28.11.2012 Aufrufe

Spiratec AG - Chemdelta Bavaria

Spiratec AG - Chemdelta Bavaria

Spiratec AG - Chemdelta Bavaria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schutzgebühr im Freiverkauf:2,50 Euro www.hinnterland.de<br />

Spitzentechnologie und Lebensart an Inn, Salzach und im Chiemgau<br />

Die Mündung der Salzach in den<br />

Inn aus der Vogelsperspektive.<br />

Das Mündungsgebiet ist nicht nur<br />

die Nahtstelle von Ober- und Niederbayern<br />

zu Oberösterreich,sondern<br />

auch ein geschütztes Naturparadies.<br />

Sie liegt nicht weit von der oberbayerischen<br />

Herzog- und Industriestadt<br />

Burghausen und dem Geburtsort<br />

von Papst Benedikt XVI.Marktl<br />

am Inn.<br />

Weitere Details im Internet:<br />

www.burghausen.de<br />

www.marktl.de<br />

www.europareservat.de<br />

www.eon.de<br />

www.innregionen.de<br />

AUSGABE 2009<br />

EINBLICKE<br />

Ausgabe vom 9.Mai 2009, 5.Jahrgang<br />

Inhaltsverzeichnis 2/3<br />

Interview Prof. Dr. Staudigl 6<br />

Neue Marke – Neuer Auftritt 8<br />

Interview Steinberger<br />

Im Zentrum eines<br />

30<br />

»Ring of Science« 33<br />

Interview Prof. Dr. Herrmann<br />

Burghausen –<br />

35<br />

Ein Diamant im Salzachtal<br />

Knoxoleum – Lebensfreude<br />

40<br />

zwischen Burg und Jazz 41


Impressum<br />

Titel,Design und alle Beiträge in<br />

Hinnterland® sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Herausgeber:<br />

Oberbayern Presse GmbH<br />

D-84503 Altötting<br />

Neuöttinger Straße 62 b<br />

Geschäftsführung:<br />

Rosemarie Fochler<br />

Amtsgericht Traunstein HRB 15890<br />

Konzept,Redaktion,Titel Hinnterland<br />

und Verantwortung für Texte:<br />

Dr.Ernst Deubelli<br />

Gestaltungskonzeption,Layout:<br />

Atelier für Gestaltung<br />

Stefan Engelhardt<br />

Stadtplatz 47,84453 Mühldorf<br />

www.engelhardt-atelier.de<br />

Marketing und Projektmanagement:<br />

Petra Huber<br />

Anzeigen:<br />

Rosemarie Fochler<br />

Texte,soweit nicht<br />

vollnamentlich gezeichnet:<br />

Petra Kähsmann,Christine Kossack,<br />

Teresa Deubelli,Dr.Ernst Deubelli<br />

Internetrecherche:<br />

Alex Kähsmann,Martin Deubelli<br />

Abbildungen,soweit nicht<br />

vollnamentlich vermerkt:<br />

Redaktion<br />

Druck:<br />

Neue Presse Verlags-GmbH<br />

Druckzentrum Passau<br />

D-94036 Passau,Medienstraße 5a<br />

Vertrieb:<br />

Hinnterland® liegt zum Auftakt der<br />

Chemie-Fachmesse ACHEMA 2009<br />

in Frankfurt der Deutschlandausgabe<br />

des CHEManager bei.Außerdem<br />

ist das Infotainment-Magazin<br />

auf internationalen Fachmessen,<br />

die von Werbepartnern besucht<br />

werden,erhältlich.Eine Regionalausgabe<br />

gibt es außerdem zur<br />

Verteilung über Werbepartner und<br />

befreundete Unternehmen im südöstlichen<br />

Oberbayern,im Salzburger<br />

Land und in Oberösterreich.<br />

Gesamtauflage:<br />

43.000 als Beilage im CHEManager<br />

und 8.500 als Regionalausgabe.<br />

Trotz sorgfältiger inhaltlicher<br />

Kontrolle übernehmen wir keine<br />

Haftung für die Inhalte von Internetseiten,auf<br />

die hingewiesen wird.<br />

Für den Inhalt dieser Seiten sind ausschließlich<br />

deren Betreiber verantwortlich.<br />

Anregungen und Kritik:<br />

hinnterland@hotmail.de<br />

Innovation<br />

19 Meilenstein in der Produktion von Fluorpolymeren<br />

20 K&K-Chemie – Zukunft für den Dinosaurier<br />

21 Neue Montageschäume<br />

auf der Basis von Alphasinalen<br />

21 Pasquart GmbH:Jungunternehmer mit 73<br />

32 Esterer Gießerei GmbH:»Born to be Wild«<br />

33 Im Zentrum eines »Ring of Science«<br />

Seite 19<br />

Retrospektive<br />

31 Die Region im Fluss der Zeit<br />

2 2009<br />

Kultur<br />

42 Martin Lüttge –<br />

von Shakespeare bis »Forsthaus Falkenau«<br />

43 Rock me »Dr.Kingsize«<br />

44 Glaspunkt – Perfektion im Fokus<br />

von Handwerk,Industrie und Kunst<br />

45 Das »Goldene Rössl« – Ein Kunstwerk von Weltrang<br />

46 Das Auge für die Welt im Fluss der Zeit<br />

46 Hartes Holz ins rechte Licht gerückt<br />

Seite 46<br />

Freizeit<br />

38 Golfurlaub zu familienfreundlichen Preisen<br />

39 Angenehm INN – ein Fluss und viel Urlaub<br />

40 Burghausen – ein Diamant im Salzachtal<br />

49 Bäder – Thermen – Gesundheit – Wohlfühlen<br />

50 Salzburg – Burghausens große Schwester<br />

Lebensart<br />

41 Knoxoleum – Lebensfreude zwischen Burg und Jazz<br />

43 Auf den Laufstegen der Welt zuhause<br />

Seite 41


Technologie<br />

18 BASF-Kompetenzzentrum:Glashaus der Superlative<br />

26 Kirsch:Quantensprung im Apparatebau<br />

26 Wackerbauer:Spezialist für Sonderlösungen<br />

27 TUM-Tech:Forschungsleistung und Wissenstransfer<br />

für die Wirtschaft<br />

28 NETZSCH:Hier dreht sich alles um die Pumpe<br />

29 HighTech in den Hügel des Innviertel<br />

30 Interview mit Anton Steinberger<br />

48 Ecolab Engineering GmbH –<br />

Hygiene aus dem Voralpenland<br />

53 Biosepar – neue Wege in der Aids-Diagnose<br />

53 ODU sorgt für perfekte Kontakte<br />

Energie<br />

19 Höhere Versorgungssicherheit<br />

im Bayerischen Chemiedreieck<br />

Verkehr<br />

51 SBG – Sprungbrett für das südöstliche Bayern<br />

Seite 51<br />

Perspektive<br />

6 Interview mit Prof.Rudolf Dr.Staudigl<br />

8 Neue Marke – Neuer Auftritt<br />

9 Erfolgreiche Chemie in Landschaftsidylle<br />

10 Infrastruktur – Schwachstellen in der Region<br />

12 Projekte,Technik und Vertrauen<br />

14 Innovative Kunststoffe für die Zukunft<br />

15 Wachstum überwindet Grenzen<br />

16 InfraServ schafft Platz<br />

für Ausbau und Neuansiedlungen<br />

22 KV-Terminal –<br />

Chancen für Wachstum und Entlastung<br />

24 Raitenhaslach –<br />

Zentrum der Begegnung und der Wissenschaft<br />

32 Simmeth – Büro zum Ein- und Ausschalten<br />

34 Oberbayern wirtschaftlich europaweit in erster Liga<br />

35 Interview mit Prof.Dr.Wolfgang Herrmann<br />

47 Wirtschaft im Einklang mit der Natur<br />

52 Mühldorf:Stärke durch Nähe<br />

Seite 24<br />

Rubriken<br />

34 Portale zur Wirtschaft<br />

35 Hochschullandschaft im »Hinnterland«<br />

55 Gewinnspiel<br />

Seite 55<br />

2009 3<br />

TITELMOTIV<br />

Diese Aufnahme von Bernhard<br />

Edmaier war eine der ersten Fotografien<br />

für den Prachtband »EARTH-<br />

SONG«,der die spektakulärsten<br />

Geotope aller<br />

Kontinente in<br />

Bildern festhält.<br />

Das geschützte<br />

Naturparadies<br />

im Titelbild ist<br />

Brutgebiet vieler<br />

einheimischer seltener Vogelarten<br />

und Winterstation für Zugvögel<br />

aus dem hohen Norden.Die hellere<br />

Wasserfarbe des Inn rührt von der<br />

sogenannten »Gletschermilch«,die<br />

für den Gebirgsfluss bis zu seiner<br />

Mündung in die Donau bei Passau<br />

typisch ist.Die Gletschermilch hat<br />

ihren Namen von den feinen Sedimenten,die<br />

von Schnee und Eis aus<br />

den Alpen ausgewaschen und zur<br />

Zeit der Schneeschmelze mit geführt<br />

werden.<br />

www.bernhardedmaier.com<br />

GEWINNSPIEL<br />

GoGo, Geo & Embedded Systems.<br />

Was soll denn das? Richtig,das ganze<br />

ist ein Rätsel,eingebettet in die aktuelle<br />

Ausgabe von Hinnterland.Neun<br />

Fragen,die mit einem Quentchen<br />

Affinität zu den Naturwissenschaften,aber<br />

auch nach aufmerksamer<br />

Lektüre der aktuellen Hinnterland-<br />

Ausgabe leicht zu lösen sind,verstecken<br />

sich in den folgenden Seiten<br />

verteilt,sind also auf neudeutsch<br />

embedded.Die gesuchten Buchstaben<br />

ergeben in der richtigen<br />

Reihenfolge das Lösungswort.GoGo<br />

steht für die Preise Golfhotel und<br />

Gold,Geo für den phantastischen<br />

Bildband »Earthsong« mit Geotop-<br />

Aufnahmen von Bernhard Edmaier.<br />

Mehr dazu lesen Sie auf Seite 55.


