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Reflexe Ausgabe September 2009 - vdms

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DIABETES THEMADiabetes mellitus und FüsseDer Diabetes mellitus ( Zuckerharnruhroder Zuckerkrankheit ) gehörtzu den ältesten bekannten Stoffwechselerkrankungenüberhauptund bedeutet übersetzt soviel wiehonigsüsser Durchfluss.◗ Henryk SpitznerDie orthopädietechnische Versorgung desin 34% der Fälle zu einer arteriellen Ver-gesichert. Teils werden Kapillarerweite-diabetischen Fusses (diabetisches Fuss-schlusskrankheit führen. Histologische Un-rungen und teils Kapillareinengungen be-syndrom) gehört mit Sicherheit zu dentersuchungen haben ergeben, dass bei denschrieben, diese Veränderungen greifengrösseren Herausforderungen des Ortho-diabetischen Verschlussarteriopathien dieauch auf die Arteriolen und die Venolen12pädie-Schuhmachers. Eine wesentlicheVoraussetzung für eine fachgerechte Ver-Grundsubstanz der Gefässinnenhaut vermehrtmit Mukopolysacchariden beladenüber. Neben den Augen und Nieren sindinsbesondere die Füsse vermehrt von die-sorgung ist ein gutes interdisziplinäresist, also mit einem Bestandteil des Zucker-sen Gefässveränderungen betroffen. Cha-Zusammenarbeiten zwischen den behan-stoffwechsels. Typische klinische Befunderakteristisch ist für die Mikroangiopathiedelnden Ärzten wie z.B. Diabetologen,für eine diabetische Gefässerkrankung dereine so genannte fleckige Gangrän mitChirurgen, Orthopäden und den Fusspfle-Füsse sind Ruheschmerz mit kalten Füssen,Rötung der Haut und erhöhter Hauttem-gern, Krankenschwestern und Pflegeper-vermehrte Rötung beim Herabhängen derperatur. Die Fusspulse bleiben dabei tast-sonal.Beine und Abblassen beim Anheben, ver-bar, durch die Gefässschäden entwickelnBetroffene mit geschädigtenFüssenBetroffene suchen nach Informationenminderte bis fehlende Fusspulse, atrophischeHautveränderungen bis hin zur Ulzeration,vermehrte Neigung zu Infekten undschliesslich die Gangrän.sich Ödeme, und mit zunehmender Ausprägungwird das Krankheitsbild schmerzhaft.Die fleckige Gangrän rechtfertigtnoch keine Beinamputation. Die Therapieund Fachkräften. Als Orthopädieschuhmachermeistermöchte ich einen kleinen Einblickin meine Arbeit geben. Dabei werdeDiabetische HyperkeratoseBei Diabetikern sieht man an den Fü-muss auf die Grundkrankheit ausgerichtetsein d.h. auf die optimale Einstellung derdiabetischen Stoffwechsellage.ich versuchen, die fallabhängigen orthopädischenHilfsmittelausführungen beider Versorgung des diabetischen Fussesssen vermehrte Hyperkeratose (Schwielenbildungen)an den Stellen stärkerer Belastung.Durch das beim Diabetes verminderteDiabetische VerschlussangiopathieIn der einschlägigen Literatur wirdauch den medizinisch nicht so Bewander-Schmerzempfinden werden Druckstellenberichtet, dass die diabetische Verschluss-ten verständlich zu erklären. Oftmals binim Schuh zunächst nicht wahrgenommen,angiopathie (Gefässverschlüsse) aus einerich bei der Hilfsmittelanfertigung für denebenfalls durch das verminderte Schmerz-arteriosklerotischen und einer spezifischdiabetisch geschädigten Fuss neue Wegeempfinden kommt es zu unphysiologi-diabetischen Komponente besteht. Die Ge-gegangen. Selbst ein schlecht durchblu-schen Druckbelastungen der Haut und desfässverschlüsse treten häufig langstreckig,teter, deformierter und gefühlloser diabe-darunter liegenden Weichteilgewebes. Ausmultisegmental und doppelseitig auf. Anter Fuss ist funktionell und psychologischder Druckschädigung der Weichteile kön-Unterschenkeln und Füssen wurden häu-sehr viel mehr wert als ein gut geformternen schliesslich mechanische Schäden anfig Mediaverkalkungen der betroffenen Ge-Stumpf oder eine Prothese. Das Therapie-den Gelenken und Knochen resultieren.fässwände beobachtet. Im Gegensatz zurziel sollte darauf ausgerichtet sein, denIm fortgeschrittenen Stadium weisen dieMikroangiopathie kommt es nicht zu Öde-diabetisch geschädigten Fuss zu erhalten,Hornschwielen entzündliche Veränderun-men, sehr frühzeitig aber zu Schmerzen,ihn medikamentös, physikalisch und or-gen auf, bis hin zur Ulzeration.Hautblässe und Fusskälte wegen der man-thopädietechnisch zu versorgen.Diabetische AngiopathienDie Gefahr diabetischer AngiopathienDiabetische MikroangiopathieBei dieser Auswirkung der diabetischenMikroangiopathie (Stoffwechseler-gelnden Durchblutung. Die Fusspulse sindhäufig nicht zu tasten. Je nach Ausprägungder Gefässveränderungen kann das Gewebenoch erholungsfähig sein. Andernfalls(arterieller Durchblutungsstörungen) ins-krankung) sind die feinen und feinstenkommt es zur Gewebsnekrose mit Ausbil-besondere an den Füssen ist bei Diabeti-Verzweigungen des Gefässsystems verän-dung einer diabetischen Gangrän.kern deutlich erhöht. Bei über 80% derPatienten, die 20 Jahre und länger an Diabeteserkrankt sind, treten arterielle Durchblutungsstörungenauf, die dann wiederumdert, die Arteriolen, die Kapillaren und dieVenolen. Die histologischen (feingeweblichen)Kriterien der diabetischen Mikroangiopathiescheinen letztlich noch nichtDiabetische Gangrän mit fortschreitenderNekroseEine Gangrän ist das Endstadium ei-<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2009</strong>

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