanne in der Schweiz hatten 72 Hypertoniker<br />

mit milder bis moderater Hypertonie<br />

teilgenommen. Durch die Hypertonie-<br />

Impfung wurde eine Antikörperantwort<br />

gegen Angiotensin-II hervorgerufen. Die<br />

Wirksamkeit hielt im Schnitt 24 Monate<br />

an. (Quelle: Rö/Ärzte Zeitung, 23.11.2007) l<br />

März 2008 Reflexe<br />

WISSENSWERTES PRAXIS<br />

29


KURSE 2. QUARTAL 2008 VERBAND<br />

30<br />

Neue Kurse im 2. Quartal 2008<br />

■ 29. März, 24. Mai und 21. Juni 2008<br />

Umgang mit<br />

schwierigen<br />

Patienten<br />

Wie reagieren Sie, wenn Patienten aufdringlich<br />

sind, den ganzen Seelenballast<br />

auskippen, wirres Zeug erzählen, eine Alkoholfahne<br />

haben oder ...? Der Umgamg<br />

mit schwierigen Patienten kann besser<br />

verstanden werden, indem wir uns auf die<br />

Fallgeschichte konzentrieren und andererseits<br />

schauen, was er bei uns auslöst. Dabei<br />

stossen wir auf zentrale Themen wie<br />

Abgrenzung, Vertrauen, Verantwortung,<br />

Loslassen, Ethik etc.<br />

Dozentin: Brigitta Durst, Dr. phil., Psychotherapeutin<br />

SPV u. FSP<br />

■ Dienstag, 8.April 2008<br />

Schlafstörungen:<br />

Ursachen und<br />

ihre Behandlung<br />

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten<br />

Leiden in der Bevölkerung und führen zu<br />

vielen falschen Erwartungen und Ängsten,<br />

die dann meist zur Verstärkung der Schlafprobleme<br />

beitragen. Je nach Ursache der<br />

Schlafstörung kann die Tagesbefindlichkeit<br />

unterschiedlich beeinträchtigt sein. Manche<br />

fühlen sich ständig müde und schläfrig, andere<br />

schleppen sich durch den Alltag und<br />

sind doch zu wach, um einzuschlafen.<br />

Dozentin: Eva Birrer Strassfeld, Dr. phil. ,<br />

Fachpsychologin <strong>für</strong> Psychotherapie FSP,<br />

Leitende Psychologin Klinik <strong>für</strong> Schlafmedizin<br />

Luzern<br />

Reflexe März 2008<br />

Weitere Kurse<br />

sind unter<br />

www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

› Weiterbildung<br />

abrufbar.<br />

■ Fr – Sa, 11. – 12. April 2008<br />

SportverletzungenOberschenkel<br />

– Knie<br />

Der Halte- und Bewegungsapparat besteht<br />

nicht aus einzelnen Teilen, sondern stellt<br />

eine Kette von sich beeinflussenden statischen<br />

Segmenten dar. Im Sport werden<br />

diese Ketten stark beansprucht und es entstehen<br />

teilweise unnötige Verletzungen.<br />

Wie können präventive und mit welchen<br />

Behandlungsmassnahmen wirksame Lösungen<br />

erbracht werden? Schonung ist<br />

nicht angesagt!<br />

Dozent: André Fries, dipl. Physiotherapeut<br />

und Sporttherapeut<br />

■ 14. April 2008<br />

Workshop «Füsse<br />

– Beckenboden<br />

– Haltung»<br />

Der Zustand unseres Längs- und Querge-<br />

wölbes in den Füssen beeinflusst massgeblich<br />

die Stellung unseres Beckens und<br />

die Elastizität im Beckenboden. Die TeilnehmerInnen<br />

begeben sich auf eine spannende<br />

Entdeckungsreise von den Füssen<br />

zur Zentralstelle Becken. Sie erspüren in<br />

ihrem Körper die Zusammenhänge von<br />

Fuss-/Beinstellung und Beckenboden.<br />

Viele praktische Übungen zur Kräftigung<br />

und Beweglichkeit der Füsse, der Zentrierung<br />

der Beine im Hüftgelenk und damit<br />

zur Verbesserung der Haltung. Nützliche<br />

Übungen <strong>für</strong> den Unterricht und den Alltag.<br />

Dozentin: Elvira Güntensperger, Bewegungspädagogin<br />

Franklin Methode ® , BGB<br />

II, Yogalehrerin, BeBo ® -Kursleiterin<br />

IMPULS–ABENDE<br />

■ Montag, 28. April 2008<br />