KOMMENTAR<br />

L 3 x I 3 = ΔC<br />

Die Konstituenten für Bayerns Chemiedreieck<br />

sind faszinierend.Man<br />

sollte sie unter dem Postulat von<br />

L 3 x I 3 = ΔC betrachten.Und so löst<br />

sich die Gleichung:Das L in der<br />

Dreier-Potenz steht für Lage,Leistung<br />

und Logistik,das I für Innovation,Initiative<br />

und Investition.Damit<br />

erklärt sich auch das Δ (Delta) als<br />

Symbol für Bayerns Chemiedreieck.<br />

Die Lage der Industriestandorte<br />

inmitten einer gewachsenen Kulturlandschaft<br />

mit hohem Freizeitwert<br />

verleiht der Region im Marketing-<br />

Jargon eine »usp«, eine »unique<br />

selling position«.Das gibt’s kein<br />

zweites Mal in Deutschland.<br />

So gesehen steht die Formel für<br />

berechtigten Optimismus.Aber sie<br />

steht auch für ein enormes Risiko.<br />

Denn in der Multiplikation wirken<br />

sich Beträge kleiner Eins oder gar<br />

kleiner Null unter Umständen verheerend<br />

aufs Ergebnis aus.<br />

Würden politische Hypotheken<br />

im investitionsstärksten Industriegebiet<br />

des Freistaates sowie des<br />

Bundes jetzt nicht eingelöst,dann<br />

hätten die Regierungen in Bayern<br />

und Berlin vor führenden Industrieund<br />

Investorenkreisen,aber auch<br />

vor den Arbeitnehmern,Steuerzahlern<br />

und Wählern auf Jahre hin<br />

Gesicht und Vertrauen verloren.<br />

Das weiß die Politik und sie weiß<br />

sich gut beraten,jedes Strukturversprechen,das<br />

der Region erteilt wurde,akribisch<br />

und rasch einzulösen.<br />

Die Industrie hat massiv darauf vertraut<br />

- mit Milliardeninvestitionen.<br />

Jetzt ist die Politik am Zug.<br />

Dr. Ernst Deubelli<br />

Spitzentechnologie und Lebensart<br />

an Inn, Salzach und im Chiemgau<br />

Der Hinntergrund<br />

zum Hinnterland<br />

Hinnterland ist mehr als ein Wortspiel aus dem geografischen<br />

Begriff Hinterland als unverzichtbarem<br />

Pendant zum Zentrum und dem Flussnamen Inn. Hinnterland<br />

ist der Titel eines Regional-Magazins mit Fokus<br />

auf das Land zwischen den Flüssen Inn und Salzach sowie<br />

den benachbarten Chiemgau, flankiert durch die<br />

nahen Metropolen München und Salzburg.<br />

Hinnterland zeigt, wie sich ein kleiner Winkel Bayerns,<br />

begünstigt durch Lage, Landschaft und Innovationskraft<br />

auf dem schmalen Grat zwischen Megatrends<br />

und Tradition entwickelt, wie sich die Balance der Zentren<br />

München und Salzburg auswirkt und wie die Region<br />

ihre Zukunft in Angriff nimmt und das, ohne alte<br />

Klischees zu bedienen.<br />

Das Land an Inn und Salzach lebt seit über 100 Jahren<br />

mit der Chemischen Industrie. Das Bayerische Chemiedreieck<br />

ist nicht zuletzt ein Winkel in Deutschland, der<br />

in den vergangenen 60 Jahren ohne Zuschüsse der öffentlichen<br />

Hand gediehen ist und heute zu den steuerstärksten<br />

Regionen der gesamten Bundesrepublik<br />

Deutschland zählt.<br />

Allein in den jüngsten Jahren haben hier Unternehmen<br />

etliche Milliarden Euro in neueste Anlagen und<br />

Technologien investiert. Vor diesem Hintergrund werden<br />

strukturelle Defizite der Region in der Verkehrsinfrastruktur<br />

nicht verschwiegen.<br />

In der Sonderausgabe anlässlich der internationalen<br />

Chemie-Messe ACHEMA in Frankfurt am Main in diesem<br />

Jahr rückt Hinnterland nicht nur das Leben mit der<br />

Chemie in einer der abwechslungsreichsten Regionen<br />

Oberbayerns in den Fokus, sondern bietet auch eine<br />

umfassende Plattform für Unternehmen, Kultur und<br />

Freizeit im Bayerischen Chemiedreieck und dessen –<br />

diesmal geografischen – Hinterland durch die Sammlung<br />

vieler nützlicher Internet-Adressen, die einen bequemen<br />

Zugang zu weiteren Informationen und Kontakten<br />

erlauben.<br />

Die Stimmung und Motivation der Unternehmen an<br />

Inn und Salzach, vor allem im Bayerischen Chemiedreieck,<br />

deckt sich mit der Vorgabe, die der Vorsitzende<br />

der DECHEMA, Dr. Alfred Oberholz, im Vorfeld der<br />

ACHEMA, des weltweit wichtigsten Forums der Ausrüster<br />

der Chemischen Industrie und aller stoffumwandelnden<br />

Industriezweige, gegeben hat: Die Chance liege<br />

darin, die momentane Krise konstruktiv zu nutzen.<br />

Oberholz sieht die aktuelle ACHEMA als eine Messe des<br />

Aufbruchs und der Zuversicht. Die Ausstellerzahl bewegt<br />

sich mit rund 4.000 in der Größenordnung der vorausgegangenen<br />

Messe im Jahr 2006.<br />

4 2009<br />

Liste der Aussteller mit Standorten<br />

in der Region Inn-Salzach auf der ACHEMA 2009<br />

ACHEMA-2009-AUSSTELLER<br />

Aussteller Halle Stand<br />

Belimed<br />

Mühldorf 4.1. J 11 – J 14<br />

Evonik<br />

Essen 4.2. H 12 – J 14<br />

Süd-Chemie<br />

München 4.2. F 20 – F 22<br />

BASF<br />

Ludwigshafen 4.2. J 15<br />

TU München<br />

München 4.2. B 23 – C 27<br />

RVT, Maier & Richter<br />

Töging 5.0. J 15 – J 16<br />

Hiller<br />

Vilsbiburg 5.0. C 34 – C 36<br />

Flottweg<br />

Vilsbiburg 5.0. H 5 – J 9<br />

BASF<br />

Ludwigshafen 5.1. G 18 – G 20<br />

Ytron<br />

Bernau 6.0. G 4 – G 6<br />

3M Deutschland<br />

Neuss 6.0. E 1 – E 2<br />

HMC Europe<br />

Tüßling 6.1. G 17 – G 18<br />

Alliance Instruments<br />

Ainring 6.3. P 15 – Q 15<br />

Netzsch-Mohnopumpen<br />

Waldkraiburg 8.0. S 33 – S 37<br />

Dickow<br />

Waldkraiburg 8.0. P 25 – P 28<br />

BASF<br />

Ludwigshafen 8.0. S 30 – S 32<br />

Dyneon<br />

Burgkirchen 9.0. C 22 – C 24<br />

ZUWA Pumpe<br />

Laufen 9.0. A 25<br />

InfraServ Gendorf<br />

Burgkirchen 9.1. E 20 – E 22<br />

LSMW<br />

Stuttgart / Burghausen 9.1. E 16 – E 19<br />

Kirsch-Apparatebau<br />

Burghausen 9.1. N 19<br />

Hawle Armaturen<br />

Freilassing 9.1. N 2 – N 3<br />

EMSR Tech<br />

Burghausen 9.1. Q 6 – R 6<br />

Probig high tech<br />

Ainring 9.1. N 16<br />

Linde-Engineering<br />

Pullach 9.1. F 29 – J 40<br />

Grimm-Aerosol<br />

Ainring 10.1. A 12<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Quelle:Online-Recherche auf www.achema.de


CHEMIE-DIAMANT<br />

BURGHAUSEN<br />

wir fördern mehr INVESTITIONEN<br />

w i r s o r g e n f ü r mehr WACHSTUM<br />

wir schaffen mehr ARBEITSPLÄTZE<br />

wir bieten mehr WOHLSTAND<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wirtschaftsförderungsgesellschaft Burghausen Burghausen mbH mbH<br />

Business Center BusinessCenterBurghausen,Tel.08677/967690<br />

Burghausen, Tel. 0 86 77 / 96 76 90<br />

www.burghausen.com, Email: wirtschaft@burghausen.com<br />

www.burghausen.com, Email: wirtschaft@burghausen.com


München<br />

Chiemgau<br />

Landshut<br />

Rosenheim<br />

HINTERGRUND<br />

Das Werk Burghausen,gegründet<br />

1914,ist der bedeutendste Produktionsstandort<br />

von WACKER weltweit<br />

und zugleich der größte Chemiestandort<br />

Bayerns.Auf dem insgesamt<br />

zwei Quadratkilometer großen<br />

Werkgelände stellen fast 10.000<br />

Mitarbeiter in etwa 150 Produktionsbetrieben<br />

einige tausend verschiedene<br />

Produkte her.Das Werk Burghausen<br />

liegt 110 Kilometer östlich<br />

von München und rund 50 Kilometer<br />

nördlich von Salzburg an der Grenze<br />

zu Österreich,im Bayerischen Chemiedreieck.<br />

Grafik:engelhardt,atelier für gestaltung<br />

Foto:WACKER<br />

PERSPEKTIVEN<br />

»Hier sind technische und chemische<br />

Kompetenz optimal gebündelt«<br />

Waldkraiburg<br />

Burghausen<br />

Burgkirchen<br />

Kufstein<br />

Trostberg<br />

Prof. Dr. Rudolf Staudigl ist Chemiker und Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie <strong>AG</strong> mit dem größten Industriestandort Burghausen<br />

im Zentrum des Bayerischen Chemiedreiecks. In einem Exklusiv-Interview für Hinnterland nimmt Prof. Staudigl nicht nur zur aktuellen<br />

Wirtschaftskrise Stellung, sondern auch zu Strategien, nicht zuletzt mit Hilfe von Investitionen im Bayerischen Chemiedreieck, sich den<br />

