Oberpfaffenhofen - Fluglärm ev
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Ausgabe 2.3<br />
Seite: 1<br />
Informationsmappe<br />
Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
1. Grundsätzliches (Seite 2)<br />
2. Örtliche Einordnung des Sonderflughafens (Seite 5)<br />
3. LEP und EDMO-Anträge (Seite 10)<br />
4. Prognosen der Flugbewegungen (Seite 23)<br />
5. Flugrouten über das Fünfseenland (Seite 30)<br />
6. Schalltechnische Lärmgutachten (Seite 38)<br />
7. Schaffung und Gefährdung von Arbeitsplätzen (Seite 45)<br />
8. Wertminderung der Immobilien (Seite 51)<br />
9. Gesundheitsgefährdungen durch Lärm und Schadstoffe (Seite 55)<br />
10. Resumee (Seite 62)<br />
www.fluglaerm-fuenfseenland.de<br />
Herausgegeben vom <strong>Fluglärm</strong> e.V.<br />
Sitz in Gilching:<br />
Stand: Mai 2009<br />
1. Vorsitzender Rudolf Ulrich<br />
Hörlholzweg 16, 82205 Gilching
Ausgabe 2.3<br />
Wir befürworten den Erhalt des Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong> als Werks- und<br />
Forschungsflughafen für Unternehmen zur Produktion und Wartung von Flugzeugen<br />
sowie für wissenschaftliche Institutionen der Luft- und Raumfahrt.<br />
Die Sicherung der vorhandenen sowie die Schaffung hochwertiger und dauerhafter<br />
Arbeitsplätze ist auch unser Anliegen. Die damit verbundenen Flugbewegungen werden<br />
von uns akzeptiert, soweit sie im Rahmen der ursprünglichen Betriebsgenehmigung vor<br />
dem 23.07.2008 stattfinden.<br />
Wir sind jedoch gegen jegliche Nutzung des Flughafens für den Geschäftsreiseflugverkehr<br />
und den Taxiluft- und Hubschrauberverkehr.<br />
Die Kontingentierung der jährlichen Flugbewegungen ist kein akzeptabler Weg, denn es<br />
gibt keine Möglichkeit, die Einhaltung etwaiger Limitierungszusagen dauerhaft zu<br />
erzwingen. Die Luftfahrt ist eine Wachstumsbranche; dies gilt insbesondere für den<br />
Geschäftsreiseflugverkehr. Die Entwicklung deutscher Flughäfen zeigt das hohe Risiko,<br />
dass ursprüngliche Begrenzungen und Zusagen im Laufe der Zeit dem Zwang des<br />
Faktischen (d.h. des Marktes) zum Opfer fallen. Den Preis zahlen Umwelt und Menschen.<br />
Hierfür sind uns das Erholungsgebiet Fünfseenland und die Heimat von über 100.000<br />
Einwohnern zu wertvoll.<br />
Seite: 2<br />
Position des <strong>Fluglärm</strong> e.V. zum Sonderflughafen<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Warum wir gegen den Ausbau des Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
zu einem Flughafen für den Geschäftsreiseflugverkehr sind :<br />
1. weil die Lärmbelastung in den Flughafen-benachbarten Gemeinden teilweise<br />
um mehr als 8 dB ansteigen wird (Lärmkontingent erheblich überschritten),<br />
2. weil in der Einflug- und Ausflugschneise des Flughafens mehrere Schulen,<br />
Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser liegen,<br />
3. weil der Flughafen über einer der größten Tiefgrundwasserströme Bayerns<br />
liegt, für den eine Wasserschutzzone III B ausgewiesen werden soll,<br />
4. weil der vermehrte Flugverkehr zu einer erheblichen Erhöhung der bereits jetzt<br />
bestehenden Feinstaubbelastung führt (Grenzwert mehrfach überschritten),<br />
5. weil die Immobilienwerte bis zu 30 % fallen werden; eine Hochrechnung für<br />
das gesamte Fünfseenland kommt auf Gesamtverluste von 1/ 2 Milliarde Euro,<br />
6. weil durch den Geschäftsreiseflugverkehr kaum Arbeitplätze geschaffen<br />
werden, stattdessen langfristig mit einem beachtlichen Verlust an<br />
Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche des Fünfseenlandes zu rechnen ist.<br />
Seite: 3<br />
Argumente gegen die Nutzungsausweitung<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 4<br />
Ideelle Schutzgemeinschaft Fünfseenland<br />
Die 5 Kommunen Germering, Gilching, Weßling, Seefeld, Herrsching *)<br />
und 23 Ortsverbände der Parteien in diesen Gemeinden<br />
Interessengemeinschaft<br />
Gartenstadt Gräfelfing<br />
sowie 7 Bürgerinitiativen und Vereine<br />
Siedlervereinigung<br />
Unterpfaffenhofen-<br />
Germering<br />
Seefelder gegen<br />
Flughafenerweiterung<br />
und über 11.000 Bürger sagten mit ihren Einwendungen<br />
NEIN zur beantragten Zulassung des Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
für den Geschäftsreiseflugverkehr.<br />
Stand: Oktober 2008<br />
*) Die Gemeinden des Fünfseenlandes und die Stadt Germering beabsichtigen<br />
eine „Schutzgemeinschaft Fünfseenland e.V.“ zu gründen.<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 5<br />
Örtliche Einordnung des<br />
Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
� Besiedelung in den Jahren 1943 und 2006<br />
� Derzeitige Bebauung auf dem Flughafen<br />
� Geplante zusätzliche Bebauung durch die EDMO<br />
� Abstände der benachbarten Siedlungen zur Landebahn
Ausgabe 2.3<br />
Länge der Landebahn:<br />
800 m<br />
Seite: 6<br />
Nächstes Haus<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> 1,5 km<br />
Neugilching 930 m<br />
Besiedelung in den Jahren 1943 und 2006<br />
Länge der Landebahn:<br />
2286m<br />
Nächstes Haus<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> 220 m<br />
Neugilching 450 m<br />
Stand: Mai 2009<br />
Luftbild; © Landesamt für Vermessung und<br />
Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07
Ausgabe 2.3<br />
Bebauung September 2006:<br />
Geschossfläche 199.000 qm<br />
Seite: 7<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Neugilching<br />
Derzeitige Bebauung<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Luftbild; © Landesamt für Vermessung und<br />
Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07
Ausgabe 2.3<br />
Planfeststellungsbeschluss:<br />
Geschossfläche 547.000 qm,<br />
16 Taxiways (Rollbahnen),<br />
23 Flugzeugstellplätze<br />
(Geschossfläche bisher 199.000 qm)<br />
Seite: 8<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Geplante Zusatz-Bebauung durch die EDMO<br />
Neugilching<br />
Stand: Mai 2009<br />
Luftbild; © Landesamt für Vermessung und<br />
Geoinformation Bayern, Nr. 2556/07
Ausgabe 2.3<br />
Weßling und Gilching weniger<br />
als 1 km (teilweise nur 220m)<br />
von der Landebahn entfernt<br />
Seite: 9<br />
Abstände der Wohngebiete zur Landebahn<br />
Zum Vergleich:<br />
München-Riem (alter Flughafen)<br />
Siedlungen sind mind. 1 km entfernt<br />
Rote Kreise entsprechen einem Durchmesser von 1 km<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 10<br />
LEP und EDMO-Anträge<br />
� Flughafen-Nutzungsänderungen seit 1936<br />
� Warum <strong>Oberpfaffenhofen</strong> als Entlastung von München MUC ?<br />
� Strategie der Bayerischen Staatsregierung<br />
� Ziel und Begründungen im Landesentwicklungsprogramm (LEP)<br />
� Eckpunkte des EDMO-Antrags sowie des Änderungsantrags<br />
� Bescheid des Luftamts Südbayern<br />
� Die Salamitaktik der EDMO Flugbetrieb GmbH<br />
� Gesellschaftsstruktur der EDMO Flugbetrieb GmbH<br />
� Änderungsentwurf des LEP vom 09.12.2008
Ausgabe 2.3<br />
Jahr<br />
1936<br />
1971<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
Seite: 11<br />
Der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
und die Besiedlung der Nachbargemeinden Gilching, Weßling, Seefeld<br />
Einwohner<br />
5.300<br />
17.300<br />
30.200<br />
30.500<br />
30.700<br />
31.000<br />
Flughafen-Nutzungsänderungen seit 1936<br />
Rechtlicher Vorgang<br />
1. Luftrechtliche Genehmigung<br />
Gründung des Flughafens<br />
2. Luftrechtliche Genehmigung<br />
Grundlage für bisherige Anlage<br />
Gravierende Änderungsgenehmigung,<br />
