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... auf Herz und Nieren prüfen ... drum prüfe, wer sich ewig bindet

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grade fre<strong>und</strong>lich. So mussten alle Anträge<br />

neu gestellt <strong>wer</strong>den, da ich ja mich nicht<br />

selbst unterhalten konnte. Ich versuche<br />

trotzdem mein Lachen zu behalten, denn<br />

Optimismus ist sehr wichtig für Leib <strong>und</strong><br />

Seele – vergessen Sie es selbst nicht !!!!!<br />

Am Anfang nahm ich alles noch<br />

sehr gelassen, bis <strong>sich</strong> die<br />

Kreatinin- bzw. Harnstoff-Werte<br />

meines Mannes stetig erhöhten.<br />

In dieser Zeit mussten wir in das Moabiter<br />

Krankenhaus zu einem Nephrologen<br />

(<strong>Nieren</strong>facharzt), der alle Werte des Blutes<br />

noch viel genauer analysierte.<br />

Mein Mann bekam noch mehr<br />

Medikamente: Antiphosphat, Kalziumcarbonat,<br />

Furosemid, ß-Blocker <strong>und</strong> einen ACE-<br />

Hemmer, Natriumhydrogencarbonat gegen<br />

Übersäuerung des Körpers, Eisen <strong>und</strong><br />

Erythropoetin – letzteres, um die Zahl der<br />

roten Blutkörperchen zu erhöhen.<br />

Es war eine Odyssee durch Tabletten,<br />

Kapseln <strong>und</strong> Spritzen. Und dann kam noch<br />

die Umstellung des Essens dazu, eiweiß<strong>und</strong><br />

kaliumarm sollte mein Mann jetzt<br />

essen.<br />

Frühe nephrologische Betreuung,<br />

konsequente medikamentöse<br />

Behandlung <strong>und</strong> Änderung im<br />

Essverhalten „bringt“ Lebenszeit<br />

<strong>und</strong> erhält Lebensqualität<br />

Aber es ging alles ganze vier Jahre gut!<br />

Solange hatten wir noch Zeit vor der<br />

Dialyse. Es war eine schöne Zeit - gut, das<br />

Essen war schon eine spezielle Angelegenheit:<br />

immer streng dar<strong>auf</strong> achten, was<br />

<strong>und</strong> wie.<br />

Aber auch das geht einem mit der Zeit in<br />

Fleisch <strong>und</strong> Blut über. Die Kartoffeln vorher<br />

schälen, klein schneiden <strong>und</strong> wässern, um<br />

das Kalium zu senken. Fleisch am Tag 75<br />

Gramm plus Brotbelag, Tabellen anschauen<br />

<strong>und</strong> Rezepte ausdenken.<br />

Es war eine Herausforderung, die mein<br />

Mann <strong>und</strong> ich sehr gut meisterten.<br />

Das Fortschreiten der <strong>Nieren</strong>insuffizienz<br />

war aber leider nur zu<br />

verzögern<br />

Eines Tages machten alle Werte eine<br />

Achterbahnfahrt: sie blieben oben - unsere<br />

Stimmung unten. Und es kam, was kommen<br />

musste: meinem Mann wurde ein Shunt<br />

gelegt. Das bedeutet, dass unter örtlicher<br />

Betäubung eine Vene <strong>und</strong> eine Arterie am<br />

linken Oberarm verb<strong>und</strong>en <strong>wer</strong>den, um ein<br />

großes Gefäß zum Punktieren zu schaffen.<br />

Es war für meinen Mann nicht schmerzhaft<br />

- ich habe mir nur alle Fingernägel beim<br />

Warten ruiniert. Ich hatte an <strong>sich</strong> keine<br />

große Angst, denn wir hatten einen sehr<br />

guten Chirurgen - für mich der beste, den<br />

ich kenne – aber ich war froh, als die<br />

Operation vorbei war. Er hat mir wirklich<br />

alle Sorgen genommen, die man auch<br />

immer hat.<br />

Mein Mann war dann auch nach 7tägigem<br />

Klinik<strong>auf</strong>enthalt schon wieder bei mir.<br />

Erste Vorbereitung <strong>auf</strong> die Dialyse<br />

– Shunt <strong>und</strong> Shunt-Probleme<br />

Er hatte zu Beginn noch einen Katheter in<br />

der Halsschlagader, um schon mit der<br />

Dialyse anfangen zu können. Erst mal drei<br />

St<strong>und</strong>en am Stück, um den Kreisl<strong>auf</strong> nicht<br />

allzu sehr zu belasten.<br />

Soweit lief die Dialyse im Krankenhaus ganz<br />

gut. Durch einen Blutpfropfen im Halskatheter<br />

verlor mein Mann einmal zusätzlich<br />

einen halben Liter Blut.<br />

Ein neuer Shaldon-Katheter wurde gelegt.<br />

Mein Mann sagte mir, dass es nicht wehtat,<br />

mir aber umso mehr. Als ich ihn da so<br />

liegen sah, blass <strong>und</strong> traurig, musste ich<br />

meine Tränen verzweifelt unterdrücken. Es<br />

gelang mir auch <strong>und</strong> ich brachte es fertig,<br />

meinen Mann <strong>auf</strong>zuheitern, ja er lächelte<br />

sogar schon...<br />

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