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Reflexe Ausgabe September 2009 - vdms

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Zeitschriftfür physikalische Therapie<strong>vdms</strong> <strong>Reflexe</strong>verband d er medizinische n masseure der schweizVERBANDSEPTEMBER <strong>2009</strong>• ANATOMIE/PODOLOGIEErkrankungen der Füsse• WISSENSWERTDie Evolution desSchuhwerks• VERLETZUNGENAussenbandverletzungenin den Griff bekommen• KNEIPPENDie Kneipp-Gesundheitslehre• KURSE <strong>2009</strong>Ohr-Reflexzonen-Kontrollenach Radloff in der Massage• RÜCKBLICKTouch for HealthGrundkursVERBAND P R A X I STHEMAFüsse


REFLEXE SEPT ? <strong>2009</strong> VERBANDINHALT2THEMA PRAXIS VERBAND4 ANATOMIE & ORTHOPÄDIEAnatomie des Fusses und häufigePathologien des Vorfussesvon Dr. med. Judith Fellmann8 FUSSFEHLER & ORTHOPÄDIEErworbene Fussfehler und wie mansie vermeidetvon Hanspeter Adam10 ANATOMIE/PODOLOGIEErkrankungen der Füsse auspodologischer Sichtvon Rosy Götz Bodmer12 DIABETESDiabetes mellitus und Füssevon Henryk Spitzner14 SCHUHWERK• Die Evolution des Schuhwerkes• Kinderfüsse brauchen Freiheitvon Dr. Wieland KinzThema:Füsse18 SCHMERZENRücken- und Fussschmerzen:wo liegen die Zusammenhänge?20 REFLEXZONEN«Wem der Schuh passt,zieht ihn an...»22 NATÜRLICH LEBENBarfuss durchs Leben24 FUSSVERLETZUNGENWie Sie Aussenbandverletzungenin den Griff bekommen26 KNEIPPENDie Kneipp-Gesundheitslehre28 WISSENBotschaften der Füsse30 ERNÄHRUNGVitamine sind nicht alles –aber ohne Vitamine ist alles nichts!32 VISZERALE OSTEOPATHIEFunktionelle Techniken in Theorieund Praxis34 UMFRAGE5 Fragen an med. Masseure/Therapeuten zum Thema Füsse35 WEITERBILDUNGNeue Kurse 4. Quartal <strong>2009</strong>:• Mobilisierende Weichteiltechnikennach Dr. Terrier• Ohr-Reflexzonen-Kontrolle (ORK)nach Radloff in der Massage• Bio-Kybernetik• Trainingslehre/Sportphysiologie36 <strong>vdms</strong> INTERN• Einladung Informationsveranstaltung:Berufspolitik, <strong>vdms</strong>, Aarau37 Verbandsnachrichten• Neu im Vorstand OdA MM• Prüfungsordnung durch BBTgenehmigt• Zusammenarbeit mit anderenVerbänden• Weiterbildungsbroschüre 201038 RÜCKBLICK• Touch for Health, Grundkurs• Mentaltraining39 AGENDA• Fort- & Weiterbildungen <strong>2009</strong>• ZusatzkurseORTHOPÄDIENATÜRLICH LEBENWEITERBILDUNGERWORBENE FUSSFEHLERUND WIE MAN SIE VERMEIDETBARFUSSDURCHS LEBENMOBILISIERENDE WEICHTEIL-TECHNIK NACH TERRIER…Anlagebedingt oder erworben? Durch das Barfuss gehen trainiert die Füsse optimal.Ermüden der Muskeln, Erschlaffen der Sie werden beweglicher, kräftiger und damitBänder und Kapseln kommt es zu den häufigstenFussdeformationen und Krankheits-das Abrollen der Füsse, so dass es nicht zurwiderstandsfähiger. Es begünstigt zudembildern. Die bedeutendsten Fehlstellungen Verkürzung der Wadenmuskulatur kommensind Spreiz-, Knicksenk- bis hin zum Plattfuss.Im Zehenbereich sind es der Hallux rekt damit zusammenhängenden Rücken-kann. Fazit: Fussschmerzen und die indi-valgus, die Hammer- und Krallenzehe. schmerzen treten seltener auf.› Mehr ab S. 8› Mehr ab S. 22Titelbild: Ob Taulaufen, Wassertreten oder Schneelaufen –Barfuss gehen ist eine Erfahrung wert. © fotolia.com... ist eine Behandlungsmethode zur Behebungvon Funktionsstörungen im Bereichder Wirbelsäule, der Extremitäten undGelenke. Im Zentrum der Behandlung vonFunktionsstörungen steht das Gelenk mitseinem Weichteilmantel und das neuraleKontroll- und Steuerungssystem.› Mehr ab S. 35VORSCHAU DEZ. <strong>2009</strong>THEMA: Nervosität<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Liebe Leserinnenund Leser◗ Jo Marty, Präsident,für den Vorstand unddas Sekretariat des<strong>vdms</strong>IMPRESSUMAktuelle <strong>Ausgabe</strong>: <strong>September</strong> <strong>2009</strong>Nr. 138, 30. JahrgangAuflage: 1500 ExemplareErscheinung: 4mal jährlichIch erinnere mich genau an denSonntag, 4. Juni 1994. Es war der 3.Kurstag mit der(!!!) führenden Expertinauf dem Gebiet der «Arbeit am Atem»,Ilse Middendorf. Von uns angehendenSprech- und Stimmpädagogen fordertesie: Einfach zu stehen – nur da zustehen.Schliesslich auf die Füsse zu achten,wie der eine Fussteil einen VorderundHintergrund besitzt – eine Tag undeine Nachtseite – eine dunkle und einehelle Seite – eine Abgrenzung und eineSeite der Geborgenheit – ein Vorwärtsschreitenund ein Zurücknehmen – undzu spüren, wie innerhalb dieser Gegensätzeder Zustand der Mitte entsteht.Geheimnis zu verbinden. Der Grund aufdem diese wunderbare Erfahrung basiert,ist unser Stand auf und in den Füssen»,vertrat Middendorf glaubhaft.<strong>September</strong> 2008, Jona: Im angeregtenGespräch mit dem Begründer und Entdeckerder Spiraldynamik, Dr. med. ChristianLarsen, wurden mir die Sätze von IlseMiddendorf wieder bewusst. Denn, derForscher zeigte bildhaft auf, wie die spiraligeStruktur der Knocheneiweisse sichvon den Füssen über den gesamten Organismuswiederholt und wie alles was anStruktur in den Füssen gegeben ist, sichim ganzen Körper ebenfalls wiederholt.MEDIZIN FÜSSE & GESCHICHTE EDITORIALVERBAND3HerausgeberDemnach ist der ganze Mensch im FussVerband der medizinischen Masseure der«Sie sind verwurzelt im Boden durch dieabgebildet. Diese Ansicht vertreten of-Schweiz <strong>vdms</strong>Füsse, die sich kennen, die schmiegsamfenbar nicht nur die Reflexologie und dieSchachenallee 29stehen, deren Kraft aufrichtend und an-Meridianlehre, sondern sie wird ebenfallsCH-5000 Aaraudere Kräfte weckend sind, die durch denwissenschaftlich in der Spiraldynamik be-Telefon 062 823 02 70Körper fliessen, über den Scheitel weiterstätigt.Fax 062 823 06 22wachsend in den grossen Raum», liessinfo@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.chuns die grosse alte Dame der AtemkunstDr. Christian Larsens BeobachtungenRedaktionspürbar erfahren. «Wenn Sie gut auf denund Konklusionen entsprachen derjeni-Verena Biedermann (vb), LeitungFüssen stehen, dann lockern sich sofortgen der Atemforscherin: «Wo man ständigHeidi Kirchhofer (hk)Ihre Bänder und Gelenke, beruhigen sichzu viel oder zu wenig Kraft einsetzt, wirdBeatrice Widmer (bw), Inseratewesendie Nerven und der Muskeltonus reguliertman letzten Endes geschwächt.» Und: «Je-Johannes Weiss (we)sich», führte die vitale 80-jährige aus undder neue Standpunkt (wörtlich wie meta-Preise Abonnementsie wies uns an: «Trainieren und üben sindphorisch gemeint), jede neue BewegungInland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Portozweierlei. Training hat mit Verlust und Ge-bewirken eine Veränderung des Ganzen.»Ausland: auf Anfragewinn zu tun. Üben Sie mit Lebensfreude.»Insertionspreise <strong>2009</strong>Diese <strong>Ausgabe</strong> von REFLEXE zumsiehe: www.<strong>vdms</strong>.ch«Die Füsse sind immer der Boden, derThema Füsse soll und will genau dazuInsertionsschlussStand, das Getragen sein und Bewegung.anregen, sich seiner Füsse und deren Be-<strong>Ausgabe</strong> Dezember <strong>2009</strong>: 31. OktoberDenn, das Rätsel des Lebens heisst Getra-deutung wieder bewusst zu werden. Dan-Gestaltunggen sein und Bewegung. Das Geheimnisken Sie Ihren Füssen, die Sie buchstäblichgrafik & design, Stäfades Lebens heisst aber auch Atem. Wenndurchs Leben tragen – wenn es auch nurDruckwir üben, lernen wir wie vom Boden ge-einmal wöchentlich ist.Druckerei Fasler, Aarautragen zu sein und das Rätsel mit demJo Marty l<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


ANATOMIE & ORTHOPÄDIE THEMAAnatomie des Fussesund häufige Pathologiendes VorfussesDer Fuss stellt das Ende der unteren Extremität dar und wird vomMenschen für den aufrechten Gang sowie das Gehen verwendet.Schon Johann Wolfgang Goethe war der Meinung: «Ein schönerFuss ist eine grosse Gabe der Natur; diese Anmut ist unverwüstlich.»Damit dieses Meisterwerk der Natur auch so wahrgenommenwird, ist eine gesunde Form und Funktion unabdingbar.◗ Dr. med. Judith Fellmann4Kursorische Anatomie des FussesDer Fuss wird in einen Vorfuss be-Gelenke (Amphiarthrosen) so gebaut, dassnur ein federndes Wackeln möglich ist.bein begrenzen mit ihren entsprechendenFlächen das untere Sprunggelenk. In diesemstehend aus den fünf MittelfussknochenDer Rückfuss zeichnet sich durch dasgemeinsamen Gelenk erfolgen die Umwen-(Abb. 1) und fünf Zehen mit End-, Mittel-Fersenbein und das Sprungbein aus. Dasdebewegungen des Fusses um eine schrägund Grundglied (Ausnahme Grosszehe:Sprungbein artikuliert mit dem Schienbeinverlaufende Achse. Das Heben der innerennur Grund- und Endglied) unterteilt. Alsund Wadenbein – dies entspricht dem obe-Fusskante entspricht der Supination; dasweitere knöcherne Bestandteile sind unterren Sprunggelenk.der äusseren entspricht der Pronation.dem ersten MittelfussknochenköpfchenZwischen dem distalen SchienbeinNicht selten werden als Normvarian-noch die Sesambeine zu finden, welcheund dem Wadenbein besteht eine festeten noch akzessorische Knöchelchen, wieeine wichtige Rolle bei der Führung derBandverbindung, die Syndesmose. Letz-das Os peroneum oder das Os tibiale exter-langen Grosszehenbeugersehne spielen.tere muss unbedingt intakt sein, um dienum vorgefunden.Die Grund-, Mittel- und Endgelenke kön-Knöchelgabel zu bilden, welche zangen-Alle diese erwähnten Fussknochen er-nen gebeugt und gestreckt werden; in denartig die Gelenksflächen des Sprungbeinslauben, über insgesamt 32 komplexe Ge-Grundgelenken ist auch ein Abspreizenumklammert. Diese Art der Knochenfüh-lenke einen einwandfreien Bewegungsab-möglich.rung und die straffen Seitenbänder erklä-lauf bei den Alltagsaktivitäten, aber auchDer Mittelfuss wird aus dem Würfel-ren, dass im oberen Sprunggelenk nurbei den extremen Sportbelastungen. Derbein, den drei Keilbeinen und dem Kahn-Beuge- und Streckbewegungen um eineZusammenhalt all dieser Gelenke erfolgtbein gebildet. Die Gelenke zwischen denquere, durch die Knöchel gedachte, Achseüber einzelne oder mehrere Bänder, wel-Knochen der Fusswurzel sowie der Fuss-vorgenommen werden können.che meistens die Gelenkskapsel verstärkenwurzel-Mittelfussgelenke sind als straffeSprungbein, Fersenbein und Kahn-und über die Sehnen gesichert sind.Neben der bereits erwähnten Synde-Abb. 1: Fussskelettsmose des oberen Sprunggelenkes spieltauf der Innenseite der Malleolengabel dasEndphalanxEndphalanxder GrosszeheLigamentum deltoideum, bestehend ausdrei Zügeln, die stabilisierende Rolle undhemmt somit eine übermässige PronationMittelphalanxGrundphalanxMittelfussknochen(Ossa metatarsalia)Würfelbein(Os Cuboideum)1. - 3. Keilbein(Os cuneiforme I-III)Kahnbein(Os naviculare)Rolle desSprungbeins(Trochlea tali)oder Valgisierung. Auf der Aussenseitedes oberen Sprunggelenkes liegt der lateraleBandapparat, bestehend aus demLigamentum talofibulare anterius, demLigamentum talocalcaneare und dem Ligamentumtalofibulare posterius. Diese Bändersind bei Supination und Plantarflexionoder Dorsalextension angespannt und verhinderneine Instabilität des Fusses seitlich,nach vorne und in Rotation.Fersenbein(Calcaneus)Sprungbein(Talus)Das stärkste Band im unteren Sprunggelenkist das Ligamentum talocalcaneuminterosseum. Es kontrolliert alle Bewegun-<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Abb. 2: Oberflächliche und tiefe Schicht der FussmuskulaturAbb. 3: Oberflächliche, mittlere und tiefe Schicht der FussohleANATOMIE & ORTHOPÄDIE THEMAgen zwischen dem Sprung- und Fersenbeinund verhindert vor allem die Supination.Die Fusssohle weist die plantarenVerspannungen auf, welche aus starkenBändern, Muskelsehnen und intrinsischenMuskeln gebildet werden. Es besteht eineGliederung in drei Etagen.Die oberste Etage wird durch dasPfannenband gebildet. Dieses hält Sprungbeinund Fersenbein zusammen und vermeidetein Absinken des Sprungbeins. Eswird deshalb auch vom Antiplattfussbandgesprochen.Die wichtigste Struktur der mittlerenEtage stellt das Ligamentum plantare longumdar. Es hat seinen Ursprung am Fersenbeinund setzt an den Basen der Mittelfussknochen2-5 an.Die untere Etage wird durch die Plantaraponeurose(Abb. 3) definiert. Es handeltsich um eine derbe flächige Faserplatte,die vom Tuber calcanei V-förmig nachdistal zieht und mit fünf länglichen Fasciculilongitudinalis an den Zehengrundgelenkenendet. Quer verlaufende Fasciculitransversi verlaufen über den Metatarsaleköpfchenund ein Lig. Metatarsale superficialeverbindet die proximalen Phalangen.Die Plantaraponeurose ist eine Art Zuggurtung,die gegen die Last des Körpersarbeitet.Zahlreiche weitere Bänder sind für dievielfältigen funktionellen Aufgaben desFusses notwendig. Der Fussinteressiertewird sich diese im Selbststudium aneignenGrundNr. 1:können, geeignet dafür sind die differenziertenAtlanten von Netter (Abb. 2 &3).Neben den oben geschilderten statischenBestandteilen des Fusses, steht denneunzehn dynamischen Muskeln (Abb.2 & 3) die Hauptrolle zu. Die Muskeln amFuss werden unterschieden in extrinsischeMuskeln, welche am Unterschenkel entspringenund am Fussskelett inserierensowie in intrinsische Muskeln, welcheUrsprung und Ansatz am Fussskelett haben.Nach Topografie und Funktion kannman die extrinsische Muskulatur in vierwesentliche Untergruppen, in Extensoren,oberflächliche und tiefe Flexoren und diePeronealgruppe unterscheiden.Die starken Strecker (Abb. 2) sind derM. tibialis anterior, der M. extensor hallucislongus und der M. extensor digitorumlongus. Zu den oberflächlichen Fusssenkerngehören der M. gatrocnemius undder M. soleus, welche sich distal zur sehrbelastbaren Achillessehne vereinen. Dentiefen Flexoren zugeordnet sind Sehnen,welche zur dynamischen Stabilisierungder Fusswölbung beitragen: der M. flexorhallucis longus, M. flexor digitorum communisund der M. tibialis posterior. Letztererist der stärkste Supinator. Eine Dysfunktiondesselben führt zum erworbenenKnicksenkfuss. Die Pronatoren des Fusseswerden durch die Peronealgruppe des Fussesgebildet, den M. peroneus brevis etlongus, selten wird als Variante noch einMusculus peroneus tertius vorgefunden.Die intrinsischen Muskeln liegen mitAusnahme des M. extensor hallucis brevisund des M. extensor digitorum brevis vorallem plantarseits. Die plantaren Muskeln(Abb. 3) sind Teil eines Verspannungssystemsund stehen unter Dauerkontraktion.Der M. flexor digitorum brevis ist für dieZehenbeugung der 2.-5. Zehe verantwortlich.Der M. quadratus plantae korrigiertdie Richtung des M. flexor digitorum longus.Die Mm. lumbricales und Mm. interosseiabduzieren und adduzieren dieZehen und beugen die Grundglieder. Siesind wichtig für die Stabilisation des Vorfusses.Zu den Muskeln der Grosszehenballegehören: der M. abductor hallucis, erspreizt die Zehe ab und seine Schwächewirkt bei der Entstehung des Hallux valguteGründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Weiterbildungsprogramm:l Qualifizierte Dozentinnen und Dozentenl spannende, weiterführende u. praxisnahe Kursthemenl moderne Infrastruktur in den Kursräumenl angenehme Kursatmosphärel Vorzugskonditionen für <strong>vdms</strong>-Mitglieder5<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


ANATOMIE & ORTHOPÄDIE THEMA6Abb. 4: Klassicher Hallux valgus vor und nach Operation mit radiologischem postoperativem Bildgus wesentlich mit. Sein Gegenspieler istder M. adductor hallucis, welcher aus einemCaput transversum und einem Caputobliqum besteht. Das Caput transversumist einer der wichtigsten Stabilisatorendes Quergewölbes. Der M. flexor hallucisbrevis beugt die Grosszehe. Die Kleinzehenmuskelnsind funktionell bedeutendweniger wichtig.Der Fuss hat multiple FunktionenDie wesentlichen Funktionen sind:l das Abfedern des Auftrittesl das Halten des Gleichgewichtsl die dynamische Fortbewegungl das Ausgleichen der Bodenunebenheitenl das FühlenDas Baufett umgeben von Bindegewebean der Ferse, organisiert in Kammern,dient optimal der Stossdämpfungund der Druckverteilung. Gleichzeitig istdie Fusssohle aber ein Druckaufnahmeund Sensibilitätsorgan. Rezeptoren für dieBerührung, den Druck, die Vibration, dieTemperatur und den Schmerz haben eineGrundNr. 2:(Osteotomie nach Scarf und Akin)hohe Verteilungsdichte in der Fusssohlenhaut.Eine weitere nicht immer erwünschteBesonderheit der Haut der Fusssohle istihr Reichtum an Schweissdrüsen.Das Gehen besteht jeweils aus einerStand- und einer Schwungphase. Letzterewird vereinfacht in den Fersenkontakt, denSohlenkontakt, die Fersenablösung und dieZehenablösung analytisch eingeteilt. DasGehen verlangt ein harmonisches Zusammenspielaller anatomischen Strukturen.Obwohl schon jahrzehntelang studiert,sind die genauen Abläufe des Gehaktesaus neurologischer, physiologischer undbiomechanischer Sicht sehr komplex undimmer noch nicht bis ins Detail bekannt.FussdeformitätenAnlagebedingt oder erworben, durchdas Ermüden der Muskeln, Erschlaffen derBänder und Kapseln kommt es zu den häufigstenFussdeformitäten und Krankheitsbildern.Neben dem Spreiz-, Knicksenkbishin zum Plattfuss ist im Zehenbereichder Hallux valgus sowie die Hammerzeheund Krallenzehe die häufigste und bedeutendsteFehlstellung.gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> <strong>Reflexe</strong> – Zeitschrift für physikalischeTherapie:l Schwerpunktthemenl Fachbeiträgel Verbands-Neuigkeitenl News aus Gesundheit und PolitikRezeptoren für die Berührung,den Druck, die Vibration,die Temperatur undden Schmerz haben einehohe Verteilungsdichte inder Fusssohlenhaut.Hallux valgusDer Hallux valgus (Abb. 4) wird definiertals Abweichung des ersten Mittelfussknochennach innen mit sekundärerAbweichung des Grosszehens nach aussen.Das folgende Sprichwort «auf französischenAbsätzen wankt ihr zum Ball –und modische Torheit bringt so manchenzum Fall» kann heute nicht mehr vollumfänglichaufrecht gehalten werden. Einewesentliche Rolle bei der Entstehung desHallux valgus spielt die genetische Disposition.Die Schuhmode scheint nur einkleiner zusätzlicher negativer äussererFaktor. Rheumatische und stoffwechselbedingteKrankheiten, Bindegewebsinsuffizienzenund Muskeldysbalancen sind diehäufigsten sekundären Ursachen.Befinden wir uns in einem leichtgradigenHallux valgus (Winkel bis 20-25°)und flexiblen Hallux valgus Szenario solltenzuerst nicht operative Therapieansätzegewählt werden. Das Ziel ist dabei,die Korrektur der Achsenfehlstellung derGrosszehe unter Miteinbeziehung der ganzenFussstatik und Dynamik. Das Erreichender funktionellen Mobilität und der aktivenStabilisierung im Grosszehengrundgelenkist essenziell. In einer ersten Phase wirddies unter physiotherapeutischer Anleitungund später durch persönliche Umsetzungder erlernten Übungen im Alltag erreicht.Es gibt verschiedene Methoden, dieses Zielzu erreichen. Die Spiraldynamik scheintäusserst geeignet zu sein, um ein nachhaltigesResultat zu erbringen. Um erfolgreichzu sein, verlangt es vom Patienten resp.der Patientin viel Selbstdisziplin und Einsatzüber mindestens sechs Monate.Bei fortgeschrittenen Problemen desersten Strahls mit massiven Grosszehenabweichungen(Winkel > 25°) sind operativeSchritte notwendig. Die Indikationenzum operativen Vorgehen können wiefolgt definiert werden:<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Abb. 5: Krallenzehe mit klassischem Hühnerauge «Clavus»; radiologische Darstellung der operativen Korrektur über eine Versteifungdes 2. Mittelgelenkes mit einer «smart toe» Klammer und einer Akin Osteotomie zur Aufrichtung des 1. Grundgliedes.l Versagen der konservativen Behandlungmit bleibendem Leidensdruckl Schmerzhafter fortgeschrittener Halluxvalgus bei Luxation der Sesambeinel Passiv nicht reponierbarer Hallux valgusDie Hallux-valgus-Chirurgie bestehtaus ungefährt 150 theoretisch möglichenEingriffen. Wesentlich ist die Einteilungder Eingriffe in spezifische Zielgruppen:l Osteotomien zur Achsenbegradigungl Distale Osteotomien bei intermetatarsaleI/II Winkel von < 12°(z.B. Scarf und/oder Akin)l Proximale Osteotomien bei intermetatarsaleI/II Winkel von > 12°(z. B. Basisosteotomie n. Coughlin)l Weichteilrelease bei Kontrakturenl Tarsometatarsale Arthrodesen bei derInstabilität des 1. Strahles (z.B. Lapidus)Häufig werden diese Eingriffe erst inKombination angewandt zur Erfolgsoperation.Zum Erfolg der Operation gehört diedifferenzierte Analyse, Planung und operativeUmsetzung der einzelnen Korrekturschritte,die Wahl der geeigneten Implantate(Schrauben, Klammern, Platten) unddie präzise Befolgung der vom Operateurmitgeteilten Verhaltensschritte durch denPatienten in den ersten zwölf postoperativenWochen. Auch nach der Interventionist die Förderung der Bewegung des Grosszehengrundgelenkesund der Stabilisierungdes ersten Strahls eminent wichtig.Werden alle oben erwähnten Kriterieneingehalten ist die Hallux-valgus-Behandlung,auch die operative sehr erfolgreich(Erfolgsrate 85-90%).Bei zusätzlicher Arthrose im Grosszehengrundgelenk,auch Hallux rigidus genannt,sind zusätzliche Schritte wie eineAbtragung der osteophytären knöchernenRandzacken (Cheilektomie) oder in fortgeschrittenenStadien grundsätzliche andereVerfahren wie die Versteifung des Grosszehengrundgelenkesoder in gewissen ausgewähltenFällen auch ein Gelenksersatzmöglich.Der Hallux valgus wird äusserst häufigvon Fehlstellungen der 2. bis zur 5. Zehebegleitet. Neben zahlreichen unterschiedlichenZehendeformitäten sollen hier nurdie häufigsten und die für den Patientenschmerzbedingt relevantesten wie dieHammerzehe und die Krallenzehe dargestelltwerden.Hammerzehen und KrallenzehenBei der Hammerzehe (Abb. 5) handeltes sich um eine isolierte maximale Beugungdes Zehs im Endgelenk, währendKrallenzehen sich durch eine Überstreckungdes Grundgelenkes bei gebeugtemMittel- und Endgelenk charakterisieren.Sowohl das gebeugte Mittelgelenk wieEndgelenk kann somit zu einer Druckstelleim Schuh führen mit der Ausbildungverdickter Haut, einem Hühnerauge (Clavus).Ein weiteres Problem bei der Krallenzeheist die Entwicklung eines Überdrucksmit Verschiebung des plantarenFettpolsters unter das Mittelfussknochenköpfchen,eine sogenannte Metatarsalgie.Für den erfahrenen Orthopäden sind dieHammer und Krallenzehen eine Blickdiagnose.Für den Patienten finden wir dieSpannbreite zwischen der kosmetischenBeeinträchtigung bis zum Lebensqualitäteinschränkenden Leidensdruck. Solangeobenerwähnte Fehlstellungen noch flexibel,das heisst redressierbar sind, habennicht operative, sondern therapeutischeMassnahmen wie Zehengymnastik, Einlagen,Polsterungen, podologische Behandlungenund das Tragen von weiten oderoffenen Schuhen, Erfolgschancen. BeimFortschreiten der Deformität zur kontrakten,nicht mehr redressierbaren Deformitätwerden Operationen notwendig.Die zurzeit gängigsten Operationstechnikensind:l Sehnentransfer - Umlenkung (Girdlestone):nur bei flexibler Krallenzehel Mittel- oder Endgelenksresektion (Operationn. Hohmann)l Versteifungen des Mittel- oder Endgelenksl mit intermittierender äussererKirschnerdrahtfixationl mit innerer Klammernfixationmittels smart toel Gelenkerhaltende Verschiebeosteotomienzur Verkürzung des Mittelfussknochensund Reposition des Grundgelenkes(Weil)Welche Operationsmethode idealerweisezur Anwendung kommt, hängt vonvielen Faktoren ab und sollte individuellmit jedem Patienten/jeder Patientin entschiedenwerden.Die Korrektur der kleinen Zehendeformitätenist technisch nicht selten schwierigerals die Hallux-valgus-Korrektur. Auchdie knöcherne und die muskelbedingteAusbalancierung der Zehenstellung in allendrei Freiheitsgraden ist nicht immergenau planbar, so dass geringe Restdeformitätenauch postoperativ in ungefähr15- 20%, meistens aber schmerzfrei, nochnachweisbar sind.lA U T O R I NDr. med. Judith FellmannPraxis BalanceForchstrasse 848008 Zürich undFussteam Spital Zollikerbergwww.praxisbalance.chANATOMIE & ORTHOPÄDIE THEMA7<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