Fängen dieser Krise zu entziehen.<br />

Bayerisches<br />

Chemiedreieck<br />

Seekirchen<br />

Salzburg<br />

Bad Reichenhall<br />

Passau<br />

Berchtesgaden<br />

Rupertiwinkel<br />

Alles spricht von der Krise im semantisch<br />

nicht uninteressanten Splitting<br />

in Finanz- und Realwirtschaft. Als<br />

Vorstandsvorsitzender eines weltweit<br />

aktiven Chemie-Konzerns betreffen<br />

Sie beide Wirtschaftswelten.<br />

Einmal salopp gefragt, sehen Sie<br />

aktuell als Chemiker an der Spitze<br />

des Konzerns eher die Chance in der<br />

Krise,WACKER mit neuen Produkten<br />

und Leistungen zu profilieren oder<br />

ist Ihnen eher bang, in den allgemeinen<br />

Abwärtssog gerissen zu werden?<br />

Keine Frage: WACKER kann sich<br />

dem konjunkturellen Abschwung<br />

der Weltwirtschaft nicht entziehen.<br />

Aber wir sind in der Lage, die Auswirkungen<br />

auf uns zu beeinflussen.<br />

Als die Krise erkennbar wurde, haben<br />

wir einen Plan mit umfassenden<br />

Gegenmaßnahmen entwickelt<br />

und diesen konsequent und frühzeitig<br />

umgesetzt. Wir konzentrieren<br />

unsere Investitionen auf die<br />

strategisch wichtigen Projekte und<br />

sparen Kosten ein. Ein weiterer Fokus<br />

unserer Maßnahmen liegt darauf,<br />

die Produktion an die reduzierte<br />

Nachfrage anzupassen. Dazu<br />

haben wir die Produktion gedrosselt<br />

und an unseren deutschen Standorten<br />

Kurzarbeit eingeführt. Und<br />

wir haben uns jetzt mit den Belegschaftsvertretungen<br />

auf zusätzliche<br />

Maßnahmen zur Reduzierung der<br />

Personalkosten geeinigt. Dazu gehört<br />

zum Beispiel, dass die Erfolgsbeteiligung<br />

für 2008 nur zur Hälfte<br />

ausgezahlt wird. Die restlichen 50<br />

Prozent werden wir erst dann auszahlen,<br />

wenn sich die wirtschaftliche<br />

Lage des Konzerns nachhaltig<br />

und substanziell stabilisiert hat. Unter<br />

dem Strich wollen wir im laufenden<br />

Jahr den Personalaufwand signifikant<br />

verringern.<br />

2009 wird sicher kein einfaches<br />

Jahr für uns werden. Dennoch halten<br />

wir unverändert an unserer<br />

langfristigen Wachstumsstrategie<br />

fest. Wir werden 2009 weiter in erheblichem<br />

Umfang in die für uns<br />

wichtigen strategischen Projekte investieren.<br />

In erster Linie sind das die<br />

6 2009<br />

Erweiterung unserer Produktionskapazitäten<br />

für Solarsilicium und<br />

der Ausbau in China. Die wichtigen<br />

Megatrends, von denen wir profitieren,<br />

sind nach wie vor intakt. Besonders<br />

bei den Themen Energie sparen<br />

und Energie nachhaltig erzeugen<br />

hat WACKER ein einzigartiges Produktportfolio,<br />

das wir mit Hilfe unserer<br />

Forschung und Entwicklung<br />

noch erweitern. Das Gleiche gilt<br />

auch für die vielen technologisch<br />

führenden Produkte aus unserem<br />

Hause, die dazu beitragen, den Lebensstandard<br />

in den Schwellenländern<br />

zu steigern. Deshalb bin ich<br />

zuversichtlich, dass WACKER damit<br />

die Krise überwindet und wieder auf<br />

den Wachstumspfad zurückkehren<br />

wird, sobald die Weltwirtschaft die<br />

Rezession überwunden hat.<br />

Mit abrupten Ausschlägen der<br />

Konjunktur nach oben und unten hat<br />

WACKER über die Tochter Siltronic<br />

seit Jahrzehnten auf dem Halbleitermarkt<br />

Erfahrungen gesammelt.<br />

Geben Ihnen diese Erfahrungen<br />

einen Vorsprung im aktuellen Krisenmanagement?<br />

Wir haben auch in den vergangenen<br />

Jahrzehnten immer wieder starke<br />

Nachfrageschwankungen in der<br />

Halbleiterindustrie erfolgreich bewältigt.<br />

Während der dot.com-Krise<br />

in den Jahren 2001 und 2002 zum<br />

Beispiel. Wir haben also große Erfahrung<br />

im Management solcher<br />

Nachfrageschwankungen. Und wir<br />

sind zuversichtlich, dass uns das<br />

auch diesmal wieder gelingt. Die<br />

meisten Halbleiterunternehmen<br />

sind inzwischen in Asien zuhause,<br />

dort konzentriert sich das Geschäft.<br />

Diesem Trend haben wir mit der<br />

Restrukturierung der Siltronic im<br />

Jahr 2004 Rechnung getragen. Die<br />

Flexibilität bei den Arbeitskosten,<br />

die wir damals erreicht haben, hilft<br />

uns jetzt auch in der aktuellen Situation.<br />

WACKER hat in den vergangenen<br />

Jahren im Bayerischen Chemiedreieck,<br />

aus fremder Sicht gern als<br />

Provinz belächelt, ein Investitionsprogramm<br />

von mehreren Milliarden<br />

Euro realisiert.Warum steckt<br />

ein Weltkonzern soviel Geld in die<br />

bayerische Provinz?<br />

Der Standort Burghausen bietet<br />

mit seiner Verbundproduktion, geschlossenen<br />

Stoffkreisläufen, der integrierten<br />

Entsorgung und einer<br />

hervorragenden Energie- und Medienversorgung<br />

sehr viele Vorteile.<br />

Neben diesen technischen Komponenten<br />

ist es vor allem aber auch<br />

das hohe Potenzial an einsatzfreudigen<br />

und gut ausgebildeten Mitarbeitern,<br />

die den Standort Burghausen<br />

so attraktiv und wertvoll<br />

machen. Hier sind technische und<br />

chemische Kompetenz optimal gebündelt.<br />

Ergänzend zu den Investitionen<br />

in den Standort Burghausen im<br />

Bayerischen Chemiedreieck engagiert<br />

sich WACKER,aber engagieren<br />

Sie sich vor allem auch persönlich,<br />

für die Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong>.<br />

Ist so ein Forum angesichts der Krise<br />

nicht eher teuerer Luxus?<br />

Die Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong> ist<br />

mit Sicherheit kein Luxus. Mit ihr<br />

gelingt es uns, Aufmerksamkeit für<br />

die Stärken, aber auch für die Probleme<br />

der Region an den politisch<br />

entscheidenden Stellen zu erzeugen


– in München, in Berlin und in<br />

Brüssel. Die Chemie in Südostbayern<br />

hat eine volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung, die weit über die<br />

Region hinausreicht. An acht Standorten<br />

erwirtschaften die angesiedelten<br />

Unternehmen einen Umsatz<br />

von mehr als acht Milliarden Euro.<br />

Mit zirka 25.000 Mitarbeitern arbeitet<br />

über ein Drittel der Beschäftigten<br />

in der chemischen Industrie<br />

Bayerns im Chemiedreieck. Rund<br />

50.000 weitere Arbeitsplätze in der<br />

Region sind eng mit der Chemieindustrie<br />

verknüpft. Jährlich finden<br />

über 1.000 junge Menschen in den<br />

Firmen ein breites Angebot an Ausbildungsplätzen.<br />

Dies müssen wir noch viel stärker<br />

als bisher ins Bewusstsein der politischen<br />

Entscheidungsträger bringen.<br />

Denn nur dann werden wir auch die<br />

notwendige Unterstützung für die<br />

zentralen Zukunftsthemen der Chemie<br />

in Südostbayern bekommen.<br />

Ich nenne nur das Stichwort Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Namens der Initiative ChemDelta<br />

<strong>Bavaria</strong> haben Sie der Deutschen<br />

Bahn und dem Bund das Angebot<br />

einer Vorfinanzierung von Planungskosten<br />

für ein Schlüsselstück der<br />

Bahntrasse von München nach Burghausen<br />

gemacht.Warum liegt Ihnen<br />

dieses Schlüsselstück der Bahntrasse<br />

so am Herzen?<br />

Momentan ist die Bahntrasse von<br />

München nach Burghausen bildlich<br />

gesprochen der »Flaschenhals« beim<br />

Bahntransport. Bei der Zu- und Abfuhr<br />

unserer Produkte haben wir<br />

durch die eingleisige, nicht elektrifizierte<br />

Schienenstrecke einen deutlichen<br />

Standortnachteil, der beseitigt<br />

werden muss. Im Jahr 2007 hat<br />

die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> den »Masterplan<br />

Schiene Chemiedreieck Bayern«<br />

veröffentlicht. Laut diesem beträgt<br />

bereits heute der Anteil der<br />

Schiene am Transportaufkommen<br />

im Bayerischen Chemiedreieck je<br />

nach Standort im Eingang bis zu 73<br />

Prozent, im Ausgang bis zu 43 Prozent.<br />

Bis zum Jahr 2015 wird ein<br />

deutlicher Anstieg erwartet. Um diesen<br />

bewältigen zu können, ist der<br />

Ausbau dringend erforderlich. Und<br />

da die Planungs- und Bauphasen,<br />

und damit auch die Realisierung im<br />

Bahnbereich sehr viel Zeit in Anspruch<br />

nehmen, dürfen wir uns<br />

auch vom derzeitigen konjunkturellen<br />

Umfeld nicht vom Weg abbringen<br />

lassen. Das Schlüsselstück ist<br />

hier die Trasse zwischen Mühldorf<br />

und Tüßling. Auf diesem Nadelöhr<br />

kommen die Verkehre aus Freilas-<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 10, 12<br />