Am liebsten Beides – Entscheidungen<br />

sinnvoll treffen<br />

Unser Leben ist ein permanentes Abwägen<br />

und Wählen zwischen wertvollen Optionen und<br />

Alternativen. Entscheidungen fallen uns schwer,<br />

weil sie uns mit Loslassen und Trennung, diffusen<br />

Ängsten und fehlenden Zielen, unklaren<br />

Werten und Bedürfnissen sowie mit unbewussten<br />

Prägungen und Hindernissen konfrontieren.<br />

Lukas Niederberger spricht über sein Buch „Am<br />

liebsten beides“, das die Kluft auflösen will zwischen<br />

psychologischen Ratgebern einerseits,<br />

die bei Entscheidungen einseitig das Hören auf<br />

Gefühle und Intuition betonen und Management-Fibeln<br />

andererseits, die allein auf rationales<br />

Abwägen messbarer Fakten setzen.<br />

So können „Ent-Scheidungen“ getroffen werden<br />

im Dienst an der höheren Einheit in uns<br />

und in der Welt.<br />

Referent: Herr Lukas Niederberger<br />

■ Montag, 27. Mai 2008<br />

Was kann Homöopathie?<br />

Die klassische Homöopathie ist eine ganzheitliche<br />

Behandlungsmethode. Sie versteht<br />

Krankheitssymptome als individueller Ausdruck<br />

des Körpers. Deshalb wird in einer homöopathischen<br />

Behandlung der individuellen Betrachtung<br />

des Menschen besondere Beachtung entgegengebracht.<br />

Es geht darum, die Ursachen<br />

zu behandeln und damit das Gleichgewicht im<br />

Menschen wieder herzustellen.<br />

Die Homöopathie wirkt nach dem Ähnlichkeitsprinzip:<br />

«Ähnliches wird durch Ähnliches<br />

geheilt». Dies besagt, dass ein Arzneimittel nur<br />

solche Krankheitszustände zu heilen vermag,<br />

welche es bei einem gesunden Menschen in<br />

einer Arzneimittelprüfung auch hervorrufen<br />

kann.<br />

Das Behandlungsspektrum der Homöopathie<br />

reicht von leichten, so genannten «funktionellen»<br />

Störungen bis hin zu schweren chronischen<br />

Leiden körperlicher und seelischer<br />

Natur. Sie wird bei Menschen jeden Alters, bei<br />

Schwangeren und Säuglingen angewandt.<br />

Im Rahmen des Referates werden Grundkenntnisse<br />

der homöopathischen Wirkungsweise<br />

vermittelt und das Behandlungsspektrum<br />

mit Praxisbeispielen untermauert.<br />

Referentin: Frau Bernadette Furrer, Homöopathin,<br />

Beinwil am See


■ Donnerstag, 8. Mai 2008<br />

Emotional Freedom<br />

Techniques<br />

(EFT) (Einführungskurs)<br />

EFT ist eine der faszinierendsten Methoden<br />

der energetischen Psychologie. Sie verbindet<br />

das Wissen der TCM mit der Psychologie,<br />

um energetische Blockaden – wie bei<br />

der Akupunktur, aber ohne Nadeln – zu<br />

lösen. Damit wird der Mensch von den Folgesymptomen<br />

der Blockaden befreit: körperliche<br />

Beschwerden, emotionale Symptome<br />

und mentale Begrenzungen.<br />

Die Methode ist leicht erlernbar, wirkt<br />

schnell und nachhaltig. Hunderttausende<br />

Menschen praktizieren sie weltweit, und<br />

sie ist in der Schweiz weit verbreitet. Eine<br />

ideale Ergänzung <strong>für</strong> Menschen, die mit<br />

Menschen arbeiten.<br />

Dozent: Erich Keller, EFT-Practitioner,<br />

psych. Coach, Dozent, Trainer, Autor<br />

■ Do – Fr, 22. – 23. Mai 2008<br />

Qigong<br />

(Einführungskurs)<br />

Qigong ist eine Bezeichnung <strong>für</strong> jahrtausendealte,<br />

chinesische Gesundheits- und<br />

Entspannungsübungen. Jeder kann sie<br />

erlernen, unabhängig von Herkunft, Wissen,<br />

Beruf, Geschlecht und Alter. Der Anwendungsbereich<br />

von Qigong-Übungen<br />

ist sehr vielfältig, da sie die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit stärken und zu einer<br />