keine Anhörung der Bürger<br />
Planfeststellungsbeschluss<br />
des Luftamts Südbayern<br />
Antrag auf Betriebserweiterung<br />
Mo-Fr 7.00 bis 21.00 Uhr, Sa 8.00 bis 21.00 Uhr,<br />
So 9.00 bis 21.00 Uhr, bei Verspätung 22.00 Uhr<br />
Bescheid des Luftamts Süd<br />
Mo-Fr 7.00 bis 21.00 Uhr, Sa 8.00 bis 21.00 Uhr,<br />
bei Verspätung 22.00 Uhr (Genehmigung EDMO)<br />
So/Fe begrenzt auf 200 Flugbew./Jahr,<br />
Nutzerkreis<br />
definiert: Dornier<br />
mit Reparaturwerft<br />
Stand: Mai 2009<br />
definiert: Dornier, DFVLR,<br />
Verteidigung, Luftsport<br />
nicht definiert: Luftfahrt-affine Betriebe,<br />
Art und Anzahl uneingeschränkt<br />
Neugestaltung des Flughafens,<br />
Taxiways, dreifache Geschossflächen<br />
nicht definiert:Geschäftsreiseflugverkehr<br />
2 bis 50 Tonnen für Geschäftsreiseflugzeuge;<br />
Hubschrauber- (bis 5 t) und Taxiluftverkehr<br />
nicht definiert:Geschäftsreiseflugverkehr<br />
2 bis 25 t; Hubschrauber- und Taxiluftverkehr,<br />
ausgenommen mehrere Flugzeugmuster bis 45 t<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Der Verkehrsflughafen München hat Kapazitätsprobleme:<br />
Die Kapazitätsgrenze wird spätestens 2009 erreicht.<br />
� Weiteres Wachstum des Flughafens ist nur mit der 3. Start- und<br />
Landebahn möglich.<br />
� Genehmigung und Bau der 3. Start- / Landebahn ist ungewiss,<br />
� daher ist ab 2009 zur Abwicklung des Luftverkehrs die Auslagerung<br />
von mind. 30.000 Flugbewegungen pro Jahr auf andere Flughäfen in<br />
der Region München erforderlich.<br />
Entlastungsventil <strong>Oberpfaffenhofen</strong> !!<br />
Seite: 12<br />
Gefahr vom Verkehrsflughafen München (MUC)<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller
Ausgabe 2.3<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> - Der "geeignete" Ausweichflughafen<br />
� Der Sonderflughafen ist bereits heute technisch für den Betrieb eines<br />
Verkehrsflughafens geeignet (Landebahn 2.286 m lang).<br />
� Genehmigter Plan für den Ausbau der Flugplatzanlage zur<br />
Steigerung der Flughafenkapazität vorhanden (Planfeststellung).<br />
� 3-fache Steigerung der Nutzfläche auf 546.977 m 2 Geschossflächen<br />
für Hallen genehmigt (zur Abfertigung von Luftfracht und<br />
Passagieren sowie für die Flugzeugwartung vorgesehen).<br />
� Optimale Anbindung an München mit Flughafen-S-Bahn und Autobahn.<br />
� Der Flugplatzeigentümer EADS Real Estate will das Gelände<br />
bestmöglich „verwerten“.<br />
� Start-, Lande- und Rollbahnen des Flugplatzes haben nach dem<br />
Ausbau (entspr. Planfeststellungsbeschluss) eine technische Kapazität<br />
wie ehemals München-Riem von weit über 100.000 Flugbewegungen.<br />
Seite: 13<br />
Warum gerade <strong>Oberpfaffenhofen</strong>?<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 14<br />
Die Strategie der bisherigen Bayer. Staatsregierung …<br />
… in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber EDMO<br />
1. Das Landesentwicklungsprogramm (LEP 2006) stellt in Umgehung eines<br />
Planfeststellungsverfahrens das „öffentliche Interesse“ zur<br />
Durchführung des öffentlichen Geschäftsreiseflugverkehrs fest.<br />
Ziel<br />
2. Bedarfsgerechter Ausbau des Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
und dessen Nutzung durch den allgemeinen Geschäftsreiseflugverkehr.<br />
Und was kommt dann?<br />
Konsequenz<br />
Der Sonderflughafen wird Business Airport<br />
zur Entlastung von München (MUC)<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Ziel des LEP (= Rechtsverordnung):<br />
... Der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> soll in seinem Bestand gesichert<br />
werden. Die Möglichkeiten für einen bedarfsgerechten Ausbau und für seine<br />
Nutzung durch den Geschäftsreiseflugverkehr sollen offen gehalten<br />
werden ...<br />
Begründung im LEP 2005 (Entwurf):<br />
... Durch die Aufnahme von Luftverkehr zur Instandhaltung von Luftfahrzeugen<br />
sowie für den qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehr entlastet der<br />
Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> im unmittelbaren öffentlichen Interesse<br />
den Verkehrsflughafen München ...<br />
Begründung im LEP 2006 (Landtagsbeschluss):<br />
… Darüberhinaus liegt die Aufnahme von Luftverkehr begrenzt auf Flüge zur<br />
Instandhaltung von Luftfahrzeugen sowie auf qualifizierten Geschäftreiseflugverkehr<br />
im unmittelbaren öffentlichen Interesse.<br />
Begründung im LEP 2005 und 2006:<br />
... Der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> ist durch andere zivile<br />
Flughafenstandorte insbesondere aus Kapazitätsgründen nicht ersetzbar ...<br />
Seite: 15<br />
Knackpunkt LEP (Landesentwicklungsprogramm)<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Die wesentlichen Punkte des EDMO-Antrags sind folgende:<br />
1. An allen Wochentagen erweiterte Betriebszeiten (auch am Samstagnachmittag und<br />
Sonntag) Mo – Fr 7.00 - 21.00, Sa 8.00 - 21.00, So 9.00 - 21.00, bei Verspätungen bis<br />
22.00, d.h. auch Flugverkehr an Feiertagen (z.B. Weihnachten, Ostern, Pfingsten etc.).<br />
2. Bisherige Beschränkungen für Flugverkehr nach 19.00 Uhr (Typen- und Mengeneinschränkung)<br />
sind aufgehoben, d.h. es sind damit auch abends beliebig viele<br />
Flugbewegungen erlaubt.<br />
3. Die Prognose der EDMO für 2016 geht von 33.000 Flugbewegungen im Jahr aus,<br />
d.h. gegenüber dem Jahr 2000 ein 20-facher Anstieg der Flugbewegungen mit<br />
Düsenjets und in den Hauptverkehrszeiten Starts und Landungen im 4-Minuten-Takt.<br />
4. Erweiterter Nutzerkreis: allgemeiner Geschäftsreis<strong>ev</strong>erkehr, (kommerzieller) Taxiluftverkehr,<br />
Hubschrauberverkehr, Flugzeuge bis 50 t (d.h. Flugzeuge mit bis zu<br />
112 Passagieren, die genauso laut sind, wie größere Boeing- und Airbus-Flugzeuge).<br />
5. Bereits jetzt wird eine Verlagerung von 50% des gesamten Luftverkehrs mit<br />
Businessjets vom Flughafen München (MUC) nach <strong>Oberpfaffenhofen</strong> erwartet.<br />
Die im Antrag formulierte maximale Flugzeuggröße lässt die Verlagerung von<br />
zusätzlichem Flugverkehr zu.<br />
Seite: 16<br />
EDMO-Antrag vom 10.8.2006<br />
Stand: August 2006<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 17<br />
EDMO-Änderungsantrag vom 30.11.2007<br />
Teilrücknahme zum ursprünglichen EDMO-Antrag vom 10.8.2006:<br />
1. Reduzierung der Flugzeuggröße von 50 t auf 25 t Startmasse<br />
für Geschäftsverkehrsflugzeuge;<br />
ausgenommen sind davon Flugzeuge der Typen *)<br />
Gulfstream G550 (41,3 t), G500 (38,6 t), Falcon 7X (31,4 t),<br />
Global XRS (44,5 t) und Global 500 (39,8 t).<br />
2. Kein Hubschrauberverkehr im Geschäftsreiseflugverkehr<br />
an Sonn- und Feiertagen (nicht im sonstigen Flugverkehr).<br />
3. Zusätzliche und veränderte Flugrouten über das Fünfseenland.<br />
Es fliegt nicht ein einziges Flugzeug weniger !<br />
Stand: Mai 2009<br />
Da im Tonnage-Bereich von 50 t bis 25 t keine anderen Flugzeugtypen als die von der<br />
Teilrücknahme ausgenommenen Typen erwartet werden, bedeutete diese Teilrücknahme<br />
faktisch keine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen EDMO-Antrag.<br />
*) Die ausgenommenen Flugzeuge von über 25 t sind Langstreckenflugzeuge<br />
mit einer Reichweite von bis zu 12.500 km.<br />
Quelle: EDMO Flugbetrieb GmbH
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 18<br />
Bescheid des Luftamts Südbayern vom 23.07.2008<br />
Mit dem Bescheid des Luftamts Südbayern zum EDMO-Antrag wurde genehmigt :<br />
� Geschäftsreiseflugzeuge (inkl. Taxiluftverkehr) von 2 t bis 25 t Startgewicht;<br />