sing und Burghausen zusammen,<br />

bevor sie im so genannten Linienstern<br />

Mühldorf wieder in Richtung<br />

München, Landshut und Passau gehen.<br />

Der Ausbau bietet hier zudem<br />

die Möglichkeit, auf Fahrten in der<br />

Nacht weitestgehend verzichten zu<br />

können. Das ist für uns wichtig, um<br />

die Akzeptanz für die chemische Industrie<br />

bei der Bevölkerung weiter<br />

zu erhöhen.<br />

Gilt Ihr Angebot noch? Irgendwie<br />

klingt die Situation ja schizophren.<br />

Überall im Land rufen Unternehmen<br />

und Branchen nach Staatshilfe<br />

und im Bayerischen Chemiedreieck<br />

bieten Unternehmen dem Staat eine<br />

Hilfe an, damit der Bund seiner Verfassungspflicht<br />

nachkommen kann.<br />

Haben Bahn oder das Bundesverkehrsministerium<br />

bereits reagiert?<br />

Ja, unser Angebot steht nach wie<br />

vor. Ich bin überzeugt, dass die Chemieunternehmen<br />

die notwendigen<br />

Mittel aufbringen würden, um die<br />

Planungskosten für den Ausbau des<br />

Abschnitts Mühldorf–Tüßling vorzufinanzieren.<br />

Voraussetzung dafür<br />

ist jedoch eine vertragliche Zusage,<br />

dass der Ausbau der Strecke dann<br />

auch innerhalb eines vernünftigen<br />

Zeitraums realisiert wird. Dazu gibt<br />

es bislang aber leider noch keine Reaktion,<br />

weder von der Bahn noch<br />

vom Bundesverkehrsministerium.<br />

Haben Sie sich oder Mitstreiter in der<br />

Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong> bereits<br />

Alternativ-Szenarien der Industrie<br />

und in der künftigen Investitionspolitik<br />

zu einem Bahnausbau ins<br />

Bayerische Chemiedreieck überlegt?<br />

Alternativ-Szenarien gibt es nicht.<br />

Wir wollen mehr auf der Schiene<br />

und weniger auf der Straße transportieren<br />

– nicht zuletzt, um die<br />

Umwelt zu entlasten. Investitionen<br />

im Chemiedreieck hängen neben einer<br />

gut ausgebauten Infrastruktur<br />

jedoch auch von anderen Standortfaktoren<br />

ab. Wir bei WACKER prüfen<br />

das bei jedem Projekt von Fall zu<br />

Fall. Dass das Chemiedreieck grundsätzlich<br />

sehr gute Voraussetzungen<br />

für weitere Investitionen mitbringt,<br />

zeigt der massive Ausbau unserer<br />

Polysilicium-Produktion am Standort<br />

Burghausen. Um aber als Inves-<br />

titionsstandort weiterhin attraktiv<br />

zu bleiben, muss in der Chemieregion<br />

Südostbayern die Verkehrsanbindung<br />

auf den Stand der Zeit gebracht<br />

werden. Und dazu braucht es<br />

von den Verantwortlichen nicht nur<br />

Worte, sondern vor allem Taten.<br />

Seit Jahren hält WACKER einen<br />

engen Kontakt mit der Technischen<br />

Universität München, nicht zuletzt<br />

durch einen Stiftungslehrstuhl.<br />

Ist daran gedacht, diese Partnerschaft<br />

noch weiter auszubauen?<br />

Die Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />

und Universitäten ist für die<br />

Forschung und Entwicklung bei<br />

WACKER enorm wichtig. Die TU<br />

München hat hier eine herausgehobene<br />

Rolle. Deutlich wird das<br />

zum Beispiel im Institut für Siliciumchemie<br />

am WACKER-Lehrstuhl<br />

für Makromolekulare Chemie, wo<br />

wir gemeinsam an Forschungsprojekten<br />

arbeiten. Das sind hervorragende<br />

Voraussetzungen, um unsere<br />

bewährte Partnerschaft auch in<br />

Zukunft fortzusetzen und im Bedarfsfall<br />

auch neue gemeinsame<br />

Vorhaben auf den Weg zu bringen.<br />

Das Engagement der Chemischen<br />

Industrie im Bayerischen Chemiedreieck<br />

beschränkt sich nicht<br />

auf Bahnausbau und Universität.<br />

In Burghausen steht gewissermaßen<br />

auch die Wiege des Bildungspaktes<br />

Bayern, als gemeinsames Forum von<br />

Wirtschaft und Regierung. Sollte<br />

sich die Wirtschaft nicht eher aus<br />

der Bildungspolitik raushalten oder<br />

sehen Sie darin ein Erfolgsmodell,<br />

das andere Bundesländer nachahmen<br />

sollten?<br />

Ich sehe den Bildungspakt Bayern<br />

als Erfolgsmodell. Die Stifterunternehmen<br />

haben den Bildungspakt<br />

mit insgesamt mehr als neun Millionen<br />

Euro unterstützt. In den Jahren<br />

seit Gründung der Stiftung wurden<br />

insgesamt fast 200 Projekte gefördert<br />

– immer mit dem Ziel, die Lehrund<br />

Lernkultur in Bayern weiterzuentwickeln.<br />

Viele dieser Projekte<br />

sind inzwischen erfolgreich abgeschlossen.<br />

Worauf es nun ankommt,<br />

ist die Übertragung und Umsetzung<br />

der Erkenntnisse aus den Projekten<br />

in der breiten Bildungslandschaft.<br />

Hier kann, wie ich meine, noch<br />

mehr getan werden. WACKER jedenfalls<br />

wird sich für dieses Ziel weiter<br />

engagieren, denn wir sind uns unserer<br />

gesellschaftspolitischen Verantwortung<br />

bewusst – auch und gerade<br />

beim Thema Bildung.<br />

www.bildungspakt-bayern.de<br />

2009 7<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr. Rudolf Staudigl (55)<br />

studierte Chemie an der Münchner<br />

Ludwig-Maximilians-Universität und<br />

schloss 1981 seine Promotion zum<br />

Dr.rer.nat.ab.<br />

Nach Forschungstätigkeiten<br />

an der<br />

Harvard University<br />

in Cambridge<br />

(USA) und der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität<br />

trat Staudigl 1983<br />

in die Wacker Siltronic <strong>AG</strong> (damals<br />

Chemitronic) ein.Die Arbeiten über<br />

die Entwicklung im Bereich der Glasfasern<br />

zur optischen Informationsübertragung<br />

und mit der Gallium-<br />

Arsenid-Kristallzüchtung führten<br />

ebenso zu mehreren Patenten wie<br />

seine anschließende Tätigkeit über<br />

Silane und Polysilane als Leiter der<br />

Produktionstechnik für Halbleiter-<br />

Silicium.1989 wurde er zum Vice<br />

President Operations der Wacker<br />

Siltronic Corporation in Portland,<br />

Oregon (USA) berufen,deren Gesamtleitung<br />

er 1990 übernahm.<br />

1993 wurde Staudigl zum Mitglied<br />

der Geschäftsführung der Wacker<br />

Siltronic <strong>AG</strong> ernannt,1995 zum<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

Wacker Chemie GmbH.Seit November<br />

2005 ist Staudigl Mitglied des<br />

Vorstands der Wacker Chemie <strong>AG</strong>,<br />

seit der Hauptversammlung 2008<br />

ist er Vorsitzender des Vorstandes.<br />

Seit 2007 ist Dr.Staudigl außerdem<br />

Vorsitzender der Bayerischen Chemieverbände,seit<br />

vergangenem Jahr<br />

auch Honorarprofessor an der TU<br />

München.


PRODUKTSPEKTRUM<br />

Additive für Kunststoffe /<br />

Kautschuk / Klebstoffe<br />

Aluminiumgusslegierungen<br />

Bauchemie-Systeme<br />

Calciumcarbid<br />

Dispersionspulver<br />

Doppelbasige und<br />

Composite-Festtreibstoffe<br />

Düngemittel<br />

Ethylen,Propylen<br />

Feststoff-Raketenmotore<br />

Flugturbinentreibstoffe,<br />

Heizöl Extraleicht<br />

Diesel,Benzol,Petrolkoks<br />

Fluorpolymere<br />

Grundstoffe und Organika<br />

Korrosionsschutz<br />

Luftatmende Feststauantriebe<br />

Metallurgische Produkte<br />

Naturstoff-Extrakte<br />

Nitrocellulose<br />

Organische Spezialchemikalien<br />

wie z.B.Tenside<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Polyethylen- /Polypropylen-<br />

Granulate<br />

Polymerdispersionen<br />

PVC<br />

PVC-Hartfolien<br />

Reinstsilicium<br />

Silicone,Silane,Kieselsäuren<br />

Spezialchemikalien<br />

Speziallegierungen<br />

Technische Gase<br />

Treibladungspulver<br />

und Ladungssysteme<br />

Wässrige Dispersionen<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Neue Marke – Neuer Auftritt<br />

Bislang haben sich über 15 Unternehmen im Bayerischen Chemiedreieck zu einem gemeinsamen<br />

Forum verbündet, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region auszubauen.<br />

Das Bayerische Chemiedreieck zählt zu den führenden<br />

Wirtschaftsregionen Europas. Um die Wettbewerbsposition<br />

nicht nur zu behaupten, sondern zu<br />

stärken und weiter auszubauen, haben Unternehmen<br />

der Region gemeinsam die Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong><br />

ins Leben gerufen. ChemDelta <strong>Bavaria</strong> setzt mit<br />

seinen Mitgliedsunternehmen auf die Position der<br />

Stärke auf. Der englische Name und die dazugehörende<br />

Marke wurden bewusst gewählt, um damit auch europaweit<br />

zu kommunizieren und die Analogie zu anderen<br />

vergleichbaren Regionen in Europa herzustellen.<br />

»Die Bayerischen Chemieverbände unterstützen<br />

diese Initiative ausdrücklich und stehen hinter Chem-<br />

Delta <strong>Bavaria</strong>. Wir sind fest davon überzeugt, dass in<br />

diesem informellen Zusammenschluss viel Potenzial<br />

liegt«, betont Prof. Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Wacker Chemie und zugleich Vorsitzender<br />

der Bayerischen Chemieverbände.<br />

Die »Kennzahlen der beteiligten Unternehmen untermauern<br />

die Bedeutung der südostbayerischen Chemieregion«,<br />

sagte Dr. Staudigl: »An acht Standorten erwirtschaften<br />

die angesiedelten Unternehmen einen<br />

Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro.«<br />

Bereits heute passieren etwa sechs Millionen Tonnen<br />

Chemiegüter pro Jahr die Werkstore an den einzelnen<br />

Standorten – mit steigender Tendenz. Denn zwischen<br />

2006 und 2010 investieren die Unternehmen über<br />

2,5 Milliarden Euro in neue Produktionsanlagen und<br />

die Standortinfrastruktur. Damit nimmt die Region<br />

im gedachten Dreieck zwischen Burghausen, Burgkirchen/Gendorf,<br />

Töging, Waldkraiburg und Trostberg eine<br />

führende Stellung unter den Wirtschaftsstandorten<br />

Süddeutschlands ein.<br />

Der Vorsitzende des Lenkungskreises von ChemDelta<br />

<strong>Bavaria</strong>, Dr. Bernhard Langhammer von der Geschäftsleitung<br />

der InfraServ Gendorf, verdeutlichte, welche<br />

Standortvorteile die Unternehmen bereits erfolgreich<br />

nutzen: »Im Grad der Vernetzung der Unternehmen untereinander<br />

liegt heute ein wichtiger Schlüssel für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit, dem so genannten Verbund.<br />