Sensibilisierung des Körperbewusstseins<br />

führen. Im Gesundheitsbereich dient Qigong<br />

der Linderung von Beschwerden<br />

bei Erkrankungen, als Begleittherapie besonders<br />

bei chronischen Krankheiten und<br />

der Rehabilitation. Regelmässige Qigong-<br />

Übungen harmonisieren den gesamten<br />

Organkreislauf und wirken sich besonders<br />

positiv auf das Immun- und Nervensystem<br />

aus. Zudem werden Konzentrationsfähigkeit<br />

und Selbstvertrauen gestärkt.<br />

Dozent: Guido Tamburini, Qigong- und<br />

AMP-Therapeut und -Lehrer<br />

■ Mo – Di, 2. – 3. Juni 2008<br />

Biochemie –<br />

im Reigen der Organe<br />

Die Biochemie nach Dr. med. Schüssler<br />

ist heute so stark verbreitet wie noch nie.<br />

Zahllose Laien setzen Schüsslersalze bei<br />

Alltags-Beschwerden ein. Immer mehr<br />

Therapeuten nutzen die vielfältigen Möglichkeiten<br />

dieser besonderen Methode zur<br />

Reizbehandlung. Die Mineralstoffe in ihrer<br />

ionotropen Form lassen sich in beinahe jedes<br />

<strong>Therapie</strong>konzept integrieren und sind<br />

immer häufiger ein hilfreicher, wertvoller<br />

Begleiter durch die Phasen einer fachkundigen<br />

Behandlung.<br />

Dozent: Jo Marty, Präsident Biochem. Verein<br />

■ So – Mo, 8. – 9. Juni 2008<br />

Ulcus Cruris<br />

Das Ulcus Cruris kann unterschiedliche<br />

Ursachen haben. Nach einer gezielten Be-<br />

funderhebung, wird das Krankheitsbild mit<br />

der manuellen Lymphdrainage, der Wund-<br />

versorgung, dem Kompressionsverband und<br />

den entsprechenden Übungen therapiert.<br />

Dozent: Peter Volk, Physiotherapeut u. Fach-<br />

lehrer <strong>für</strong> Lymphdrainage u. Ödemtherapie<br />

■ Mi – Do, 18. – 19. Juni 2008<br />

Spiraldynamik ®<br />

Der Einführungskurs vermittelt einen praxisbezogenen<br />

Einblick in die persönliche<br />

und professionelle Gesundheitsförderung<br />

durch anatomisch richtige Bewegung. Spiraldynamik<br />

ist ein anatomisch begründetes<br />

Bewegungs- und <strong>Therapie</strong>konzept. Dr.<br />

med. Christian Larsen und Yolande Deswarte,<br />

Physiotherapeutin, sind die Begründer.<br />

Seit 1981 bestehen interdisziplinäre<br />

Forschungsgemeinschaften in den Gebieten<br />

Medizin, Physiotherapie, Körperarbeit und<br />

-therapie, Pädagogik, Yoga, Fitness, Sport-<br />

Zusatzkurse<br />

Aufgrund der grossen Nachfrage,<br />

können wir Ihnen folgende Zusatzdaten<br />

von Kursen mit Topreferenten<br />

anbieten:<br />

■ Montag, 26. Mai 2008<br />

Biomechanik Schulter<br />

mit Caius Schmid<br />

■ Montag, 02. Juni 2008<br />

Biomechanik ISG<br />

mit Caius Schmid<br />

■ Mittwoch, 07. Mai 2008<br />

Beweglichkeit-Dehnen-Gelenkspflege<br />

mit Karin Albrecht<br />

■ Mi – Do 03. – 04. September 2008<br />

Spiraldynamik Aufbaukurs<br />

mit Barbara Eichenberger-Wiezel<br />

■ Donnerstag, 4. September 08<br />

Aromatherapie<br />

mit Barbara Bernath-Frei<br />

■ Fr – Sa, 10. – 11. Oktober 2008<br />

Dorn-Breuss Grundkurs<br />

mit Sven Koch<br />

Brügger-Ausbildung<br />

■ Teil 1: Fr – Sa, 18. – 19. Oktober 2008<br />

■ Teil 2: Fr – So, 05. – 07. Dezember 2008<br />

■ Teil 3: Do – So, 05. – 08. Februar 2009<br />

■ Teil 4: Sa – So, 07. – 08. März 2009<br />

■ Teil 5: Sa – So, 04. – 05. April 2009<br />

Teil 1 und Teil 2 beinhalten die<br />

Ausbildung zum Orthopädischen<br />

Rückenschulleiter nach Dr. Brügger<br />

und kann separat gebucht werden<br />

■ Sa – Mo, 29. – 30. Nov. und 1. Dez. 08<br />

Craniosacral Grundkurs<br />

mit Claus Heitmann<br />

und Tanzwissenschaften. Im Vordergrund<br />

stehen die Gesamtzusammenhänge der<br />

Anatomie, die dreidimensionale Systematik<br />

sowie die universellen Gesetzmässigkeiten<br />

mit der Spirale als Grundbaustein.<br />

Dozentin: Barbara Eichenberger-Wiezel,<br />

Tanz- und Bewegungspädagogin, Professional<br />

Spiraldynamik ®<br />

März 2008 Reflexe<br />

<strong>vdms</strong> – ZUSATZKURSE VERBAND<br />

