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... auf Herz und Nieren prüfen ... drum prüfe, wer sich ewig bindet

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<strong>wer</strong>den kann. Auch das wird bei der Dialyse<br />

entzogen. Sie <strong>wer</strong>den sozusagen "trocken<br />

gelegt".<br />

Die zweite Nadel wird die Vene eingestochen,<br />

durch diese Nadel fließt das Blut<br />

wieder „gewaschen“ zurück in den Körper.<br />

Sie sollen ja nicht blutleer nach Hause<br />

gehen.<br />

Schwester Martina an der desinfizierten <strong>und</strong><br />

anschlussbereiten Dialysemaschine<br />

Aber Sie brauchen keine Angst zu haben,<br />

dass ihr gesamtes Blut in der Maschine ist.<br />

Es sind immer nur 700 Milliliter (0,7 l) drin.<br />

Sollte etwas Unvorgesehenes passieren, ist<br />

der Großteil des Blutes noch in ihrem<br />

Körper <strong>und</strong> nicht in der Maschine.<br />

In der Anfangsphase wird man zunächst<br />

alle zwei Tage etwa vier St<strong>und</strong>en lang dialysiert.<br />

Mit einem Blutfluss von 150 Milliliter<br />

pro Minute durch die Maschine. Es <strong>wer</strong>den<br />

60 bis 70 Liter in diesen vier St<strong>und</strong>en<br />

gereinigt. Etwa 11 mal muss dafür die ganze<br />

Blutmenge (ca. 5-6 Liter) aus dem Shunt in<br />

die Maschine rein <strong>und</strong> wieder raus fließen.<br />

Zu Anfang war mein Mann sehr geschafft.<br />

Ihm wurden fünf Kilogramm Wasser entzogen.<br />

Das ist sehr viel <strong>und</strong> etwa die<br />

Grenze, was die Maschine täglich schaffen<br />

kann.<br />

Da es immer drei Schichten sind, können<br />

Sie <strong>sich</strong> ausrechnen, was ein Dialyseapparat<br />

arbeiten muss. Die PflegerInnen aber auch!<br />

Meinem Mann wurde deswegen zu Beginn<br />

etwas schwindelig, er war zu sehr ausgetrocknet.<br />

Das bekommt man aber mit<br />

Selters oder Suppe wieder in den Griff.<br />

Die Ärzte bestimmen, wie weit man gehen<br />

kann. Durch den Wasserentzug sinkt auch<br />

der Blutdruck (deshalb auch das Schwindelgefühl).<br />

Deshalb braucht man weniger<br />

Medikamente zu nehmen – das ist das<br />

Schönste daran!<br />

Shunt-Punktion in geübten Händen:<br />

Schwester Monika aus dem jetzigen<br />

Dialysezentrum Sonnenallee, Berlin<br />

Was mit dem Shunt passieren<br />

kann<br />

Der zweite Dialysetag brach an. Der Pfleger<br />

stach <strong>und</strong> traf auch. Aber diesmal ging es<br />

schief, die Vene platzte.<br />

Das kann passieren, wenn ein Shunt noch<br />

so zart ist – <strong>und</strong> ist nicht ein Fehler des<br />

Pflegers. Sofort standen mehrere Pfleger<br />

<strong>und</strong> Schwestern im Zimmer <strong>und</strong> korrigierten<br />

es. Dann konnte es weiterl<strong>auf</strong>en.<br />

Nur für mich persönlich war das ein Horrorszenarium.<br />

Ich konnte nicht fassen, was der<br />

Pfleger sagte: „Das festigt den Shunt.“.<br />

Dieser Satz <strong>und</strong> die Schmerzen meines<br />

Mannes... Ich fühlte mich so hilflos, so<br />

einsam, wie in meinem ganzen Leben noch<br />

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