Standortübergreifende Wertschöpfungsketten machen<br />

ChemDelta <strong>Bavaria</strong> zu einem Cluster mit großer Technologiebreite.«<br />

Dr. Langhammer: »Das Chemiedreieck ist standortübergreifend<br />

hoch vernetzt. Rohstoff- und Produktpipelines<br />

verbinden die Werke untereinander und ver-<br />

8 2009<br />

sorgen die Region mit Erdöl und Erdgas. Die gemeinsame<br />

Nutzung technischer Gase wie Stickstoff und<br />

Wasserstoff wird zunehmend an Bedeutung gewinnen.«<br />

Die größte Bedeutung hat dabei der bestehende<br />

Ethylenverbund zwischen Burghausen und Gendorf mit<br />

Münchsmünster.<br />

»Die in Bau befindliche Ethylenpipeline Süd (EPS)<br />

wird das Chemiedreieck zu einem Teil des bereits bestehenden<br />

westeuropäischen Ethylenpipelineverbunds<br />

machen und die Versorgung eines der wichtigsten Rohstoffe<br />

unserer Region für die Zukunft sicherstellen«, so<br />

Dr. Langhammer. Er beschrieb jedoch auch den Handlungsbedarf<br />

bei Infrastruktur, Energie und Nachwuchs:<br />

»Die Industrie dieser Region fordert seit langem die<br />

dringend notwendige Kapazitätserweiterung der Bahn<br />

in Form eines zweigleisigen Schienenausbaus. Damit<br />

könnten zugleich mehr Gütertransporte von der Straße<br />

auf die Schiene verlagert werden.«<br />

Auch spüre man bereits den Mangel an qualifizierten<br />

Mitarbeitern. Die demographische Entwicklung der<br />

nächsten Jahre werde das Problem noch verstärken, insbesondere<br />

bei hoch qualifizierten Naturwissenschaftlern<br />

und Ingenieuren.<br />

Mit einem Hinweis auf die Aufbruchsstimmung in<br />

der Region durch massive Investitionen verband Dr.<br />

Langhammer einen Aufruf an Politik und Regierung:<br />

»Derzeit erlebt das Chemiedreieck einen Investitionsboom.<br />

Bis 2011 werden sich die Investitionen auf über<br />

2,5 Milliarden Euro summieren, Investitionen in modernste<br />

Technologie wie zum Beispiel die erste Metatheseanlage<br />

in Europa oder die Produktion von polykristallinem<br />

Reinstsilicium. Die Unternehmen im<br />

Chemiedreieck sind mit ihren Investitionen in Vorleistung<br />

gegangen. Für alle angesprochenen Problembereiche<br />

sind auch Lösungen in der Diskussion und an<br />

politischen Willensbekundungen hat es nie gefehlt!<br />

Aber es muss jetzt auch endlich etwas geschehen.«<br />

www.chemdelta-bavaria.de


PERSPEKTIVEN<br />

Erfolgreiche Chemie<br />

in landschaftlicher Idylle<br />

Südbayern hat mit dem Bayerischen Chemiedreieck einen der bedeutendsten Standorte<br />

der Chemischen Industrie und eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands.<br />

Der erfolgreich vollzogene Strukturwandel der 90er Jahre, anhaltend hohe Investitionen<br />

in Forschung,Technik und Infrastruktur sowie die mit der EU-Osterweiterung neu hinzu<br />

gewonnene Nähe zu den südosteuropäischen Märkten sind die Basis für den Erfolg der<br />

Chemie- und Petrochemie-Unternehmen.<br />

Topthema war ursprünglich die Produktion von<br />

Massengütern. Heute bieten die Firmen in der<br />

Hauptsache Spezialprodukte an (siehe Produktspektrum),<br />

die bei Exportanteilen von bis zu 80 Prozent auf<br />

allen Kontinenten verkauft werden.<br />

Die Unternehmen des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

sind der bestimmende Wirtschaftsfaktor in Südostbayern.<br />

Die in der Mehrzahl international agierenden<br />

Unternehmen – unter ihnen Firmen wie WACKER,<br />

EVONIK, BASF, OMV Deutschland, Clariant, Dyneon<br />

und Bayern-Chemie – betreiben im Chemiedreieck<br />

große Standorte, die oftmals mehreren tausend Menschen<br />

Beschäftigung bieten.<br />

Die Unternehmen des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

erzielen einen geschätzten Gesamtumsatz in Höhe von<br />

rund acht Milliarden Euro pro Jahr. Alles in allem finden<br />

aktuell insgesamt rund 25.000 Menschen ihren Arbeitsplatz<br />

in der Chemischen Industrie in der Region Südostbayern,<br />

weitere 50.000 sind indirekt davon abhängig.<br />

Oft sind bereits mehrere Generationen einer Familie<br />

am selben Chemiestandort beschäftigt. Etwa 1.000 Ausbildungsplätze<br />

sind derzeit in der Region insgesamt bei<br />

Unternehmen des Bayerischen Chemiedreiecks besetzt.<br />

Häufig bauen Auszubildende mit dem Besuch weiterführender<br />

Schulen ihre beruflichen Karrieren aus, die<br />

dann wieder in der Industrie vor Ort fortgesetzt werden<br />

können.<br />

Rohöl als Rohstoff für die Produktionsanlagen des petrochemischen<br />

Werkes der OMV Deutschland gelangt<br />

aus Nordafrika via Triest über die Transalpine Pipeline<br />

und eine eigene unterirdische Rohrleitung ab Steinhöring<br />

bei München in das Werk nach Burghausen.<br />

Über eine Produktpipeline werden von dort Mineralölprodukte<br />

auch in den Raum München und zum Flughafen<br />

Erding/München geliefert. Sowohl innerhalb der<br />

Produktionsstandorte als auch zwischen ihnen werden<br />

Stoff-, Energie- und Rohstoff-Verbundsysteme betrieben.<br />

Eine Verbindung des Ethylenpipelineverbundes innerhalb<br />

des Bayerischen Chemiedreiecks mit dem nordwestdeutschen<br />

Ethylenverbund ist derzeit über das Projekt<br />

der EPS, der Ethylenpipeline im Bau. Die EPS soll<br />

in Kürze die Lücke zwischen dem bayerischen Münchsmünster<br />

und dem Chemiestandort Ludwigshafen am<br />

Rhein schließen.<br />

Im Bayerischen Chemiedreieck leben die Unternehmen<br />

außerdem in einem engen Verbund mit den<br />

Menschen der Region: Die Neubauten des Sportparks in<br />

Burghausen und Wohnanlagen in Werksnähe sind in<br />

das Verbundsystem durch Abwärmenutzung integriert.<br />

Das Werk GENDORF bezieht Dampf aus der kommunalen<br />

MVA Burgkirchen und reinigt seit 1999 Deponieabwässer<br />

aus drei Landkreisen in der Sickerwasser-<br />

Reinigungsanlage. Das Freibad in Garching wird durch<br />

die Abwärme der Carbidöfen in Unterneukirchen beheizt.<br />

www.chemdelta-bavaria.de<br />

www.bayerisches-chemiedreieck.de<br />

2009 9<br />

Erfolgreich und weltweit aktiv,aber<br />

regional diskret im Hintergrund.<br />

Das Luftbild zeigt die historische Stadt<br />

Burghausen an der Salzach vor der<br />

Kulisse von WACKER,OMV und Borealis.<br />

Rechts,östlich der Salzach,beginnt das<br />

oberösterreichische Innviertel. Foto:Wacker<br />

Frage 1:<br />

In reinster Form<br />

»a girl’s best friend«,<br />

der Chemiker als<br />

sechs es kennt.


ZUR PERSON<br />

Elisabeth Waltl<br />

Die Autorin der Diplomarbeit hat<br />

im Sommer 2002 an der Bundeshandelsakademie<br />

im salzburgischen<br />

Oberndorf an der<br />

Salzach die Matura,das<br />

Pendant<br />

zum deutschen<br />

Abitur, erworben<br />

mit Vertiefung<br />

in Marketing und<br />

internationaler<br />

Geschäftstätigkeit.<br />

Von Oktober 2002 bis Dezember<br />

2007 studierte sie an der LMU<br />

München mit dem Schwerpunkt<br />

Wirtschaftsgeographie und den<br />

Nebenfächern Betriebswirtschaftslehre<br />

und Interkulturelle Kommunikation.<br />

Praxis- und Berufserfahrung<br />

sammelte sie bei Siemens bei der<br />

Energie <strong>AG</strong> in Riedersbach,bei einer<br />

Steuerkanzlei in München,bei einer<br />

Tourismusagentur im Rheinland,bei<br />

der Management Beratungsfirma<br />

EAC in München,bei der Wacker<br />

Chemie sowie der Initiative Chem-<br />

Delta <strong>Bavaria</strong> und bei einer Siemens-<br />

Tochter in Singapur.<br />

Frage 2:<br />

Die Sonne stand<br />

im Namen Pate,die<br />

Ordnungszahl ist 2.<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Infrastruktur – Schwachstellen<br />

in der Stärke der Region<br />

Stärke und Potenzial durch Verflechtung und Kooperation. Das ist die Kernaussage einer aktuellen Studie<br />

zum Bayerischen Chemiedreieck und liefert damit den Initiativen, die Infrastruktur im Bayerischen Chemiedreieck<br />

weiter auszubauen, neue Argumente. Autorin der Studie ist die Diplom-Wirtschaftsgeographin Elisabeth Waltl,<br />

die in ihrer Diplomarbeit am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie an der Ludwig Maximilians Universität (LMU)<br />

München das Wertschöpfungsgefüge im Bayerischen Chemiedreieck unter die Lupe genommen hat.<br />

Die aktuelle Studie vermittelt einerseits<br />

einen Überblick über<br />

die Wertschöpfung der ansässigen<br />

Chemischen Industrie und deren<br />

räumliche Verteilung innerhalb der<br />

Region und innerhalb Deutschlands,<br />

aber sie führt auch die Abhängigkeit<br />

der Region von einer<br />

leistungsfähigen Infrastruktur vor<br />

Augen.<br />

Dokumentiert sind diese Charakteristika<br />

in ihrer Diplomarbeit am<br />

wirtschaftsgeographischen Institut<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