31


RÜCKBLICK – FEEDBACK VERBAND<br />

32<br />

■ 2. Dozentenkonferenz vom 26.11.07<br />

Spiel und Kommunikation<br />

Da Dozenten <strong>für</strong> den <strong>vdms</strong> nicht nur<br />

lehren sollten, sondern durch uns<br />

auch aktiv selber wieder lernen dürfen,<br />

haben wir zu diesem speziellen Tag eingeladen.<br />

Es ist dem <strong>vdms</strong> ein grosses<br />

Anliegen den Dozenten neue Impulse<br />

anzubieten, um den persönlichen<br />

Methodenkoffer noch attraktiver gefüllt<br />

zu haben.<br />

hw. Dazu konnten wir den Experten von<br />

der Akademie <strong>für</strong> Spiel und Kommunikation<br />

mit internationalem Ruf, Herr Hans<br />

Fluri, gewinnen. Herr Fluri verstand es in<br />

hervorragender Weise die Dozentenschaft<br />

zum Mitspiel zu motivieren. Die verschiedenen<br />

Spiele wie Goofy, ich sitze im Gras,<br />

Geburtstagscomputer, meine Augenbraue<br />

und meine Nase usw. werden bei den<br />

Anwesenden sicher in bester Erinnerung<br />

bleiben. Die Spielvarianten zeigen klar<br />

auf, wie man spielend Ressourcen aktiviert,<br />

Stress als Energiequelle nutzt und<br />

locker sein kann, aber nicht locker lassen<br />

darf.<br />

Ein gelungener Tag <strong>für</strong> den Austausch<br />

zwischen Dozenten und Organisation zu<br />

fördern. Die Feedbacks ermuntern zu<br />

neuen «Taten» und Herr Fluri freut sich<br />

über ein «Wiederspielen».<br />

Rückmeldungen von Dozenten<br />

l Ich fand den Tag sehr anregend und<br />

interessant. Zum einen hat man einmal<br />

etwas <strong>für</strong> sich selbst getan und<br />

konnte sich mit sich selbst beschäftigen.<br />

Zum andern gab es überraschende<br />

Interaktionen zwischen Menschen<br />

die sich z.T. vorher gar nicht gekannt<br />

haben und «spielerisch» aufeinander<br />

zugehen konnten. Merci <strong>für</strong> die Einla-<br />

Reflexe März 2008<br />

Spielerisches<br />

Lernen macht<br />

Dozenten fit <strong>für</strong><br />

neue Kurse.<br />

dung und die Gelegenheit einen lehrreichen<br />

aber auch vergnüglichen Tag<br />

zu erleben. (Thomas Braatz)<br />

l Wir begannen im «Blindflug» – aber<br />

Hans hat uns auch mit geschlossenen<br />

Augen spielerisch «sehend» gemacht.<br />

Der Tag ging spielend vorüber.<br />

Für mich als Neuling war es toll, so<br />

schnell in eine so nette Gruppe aufgenommen<br />

zu werden – man könnte sagen<br />

«es war spielerisch einfach». Der<br />

Tag hat sicher geholfen, uns auch in<br />

unseren Kursen mal aus einer anderen<br />

Rückblick Weiterbildungen 2007<br />

Erfreulicherweise wurden im vergangenen<br />

Jahr 1‘052 Weiterbildungstage (Vorjahr<br />

1‘070) an insgesamt 82 Kurstagen (Vorjahr<br />

85,5) gebucht.<br />

414 Kurstage wurden durch Mitglieder<br />

und 638 Kurstage durch Nichtmitglieder<br />

besucht (siehe Grafik rechts).<br />

Wir danken Ihnen <strong>für</strong> das geschenkte Vertrauen<br />

und freuen uns, Sie an weiteren<br />

Kursen bei uns begrüssen zu dürfen. l<br />

Perspektive zu sehen und unsere Kurse<br />

„spielend“ zu schaffen, ohne dass<br />

die Inhalte und Qualität verloren gehen.<br />

(Christian Röhrs)<br />

l Die Dozentenkonferenz mit Hans Fluri<br />

und seinen Anregungen zum aktiven<br />

Lernen war <strong>für</strong> mich ein sehr hilfreicher<br />

Input <strong>für</strong> die Kursgestaltung.<br />

Subjektiv habe ich mich in den Räumen<br />

sehr wohl gefühlt und abends<br />

ging ich erfrischt und mit neuer Energie<br />

getankt nach Hause. Herzlichen<br />

Dank <strong>für</strong> den Tag! (Ulla Baumann) l<br />

1052<br />

Weiterbildungstage<br />

638<br />

Nichtmitglieder<br />

414<br />

Mitglieder


An der 2. Dozentenkonferenz wurde lebhaft<br />

kommunziert mit ausdrucksstarken Formen…<br />

■ Rückblick GK, 25.-27. Jan. ’08<br />

Myofascial<br />

Release<br />

bw. Der Dozent Herbert Battisti führte die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekonnt<br />

