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Titelbild: Goethes Gartenhaus<br />

Das ehemalige Weinberghaus im Park an der Ilm, wohl gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, war Johann Wolfgang Goethes erster eigener<br />

Wohnsitz in Weimar. Wenige Monate nach seinem Eintreffen in Weimar ersteigerte er es 1776 zusammen mit dem dazugehörigen Garten. Die Finanzierung<br />

übernahm Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach. Bis zu Goethes Umzug an den Frauenplan im Juni 1782 war das<br />

Gartenhaus sein hauptsächlicher Wohn- und Arbeitsort. Von hier aus arbeitete er <strong>für</strong> das Geheime Konsilium, die oberste Regierungsbehörde im<br />

Herzogtum, sowie <strong>für</strong> weitere ihm übertragene Ämter. Auch ein Großteil seiner literarischen Werke aus dieser Zeit entstand dort, darunter die Ballade<br />

vom „Erlkönig“ und das Gedicht „An den Mond“.<br />

Unmittelbar nach dem Kauf begann Goethe mit Reparaturen am Haus und mit der Umgestaltung des Gartens. Er entwickelte dessen typische Dreiteilung,<br />

die noch heute erkennbar ist: den parkähnlichen Hangbereich hinter dem Haus, die lichte Obstwiese und den unteren Gartenteil, wo sich<br />

die Gemüsebeete befanden. Neben der Versorgung des Hausstandes mit Obst und Gemüse diente der Garten als Ort <strong>für</strong> Geselligkeiten. Nach dem<br />

Umzug an den Frauenplan besuchte Goethe das Anwesen nur noch gelegentlich. Erst im Alter wurde es ihm wieder ein wichtiger Rückzugsort <strong>für</strong><br />

ungestörte Arbeit. 1830 veranlasste Goethe den Bau des klassizistischen, weißen Gartentores und die Verlegung der Kieselmosaike nach pompejanischem<br />

Vorbild.<br />

Nach Goethes Tod entwickelte sich das Gartenhaus zu einem Wallfahrtsort der Goetheverehrung und wurde 1886 als Memorialstätte eröffnet. Seit<br />

der Restaurierung in den Jahren 1995/1996 ist das Hausinnere in der von Goethe gewählten Farbigkeit wiederhergestellt.<br />

Der Rundgang umfasst das Speisezimmer – das sogenannte „Erdsälchen“ – und die Küche im Erdgeschoss sowie vier weitere Räume im Obergeschoss,<br />

die Goethe als Arbeits- und Wohnzimmer sowie als Schlafgemach nutzte. Die ausgewählten Einrichtungsgegenstände sind Teil des ursprünglichen<br />

Inventars und stammen aus allen Lebensphasen Goethes. Dazu gehören so seltene und originelle Möbel wie das Stehpult mit Sitzbock<br />

im Arbeitszimmer und das Klappbett im Schlafbereich. Die gezeigten Bilder und Objekte sowie die Handschriften stammen aus Goethes Nachlass<br />

und verweisen auf die Zeit, als er seinen Wohnsitz hier hatte. Zu sehen ist auch eine Auswahl seiner Zeichnungen, die überwiegend im Gartenhaus<br />

oder in der näheren Umgebung entstanden sind.<br />

Quelle: www.klassik-stiftung.de

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