FUSSFEHLER & ORTHOPÄDIE THEMA8Erworbene Fussfehlerund wie man sie vermeidetDie Bedingungen der technischen Zivilisation haben es mit sichgebracht, dass vor allem unsere Füsse durch Mindergebrauch,Überlastung oder falsches Schuhwerk oftmals geschädigt werden.◗ Hanspeter AdamDer Knick- und SenkfussDer Knickfuss gilt als häufiger Fussfehler.Wenn Sie ihn mit dem gesundenFuss vergleichen, dann können sie beimgesunden Fuss eine leichte X-Stellung desFersenbeines erkennen. Beim Knickfuss istdieses X deutlich stärker (Abb 1).Abb. 1Sicher bedeuten grobe Formabweichungeneine verminderte Belastbarkeitder Füsse. Aber eine strenge Verbindungzwischen Fussform und Leistungsfähigkeitbesteht trotzdem nicht. Denn Untersuchungenvon Olympiakämpfern habengezeigt, dass viele Sportler Knick-Senkfüssehatten und trotzdem ausgezeichneteLeistungen brachten.Es ist also nicht einfach, eine Abgrenzungzwischen voll leistungsfähigem undkrankem Fuss vorzunehmen. Das erklärtdie Zurückhaltung moderner Orthopäden,vorbeugend oder bei einer leichten FussschwächeEinlagen zu verordnen. DieseZurückhaltung ist besonders angebrachtbei Kindern, die von Natur aus einen lockerenKnickfuss haben. Hier hat man sichvon der Vorstellung gelöst, dem vermeintlichschwachen Fuss durch eine passiveUnterstützung mit Einlagen helfen zu können.Stattdessen wird nun eine Kräftigungder Muskulatur durch häufiges barfussgehen auf natürlichem Boden empfohlen.Und die Versorgung mit passendemSchuhwerk, das dem Fuss möglichst grosseBewegungsfreiheit lässt.Unter so gesunden Umständen wirdGehen bei Belastung zum Training derFussmuskulatur. Das hilft besser als Einlagen,die den Muskeln die fithaltende Arbeitabnehmen.Beim Senkfuss ist das innere Längsgewölbeabgesunken. Über die Ursache derFusssenkung bestehen zahlreiche Hypothesen.Zum einen wird eine angeboreneSchwäche des passiven Bewegungsapparatesangenommen, schwache Knochen,Kapseln und Bänder. Zum anderen gehtman aber auch davon aus, dass die Fusssenkungzumindest am Anfang auf eineMuskelschwäche zurückzuführen sei.Dann können die Fussmuskeln die Fussformnicht mehr gegen die Schwerkrafterhalten. Die Muskelschwäche wird aufmangelnde Übung und einseitige Überbelastungzurückgeführt.Häufigste erworbene FussfehlerKnickfuss und Senkfuss kommen meistgemeinsam vor – als Knicksenkfuss. DerPlattfuss ist eineKombination vonSenkfuss undSpreizfuss. Beiihm zeigt nichtnur das FersenbeinKnickstellungund dasFussgewölbe eineAbflachung, sonderndas vordereQuergewölbe istabgeflacht.Fusssohlenabdrucke –(Podogramme)unterschiedlicherFussformen:a) gesunder Fuss b) PlattfussBei Erwachsenen ist der Plattfuss deram häufigsten erworbene Fussfehler -nicht zu verwechseln mit dem angeborenenPlattfuss! Durch Abflachung der Gewölbesind hier die Bänder überdehnt unddie Muskulatur wird überlastet. Der Fusshat seine Elastizität verloren. Die Gelenkewerden falsch belastet. Ergebnis ist einFuss, der bei jedem Schritt schmerzt. Einlagenkönnen diese Beschwerden beseitigen.Nur sollte nicht vergessen werden,dass die Einlagenversorgung eigentlichnur eine vorübergehende Massnahme darstellt.Um die Fussmuskeln zu kräftigen,sind entsprechende krankengymnastischeÜbungen unerlässlich.Bei Kindern ist die Sache ein bisschenanders zu sehen: Wenn hier ein leichter,lockerer Knick-Senkfuss auftritt, wird erhäufig schon als Plattfuss bezeichnet, wasfalsch ist. In der Regel ist da keine besondereBehandlung nötig. Kinder mit Plattfüssenhaben im Gegensatz zu Erwachsenennur selten Fussschmerzen. Nur bei Kindernmit extremer Knickstellung des Fersenbeinesund vollständiger Abflachung desFusslängsgewölbes sollte die Fehlhaltungmit Einlagen (Vorzugsweise mit sensomotorischenFusseinlagen) korrigiert werden,denn sie kann im späteren Leben einmalUrsache für Schmerzen sein. (Abb. 2)Abb. 2<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


c) Hohlfuss d) KnickplattfussGrafik: Plaza & Janes, S. A. BarcelonaWer mit Plattfüssen grosse Schmerzenhat, der kann am «entzündlichen kontraktenPlattfuss» leiden. Ausgangspunktdieser Schmerzen ist ein Reizzustand dereinzelnen Fussgelenke. Er führt zur Dauerverkrampfungder Unterschenkelmuskulatur.Behandlungstipp: Feuchtwarme Umschläge,schmerzlindernde Medikamente,ruhigstellende Gipsverbände, dann Versorgungmit Stützeinlagen.Schliesslich gibt es noch Plattfüsseaufgrund von Lähmungen oder Knochenanomalien.Hier geht die Behandlung übereinfache Einlagenversorgung hinaus mitOrthesen, Schuhzurichtungen, orthopädischenSchuhen oder Operationen.Der HohlfussDas Gegenstück zum Plattfuss. BeimPlattfuss liegt das Fusslängsgewölbevöllig flach, beim Hohlfuss dagegen istes zu hoch. Das Fersenbein steht im O-Sinn gekippt. Die Zehen sind häufig inKrallenzehenstellung eingeschlagen. EinHohlfuss entsteht während der ersten Lebensjahre.Mit Einlagen kann meist einebessere Druckverteilung erreicht werden.Gelegentlich muss noch mit einer Operationnachgeholfen werden. Immerhin sindSchuhzurichtungen bei Beschwerden hilfreich.(Abb 3)Abb. 3Der SpitzfussEr kann mehrere Ursachen haben. DerSpitzfuss entsteht durch Gesundheitsstörungen,die angeboren sind oder späterauftreten wie z.B. Lähmung der Fuss hebendenMuskulatur, spastische Lähmungenbei zerebraler Kinderlähmung oderUnfallfolgen. Je nach Krankheitsbild sindhier operative Massnahmen notwendigoder das Tragen einer den Beinlängenunterschiedausgleichenden Bettungseinlage:Im Bild ein Spreizfuss von vorne gesehen.(Abb. 4)Der SpreizfussEr kommt selten allein vor. BeimSpreizfuss ist das vordere Quergewölbenach unten durchgedrückt. (Die Fussgewölbesind auf den Seiten 12 und 13 beschrieben.)Dadurch kommen die Köpfchender mittleren Zehengrundgelenkeunter stärkere Druckbelastung. Als Folgedavon entsteht vermehrte Hornhautbildungan den Druckstellen. Diese Schwielensind Kennzeichen des Spreizfusses.Auch können Nerven eingeklemmt werden,was ein schmerzhaftes Fussabrollenzur Folge hat. (Bild 5)Bild 4 Bild 6Die Schiefzehe(X-Grosszehe oder Hallux Valgus)Tritt häufig in Verbindung mit demSpreizfuss auf. Der Spreizfuss ist Bestandteildes Plattfusses. Zur Behandlungdienen Einlagen, die mit einer polsterförmigenAbstützung den schmerzhaftenDruckpunkt entlasten. Gleichzeitig formensie das quere Fussgewölbe aus. Oft gehörtzum Spreizfuss auch die Schiefzehe. Hierist die Grosszehe schräg in Richtung aufdie zweite Zehe abgewandert. Der Grosszehenballen(erstes Mittelfussköpfchen)kommt seitlich stärker unter Druck, wasden Schleimbeutel entzündet. In leichtenFällen kann so etwas mit Nachtschienenbehandelt werden. Bei ausgeprägten Deformationenist eine Operation notwendigmit anschliessender Einlagenversorgungdes Fusses, (Abb. 6)Fuss des RheumakrankenEine schmerzhafte Sache. Die orthopädischeVersorgung dieser Füsse bereitetbesondere Probleme. Hier handelt essich um eine entzündliche Erkrankung,die vor allem die kleinen Gelenke betrifft.Sie kann zur Zerstörung, Verrenkung odervölligen Versteifung der Gelenke führen.Zum typischen Krankheitsbild gehören dieZerstörung der Fusswurzelknochen, entzündlicheSchleimbeutel im Bereich derMittelfussknochen sowie Zehenfehlstellungen.Als Behandlung ist eine Einlagenversorgungbei ausgeprägten Fällen nichtausreichend. Operative Eingriffe und anschliessendeVersorgung mit massgefertigtemorthopädischem Schuhwerk sind hiersehr häufig notwendig.lFUSSFEHLER & ORTHOPÄDIE MARKT9Abb. 5A U T O RHanspeter AdamADAM OrthopädieschuhtechnikMarktgasse 32, 4900 LangenthalTel. 062-923 19 49www.orthopaedie-adam.ch<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


ERKRANKUNGEN FUSS THEMA10Erkrankungen der Füsseaus podologischer SichtGanz allgemein formuliert, könnte man sagen, dass die Füsse aus zivilisatorischenGründen im Laufe des Lebens immer mehr erkranken. Dazu gehört beispielsweisedie Tatsache, dass Menschen heutzutage meist aus modischen oder manchmalauch aus wirtschaftlichen Gründendas falsche Schuhwerk tragen.◗ Rosy Götz BodmerViele moderne Fusskrankheiten beruhenauch auf falscher Ernährung und/oder ausBewegungsmangel (Adipositas). ModerneSportarten (z.B. Tennis, Squash, Fussball,Badminton, Marathon, etc.) oder viele Berufe(z.B. Servicefachleute, Coiffeuse, Verkaufsfachleute,Tänzer und Tänzerinnen,etc.), die die Füsse überbeanspruchen,gehören zur Stammkundschaft einer Podologiepraxis.Zusätzlich behandeln wir Menschen,die an einer speziellen Krankheit leiden,die einen Einfluss auf die Gesundheit derFüsse hat, wie beispielsweise Diabetiker,die an Spätschäden ihrer Krankheit imFussbereich leiden. Das kann zu Fussdeformationen,Nagelwachstumsstörungenoder auch zu offenen Wunden führen. Esgibt auch Leute mit angeborenen Fusskrankheiten,wie z.B. CMT (Chargo-Marie-Toothoder)angeborene Fussdeformationen,wie z.B. Klumpfuss, die oft einePodologiepraxis aufsuchen, obwohl sievom/von der OrthodpädieschuhmacherInbestmöglichst versorgt worden sind. Indiesen Fällen behandelt die Podologin/der Podologe die Patienten auf allfälligeDruckstellen.Hier ein paar typische Fussleiden, diewir täglich in unserer Praxis behandeln.Der Clavus (Hühnerauge)……entsteht durch Reibung und übermässigenDruck der Haut. Es gibt verschiedeneSorten von Clavi. Der Clavus wirdmittels Skalpelltechnik entfernt. Die Podologin/derPodologe versucht, die Ursachedes Drucks auf die Haut herauszufinden.Es kann einerseits schuhbedingt oder andererseitsauch anatomisch bedingt sein.Zusätzlich muss die behandelte Stellemeist wundversorgt und/oder durch einAbb. 1geeignetes Hilfsmittel entlastet werden.Die Podologin/der Podologe verfügt überentsprechende Kenntnisse der individuellenEntlastungsorthesen (Abb. 1+2).Der Ungis incarnatus (eingewachsenerZehennagel)……entsteht durch zu kleines oder falschesSchuhwerk, d.h. meist zu hohe undenge Schuhe, durch Übergewicht, spezielleFormen der Nägel, Anatomie des Skelettes,eine bestimmte berufliche Situation, einespezielle Sportart oder falsches Schneidender Nägel. Die Podologin/der Podologe behandeltdie Nagelfälze individuell, so dassder Patient danach schmerzfrei ist. Ebenfallsverfügt sie/er über Kenntnisse derOrthonyxie (Nagelspangenkorrekturen),und/oder sie/er behebt die Ursache, indemsie/er individuelle Entlastungsorthesenanbringt. Sie/er schult die Patienten,wie sie ihre Fussnägel korrekt schneidensollten. Hilfreich ist meist auch eine Therapieder Nägel mit spezifischen Nagelpflegemitteln(Abb. 3).Abb. 3Die Hyperkeratose (zu dickeHornhaut oder ein grossesWachstum der Epidermis)……wird mittels Skalpell entfernt. DieUrsachen dieser Hautveränderung sind vonPatient zu Patient verschieden, z.B. Adipositas,falsches Schuhwerk, vernachlässigteFusspflege, Sportarten mit Stop-and-Go-Technik, anatomische Deformationen, bestimmteberufliche Bedingungen und einegewisse Veranlagung der Haut. Hilfreichzur Therapie sind Fussbäder, regelmässigesEincremen der Füsse (Abb. 4).Abb. 4Abb. 2Mykosearten (Fuss- und Nagelpilze)Es gibt verschiedene Mykosearten. Sieentstehen meist durch Übertragung in öffentlichenHallenbädern, Fitnessstudios,Turnhallen resp. überall wo viele Leuteein- und ausgehen. Um eine Nagelmykosezu bekommen, geht meist eine Traumatisierungdes Nagels voraus. Um eine Dermatomykosezu bekommen, geht meist einDefekt des Säuremantels der Haut voraus.Allgemein hängt es oft mit der Schwächedes Immunsystems zusammen, wie zumBeispiel bei längeren medikamentösenBehandlungen, aber auch bei übertriebenerHygiene, feuchtem Fussmilieu infolgeSchuhwerk (Turnschuhe, Gummistiefel,etc.) oder Schweissfüsse, tragen von<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7synthetischen Strümpfen und Socken. Zuguter Letzt hängt diese Krankheit mit derindividuellen genetischen Konstitutionzusammen. Um diese Krankheit abzuklären,braucht es unbedingt eine genauerevorgängige Untersuchung beim Dermatologen,der das Krankheitsbild spezifischnachweisen muss. Danach kann die Podologin/derPodologe je nach Therapievorschriftmithelfen, die Krankheit zu heilen,was oft langwierig und schwierig ist. DiePodologin/der Podologe entfernt mit demFräser oder dem Skalpell die erkranktenNagelstellen. Bei dieser Arbeit ist grösstehygienische Sorgfalt angezeigt, so dassoft das Tragen von Handschuhen und einerGesichtsmaske empfehlenswert ist.Der Arzt verschreibt – ausser bei betagtenPatienten, wo die Bekämpfung der Nagelmykosenicht erste Priorität hat – eine Systemtherapie.Gleichzeitig macht er auchdarauf aufmerksam, dass zur Sicherheitnach einer gewissen Zeit das Blut untersuchtwerden sollte. Aus meiner Sicht binich absolut dafür, dass man bei einer Nagelmykoseeine Systemtherapie macht, umeinen Therapieerfolg verbuchen zu können(Abb. 5).Schweissfüsse……trifft man heute recht selten an. Früherkam diese Krankheit sehr oft im Militärdienstvor, wo man sie mit Formaldehydpuderzu heilen versuchte. Wir redenin dieser Beziehung nicht von «nassen»Füssen, sondern von Schweissfüssen. Beidieser Krankheit ist die Geruchsemanationsehr stark und sie ist nicht sehr leichtzu therapieren. Es empfiehlt sich, nacheinem Fussbad die Füsse speziell sorgfältigzu trocknen. Heute empfiehlt manfür die Behandlung immer noch das bewährteHausmittelchen: Obstessig. Ebenfallsist es sehr wichtig, dass Menschenmit Schweissfüssen keine synthetischenSocken und Strümpfe sondern Naturfaserproduktetragen.Nagelwachstumsstörungen……sind oft bedingt durch Blutkreislaufstörungenoder fussen auf einer genetischanatomischenKondition. Auch Psoriatikerkönnen unter Nagelwachstumsstörungenleiden. Die Podologin/der Podologe reduziertin diesem Fall mittels Fräser dasübermässige Dickenwachstum der Nägel,löst mit spezifischen Instrumenten dieHornhautstellen und schult die Patienten,ihre Nägel mit einschlägigen Pflegemittelnregelmässig zu behandeln, wie beispielsweisedas Hausmittel Mandelöl (Abb. 6).Rhagaden (Risse der Haut mitHyperkeratosen)……entstehen durch Adipositas, zu kurzesoder falsches Schuhwerk (Gummistiefel),sehr trockene oder genetisch bedingte Hautveranlagungoder vernachlässigte Fusspflege.Die Podologin/der Podologe entfernt mittelsSkalpelltechnik sorgfältig und vorsichtigdie Hyperkeratosenränder und macht danacheine entsprechende Wundversorgung.Sie/er beraten die Patienten, wie er die Hautpflegen und worauf er beim Kaufen derSchuhe unbedingt achten sollte (Abb. 7).RisikogruppenEine ganz wichtige Gruppe von Patienten,die ich hier noch ganz kurz und derVollständigkeit halber aufführen möchte,ist die sogenannte Risikogruppe. Hier gehtes um die Menschen, die bereits krankhaftveränderte Füsse haben mit zum Teil offenenWunden. Diese Gruppe ist für dieGrundNr. 3:Podologin/den Podologen eine riesige Herausforderung.Aus meiner Sicht verlangtes eine grosse, langjährige, intensive Berufserfahrungund das Absolvieren vonWeiterbildungen, die der Berufsverband inregelmässigen Abständen anbietet, damitman wirklich auf dem neuesten WissensundKenntnisstand ist. Ebenfalls unbedingterforderlich ist ein grosser Wille zurinterdisziplinären Zusammenarbeit mitanderen einschlägigen Fachleuten.FazitGanz allgemein formuliert ist eine derwichtigsten Aufgaben die Beratung derPatienten. Das benötigt im hektischen Berufsalltageine grosse zusätzliche PortionZeit, Geduld, Sorgfalt und Aufmerksamkeit.Ich bin schon seit vielen Jahren PodologinHFP/SPV und bin immer noch sehrstolz auf meinen Beruf. Da ich jetzt nebenmeiner Praxis das Fach Ethik inklusive Behandlungsablaufund Patientenbetreuungan der Berufsschule Zofingen unterrichte,bin ich immer noch überzeugt, dass derBeruf einer Podologin/eines Podologengrosse Zukunftschancen hat und sehr attraktivfür motivierte junge Menschen ist,die einen anspruchsvollen, menschenbezogenenBeruf ausüben möchten. lAUTORINFrau Rosy Götz BodmerPodologin HFP/SPVBeethovenstrasse 488002 ZürichTel. 044-201 20 51gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Versicherungs-Hotline:l kostenlose Beratung bei Anerkennungs- undAufnahmeverfahrenl Versicherungs-MonitoringERKRANKUNGEN FUSS THEMA11<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


