Mehr Informationen - Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume
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Bild: OSRAM Pressebild<br />
Energieeffizienz hat<br />
Eine Energiewende funktioniert nur, wenn öffentliche und private Haushalte Energie<br />
einsparen. Auch die Energiestrategie 2020 der EU beinhaltet das europaweite Ziel, die<br />
Energieeffizienz bis 2020 um 20 Prozent zu steigern. Welch vielfältige Möglichkeiten<br />
Kommunen hier haben, veranschaulicht dieser Beitrag anhand einiger Beispiele aus<br />
Niedersachsen. Von Ruth Drügemöller<br />
Energieeffizienter zu werden heißt, Energie und Kosten einzusparen,<br />
ohne in der Regel Einbußen im Komfort hinnehmen zu<br />
müssen. Potenziale für mehr Energieeffizienz stecken in fast allen<br />
kommunalen Handlungsfeldern, angefangen bei der Beschaffung<br />
über den Betrieb der eigenen Liegenschaften, die Rahmensetzung<br />
der Bauleitplanung bis hin zur Energieversorgung der Bürger. Im Folgenden<br />
werden einige Beispiele für energieeffiziente Entscheidungen<br />
und Maßnahmen auf kommunaler Ebene dargestellt.<br />
Straßenbeleuchtung in Springe<br />
Bereits auf der Stufe der öffentlichen Beschaffung, die von Büromaterial<br />
über die Gebäudeunterhaltung, von Fahrzeugen bis hin zur<br />
Straßenbeleuchtung reicht, treffen die Kommunen alltäglich Entscheidungen<br />
für oder gegen eine verbesserte Energieeffizienz. Das<br />
jährliche Beschaffungsvolumen der öffentlichen Hand beträgt 51,4<br />
Milliarden Euro, 60 Prozent davon entfallen auf Kommunen. Damit<br />
verfügen die Kommunen über eine erhebliche Marktmacht. Ein<br />
Beispiel für eine energieeffiziente Beschaffung ist die Entscheidung<br />
der 29.000 Einwohner zählenden Stadt Springe in Niedersachsen,<br />
ihre Straßenbeleuchtung konsequent unter dem Aspekt der Ener-<br />
›<br />
viele Gesichter<br />
Viele Kommunen stellen derzeit ihre Straßenbeleuchtung<br />
auf die energieeffizienten LED-Leuchten um, mit<br />
denen vielfach mehr als 70 Prozent Energie eingespart<br />
werden können.<br />
gieeffizienz und Kosteneinsparung zu sanieren. Sie hat über die Jahre<br />
systematisch 2800 Straßenlaternen durch energiesparende Leuchtmittel<br />
ersetzt. Der Betrieb sowie die Wartung und Beleuchtungssituation<br />
wurden durch diese Maßnahmen gleichzeitig optimiert. Für<br />
die komplette Sanierung der Straßenbeleuchtung entstanden Kosten<br />
in Höhe von 560.000 Euro. Demgegenüber stehen jährliche Energiekosteneinsparungen<br />
von 130.000 Euro.<br />
Viele andere Kommunen stellen derzeit ihre Straßenbeleuchtung auf<br />
die energieeffizienten LED-Leuchten um, mit denen vielfach mehr<br />
als 70 Prozent Energie eingespart werden können.<br />
Bauleitplanung in Hemmingen<br />
Kommunale Entscheidungen in der Bauleitplanung setzen den<br />
Rahmen für eine energieeffiziente Bebauung und reichen damit weit<br />
in die Zukunft. Die niedersächsische Stadt Hemmingen mit rund<br />
19.000 Einwohnern hat im Ortsteil Devese eine Passivhaussiedlung<br />
ausgewiesen und geht damit konsequent den Weg, energieeffiziente<br />
und emissionsarme Neubausiedlungen zu schaffen. Merkmale des<br />
Bebauungsplans sind eine reine Südorientierung und eine höhere<br />
Verdichtung durch die Errichtung von zweigeschossigen Hausgrup-