und souverän durch die Themen wie:<br />

Einführung in die Grundgriff Technik der<br />

direkten Faszienbehandlung, Behandlung<br />

der Lumbodorsal-Faszie, Behandlung einer<br />

Thorax-Immobilität, Behandlung von<br />

Nacken-Strukturen (linea nuchae, laterale<br />

Zervical-Region, m. trapezius), Ent-<br />

Berufspolitisches aus den Kantonen<br />

■ Kanton Aargau<br />

pgs. Im Jahr 2004 veröffentlichte der<br />

Kanton Aargau das umfassende Dokument<br />

mit dem Titel „Gesundheitspolitische<br />

Gesamtplanung“. Darin wurde die<br />

gesundheitspolitische Situation im Kanton<br />

analysiert und Massnahmen <strong>für</strong> eine zukunftsorientierte<br />

Gesundheitspolitik erarbeitet.<br />

Bereits damals verfasste der <strong>vdms</strong><br />

eine Stellungnahme zum Dokument. Aufgrund<br />

der neuen Strategie entwickelte der<br />

Kanton ein neues Gesundheitsgesetz, das<br />

Ende 2007 in Vernehmlassung ging. Bereits<br />

im Entwurf enthielt das Dokument<br />

einzelne Abschnitte, die aufgrund unserer<br />

Stellungnahme integriert wurden. Im<br />

Dezember 2007 verfasste der <strong>vdms</strong> eine<br />

weitere, detaillierte Stellungnahme zu folgenden<br />

Themenbereiche: Nötiges Diplom,<br />

Berufserfahrung, Binnenmarktgesetz, Pu-<br />

In eigener Sache<br />

■ Update der kantonalen Informationsblätter<br />

pgs. Der <strong>vdms</strong> aktualisiert die Informationsblätter<br />

über die gesetzlichen Rahmenbedingungen.<br />

Es werden neu auch die<br />

Adressen der kantonalen Ausgleichstellen<br />

und der eidgenössischen Mehrwertsteuerverwaltung<br />

enthalten sein. Die Publikation<br />

ist per Ende März 2008 vorgesehen. <strong>vdms</strong>-<br />

Mitglieder können die Informationsblätter<br />

dann direkt im geschützten Internet-Bereich<br />

von www.<strong>vdms</strong>.ch einsehen. l<br />

spannung des m. piriformis, Pelvic Lifts,<br />

Behandlung der Hüftbeuger (m. psoas)<br />

sowie die Grundgriffe <strong>für</strong> die Rückenbe-<br />

handlung. In den Gruppenarbeiten ist es<br />

den Teilnehmenden leicht gefallen, den<br />

klaren Anweisungen von Herbert Battisti<br />

zu folgen und die Griffe gekonnt in die<br />

Praxis umzusetzen und so Sicherheit <strong>für</strong><br />

die Praxis zu gewinnen. l<br />

NÄCHSTER KURS<br />

Myofascial Release, Grundkurs:<br />

Fr – So, 26. – 28. September 2008<br />

Anmeldung: www.<strong>vdms</strong>.ch oder info@<strong>vdms</strong>.ch<br />

blikation der Medizinischen Masseure mit<br />

Bewilligung, Weiterbildung und Abgabe<br />

von Schüsslersalzen. Es ist geplant, dass<br />

die Beratungen im Grossen Rat im Jahr<br />

2008 stattfinden. Die Verordnungsanpassungen<br />

erfolgen im Jahr 2009. Geplanter<br />

Zeitpunkt <strong>für</strong> das Inkrafttreten des neuen<br />

Gesundheitsgesetzes ist der 1. Januar<br />

2010. l<br />

■ Kanton Appenzell Ausserrhoden<br />

pgs. Im Jahr 2006 verfasste der <strong>vdms</strong><br />

eine Stellungnahme zum Entwurf des neuen<br />

Gesundheitsgesetzes. Das neue Gesetz<br />

ist nun mit einigen von uns vorgeschlagenen<br />

Änderungen per 1. Januar 2008 in Kraft<br />

getreten. So ist zum Beispiel die Publikation<br />

der neu erteilten Bewilligungen im Internet<br />

geplant. Alles im Dienste der Transparenz<br />

und Qualitätssicherung. l<br />

■ Berufsbildung<br />

pgs. Innerhalb der Oda-MM, der auch<br />

der <strong>vdms</strong> seit Juli 2007 angehört, laufen<br />

die Arbeiten auf Hochtouren. Die wichtigsten<br />

Dokumente sind erstellt und zurzeit<br />

läuft eine Vernehmlassung bei allen<br />

Beteiligten (Verbände, Schulen, Arbeitgeber,<br />

Kantone). Wenn alles nach Plan läuft,<br />

können die Dokumente Mitte 2008 vom<br />

BBT bereits genehmigt werden. Eine umfassende<br />

Information <strong>für</strong> alle ist ebenfalls<br />

per Mitte 2008 vorgesehen. News werden<br />

laufend auf der Internetseite www.odamm.ch<br />

publiziert. Wir werden sie dann<br />

ebenfalls ausführlich informieren. l<br />

■ Redaktion/Grafik<br />

Der Grafiker Johannes Weiss gab RE-<br />

FLEXE im Sommer 2007 das neue, farbige<br />

Kleid und Verena Biedermann ist die neue<br />

Redaktorin seit Januar 2008. l<br />

März 2008 Reflexe<br />

BERUFSPOLITIK VERBAND<br />

33


Keller-Kurse | erweitern den Horizont<br />

Wählen Sie aus 40 Kursthemen und über 300 Kursdaten aus. Hier unsere<br />

neusten Weiterbildungskurse:<br />

Facial Treament | Entdecken Sie die Geheimnisse der «Marma-Points»…<br />

Nuad Thai | Traditionelle thailändische Massage Nuad Tao | Thailändische<br />

Fussmassage Sonama Klang- und Fussreflex-Massage | Tauchen Sie ein<br />

in die faszinierende Welt der Klänge… Klangschalen Massage |<br />

Basierend auf der 5000 Jahre alten vedischen Heilkunst Body Sugaring |<br />

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schmerzfrei! Schröpfen & Behandlung mit ungarischem Schlamm | Wirkt<br />