DIABETES THEMADiabetes mellitus und FüsseDer Diabetes mellitus ( Zuckerharnruhroder Zuckerkrankheit ) gehörtzu den ältesten bekannten Stoffwechselerkrankungenüberhauptund bedeutet übersetzt soviel wiehonigsüsser Durchfluss.◗ Henryk SpitznerDie orthopädietechnische Versorgung desin 34% der Fälle zu einer arteriellen Ver-gesichert. Teils werden Kapillarerweite-diabetischen Fusses (diabetisches Fuss-schlusskrankheit führen. Histologische Un-rungen und teils Kapillareinengungen be-syndrom) gehört mit Sicherheit zu dentersuchungen haben ergeben, dass bei denschrieben, diese Veränderungen greifengrösseren Herausforderungen des Ortho-diabetischen Verschlussarteriopathien dieauch auf die Arteriolen und die Venolen12pädie-Schuhmachers. Eine wesentlicheVoraussetzung für eine fachgerechte Ver-Grundsubstanz der Gefässinnenhaut vermehrtmit Mukopolysacchariden beladenüber. Neben den Augen und Nieren sindinsbesondere die Füsse vermehrt von die-sorgung ist ein gutes interdisziplinäresist, also mit einem Bestandteil des Zucker-sen Gefässveränderungen betroffen. Cha-Zusammenarbeiten zwischen den behan-stoffwechsels. Typische klinische Befunderakteristisch ist für die Mikroangiopathiedelnden Ärzten wie z.B. Diabetologen,für eine diabetische Gefässerkrankung dereine so genannte fleckige Gangrän mitChirurgen, Orthopäden und den Fusspfle-Füsse sind Ruheschmerz mit kalten Füssen,Rötung der Haut und erhöhter Hauttem-gern, Krankenschwestern und Pflegeper-vermehrte Rötung beim Herabhängen derperatur. Die Fusspulse bleiben dabei tast-sonal.Beine und Abblassen beim Anheben, ver-bar, durch die Gefässschäden entwickelnBetroffene mit geschädigtenFüssenBetroffene suchen nach Informationenminderte bis fehlende Fusspulse, atrophischeHautveränderungen bis hin zur Ulzeration,vermehrte Neigung zu Infekten undschliesslich die Gangrän.sich Ödeme, und mit zunehmender Ausprägungwird das Krankheitsbild schmerzhaft.Die fleckige Gangrän rechtfertigtnoch keine Beinamputation. Die Therapieund Fachkräften. Als Orthopädieschuhmachermeistermöchte ich einen kleinen Einblickin meine Arbeit geben. Dabei werdeDiabetische HyperkeratoseBei Diabetikern sieht man an den Fü-muss auf die Grundkrankheit ausgerichtetsein d.h. auf die optimale Einstellung derdiabetischen Stoffwechsellage.ich versuchen, die fallabhängigen orthopädischenHilfsmittelausführungen beider Versorgung des diabetischen Fussesssen vermehrte Hyperkeratose (Schwielenbildungen)an den Stellen stärkerer Belastung.Durch das beim Diabetes verminderteDiabetische VerschlussangiopathieIn der einschlägigen Literatur wirdauch den medizinisch nicht so Bewander-Schmerzempfinden werden Druckstellenberichtet, dass die diabetische Verschluss-ten verständlich zu erklären. Oftmals binim Schuh zunächst nicht wahrgenommen,angiopathie (Gefässverschlüsse) aus einerich bei der Hilfsmittelanfertigung für denebenfalls durch das verminderte Schmerz-arteriosklerotischen und einer spezifischdiabetisch geschädigten Fuss neue Wegeempfinden kommt es zu unphysiologi-diabetischen Komponente besteht. Die Ge-gegangen. Selbst ein schlecht durchblu-schen Druckbelastungen der Haut und desfässverschlüsse treten häufig langstreckig,teter, deformierter und gefühlloser diabe-darunter liegenden Weichteilgewebes. Ausmultisegmental und doppelseitig auf. Anter Fuss ist funktionell und psychologischder Druckschädigung der Weichteile kön-Unterschenkeln und Füssen wurden häu-sehr viel mehr wert als ein gut geformternen schliesslich mechanische Schäden anfig Mediaverkalkungen der betroffenen Ge-Stumpf oder eine Prothese. Das Therapie-den Gelenken und Knochen resultieren.fässwände beobachtet. Im Gegensatz zurziel sollte darauf ausgerichtet sein, denIm fortgeschrittenen Stadium weisen dieMikroangiopathie kommt es nicht zu Öde-diabetisch geschädigten Fuss zu erhalten,Hornschwielen entzündliche Veränderun-men, sehr frühzeitig aber zu Schmerzen,ihn medikamentös, physikalisch und or-gen auf, bis hin zur Ulzeration.Hautblässe und Fusskälte wegen der man-thopädietechnisch zu versorgen.Diabetische AngiopathienDie Gefahr diabetischer AngiopathienDiabetische MikroangiopathieBei dieser Auswirkung der diabetischenMikroangiopathie (Stoffwechseler-gelnden Durchblutung. Die Fusspulse sindhäufig nicht zu tasten. Je nach Ausprägungder Gefässveränderungen kann das Gewebenoch erholungsfähig sein. Andernfalls(arterieller Durchblutungsstörungen) ins-krankung) sind die feinen und feinstenkommt es zur Gewebsnekrose mit Ausbil-besondere an den Füssen ist bei Diabeti-Verzweigungen des Gefässsystems verän-dung einer diabetischen Gangrän.kern deutlich erhöht. Bei über 80% derPatienten, die 20 Jahre und länger an Diabeteserkrankt sind, treten arterielle Durchblutungsstörungenauf, die dann wiederumdert, die Arteriolen, die Kapillaren und dieVenolen. Die histologischen (feingeweblichen)Kriterien der diabetischen Mikroangiopathiescheinen letztlich noch nichtDiabetische Gangrän mit fortschreitenderNekroseEine Gangrän ist das Endstadium ei-<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


ner fortschreitenden Nekrose (Gewebstod)– es kommt zur Autolyse des Gewebes.Die diabetische Verschlussgangrän kannhinsichtlich der Ausdehnung von Teileneiner Zehe bis zum ganzen Fuss reichen.Das Ausmass einer Gangrän wird durchdie Lokalisation des Gefässverschlussesbestimmt. Man unterscheidet eine trockeneGangrän oder Mumifikation (Eintrocknungdes abgestorbenen Gewebes)und eine feuchte Gangrän oder Verwesung(geschwürsartiger Gewebszerfall). DieBehandlung einer Gangrän wird letztlichimmer operativ sein. Zunächst wird abgewartet,bis sich der gangränöse Bereichausreichend demarkiert, dann erfolgt imgesunden Bereich die Ausschneidung oderAmputation.Diabetische NeuropathieEine weitere Folge der diabetischenStoffwechselkrankheit ist die Neuropathie(Nervenstörung). Sie betrifft als diabetischePolyneuropathie auch die Füsse. Dabeiist die Nervenleitung gestört. Betroffensind sowohl die motorischen als auch diesensiblen und die vegetativen Nervenanteile.Diskutiert wird die Möglichkeit, dasses sich bei der diabetischen Neuropathieum eine sekundäre Folge der Mikroangiopathiehandelt. Bei der diabetischen Poly-hin schlecht durchbluteten Gewebe ohnewesentliche Gegenwehr ausbreiten. DieFolge ist die Ausbildung von zum Teil sehrgrossen und tief reichenden Geschwürsbildungen,die bis auf die Knochen und Gelenkereichen und auch dort zu Gewebezerstörungenführen. Vom primären Ulcuskönnen sich Fistelgänge in benachbarteGelenke oder entfernter gelegenes Weichteilgewebebilden und eine langzeitige Eiterungverursachen. Vermehrt wurden solcheFistelgänge bei Diabetikern mit schlechterFusshygiene angetroffen. Als besondereKomplikationen eines diabetischen Malumperforans sind die Weichteilentzündung,die Osteomyelitis (infektiöse Entzündungdes Knochenmarks) oder in seltenen Fällenauch eine allgemeine Sepsis bekannt.Diabetische OsteoarthropathieDiabetische Osteoarthropathie (Knochen-und Gelenkerkrankungen) wurdenerstmals 1942 beschrieben. Es findet sicheine starke Ähnlichkeit zu anderen neurogenenGelenkerkrankungen, weshalb dieAbgrenzung zunächst schwierig ist. Zueiner Osteoarthropathie kommt es erst,wenn der Diabetes mellitus über viele Jahrebestanden hat. Etwa 90% aller diabetischenKnochen- und Gelenkveränderungenbetreffen die unteren Extremitäten,WISSENGeschichtliches zu Diabetes mellitusDie Erstbeschreibung des Diabetesmellitus erfolgte durch Aretaeios vonKappadokien ca. 80 v. Chr. Gemessenan der Geschichte der Erkrankung ist dasvorhandene Wissen um die Spätfolgendes Diabetes mellitus gering. Dies verwundertnicht, denn erst mit der Entdeckungdes Insulins durch den englischenOrthopäden Sir Frederick Grant Bantig inden 20er Jahren des letzten Jahrhunderts(Nobelpreis für Medizin) stieg auch dieLebenserwartung der Diabetiker, was denSpätkomplikationen an Herz, Kreislauf,Nieren, Nerven, Augen und Füssen erstden zeitlichen Rahmen verschaffte.URSACHENUrsachen des diabetischer FussesDer diabetische Fuss hat eine Vielzahl vonUrsachen, die nicht immer alle gleichzeitigauftreten. Allgemein könnte man folgendeUrsachen zusammenfassen:l Schäden der Nervenl Schäden der Blutgefässel Schäden der Knochen und des Bindegewebesl Schäden von aussenDIABETES THEMA13neuropathie entstehen an den peripherenweshalb den mechanischen Faktoren eineNerven diskontinuierlich fleckförmigenwesentliche Rolle bei der Entstehung dieserropathie, meist werden auch gleichzeitigDegenerationen mit einer perineuralen undErkrankung zugeschrieben wird. Die Ursa-Gefässveränderungen im Sinne der diabe-endoneuralen Fibrose, also einer bindege-che der diabetischen Osteoarthropathie isttischen Angiopathie gesehen.lwebigen Verhärtung. Statistische Untersuchungenhaben ergeben, dass über 50 %letztlich nicht geklärt, allerdings bestehtimmer eine begleitende diabetische Neu-Quelle: www.medizin-websites.de. Der Beitragdes Autoren wurde auszugsweise übernommen.der Diabetiker an einer Neuropathie leiden,wenn die Krankheit länger als zehn Jahredauert. Nach zwanzigjähriger Diabeteskrankheitwurde in sämtlichen Fällen eineNeuropathie nachgewiesen. Typisch für diediabetische Neuropathie ist ein Verlauf inSchüben, wobei die Ausbreitung und derINSERATSchweregrad allmählich zunehmen.Diabetisches Malum perforansDas diabetische Malum perforans Dieseals "durchbohrendes Geschwür" bezeichneteVeränderung an der Ferse, denZehenballen und bevorzugt an der Fusssohleist eine häufige Begleiterscheinungbeim Diabetes mellitus. Wegen der diabetischenAngiopathie und Neuropathie istdie Schutzfunktion der Haut herabgesetzt,in Schwielen und Hautrisse dringen Bakterienein und können sich in dem ohne-Tag der Erfahrungsmedizin <strong>2009</strong>10 Jahre EMR24. Oktober <strong>2009</strong>, Congress Center Basel10 Jahre ErfahrungsMedizinisches Register EMRAnlässlich dieses Jubiläums laden wir Sie ein zu einem Symposium der besonderen Art:Namhafte Referenten, hochkarätige Vorträge und ein Podiumsgespräch bieten Ihnen dieMöglichkeit, völlig neue Aspekte der Erfahrungsmedizin kennen zu lernen.Das genaue Programm und das Anmeldeformular finden Sie unterwww.congress-info.ch/emr<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


SCHUWERK THEMA14Die Evolutiondes Schuhwerkesvb. In der Antike wurden einfache Schuhezum Allgemeingut. So finden sich auf vielenWand- und Tonmalereien Hinweise aufmannigfaltige Schuhmodelle, die in denverschiedenen Regionen getragen wurden.Bekannt sind insbesondere die ägyptischenZehenstegsandalen mit diagonal über denFussrücken laufenden Schaftriemen sowiedie römischen Sandalen, deren Riemenbefestigungteilweise als so genannteStiefelsandalen bis unter das Kniegelenkreichte. Im keltischen Raum waren Opankenals Fussbekleidung gebräuchlich. Germanenund Franken trugen ursprünglichprimitive oft bis zum Knie reichende Fusssäckeaus ungegerbtem Fell, ab etwa 500 v.Chr. vermehrt Bundschuhe. Seit dem Endedes vierten nachchristlichen Jahrhundertstreten vor allem im byzantinischen Machtbereichgeschlossene Schuhe und auchPantoffeln auf.Schuhe als Statussymbol?Archäologische Funde und zeitgenössischeAbbildungen lassen den Schlusszu, dass im Mittelalter (800 bis etwa1500 n. Chr.) innerhalb des nördlichenund mittleren Europas in den städtischenSiedlungen hauptsächlich Lederschuhenach wendegenähter Machart getragenwurden. Diese zunächst auf links genähtenund anschliessend auf rechts gewendetenWendeschuhe zeigen vor allem imHochmittelalter zudem modische Einflüsse.Die Schafthöhen und -schnitte dieserWendeschuhe wurden ab Beginn des 12.Jahrhunderts vielfältig, nach Verschlussartgab es Schnür-, Knöpf-, Schlupf- und Riemenschuhe,im 13. Jahrhundert auch Stiefel.Im 11. und 12. Jahrhundert dominiertenkonisch zulaufende Schuhspitzen undspitze Fersen. In den nächsten 150 Jahreneher runde Formen, die ihrerseits von extravagantenspitzen Formen im Verlauf des14. und 15. Jahrhunderts abgelöst wurden.Nach den Kreuzzügen wurde bei derOberschicht feines Schuhwerk nach orientalischemVorbild (?) modern, die vorneaufgebogenen und spitz zulaufenden sogenannten Schnabelschuhe. Die Länge derSpitze kennzeichnete die Zugehörigkeitzu einem Stand und wurde in Kleiderordnungenstreng reglementiert, besondereAusprägung fand diese Mode im 14. Jahrhundert.Trippen (hölzerne Unterschuhe)schützten die Füsse zusätzlich gegen Kälteund Schmutz sowie die Sohle und die langenSchuhspitzen vor Abrieb und dientenwohl zugleich als Statussymbol.Parallel zu diesen Modeerscheinungengab es immer auch breite Schuhe, die vermutlichder Arbeit dienten und erst im 16.Jahrhundert modern wurden. Mit ihrenbetont breiten und kurzen Schuhspitzendemonstrierten diese Horn-, Entenschnabel-,Kulmaul- oder Bärenklauenschuheeine klare Abkehr von der vorausgegangenenSchuhmode. Diese Schuhe wurdenauch in rahmengenähter Konstruktionsweisegefertigt.Zur Fussbekleidung der ärmeren undder ländlichen Bevölkerung des Mittelaltersist wenig bekannt. Es wird vermutet,dass diese Menschen, sofern nicht barfüssigoder in Holzschuhen, eine Art unförmigerBundschuhe trugen: Ein bis überdie Knöchel reichendes, hartes und rauesStück Leder, das um den Fuss gewickeltund an der Spitze zusammengebundenwurde. Der Bundschuh wurde ab 1493 alsZeichen der Unterdrückung und Armut aufden Fahnen der aufständischen Bauern dersog. Bundschuh-Bewegung abgebildet.Hölzerne Fundstücke (Trippen undHolzschuhe) sind nur sehr vereinzelt vorhanden,anders ist die Situation bei denLederfunden. Die konservierenden Bedingungeneiniger Fundorte (Haithabu, Konstanz,London, Lübeck und Schleswig)unterbanden weitgehend die lederzerstörendeArbeit der Mikroorganismen, so dassdie Lederschuhe (allein in Schleswig über500 Schuhe und 600 Sohlen) bestmöglicherhalten sind. Demnach verwendete manals Schaftlederarten Ziegen-, Schaf- undDas Wort Schuh (aus althochdeutschscuoh) bedeutet«bedecken, umhüllen»und bezeichnet heute eineFussbekleidung mit einermeist festen Sohle, dieprimär dem Schutz der Füssedient. Jedoch so war es nichtimmer. Werfen wir docheinen Blick zurück.Rindsleder hauptsächlich vor dem 11. sowieim 13. und 14. Jahrhundert. Für Stiefelwurde überwiegend festes Rindslederverwendet, das auch grundsätzlich für dieSohlen benutzt wurde. Ab dem 12. Jahrhundertfinden sich auch zusätzliche Innensohlen.Trippen, Stelzschuhe und dasAufkommen des AbsatzesUngeklärt ist die Herkunft des Absatzes.Eine Theorie besagt, dass Absätze dasReiten mit Steigbügeln vereinfachten, dasich der Absatz dort einhängen konnte. Eineranderen Darstellung zufolge entwickeltesich der Absatz aus der Notwendigkeit,vor dem Schmutz der Strasse zu schützen,da es in den Städten des Mittelalters keineKanalisation gab. Es entstanden die ersten(Über-)Schuhe mit sehr hohen Sohlen (im13. Jahrhundert Trippen, im 17. JahrhundertPatten). Meistens waren es Holzsandalenmit einem Lederriemen über demSpann, ähnlich den japanischen Geta-Schuhen oder den orientalischen Kapkap.Um Gewicht zu sparen, war die hohe Sohleentweder teilweise aus Kork oder beiden hölzernen Plateausohlen in Höhe derFusssohlenmitte ausgespart (vergleichbarden Sohlen von Geta-Sandalen). In dieseSchuhe stieg man normalerweise mit seinendünnsohligen Lederschuhen, wennman auf die Strasse ging und zog sie aus,bevor man das Haus betrat.Im 16. Jahrhundert verbreitete sichvon Spanien ausgehend eine Damenschuhmodemit plateauartigen Sohlen (Zoccoli)vor allem nach England, Frankreich undItalien. Einen extravaganten Höhepunkterreichte sie um die Jahrhundertmittein Venedig mit den bis zu 40 Zentimeterhohen Chopinen (Sockelschuhe), die Die-<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


ÄgyptischeSandalen,getragen um1320-1085v. Chr.nerinnen oder Stöcke zum Abstützen derHerrenschuhe,England,16. JahrhundertDamenschuh,England,17. Jahrhundertdato bodenlangen Röcke, erstmals in grö-Bally Schuhmode von1880-1885Mitte des 20. Jahrhunderts kamenSCHUWERK THEMATrägerin erforderten.sserem Umfang thematisiert. Mit Beginndurch die Entwicklung neuer thermoplasti-Bis zu diesem Zeitpunkt waren alleder Industrialisierung im 19. Jahrhundertscher Gummis und Kunststoffe das kosten-Schuhe absatzlos. Im 17. Jahrhundertwurden Schuhe ab den 1860er Jahren zu-günstigere Anvulkanisieren und Ansprit-setzten sich dann in Europa Schuhe mitnehmend in Fabriken gefertigt, wodurchzen der Sohlen an den Schaft hinzu (dieAbsätzen durch. Den Männern boten diegutes Schuhwerk im Preis sank und für dieDirektansohlverfahren). Diese und weite-Absätze die Möglichkeit grösser und kriegerischerzu erscheinen, den Frauen verschaffteder Absatz auf Grund der dadurchveränderten Körperhaltung und Becken-breite Masse erschwinglich wurde.Rechts-Links-UnterscheidungWas aus heutiger Sicht selbstverständ-re kostensenkende Herstellungsverfahrenverbilligten die Schuhe, wodurch sich dieKonsumenten häufiger neue Schuhe leistenkonnten und sich die Schuhmode in15stellung eine Betonung des Décolletéeslich anmutet, nämlich die bereits durch dieimmer kürzer werdenden Zyklen erneu-und einen erotischeren Gang. Zwischen-naturbedingte Fussform vorgegebene spie-erte. Insbesondere die Damenschuhmodedurch wurden die Absätze zwar flacher,gelsymetrische Form der beiden Schuhe ei-ist von wechselnden Moden stark geprägt,lediglich die Höhe variierte – wobei dienes Schuhpaars, war lange Zeit nicht üblich.während bei den Männerschuhen dieMode früher den Herren und heutzutageObwohl schon bei Griechen und Römern inklassischen Schuhmodelle seit rund 100den Damen die höheren Absätze weitge-der Antike bekannt, ebenso selbstverständ-Jahren Bestand haben und nur gelegent-hend vorbehält.lich wie im Mittelalter, ging diese Form imlich leichte Veränderungen erfahren. DieDamenschuhmode um 1886Bei den Schuhmodellen begann eineLaufe des 17. Jahrhunderts verloren. Aufdie daraus folgenden Fussschäden machteerstmals der holländische Arzt PetrusHerstellungsweise in angespritzter Machartund die Verwendung von Kunstfasergewebensowie die Massenproduktion inzunehmende Ausdifferenzierung im 19.Camper 1796 aufmerksam. Doch erst rundNiedriglohnländern führten zu weitererJahrhundert; viele auch heute nach wie vor60 Jahre später bewirkte eine StreitschriftProduktverbilligung.gebräuchliche Modelle kamen hinzu. DieMänner wandten sich mehr und mehr demHalbschuh zu und erste Modezeitschriftendes deutschen Medizinprofessors Hermannvon Meyer die Rückkehr zur Rechts-Links-Unterscheidung im Schuhbau.Moderner Lifestyle-SneakerDer Sportschuh trat ab den 1960er,und die Dandies sorgten für die Entwicklungneuer Modelle. Beau Brummell (seinwirklicher Name war George Bryan Brummell,1778-1840; er war Verfechter desUnderstatements und Freund von Georgs20. Jahrhundert: Sandalette mitgefärbten Riemchen aus Chrom-OberlederNeuere Gerbverfahren mit Chrom-vor allem aber in den 1980er Jahren, seinenSiegeszug an. Heute werden Sneakers(Sportschuhe für den Alltagsgebrauch)von allen Altersklassen und weiten Teilender Bevölkerung vieler Länder getragen.IV) machte den geschnürten Herrenhalb-salzen erweiterten die Gestaltungsmög-Ihre Entwicklung wurde durch die zuneh-stiefel salonfähig. Das Gummiband wurdelichkeiten im Vergleich zu den bis dahinmende Freizeit einiger Bevölkerungsgrup-erfunden und erstmals 1837 in Schlupfstie-verwendeten pflanzlich gegerbten Ober-pen um die Jahrhundertwende (19./20.feletten als seitlicher Elastikbandeinsatzledern. Dünnere chromgegerbte LederJahrhundert) begünstigt, die es diesen(Chelsea-Boot) verwendet. Gegen Endewurden zunehmend für die Schäfte ver-Menschen ermöglichte, Sport zu treiben.des Jahrhunderts wurde die Knöpfbottinewendet und boten somit neuen Schaft-Die ersten Sportschuhfabriken entstandenbei den jüngeren Herren Mode.schnitten gute Voraussetzungen, die sichzu dieser Zeit in den USA und England, inDie Frauen trugen zu Beginn des 19.auch vielfältiger färben liessen. Damitden 20er Jahren folgte Addas (heute Adi-Jahrhunderts Sandalen und Escarpins (ab-einhergehend wurden auch die bis heutedas) in Deutschland. In den fünfziger Jah-satzlose Pumps aus Satin mit Knöchelbän-üblichen Schuhcremes in Blechdosen ent-ren machten Halbstarke wie James Deandern), später absatzlose Stiefeletten undwickelt. 1910 entwickelte Dr. Rampichiniden Sneaker für die Jugend populär, inab etwa 1840/50 Stiefeletten mit Absatz,das Klebeverfahren mit Zelluloidkitt fürden 80er Jahren werden mit dem Fitness-oft mit Seitenverschluss, auch mit Gum-die Schuhherstellung und bot dadurchboom breitere Kundenschichten erreicht.mibandeinsatz und mit einem Schaft ausneue Möglichkeiten in der Massenschuh-Heute ist der Sportschuh aus dem AlltagSeide. Weibliche Schuhmode wurde etwaproduktion (sogenannte AGO-Schuhe, vonnicht mehr wegzudenken.lab 1870, mit dem kürzer werden der bisanother great opportunity).Quelle: http://de.wikipedia.org<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