(LMU) München unter dem Titel<br />

»Die räumliche Konfiguration von<br />

Wertschöpfungsprozessen in der<br />

Chemischen Industrie, dargestellt<br />

am Beispiel des Bayerischen Chemiedreiecks«.<br />

Ein besonderes Augenmerk der<br />

Studie gilt der positiven Auswirkung<br />

auf die regionale Wertschöpfung<br />

durch die streckenweise engen<br />

Verflechtungen innerhalb der<br />

Chemiebranche, nicht nur durch<br />

den hohen Rückintegrationsgrad<br />

der Produktionsprozesse an den<br />

einzelnen Standorten selbst, sondern<br />

auch durch vorhandene Pipeline-<br />

und Medienverbundsysteme<br />

(an und zwischen den Standorten)<br />

sowie durch enge brancheninterne<br />

Geschäftsbeziehungen. Welchen<br />

materiellen Wert diese Geschäftsbeziehungen<br />

umfassen, ist bisher<br />

noch nicht untersucht worden, konstatiert<br />

Elisabeth Waltl.<br />

Das Urteil der Autorin dazu lautet:<br />

»Auf der Grundlage der gemeinsamen<br />

Historie sind sehr wahrscheinlich<br />

Vertrauensverhältnisse<br />

zwischen den Akteuren entstanden,<br />

die den Informations- und Warenfluss<br />

fördern.« Auch die Gründung<br />

der Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong><br />

ordnet Elisabeth Waltl in diesen<br />

Kontext ein.<br />

Als Herausforderung für die chemische<br />

Industrie und die darauf<br />

basierenden Wertschöpfungsketten<br />

definiert Elisabeth Waltl die Standortsituation<br />

im Bayerischen Che-<br />

10 2009<br />

Die Grafik zeigt die räumliche Verteilung des Beschaffungs- und Umsatzvolumens<br />

der Mitglieder der Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong> im Bayerischen Chemiedreieck 2006.<br />

Grafik:Elisabeth Waltl<br />

miedreieck folgendermaßen: »Aufgrund<br />

fehlender Lagerstätten sind<br />

die Chemieunternehmen a priori<br />

auf die Einfuhr von Rohstoffen und<br />

Primärenergieträgern aus dem Ausland<br />

angewiesen. Die infrastrukturelle<br />

Randlage erhöht die Transportkosten<br />

für den Bezug von<br />

Rohstoffen und Primärenergieträgern<br />

als auch die Kosten für den<br />

Absatz der Produkte. Im Vergleich<br />

zu anderen Bundesländern fallen<br />

im Bereich der Elektrizitätsversorgung<br />

überdurchschnittlich hohe<br />

Verteilkosten an.«<br />

Welche Bedeutung demgegenüber<br />

die Arbeitsplätze und die Verflechtung<br />

in den Wertschöpfungsstrukturen<br />

innerhalb des Chemiedreiecks<br />

für den Wohlstand in ganz<br />

Deutschland haben, illustriert Elisabeth<br />

Waltl am folgenden Beispiel:<br />

»Die Berechnung der regionalen<br />

Beschäftigungswirkung zeigt, dass<br />

ein Arbeitsplatz innerhalb des Bayerischen<br />

Chemiedreiecks deutschlandweit<br />

über alle Branchen knapp<br />

zwei weitere Jobs sicherstellt.« Das<br />

regionale Umfeld profitiert von den<br />

Einkommenseffekten und von den<br />

zahlreichen Dienstleistungs- und<br />

Zulieferbetrieben, die sich auf die<br />

Chemieindustrie spezialisiert haben.<br />

Jährlich verlassen rund 5,7 Millionen<br />

Tonnen Güter die Chemiebetriebe.<br />

Der unzureichende Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur werde<br />

»anhand der fehlenden Fertigstellung<br />

der A94 und dem dringend<br />

notwendigen zweigleisigen Ausbau<br />

der Bahnanbindung deutlich.«<br />

Insgesamt erfasst die Studie des<br />

wirtschaftsgeographischen Institutes<br />

der LMU München für das Bayerische<br />

Chemiedeieck im Jahr 2006<br />

einen Zukauf von Waren und Dienstleistungen<br />

im Wert von 7,39 Milliarden<br />

Euro und einen Verkauf von Waren<br />

und Dienstleistungen im Wert<br />

von 11,44 Milliarden Euro.<br />

Weitere Fakten und Argumente:<br />

www.chemdelta-bavaria.de


Wirtschafts- und Lebensraum<br />

Städtebund Inn-Salzach<br />

Ein starkes Stück Bayern.<br />

Altötting Aschau a. Inn Burgkirchena.d.AlzEggenfelden Garching a.d. Alz Mühldorf a. Inn Neumarkt - Sankt Veit Töging a. Inn<br />

WIRTSCHAFTSMOTOR<br />

BAYERISCHES<br />

CHEMIEDREIECK<br />

HIGHTECH<br />

UND QUALITÄT<br />

HOHER<br />

FREIZEITWERT<br />

SYNERGIE-EFFEKTE<br />

DURCH VERNETZUNG<br />

Infos zur Top-Wirtschaftsregion in Südbayern: Städtebund Inn-Salzach GmbH, Telefon: 08631 / 394-300


HINTERGRUND<br />

Ethylenverbund<br />

Die Arbeiten in Bayern sind weitgehend<br />

abgeschlossen,die Rohre<br />

verlegt.Die neue Ethylenpipeline<br />

Süd (EPS) soll den europäischen<br />

Ethylenverbund stärken und die<br />

Industriezentren Ludwigshafen in<br />

Rheinland-Pfalz mit Münchsmünster<br />

in Bayern verbinden.Von Münchsmünster<br />

aus in das Bayerische Chemiedreieck<br />

besteht bereits ein Pipelineverbund.<br />

Die EPS führt auf 320<br />

von insgesamt 360 Kilometern entlang<br />

bereits bestehender Trassen<br />

(TAL Transalpine Leitung für Rohöl).<br />

Verhandlungen über Wegerechte<br />

laufen allerdings noch in Baden-<br />

Württemberg.Seine Unterstützung<br />

für die schnelle Umsetzung des Baus<br />

der Ethylenpipeline hat Bayerns<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

am Rande der Delegiertenversammlung<br />

der CSU im März in Erlangen<br />

zugesagt.Seehofer hatte sich im<br />

Vorfeld bereits mit dem Ministerpräsidentenkollegen<br />

von Baden-<br />

Württemberg Günther Oettinger in<br />

Verbindung gesetzt.Letzterer hat<br />

baldige und verstärkte Bemühungen<br />

zugesagt,restliche noch nicht vorhandene<br />

Wegerechte im »Ländle«<br />

zu erlangen.<br />

www.eps-pipeline.de<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Projekte,Technik und Vertrauen<br />

Alles spricht von der Krise? Vielleicht! Aber nicht alle resignieren: »Weitere Wachstumspotenziale<br />

sehen wir für das Geschäftsjahr 2009 trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes für die<br />

Geschäftsbereiche WACKER POLYSILICON und WACKER FINE CHEMICALS,die vom Ausbau<br />

von Anlagen und Produktlinien profitieren«, hält der aktuelle WACKER Geschäftsbericht fest.<br />