genial bei Rheuma- und Arthrosebeschwerden Spalasium Serenity<br />

Massage | Eine sanfte Aromamassage mit ätherischen Ölen Impuls |<br />

Rhythmische Entspannungsmassage Schröpfen 3 | Eine natürliche und<br />

wirkungsvolle Behandlung gegen Cellulite<br />

Kursprogramm 2008 bestellen | T 034 420 08 04<br />

Aktuelle Informationen und Online-Kursbuchung | www.simonkeller.ch<br />

Kursstandorte | Burgdorf, Dübendorf, Echandens<br />

Hauptsitz | Simon Keller AG | Lyssachstrasse 83 | 3400 Burgdorf | T 034 420 08 04 | info@simonkeller.ch<br />

Filiale Ost | Simon Keller AG | Im Schörli 3 | 8600 Dübendorf | T 044 420 08 00 | duebendorf@simonkeller.ch<br />

Filiale West | Simon Keller SA | Rte de la Chocolatière 26 | 1026 Echandens | T 021 702 40 00 | vente@simonkeller.ch


Erfüllt – Antrag zur Zertifikatserteilung<br />

ohne Auflagen...<br />

... so lautete der Antrag von Herr<br />

Happle, Auditor der eduQua-Zertifizierungsstelle,<br />

welche das Schweizerische<br />

Qualitätszertifikat <strong>für</strong> Weiterbildungsinstitutionen<br />

ausstellen.<br />

hw. 2004 erhielt der <strong>vdms</strong> das eduQua-<br />

Zertifikat, welches Institutionen im Weiterbildungsbereich<br />

verliehen wird zum ersten<br />

Mal. Das Zertifikat war bis Oktober 2007<br />

gültig. Also stand eine Rezertifizierung an.<br />

Das eduQua-Zertifizierungsverfahren<br />

verlangt von den Institutionen das Zusammenstellen<br />

eines Dossiers, in dem die<br />

Institution und ein stellvertretendes Angebot<br />

entlang vorgegebener Prüfpunkte<br />

dokumentieren. Wie ein solches Dossier<br />

auszusehen hat, erklärt ein 56-seitiges<br />

Handbuch. Aufgrund des eingereichten<br />

Dossiers überprüft die Zertifizierungsstelle,<br />

ob die Institution die <strong>für</strong> eine eduQua-<br />

Zertifizierung verlangten Mindeststandards<br />

erfüllt. Anschliessend findet ein<br />

Audit vor Ort, d.h. ein Besuch der Institution<br />

durch den Auditor der Zertifizierungsstelle<br />

statt. Es dient der Klärung oder<br />

Vertiefung bestimmter Fragestellungen.<br />

Der <strong>vdms</strong> erfüllte wiederum sämtliche<br />

des insgesamt neun Seiten umfassenden<br />

Berichtes und deren relevanten Punkte<br />

ohne jegliche Auflagen. «Wir gratulieren<br />

Ihnen zu diesem Erfolg und freuen uns<br />

auf die weitere Zusammenarbeit», schreiben<br />

die Verantwortlichen der Zertifizierungsstelle.<br />

Das Zertifikat hat nun eine<br />

Gültigkeitsdauer von drei Jahren, also bis<br />

Oktober 2010. Im 2008 und 2009 werden<br />

jährliche Zwischenaudits verlangt, welche<br />

der <strong>vdms</strong> schriftlich erstellen wird und die<br />

Auskunft über wichtige Veränderungen<br />

innerhalb der Institution und dem Kurswesen<br />

geben. l<br />

INFORMATION<br />

Was bringt eduQua den Kursteilnehmenden?<br />

l Gesicherte Qualität in Bezug auf Kursanbieter<br />

als auch an Dozenten<br />

l Bedarfsbezogenes Ausbildungsangebot<br />

l Lernziele und Lernerfolge sind aufeinander<br />

abgestimmt und werden transparent<br />

publiziert<br />

l Die Dozenten sind fachlich, didaktisch und<br />

methodisch auf dem neuesten Entwicklungsstand<br />

INFORMATION<br />

Was ist eduQua?<br />

eduQua ist das Schweizerische Qualitätszertifikat<br />

<strong>für</strong> Weiterbildungsinstitutionen. eduQua ist<br />

ein Zertifikat <strong>für</strong> Institutionen und es können<br />

nicht einzelne Angebote oder Personen zertifiziert<br />