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KinderfüssebrauchenFreiheitDass barfuss gehen gesund ist,weiss heute jedes Kind. Wie sehres tatsächlich die Beweglichkeitder Füsse fördert, bewiesen österreichischeWissenschaftler undBiomechaniker der Uni Zürich ineinem Hightech-Labor.◗ Dr. Wieland Kinzots-Salzburg. 18 kleine Sensoren klebtendie Forscher den 5- bis 7-jährigen Kindernan jeden Fuss. Auf einer Teststreckenahmen 12 Infrarot-Kameras ganz genaujede einzelne Bewegung auf – einmal mitSchuhen und einmal barfuss. Das Ergebnis,errechnet aus Millionen von Daten,war überwältigend! Allein am Beispiel desAbdruckwinkels zwischen Zehen und Mittelfusszeigte sich: In Schuhen beugen sichdie Füsse der Kinder um mindestens 30%weniger. Ähnliche Resultate ergaben sichauch bei den vielen anderen Gelenken, dieden Kinderfuss ja so mobil machen.Bewegung mitmachen. Die veraltete Einstellung,Kinderfüsse bräuchten Halt undmüssten gestützt werden, gehört nun endgültigins Reich der Märchen.»Machen Sie beim Schuhkauf den«Flexi-Test»Mit einem praktischen Handgriff, dem«Flexi-Test», wissen Eltern sofort, ob dieKinderschuhe für ihre Liebsten geeignetsind. Dr. Klein: «Biegen Sie mehrere Modellemit einer Hand. Sie werden schnellfeststellen, wie schwierig das bei manchensein kann. Für Kinderfüsse sind solche Exemplareeine Qual.»NEU • NOUVEAU • NEU • NOUVEAU • NEUAUTORTipp des ProfisJe weicher und flexibler der Schuh,desto besser für die Kinderfüsse. Übrigens:Das merken auch die Erwachsenen! Ausden Entwicklungslabors der Laufschuhherstellerkommen immer mehr weicheund biegsame Modelle.lWeitere Infos: www.kinderfuesse.comDr. Wieland KinzSalzburgÖsterreichTel. +43 664 264 34 50info@kinderfuesse.comKINDER – SCHUHWERK THEMA17INSERATFazit der WissenschaftlerBarfuss gehen trainiert Kinderfüsseoptimal! Sie werden beweglicher, kräftigerund damit widerstandsfähiger. Daherempfehlen die Experten allen Eltern: Wegmit den Schuhen so oft es geht!Weil das aber leider nicht immer undüberall funktioniert, sollten Kinderschuheunbedingt eine spezielle Eigenschaft haben.Der Salzburger Orthopäde ChristianKlein: «Sie müssen weich sein und jedePrä pa r at e f ü r• Physiotherapie• Healthcare• Wellness• Sport• Fitness• SolariumAb Lager lieferbar! Verlangensie unseren Gratiskatalog.Demandez notrecatalogue gratuit.Avenue Ruchonned 2 bisCH-1003 LausanneTel.: 021 312 15 15Fax: 021 320 50 68Der Flexi-Test:Mit einem praktischenHandgriff, wissen Siesofort, ob die Kinderschuhefür ihre Liebstengeeignet sind.GrundNr. 4:gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Beratung in Rechtsfragen:Die erste Rechtsberatung durch den Juristen istkostenlos!<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


SCHMERZEN PRAXIS18Rücken- und Fussschmerzen:wo liegen die Zusammenhänge?Rücken- und Fussschmerzen sind häufig. Jeder Mensch leidet in seinemLeben schätzungsweise unter beidem mindestens einmal! Glücklicherweiseklingt der Schmerz in der Regel von selbst wieder ab oder kannmit Hilfe von Schmerzmitteln oder Physiotherapie beherrscht werden.◗ Dr. med. Markus MüllerDie Ursache bei diesen funktionellen Beschwerdenist im aufrechten Gang des Menschenzu suchen: Es gilt den Schwerpunktdes Körpers muskulär auszubalancieren.Wird das muskuläre, aktive Halte-Systemdes Körpers fehl- oder überbelastet, kommtes zu Muskelverhärtungen oder Verkürzungen,welche schmerzhaft sind. Diese muskuläreDysbalance wird am besten durchentsprechende Physiotherapie behandelt.Gewichtsabnahme und MuskeltrainingDie spezialisierten Therapeuten erkennendie verkürzten und überbeanspruchtenMuskelgruppen und balancieren dasmuskuläre System durch entsprechendeStretchingprogramme und spezielle Kräftigungsübungenaus. Insbesondere die Rückenmuskulaturist häufig untertrainiert,was zu Halteschäden führt. Hinzu kommenin unserer modernen GesellschaftÜbergewicht, welches sich in Form vonFettgewebe am Bauch ansammelt unddie Rückenmuskulatur noch zusätzlichbelastet. Ist diese zu schwach, kommt esanschliessend zu Rückenschmerzen: Gewichtsabnahmeund Muskeltraining heisstdie Therapie. Die muskuläre Dysbalancekann auch an den Oberschenkel- undUnterschenkelmuskeln auftreten oder inKombination an der ganzen Fuss-/Bein-/Becken/Rückenachse zu finden sein. DieMuskelverkürzung der Oberschenkelstreckerzum Beispiel führt zu einer Verlagerungdes Schwergewichtes des Körpersnach vorne und so zu einer Gegenreaktionder rückenstabilisierenden Muskulatur,welche rasch überfordert sein kann.Die Verkürzung der Unterschenkelbeuger(Wadenmuskel) hingegen führtzu einem ungünstigen Abrollmuster desFusses, es kommt zu Fussschmerzen undso indirekt zu kombiniert auftretendenRücken- und Fussbeschwerden, womit einerster Zusammenhang des Rücken- undFuss-Schmerzes also im aktiven Muskelhalteapparatzu finden ist.Dämpfende BandscheibenNeben dem aktiven Muskelhalteapparatnimmt das Achsenskelett – der passiveHalteapparat der Knochen und Gelenke –eine weitere, wichtige Funktion wahr. ImRückenbereich wird die wichtige Dämpfungsfunktionbeim Gehen durch dieLendenlordose und Bauchwirbelkyphoseund die zwischen den Wirbeln liegendenBandscheiben gewährleistet. Auch derpassive Halteapparat balanciert den Körperschwerpunkt.Kommt es zu Veränderungen(Verkrümmungen der Wirbelsäule,Wirbelbrüche, etc.) muss Mehrarbeitdurch die Muskulatur aufgewendet werden.Erneut können Über- oder Fehlbelastungendie Folge mit entsprechendenBeschwerden sein. Im Bein- und Fussbereichist dasselbe zu beobachten: DurchVeränderungen der Statik des Fusses (z.B.Knick-Senkfuss) kommt es zu Fehlbelastungender Fuss-/Bein-/Becken- Rückenachse.Da der Abrollvorgang gestört ist,führt dies zu entsprechenden Beschwerden,die nicht nur durch Korrekturmassnahmender mehr körpernah liegendenGelenke und des Rückens behoben werdenkönnen. Denn, jede dieser Veränderungenselbst kann noch zusätzlich lokaleBeschwerden verursachen.Der Knick-Senkfuss beispielsweise entstehthäufig durch eine zu schwache Sehnedes Innenfusses bis hin zum chronischenSehnenriss. Dies allein kann ausstrahlendeSchmerzen vom Innenfuss über denInnenknöchel am Sprunggelenk, in denUnterschenkel und bis in den Oberschenkelhinein verursachen. Zusätzlich kommtes zu einem gut sichtbaren Einsinken desLängsgewölbes des Fusses. Dieses kannanfänglich mit entsprechenden Einlagenund Spezialschuhwerk behandelt werden.Ist dies nicht mehr möglich, kommen operativeMassnahmen zum Einsatz, um dieFunktion des Fusses wiederherstellen zukönnen und somit ein normales Gehen zuermöglichen.Einlage gegen RückenbeschwerdenDer Beinlänge, d.h. der Verbindungzwischen dem Abroll- und Wahrnehmungs-Organdes Körpers beim Gehen(dem Fuss) und dem Körperrumpf kommtebenfalls entscheidende Bedeutung zu.Eine Beinlängendifferenz kann z.B. zueiner Verkrümmung des Rückens führen,was ebenfalls entsprechende Beschwerdenverursachen kann. Ist ein Bein zukurz, kann dies mit einer entsprechendenEinlage ausgeglichen werden. EineVerkürzung kann aber auch durch eineschwere Kniearthrose mit entsprechenderFehlstellung (X-Beine) hervorgerufen werden,ohne dass eine tatsächliche Beinverkürzungvorliegen muss. Dies ist bei derTherapieplanung entsprechend zu berücksichtigen.Dasselbe gilt für die oben bereitserwähnten muskulären Dysbalancen,beispielsweise bei einer Verkürzung derOberschenkel-Adduktoren bei einer fortgeschrittenenHüftarthrose.Aufbauende FussgymnastikNeben dem Muskel- und Skelettapparatspielen die Nerven und deren Verlaufim Rücken und Bein-/Fussbereich einegrosse Rolle. Die vom Rücken ins Beinund Fussbereich ausstrahlenden Schmerzensind gut bekannt. Am häufigsten istder Ischias-Schmerz, z.B. bedingt durcheinen Bandscheibenvorfall oder Wirbelgleiten.In schweren Fällen kann eine Gefühlsstörungam Bein- oder Fussbereichoder sogar Muskelschwäche wie beispielsweisedes Grosszehen- oder Fusshebersauftreten. Ausstrahlende Schmerzen oderGefühlsstörungen können auch von der<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Halswirbelsäule ausgehen und bis in dieKleinzehen (und Hände) ausstrahlen, soErst ein Schmerz lässt uns in der Regel aufhorchen und Gegenmassnahmenergreifen, um dem Körper die Ausgeglichenheit zurückzugeben,die er für ein effizien-tes Fortbewegen braucht.z.B. die Einengung des Rückenkanals odereine Schädigung des Rückenmarkes. DieseKrankheiten müssen von einem erfahrenenRückenarzt behandelt werden. Danebenmüssen diese Diagnosen aber von lokalenFussproblemen unterschieden werden (z.B.Tarsaltunnel- oder Morton-Syndrom).Beim Tarsaltunnel-Syndrom handelt essich um ein Nervenengpass-Syndrom desFusses und des Fersens. Beim hinteren Tarsaltunnel-Syndromwird der Hauptnerv desFusses (der N. tibialis) unter einem starkenBand zusammen mit den Venen undArterie sowie den Sehnen der langen Zehenbeugeran der Innenseite der Ferse eingeengt,was zu Schmerzen am Ort selbst,zu ausstrahlenden Schmerzen in den Fussoder in den Unterschenkel bis hin in denOberschenkel führen kann. Dies kanndann unter Umständen schwer von einemvorliegenden Rückenproblem zu unterscheidensein. Häufig liegen auch Gefühlsstörungenim Fussbereich, wie Kribbeln,Ameisenlaufen oder Elektrisieren, vor. DieBehandlung besteht in der Korrektur desFussgewölbes mit aktiven Massnahmenwie muskulär aufbauende Fussgymnastik,passiven Massnahmen mit einer Spezialeinlagenversorgungund antientzündlichen,abschwellenden und schmerzstillendenCortisonspritzen in den Tarsaltunnelselbst (nicht in den Nerven!).Der häufige Fersenschmerz dagegenwird hervorgerufen durch eine so genannteFasciitis plantaris am Ansatzbereich derFusssehne am Fersen selbst (auch «Fersensporn»).Es kommt typischerweise zuAnlaufschmerzen im unteren Fersenbereicham frühen morgen oder währenddes Tages nach längerem Sitzen (Zug,Auto, etc.). Seltener ist jedoch auch einkleiner Nerv an der Innenseite des Fersensbeteiligt, der aus dem Hauptnerv aus demTarsaltunnel stammt.Das Morton-Syndrom als Nervenengpass-Syndromspielt sich mehr am Vorfussab, meist sind die Zehen 3 und 4 betroffen.Es kommt zu Schmerzen mit Gefühlsstörungenim Schuh und beim Abrollen.Meist müssen dann die Schuhe ausgezogenwerden, um eine Besserung zu haben.Patienten berichten über Missempfindungenund ein Gefühl, wie wenn ein Steinchenim Schuh liege oder eine Sockenfaltestöre (obwohl gar keine Socken getragenwerden!). Auch hier kann mit einer Cortisonspritzehäufig geholfen werden. Nimmtder Schmerz nicht ab, kann das in diesemFall meist verdickte und im Abrollbereichdes Vorfusses liegende Nervenstück operativentfernt werden.Zusammenspiel zwischen Fussund RückenEin schmerzfreies Gehen auf verschiedenemUntergrund (hart und uneben,weich und nachgiebig, schräg und steil)erfordert ein grosses Mass an Abdämpfungund Federung, Wahrnehmung von Bewegungund Lage, Dosierung von Kraft undEnergie zur Erhaltung des Gleichgewichtes.Alle diese Anforderungen erfüllt unserBewegungsapparat in perfektem Zusammenspielzwischen Fuss und Rücken. Erstein Schmerz lässt uns in der Regel aufhorchenund Gegenmassnahmen ergreifen,um dem Körper die Ausgeglichenheitzurückzugeben, die er für ein effizientesFortbewegen braucht.lAUTORDr. med. Markus MüllerPraxis für Fusschirurgie Luzern, Klinik St. AnnaSt. Anna-Strasse 32, CH-6006 Luzernwww.fussclinic.chWISSENFasciitis plantarisDer Fersensporn (Fasciitis plantaris) isteine dornartige, verknöcherte Ausziehungdes Fersenbeins, die sich durch Reizungentzünden und dann Schmerzen verursachenkann.Er bildet sich am Sehnenansatz vonMuskeln am Fersenbein, infolge vondurch Überbeanspruchung entstandenenMikroverletzungen des Gewebes. Im Verlaufder Heilung dieser Mikroverletzungenlagert der Körper als ReparaturmassnahmeKnochenmaterial in den Sehnenansatzein. Fersensporne können über einesehr lange Zeit bestehen, ohne wesentlicheBeschwerden zu verursachen.Kommt es jedoch zu einer Reizungim Bereich des verknöcherten Sehnenansatzes,können Entzündungen entstehen.Ohne Behandlung führen die Entzündungenwiederum zu einer Verstärkungder Verknöcherung und somit zu einerpermanenten Verschlechterung, mit derGefahr eines chronischen Verlaufs. Einnormaler Abrollvorgang beim Gehen istdann oft nicht mehr möglich.Je nach Ort des Fersensporns unterscheidetman zwei Formen:l Der häufigere untere Fersensporn(plantarer Kalkaneussporn) ist eineVerknöcherung im Ansatzbereich derkleinen Fussmuskeln an der Unterseitedes Fersenbeins (Plantaraponeurose).l Der seltenere obere bzw. hintere Fersenspornist eine Verknöcherung amFersenbeinansatz der Achillessehne.Diese Form wird auch als Haglund-Syndrom bezeichnet.Während eine durch Entzündung verdickteund verbreiterte Plantaraponeurosenur im Ultraschallbild dargestellt werdenkann, ist ein Fersensporn auch im Röntgenbildsichtbar.SCHMERZEN PRAXIS19<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


REFLEXZONEN PRAXIS20«Wem der Schuhpasst, zieht ihn an...»Kaum einem Körperteil wird im Volksmund so viel Aufmerksamkeitgeschenkt wie dem Fuss. Eine Fülle von lebendigenRedewendungen begleitet uns tagtäglich auf Schritt undTritt und steuert teils unbewusst unsere Handlungen, unsereEntscheidungen und unsere persönliche Ausrichtung.◗ Reto Haag-LampMan bedenke beispielsweise, dass einKind möglicherweise in «die Fussstapfenseines Vaters tritt» (können auch die derMutter sein) und den Beruf, die Stellungoder gar die Firma übernimmt, um späterdann «auf eigenen Füssen zu stehen».Meist von den Vätern wird allerdings auchGehorsam gefordert: «Solange du deineFüsse unter meinem Tisch hast...»In der Folge seien einige eindrücklicheWendungen erwähnt, die jenseits dessomatischen Geschehens ihren Ausdruckmehr im Psychosozialen finden:l Mit jemandem auf gutem Fuss stehenl Kalte Füsse bekommenl Auf freien Fuss setzenl Das Gesetz mit Füssen tretenl Auf grossem Fuss lebenl Auf leisen Sohlenl Die Zeche mit den Füssen bezahlenl Wurzeln schlagenl Gewehr bei Fussl Den Boden unter den Füssen verlierenl Jemandem auf die Zehen tretenl Aus dem Indianischen: «Urteile erstüber einen Menschen, wenn du einigeZeit in seinen Mokassins gelaufen bist»Auch im Französischen findet manWendungen und Sprichworte, wie: «Mettreles pieds dans les plats», was übersetztnichts anderes ist, als das deutsche «Fettnäpfchen».Oder etwa «ça me casse les pieds»heisst in der Übersetzung «es nervtmich». Auch im Englischen ist der Fuss«mass-gebend», z.B. die Höhe eines Bergeswird in feet angegeben.KURSHINWEISReflexzonen-Therapie:Mit den Füssen von 0 auf 100Fr – Sa, 27. – 28. November <strong>2009</strong>Gelegentlich werden wir ja auch gefragt,wo «einen denn der Schuh drückt?»Ab und zu stehen wir halt auch mit «demlinken Fuss auf» oder wir werden «aufdem falschen Fuss erwischt» oder erlebengar, dass wir «total neben den Schuhenstehen». Schön ist es wiederum aberauch, wenn wir «jemandem auf die Füssehelfen» können. Im betagten Alter ist mandann leider «nüme eso guet z’Fuess».Mythos FüsseIn unserem persönlichen Alltag siehtes um unsere Füsse aber leider etwas andersaus. Wohl kaum ein Körperteil wirdso vernachlässigt wie der Fuss. Wir steckenunsere Füsse in ungeeignete Socken,Strümpfe und Schuhe. Wir muten unserenFüssen einen überlangen Arbeitstag zuund verschaffen ihnen kaum Erholung,sei es durch barfuss laufen, Massage,Gymnastik, «Schnee gehen», «Tau laufen»,Fussbäder, etc.Fusswaschungen übrigens finden wirnoch heute in vielen Kulturen, insbesonderein religiösem Kontext. Dafür brauchenwir auch nicht allzu weit in die Fernezu schweifen, denn am Gründonnerstagwäscht Papst Benedikt XVI regelmässigdie Füsse von zwölf katholischen Laien.Dieses Ritual erinnert an die biblischeÜberlieferung, nach der Jesus vor demletzten Abendmahl, die Füsse seiner Jüngerzeremoniell gewaschen hat. Ein Zeichendemütiger Nächstenliebe. Im Orientist die Fusswaschung eine Handlung, diedie Gastfreundschaft symbolisiert. Im Indischenbedeutet das Sich-vor-jemandem-Verneigen und dabei dessen Füsse berührenein Zeichen von ausserordentlichemRespekt und Ehrerbietung. In Indien geltendie Füsse allerdings als der unreinsteKörperteil und durch die Berührung zeigtman der anderen Person, dass man selbstdiese Stelle zu würdigen weiss.Auch in Märchen und Sagen spielenFüsse wesentliche Momente, die zuweilenüber Leben und Tod, Armut und Reichtumentscheiden. Bei Aschenputtel beispielsweisewaren es die zwei Schwestern, diesich die Füsse blutig zurechtschnitten undin betrügerischer Weise versucht haben,den Platz neben dem König zu ergattern.Die Rechnung ging bekanntlich nicht auf,denn «Lügen haben kurze Beine» und nurdie junge Frau mit dem «passenden Fusszum Schuh» darf Königin werden.Ligyron – aus der griechischen Mythologie– wurde von seiner Mutter Thetis inden Fluss Styx getaucht, um ihn körperlichunverwundbar zu machen. Eine Stellean der Ferse, an der sie ihren Sohn hielt,blieb jedoch unbenetzt. So wurde seineAchillessehne zur einzig verwundbarenStelle des griechischen Kriegers und ausLigyron wurde «Achilles».Die Rolle der Füsse im therapeutischenBereichEs ist nicht weiter verwunderlich, dassman den Füssen auch in therapeutischenBelangen viel Aufmerksamkeit entgegenbringt. Bei sehr vielen unterschiedlichenNaturvölkern und Kulturen auf der Erdewurden Behandlungen von Medizinfrauenund -männern an den Füssen ausgeführt.Dies geht eindeutig aus Bildern und Wandmalereienhervor, die teilweise bis zu 4000<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


v. Chr. zurückliegen. Aus diesen heilerischintuitiven, meist rituellen Handlungenentwickelte sich auf der Basis der Empiriedie Methode der Behandlung am Fuss.Mit ersten westlichen Gedanken, Denkmodellenund Überlegungen durch EuniceIngham und Dr. William Fitzgerald bahntesich Anfang des letzten Jahrhunderts einerstes therapeutisches Konzept den Wegund wurde zur wohltuenden Fussmassageweiterentwickelt. Die Ursprünge gingenauf nordamerikanische Indianer zurück.Später kam Hanne Marquardt mit weg-BUCH–TIPPS…zum Thema finden Sie z.B. unter:www.fussreflex.de/literatur.html(Hanne Marquardt)Behandlung wirkt. So bleibt diese Behandlungvorerst noch der paramedizinischenErfahrungsmedizin zugeordnet. Auf Grundvon unzähligen Behandlungserfolgen gehörtdiese Methode mittlerweile ins Standardrepertoirevon Therapierenden undist somit unverzichtbar im Praxisalltag.Unzählige Patientenberichte stützen diel Festerer Stuhlgang, stetige Verbesserungin der 1. Seriel Keine Nebenhöhlen-Beschwerden imWinterl Verschiebung des Wach-Schlaf-Rhythmusl Gewichtszunahmel Gelegentliche Tachykardie währendder BehandlungREFLEXZONEN PRAXISweisenden Ergänzungen in Theorie undErkenntnis der breiten und effektiven Wir-l Da seine Bauchspeicheldrüse mittler-Praxis dazu und war in Europa die Vorrei-kung der Reflexzonentherapie am Fuss.weile so gut auf die Behandlung an-terin der heutigen Reflexzonentherapie amFuss (RZF). Inzwischen ist diese Therapieum unzählige Publikationen, Bücher undStudien erweitert und ergänzt worden. DieBericht aus der PraxisHerr J.O., 24 Jahre alt, meldet sichdas erste Mal im Juli 2008 in der Praxis.spricht, nimmt er jeweils vor der Behandlungein Stück Traubenzucker, umeine Hypoglykämie zu vermeiden(!)l Bessere Verträglichkeit von glutenhal-21Reflexzonentherapie am Fuss ist eine ef-Er wünscht Reflexzonentherapie am Fuss.tigen Speisenfiziente, viel beachtete und von Patientenäusserst geschätzte Form der Behandlung.Nach der ausführlichen Befragung ergibtsich folgendes:Dieser eindrückliche Verlauf ist erfreulichund beachtenswert. SelbstverständlichReflexzonentherapiestudien-mässig bestätigt1999, bzw. 2001 wurden klinische Untersuchungenunter der Leitung von Prof.Dr. med. Manfred Herold von der Universitätsklinikfür Innere Medizin, Innsbruck(A), durchgeführt. Durch die Ergebnissedieser wissenschaftlichen Arbeit mit demTitel «Änderung der Nierendurchblutungdurch organassoziierte Reflexzonenthera-Diagnosel Diabetes Typ I (Autoimmunerkrankung,Bauspeicheldrüse arbeitet nochparziell). Diagnose Ende 2007l Zöliakie seit 2004l Viele Infekte in der Winterzeit (saisonaleSinusitis)l Markanter Gewichtsverlust von 11 kgin den letzten Monatenl Blutdruck 90/55 mm/hggibt es, wie bei jeder Methode, auch Kontraindikationen(siehe Literatur). Ansonstengibt es kaum eine Krankheit, die sichdem ordnenden Einfluss dieser Therapieentzieht, denn es wird nicht die Krankheitbekämpft, sondern die im Menschen vorhandeneLebens- und Regenerationskraftaktiviert.«Fassen wir Fuss» und arbeiten beherztmit «Hand und Fuss».lpie am Fuss gemessen mit farbkodierterDoppler-Sonographie» (www.karger.com)konnte die Hypothese erhärtet werden,dass durch Reflexzonentherapie am Fussdie Nierendurchblutung (signifikante Stei-l Leichter Rundrücken (Verdacht auf M.Scheuermann)l Ordentliche Einstellung mit Insulindurch den Arztl Auffällige Zonen am FussAUTORReto Haag-Lampmed. Masseur FA, Ausbildner FAKlingnaustrasse 8, 4058 Baselpraxis@klingnau8.chgerung) vorübergehend positiv beeinflussbarist. Dies gibt den Hinweis auf eineverbesserte Diurese. Dass die Reflexzonentherapieam Fuss wirkt, ist damit nahe liegend.Weiterhin unklar ist jedoch das wie,denn bis anhin konnte noch nicht schlüssigbewiesen werden, auf welchen Wegen dieZiel und Plan (stichwortartig)l Regeneration des Immunsystemsl Regulation des Verdauungstraktesl Aktivierung der Bauspeicheldrüsel 1. Serie, 12 Behandlungen, Juli-November 2008l 2. Serie Mai <strong>2009</strong> dauert anReaktionenl Nach den ersten drei Behandlungenweniger Insulinbedarf(!)Nr. 5:gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Beratung in fachlichen Anliegen<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