zusätzlich sind folgende Flugzeugmuster mit über 25 t erlaubt:<br />
Gulfstream G550 (41,3 t), G500 (38,6 t), Falcon 7X (31,4 t),<br />
Global XRS (44,5 t) und Global 500 (39,8 t).<br />
� Hubschrauber im Streckenluftverkehr bis 5 t Startgewicht<br />
� Kontingentierung des Geschäftsreiseflugverkehrs auf 9.725 Flugbewegungen/Jahr<br />
� Erweiterte Betriebszeiten:<br />
Mo bis Fr 7:00 - 21:00, Sa 8:00 - 21:00, So/Fe 9:00 - 21:00 (200 Flüge/Jahr)<br />
bei Verspätungen bis 22:00 ( Genehmigung allein durch EDMO)<br />
Fazit: Das Luftamt Süd hat dem Antrag der EDMO auf Nutzungserweiterung des Sonderflughafens<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> – bis auf die Einschränkung des Sonntagsverkehrs - in vollem Umfang entsprochen;<br />
bei der Kontingentierung ist das Luftamt Süd sogar über die von der EDMO aufgestellte Prognose<br />
für das Jahr 2016 noch hinausgegangen, statt prognostizierten 7.833 Flugbewegungen sind jetzt<br />
(erst einmal) 9.725 Flugbewegungen allein für den Geschäftsreiseflugverkehr genehmigt worden.<br />
Eine Gesamt-Kontingentierung wurde ausdrücklich ausgeschlossen, d.h. außerhalb des<br />
Geschäftsreiseflugverkehrs können auf dem Sonderflughafen beliebig viele Flugzeuge landen.<br />
Stand: Mai 2009<br />
dies sind Langstreckenflugzeuge<br />
mit einer Reichweite bis 12.500 km<br />
Nachfrage beim Luftamt Süd am 05.08.2008: Nach verwaltungsrechtlichen Grundsätzen gilt diese Regelung soweit<br />
und solange, bis sie ihre Wirksamkeit, z. B. durch Aufhebung, wieder verliert. Gegenwärtig ist eine Aufhebung oder<br />
anderweitige Änderung weder beantragt noch beabsichtigt.<br />
Quelle: Luftamt Südbayern
Ausgabe 2.3<br />
Juristische<br />
Trickserei:<br />
Täuschung: Ignoranz:<br />
Seite: 19<br />
„Voreingenommenheit“ des Bescheides (einige Beispiele)<br />
Im Planfeststellungbeschluss zum ersten EDMO-Antrag auf Ausbau des Flughafens steht :<br />
„(dass) dieser Planfeststellungsbeschluss … keine Erweiterung des bereits zulässigen<br />
Nutzerkreises … beinhaltet. Also drängt sich in diesem Verfahren ein Abwägungsbedarf<br />
im Hinblick auf einen hypothetischen Antrag in dieser Richtung nicht auf.“<br />
Im Bescheid des Luftamts Süd zum zweiten EDMO-Antrag auf Nutzungerweiterung steht :<br />
„Der Antrag bezieht sich nur auf eine flugbetriebliche Erweiterung, nicht auf eine<br />
Änderung der Flughafenanlage.“<br />
Im Bescheid des Luftamts Süd wird statuiert:<br />
„… Lärmgutachten von Steger & Piening sowie von Schwartzenberger und Burkhart ...,<br />
die zwar teilweise zu anderen Ergebnissen kommen als der TÜV Süd, allerdings ohne<br />
die Richtigkeit des TÜV-Gutachtens erschüttern zu können.“<br />
obwohl in den genannten Lärmgutachten festgestellt wurde:<br />
„Das von der EDMO vorgelegte schalltechnische Gutachten ist völlig unzureichend,<br />
die Geräuschbelastung im Umfeld des Sonderflughafens beurteilen zu wollen.“<br />
EDMO-Angabe zum prognostizierten Umfang des qualifizierten Geschäftsreiseflugverkehrs:<br />
beim Lärmgutachter Schwartzenberger & Burkhart 7.833 Flugbewegungen in 2016<br />
beim Luftamt Süd 10.778 Flugbewegungen in 2016<br />
Anmerkung: bei einer Lärmberechnung führen niedrige Zahlenangaben zu niedrigen Lärmwerten,<br />
bei einer Kontingentierung sind höhere Zahlenangaben für die EDMO „zielführender“.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Planfeststellungsbeschluss, Bescheid Luftamt Süd, Lärmgutachten
Ausgabe 2.3<br />
1. Schritt 02.12.2002<br />
2. Schritt<br />
3. Schritt<br />
4. Schritt<br />
5. Schritt<br />
6. Schritt<br />
Seite: 20<br />
28.01.2003<br />
13.04.2004<br />
06.07.2006<br />
10.08.2006<br />
23.07.2008<br />
?<br />
Die „Salamitaktik“ der EDMO Flugbetrieb GmbH<br />
EDMO stellt den Antrag auf Planfeststellung für den Aus- und Umbau des<br />
Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong> mit ausdrücklichem Hinweis, dass<br />
keine Nutzungserweiterung d.h. kein zusätzlicher Flugbetrieb geplant ist.<br />
Verabschiedung des Planfeststellungsbeschluss durch das Luftamt Süd;<br />
Klagen gegen den Beschluss wurden vom VGH abgelehnt, da keine<br />
Nutzungserweiterung vorliegt und somit kein vermehrter Lärm auftritt.<br />
Absegnung der EDMO-Interessen im LEP durch den Bayer. Landtag mit<br />
Hinweis, dass der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> „bedarfsgerecht“<br />
für den Geschäftsreis<strong>ev</strong>erkehr ausgebaut werden soll.<br />
EDMO stellt einen neuen Antrag - jetzt auf Nutzungserweiterung des<br />
Flughafens durch Übernahme des öffentlichen Geschäftsreiseflugverkehrs<br />
vom Flughafen München MUC mit vorgeschobenen<br />
Argumenten, wie der Schaffung von 1.800 Arbeitsplätzen und der<br />
Drohung mit Schließung des Flughafens.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Kurzfristige Genehmigung des EDMO-Antrags auf Nutzungserweiterung<br />
für beliebige Luftfahrt-affine Betriebe (bisher nur Dornier, DLR, Verteidigung)<br />
Diesen Antrag genehmigt das Luftamt Südbayern fast im vollen Umfang.<br />
Wird nun der Flughafen an einen Finanzinvestor verkauft und zu einem<br />
Business Airport ausgebaut?<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 21<br />
EADS Real Estate GmbH (HRB 118233)<br />
� Gegenstand: „Erbringung von grundstücksbezogenen Geschäftsbesorgungen jeder Art<br />
… auch Dienstleistungen wie Makler-, Vermittlungs- und Verwaltungsdienste“<br />
EADS Real Estate Dornier Grundstücke GmbH & Co. KG (HRA 84010)<br />
� Gegenstand: „Verwaltung … gewerbsmäßige Vermietung und Verpachtung …<br />
sämtlicher bisher von der Dornier GmbH gehaltenen Liegenschaften … in<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong>, Neuaubing, Friedrichshafen/Immenstaad, FN/Löwental“<br />
Treuhänder: RA Dr. Heinrich Rodewig (HRB 158784)<br />
in Personalunion Geschäftsführer der EDMO GmbH und der TK Consult GmbH<br />
EDMO-Flugbetrieb GmbH (HRB 144377) = Mieter des Flughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
� Gegenstand: „Erlangen der luftrechtlichen Genehmigung<br />
und Betrieb des Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong>“,<br />
bisheriger Geschäftsführer Edwin Grabherr (���� Sept. 2008), vormals im<br />
Bayer. Wirtschaftsministerium und zuständig für das Luftamt Südbayern<br />
Gesellschafter der EDMO<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Stammeinlage: € 25.000<br />
Eigenkapital: € 140.241<br />
Jahresüberschuss 2006: € 33.127<br />
Quelle: Dipl. Ing. Lennert, <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Bisherige Formulierung des Zieles B V 1.6.5 im LEP:<br />
Der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> soll in seinem Bestand gesichert werden. Die Möglichkeiten<br />
für einen bedarfsgerechten Ausbau und für seine Nutzung durch den Geschäftsreiseflugverkehr<br />
sollen offen gehalten werden.<br />
Seite: 22<br />
Änderungsentwurf des LEP vom 09.12.2008<br />
Auszug aus der CSU/FDP-Koalitionsvereinbarung vom Oktober 2008:<br />
Sicherung von Status und Bestand des Werks- und Forschungsflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong>;<br />
im Übrigen wird im Landesentwicklungsprogramm (LEP) Satz 2 im Ziel B V 1.6.5 gestrichen.<br />
Vermerk im vorgelegten LEP-Änderungsentwurf des Bayer. Ministerrats vom 09.12.2008:<br />
In Ziel B V 1.6.5 wird der Satz 2 gestrichen.<br />
Es bleibt völlig offen, was unter dem zu sichernden „Bestand“ zu verstehen ist –<br />
Bestand ohne den Geschäftsreiseflugverkehr oder Bestand inklusiv des vom<br />
Luftamt genehmigten Geschäftsreiseflugverkehrs ?<br />
