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Augustana Weißenhorn - Pfaffenhofen - Witzighausen

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(Fortsetzung von Seite 4) Ein Aufbruch ins<br />

Unbekannte – darum geht es hier. Diese Einstellung<br />

stellt uns infrage. Ich habe ja bereits<br />

eingangs davon gesprochen, dass die meisten<br />

heute gerne vorher wissen, woran sie sind.<br />

Aber es gibt eben auch Bereiche in unserem<br />

Leben, die lassen sich nicht im Vorhinein<br />

durchspielen. Auf manche Dinge<br />

muss man sich einfach einlassen<br />

und ein gewisses Risiko<br />

oder Wagnis eingehen. Von<br />

Franz Kafka stammt der<br />

Satz: „Man lernt das Matrosenleben<br />

nicht durch<br />

Übungen in der Pfütze.“<br />

Und auch das Christsein,<br />

kann man nicht<br />

durch „Trockenübungen“<br />

vorwegnehmen. Abraham<br />

ist dafür ein beredtes<br />

Beispiel.<br />

Nun mag mancher<br />

vielleicht denken: na ja,<br />

was ist das schon für eine<br />

Herausforderung, sich auf<br />

einen Umzug einzulassen. Das passiert doch<br />

heute jeden Tag, dass jemand umzieht, in eine<br />

andere Stadt, in ein anderes Land. Gewisse<br />

Fernsehsender bringen in der letzten Zeit<br />

immer häufiger Berichte von Auswanderern,<br />

die irgendwo in der großen weiten Welt einen<br />

Neuanfang wagen. Was soll daran schon Besonderes<br />

sein? Ich glaube nicht, dass man das<br />

vergleichen kann, denn zu Abrahams Zeit gab<br />

es kein Telefon und keine Post, keine Flugzeuge<br />

und keine Verkehrsverbindungen. Wer<br />

mit seiner Familie in ein unbekanntes Land<br />

aufbrach, der konnte sich nicht vorher bereits<br />

über die dortigen Verhältnisse informieren.<br />

Der wusste nicht, mit welchen Herausforderungen<br />

und Gefahren er rechnen musste. Ja,<br />

er wusste nicht einmal, ob er jemals wieder<br />

Predigt<br />

ein Stück Land sein Eigen nennen würde. Er<br />

wusste nicht einmal, ob er je wieder in Sicherheit<br />

würde leben können. Der musste vielmehr<br />

damit rechnen, alles dabei zu verlieren.<br />

Im Blick auf uns geht es natürlich nicht um<br />

einen Umzug oder einen Ortswechsel, sondern<br />

vielmehr um einen Aufbruch. Menschen,<br />

die auf Gott vertrauen, leben im Aufbruch.<br />

Menschen, die auf Gott<br />

vertrauen, bleiben in<br />

Bewegung. Bleiben<br />

sensibel für das, was<br />

Gott von ihnen will.<br />

Und genau darum<br />

geht es in dieser Bibelstelle:<br />

im Glauben<br />

beweglich zu bleiben!<br />

Sie alle kennen das<br />

alte Sprichwort: „Wer<br />

rastet, der rostet!“<br />

Ähnliches gilt wohl<br />

auch für den Glauben.<br />

Unser Glaube steht<br />

sehr oft in der Gefahr<br />

zur Gewohnheit zu<br />

werden. Er steht in der<br />

Gefahr zur Tradition zu verkommen, weil<br />

man das halt so macht. Weil man das halt so<br />

macht, dass man seine Kinder taufen lässt<br />

und zur Konfirmation schickt. Aber genau das<br />

ist das Problem, dass man hinter der bloßen<br />

Tradition noch keinen wirklichen Sinn erkennen<br />

kann. Wie sagt Franz Kafka: „Man lernt<br />

das Matrosenleben nicht durch Übungen in<br />

der Pfütze ...“, sondern erst dann, wenn man<br />

sich wirklich darauf einlässt und sich auf hohe<br />

See begibt.<br />

Auch der Glaube erweist seine Tragfähigkeit<br />

nicht in frommen Trockenübungen, sondern<br />

erst in ganz konkreten Situationen, wo es<br />

ernst wird. In einem unserer Lieder heißt es:<br />

(Fortsetzung siehe S. 14)<br />

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