NATÜRLICH LEBEN PRAXISBarfuss durchs LebenIn unserem Klima ist das Barfussgehen zeitlich begrenzt. Doch istes ein Hochgenuss für die Füsse,wenn das Wetter es zulässt. Auchbei kühleren Temperaturen odersogar im kalten Schnee kann barfussgehen eine Wohltat sein fürunsere Füsse.◗ Christina Brunner(Bild: Alois Heinzer, Schwyz)«Wir lieben den Erdkontakt. Barfussdie Natur zu spüren ist uns ein grosses Bedürfnis.»Für viele Menschen ist barfuss gehen einBach gleich unterhalb des Hauses. Da ver-zu gehen. Oft keine Schuhe spüren. Wir22Fremdwort. Schon kleinste Füsse werdenin modische Schuhe gesteckt. Vielfachbrachten wir die grösste Zeit unserer Ferientage.Unsere Füsse hatten ständig dielieben Bewegung und bewusstes Abrollenbis in die Zehen, regelmässige Fussbäderwird nicht darauf geachtet, dass die Fü-Abwechslung zwischen grossen und klei-oder auch mal eine Bürstenmassage. Wirsse Luft und Raum brauchen. Schuhe sindnen Steinen, zwischen Sand und kaltemwerden gerne berührt, geknetet, gelockertheutzutage vielfach aus synthetischemWasser. Manchmal bekamen sie eine rich-und massiert. Unsere Zehen bewegen sichMaterial und haben wenig Platz für unse-tig blaue Farbe. Wenn wir sie dann wie-auch mal gerne bewusst, wenn die Füssere Zehen. Den ganzen Tag über sind dieder in das von uns gestaute Wasserbeckenhochgelagert sind.»Füsse eingeklemmt. Besonders in der heissenZeit schwellen sie am Abend an, sindgerötet und haben Druckstellen.tauchten, wo das Wasser schon wärmerwar, wurden sie wieder schön rosa undwaren angenehm warm. Das war kneip-Was habt ihr nicht gerne?«Zu enge, synthetische Schuhe, hoheKindheitserinnerungen rund umsbarfuss gehenAls Kinder wurden die Monate ohne«r» im Wort bei uns Barfuss-Monate genannt.Nach jedem langen, schönenWinter haben wir sie herbeigesehnt. Wirpen in Kindertagen und die Fussreflexzonenwurden angeregt. Unsere Füsse undauch wir hatten es toll.Wenn die Füsse sprechenkönnten...Wenn wir unsere Füsse einmal spre-Absätze, zu langes Stehen. Wir hassenKälte und extreme Hitze, Übergewicht undzu wenig Bewegung.»Wozu seid ihr da?«Wir tragen das Körpergewicht, dasgleichmässig auf unsere Gelenke, wie bei-durften Kniesocken und Röcke oder kurzechen liessen, wären wir erstaunt, was siespielsweise Knie, Hüfte, Wirbelsäule bisHosen tragen und wenn die Sonne warmuns sagten. Ich stelle mir noch oft die Fü-hin zum Kopf verteilt wird. Werden wirvom Himmel schien, blieben alle unseresse von Menschen vor, wenn sie in ange-optimal belastet, verteilt sich das gesamteSchuhe im Schuhkasten und wir gingenzogenen Schuhen vor mir stehen.Gewicht auf drei Punkte, die so genann-barfuss. Die Schuhe wurden fast nur nochZiehen wir doch unsere Schuhe undten Stützpunkte. Diese Punkte sind beimangezogen für die Schule oder wenn wirSocken aus und schauen die Füsse an. BeiGrosszehenballen, beim Kleinzehenballenzu langweiligen Besuchen mit mussten.näherer Betrachtung sieht man, welcheund in der Mitte des Fersenbeins.Barfuss tollten wir über die Wiesen, steck-Stellen am meisten leiden, Druckstellenten die Zehen überall in Mutters Gartenaufweisen oder wo sich Hornhaut zeigt,und fanden es toll, kleine Steine mit denwo eigentlich keine Hornhaut sein sollte.Zehen aufzuheben und zu schauen, werWie beweglich oder eben unbeweglich diesie weiter weg werfen konnte. Barfuss ba-Zehen sind. Wie die Hautbeschaffenheitlancierten wir auf der holprigen und stei-ist und wie die Nägel aussehen und wel-nigen Strasse mit ausgestreckten Händen.che Form sie haben.Derjenige, der das Gesicht verzog oder«aua» schrie, hatte verloren und musste ineine rohe Zwiebel beissen. Abends verga-Interview mit verschiedenenFüssen an einem Seestrandssen wir oft unsere Füsse zu waschen. Amnächsten Tag würden sie ja doch schnellwieder voll Staub und Erde sein. UnsereWas habt ihr besonders gern?«Wir lieben den Erdkontakt. BarfussMutter war da anderer Ansicht und holtedie Natur zu spüren ist uns ein grossesuns oft nochmals vom Bett raus. In denBedürfnis. In der Wohnung nur in Baum-Ferien hatten wir einen wunderschönenwollsocken oder barfuss über den Boden<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


In Koordination mit dem Hirn, sindwir ausserdem für das Fortbewegen undAusbalancieren des Körpers zuständig.Wir haben Zehen mit Nägeln, die nichtnur Dekoration sind. Die Zehen helfen unsbeim Abrollen in der letzten Phase. Wirgeben beim Gehen und beim Stehen unsererKörperbalance den letzten Schliff.Bewusstes Stehen und gewurzelt sein mitdem Boden wird so ermöglicht.»Und noch ein Schlusswort«Richtiges Abrollen ist für uns wichtig.Übertrieben gesagt sind wir keine Saugnäpfe,die je nach Gewicht, wie Entenfüsseüber den Boden wackeln. Wir liebenes gesehen und wahrgenommen zu werden.Barfuss laufen und die Fusspflegeist uns ein grosses Bedürfnis. Wir sindeingeschränkt in unserer Freiheit, wennwir zu lange in engen Schuhen stecken.l Öfters mal kneippenl Warme Arnika- oder Ringelblumenbädermachen und die Füsse mit einergeeigneten Bürste massieren. Wenndie Füsse warm und gut durchblutetsind, kann die Energie frei fliessenl Bei Fussbäder mit Meersalz auch einwenig Olivenöl beigebenl Abends mit Olivenöl die Füsse einmassieren,Socken anziehen und überNacht einwirken lassen.l Oft die Zehen spreizen, strecken undwieder anziehen(Bild: Alois Heinzer, Schwyz)Zecken hat es. Trotzdem ist Vorsicht angebrachtund nach jedem barfuss gehenein gründliches Suchen nach möglichenZecken angesagt.Fazit zum barfuss gehenBarfuss zu gehen ist ein wahrer Genuss.Ein neues Bewusstsein entsteht, dasGehen wird sanfter und leichtfüssiger. Mitnackten Füssen den Boden und die Erdezu fühlen und erleben, wie schön es ist imtaufrischen Gras zu gehen. Die kühlen undwarmen Stellen zu spüren. UnebenheitenNATÜRLICH LEBEN PRAXIS23Je mehr Gewicht auf die Waage gebrachtwird, umso schwerer wird unser Rucksack.Wenn wir kalt sind, löst dies bei uns«Wir lieben esein Unwohlsein aus und stört zudem Geistund Seele.»gesehen undTipps:l Im Sommer oft barfuss gehen und bewusstdie Füsse abrollenl Den Takt mit den Zehen angeben beimMusik hörenl Öfters einen Bleistift mit den Zehenaufhebenl Einen Bleistift zwischen die Zehenklemmen und den Namen auf ein Blattschreiben, oder sogar eine Zeichnungmachenl Bei kalten Füssen Bettsocken tragenund eine Wärmeflasche ins Bett nehmen(Bild: Alois Heinzer, Schwyz)wahrgenommen zu werden. Barfuss laufen und dieFusspflege ist uns ein grosses Bedürfnis.»Wanderungen in der Schweiz fürBarfussgängerInnenEs gibt in der Schweiz wunderschöneOrte zum Barfuss wandern. Nicht nur dieSeele und der Geist werden beglückt, sondernauch die Füsse können beim Barfussgehen einen wahren Genuss erleben. Barfussübers wunderschöne Hochmoor wandernund den federnden weichen Torfbodenzu spüren. Mit den Augen die vielseitige,farbenprächtige Flora geniessen, wie z.B.auf dem Hochplateau Rietbach über Krummenau(Nesslau). Oder das Erlebnis aufdem Barfussweg in Gonten, wo abwechslungsreicheStrecken für die Füsse angebotenwerden. Das sind Ausflüge der speziellenArt und eine Wohltat für die Füsse.Vorsicht beim Barfuss wandern inder Natur?Die Angst vor einem Zeckenbiss beimBarfuss gehen in der Natur ist heutzutageberechtigt. Es gibt Zeckenlandkarten, dieanzeigen, wo die gefährlichsten Gebietesind, und je höher oben, umso wenigerbewusst wahr zu nehmen oder auch maldie Augen zu schliessen und über die weicheErde gehen und die Sinne anregen.Den Waldboden mit seinen weichen undharten Stellen zu spüren, auch mal vonTannennadeln bewusst gestochen zu werden.Das innere Kind mal wieder hervornehmen und nach einem Sommergewittermit nackten Füssen in Wasserpfützenspringen. Am Seestrand oder am Meer amsandigen Strand entlang mit nackten Füssenzu spazieren oder zu laufen. Bewusstdie Füsse in den Sand zu bohren, Wörterzu schreiben und Zeichnungen mit denZehen zu machen. Welche Freude für dieSeele, den Geist und für die Füsse. Schenkenwir den Füssen doch wieder mehrBeachtung und sind dankbar, dass sie unsvon einem Ort zum anderen bringen. lAUTORINChristina BrunnerNaturärztin NVSBärenmatte 16403 Küssnacht am RigiJuni <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


FUSSVERLETZUNGEN PRAXIS24Wie Sie Aussenbandverletzungenin den Griff bekommenEine kurze Unaufmerksamkeit, ein Fehltritt und schon ist es passiert. DerHalt ist weg, der Fuss knickt um. Obwohl das obere Sprunggelenk vondrei starken Bändern geschützt wird, kommen so genannte Supinationstraumengerade im Sport sehr häufig vor – auch Läufer bleiben vonVerletzungen der Aussenbänder nicht verschont.◗ Dr. Wolfgang SchillingsDas obere Sprunggelenk (med.: Articulatiotalocruralis) setzt sich zusammen ausdem keilförmigen Sprungbein (Talus) undder ihm anmodellierten Knöchelgabel ausSchien-(Tibia) und Wadenbein (Fibula).Dieses Konstrukt ist ein bemerkenswertesBeispiel für die funktionelle Wechselbeziehungzwischen Knochen, Gelenken undBändern. Je weiter der Fuss gestreckt wird,desto mehr nimmt die knöcherne Begrenzungdes Gelenks ab. Dann übernehmendie Bänder und das Weichteilgewebe dieGelenkstabilität. In dieser Position sinddie Aussenbänder besonders anfällig fürVerletzungen.GrundNr. 6:Gerissene Bänder unbehandelt,können bleibende Schäden verursachenDer Aussenbandapparat des oberenSprunggelenks besteht aus drei Bändern.Die lateinischen Namen geben den Verlaufdes jeweiligen Bandes wieder. Das «Ligamentumfibulotalare anterius» reisst beiSupinationstraumen in zwei Dritteln allerFälle isoliert, das «Ligamentum fibulotalareposterius» wird eher selten verletzt.Ein plötzlich auftretender heftiger undstechender Schmerz beim Umknicken desFusses über den Aussenknöchel mit rascheinsetzender Schwellung deutet auf einenBänderriss hin. Je nach Unfallmechanismuskönnen einzelne oder mehrere Bänderund auch die Gelenkkapsel betroffensein. Da der akute Schmerz schon nachkurzer Zeit nachlässt, besteht die Gefahr,dass man die Verletzung unterschätzt und– trotz eines geschwollenen Knöchels –weiter läuft. Auch komplett gerissene Bänderbereiten unter Umständen schon baldnach der Verletzung kaum noch Beschwerden,da die Instabilität des Sprunggelenksdurch eine gut trainierte Muskulatur vorübergehendkompensiert werden kann.Für eine sichere Diagnose muss aber injedem Fall ein Arzt aufgesucht werden,um zum Beispiel mit Hilfe eines Röntgenbildeseinen Knochenbruch im Bereich desSprunggelenks auszuschliessen.Eine unbehandelte Bandverletzungkann zu einer bleibenden Schädigung desKapsel-Band-Apparates führen, die eineandauernde Instabilität mit immer wiederauftretenden Zerrungen oder Fasereinrissender Bänder verursacht. Deshalb solltenSie nach einem Umknicktrauma zügighandeln und unmittelbar den Heilungsprozesseinleiten, auch wenn äusserlich kaumetwas zu erkennen ist und die Schmerzensich in Grenzen halten. Handeln Sie schonbevor Sie einen Arzt aufsuchen nach derso genannten «PECH-Regel» (Pause – Sportabbrechen, Eis – kühlen, Compression –Verband anlegen, Hochlagern – Fuss hochlegen). Stellen Sie jegliche sportliche Akti-gute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Kantons-Management:l Aktuelle Informationen zu kantonalen Gesundheitsgesetzgebungenl Berufsausübungsbewilligungl Praxisbewilligung etc.vität sofort ein und kühlen und komprimierenSie das Gelenk unmittelbar nach derVerletzung. Hierzu nehmen Sie einen mitEiswasser getränkten Schwamm und umwickelndiesen grossflächig und fest vomVorfuss bis zur Unterschenkelmitte mit einerebenfalls in Eiswasser getauchten Idealbinde.Um zu vermeiden, dass sich dieBlutung ausdehnt und das Gewebe weiteranschwillt, lagern Sie den betroffenenFuss hoch. Benetzen Sie den Verband vonaussen immer wieder mit Eiswasser, bevorSie ihn nach 20 Minuten für fünf Minutenentfernen, damit der Stoffwechsel wiedereinsetzen kann. Diese Behandlung könnenSie bis zu drei Stunden wiederholen.Behandlung von Aussenbandüberdehnungenresp. -rissenBei einer Aussenbandüberdehnung beziehungsweiseeinem Aussenbandriss istselten eine Operation notwendig. In denmeisten Fällen wird das Sprunggelenk füretwa sechs Wochen stabilisiert, beispielsweisemit Hilfe eines Tapeverbandes odereiner so genannten Orthese. Diese Stützverbändeund Schienen haben den Vorteil,dass sie die normale Gehbewegung zwarermöglichen, die verletzten Strukturenaber durch eine Einschränkung vor allemder Hebung des inneren Fussrandes(Supination) schonen. Durch die gelartigenKissen einer «Aircast-Schiene» wirddie betroffene Stelle zusätzlich bei jederBewegung massiert, was die Schwellungschneller abklingen lässt. Im Akutfall undbei sehr starker Schwellung kann der Fussauch kurzzeitig durch den Einsatz von Unterarmgehstützenkomplett entlastet werden.Dann sollte Ihr Arzt entsprechendeAntithrombosemassnahmen wie spezielleStrümpfe oder Heparinspritzen veranlassen.Gegen die Schmerzen und zur weiterenAbschwellung verordnet der Arztantientzündlich wirkende Salben oder<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Tabletten mit den Wirkstoffen Diclofenacoder Ibuprofen. Zur unterstützenden Behandlungkönnen ausserdem Präparatedie muskuläre Führung des Fusses ist,desto geringer ist die Gefahr, dass Sie einweiteres Mal umknicken. Der Heilungs-l Kryotherapiel Physiotherapie, Koordinationsschulung,Muskelkräftigung,FUSSVERLETZUNGEN PRAXISmit dem Ananas-Enzym Bromelain sowieprozess einer Bandverletzung im oberenEigenreflexschulung (Bild unten)homöopathische Mittel wie zum BeispielSprunggelenk dauert in Abhängigkeit vonl OrthopädietechnikArnica, Rhus toxicodendron oder Traumeeleingesetzt werden.der Schwere und dem Ausmass der Verletzungzwischen drei und acht Wochen.l Gehstützenl Funktionelle Schienen, Bandagen,25Beschwerden können allerdings bis zuOrthesen (Bild unten links)Eine Verletzung der Aussenbänderzehn Monate nach der Verletzung beste-l Stabilschuhmuss vollkommen auskuriert und gründ-hen bleiben. Haben Sie bei Bewegungenl Schuhzurichtunglich von Ärzten und Physiotherapeutendes oberen Sprunggelenks keine Schmer-l Operative Therapie (Bild oben)nachbehandelt werden. Zwar sollten Siezen mehr und ist eine gute BeweglichkeitDie operative Therapie dient der Wie-mehrere Wochen auf Sport verzichten,wiederhergestellt, können Sie das Trainingdervereinigung rupturierter fibularereine frühzeitige Mobilisation nach Abspra-locker und dosiert wieder beginnen. Kraul-Bänder durch Naht. Sie liefert eine derche mit dem behandelnden Orthopädenschwimmen, Radfahren und Aquajoggingfrühfunktionell konservativen Behand-und Physiotherapeuten ist aber unbedingtstellen gute Laufalternativen zum sportli-lung vergleichbare Kapselbandstabilität.zu empfehlen. Bei der frühfunktionellenTherapie stehen Übungen zur muskulärenFeinabstimmung und Wahrnehmung (Koordinations-und Propriozeptionstraining)im Vordergrund. Das (Wieder-)Erlerneneines guten Zusammenspiels der Unterschenkelmuskelnist äusserst wichtig, dadie Bänder allein keinen stabilen Halt mehrbieten und leicht erneut verletzt werdenkönnen. Ausserdem verhindert eine frühzeitigeBewegungstherapie eine zuneh-chen Wiedereinstieg dar. Setzen Sie beimSport vorübergehend Sprunggelenksschienen,selbstklebende Verbände, elastischeBandagen oder Tape-Verbände ein, um dasobere Sprunggelenk vor erneuter Überdehnungzu schützen.Behandlungsprinzipienl Konservative TherapieDie frühfunktionelle konservativeTherapie steht eindeutig im Vorder-Allgemeine Indikationskriterienl Schweregrad der Verletzung und Begleitverletzung(en)l Voroperation am betroffenen fibularenKapselbandapparatl Verletzungszeitpunktl Alterl KooperationPräventionKoordinationsschulung, Kräftigung dermende Schwellung, die Rückbildung dergrund, d.h. Massnahmen zur Ab-sprunggelenk- und fussstabilisierendenMuskulatur, Bewegungseinschränkungenschwellung sind angezeigt.Muskulatur.lsowie Stoffwechselstörungen. Neben derl Frühfunktionelle TherapieKoordination sollten Sie in der Rehabilita-Unter Gelenkschutz (z.B. Stütz-tionsphase auch an der Kräftigung der Un-verband, Bandage, Orthese), ggf.terschenkelmuskulatur arbeiten. Je besserkurzzeitige Ruhigstellung bis zur Abschwellungz.B. mittels Gipsschiene,individueller Belastungsaufbau.l Medikamentöse TherapieSymptomatische Therapie bei Schmerzenmit/ohne Schwellung:l Schmerzreduzierende und abschwellendelokale oder systemischeMedikation (Antiphlogistika,peripher wirksame Analgetika)l Thromboseprophylaxe in Abhängigkeitvom Mobilisationsgradl Physikalische TherapieAUTORDr. Wolfgang SchillingsArzt, Dipl.-Sportlehrer, JournalistHolstenring 1DE-22763 Hamburgschillings@redaktion-medizin.de<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


KNEIPPEN PRAXISDie Kneipp-GesundheitslehrePfarrer Sebastian Kneipp steht für einNaturheilverfahren, bei dem es um denganzen Menschen geht – um Körper, Geistund Seele. Mit einfach nachvollziehbarenRatschlägen lassen sich nach seinerMethode viele Krankheiten heilen, Widerstandskräfteentfalten und die Gesundheitaufrechterhalten.26vb. Neben dem systematischen Einsatzvon Licht, Luft und Wasser, Bewegung,Entspannung und Entschlackung und einernatürlichen Ernährung (Diät) hat diebewusste Lebensführung nach Kneippeine besondere BedeutungIn Wörishofen (DE) erlangte Kneippvor rund 100 Jahren den Höhepunkt seinesWeltrufes als naturheilkundlicher Laienheiler.Aus dem Bauerndorf Wörishofenwurde durch sein Wirken das Mekka derKneipp-Therapie. Von hier entwickelte sicheine regelrechte Bewegung, die bis heuteihre medizinische Berechtigung hat undnicht zuletzt viele glühende Verfechter. Miteinem wohldurchdachten naturheilkundlichenSystem heilte Sebastian Kneipp dieKrankheiten seiner Zeit. Heute sind die Regelndes Pfarrers, die Lebens- und Heilweiseso aktuell wie damals, da sie sich optimalzur Vorbeugung und Heilung der Zivilisationserkrankungenunserer Zeit eignen.Die Kneipp-Gesundheitslehrebasiert auf fünf Säulen1. Säule: LebensordnungIn der Kneipp-Methode werden diebiorhythmischen Ordnungen unseres Lebensebenso beachtet wie die Kräfte, dieunsere Seele und unseren Geist stärken.Seelische Ausgeglichenheit und Bewusstheitim Umgang mit sich und anderensind Bedingungen für Gesundheit.2. Säule: Wasseranwendungen(Hydrotherapie)Die Heilkraft des Wassers: Von Kneippwiederentdeckt, systematisch optimiertund wissenschaftlich belegt. Kalt- undWarmreize als ideales Training für dieBlutgefässe und Nerven der Haut und derinneren Organe sind die Grundlage derKneipp-Methode. Die vielen verschiedenenAnwendungen (Waschungen, Güsse,Wickel, Bäder) ermöglichen äusserst feindosierbare und individuell abgestimmteWirkungen.3. Säule: BewegungDas Kneippen ist ein klassisches Trainingsprogrammfür vernachlässigte Funktionenunseres Organismus. Zur Trainingswirkungder Wasserreize kommen die deraktiven Bewegung. Diese stärkt Herz undKreislauf, harmonisiert das Nervensystemund entspannt die Seele. Es gibt vieleMöglichkeiten, sich auf gesunde Art zubewegen: Wandern, Schwimmen, Radfahren,Langlaufen, Tanzen, Gymnastik, Golf,etc. gehören zur Bewegungstherapie.4. Säule: ErnährungDie Ansprüche, die Sebastian Kneipp aneine gesunde, ausgewogene und nahrhafteKost stellte, stimmen mit der Vollwertkostder modernen Ernährungslehre überein.Schmackhaft leicht, vielseitig undmöglichst Natur belassen ist die Kost inder Kneipp-Methode. Das gilt auch für Abnahmediät,Schonkostformen und Diätenbei Diabetes, Gicht und Fettstoffwechsel-Störungen.5. Säule: HeilkräuterDie Wirksamkeit der pflanzlichenHeilmittel und Arzneien aus der Natur istunbestritten. Die zumeist milden Wirkungenerlauben lange Anwendungen ohneschädliche Nebenwirkungen. Heilkräuterals Tees, Säfte, Salben oder Dragées undvor allem aber als wohltuende Badezusätzesind charakteristisch für die naturverbundeneKneipp-Methode.Diese fünf Säulen unterstützen und ergänzensich sinnvoll gegenseitig in ihrerWirkung. Aus ihrem harmonischen Zusammenspielentsteht ein ganzheitlichesGesundheitskonzept.Die GüsseAusgeführt werden Güsse nicht mehrwie zu Kneipps Zeiten mit der Giesskanne,sondern mit einem zwei bis drei Meter langenSchlauch mit einem Durchmesser vonzirka zwei Zentimetern. Wie und wo dieGüsse ausgeführt werden, wird sehr differenziertunterschieden wie z.B. Flach-,Wechsel- oder Blitzguss an Armen, Beinenoder der Vollguss am ganzen Körper.Wirkung: Stabilisieren den Wärmehaushaltdurch ihre Wirkung auf Kapillaren,Venen und Lymphgefässe. Je nachKörperregion werden verschiedene Organeangesprochen: Knie- und Schenkelgusswirken auf Blase, Hämorrhoiden sowie aufOrgane des Bauchraumes und Beckens.Armguss, Oberguss und Rückengusssprechen die Organe des Atmungs- undHerz-Kreislaufsystems an. Temperatur-KNEIPP–TOURDie Schwäbische BäderstrasseDie Schwäbische Bäderstrasse ist eineFerienstrasse in Süddeutschland, diezehn Heilbäder und Kurorte miteinanderverbindet. Die rund 240 Kilometerlange Schwäbische Bäderstrasse führt aufbraunen Wegweisern als Symbol einenKirchturm mit barockem Zwiebeldach miteiner Wasserwelle auf der rechten Seite.Die Route: Überlingen – Bad Saulgau– Bad Buchau – Bad Schussenried –Aulendorf – Bad Waldsee – Bad Wurzach– Bad Grönenbach – Bad Wörishofen undFüssen. Mehr Infos:www.schwaebische-baederstrasse.de<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