Deshalb muss das Ziel 1.6.5 präzisiert werden:<br />
Der Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> soll in seinem Bestand<br />
als Werks- und Forschungsflughafen gesichert werden.<br />
Der Geschäftsreiseflugverkehr ist abzulehnen.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 23<br />
Prognosen der Flugbewegungen<br />
� Entwicklung und Aufteilung der Flugbewegungen<br />
� Flugbewegungen nach der EDMO-Prognose<br />
� Limitierung der Anzahl von Flugbewegungen<br />
� Erwartetes Wachstum der Privat- und Geschäftsflieger<br />
� Very Light Jets – Zukunft der Geschäftsflieger
Ausgabe 2.3<br />
Betrieb bisher<br />
Jahr Sport<br />
Seite: 24<br />
Standortbetriebe<br />
DLR<br />
Aufteilung der Flugbewegungen<br />
EDMO<br />
Flugbetrieb ohne Sport<br />
Gesamt<br />
mit Sport<br />
1993 8098 4610 4610 12708<br />
2000 17023 5451 533<br />
5984 23007<br />
2003 11434 2429 776 830 4035 15469<br />
2004 9002 2271 585 1056 3912 12914<br />
2005 7400 2301 638 1198 4137 11537<br />
Mittelwerte 10591 4536 15127<br />
Betrieb zukünftig<br />
Jahr Sport<br />
Standortbetriebe<br />
DLR<br />
EDMO<br />
Flugbetrieb<br />
Geschäftsflieger<br />
weitere<br />
Betriebe<br />
Lieferung<br />
von Waren ohne Sport<br />
Gesamt<br />
mit Sport<br />
2006 7500 3565 573 1390 5528 13028<br />
2007 7500 4160 558 1508 2193 1500 9919 17419<br />
2008 7500 4414 558 1628 2820 2000 11420 18920<br />
2009 8000 4652 579 1758 3447 3000 100 13536 21536<br />
2010 8000 5021 579 1890 4074 3400 100 15064 23064<br />
….<br />
Stand: Oktober 2008<br />
2016 10000 5964 579 2945 7833 6000 200 23521 33521<br />
Zunahmefaktor 5,2<br />
Geräuschzunahme 8 dB<br />
Quelle: EDMO GmbH, Dipl. Ing. Gerhard Steger
Ausgabe 2.3<br />
Gleichverteilung<br />
2 /3<br />
1833 1833 1834 3666 3667 3667 3667 3667 3666 1834 1833 1833<br />
Jan Febr März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />
Anmerkung:<br />
Eine exakte zeitliche Verteilung der<br />
Flugdichte kann natürlich heute noch<br />
nicht für einen künftigen Geschäftsreiseflughafen<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> angegeben<br />
werden. Dass es allerdings<br />
zeitliche Konzentrationen der Flugbewegungen<br />
auf sechs Monate, auf<br />
die Werktage einer Woche und auf<br />
bestimmte Tagesstunden gibt, zeigt<br />
die Erfahrung an anderen Flughäfen.<br />
Seite: 25<br />
1 1 / 3<br />
11000<br />
Flugbewegungen nach der EDMO-Prognose<br />
11000<br />
33.000 Flugbewegungen / Jahr<br />
5500 5500<br />
(Schätzung der EDMO, kann aber mehr werden)<br />
846 Flugbewegungen / Woche<br />
1 1 / 5<br />
145 145 145 145 145 61 61<br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
145 Flugbewegungen / Tag<br />
5 12,5 15 15 15 5 5 15 15 15 12,5 5 5 5<br />
7 00 9 00 11 00 13 00 15 00 17 00 19 00 21 00<br />
Gleichverteilung<br />
1 /2<br />
Gleichverteilung<br />
bei Verspätung bis 22 00<br />
Stand: Mai 2009<br />
Annahme:<br />
Die jährlichen Flugbewegungen<br />
konzentrieren sich auf<br />
26 verkehrsreiche Wochen<br />
im Jahr (Aussage der EDMO)<br />
Annahme:<br />
Die wöchentlichen Flugbewegungen<br />
konzentrieren sich auf die Werktage der<br />
Woche, d.h. samtags, sonn- und feiertags<br />
nur die Hälfte bei Gleichverteilung<br />
Annahme:<br />
Die täglichen Flugbewegungen<br />
konzentrieren sich auf die arbeitsintensiven<br />
Stunden, d.h. frühmorgens<br />
mittags und spätabends nur die<br />
Hälfte bei Gleichverteilung<br />
Fazit: In der Hauptverkehrszeit treten Flugbewegungen im 4-Minuten-Takt auf<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Anzahl Flugbewegungen im Jahr<br />
60.000<br />
50.000<br />
42.137<br />
33.521<br />
11.600<br />
Seite: 26<br />
2006<br />
Großflughafen<br />
Prognosen zur Anzahl der Flugbewegungen<br />
2016<br />
Prognose des Marktes<br />
?<br />
2026<br />
Szenario 3<br />
Szenario 2<br />
Szenario 1<br />
Anmerkung:<br />
Nach § 47 b BlmSchG<br />
werden Flughäfen mit mehr als<br />
50.000 Flugbewegungen/Jahr<br />
als Großflughäfen bezeichnet.<br />
Szenario 1 EDMO-Prognose: im Jahr 2016 50%-Übernahme von Münchn MUC, ohne Marktzuwachs<br />
Szenario 2 Burkhart-Gutachten: im Jahr 2016 100%-Übernahme von München MUC, ohne Marktzuwachs<br />
Szenario 3 wie Szenario 1, aber mit prognostiziertem Marktzuwachs von 6 % pro Jahr<br />
?<br />
EDMO-Prognose<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quellen: EDMO-Prognose, Burkhart-Lärmgutachten, Flughafen Egelsbach
Ausgabe 2.3<br />
Unter Berücksichtigung der bisherigen „Salami-Taktik“ bei der kontinuierlichen<br />
Ausweitung des Flugbetriebes auf dem Flughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong>:<br />
� bis 2002 Werksflughafen allein für Dornier, Verteidigung, DLR und Flugsport<br />
� 2002 „klammheimliche“ Nutzungsausweitung auf beliebige sog. luftfahrtaffine Firmen<br />
� 2004 Planfeststellungsbeschluss zum gesamten Ausbau des Flughafens<br />
� 2005 LEP will <strong>Oberpfaffenhofen</strong> für den Geschäftsreiseflugverkehr offen halten<br />
� 2006 EDMO-Antrag auf Einführung des allgemeinen Geschäftsreiseflugverkehrs<br />
mit Ausweitung der täglichen und wöchentlichen Betriebszeiten<br />
bedeutet der Entscheid des Luftamts Süd mit seiner Kontingentierung der Flugbewegungen<br />
von 9.725 im Jahr nur eine erste Stufe zum Einstieg in einen Quasi-Verkehrsflughafen für<br />
den allgemeinen Geschäftsreiseflugverkehr, der aufgrund des künftigen Marktdrucks durch<br />
einen späteren Antrag auf Anhebung der Limitierung konterkariert werden wird.<br />
Seite: 27<br />
Limitierung der Flugbewegungen ist keine Lösung<br />
Zudem: Die Kontingentierung bezieht sich auch nur auf ein spezielles Nutzersegment<br />
(Geschäftsreiseflugverkehr), ansonsten können beliebig viele Flugzeuge der<br />
ansässigen Unternehmungen auf <strong>Oberpfaffenhofen</strong> landen und starten.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 28<br />
Netjets Europe<br />
davon in<br />
Deutschland<br />
Hersteller von<br />
Business Jets *)<br />
Wachstum des Segments der Privatflieger<br />
Wachstum des Geschäftsreiseflugverkehrs am Beispiel Netjets Europe,<br />
einem internationalen Betreiber von Privatflugzeugen<br />
und Exklusivpartner der Deutschen Lufthansa<br />
2005<br />
47.700 Flüge<br />
79 Flugzeuge<br />
6 350 Flüge<br />
3 580 Flugzeuge<br />
2006<br />
62.000 Flüge<br />
114 Flugzeuge<br />
9.200 Flüge<br />
4.042 Flugzeuge<br />
Zuwachs<br />
+ 30 %<br />
+ 44 %<br />
+ 45 %<br />
+ 13 %<br />
*) Der Marktführer Bombardier meldete z.B. für das erste Halbjahr 2007 ein Orderplus von 11 %.<br />
Die Privatfliegerei mit Business Jets boomt –<br />
in 10 Jahren rechnet man mit einer Verdoppelung !!<br />
Stand: Juli 2007<br />
Quelle: Dr. Jost Hammerschmidt, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 29<br />
Very Light Jets – Zukunft der Geschäftsflieger<br />
Neue VLJ-Technologie:<br />
> Jets bereits für 1,8 Mio. Euro<br />
> ca. 600 km/h schnell<br />
> MTOM unter 5 Tonnen<br />
> 4 bis 8 Sitzplätze<br />
> 1 bis 2 Piloten<br />
> kein Flugbegleiter nötig<br />
> kein Check-In etc. nötig<br />
> darf VFR und IFR fliegen<br />
� Very Light Jets (VLJ) eignen sich im besonderen Maße für den Taxiluftverkehr, d.h. für den<br />
Ad-hoc-Charter (Bedarfsflug) von Point-to-Point mit geringen Reichweiten und keinen Wartezeiten,<br />
Passagiere zahlen pro Sitzplatz und Flugstunde etwa 500 bis 600 Euro.<br />
� Die Europäische Flugsicherung Eurocontrol schätzt, dass je VLJ-Taxi mit mindestens 2 bis 3 Starts<br />