Das Unternehmen mit Hauptproduktionsort in<br />

Burghausen kalkuliert für 2009 zwar mit einem<br />

Rückgang im Konzernumsatz, hat sich aber für das laufende<br />

Jahr ein Investitionsziel von rund 800 Millionen<br />

Euro gesetzt und rund die Hälfte davon soll in den<br />

Standort in Burghausen im Bayerischen Chemiedreieck<br />

investiert werden. WACKER bleibt mit dieser Entscheidung<br />

dem Kurs der vergangenen Jahre treu.<br />

Baustelle WACKER: Das oberbayerische Chemieunternehmen<br />

ist mit dem Investitionskurs nicht allein.<br />

Auch die anderen Unternehmen im Bayerischen Chemiedreieck<br />

haben die Hochkonjunktur der vergangenen<br />

Jahre genutzt, um ihre Anlagen auf modernsten<br />

Stand zu bringen und setzen weiter auf Modernisierung<br />

und Stärkung der Leistungskraft. Aufgerechnet investierten<br />

die Unternehmen in den vergangenen sieben<br />

Jahren mehrere Milliarden Euro in Anlagen und Infrastruktur<br />

am Standort an der Salzach.<br />

Baustelle OMV: Die Raffinerie in ihrem oberbayerischen<br />

Standort an der Salzach hat inzwischen das<br />

technologische Schmuckstück der erneuerten und erweiterten<br />

Anlagen, Europas erste Metathese-Anlage,<br />

nach dem Shut-Down und dem Neustart der Raffinerie<br />

im Spätherbst 2007 in Regel-Betrieb genommen. Die<br />

Metathese-Anlage liefert laut Standortleitung inzwischen<br />

Propylen von einer Reinheit von mindestens<br />

12 2009<br />

99,99 Prozent. Diese hohe Qualität erlaubt nicht nur eine<br />

höhere Wertschöpfung in der Raffinerie, sondern<br />

auch bei den Kunden, zum Beispiel bei der benachbarten<br />

Borealis, die das hochreine Propylen zur Produktion<br />

neuer und hochwertiger Kunststoffe für Anwendungen<br />

in der Medizintechnik einsetzen kann.<br />

Die Weichen für das nächste OMV-Groß-Projekt sind<br />

bereits gestellt: In spätestens drei bis vier Jahren soll ein<br />

neues Gaskraftwerk der 800-MW-Klasse ans Netz gehen.<br />

Die Infrastruktur in der Erdgasversorgung ist bereits gebaut.<br />

Seit Herbst des vergangenen Jahres hat Wingas in<br />

Haiming in unmittelbarer Nähe zum geplanten OMV-<br />

Kraftwerksstandort eine neue Verdichterstation in Betrieb<br />

genommen. Der nächste Großspeicher, Heidach,<br />

liegt nur wenige Kilometer weiter östlich in Oberösterreich.<br />

Auch Borealis hat mitgezogen: »Shaping the Future<br />

with Plastics« – lautet das Motto des Konzerns: »Die Zukunft<br />

mit Kunststoffen gestalten.« In Burghausen hat<br />

diese Zukunft längst begonnen. Seit vergangenem Jahr<br />

ist die neue Produktionsanlage für Polypropylen, die<br />

»PP6«, für einen Investitionswert von rund 200 Millionen<br />

Euro, im Regelbetrieb. Burghausen verfügt jetzt<br />

nicht nur über die größte Polypropylenanlage im Borealis-Konzern,<br />

sondern ist auch der drittgrößte PP Standort<br />

in Europa.<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 6


Baustelle EPS: Die Ethylen-Pipeline Süd (EPS) von<br />

Münchsmünster nach Ludwigshafen wird seit zwei Jahren<br />

gebaut. Der Ethylenverbund im Bayerischen Chemiedreieck<br />

hat bereits einen Anschluss an den Standort<br />

Münchsmünster. Bayern leistet einen Beitrag in Höhe<br />

von rund 45 Mio. Euro (29,9 Prozent) an den geschätzten<br />

Gesamtkosten von 150 Mio. Euro für die Infrastruktur,<br />

genehmigt von der EU. Die Restkosten der neuen<br />

Pipeline teilen sich die sieben Gesellschafter BASF,<br />

Borealis, Clariant, OMV, Ruhr Oel, Vinnolit und Wacker<br />

Chemie.<br />

Baustelle VinCon: Vinnolit, einer der führenden<br />

europäischen PVC-Rohstoffhersteller mit einem Zwillingsstandort<br />

in Burghausen und im nahen Burgkirchen,<br />

investiert hier bis Ende 2009 insgesamt 100 Millionen<br />

Euro in die Umrüstung der Amalgamelektrolysen<br />

zur Chlorherstellung auf die energiesparende<br />

Membrantechnologie. Damit verbunden ist auch eine<br />

Erweiterung der Chlorkapazität von derzeit 390.000<br />

Tonnen auf insgesamt 430.000 Tonnen pro Jahr.<br />

Baustelle Logistik: Bereits im Frühjahr des vergangenen<br />

Jahres hat WACKER auf dem Werksgelände in<br />

Burghausen ein eigenes Logistik-Terminial in Betrieb<br />

genommen. Im Herbst 2008 folgte ein neuer Standort<br />

des Dienstleisters Loxxess. Für knapp 19 Millionen Euro<br />

entstand auf einer Grundfläche von 57.500 Quadratmetern<br />

ein Logistikkomplex mit Platz für 48.000 Paletten<br />

und Erweiterungsmöglichkeiten, die auch für andere<br />

Kunden genutzt werden können. Auch in der Logistik<br />

sind die Weichen bereits gestellt. Unternehmen aus<br />

der Region haben sich mit der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

Burghausen zu einem Konsortium zusammengeschlossen,<br />

um den Bau eines öffentlichen Kombiterminals<br />

in Burghausen voranzutreiben.<br />

Baustelle Industriepark Werk Gendorf: Hier setzen<br />

neben Vinnolit und Linde auch Dyneon und der Standortbetreiber<br />

InfraServ Gendorf auf Wachstum und Ausbau.<br />

Dyneon baut eine neue Anlage zur Produktion von<br />

2009 13<br />

Fluorthermoplasten, Linde hat bereits im Vorjahr eine<br />

neue Anlage zur Stickstoffverflüssigung im Industriepark<br />

in Gendorf in Betrieb genommen und im Herbst<br />

des vergangenen Jahres eine neue Anlage zur Gewinnung<br />

hochreinen Sauerstoffs am Standort in Burghausen.<br />

WACKER verfügt in Burghausen über<br />

einen der weltweit modernsten Produktionsstandorte<br />

für Polysilicium zum<br />

Einsatz in der Elektronik sowie auch in<br />

der Solarindustrie (links),engagiert sich<br />

aber auch in der Biotechnologie (Mitte)<br />

und gemeinsam mit Schott in der Solartechnologie.<br />

Fotos:WACKER<br />

ANZEIGE


HINTERGRUND<br />

Hans Steindl,Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Burghausen. Foto:Huber<br />

Ökonomischer Motor<br />

Burghausen hat es verstanden,sein<br />

Potenzial als Stadt mit hoher Lebensqualität<br />

und Kultur,aber auch mit<br />

hervorragender Wirtschaftsinfrastruktur<br />

in Wert zu setzen und sowohl<br />

Ausbau- als auch Ansiedlungswünsche<br />

von Unternehmen zu ermöglichen.Als<br />

Wirtschaftszentrum<br />

in der Region stellt sich Burghausen<br />

der Aufgabe,verantwortungsvoll<br />

mit Flächen umzugehen.An der<br />

Nahtstelle von Bayern zu Österreich<br />

ist der Standort Burghausen ohnehin<br />

ökonomischer Motor für eine grenzübergreifende<br />

Region.<br />

ANZEIGE<br />

Energetische Optimierung<br />

von Industrie- und Gewerbebauten<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Innovative Kunststoffe für die Zukunft<br />

Vor allem im Bereich Verpackungen<br />

setzt Borealis mit seinem<br />

Werk in Burghausen neue Maßstäbe.<br />

Die neue Anlage stellt unter<br />

Nutzung der zweiten Generation<br />

von Borealis’ patentierter Borstar-<br />

Technologie Produkte her, die enorme<br />

Verbesserungen bei Reinheitsgrad,<br />

Effizienz in der Weiterverarbeitung<br />

und herausragende Anwendungseigenschaften<br />

bieten. Damit<br />

gelingt es zum Beispiel, Kunststoffverpackungen<br />

herzustellen, die<br />

bei 100-prozentiger Lebensmittelechtheit<br />

herausragende optische<br />

und organoleptische Eigenschaften<br />

bieten.<br />

Rund 200 Mitarbeiter sind bei<br />

Borealis in Burghausen beschäftigt.<br />

Das Unternehmen betreibt hier<br />

seit 1989 die Produktion von Kunststoffen,<br />

genauer gesagt Polyethylenund<br />

Polypropylengranulat, mit einer<br />

Produktionskapazität von insgesamt<br />

745.000 Tonnen pro Jahr.<br />

Borealis ist ein führender Anbieter<br />

hochwertiger Kunststoffe.<br />

Gemeinsam mit der benachbarten<br />

OMV, die die Rohstoffe für die<br />

• Gewerke-übergreifende Planung (Architektur, Statik, Brandschutzplanung,<br />

Versorgungstechnik), ausgerichtet auf nachhaltige Energie-Einsparung<br />

• Ganzheitliche Betrachtung aller Gebäudekomponenten und technischen<br />

Gebäudeanlagen<br />

• Berücksichtigung der seit 01.01.2009 gültigen gesetzlichen<br />

Anforderungen (EnEV 2009, EEWG)<br />

• Erstellung von Energienachweisen für den Industrie- und Gewerbebereich<br />

(DIN V 18599)<br />

• Schwachstellenanalysen, Energiebedarfs- und Betriebskostenberechnungen<br />

über die gesamte Gebäudenutzungsdauer<br />

• Einbindung erneuerbarer Energieträger und zukunftsweisender Anlagentechnik<br />

(Solarthermie, Photovoltaik usw.)<br />

Das Borealis-Werk in Burghausen hat eine jährliche Produktionskapazität von 745000<br />

Tonnen. Foto:Borealis<br />

Kunststoffproduktion liefert, wurde<br />

im Vorjahr die Erweiterung der<br />

Polypropylenanlage gefeiert, Investitionssumme:<br />

200 Millionen Euro.<br />

Viele der Innovationen, die in Burghausen<br />

hergestellt werden, entstehen<br />

im benachbarten Oberöster-<br />

reich. In Linz werden derzeit 50<br />

Millionen Euro in den Ausbau zum<br />

internationalen Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum der Borealis<br />

investiert.<br />

Wir schaffen Bauwerte.<br />

www.hinterschwepfinger.de<br />

Hinterschwepfinger Projekt GmbH<br />

84561 Mehring bei Burghausen· Telefon 08677/9808-0


PERSPEKTIVEN<br />

Wachstum überwindet Grenzen<br />

Der Raum in der historischen<br />

Stadt Burghausen mit ihrer<br />

markanten geographischen Lage im<br />

Salzachtal an der Grenze zu Oberösterreich<br />

ist jedoch stark begrenzt.<br />

Entwicklungsziel war deshalb in<br />

den vergangenen Jahren, neue Gewerbe-<br />

und Industrieflächen am<br />

Stadtrand, aber auch in der östlich<br />

angrenzenden Landgemeinde Haiming<br />

auszuweisen und zu entwickeln<br />

– bis hin zu interkommunalen<br />

Gewerbegebieten.<br />

»Der Auftrag der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

Burghausen beschränkt<br />

sich nicht nur auf die Salzachstadt«,<br />

sagt WiföG-Geschäftsführer<br />

Anton Steinberger, »sondern auf<br />

die Einbindung der gesamten Region«.<br />

Mit dieser Zielsetzung ist es in<br />

den vergangenen fünf Jahren gelungen,<br />

am Stadtrand von Burghausen<br />

SpiraTec <strong>AG</strong>: Die Krise als Herausforderung sehen<br />

Vor gut einem Jahr gegründet,<br />

zählt das Unternehmen<br />

inzwischen zu<br />

den erfolgreichsten Startups<br />

seiner Branche. Heute<br />

beschäftigt SpiraTec bereits<br />

über 70 Mitarbeiter an seinen<br />

drei Standorten Speyer,<br />

Burghausen und Linz (A).<br />

Als Solution- und Serviceprovider<br />

bietet SpiraTec<br />

das gesamte Dienstleistungsspektrum<br />

der Automatisierung<br />

und IT in der<br />

Prozessindustrie an.<br />

Im Fokus stehen dabei<br />

Lösungen und Betreuung<br />

für den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Anlage – vom<br />

SpiraTec <strong>AG</strong><br />

www.spiratec-ag.com<br />

Die Konzentration und Investitionsspirale der Großindustrie in Burghausen sowie der Trend zur Fremdvergabe<br />

von Aufträgen nach außen, soweit nicht Kernkompetenzen der Unternehmen betroffen sind, hat die Salzachstadt<br />

in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Nukleus für Unternehmensansiedlungen für technische Dienstleister<br />

und inzwischen sogar für produzierende Unternehmen für Drittmärkte werden lassen.<br />