werden. Institutionen, die bereits ein anderes<br />

Qualitätsmanagementsystem einsetzen und<br />

entsprechende Zertifikate besitzen, erhalten das<br />

eduQua-Zertifikat nicht automatisch. eduQua<br />

ist eine unabhängige Zertifizierungsstelle, die<br />

selbst keine Beratungen macht, sondern auf<br />

Anfrage entsprechende Adressen vermittelt.<br />

■ Einladung zur Generalversammlung 19. April 2008<br />

Immer <strong>für</strong> eine Überraschung gut!<br />

In den letzten Jahren hat der <strong>vdms</strong><br />

anlässlich der Generalversammlung<br />

jeweils einen spannenden Fachvortrag<br />

organisiert. Auch in diesem Jahr möchten<br />

wir Sie mit einem Referat unter<br />

dem Titel: Wie unser Denken unser<br />

«Dasein und Sosein» bestimmt, mit<br />

Herr Dr. med. Jürg Hess FMH, herzlich<br />

einladen.<br />

hw. Das Referat will die interessanten<br />

Zusammenhänge zwischen unserer Hirnfunktion,<br />

unseren Denkmustern und körperlichen<br />

Ausdrucksformen in Form von<br />

Krankheiten aufzeigen. Es wird die Hirnentwicklung<br />

von der Embryonalanlage bis<br />

zum Erwachsenenalter sehr differenziert<br />

dargestellt. Es wird detailliert aufgezeigt,<br />

welche wichtigen Einflüsse schon in der<br />

Schwangerschaft und dann besonders in<br />

der Kindheit und Pubertät von Aussen auf<br />

unser Gehirn einwirken. Was passiert und<br />

resultiert, wenn wichtige Entwicklungsschritte<br />

nicht oder nicht richtig vollzogen<br />

werden? Welche Entwicklung gesellschaftlicher,<br />

individueller und krankheitsbedingter<br />

Vorkommnisse unserer Zeit ist auf<br />

solche gestörten oder unvollendeten Gehirnentwicklungen<br />

zurückzuführen?<br />

Was können Eltern, Pädagogen, Therapeuten,<br />

Verantwortliche im weitesten Sinne<br />

steuern oder der richtigen Regulation zuführen?<br />

Was können die Perspektiven der<br />

Zukunft sein und was würde dies <strong>für</strong> eine<br />

Umgestaltung unseres Denkens heissen?<br />

Wie wirkt sich der Konsum der Bild-<br />

schirmmedien (Fernsehen, Video, Computer)<br />

auf die Gehirnentwicklung der Kinder<br />

aus? Wie beeinflussen sie das Gehirn<br />

eines Erwachsenen? Sind «neue» Krankheitsbilder<br />

wie ADS, Allergien, Soziopathie,<br />

Burnout-Syndrom etc. Folgen einer<br />

falschen oder ungenügenden Verschaltung<br />

unserer Netzwerke im Gehirn und haben<br />

wir deshalb so «hilflose» Lebensmuster<br />

entwickelt? Diese und viele weitere interessante<br />

Fragen und Perspektiven werden<br />

an diesem Vortrag beleuchtet und nach einer<br />

möglichen Antwort gesucht.<br />

Der Vorstand freut sich auf eine interessante<br />

Generalversammlung, spannende<br />

Begegnungen und angeregte Diskussionen<br />

am Samstag, 19. April 2008. l<br />

PROGRAMM GV<br />

09.30 Uhr Begrüssungskaffee<br />

10.00 Uhr Referat Herr Dr. med. Jürg Hess,<br />

FMH: Wie unser Denken unser<br />

«Dasein und Sosein» bestimmt<br />

11.30 Uhr Apéro und anschliesssende<br />

Verabschiedung der Gäste<br />

12.15 Uhr Generalversammlung <strong>für</strong> Mitglieder<br />

und die, die es werden wollen<br />

Im Anschluss an die GV trifft man sich zu einem<br />

lockeren Small Talk bei Kaffee und Kuchen.<br />

Gäste sind herzlich willkommen!<br />

Ihre Anmeldung erreicht uns per E-Mail unter:<br />

info@<strong>vdms</strong>.ch oder per Fax 062 823 06 22.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