und Landungen (also 4 bis 6 Flugbewegungen) pro Tag zu rechnen ist und dass allein in Europa<br />
bis 2015 pro Jahr 100 Maschinen hinzu kommen werden.<br />
� Das Taxiluft-Unternehmen JetBird will bis 2013 seine Flotte auf 100 Jets ausbauen und damit in<br />
Europa zum grössten Anbieter von Air-Taxi-Services werden; OBF soll Standort von JetBird werden.<br />
� Sollten bis 2011 nur sechs der 100 JetBird-Maschinen in <strong>Oberpfaffenhofen</strong> stationiert werden,<br />
würde dies ein Mehr an Flugbewegungen von über 13.000 pro Jahr bedeuten.<br />
� Zusammen mit den von der EDMO prognostizierten 22.000 (auf das Jahr 2011 interpoliert)<br />
ergäben sich somit für 2011 bereits mehr als 35.000 Flugbewegungen. Bis 2016 könnte JetBird<br />
schon 16 Jets in OBF haben, dann wären mehr als 68.000 Flugbewegungen zu erwarten.<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quelle: Dipl.-Ing. Hans-Werner Ruch
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 30<br />
Flugrouten über das Fünfseenland<br />
� Flugrouten von und nach <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
� Flugbetrieb 22 und Flugbetrieb 04<br />
� Prozentuale Aufteilung beim Flugbetrieb 22<br />
� Überflughöhen für landende Flugzeuge<br />
� Überflughöhen für startende Flugzeuge
Ausgabe 2.3<br />
Utting<br />
Seite: 31<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Diessen<br />
Gilching<br />
Weßling<br />
Wörthsee<br />
Seefeld<br />
Herrsching<br />
Aubing<br />
Germering<br />
Flugrouten über das Fünfseenland<br />
(bisherige und beantragte)<br />
Krailing<br />
Gauting<br />
München<br />
Starnberg<br />
Flughafen MUC<br />
Tutzing<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Seeshaupt<br />
Quelle: Dipl.-Ing. Hans-Werner Ruch
Ausgabe 2.3<br />
Flugbetrieb 22 (bei Westwind, ca. 80 %):<br />
IFR-Landeanflug von NO über Germering und Gilching, Start über <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Abflugrouten: 22 GERET 1C (beantragt) <strong>Oberpfaffenhofen</strong>, Seefeld, Tutzing<br />
22 MAH 9C (Änd.beantragt) Oberpf., Seefeld, Starnberg, Gauting<br />
22 KPT 9C (unverändert) <strong>Oberpfaffenhofen</strong>, Seefeld, Herrsching<br />
Flugbetrieb 04 (bei Ostwind, ca. 20 %):<br />
VFR-Landeanflug von SW über Herrsching, Seefeld, <strong>Oberpfaffenhofen</strong> oder<br />
von N in einem “circling approach“ über Seefeld, Start über Gilching und Germering<br />
Abflugrouten: 04 GERET 1D (beantragt) Gilching, Gauting<br />
04 MAH 1D (beantragt) Gilching, Gauting, Herrsching, Dießen<br />
04 KPT 1D (unverändert) Gilching, Gauting, Herrsching, Dießen<br />
04 MAH 1E (unverändert) Gilching, Germering, Gröbenzell<br />
Funkfeuer bzw. Waypoint:<br />
GERET Geretsried<br />
MAH Maising<br />
KPT Kempten<br />
Seite: 32<br />
Bisherige und beantragte Flugrouten<br />
Stand: Oktober 2008<br />
IFR = Instrument Flight Rules = Fliegen nach Instrumentenregeln<br />
VFR = Visiual Flight Rules = Fliegen nach Sichtflugregeln<br />
ILS = Instrument Landing System<br />
Quelle: TÜV Süd / EDMO
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 33<br />
Anflug- und Abflugrouten über das Fünfseenland<br />
IFR-Anflugrichtung<br />
Die in dieser<br />
Studie von 1988<br />
ermittelten<br />
Flugrouten<br />
gelten heute<br />
immer noch.<br />
Wird der Flughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> nicht nach IFR (Instrumentenflugregel) angeflogen,<br />
verlaufen die Anflugs- und Abflugsrichtungen quer über das gesamte Fünfseenland.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Müller-BBM GmbH (29.06.1988)
Ausgabe 2.3<br />
Seefeld<br />
über Herrsching<br />
Seite: 34<br />
Drößling<br />
Neugilching<br />
Weßling<br />
Unering<br />
über Tutzing<br />
Prozentuale Verteilung bei Flugbetrieb 22<br />
Starnberg<br />
Gauting<br />
Flugbetrieb 22<br />
Anmerkung:<br />
Stand: Oktober 2008<br />
bei Westwind<br />
100 % der Flugbewegungen:<br />
Landungen über Geisenbrunn,<br />
Starts über Weßling und Seefeld,<br />
davon 60 % Abflug über Starnberg,<br />
20 % Abflug über Tutzing und<br />
20 % Abflug über Herrsching.<br />
Der Hubschrauber-<br />
Taxiluftverkehr findet<br />
allerdings in alle mögl.<br />
Richtungen statt, also<br />
über alle Wohngebiete<br />
des Fünfseenlandes.<br />
Quelle: EDMO, Dipl.-Ing. Thomas Möller
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 35<br />
Überflughöhen für landende Flugzeuge (IFR)<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 36<br />
Überflughöhen für startende Flugzeuge<br />
Stand: Mai 2009<br />
• Überflughöhen hängen vom Abfluggewicht und der Steigleistung ab<br />
• Niedrigere Überflughöhen können durch die Flugsicherung angeordnet werden<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller
Ausgabe 2.3<br />
Flughöhen der Linienflugzeuge nach München Erding:<br />
bei Westwind 1870 m über Grund<br />
bei Ostwind 1260 m über Grund<br />
Geschäftsflugzeuge von und nach <strong>Oberpfaffenhofen</strong>:<br />
bei Westwind (22) Abflug unter 1700 m über Grund<br />
bei Ostwind (04) Abflug unter 1100 m über Grund<br />
Flugbetrieb 04<br />
(Ostwind)<br />
Seite: 37<br />
Flughöhen über dem Fünfseenland<br />
Flugbetrieb 22<br />
(Westwind)<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quelle: Dipl.-Ing. Hans-Werner Ruch
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 38<br />
Schalltechnische Lärmgutachten<br />
� Lärm-Pegel und Grenzwerte<br />
� „Lärmkeulen“ über benachbarte Wohngebiete<br />
� Gutachten Schwartzenberger & Burkhart<br />
� Prüfungsgutachten Steger & Piening
Ausgabe 2.3<br />
Lärmbegriffe:<br />
Beurteilungspegel:<br />
Maximalpegel:<br />
Seite: 39<br />
Grenzwerte für Lärmbelastung<br />
Lärmdurchschnitt in 16 Stunden (6.00 bis 22.00 Uhr) über den Tag verteilt.<br />
Lärmbelastung, die von einem einzelnen Flugzeug ausgeht.<br />
Lärmwerte nach neuem <strong>Fluglärm</strong>gesetz:<br />
(Beurteilungspegel bei neu gebauten oder wesentlich ausgebauten Verkehrsflugplätzen)<br />
Im Bereich von Wohnungen:<br />
< 60 dB (nachts < 50 dB )<br />
Im Bereich von Schulen, Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern:<br />
< 55 dB (nachts < 50dB )<br />
Eine Zunahme um 10 dB bedeutet eine zehnfache Schallintensität und<br />
entspricht in etwa einer Verdoppelung des wahrgenommenen Lärms.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 40<br />
Einflugschneise und „Lärmkeule“ über Gilching<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 41<br />
„Lärmkeule“ über Weßling und <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 42<br />
Weßling<br />
Neugilching<br />
Seefeld<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Derzeitige Dezibel-<strong>Fluglärm</strong>messung<br />
Germering<br />
Geisenbrunn<br />
Argelsried<br />
Stand: Juli 2006<br />
<strong>Fluglärm</strong> an<br />
Werktagen<br />
Anmerkungen:<br />
> Die Lärmbelastung seitens<br />
der Autobahn A96 ist noch<br />
nicht einbezogen worden.<br />
> Die Lärmbelastung durch<br />
den Marktwachstum des<br />
Geschäftsreiseflugverkehr<br />
von 6 % pro Jahr ist noch<br />
nicht einbezogen worden.<br />
Quelle: Lärmtechnische Gutachten vom 24.07.2006 TÜV Süd
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 43<br />
Mo - Fr<br />
Neugilching *)<br />
Argelsried<br />
Geisenbrunn<br />
Beurteilungspegel<br />
<strong>Fluglärm</strong><br />
63,9 dB<br />
59,3 dB<br />
55,7 dB<br />
Schalltechnisches Gutachten Burkhart<br />
(Auszug für Ortsteile von Gilching)<br />
Berechnete Lärmpegel auf Basis der EDMO-Prognose für 2016 (Szenario 2)<br />