WEITERE INFOSSekretariat des SchweizerKneippverbandesWeissensteinstrasse 35, 3007 Bern,Tel. 031-372 45 43, www.kneipp.chansteigende oder heisse Güsse (Nackenguss,unterer Rückenguss) sind wirksambei Verspannungen in der entsprechendenWirbelsäulenmuskulatur.Nicht angewandt werden sollen Güssebei gesteigerter nervöser Erregbarkeit,bei Schilddrüsenüberfunktion, bei Asthmabronchiale, bei Herzerkrankungenund verminderter Anpassungsfähigkeit imHerz-Kreislaufsystem (z.B. bei Durchblutungsstörungenmit Ruheschmerz).TaulaufenMan geht etwa 3 bis 5 Minuten durchtaufeuchtes Gras; anschliessend zieht mantrockene Strümpfe an und führt durch zügigesGehen eine Erwärmung herbei.Wirkung: regt den Kreislauf an, fördertdie Durchblutung, kräftigt die Venen, istinfektvorbeugend und vegetativ stabilisierend,abhärtend. Zu empfehlen bei Kopfschmerzen,Krampfadern, Fussschweiss.WassertretenMan füllt die Badewanne oder einePlastikwanne bis eine Handbreit unter dieKniekehle mit leitungskaltem Wasser. Nunstellt man sich in das Wasser und schreitetauf der Stelle: Bei jedem Schritt wirddabei wie im Storchengang ein Bein völligaus dem Wasser herausgezogen und dabeidie Fussspitze etwas nach unten gebeugt.Danach streift man das Wasser mitden Händen von den Beinen und erzeugtdurch Fussgymnastik oder Gehen ein angenehmesWärmegefühl.Wirkung: Kreislauf anregend, Durchblutungfördernd, kräftigt die Venen, regtden Stoffwechsel an, ist abhärtend undvegetativ stabilisierend. Zu empfehlen alsMuntermacher, bei Krampfadern, heissenBeinen, Migräne.Luftbad ist, je nach Lufttemperatur undLuftzirkulation, zeitlich zu bemessen undzu beenden, bevor ein Frösteln auftritt.Die ideale Temperatur liegt zwischen 4 bis18 Grad. Anschliessend ankleiden und fürWiedererwärmung sorgen.Wirkung: Belebend, beruhigt die Nerven,entspannend, Haut pflegend, regt denAppetit und Stoffwechsel an. Zu empfehlenbei Blutarmut, chronischen Hautleiden,Rachitis.TrockenbürstenIm Gegensatz zu den Wasseranwendungenwird hier ein mechanischer Reizauf die Haut ausgeübt. Eine leichte Rötungist die erwünschte Reaktion. Striemen oderKratzer lassen auf eine zu grobe Behandlungoder auf eine falsche Bürste schliessen.Den ganzen Körper, auf der rechtenSeite beginnend, von unten nach oben mitkreisenden Bewegungen abbürsten. Dadas Trockenbürsten sehr anregend wirkt,sollte es nicht vor dem Schlafengehen angewendetwerden.Wirkung: Belebend, fördert die Durchblutung,reguliert den Blutdruck, regt denKreislauf an und ist ebenfalls Hautstoffwechselanregend und regenerierend. Zuempfehlen bei Kreislaufschwankungen,kalten Händen und Füssen, Zellulitis, beiEntschlackungskuren als unterstützendeAnwendung.Man kann den Körper vor Krankheitenund Gebrechen aller Arten schützen, indemdie Füsse und auch der ganze Körperabgehärtet und widerstandsfähig gemachtwerden. Ebenso kann man durch Gehenim Wasser, im feuchten Grase, auf nassenSteinen und endlich auch im Schnee weiterebedeutende Abhärtungen erzielen.PORTRÄTPfarrer Sebastian KneippSebastian Anton Kneipp (so sein vollständigerName) wurde am 17. Mai 1821in Stephansried bei Ottobeuren (Allgäu/Bayern) geboren (gestorben 1897). SeinVater war Weber und Kneipp wuchs daherin sehr ärmlichen und kargen Verhältnissenauf. Bereits im Alter von elf Jahrenhatte der junge Kneipp den Wunsch, Priesterzu werden. Nachdem sein Elternhausabgebrannt war und somit seine Ersparnissein der Höhe von 70 Gulden verlorenwaren, verliess er den Heimatort und fandeine Anstellung als Knecht in Grönenbach.Ein weitläufiger Verwandter, Kaplan Dr.Matthias Merkle, nahm sich Kneipps an,unterrichtete ihn in Latein und bereiteteihn so auf das Gymnasium vor. In Grönenbachlernte er auch den evangelischreformiertenOrtspfarrer und BotanikerChristoph Ludwig Koeberlin (1794−1862)kennen, der ihn in die Pflanzenheilkundeeinführte. 1848 begann er ein Studiumder Theologie in Dillingen. 1849 erkrankteKneipp an Tuberkulose. Kneipp entdecktezufällig das Buch «Unterricht von der Heilkraftdes frischen Wassers» von JohannSiegmund Hahn. Daraufhin badete Kneippmehrfach einige Augenblicke in der eiskaltenDonau und wurde wieder gesund.Ganzheitliches, zeitloses GedankengutPfarrer Sebastian Kneipps Lehre vomgesunden Leben und der natürlichen Heilweiseist keine kostspielige Behandlungvon Symptomen. Sie erfasst den ganzenMenschen: Körper, Seele und Geist. SeinTherapiekonzept ist eine Lebensschulungmit vorwiegend krankheitsvorbeugendemCharakter und dem Ziele der Gesundherhaltung.l«Die Mittel, welche das natürliche Heilverfahren beansprucht,beruhen in Licht, Luft, Wasser, Diät, Ruhe undKNEIPPEN PRAXIS27LuftbadDaueraufenthalt in warmen Räumenführt zu Verweichlichung, Wärmestauungenim Körper bis hin zu Übelkeit und Störungenim Kreislauf. Beim Luftbad werdender ganze Körper oder einzelne Körperteileunbekleidet der Luft ausgesetzt. DasBewegung in ihren verschiedenen Anwendungsformen.Dinge, die, wenn sie normal vorhanden, den gesundenOrganismus gesund erhalten und wieder gesund machenkönnen, wenn er erkrankt ist.» Sebastian Kneipp<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


WISSEN PRAXIS28Botschaften der FüsseDie Füsse erzählen uns unter anderemeine Menge über unsere Stärkenund Schwächen und auch darüberwie wir im Leben stehen und wiegut wir unsere Wurzeln pflegen.AUTORINNadine HofstetterDrogistin und HeilpraktikerinObere Leihofstrasse 24, 8820 Wädenswilloetteli@hotmail.comWenn ein Spalt zwischen den Zehenvorhanden ist, fliesst die Energie zwischenden Chakren nicht richtig.Einteilung des FussesDer Fuss wird in die Bereiche Körper,Seele und Geist unterteilt. Ebenso könnenwir den Elementen Erde, Wasser, Feuer undLuft einzelne Abschnitte zuordnen. Wennbestimmte Bereiche stärker ausgeprägt sindoder bezüglich Hautfarbe oder TemperaturUnterschiede zeigen, lässt sich darauf aufStärken resp. Schwächen in den entsprechendenLebensbereichen schliessen.LUFTFEUERWASSERG GEISTDENKENS SEELEFÜHLENVeränderungen an den Füssen1. Hornhaut = SchutzHornhaut ist der natürliche Schutz derHaut. Laufen wir oft barfuss wird sich ander ganzen Auflagefläche eines gesundenFusses eine dünne, jedoch robuste, Hornschichtbilden. Diese sollte nicht entferntwerden. Sind wir geschwächt und «drücktuns der Schuh» werden sich unnatürlich dickeVerhornungen an einzelnen Stellen zeigen.Solche örtlichen Verhornungen solltenmit Feilen, Bimsstein, etc. entfernt werden.Jedoch ist stets darauf zu achten, dass nurtote Substanz abgeschabt wird. Anhandder Prädilektionsstelle lässt sich schliessen,in welchen Bereichen sich das Ungleichgewichtzeigt. Frage: Wovor schützen wir unsresp. meinen uns schützen zu müssen?Zum linken Fuss gehörenl Vergangenheitl Anlagenl Gefühlel IntrovertiertheitZehe1. Zehe(grosse Zehe)2. Zehe3. Zehe4. Zehe5. ZeheLinker und rechter FussChakraChakra ZuordnungKronen-/Scheitelchakra(7. Chakra)Stirnchakra / 3. Auge(6. Chakra)Halschakra/Kehlchakra(5. Chakra)Herzchakra(4. Chakra)«Der Körper ist derÜbersetzer der Seeleins Sichtbare»Christian MorgensternSolarplexus(3. Chakra)Sakralchakra(2. Chakra)Wurzelchakra(1. Chakra)Zum rechten Fuss gehörenl Gegenwartl Was wir aus unseren Anlagen gemacht habenl Verstandl ExtrovertiertheitFarbeultraviolett,weissindigoblauhellblaugrüngelborangerotERDEBedeutungl universelles Bewusstseinl Einheitl Geistiges Bewusstseinl Füllel Mitteilungsfähigkeitl sich frei ausdrücken könnenl Sprachel Wünschel Kontaktfähigkeitl Offenheitl Liebel Harmonie bestrebenl Neugierdel Kraftl Freiheitl Persönlichkeitl Machtl Spontaneitätl Neidl «ICH»l Darml Loslassenl Sinnlichkeitl Kreativitätl Urvertrauenl Lebensenergiel Sicherheitl SexualitätK KÖRPERWILLE, KRAFT2. Schrunden (Rhagaden) =Schutzschild mit LöchernSchrunden brauchen extrem viel Pflegeund Zuwendung und genau das istauch auf der psychischen Ebene die Lösung.Noch stärker als bei der Hornhautverschliessen wir diesen Bereich wie miteinem Panzer. Wenn die Rüstung zu dickist, wird sie unbeweglich und bricht auf.In diesem Falle sind wir extrem verletzlichund dort völlig ungeschützt. Es brauchtviel Liebe und Geduld, die Bereiche wiederweich werden zu lassen und zu öffnen.Hier empfiehlt sich zuerst ein Fussbad,danach das tote Hautgewebe wegschabenund anschliessend eine gute Fusspflege.3. Hühneraugen = der innere KonfliktDas Hühnerauge ist eine verdickte Wucherungvon Hornhaut mit einem keilförmigenHornkern (Auge). Je tiefer der Hornkernin das Gewebe reicht, desto schmerzhafterist das Hühnerauge. Es entsteht immerdurch Druck von aussen. Wenn man sichmit diesem Druck, Stress oder Konflikt nichtauseinandersetzt, wächst das Hühneraugeimmer tiefer. Es symbolisiert den tief liegenden,inneren Konflikt, der subjektiv vonaussen erzeugt wird. Der Betroffene scheutdie Auseinandersetzung, wird aber vomSchmerz immer wieder auf den ungelöstenKonflikt hingewiesen. Örtlich sollte mitDruckschutzpflaster eine liebevolle Heilungeingeleitet werden. Es ist aber unumgänglich,den inneren Konflikt zu lösen! Auchhier können uns Reflexzonen- und Chakrazuordnungenauf die Sprünge helfen.<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


ElementeErdeWenn zuviel =WasserWenn zuviel =FeuerWenn zuviel =LuftWenn zuviel =ÄtherChakra ZuordnungBedeutungl Sicherheit, Geborgenheitl Dauerhaftigkeit, Beharrlichkeitl Struktur, Bodenhaftigkeitl Geduldl Realitätssinnstur, unbeweglich, geistig und körperlich träge sowie verhaftetlinksl Gefühl, Wutl Nähe, Wärme ErdeWasserl Sensibilitätl Vertrauen, HingabeFeuersehr sensibel, Bezug zur Realität wird verloren, instabil, schwankend,Luftsuchen sehr viel Nähe, können andere damit erstickenÄtherl Stärke, Kraft, Aggressionl Intensitätl Mut, Durchsetzungsvermögen l Freude, Ekstasel Bewegung, Dynamik, SpontaneitätÄtherLuft«Dampfwalze», versteht nicht, dass man so «überrollend» ankommt,sehr viel Energie, wenig Sensibilität und FeingefühlFeuerWasserl Beweglichkeit, Flexibilitätl Freiheit, Leichtigkeit Erderechtsl Klarheit, Übersicht, Wachheit l Denken, Wissen,l Vielfalt, KommunikationVerstehensehr leicht, unverbindlich, zu schnell im Denken und Verstehen,rennen von einem ins andere, Ruhelosigkeit und BindungsunfähigkeitÜbergang von Materie ins Feinstoffliche; dies soll erst angegangen werden, wennalle Elemente integriert sind4. Warzen = das Hässliche an uns zeigenWarzen sind scharf begrenzte, gutartigeHautwucherungen mit unterschiedlichenFormen und rauer Oberfläche. Die Erregervon Warzen sind die ansteckenden PapillonViren. Es gibt eine Vielzahl verschiedenerArten von Warzen. Befallen die Warzendie Fusssohle, wachsen sie aus Platzmangelnach innen und es entstehen schmerzhafteDornwarzen. Dass die Viren in unserenKörper eindringen können, zeigt eine Abwehrschwäche,welche durch Ärger undStress begünstigt wird. Warzen entstehen inBereichen, welche wir zu wenig leben, etwasnicht annehmen können oder hässlichfinden. Deshalb ist es wichtig, dass wir dementsprechenden Bereich mehr Liebe undAufmerksamkeit schenken. Falls die Warzeörtlich behandelt wird, ist es wichtig, dieHaut nicht zu verletzen, sonst können sich«Tochterwarzen» bilden. Das Ignorieren derWarze ist nicht förderlich für deren Heilung!WISSEN PRAXIS29Zehe1. Zehe(grosse Zehe)2. Zehe3. Zehe4. Zehe5. Zeheeigenschaften der ZehenFuss linksKummer= eine Form von Sorge; das Verhaltenist passiv; hilft die Einstellung dazuzu ändernGefühle= müssen zuerst wahrgenommenwerden können, damit man weiss,was man wünschen kannKreativität= unterdrücken führt zu AggressionLiebe= stärkere Form der ZuneigungVertrauen= wenn etwas fehlt, kommt das anderehervorFuss rechtsFreude= kann nur mit Liebe, Licht und FriedeentstehenWunsch= Wünsche sind auch GefühleAggression= positiv, anführende Aggression brauchtman, um die Kreativität zu lebenZuneigung= schwächere Form der LiebeAngst= wenn etwas fehlt, kommt dasandere hervor5. Fusspilz = das Leben ist nicht im FlussNährboden für Pilze ist Feuchtigkeit.Schlechtes Abtrocknen der Füsse, übermässigeSchweissbildung und synthetische Sockenund Schuhe begünstigen seine Entwicklung.Häufig entsteht der Fusspilz zuerst zwischenden Zehen in Form von kleinen Rissen. Anden Reflexzonen des Lymphsystems deuteter auf eine Abwehrschwäche hin. Ist der übrigeFuss befallen, zeigt der auftretende Ortden Bereich der Schwäche an. Im Allgemeinenweist der Pilz darauf hin, dass die Leichtigkeitund der Fluss im Leben fehlen. Diebetroffene Person braucht Unterstützung,um weiterzugehen. Pflegeempfehlung: Diebetroffenen Stellen gut trocknen (evt. mitFöhn) und danach Teebaumöl auftragen. lbedeutung + interpetration: Zehenformen + zehenstellungenForm + Stellung Bedeutung + InterpretationForm + Stellung Bedeutung + Interpretation"griechische Form":Einzelne im Verhältnis zu kurze Zehen weisen auf einReservoirGestaute EnergieZehen sind harmo-Manko an Energie im entsprechenden Bereich hin.nisch lückenlos wieDiese Energien werden wenig gelebt. Einzelne Ze-Flaschen-Energiefluss ist gehemmt, behinderteine Perlen-hen, welche im Verhältnis zum Gesamtbild zu grosshals:schnur an-sind, haben ein grosses Energiepotenzial, welchesGedrehte, gekanteteDie Richtung wurde geändert, es wird nicht dieeinanderaber nicht einfach zu leben ist, weil es in keinemZehenursprüngliche Energie gelebtgereiht.harmonischen Verhältnis zum Gesamten steht.Rund:Harmoniebedürfnis, angepasst, Angst, die eigeneEilzehZu hastig auf das Ziel zustreben, Vergangenheit wirdMeinung zu sagenausser Acht gelassen, der Weg wird nicht richtigEckig:Spitz:Kompromisslos, «so bin ich halt»Spitz, penetrant, bisweilen rücksichtslos, provozieren gerne,RückblickzehverfolgtLebt in oder sehnt sich nach der Vergangenheit;«früher war es besser»spüren gut die «wunden Punkte» anderer MenschenTraumzehBetrifft v.a. den Grosszeh, Hauptglied hat keinen Bo-Spachtel:Fliesst viel Energie nach aussen, oft heftig, kann je nach Situ-denkontakt; Tagträumerei, Fantasie, Realitätsverlust,ation angenehm oder unangenehm empfunden werdenFähigkeit, sich der Wirklichkeit zu entziehenAnmerkung: Füsse haben meistens unterschiedliche Zehenformen und Veränderungen der Zehenstellungen sind meistens am rechten Fuss sichtbar.<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


FIT IN DEN WINTER PRAXISVitamine sind nicht alles– aber ohne Vitamineist alles nichts!Vitamine haben eine grosse Bedeutung in unserem Alltag. Allerdings kannsie der Körper – mit wenigen Ausnahmen – nicht selber erzeugen. Deshalbmüssen wir dafür sorgen, dass wir sie mit der täglichen Nahrung aufnehmen.Vitamine liefern, ebenso wie Mineralstoffe und Spurenelemente, dem Körperkeine eigentliche Energie, sind aber als Wirk- und Regulierstoffe sowieteilweise als Baustoffe absolut lebensnotwendig. Vitamine sind Vitalstoffe30und gehören in die gleiche Gruppe wie die Mineralstoffe, Spurenelemente,Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Fett- und essenziellen Aminosäuren.Was wir essen beeinflusst unsereZellenVitamine stärken das Immunsystemund sind unverzichtbar beimAufbau der Zellen, der Blutkörperchen,der Knochen und Zähne.vb. Nicht allein die Nahrung, die Nährstoffeund die Wirk- und Vitalstoffe entscheidenüber unsere Gesundheit, sondernauch die Verdauung und unser Stoffwechselspielen eine wichtige Rolle. Die richtigeErnährung nützt wenig, wenn sie nichtaufgenommen bzw. der Stoffwechsel sienicht in die Biochemie des Körpers umsetzenkann. Denn – alles was wir essen undtrinken – und mag es noch so vollwertigeNahrung sein – ist für unseren Organismusein Fremdkörper. D.h. unser Verdauungstrakt,von der Mundhöhle bis zum Körperausganginkl. Haut, muss die Nahrung ineine einfache chemische Form bringen,damit sie verwertbar wird. Die Reihenfolgeist streng geregelt. Zuerst werden dieKohlenhydrate aufgespalten, dann dieProteine und zum Schluss die Fette, derenVerdauung die längste Zeit in Anspruchnimmt. Wichtig ist deshalb, dass unsereDarmschleimhaut durch die Ernährunggut gepflegt und behandelt und keinesfallsunnötig angegriffen oder gar beschädigtwird (Abführmittel, Appetitzügler, Antibiotika,Medikamente, Alkohol etc.).Der gute StoffwechselDie Enzyme (Proteine) sind für dieSauerstoffversorgung im Körper zuständig.Sie regeln den Sauerstofftransport ausdem Blut in die Zellen und veranlassendie Entsorgung von Kohlendioxid über dieLungen und andere Abfallprodukte überdie Zellen (z.B. Schweiss), Stuhl und Urin.Dies bedeutet: Je mehr Sauerstoff wir aufnehmenz.B. durch reichlich körperlicheBewegung, frische Luft oder Atemübungen,desto reibungsloser funktioniert unserStoffwechsel. Essen wir «Lebens-Mittel» infrischer Form, die relativ sauber im Körperverbrennen, schenken wir ihm Energieund die dringend benötigten reinigendenBallaststoffe. Neigen wir zu vorwiegend«Junk-Food» oder «nur Nahrungsmittel»hat der Körper grosse Mühe damit umzugehen,und er kann sich von den Schlackenkaum mehr befreien.Vitamine – Grundstein fürGesundheit und WohlbefindenVitamine sorgen grundsätzlich fürdas Funktionieren des Stoffwechsels. IhreAufgabe besteht in der Regulierung undVerwertung von Nährstoffen wie Kohlenhydrate,Eiweisse und Mineralstoffe. Siesind für den Ab- bzw. Umbau zuständigund dienen somit auch der Energiegewinnung.Vitamine stärken das Immunsystemund sind unverzichtbar beimAufbau der Zellen, der Blutkörperchen,der Knochen und Zähne. Jedes einzelneVitamin erfüllt bestimmte Aufgaben.Der Kunstbegriff Vitamin (vita=Leben;amin=Stickstoffverbindung) wurde durchden polnischen Biochemiker Casimir Funk1912 kreiert. Während in prä-zivilisatorischerZeit die Vitaminversorgung desMenschen hinreichend gesichert war, istdies in der heutigen Moderne leider nichtmehr der Fall.GrundNr. 7:Vitaminmangel und VitaminüberversorgungVitaminmangel (Hypovitaminose) kanndurch erhöhten Bedarf während derSchwangerschaft, Stillzeit, in der Kindheit/Jugend, durch Medikamente, Rauchen undfalsche Ernährung entstehen. Auch langeTransportwege resp. Gewinnung der VitaguteGründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Beratung zur beruflichen Selbständigkeitl Versicherungenl Bewilligungenl Lohnempfehlungen<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


minspender in unreifem Zustand, die Aufbewahrungund Zubereitung bestimmenden Vitamingehalt, so dass trotz Auswahlder richtigen Nahrungs-Mittel ein Mangelentstehen kann.Eine Vitaminüberversorgung (Hypervitaminose)kann durch die fettlöslichenVitamine A, E, D und K entstehen, diemeist in der Leber gespeichert werden.Eine Überversorgung durch die Ernährungist nicht zu erreichen, sondern nur durchhoch dosierte (synthetische) Vitamingaben.So ist beispielsweise Vitamin D inVerbindung mit Calcium unstrittig bei derBehandlung von Osteoporose. Bei chronischerEinnahme von Konzentrationenüber 0.3 mg/d kann jedoch die Ansammlungim Körper das Gegenteil bewirken.Ebenfalls nimmt man heute an, dass dasProvitamin Beta-Carotin (Vorstufe des VitaminA) hoch dosiert bei Rauchern dasLungenkrebsrisiko fördert.Unsere Ernährung –wichtige Vitaminlieferanten und ihre WirkungVitamin VorkommenA / Carotin Butter, Eier, dunkles GemüseEVollkorn, Nüsse, Samen, WeizenkeimölDFisch, Eier, GeflügelKSpinat, Kohl, BrennnesselB 1B 2B 3/ NirazinB 5/PatothensäureB 6B 8/ BiotinB 9/ FolsäureB 12CB 4/AdeninCo-Enzym Q10Vollkornreis, Reis-/WeizenkeimeBierhefe, KeimlingeHefe, Fleisch, WeizenvollkornGelbe Erbsen, Reis, LeberNüsse, Gerste, WeizenHefeSpargel, Spinat, WeizenkeimeLeber, Lachs, HülsenfrüchteKirsche, Hagebutte, HolunderMilch, HefeSojaöl, Nüsse, SardinenWirkungAugen, Knochen, Eisenaufnahme, HautHerzleistung, Hormone, Hypophyse, Sauerstoffbedarf,Haut, BlutReguliert Kalzium und Phosphor, Nährstoffhaushalt,BotenstoffeBlutgerinnungStoffwechsel, Zellatmung, Nerven, PsycheAbbau von Fetten, aktiviert Enzyme für Sauerstoff-und StoffwechselSeelische Gesundheit, Stoffwechsel, Hormone,Zunge, DurchblutungUmwandlung von Fett und Kohlenhydrate inEnergie, Hormone, Nervensystem, Spannung-DarmFettstoffwechsel, Zentralnervensystem, Haut,HormonbildungKohlenhydratabbauDNS/RNS (Erbgut-Infos), Durchblutung,Eiweiss-Stoffwechsel, WachstumEiweiss, Blut, Psyche, Leber, Nerven«Alleskönner-Vitamin»: Stoffwechsel, Muskelabbau,Haut, Lippen, Schutz, Antioxidativ,Zahnfleisch, AlterKatalysator Eiweiss, Fett-/Kohlenhydrat-StoffwechselSuper-Katalysator, Zellenergie, ZellfunktionenFIT IN DEN WINTER PRAXIS31Natürliche versus synthetischeVitamineVitamine sind stets organische Verbindungen,die biologische Vorgänge immenschlichen und tierischen Organismusregulieren. Vitamine sind nicht direktEnergie liefernde Nährstoffe wie auchSpurenelemente und Mineralstoffe. DerKörper benötigt jedoch diese Gruppe unbedingtzur Erhaltung des Lebens und derLeistungsfähigkeit. Da es sich bei den Vitaminenum recht komplizierte organischeMoleküle handelt, kommen sie in der un-belebten Natur nicht vor. Sie müssen erstvon Pflanzen, Bakterien oder Tieren gebildetwerden, so dass der Mensch sie überdie Nahrung aufnehmen kann. Heute werdenjedoch viele synthetisch nachgebildeteVitamine angeboten, die der menschlicheKörper nicht oder nur in sehr begrenztemMass aufnehmen und verwerten kann. lQuelle: Newsletter Goloy GmbH, 8610 Uster,www.goloy33.com<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