März 2008 Reflexe<br />

ZERTIFIZIERUNG VERBAND<br />

35


AGENDA 2008 VERBAND<br />

36<br />

Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> ‘08<br />

■ 14. - 15. März<br />

Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (Teil 1)<br />

Achtung: dieser Kurs ist ausgebucht.<br />

Nächster Termin: 13.-14.03.2009<br />

■ 29. März<br />

Umgang mit schwierigen Patienten<br />

■ 4. - 6. April<br />

Integrative Craniosacral-<strong>Therapie</strong><br />

(Grundkurs)<br />

Achtung: dieser Kurs ist ausgebucht.<br />

Nächster Termin: 29.11. - 1.12.2008<br />

■ 8. April<br />

Schlafstörungen: Ursachen und ihre<br />

Behandlungen<br />

■ 9. - 10. April<br />

Physio-Tape (Grundkurs)<br />

■ 11. - 12. April<br />

Sportverletzungen an Oberschenkel<br />

und Knie<br />

■ 14. April<br />

Workshop: «Füsse – Beckenboden<br />

– Haltung»<br />

■ 21. - 22. April<br />

Tui Na – Behandlungen <strong>für</strong> Schulter<br />

und Nacken<br />

■ 25. - 26. April<br />

Triggerpunkt-<strong>Therapie</strong> (Teil 2)<br />

(Teilnahme am Grundkurs wird vorausgesetzt)<br />

■ 7. Mai<br />

Beweglichkeit – Dehnen – Gelenkspflege<br />

■ 8. Mai<br />

EFT Emotional Freedom Techniques<br />

(Einführung)<br />

Ein bunter Strauss neuer,<br />

vielseitiger und überraschender<br />

Kurse –<br />

wir freuen<br />

uns auf<br />

Sie!<br />

Reflexe März 2008<br />

■ 16. Mai<br />

Das Enneagramm, eine Orientierungshilfe<br />

in der Kommunikation Patient<br />

– Therapeut (Einführung)<br />

■ 17. Mai<br />

Die Anwendung der frischen Brennnessel<br />

auf der Haut (1. Tag)<br />

■ 22. - 23. Mai<br />

Qigong (Einführung)<br />

■ 24. Mai<br />

Umgang mit schwierigen Patienten<br />

(2. Tag)<br />

■ 26. Mai<br />

Biomechanik und Behandlung der<br />

Schulter<br />

■ 30. - 31 Mai<br />

Wirbelsäulentherapie nach Dorn und<br />

Breuss-Massage (Grundkurs)<br />

Achtung: dieser Kurs ist ausgebucht.<br />

Nächster Termin: 10. - 11.10.2008<br />

■ 2. - 3. Juni<br />

Biochemie – im Reigen der Organe<br />

■ 2. Juni<br />

Biomechanik und Behandlung ISG<br />

■ 7. Juni<br />

Die Anwendung der frischen Brennnessel<br />

auf der Haut (2. Tag)<br />

■ 8. - 9. Juni<br />

MLD Ulcus Cruris<br />

■ 13. - 14. Juni<br />

Akupunkturmassage nach Radloff –<br />

Ein Überblick<br />

■ 18. - 19. Juni<br />

Spiraldynamik – «im Körper bewusst<br />

sein» (Einführungskurs)<br />

■ 20. - 21. Juni<br />

Mobilisierende Weichteiltechniken<br />

nach Dr. Terrier, Teile 2/2<br />

■ 21. Juni<br />

Umgang mit schwierigen<br />

Patienten (3. Tag)<br />

Weitere Kurse unter<br />

www.<strong>vdms</strong>.ch<br />

WICHTIGE INFOS<br />

Anmeldeschluss <strong>für</strong> sämtliche Kurse:<br />

4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungen<br />

werden nach Anmeldeeingang berücksichtigt.<br />

Die Detailbeschreibung ist <strong>für</strong> Sie in der<br />

Weiterbildungsbroschüre 2008 und in der<br />

<strong>vdms</strong> Website www.<strong>vdms</strong>.ch ersichtlich.<br />

Impuls-Abende<br />

Impuls-Abende des <strong>vdms</strong><br />

■ 17. März 2008<br />

Visuelle Wahrnehmungsstörungen:<br />

Irlen-Syndrom<br />

Referent: Fritz Steiner.<br />

■ 28. April 2008<br />

Am liebsten beides –<br />

Entscheidungen sinnvoll treffen.<br />

Referent: Lukas Niederberger.<br />

■ 27. Mai 2008<br />

Was kann Homöopathie?<br />

Referentin: Bernadette Furrer.<br />

■ 25. September 2008<br />

Der Kick <strong>für</strong>s Immunsystem: Möglichkeiten<br />

der erfolgreichen und einfachen<br />

Unterstützung des Immunsystems.<br />

Referent: Dr. med. Thomas Rau.<br />

■ 30. Oktober 2008<br />

Erfolg in der Kommunikation.<br />

Referent: Jean-Paul Anderhub.<br />

Kongresse & Co.<br />

■ 5. - 6. März 2008<br />

4. Trendtage Gesundheit Luzern<br />

Gesundheit nach Mass<br />

Infos: www.trendtage-gesundheit.ch<br />

■ 19. April 2008<br />

Generalversammlung des <strong>vdms</strong><br />

Details Seite 35!<br />

Links<br />

Die Schweizerische Herzstiftung – aktive<br />

gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag<br />

www.swissheart.ch<br />

Portal: Medizin Life<br />

www.cardiologe.de<br />

Die deutsche Adipositas-Gesellschaft<br />

www.adipositas.de<br />

Website von Christian Röhrs,<br />

Praxis Sport und Physiotherapie<br />

www.laufend-gesund.ch<br />

Website von Martin Koradi,<br />

Seminar <strong>für</strong> Phytotherapie<br />

www.phytotherapie-seminare.ch<br />

Website von Peter Fuchs,<br />

Heilpraktiker und Homöopath<br />

www.aromatherapieschule.ch

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