Szenario 2 steht für den Fall der 100%tigen Übernahme der Geschäftsflieger von München Erding<br />
des derzeitigen Standes, also ohne Berücksichtigung der jährlichen Zunahme des<br />
Geschäftsreiseflugverkehrs um ca. 6 % im Jahr.<br />
Bodenlärm<br />
54,8 dB<br />
44,6 dB<br />
27,7 dB<br />
Überschreitungszahlen pro Tag<br />
70 dB<br />
64,8 mal<br />
43,9 mal<br />
44,6 mal<br />
Maximalpegel<br />
80 dB<br />
49,6 mal<br />
43,4 mal<br />
40,6 mal<br />
85 dB<br />
43,1 mal<br />
0,4 mal<br />
85 dB gilt als Schwelle für mögliche Hörschäden,<br />
Schlafstörungen treten bereits ab 52 dB auf !<br />
Stand: Mai 2008<br />
*) ohne Lärmanteil von der Autobahn A96<br />
Quelle: Akustikbüro Schwartzenberger und Burkhart
Ausgabe 2.3<br />
Kritische Betrachtung des von der EDMO erstellten Lärmgutachtens<br />
� Die in dem gerichtlichen Vergleich des bayrischen VGH von 24.11.1998 festgelegte<br />
Berechnungsmethodik wurde völlig ignoriert. Das durch den Vergleich festgelegte<br />
Lärmkontingent wird erheblich überschritten.<br />
� Das Gutachten der EDMO ignoriert die sogenannte 100%-Regelung, nach der die<br />
Geräuschimmisionen bei wechselnder Betriebsrichtung nicht miteinander vermischt<br />
werden dürfen.<br />
� Die Ruhezeiten wurden im EDMO-Gutachten nicht angemessen berücksichtigt.<br />
Kernaussage von Steger & Piening<br />
� In jedem Fall ist das von der EDMO vorgelegte Gutachten für die<br />
schalltechnische Beurteilung so oder so ungeeignet.<br />
� Die Geräuschbelastung im Umfeld des Sonderflughafens<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> wird durch das EDMO-Vorhaben in etwa um das<br />
Zehnfache erhöht.<br />
Seite: 44<br />
Prüfungsgutachten Steger & Piening<br />
Stand: Mai 2008<br />
Quelle: Steger & Piening GmbH Lärmschutzberatung
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 45<br />
Schaffung und Gefährdung<br />
von Arbeitsplätzen<br />
� Angebliche Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
� Neue Arbeitsplätze auch ohne Geschäftsreiseflugverkehr<br />
� Keine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
� Geschäftsreiseflugverkehr gefährdet Arbeitsplätze<br />
� Bedrohte Arbeitsplätze in der Tourismusbranche
Ausgabe 2.3<br />
Funktion<br />
Standortbetriebe<br />
Neue Betriebe (?)<br />
DLR<br />
EDMO-Flugbetrieb<br />
Geschäftsreiseflugb.<br />
Sportflieger<br />
Gesamt<br />
Seite: 46<br />
Flugbewegungen<br />
2005<br />
2.301<br />
0<br />
638<br />
1.198<br />
0<br />
7.400<br />
11.537<br />
Angebliche Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
Herr Warg, Pressesprecher der EDMO:<br />
Nur durch die Zulassung des Geschäftsreiseflugverkehrs<br />
werden 1.800 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen ! (*)<br />
Flugbewegungen<br />
2016<br />
6.164<br />
6.000<br />
579<br />
2.945<br />
7.833<br />
10.000<br />
33.521 (+189%)<br />
Arbeitsplätze<br />
IST<br />
750<br />
0<br />
630<br />
60<br />
0<br />
1.440<br />
Arbeitsplätze<br />
2016<br />
1.200 (+450)<br />
1.200 (+1.200)<br />
630 (0)<br />
220<br />
(+160)<br />
0<br />
3.250<br />
(+1.810 / +126%)<br />
Die EDMO kann nicht die geringsten Angaben machen,<br />
um welche neuen Betriebe es sich handeln soll !<br />
Stand: Juli 2007<br />
(*) u.a. im Interview in der Abendschau des BR am 12. Mai 2007 Quelle: Verkehrsprognose 2005 – 2016 der EDMO
Ausgabe 2.3<br />
Funktion<br />
Standortbetriebe<br />
Zukünftige Betriebe<br />
DLR<br />
Geschäftsreiseflüge<br />
Flugplatz<br />
Egelsbach (bei Frankfurt) a)<br />
Frankfurt am Main b)<br />
Düsseldorf b)<br />
Fürstenfeldbruck (urspr. Plan)<br />
Seite: 47<br />
Neue Arbeitsplätze auch ohne Geschäftsflieger<br />
Die meisten der 1.810 prognostizierten Arbeitsplätze können<br />
ohne den Geschäftsreiseflugverkehr geschaffen werden.<br />
Vergleichszahlen:<br />
Zusätzliche Arbeitsplätze<br />
450<br />
1.200<br />
0<br />
160 (*)<br />
Flugbewegungen<br />
80.000<br />
12.000<br />
11.000<br />
40.000<br />
Ohne Geschäftsflieger möglich<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
(*) inklusiv Arbeitsplätze für EDMO-Flugbetrieb<br />
a) Quelle: Geschäftsreiseflughafen FFM, eigene Recherche<br />
Arbeitsplätze für Geschäftsflieger<br />
22<br />
16<br />
18<br />
7<br />
Stand: Oktober 2008<br />
b) Quelle: Business Aviation 10/2006
Ausgabe 2.3<br />
160 zusätzliche Arbeitsplätze für zusätzlich<br />
19.384 Flugbewegungen bedeutet:<br />
- Mit Vollgas in die Pleite -<br />
Einnahmen / Ausgaben<br />
Lande/Start-Gebühren<br />
Löhne und Gehälter (Monat)<br />
Sozialversicherungen<br />
Materialkosten für Betriebsmittel<br />
Gewinn / Verlust (-)<br />
Seite: 48<br />
Keine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
(Modellrechnung)<br />
150 Euro (*)<br />
2.500 Euro<br />
pro Jahr<br />
9.692 (= 19.384 : 2)<br />
12 x 2.500 x 160<br />
25 % der Löhne/Gehälter<br />
50 % der Personalkosten<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Zusätzliche Flugbewegungen<br />
(siehe Seite 24, ohne Sportflieger):<br />
2005 4.137 Flugbewegungen<br />
2016 23.521 Flugbewegungen<br />
EUR<br />
1.453.800<br />
- 4.800.000<br />
- 1.200.000<br />
- 3.000.000<br />
- 7.546.200<br />
(*) Angabe von Herrn Grabherr, ehemaliger Geschäftsführer der EDMO am 27.03.2006 in Germering.<br />
Ein Break-Even wäre erst mit > 120.000 Flugbewegungen / Jahr erreicht<br />
Selbst bei 250 Euro als Lande/Start-Gebühr und bei Personalkosten von jährlich nur 30.000 Euro je<br />
Mitarbeiter und ohne Materialkosten käme man immer noch auf einen Verlust von fast 2,4 Mio. Euro !<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
… und mindert die Lebensqualität ín den Anliegergemeinden<br />
� Die Verlagerung des Geschäftsreiseflugverkehrs vom Verkehrsflughafen<br />
München nach <strong>Oberpfaffenhofen</strong> schafft keine neuen Arbeitsplätze, sondern<br />
verlagert sie nur.<br />
� High-Tech-Unternehmen suchen Standorte ohne Störungen durch Lärm.<br />
� <strong>Fluglärm</strong> und Schadstoffbelastung mindert die Attraktivität des Fünfseenlands<br />
als Naherholungsgebiet und gefährdet Arbeitsplätze in der Tourismusbranche.<br />
� Wohn- und Gewerbegebiete in Geisenbrunn, Argelsried, Neugilching und<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> sind z.T. nur wenige Hundert Meter von der Start- und<br />
Landebahn entfernt.<br />
� Starts und Landungen führen unmittelbar über das Gemeindegebiet<br />
von Germering, Gilching, Weßling und Seefeld-Hechendorf mit Kindergärten,<br />
Schulen, Seniorenheimen und Krankenhaus Seefeld.<br />
� Das neue <strong>Fluglärm</strong>gesetz gilt nicht für Sonderflughäfen und schützt damit<br />
nicht die vom <strong>Fluglärm</strong> betroffenen Bürgerinnen und Bürger.<br />
Seite: 49<br />
Geschäftsreiseflughafen gefährdet Arbeitsplätze …<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Dipl. Ing. Thomas Möller, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
� Das Fünfseenland wird touristisch als „Landschaft zwischen<br />
München und den Alpen“ bezeichnet.<br />
� Das Fünfseenland ist Naherholungsgebiet der Landeshauptstadt<br />
München mit über 1 Million Menschen.<br />
� 75 % des Fünfseenlandes sind Landschaftsschutzgebiet und soll<br />
Teil eines geplanten Naturparks werden.<br />
� Der Tourismus im Fünfseenland umfasst mehr als 2100 Arbeitplätze.<br />
� Über 320 Mio. € Umsatz werden im Tourismusbereich im<br />
Fünfseenland erzielt.<br />
� Die Kommunen erhalten ca. 3,8 Mio. € Steuereinnahmen.<br />
� Der Staat erhält jährlich 32,3 Mio. € Mehrwertsteuer.<br />
Dies alles wird durch den geplanten Geschäftsreiseflugverkehr<br />