VISZERALE OSTEOPATHIE PRAXIS32Viszerale OsteopathieFunktionelle Techniken in Theorie und PraxisViszerale Osteopathie behandelt eine der drei Kernstrukturendes Bindegewebes: die Faszien der inneren Organeim Bauch-, Becken- und Brustraum. Über die Wechselwirkungmit den bindegewebigen Faszien der Organe wird dieAktivität ihrer jeweiligen Funktionen reguliert und damitwerden gleichzeitig potenzielle Störfelder für die gesundeFunktion des Bewegungsapparats neutralisiert.◗ Dorothee BartzDumpfe RückenschmerzenBei Patienten, die unter dumpfenSchmerzen im unteren Rücken klagen,berücksichtigen wir in der viszeralen Osteopathieden Zustand des Sigmoids, alsoder S-förmigen Schlaufe des absteigendenDickdarms im linken Unterbauch zumRektum hin. Jede durchgemachte Entzündungverursacht Verklebungen in derbetroffenen Struktur und im umliegendenBereich. Es muss auch in Betracht gezogenwerden, dass der Körper «gewohnt» ist,aufsteigende Schmerzsignale als Schmerzendes Bewegungsapparats zu interpretieren,was auch seine Entsprechung in denso genannten Head‘schen Zonen hat. DieTätigkeit der Viszera ist meist still, alsovon unserem Bewusstsein kaum wahrnehmbar– wohingegen die Signale ausdem Bewegungsapparat permanent rückgemeldetwerden. Ein Organ wiederumz.B. die Blase ist durch Adhäsionen (bindegewebigeVerklebungen) nach rezidivierendenEntzündungen in seiner natürlichenBewegung eingeschränkt. Dadurchentsteht langsam ein veränderter faszialerZug, der sich negativ auf die Funktion desOrgans und schliesslich auf den zugehörigenparietalen Bereich – bei der Blase z.B.den lumbosakralen Übergang und auchauf das Sakrum auswirkt.SchultergelenkPatienten, die eine persistierendeSchultergelenkssymptomatik vorweisen,untersuchen und behandeln wir im gesamtenoberen Thoraxbereich. Die obereThoraxapertura steht eng mit dem Schultergürtelund dem Übergang von der HalszurBrustwirbelsäule in Verbindung und istsehr sensibel für Spannungsbelastungen.Eine Restriktion mit einer Bewegungseinschränkungkann durch die Fixierungder 1. Rippe, der Clavikula oder von Th1 kommen und dadurch den zugehörigenOrganbereich des mittleren Brustraums(Mediastinum) oder den Bronchialbereichbelasten, was einen somatoviszeralenReflex ergibt. Umgekehrt kann durch dieVerklebung eines Pleuraspalts nach einerLungenentzündung auch eine Belastungdes cervikothorakalen Übergangs und derZone zwischen Th 1-3 verursacht werden(viszerosomatischen Reflex).SchulterschmerzBei einseitigem Schulterschmerz undBewegungseinschränkung links beziehenwir in unsere Untersuchung und Behandlungden Magen mit ein sowie bei einseitigemSchmerz und Bewegungseinschränkungrechts die Leber und bei beidseitigemSchulterschmerz mit Bewegungseinschränkungbei Frauen den Uterus. Die Ursachenfür ein hartnäckiges Schulterproblem könnenvielgestaltig sein, was uns Therapeutennatürlich auch immer wieder herausfordertund neugierig macht.Die viszerale Osteopathie ist eineGanzheitstherapie, die sehr gut in andereTherapieformen integriert werden kannund eine wertvolle Ergänzung anderer Behandlungstechnikendarstellt.Aus dem PraxisalltagIm Weiteren möchte ich eine typischeosteopathische Behandlungssituation beschreiben.Es ist einfach eine Behandlungaus meinem Praxisalltag in der letzten Woche.In meiner langjährigen Lehrerfahrunghabe ich immer wieder gesehen, dass sichMasseure und Physiotherapeuten zum einenhäufig nur schwer vorstellen können,Galleinwiefern sich nun diese viszeralosteopathischeBehandlungsform (an Bauch,Brust und Becken) in ihr bisheriges Behandlungsspektrum(hauptsächlich amRücken und den Extremitäten) einbindenlässt. Der andere Grund ist der, dass einpraktisches Beispiel manchmal mehr vermitteltals zuviel trockene Theorie.Nach einem kurzen zögerlichen Klingelnöffne ich einer 53-jährigen Patientindie Tür.Ihre Erschöpfung ist leise. Kein Schnaufennach Treppensteigen, sondern eher dieverkörperte Kapitulation: Sie lässt sich inihre Hüftbänder hängen und es formt sichein tiefes Hohlkreuz mit einem gedrungenenEindruck auf Höhe des Zwerchfells.Oben lastet ein Joch aus verquollener Trapezmuskulatur– die HWS ist nach vorngekippt – der Kopf wirkt geduckt. Wennhier noch Kraft zu finden sein sollte, so istsie tief eingekapselt, wie ein stummer Protest.Zudem ist ihr Blick ein wenig müde,frustriert, traurig.In der Anamnese stellt sich heraus,dass sie eine Kollegin ist, fest angestellt ineiner Berliner Physiopraxis, in der sie im 20Min. Takt in einer Kabinensituation arbeitet.Sie beklagt, dort keine Möglichkeit zuwirklichem Kontakt mit den Patienten zufinden und zur Ausübung tiefergehenderBehandlungsmethoden. Kernbeschwerdesind ihre permanente Erschöpfung und einwie festgezurrter Schulterschmerz, rechtsbetont, der mittlerweile auch ihre Arbeitsbelastbarkeiteinschränkt. Ferner legt siemehr und mehr von ihrem Gewicht herzu, was sich auch in einem aufgeblähtenAbdomen spiegelt. Dabei ist sie eigentlichkeine adipöse Patientin. Auf Nachfragehin gibt sie an, gern zu tanzen, was sie<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


aber eigentlich gar nicht mehr mache. Vonihrem Bewegungsapparat her hat sie ansonstenkeine strukturellen Beschwerden,nur funktionelle, wie schwere Beine undKieferbeschwerden.In der Untersuchung imponiert mirihre Wirbelsäule, genauer gesagt die Zonezwischen T8 und T10, die in Extension undleichter Rechts-Seitneigung und Rechts-Rotation verankert erscheint. Während derparietalen (den Bewegungsapparat betreffenden)osteopathischen Anfangssequenzunserer Behandlung finde ich zunächstbei einem diagnostischen passiven Haltungsausgleichstraff angespannte Ischiokruralmuskulaturlinks betont mit einerschmerzhaften Verquellung um den pesanserinus herum sowie eine zuvor stummeSpannungszone in der rechten Lumbalzone.Diese beiden Spannungszonenlöse ich mit indirekten, also funktionellen,Techniken in sitzender Position der Patientin,um eine aussagekräftigere Situationim thorakalen Raum zu ermöglichen.So geschehen imponiert bei ihr, nachdemsie sich auf den Rücken gelegt hat,ein grosser C-förmiger Spannungsbogenrechts, der sich in ihrem Körper vomBeckenkamm bis zum Mastoid hinauferstreckt. Mit Muscle-Energy-Techniken– oder im manualtherapeutischenSprachgebrauch mit Post-IsometrischerRelaxation – gehe ich auf Anteile diesesSpannungsbogens ein, genauer gesagt, behandleich gezielt ihren rechten m. quadratuslumborum sowie ihre rechtsseitigenmm.scaleni, was sich auch unmittelbardaraufhin in einer ausgeglicheneren Lageauf dem Tisch manifestiert.Im Weiteren kann mit so genanntenÉcoute-Techniken eine recht präzise Diagnosedes Fokus oder Zentrums solch einesSpannungsbogens erkundet werden. Beiihr ist es rechts und zwar vor allem um dieTaille herum betont. Eine Hand lege ichunter das Sakrum und die andere sanft aufdas Brustbein. Somit wird der Spannungszuggespiegelt, der dann auch recht unmittelbarzu dem viszeralen Zentrum hinzieht,um das sich die anderen Spannungszügeherumorganisiert haben. Wir sprechenhier auch osteopathisch von Kompensationenum eine Läsion herum. Bei der Patientinwird dies unter dem rechten Rippenbogendeutlichbemerkbar, waszuvor schon den«gedrungenenEindruck unterdem Zwerchfell»machte: eineAnspannung inden verankerndenBändernder Leber zumZwerchfell hinund eine ArtKompression imrechten Oberbauch.Die Diagnose orientiert sich an den typischenZeichen einer Läsion resp. einerDysfunktion. Bei der Patientin taucht hierim rechten Oberbauch solch eine Dysfunktionauf, die nach hinten (dorsal), oben(cranial) und rechts (lateral) zieht. MeineKopfhand fasst dabei flächig die Hautüber dem knorpeligen Anteil des Thorax,schiebt sie hinunter und aufeinander zu,komprimiert zur Mitte hin über die Rippenhinweg, um so mit der anderen Hand (derFusshand) leichter und tiefer in den rechtenOberbauch eingelassen zu werden.Nach einiger Zeit spüre ich ein Nachlassender Spannung im rechten Oberbauch.Bei der weiteren Untersuchung machtdie Trapezius/Scaleni Zone an der oberenThoraxöffnung schon einen geschmeidigerenEindruck – eine so genannte viszerosomatischeLäsion ist neutraler geworden.Dies macht sich im Bewegungsapparatdurch Nachlassen der Schmerzen in derrechten Schulter, bemerkbar.Den Abschluss der Behandlung bildeteine craniosakralosteopathische Technikam Unterkiefer und dem rechten Schläfenknochen,dem Temporale. Nach einigenMinuten der Ruhe und des VersunkenseinsGrundNr. 8:kommt die Patientin wieder in Augenkontaktund sagt: «Ich glaube, es hat sich etwasin mir getan. Ich weiss nicht genauwas, aber es fühlt sich sehr gut an.» Späterbei der Besprechung der Behandlungsergebnissesagt sie mir noch: «Mein Kiefer– da steckt auch viel Wut drin…Wut undEnttäuschung!» Schön, dass sie es selbstentdeckt hat, was zuvor nur in ihrem Körperausdruckzu lesen war. Ich ergänze denSatz und sage: «In Ihrem Kiefer und in IhrerLeber.»lKURSE / TERMINEKursdaten viszerale Osteopathie:Do – Sa, 17. – 19. <strong>September</strong> <strong>2009</strong>:Unterbauch (VOUB)So – Di, 7. – 9. Februar 2010:Herz – Atmung (VOHA)Fr – So, 3. – 5. Dezember 2010:Urogenital (VOUG)Dozentin: Dorothee Bartz,PhysiotherapeutinAUTORINDorothee BartzKrankengymnastik-PraxisStrelitzer Str. 58DE-10115 BerlinTel. +49-30 44341667Hebung des Diaphragmasgute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!www.<strong>vdms</strong>.ch:l Sie erhalten Zugang in geschützten Mitgliederbereichl kostenlose Stellenbörsel kostenlose Therapeutenlistel kostenlose InsertionsmöglichkeitenVISZERALE OSTEOPATHIE PRAXIS33<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


UMFRAGE ZUM THEMA PRAXIS345 Fragen an med. Masseure/Therapeuten zum ThemaRed. Was kommt Ihnen zuerst in den Sinn,wenn Sie das Wort Füsse hören/lesen?● Erdung, Bezug zu unseren Wurzeln,barfuss gehen im Gras, Sand, Wasser● Viel Belastung● Sie tragen uns unser ganzes Leben lang!Welche Bedeutung haben die Füsse…a) …für Sie persönlich?● Sind sehr wichtig und wertvoll, da siemich den ganzen Tag über tragen.● Schöne Füsse und gepflegte Zehennägelgehören zu einer Therapeutin, dajeder Kunde/Patient während der Behandlungin Bauchlage die Füsse sieht.● Es ist für mich sehr wichtig, dass meineFüsse gepflegt sind und auch genügendEntspannungsmöglichkeiten erhalten.b) …bei Ihrer therapeutischen Arbeit?● Sie sind eine wunderbare Möglichkeit,zu den Patienten/Kunden Kontakt herzustellen,sie bei Therapiebeginn zu erden● Über die Reflexzonen der Füsse erspüren,wo Problemzonen sind.● Gezielte Behandlungsserien einleiten beientsprechenden Beschwerdebildern.● Wichtiger Bestandteil der Arbeit: Probleman den Wurzeln (Grund) beheben.GrundNr. 9:Wie wichtig ist bei Ihrer Arbeit auch dieBehandlung der Füsse Ihrer Patienten/Patientinnen?● Gehe üblicherweise bei jedem Patienten/Kundenkurz an die Füsse, um dieLeute energetisch auszugleichen, dasehr viele zu kopflastig sind. Zudemerkenne ich allfällige Störzonen imKörper und kann dann am entsprechendenOrt gezielt arbeiten.● Bei Babys und Kindern arbeite ich teilsnur über die Füsse mit Reflexzonentherapie.Die Füsse sind teils sehr wichtig,teils weniger wichtig. Es hängt davonab, mit welchem Beschwerdebild diePatienten zu mir kommen.Glauben Sie an den Zusammenhang vonLunge und Füsse? Haben Sie allenfalls persönlicheErfahrungen damit? Oder habenSie schon Beobachtungen gemacht?● Ja, obwohl dies keine Glaubensfrageist! Die entsprechenden Zonen undSegmente sind an den Füssen tast- undz.T. sichtbar. Oftmals sind Störzonenbereits im Voraus erkennbar, bevor Patient/Klientsich dessen bewusst ist.● Durch die Fussreflexzonen-Massage bingute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!<strong>vdms</strong> Mitgliedernähe:Sie sind uns wichtig, Ihre Meinung wird ernst genommen,Ihre Fragen kompetent beantwortet.ich mir sicher, dass ein Zusammenhangbesteht. Meine Erfahrungen darin sind,dass ich bei chronischem Husten oder einerErkältung positiv einwirken konnte.Welche Tipps zum Thema Füsse könnenSie Ihren Berufskollegen geben und welcheTipps haben Sie für jeder Mann/jede Frau?● Den Füssen die nötige Achtsamkeitschenken.● Geeignetes und gutes Schuhwerk tragenund auch wechseln.● Keine zu hohen Absätze.● Füsse regelmässig pflegen und Beineam Abend entlasten nach dem vielenStehen (gilt auch für alle weiteren Personenmit stehenden Berufen).● Ansonsten Fussbäder, die entspannendund Schlaf fördernd wirken können.● Taulaufen ist eine wunderbare Kreislaufanregende Morgenbegrüssung fürdie Füsse.● Zur Erdung ganz bewusst den Bodenunter den Füssen spüren, was zusehendswichtiger wird bei der extremenKopflastigkeit der Menschen.● Am Wichtigsten ist, dass ich meinemUmfeld hin und wieder bewusst mache,wie wichtig unsere Füsse sind, denn sietragen uns durch das ganze Leben.Die Redaktion dankt Andrea Lanfranconi und HeidiKirchhofer für die spannenden Rückmeldungen. Dadas REFLEXE auch durch Ihre Praxisbeiträge lebt,bedauern wir, dass nicht mehr LeserInnen jeweilsan unseren Themen-Beteiligungs-Aufrufen mitmachenund die Gelegenheit nutzen, mit Erfahrungenund Tipps aufzuwarten. Verena Biedermann lINSERATEAus- und Weiterbildung in Massage,Fussreflezonenmassage undNaturheilkunde.vom Tageskurs für den Hausgebrauch, bis zumDiplomabschluss als BerufseinstiegFilialen in Thun, Aarau und Rapperswilsowie acht Standorte in der DeutschschweizZentrum Bodyfeet, 24 22 Jahre Erfahrung die verpflichtet.www.bodyfeet.chAarestrasse 303600 Thun033 225 44 22Bahnhofstrasse 945000 Aarau062 823 83 83Tiefenaustrasse 28640 Rapperswil055 210 36 56<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>


Neue Kurse im 4. Quartal <strong>2009</strong>■ Grundkurse Teil 1/1 und 1/2, Fr - Sa, 16 - 17. Oktober u. 11. - 12. Dezember 09Mobilisierende Weichteiltechniken nach Dr. TerrierFunktionelle Probleme bei HWS u. oberen ExtremitätenMobilisierende Weichteiltechniken nachDr. Terrier ist eine Behandlungsmethodezur Behebung von Funktionsstörungen imBereich der Wirbelsäule, der Extremitätenund Gelenke. Im Zentrum der Behandlungvon den Funktionsstörungen, stehtdas Gelenk mit seinem Weichteilmantelund das neurale Kontroll- und Steuerungssystem,welche eine geschlosseneFunktionseinheit bilden.“Am bewegten Körperteil“ werdenunter Berücksichtigung der BiomechanikVeränderungen im Bereich des Kapsel-Bandapparates und der Skelettmuskulaturbehandelt. In der Skelettmuskulatur bildensich nebst Veränderungen in den kontraktilenElementen auch gerne bindegewebigeVerkürzungen und Adhäsionen, welchesich durch eine kleinflächige Druckmassage,eine Kombination von Druck, Zug,Dehnung und Kompression, optimal beeinflussenlassen. Diese Kombination vonMassagehandgriffen und passiven Bewegungender Gelenke beschreibt Terrier als«Manöver». Für jede Gelenkregion und fürjeden Wirbelsäulenabschnitt besteht einumfangreiches Behandlungs-, resp. «Manöverprogramm».Für die Behandlung von Myotendinosenund Verspannungen in Muskelbäuchenwird das «Manöverprogramm» ergänztdurch die von der norwegischen Schulevon Olaf Evjenth entwickelte Funktionsmassage.Dabei wird während gleichzeitigerDehnung der Muskel oder die Sehnemittels Druck behandelt.Sowohl akute als auch chronischeProbleme am Bewegungsapparat sind Indikationfür die «Mobilisierende Weichteiltechnik».Einige Beispiele im Bereich derSchulterregion: Überbelastungsproblemewie bei der «Werferschulter“, postoperativefunktionelle Probleme nach Rekonstruktionder Rotatorenmanchette sowie der «frozenshoulder».Im Kampf gegen den Schmerz gewinnenspezifische Massagetechniken zusehendswieder an Wichtigkeit innerhalb desphysiotherapeutischen Behandlungskonzepts.Sowohl als alleinige Therapiemethodewie auch als notwendiger Bestandteilneuer therapeutischer Strategien zeigt sich,dass man auf die verschiedenen Massagetechnikenkeineswegs verzichten kann.Gerade die «Mobilisierende Weichteiltechnikennach Dr. Terrier» stellen eine derbewährtesten, komplexesten und logischstenTechniken dar. Diese Behandlungsmethodeist ein sehr effektives Instrument imBehandlungsmanagement von funktionellenProblemen. In vielen Fällen sind siesogar die einzige Möglichkeit gezielt zuintervenieren. Diese Behandlungsmethodeergänzt optimal die manuelle Therapieund lässt sich hervorragend kombinierenmit anderen Behandlungstechniken wiedie manuelle Triggerpunkt-Therapie, neuromuskuläreTechniken und vieles mehr. lDozent: René van de Velde, Instruktorfür Manipulativmassage nachDr. Terrier, Lehrer Manuelle Med.,PT / MT / Ausbildungsleiter IAPTERMINE 2010Mobilisierende Weichteiltechnikennach Dr. Terrier (Grundkurs):Teil 2/1: Fr – Sa, 12. – 13. Februar 20102/2: Fr – Sa, 18. – 19. Juni 2010Teil 3: Fr – Sa, 5. – 6. November 2010Dozent: René van de Velde; Hinweis: JederKursteil kann einzeln gebucht werden undbildet in sich eine geschlossene Einheit.WEITERBILDUNG <strong>2009</strong> VERBAND35Weitere Kursesind unterwww.<strong>vdms</strong>.ch› Weiterbildungabrufbar.■ Montag – Dienstag, 2. – 3. November <strong>2009</strong>Ohr-Reflexzonen-Kontrolle (ORK)nach Radloff in der MassageDie Akupunktur Massage nach Radloff(ESB/APM/ORK) arbeitet mit einem einfachzu erlernenden und vielseitig verwendbarenBefunderhebungsinstrument,welches differenziert westliche und östlichetherapeutische Ansätze unterstützt.Die Ohr-Reflexzonen Kontrolle nachRadloff (ORK) bietet eine einfache Möglichkeitder energetischen Befunderhebung. Sieberuht darauf, dass der menschliche Körperauf der Ohrmuschel Reflexzonen aufweist.Diese korrespondierenden Körperzonen gebenAuskunft über den energetischen Zustandder entsprechenden Körperzonen.So können Verursacher verschiedensterBeschwerden eruiert werden. Daraus lassensich die zu treffenden Massnahmen,der Massagereiz, die Mobilisation, dieWärme- oder Kälteanwendung, etc. sowohllokal wie auch in ihrer Intensität genau bestimmen.Im Kurs werden die Techniken der Befunderhebungerlernt und die Wirkungskontrolleangewendet. Dadurch ergebensich für manuelle Therapien verschiedensterHerkunft erweiterte Möglichkeiten derBehandlung sowie der Überprüfung derWirkung der getätigten Interventionen. lDozent: Peter Jeker, AusbildungsleitungLehrinstitut Radloff, APM Therapeut<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