gefährdet und die Heimat von über 100.000 Einwohnern im<br />
Fünfseenland wird dabei in große Mitleidenschaft gezogen!<br />
Seite: 50<br />
Wirtschaftsfaktor Tourismus<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus im Starnberger Fünf-See-Land“ und Tagespresse
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 51<br />
Wertminderung der Immobilien<br />
� Wertminderung in Abhängigkeit der Lärmbelastung<br />
(Lärmforschungsstudie Kryter)<br />
� Wertminderung in Abhängigkeit des <strong>Fluglärm</strong>aufkommens<br />
(Studie der TU Chemnitz)<br />
� Gesamter Immobilien-Wertverlust im Fünfseenland<br />
(Grobschätzung)
Ausgabe 2.3<br />
Rechenbeispiel:<br />
Seite: 52<br />
Der abhängige Wertverfall von Wohn-Immobilien<br />
beträgt nach umfangreichen Untersuchungen<br />
in den USA, England und Holland zwischen<br />
0,75% und 1% pro dB Pegelerhöhung.<br />
Einfamilienhaus: heutiger Wert ca. 0‘75 Mio. €<br />
Wertverlust in Abhängigkeit der Lärmbelastung<br />
Durchschnittlicher Lärmpegel heute 40 dB (A)<br />
Durchschnittlicher Lärmpegel im Jahre 2016 65 dB (A) also Anstieg um 25 dB (A).<br />
Bei Wertverlust 0,3% bis 1,0% pro dB (A) ergibt sich ein gesamter proz. Wertverlust von 7,5% bis 25%,<br />
d.h. Wertverlust von 56.250 € bis 187.500 €<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quelle: Studie des holländischen Lärmforschers Kryter
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 53<br />
Wertverlust der Immobilien<br />
Quelle: „Studie Immobilien und <strong>Fluglärm</strong> der Technischen Universität Chemnitz“<br />
Autoren: Friedrich Thießen, Stephan Schnorr. AZ: WWDP 69/2005, ISSN 1618-1352<br />
Stand: Juli 2007<br />
Quelle: Studie TU Chemnitz
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 54<br />
Ortsteil Einwohner Wohnungen Häuser<br />
Geschätzter Wertverlust der Immobilien<br />
Wertminderung bei<br />
430.000 Euro je Haus<br />
(in %) (in Euro)<br />
Gemeinde Gilching 18.347 7.650 3.701<br />
Gilching 10.404 4.383 2.120 5% 45.589.789<br />
Neugilching 5.696 2.375 1.149 20% 98.814.281<br />
Argelsried 1.017 396 192 25% 20.594.976<br />
Geisenbrunn 1.230 496 240 30% 30.954.874<br />
Gemeinde Weßling 5.241 2.185 1.162<br />
Weßling 2.796 1.166 620 15% 40.016.914<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> 1.636 682 363 30% 46.829.521<br />
Hochstadt 809 337 180 30% 23.157.141<br />
Gemeinde Seefeld 7.125 2.971 1.581<br />
Seefeld 3.221 1.343 715 12% 36.879.679<br />
Hechendorf 3.136 1.308 696 10% 29.922.041<br />
sonstige Ortsteile 768 320 170 10% 7.327.847<br />
Geschätzter Gesamtverlust in Euro 380.087.064<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Unter Einbeziehung weiterer Wohngebiete in Germering, Gauting, Krailling, Herrsching, Wörthsee,<br />
Starnberg etc. ergibt sich in einer groben Gesamtschätzung ein Wertverlust der Immobilien<br />
von rund einer halben Milliarde Euro.<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 55<br />
Gesundheitsgefährdungen durch<br />
Lärm- und Schadstoffbelastungen<br />
� Gesundheitsgefährdungen durch Lärm<br />
� Beantragte Wasserschutzzone III b<br />
� Schadstoffbelastung durch Feinstaub<br />
� Feinstaubmessung an der Messstation Andechs<br />
� Gesundheitsschäden durch erhöhten Feinstaub19
Ausgabe 2.3<br />
Anstieg Bluthochdruck-Risiko bei Lärmbelastung<br />
(Studie Meta-Analyse Babisch 2006)<br />
Seite: 56<br />
Gesundheitsgefährdung durch Lärm<br />
Abfall Les<strong>ev</strong>erständnis bei Lärmbelastung<br />
(Hygge et al., Psychol.Sci. 2002)<br />
Studien an Schulen in Riem und Erding<br />
vor und nach Flughafenzustand haben gezeigt,<br />
dass die Lesefähigkeit der Schüler mit Anstieg<br />
der Lärmbelastung um Monate verzögert wird.<br />
Stand: 2002, 2006<br />
10 dB mehr � bis 4 Monate Les<strong>ev</strong>erzögerung,<br />
Langzeitgedächtnis wurde um 25 % verschlechtert<br />
Anstieg Herzinfarkt-Risiko bei Lärmbelastung<br />
(Studie Meta-Babisch 2006)<br />
Quelle: Referat PD Dr. Angerer aus verschiedene Studien
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 57<br />
Gesundheitsgefährdung durch Lärm<br />
Mögliche Gesundheitsgefährdungen durch Lärmbelastung<br />
� Hörschäden können ab einer Lärmbelastung von 85 dB auftreten<br />
� Schlafstörungen bereits ab einem Maximalpegel von 52 dB<br />
� bereits ab 40 dB sinkt die Les<strong>ev</strong>erzögerung bei Kindern erheblich<br />
� Verschlechterung des Langzeitgedächtnisses um bis zu 25 %<br />
� ab 55 dB erhöhtes Risiko für eine Bluthochdruck-Erkrankung<br />
� ab 60 dB steigt das Risiko für einen Herzinfarkt bzw. Schlaganfall<br />
Stand: Mai 2009<br />
Nach Erkenntnissen der WHO tötet Lärm zehntausende Menschen pro Jahr;<br />
es werden bis zu 200.000 Todesfälle pro Jahr<br />
aufgrund von ischämischen (= blutleeren) Herzerkrankungen angenommen.<br />
Quelle: zusammengestellt aus medizinischen Studien
Ausgabe 2.3<br />
Ausgewiesene<br />
Wasserschutzzone<br />
nach Alling<br />
Beantragte<br />
Wasserschutzzone<br />
bei Gilching und beim<br />
Flughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
Weßling<br />
Grundwasserstrom<br />
Seite: 58<br />
Gilching<br />
Ausgewiesene<br />
Wasserschutzzone<br />
nach Germering<br />
Wasserschutzzone am Sonderflughafen<br />
Stand: Mai 2009<br />
Die Gilchinger Schotterrinne ist<br />
der größte Grundwasserstrom im Landkreis Starnberg und stellt<br />
damit eine Grundwasserreserve zur grundsätzlichen<br />
Sicherstellung der Trinkwasserversorgung weit über die<br />
betroffenen Gemeinden hinaus sowie der<br />
Brauchwasserversorgung für Gewerbebetriebe.<br />
Vom Gesetz her ist jede Gemeinde eigenverantwortlich für ihre<br />
Grundwasserversorgung und deren Reinhaltung, daher<br />
hat sie die Verpflichtung, für die<br />
Ausweisung von Wasserschutzzonen zu sorgen.<br />
Die Erweiterung des Nutzerkreises und die damit<br />
verbundene Steigerung der Flugbewegungen führt zu<br />
� zunehmender Gefährdung vorhandener Brunnen und zu<br />
� unkontrollierbarer Vergrößerung der Gesamtbelastung der<br />
Grundwasservorräte, z.B. durch Betankungen der<br />
Flugzeuge bzw. Unfälle auf dem Flughafengelände<br />
bei bereits bestehender Gefährdung durch vorhandene Gefahrenquellen,<br />
wie z.B. Autobahn, Wohn- und Gewerbegebiete und<br />
Tankstellen.<br />
Quelle: Dipl. Kfm. Stephan Mahlert, Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 59<br />
Schadstoffbelastung durch Feinstaub<br />
Schwebbarer Feinstaub (PM10 = particulate matter < 10 µm) wandert<br />
tief in die Lunge und wird in Nase und Rachen nicht zurückgehalten.<br />
> Durch Fortschritte der Herstellungstechnik von Automotoren und<br />
Flugzeugtriebwerken werden (die früher schwarzen) Abgaspartikel<br />
kleiner und farbloser.<br />
> Bundesverordnung über Emissionswerte für PM10:<br />
40 µg/m 3 Mittelwert / Jahr bzw. max. 50 µg/m 3 / Tag 35mal im Jahr<br />
> Grenzwert im Großraum München im letzten Jahr > 40mal überschritten<br />
(Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> liegt am Rande des Münchener<br />
Großraums neben Feinstaub-haltiger Autobahn)<br />
> Grenzwert in diesem Jahr schon mehrfach an Messstation Andechs<br />
überschritten.<br />
Jedes startende und landende Flugzeug erhöht diese Werte<br />
noch um 10 bis 100 gr Abgaspartikel pro Tonne Kerosin<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: Prof. Dr. Klaus von der Helm
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 60<br />
EU-Richtlinie für Feinstaub:<br />
Feinstaubmessung an der Messstation Andechs<br />
Grenzwert 50 μg/m 3 gemessen über 24 Stunden darf an 35 Tagen im Jahr überschritten werden;<br />
über das ganze Jahr gemessen gilt der strengere Grenzwert von 40 μg/m 3 .<br />
Stand: März 2007<br />
Quelle: Bundesumweltamt
Ausgabe 2.3<br />
Epidemiologische Studien zu Langzeiteffekten von partikelförmiger Luftbelastung haben gesundheitliche Auswirkungen<br />
in Bezug auf die Morbidität, gemessen z.B. als Änderung der Lungenfunktion, das Auftreten infektiöser Atemwegserkrankungen<br />
(Bronchitis) oder atopischer Erkrankungen, und auf die Mortalität (Gesamtsterblichkeit, kardiopulmonale<br />
Mortalität, Lungenkrebs) nachgewiesen.<br />
Seite: 61<br />
Zahlreiche Studien haben einen Zusammenhang<br />
zwischen den aktuellen PM10-Feinstaub-Konzentrationen in der Luft<br />
und der Morbidität bei Kindern und Erwachsenen nachgewiesen.<br />
Bezogen auf einen Anstieg der PM10-Belastung um 10 µg/m³ wurde ein um rund 30 % höheres Risiko<br />
für Bronchitis bei Kindern und ein um 10 % höheres Sterblichkeitsrisiko bei Erwachsenen geschätzt. Bei<br />
einer gegenüber der Hintergrundbelastung um 10 µg/m³ erhöhten Exposition gegenüber PM2.5 ist pro<br />
Jahr in einer Population mit 200.000 Kindern mit zusätzlichen 3.350 Kindern mit Bronchitissymptomen<br />
zu rechnen sowie bei zusätzlichen 4.000 Kindern mit einer verschlechterten Lungenfunktion.<br />
Darüber hinaus wird ein möglicher Zusammenhang der Exposition gegenüber PM10 bzw. Schwebstaub und intrauteriner<br />
Wachstumsverzögerung, Frühgeburtlichkeit und vermindertem Geburtsgewicht gesehen. Dies ergibt sich aus Untersuchungen<br />
des GFS Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit zusammen mit dem französischen Institut für<br />
Gesundheit und medizinische Forschung an 1.016 Müttern und ihren 1998 bis 1999 geborenen Kindern. Die Wissenschaftler<br />
vermuten, dass der Feinstaub über die Lunge und das Blut bis in die Plazenta gelangt und hier das Wachstum<br />
und die Entwicklung des Ungeborenen beeinflusst.<br />
Fazit:<br />
Gesundheitsschäden durch erhöhten Feinstaub<br />
Die WHO rechnet damit, dass bereits eine Erhöhung um 10 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft<br />
eine Verkürzung der Lebenserwartung der gesamten B<strong>ev</strong>ölkerung um ein halbes Jahr bewirken.<br />
Stand: Oktober 2008<br />
Quellen u.a.; Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Gesundheitl. Bewert. der PM10- und Feinstaub-Problematik)<br />
American Cancer Society Study: Kohorte von 552 000 Erwachsenen in 154 Städten über 16 Jahre<br />
Harvard Six Cities Study: Kohorte von 8111 Erwachsenen, Beobachtungsdauer 14-16 Jahre<br />
AHSMOG: Kohorte von 6300 Erwachsenen, Beobachtungsdauer 15 Jahre
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 62<br />
R e s ü m e e<br />
Die Interessenlage hat sich grundlegend verändert !<br />
Dornier und seine Rechtsnachfolger hatten das Interesse:<br />
„So wenig wie möglich fliegen, um unnötige Kosten zu vermeiden.“<br />
Die EDMO Flugbetrieb GmbH bzw. ein zukünftiger Investor<br />
hat jetzt das Interesse:<br />
„So viel wie möglich fliegen, um möglichst viel Gewinn zu machen.“<br />
� <strong>Oberpfaffenhofen</strong> auf dem Weg zum Business Airport<br />
� Aussagen der Politik<br />
� Anstehende Gerichtsverfahren<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
… weil:<br />
� Wachstum von MUC bedingt Auslagerung<br />
von Kapazitäten an anderen Flughafen<br />
� <strong>Oberpfaffenhofen</strong> bietet die geeignete<br />
Infrastruktur und hat kooperative Eigentümer<br />
� Ausreichende Kapazität in <strong>Oberpfaffenhofen</strong><br />
vorhanden (wie München-Riem)<br />
� LEP 2006 legt <strong>Oberpfaffenhofen</strong> fest<br />
… und das sind die Folgen für uns:<br />
� Hohe Lärm- und Gesundheitsbelastung<br />
� Hohe Schadstoffbelastung (z.B. Feinstaub)<br />
� Flugzeuge spätabends und am Wochenende<br />
� Unbeschränkte Anzahl der Flugbewegungen<br />
� Erheblicher Wertverlust der Immobilien<br />
Seite: 63<br />
<strong>Oberpfaffenhofen</strong> auf dem Weg zum Business Airport<br />
An dieses Bild werden<br />
sich die Bewohner des<br />
Fünfseenlandes möglicherweise<br />
bald täglich gewöhnen müssen !<br />
Fazit:<br />
Stand: Mai 2009<br />
Dies ist die Absicht<br />
der Staatsregierung<br />
und der EDMO<br />
Quelle: Dipl. Ing. Manfred Burghardt
Ausgabe 2.3<br />
Seite: 64<br />
Aussagen der Politik<br />
FDP-Vorsitzende Leutheusser-Schnarrenberger:<br />
(Schreiben vom 17.08.2008 an BI-Vertreter)<br />
„Ich stehe selbstverständlich voll und ganz zum Erhalt des Werk- und Forschungsflughafens ....<br />
Eine Öffnung für den allgemeinen Geschäftsflugverkehr würde diese Nutzung konterkarieren.“<br />
Ministerpräsident Horst Seehofer:<br />
(vor der Akademie für Politische Bildung Tutzing, November 2008)<br />
„Man muss den Mut haben, falsche Entscheidungen zu korrigieren, wie zum Beispiel den Ausbau des<br />
Sonderflughafens <strong>Oberpfaffenhofen</strong>“<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil:<br />
(Schreiben vom 17.08.2008 an BI-Vertreter)<br />
„Die FDP wird die Forderung nach Änderung des LEP offensiv vertreten. … Die FDP sagt nein zu<br />
einer Ausweitung des Flugverkehrs. Die FDP sagt nein zu Lufttaxis.“<br />
Im Widerspruch dazu haben der Ex-Minister und jetzige Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Erwin Huber<br />
sowie die Ministerialrätin Dr. Wolf (beide CSU) in der Ausschusssitzung des Bayerischen Landtages vom 11.12.2008<br />
unmissverständlich betont, dass unter dem „Bestand“ des Sonderflughafens der „genehmigungsrechtliche Bestand“<br />
zum heutigen Zeitpunkt zu verstehen ist und dazu gehört auch der Genehmigungsrahmen des Luftamt-Bescheids vom<br />
23.07.2008, der rd. 10.000 jährliche Flugbewegungen im Segment Geschäftsreiseflugverkehr bereits jetzt auf dem<br />
Sonderflughafen <strong>Oberpfaffenhofen</strong> zulässt.<br />
Zudem sind Erweiterungsanträge des Flughafenbetreibers – laut Aussage des Luftamts Südbayern - jederzeit möglich.<br />
Als Bürger und Wähler erwarten und fordern wir von der Politik<br />
Glaubwürdigkeit !!!<br />
Stand: Mai 2009<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.
Ausgabe 2.3<br />
Klagen gegen das LEP<br />
(Normenkontrollklagen)<br />
� Gemeinde Gilching<br />
� Gemeinde Weßling<br />
� Gemeinde Seefeld<br />
� Gemeinde Planegg<br />
� Gemeinde Gräfelfing<br />
� Stadt Germering<br />
� Stadt München<br />
� Landkreis Starnberg<br />
Seite: 65<br />
Anstehende Gerichtsverfahren<br />
Jetzt müssen die Gerichte entscheiden !<br />
Neun Musterkläger aus <strong>Oberpfaffenhofen</strong>, Neugilching<br />
und Geisenbrunn klagen mit finanzieller Unterstützung<br />
vieler Bürger des Fünfseenlandes und benachbarter<br />
Gemeinden unter Federführung des <strong>Fluglärm</strong> e.V. per<br />
Anfechtungsklage gegen den Bescheid des Luftamts<br />
Südbayern; zusätzlich klagen einige weitere Privatkläger<br />
aus dem Landkreis Starnberg.<br />
Stand: Mai 2009<br />
Klagen gegen den Bescheid<br />
des Luftamts Südbayern<br />
(Anfechtungsklagen)<br />
� Gemeinde Gilching<br />
� Gemeinde Weßling<br />
� Gemeinde Seefeld<br />
� Gemeinde Gauting<br />
� Gemeinde Gräfelfing<br />
� Gemeinde Wörthsee<br />
� Stadt Germering<br />
� Stadt München<br />
� Landkreis Starnberg<br />
� Landkreis Fürstenfeldbruck<br />
� Zweckverband großräumige<br />
Wasserversorgung Starnberg<br />
� Zweckverband für den<br />
sozialen Wohnungsbau im<br />
Landkreis Starnberg<br />
Quelle: <strong>Fluglärm</strong> e.V.