WEITERBILDUNG <strong>2009</strong> VERBAND36Einladung zur Informationsveranstaltung:Berufspolitik, <strong>vdms</strong>, Aarau■ Mittwoch, 30. <strong>September</strong> <strong>2009</strong>ab 18.45 Uhr Willkommens-Trunk19.15 Uhr Begrüssung durch den Präsidenten Jo Marty19.30 Uhr Aktuelle Infos zum Beruf „Med. Masseurin mit eidgenössischemFachausweis mit Paola Giannini Sidler, Vorstand DachorganisationMed. Masseur20.00 Uhr Aktuelle Infos zu den Berufen „Komplementärtherapeut“ und„Alternativmediziner“ mit Ruedi Happle, Bildungsarchitekt20.30 Uhr <strong>vdms</strong> – ein Berufsverband für Ihre Anliegen20.45 Uhr Austausch beim ApéroWillkommen!Anmeldung■ Einführungskurs, 1. und 2. Tag: Freitag, 6. und 13. November <strong>2009</strong>Bio-KybernetikDie Infoveranstaltung ist für alle Interessierten kostenlos.Nichtmitglieder sind ebenfalls herzlich willkommen.Wir freuen uns über Ihre Teilnahme.Bitte bis 27.9.09 anmelden unter:www.<strong>vdms</strong>.ch oder Tel. 062 823 02 70Weshalb, warum...l …führen praktisch die meisten schulmedizinischenBehandlungen nicht zueiner Heilung?l …nehmen gewisse Krankheiten wieKrebs, Allergien, Infektionen bei Kindern,ADS, Burnout-Syndrom, etc. stetig undin überdurchschnittlichem Masse zu?l …lassen sich mehr als 50% der Ehennach einer gewissen Zeit scheiden?l …haben dogmatische Religionen wieChristentum, Islam, Judentum gegenüberden östlichen Religionen keineZukunftschancen?l …konnte man schon vor sieben Jahrenvoraussagen, dass Globalisierungim Banken- und Wirtschaftswesen inden Ruin führen wird?l …geht die globale Klimaerwärmung nunplötzlich viel rascher als angenommen?l …kann unser Krankenkassen- undGesundheitssystem nicht mehr gerettetwerden?l Weshalb, weshalb, warum...?Wir stehen heute an einer Schwelle,wo die meisten der sich uns stellendenProbleme auf dieser Welt (sowohl gesundheitlicherwie auch gesellschaftlicher Art)mit dem herkömmlichen linearen Denkennicht mehr verstehbar, geschweige dennnoch lösbar sind.Jeder von uns hat es schon erlebt, dasser in seinem Leben mehrfach in die glei-■ Freitag – Samstag, 20. – 21. November <strong>2009</strong>Trainingslehre/SportphysiologieWeshalb ist es wichtig, nicht nur verschiedeneTrainingsmethoden zu kennen, sondividuell.Sie muss auf den Trainingsstand,Die Gestaltung des Trainings ist sehr indernauch zu verstehen, was dabei im die Leistungsfähigkeit und BefindlichkeitKörper vor sich geht?der Person, deren Ziele und verfügbarenEs gibt unzählige Trainingsmethoden, Zeit abgestimmt werden. Voraussetzung,Trainingsphilosophien oder gar Standard- um dies beurteilen zu können, ist das Ver-Trainingspläne. Die meisten davon sindrichtig und haben durchaus ihre Berechtigung.Voraussetzung ist, dass sie in derrichtigen Dosierung und zum richtigenZeitpunkt angewandt werden. Falsch angewandtkönnen sie jedoch zu Stagnation,Rückschritt oder gar zu Überlastungsverletzungenund Übertraining führen.chen Fehlerfallen getappt ist, an Problemengescheitert oder fast verzweifelt ist undschlussendlich viel Energie sinnlos verlorenund viel Frust dabei gewonnen hat.Das kybernetische Verstehen der Lebensgesetze,deren Regelkreisläufe undderen Absolutheiten, die oft unumstösslichund deshalb nur zu akzeptieren sind,kann zu einem viel einfacheren, leichteren,stressfreieren und klareren Leben führen,bei dem viel mehr Möglichkeiten für Gesundheitund Lebendigkeit entstehen. Diesist schlussendlich das Wesentliche in jedemzwischenmenschlichen und damit auch therapeutischenTun, dass man erkennt, wo dieFehlfunktionen und -verhalten sind, wie undweshalb sie entstehen konnten und welchesdie Potentiale sind, um erstere zu ändern.Im Kurs wird in komprimierter Formdas Rüstzeug aus der Quantenphysik, derChaostheorie und der Kybernetik in allgemeinverständlicherArt, anschaulich undan Beispielen vermittelt, so dass es nachden zwei Kurstagen für die Teilnehmermöglich sein sollte, die Aufgaben, die sichihm in seinem Leben, seiner Tätigkeit oderin seiner Entwicklung stellen, wenigstenstheoretisch, anders anzuschauen und vielleichtauch anzugehen.Es werden keine spezifischen Vorkenntnissein Quantenphysik, Chaostheorieoder Kybernetik verlangt. Ein grundlegendesVerständnis des menschlichen Körpersund dessen Funktionen wären jedoch sehrempfehlenswert.lDozent: Dr. med. Jürg Hess, Facharzt fürAllgemeinmedizin FMH und Komplementärmedizinständnis für die Auswirkungen der verschiedenenTrainingsbelastungen auf dieOrgansysteme, die Stoffwechselsituationensowie die Regenerations- und Anpassungsprozesse.Der Kurs vermittelt interessante Einblickein die Sportphysiologie. Durch diese Kenntnisseerklären sich einige Trainingsgrundlagenund -philosophien von selbst. Es lassensich aber auch unsinnige oder unangepassteTrainingsmethoden erkennen und beurteilen.Lernen Sie, die Trainingsgestaltungnach dem Verständnis der Sportphysiologiezu beurteilen und basieren Sie nicht nur aufgängigen Praktiken und Philosophien. lDozent: Angelo Nicoletti, med. Masseur FA<strong>Reflexe</strong> Juni <strong>2009</strong>


Verbands-Kurznachrichten● Neu im Vorstand OdA MMPaola Giannini Sidler wurde an der Delegiertenversammlungder OdA MM am 9.Juni einstimmig in den Vorstand gewählt.Wir gratulieren ihr zu dieser Wahl undwünschen ihr viel Freude bei den anstehendenAufgaben. Wir sind überzeugt, dass sieihre grossen Fachkenntnisse in die laufendenArbeiten einfliessen lassen kann. l● Prüfungsordnung durch BBT genehmigtDie OdA MM informierte, dass die Prüfungsordnungzur Berufsprüfung der MedizinischenMasseure durch die Direktiondes Bundesamtes für Berufsbildung undTechnologie (BBT), Frau Dr. Renold, am19. Juni genehmigt und unterschriebenwurde. Beachten Sie dazu die Informationsveranstaltungvom 30. <strong>September</strong>. Gerneladen wir Sie dazu ein – Sie erfahrenmehr zum Thema Prüfungsordnung. lWeiterbildungs-2010 ist da!!Die neuebroschüreErneut erwarten Sie – schon fast wie gewohnt– viele spannende, hoch aktuelleund natürlich neue Kurse! Hier seien nureinige Leckerbissen genannt:Einführung in die Gemmotherapievom 3. Mai 2010In Frankreich, Belgien, Tschechienusw. fest etabliert und bei uns – zu unrecht– noch wenig bekannt: Die Behandlungmit den Stammzellen frischer Pflanzen.Die Knospenmazerate der Gemmotherapie.Die Knospe enthält das lebendigsteund dynamischte der Pflanze. In der wissenschaftlichbestens erforschten Wirkungder Knospenmittel finden sich zahlloseBeispiele, die jedem Therapeuten/jederTherapeutin und Laien grosse Hilfe, insbesonderefür alle IndikationeneinerDrainage,bieten.● KantoneDie 4. <strong>Ausgabe</strong> der Informationsblätterüber die Kantone liegt vor. Die Blätter sinderweitert worden mit Angaben zu Rechtenund Pflichten der medizinischen Masseuresowie über die Bedingungen für die Anstellungvon Praktikanten, Fachpersonenoder für die Eröffnung von Zweigpraxen.Die Informationen sind für Mitgliederkostenlos (geschützter Internet-Bereich).Nichtmitglieder können für Fr. 20.00 proKanton einzelne Blätter im <strong>vdms</strong> Sekretariat(062-823 02 70) anfordern. l● Zusammenarbeit mit anderenVerbändenIm Januar <strong>2009</strong> hat der <strong>vdms</strong> folgendeMasseur-Verbände SVMM, ZVMN, SVBMund FSM eingeladen. Es wurde eine gemeinsameStrategie im Bereich der Kantonefestgelegt und entschieden, in Zukunft dieStellungnahmen an die Kantone gemein-Kopf- und Gesichtsschmerzvom 28. Mai 2010Kopf- und Gesichtsschmerz ist ein häufiggenanntes Symptom unserer Patienten.An diesem Tag lernen die TeilnehmerInnendie Charakteristika der verschiedenenKopfschmerzarten kennen. Es werden dieMöglichkeiten und Grenzen der manuellenKopfschmerzbehandlung besprochen,gezeigt und geübt.Geopathologie – Therapieresistenzdurch Standortbelastungenvom 21. August 2010Wenn die Ursachen von Krankheitennicht herausgefunden werden könnenund auch verschiedenste Therapien nichtsoder nur wenig nützen, kann dies an einemgestörten Schlaf- oder Arbeitsplatzliegen. Der Schlaf resp. die Regenerationkann durch technische oder geopathische(natürliche) Störungen beeinflusst werden.Als TECHNISCHE STÖRUNG gilt imVolksmund der Elektrosmog. Damit sindnieder- und hochfrequente Felder wie Magnet-,Elektrofelder, Mobilfunkantennen,schnurlose Digitaltelefone, Wireless, etc.gemeint. Als GEOPATHISCHE STÖRUN-GEN gelten Wasseradern, Verwerfungensam abzufassen. Die erste gemeinsameStellungnahme an den Kanton Zug wurdevon fast allen Verbänden verabschiedetund im Mai <strong>2009</strong> bereits abgeschickt. InZukunft soll auch die OdA MM vermehrtin den Prozess eingebunden werden. l● SVMM und <strong>vdms</strong> gehen ab 1. Juli<strong>2009</strong> gemeinsamen WegNach verschiedenen Gesprächen mitVertretern des SVMM und <strong>vdms</strong> sind wirüberzeugt, dass im Zusammengehen derbeiden Berufsverbände die Ressourcengebündelt werden können. Damit könnenwir ein Zeichen setzen für das seit Jahrenallseits geäusserte Anliegen nach echt verankerterZusammenarbeit der Verbände.Sie sind noch kein SVMM oder <strong>vdms</strong>Mitglied? Lernen Sie uns an der Informationsveranstaltungvon Mittwoch, 30. <strong>September</strong><strong>2009</strong> in Aarau persönlich kennen.l(Gesteinsbrüche), Risse, Gitternetze (z.B.Hartmann, Curry, Benker), etc. Diese werdendurch einen Rutengänger gemutet.Sind Störungen vorhanden, brauchen wirEnergie (Kraft) zum Ausgleichen. DieseKraft fehlt uns beim Heilungsprozess derKrankheit.Somato-Emotio-Mentale Integrationvom 25. <strong>September</strong> 2010 und 6.November 2010Der «innere Lifestyle» eines Menschen– seine Gedanken- und Gefühlsmuster –bestimmen sein Leben und seine Gesundheitviel mehr, als wir meinen. Das SEMI-Konzept führt durch einen lebendigen undbewussten Gesundheitsförderungsprozess.Die einzelnen Elemente lassen sich praktischin alle Therapieformen integrierenoder als wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfean Patientinnen und Patienten weitervermitteln.Bedarfsorientierte Ernährung (BoE)vom 19. Oktober 2010Heilen mit natürlichen Lebensmittelnwar schon immer Teil der Naturheilkunde.Mit der BoE greifen wir hilfreiche Volksweisheitenwieder neu auf und verbindensie mit Erkenntnissen aus der Naturwissenschaft.Denn, gesund ist das, was geradebenötigt wird und das sind nicht in jedemFall vorwiegend Früchte und Gemüse. ➜<strong>vdms</strong> INFOS + WB-2010 VERBAND37<strong>September</strong> <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>


RÜCKBLICK KURSE VERBAND38➜ Jedoch auch Bewährtes und Neues fehlenwiederum nicht. So stehen auf demProgramm:● Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn-Breuss● Viszerale Osteopathie: Herz – Atmung● Mobilisierende Weichteiltechnik● Grundkurs Myofascial Release● Ortho-Bionomy für die Lenden-/Beckenregion● Grundkurs Reflektorische Atemtherapie(RAT®) nach Schmitt-Brüne● Grundkurs Integrative CraniosacralTherapie● TCM Schröpfen und Moxibustion● Intensivkurs Dynamische Wirbelsäulentherapienach Popp (DWP)● Viszerale Osteopathie – Urogentital(VOUG), etc.Dies nur ein ganz kleiner Vorgeschmackauf das grosse Kursangebot. Ein herzlichesDankeschön geht an Heidi Kirchhofer fürein spannendes Programm im 2010. lTouch for Health, Grundkurs t■ Kursbericht 4./5. Mai <strong>2009</strong>Mit etwas gemischten Gefühlen kam ichzum Kurs TfH1, um über den «Hokus-Pokus» vom «Hand auflegen» mehr zuerfahren. Wie war ich dann angenehmüberrascht eine fundierte, lang bewährteBehandlungsmethode kennen zu lernen.Eindrückliche Vorzeige-Übungen, dozierteErfolgsresultate und dann auchnoch die Selbsterfahrung waren Grundgenug, mich intensiver mit TfH zu befassen.Erstaunlich mit welchem geringenAufwand so zahlreiche schwere Schmerzenangegangen werden können. Trotzdemich vorerst nur die Einführung TfH1besucht habe, kann ich bereits schon mitden Muskeltests, diversen Stärkungsmöglichkeitenund die Energie ausgleichendenMassnahmen in der Praxis schon einigeserreichen. Aus diesem Grund kann ichallen med. Masseuren diesen Kurs bestensempfehlen. In Anbetracht, dass wirja alle nicht jünger und kräftiger werden,ist es besonders reizvoll, solche Therapienkennen zu lernen. Diese kann man anwenden,ohne dass uns der ganze «Saft» aus denKnochen gezogen wird. Susanne BrunnerDer Kurs löste bereits einige Veränderungenin meiner täglichen Arbeit aus undwar sehr gut. Speziell zu erwähnen ist dieruhige und sachlich fundierte Vermittlungder doch für einen med. Masseur nichtalltäglichen Kursmaterie. In meine Arbeitlasse ich die Ausbalancierung sowie dieArbeit über die neurolympathischen undvaskulären Punkte mit einfliessen. DerKurs bietet klar eine neue Perspektive undlöste bei mir einige Aha-Erlebnisse, insbesonderedurch die Anwendung des Muskeltests,aus. Jürg MastlNÄCHSTE KURSETouch for Health1: 22. - 23. März 2010Touch for Health2: 15. - 16. Nov. 2010■ Kursbericht 16. Mai <strong>2009</strong>MentaltrainingFür mich war der Kurs sehr aufschlussreichund zwar besonders interessantwaren die möglichen Techniken und Methoden,die wir kennen gelernt hatten inBezug auf die verschiedenen Bewusstseinsebenen(Tages-, Unter- und Überbewusstsein).Eindrücklich war auch, dass unsereGedanken so viel «Macht» haben, d.h. dasswir uns oft selbst zu enge Grenzen setzenund somit unser Ziel nicht erreichen. Diepraktischen Übungen haben mich sehr angesprochenund es freute mich, diese innertkürzester Zeit umsetzen zu können.Wir haben gelernt, wie man seine persönlichenZiele setzt und exakt formuliert.Dies ermöglichte mir das Thema Mentaltrainingbereits in die Praxis umzusetzen.Es war erstaunlich wie «einfach» (Ursacheund Wirkung) ist, d.h. man muss natürlichfleissig üben, aber die diversen Tipps,die wir von Daniel Krenn erhalten haben,waren wirklich toll. Ich kann diesen Kursempfehlen, da diverse Möglichkeiten gegebensind das Gelernte umzusetzen, seies im Privaten oder bei der Arbeit mit undam Patienten. Bei der täglichen Arbeit alsmed. Masseurin werden wir ja auch oftüber die Kommunikationsebene gefordert.Wir haben nützliche Techniken undgute Gründe für Sie, die Mitgliedschaft10 noch heute zu beantragen!Tipps erhalten, wie man über die Kommunikation,zusammen mit dem Patienten,die Festlegung des Therapie-Ziels (z.B.Schmerzreduktion, Beweglichkeit etc.)effizienter ausarbeiten kann und somitdas gesetzte Ziel direkter und schnellererreicht. Zum Abschluss möchte ich nocherwähnen, dass Daniel Krenn diesen Kurswirklich toll vermittelt hat. Ich habe in nureinem Tag sehr viel dazu gelernt und binnun fleissig am Üben. Christa StöckliMentaltraining war für mich kein neuesThema. Daniel Krenn hat mich aberwieder motiviert, mehr damit zu arbeiten.Es besser und häufiger zu nutzen undauch meinen Patienten wieder mehr Mutzu machen. Solche Kurse geben mir einfachwieder Kraft und Energie positiv aufmeine Arbeit (mein Leben) zuzugehen.Maya Strimer lGrundNr. 10:Das BeitrittsformularfindenSie unterwww.<strong>vdms</strong>.chWir freuen unsauf Sie!<strong>vdms</strong> bietet attraktive Mitgliederkonditonen:gültig ab 1.1.2010:Med. Masseur/in FA: Fr. 290.00 inkl. Jahresabo <strong>Reflexe</strong>A-Mitglieder: Fr. 250.00 inkl. Jahresabo <strong>Reflexe</strong>(A = Therapeutinnen und Therapeuten mit Ausbildung/en in ein- odermehreren anerkannten Therapiemethoden)Gönner: Fr. 100.00 (ohne Vergünstigung im WB-Programm)Eintrittsgebühren: entfallen bereits ab 1. Oktober <strong>2009</strong>NÄCHSTE KURSEMentaltrainings-Kurse 2010:Samstag, 17. April 2010: BasiskursSamstag, 19. Juni 2010: VertiefungskursSamstag, 16. Oktober 2010: BasiskursHerzlichen Dank an alle für die Bereitschaft,Rückmeldungen zu besuchten Kursenzu geben. Ihre Heidi Kirchhofer<strong>Reflexe</strong> Juni <strong>2009</strong>


Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> ’09■ 24. <strong>September</strong>Narbenpflege- und Narbenentstörung■ 28. - 29. <strong>September</strong>Souverän referieren – sicheres Auftretenin jeder Lage■ 2. - 3. OktoberTriggerpunkt-Therapie (TP), Teil 5■ 5. OktoberBiomechanik und Behandlung derSchulter■ 9. - 10. OktoberEmotional Freedom Techniques (EFT)für Fortgeschrittene■ 10. - 11. OktoberAyurvedische Ganzkörpermassage■ 12. - 13. OktoberPhysio-Tape (Aufbaukurs)■ 15. OktoberBiomechanik und Behandlung derSchulter (Vertiefungstag)■ 16. - 17. OktoberMobilisierende Weichteiltechnik(Grundkurs Teil 1/1)■ 19. OktoberBiomechanik und Behandlung ISG■ 22. OktoberBiomechanik und Behandlung ISG(Vertiefungstag)■ 24. OktoberCPR-Repetitionskurs■ 26. - 29. OktoberReflektorische Atemtherapie (RAT ® )nach Schmitt-Brüne■ 30. - 31. OktoberWirbelsäulentherapie nach Dorn undBreuss Massage (Grundkurs)■ 31. OktoberRöntgenbilder (Aufbaukurs)■ 2. - 3. NovemberOhr-Reflexzonen-Kontrolle (ORK)nach Radloff■ 4. NovemberFarb-Akupunktur bei Narbenstörfeldern■ 6. - 9. NovemberIntegrative Craniosacraltherapie(Aufbaukurs 1A)■ 6. NovemberBio-Kybernetik: 1. TagJuni <strong>2009</strong> <strong>Reflexe</strong>■ 9. NovemberFarben beeinflussen unser Leben...■ 10. NovemberRehatrain (Vertiefungstag)■ 13. NovemberBio-Kybernetik: 2. Tag■ 14. NovemberDysfunktionen des zervikothorakalenÜbergangs■ 16. NovemberHWS Beschleunigungstrauma■ 20. - 21. NovemberTrainingslehre / Sportphysiologie■ 23. - 24. NovemberBehandlung des SchultergürtelsOrtho-Bionomy (Zusatzkurs)■ 27. - 28. NovemberReflexzonen-Therapie: «Mit den Füssenvon 0 auf 100»■ 29. - 30. NovemberMammakarzinomWeitere Kurse unterwww.<strong>vdms</strong>.ch■ 4. - 6. DezemberMyofascial Release (Grundkurs)■ 11. - 12. DezemberMobilisierende Weichteiltechnik(Grundkurs Teil 1/2)WICHTIGE INFOSAnmeldeschluss für sämtliche Kurse:4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungenwerden nach Anmeldeeingang berücksichtigt.Die Detailbeschreibung ist für Sie in derWeiterbildungsbroschüre <strong>2009</strong> und in der<strong>vdms</strong>-Website www.<strong>vdms</strong>.ch ersichtlich.Ich wünsche: Kostenlose Probenummer <strong>Reflexe</strong> Jahres-Abo <strong>Reflexe</strong> (Fr. 50.–)Fort- und Weiterbildungsbroschüre <strong>2009</strong> 2010; Anzahl Expl. __Ich bin: Med. Masseur FA PhysiotherapeutAndere, nämlich _________________________________________________Mitglied von _____________________________________________________Ich wünsche die InsertionsbedingungenZusatzkurseWir können Ihnen folgende Zusatzdatenmit Topreferenten anbieten:■ Mo, 5. Oktober <strong>2009</strong>Biomechanik und Behandlung Schultermit Caius Schmid■ Sa – So, 10. – 11. Oktober <strong>2009</strong>Ayurvedische Ganzkörpermassagemit Jinendra Furrer■ Do, 15. Oktober <strong>2009</strong>Refresher Biomechanik Schultermit Caius Schmid■ Mo, 19. Oktober <strong>2009</strong>Biomechanik und Behandlung ISGmit Caius Schmid■ Do, 22. Oktober <strong>2009</strong>Refresher Biomechanik ISGmit Caius Schmid■ Sa, 31. Oktober <strong>2009</strong>Röntengenbilder-Aufbaukursmit Dr. Mauro Bino■ Mi, 4. November <strong>2009</strong>Farbakupunktur bei Narbenstörfeldernmit Rolf Henggi■ Mo, 9. November <strong>2009</strong>Farben beeinflussen unser Lebenmit Marianne von Weissenfluh■ Di, 10. November <strong>2009</strong>Rehatrain Vertiefungstag (Teil 1 bis 3)mit Caius Schmid■ Sa, 14. November <strong>2009</strong>Dysfunktion des zervikothorakalenÜbergangs mit Birgitt Wilhelm■ So – Mo, 29. – 30. November <strong>2009</strong>Mammakarzinom mit Peter VolkIch bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Unterlagen:Firma: _____________________________ Name, Vorname: _______________________________Strasse: ____________________________ PLZ, Ort: ______________________________________Telefon: ____________________________ Fax: ___________________________________________E-Mail: ____________________________________________________________________________Ort, Datum: __________________________________ Unterschrift: __________________________Einsenden an: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau; Faxen an: 062 823 06 22AGENDA <strong>2009</strong> VERBAND39✁TALON


Vielseitig einsetzbarTherapie |Das Gehen und Laufen auf dem kyBounder reduziert die Schläge auf die Gelenke,dehnt und kräftigt gleichzeitig die tief liegenden Muskeln. Die Koordination wirdverbessert und die Durchblutung gefördert.Rehabilitation |Mit gezielten Übungen auf dem kyBounder können sensomotorische und koordinativeFähigkeiten geschult, die Muskulatur des Haltungsapparates gestärkt sowie dieaktiven regenerativen Prozesse in verletzten Regionen positiv angeregt werden.Spitzensport |Hockeyvereine und Spitzenfussballklubs wie z.B. der HC Davos oder die BSC YoungBoys Bern setzten kybun im täglichen Training ein. Pierre Gutknecht, Konditionstrainerbeim HCD, bewertet den kyBounder als ideale Ergänzung im propriozeptivenBereich.Am Arbeitsplatz, zu Hause beim Bügeln, in der Küche, im Bad … |Der kyBounder wird die sitzenden und stehenden Arbeitsplätze revolutioneren.Empfehlen Sie den kyBounder auch Ihren Patienten und helfen sie so, die durchBewegungsmangel verursachten Gesundheitsprobleme zu vermeiden.Wenn Sie Interesse an kybun haben und diese innovativen Produkte auch im Wiederverkauf führen möchten, kontaktieren Sie unsunter T 034 420 08 38 oder senden Sie ein Mail an info@simonkeller.ch.Simon Keller AG | Lyssachstrasse 83 | 3400 Burgdorf | T 034 420 08 00 | F 034 420 08 01 | info@simonkeller.ch | www.simonkeller.chFiliale Ost | Simon Keller AG | Im Schörli 3 | 8600 Dübendorf | T 044 420 08 00 | F 044 420 08 01 | duebendorf@simonkeller.chFiliale West | Simon Keller SA | Rte de la Chocolatière 26 | 1026 Echandens | T 021 702 40 00 | F 021 702 40 31 | vente@simonkeller.ch

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