Konzept über die Planung,<br />

Applikationsabwicklung<br />

und Implementierung, bis<br />

hin zur Wartung und Optimierung<br />

laufender Produktionsanlagen.<br />

Zum umfassenden<br />

Leistungsspektrum<br />

gehören auch die Abwicklung<br />

von Migrationsprojekten<br />

und dieAblösungen vorhandener<br />

Leittechnik.<br />

„Wir verstehen uns als<br />

Partner in der Prozessindustrie<br />

für die Bereiche<br />

Labor-, Prozess- und Fertigungsautomation“,erläutert<br />

Prokurist Johann Dobetsberger<br />

von der Niederlassung<br />

Burghausen. „Wir<br />

Hauptsitz Speyer<br />

An der Hofweide 7<br />

D-67346 Speyer<br />

+49 (0) 6232/91906-0<br />

und in der Nachbargemeinde Haiming<br />

ein Areal von über 100 Hektar<br />

als Industrie- und Gewerbeflächen<br />

zu entwickeln.<br />

Ein Loxxess-Logistikzentrum ist<br />

bereits in Betrieb, eine neue Niederlassung<br />

der Kraftanlagen München<br />

GmbH ist bereits in Bau, ein<br />

neues Verwaltungszentrum der<br />

OMV Deutschland GmbH in Planung<br />

und der Grundstückskauf für<br />

ein geplantes Gaskraftwerk der<br />

800 Megawatt-Klasse bereits abgeschlossen.<br />

Die Verdichterstation der<br />

Wingas wurde bereits im vergangenen<br />

Herbst in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft fertig gestellt. Die<br />

Planung für ein Container-Kombiterminal<br />

mit angeschlossenem Service-<br />

und Gewerbepark wird weiter<br />

vorangetrieben und liegt laut Anton<br />

Steinberger im Plan.<br />

sind breit aufgestellt: Langjährige<br />

Erfahrung und Kompetenz<br />

in der Pharma- und<br />

biopharmazeutischen Industrie,<br />

der chemischen<br />

und petrochemischen Industrie<br />

sowie im Anlagenbau<br />

und weiteren Branchen<br />

erweisen sich als wesentliche<br />

Stärke in der Krise.<br />

Unsere Mitarbeiter sind<br />

hoch qualifiziert und bringen<br />

großes Engagement und<br />

Motivation mit“, so Johann<br />

Dobetsberger weiter.<br />

SpiraTec zählt bereits eine<br />

Reihe namhafter Unternehmen<br />

der Großindustrie<br />

im Bayerischen Chemie-<br />

Niederlassung Burghausen<br />

Klausenstraße 29<br />

D-84489 Burghausen<br />

+49 (0) 8677/91422-0<br />

Der Neubau der Niederlassung<br />

von Kraftanlagen München nimmt<br />

zugleich eine Pilotfunktion in der<br />

Region ein. Es ist der erste Gewerbebau,<br />

der von Anfang an komplett<br />

nach allen seit 1. Januar 2009 geltenden<br />

Gesetzen und Normen erstellt<br />

und energetisch optimiert wurde.<br />

Das Bauunternehmen Hinterschwepfinger<br />

hat mit diesem<br />

Kompetenzschwerpunkt ein eigenes<br />

Unternehmen gegründet. Planung<br />

und Ausführung eines Gewerbeobjektes<br />

erfolgen energetisch<br />

abgestimmt auf angestrebte Nutzungsoptionen.<br />

Heiz- und Kühlsysteme,<br />

aber auch Beleuchtung<br />

und Ausrichtung des Gebäudes werden<br />

im Verbund mit dem Grundriss<br />

und Gebäudeprofil betrachtet, um<br />

den Sonneneinfallswinkel energetisch<br />

optimal zu nutzen.<br />

dreieck zu seinen Kunden.<br />

Besonders stolz ist man auf<br />

den jüngsten Erfolg, dass<br />

SpiraTec offizieller Service<br />

Partner von SAP für ERP MII<br />

(Manufacturing Integration<br />

and Intelligence) wurde.<br />

Diese Integrationsplattform<br />

SAP® MII ermöglicht<br />

durch die Verwendung von<br />

Industriestandards,Produktionsprozesse<br />

mit allen Geschäftsprozessen<br />

im Unternehmen<br />

zu verbinden und<br />

zu visualisieren.<br />

„Auch wenn die Wirtschaftslage<br />

momentan nicht<br />

einfach ist, blicken wir mit<br />

Zuversicht in die Zukunft.<br />

Niederlassung Linz<br />

St. Peter-Straße 25<br />

A-4020 Linz<br />

+43 (0) 732/603637-0<br />

2009 15<br />

�<br />

Bereits während der Bauarbeiten<br />

hatte sich das Kompetenzentrum<br />

für Bauchemie in Trostberg als<br />

neues Wahrzeichen für das Bayerische<br />

Chemiedreieck herauskristallisiert.<br />

Seit 2002 ist das Kompetenzzentrum<br />

in Betrieb und zugleich<br />

architektonische Attraktion. Seit<br />

2006, seit Übernahme der Degussa-<br />

Bauchemie durch die BASF, ist es<br />

ein neues Juwel im BASF-Konzern.<br />

www.haiming.de<br />

www.burghausen.com<br />

www.loxxess.de/Unternehmen/Standorte/<br />

Standort-Burghausen.html<br />

www.ka-muenchen.de<br />

www.hinterschwepfinger.de<br />

Man muss sich mehr einbringen,<br />

mehr Vorteile und<br />

Service bieten, was wiederum<br />

dem Kunden Wettbewerbsvorteile<br />

verschafft.<br />

Was uns fehlt,ist eine angepasste<br />

Infrastruktur, die<br />

den Anforderungen der<br />

Wirtschaft in unserer Region<br />

Rechnung trägt. Vor<br />

allem die Autobahn A 94<br />

muss so schnell wie möglich<br />

fertig gestellt werden“,<br />

stellt Johann Dobetsberger<br />

fest. Und: „Optimale Rahmenbedingungen<br />

werden<br />

wesentlich dazu beitragen,<br />

dass wir aus der Krise gestärkt<br />

hervorgehen“.<br />

���<br />

���� ����������� �� ����������<br />

���<br />

ANZEIGE


PERSPEKTIVEN<br />

InfraServ schafft Platz<br />

für Ausbau und Neuansiedlungen<br />

Weiteres Wachstum, die Optimierung<br />

der Infrastruktur<br />

und Neuansiedlungen stehen im<br />

Fokus der InfraServ Gendorf, der<br />

Betreibergesellschaft des Industrieparks<br />

Werk Gendorf, des zweitgrößten<br />

Chemiestandorts im Bayerischen<br />

Chemiedreieck. Für die<br />

Erweiterung des Industrieparkgeländes<br />

nach Norden wurden im Februar<br />

rund 1,8 Hektar Waldfläche ge-<br />

ANZEIGE<br />

Infrastrukturausbau und erweiterte Fläche – Seit 1998 wurden rund 750 Mio. Euro<br />

im Industriepark Werk Gendorf investiert.<br />

Finze & Wagner EMSR Ingenieurgesellschaft mbH<br />

Piracher Str. 76-78 . 84489 Burghausen, Germany<br />

fon +49 8677 884-0 . www.fiwagroup.com<br />

rodet. Das noch laufende Verfahren<br />

für den Bebauungsplan umfasst insgesamt<br />

rund sieben Hektar.<br />

Die Erweiterungsfläche wird<br />

Platz schaffen für den Bau einer<br />

Schaltwarte sowie für Neuansiedlungen,<br />

erklärt Werner Moll vom Infrastrukturmanagement<br />

der Infra-<br />

Serv Gendorf. Die Schaltwarte ist<br />

Bestandteil des Ausbaus der Strominfrastruktur<br />

des Industrieparks,<br />

Elektro- Mess- und Regelungstechnik<br />

SPS / PLS<br />

Automation IT<br />

Gebäudetechnik<br />

Hoch-, Mittelspannungstechnik<br />

Health - Safety - Environment<br />

Sondermaschinenbau<br />

Wägetechnischer Anlagenbau<br />

Umwelt- und Wassertechnik<br />

für den die InfraServ Gendorf als<br />

Betreibergesellschaft allein rund 13<br />

Millionen Euro investiert, die bisher<br />

größte Einzelinvestition in der Geschichte<br />

des Unternehmens.<br />

Bei den Investitionen ging es<br />

nach dem Boom-Jahr 2007 mit damals<br />

rund 32 Millionen Euro Infra-<br />

Serv-Invest in 2008 auf rund 24 Millionen<br />

Euro zurück. Für 2009 stünden<br />

aber wieder rund 15 Millionen<br />

Euro im Plan, »um die Sicherung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten<br />

und die Infrastruktur<br />

des Industrieparks für weitere Firmenansiedlungen<br />

und Investitionen<br />

der Standortunternehmen attraktiv<br />

zu halten«, so InfraServ-Geschäftsleiter<br />

Dr. Bernhard Langhammer.<br />

InfraServ Gendorf betreibt die<br />

technischen Infrastrukturen für<br />

Chemie und verwandte Prozessindustrien<br />

und ist Betreiber des<br />

Industrieparks Werk Gendorf. Die<br />

InfraServ versorgt die Standortunternehmen<br />

im Industriepark mit<br />

Energien und Medien sowie Engineering-Leistungen<br />

und technischen<br />

Dienstleistungen, übernimmt<br />

Entsorgungsleistungen und stellt<br />

Ansiedlungsflächen sowie Infrastrukturen<br />

zur Verfügung. Von Umwelt-,<br />

Schutz- und Sicherheitsleistungen<br />

über Angebote aus dem<br />

Gesundheitsbereich bis hin zu Kommunikations-<br />

und IT-Services reicht<br />

das Leistungsspektrum, das durch<br />

Logistik-Services sowie Aus- und<br />

Weiterbildungsleistungen abgerundet<br />

wird.<br />

Die Weichen in Industriepark<br />

Werk Gendorf bleiben auf Wachstum<br />

und Effizienzsteigerung gestellt.<br />

Ein Investitionsschwerpunkt<br />

von InfraServ hatte bereits im vergangenen<br />

Jahr bei der Ertüchtigung<br />

der Werksinfrastruktur gelegen, in<br />

der Energieversorgung, im Neubau<br />

eines Lagertanks für Natronlauge<br />

und in einer Ertüchtigung der Ethylenpipelines<br />

nach Burghausen und<br />

Münchsmünster.<br />

Insgesamt wurden von den Standort-Unternehmen<br />

seit Entstehung<br />

des Industrieparks Werk Gendorf<br />

im Jahr 1998 rund 750 Millionen<br />

Euro investiert. Allein 2008 befanden<br />

sich rund 100 Millionen Euro in<br />

Abwicklung. Neben den zahlreichen<br />

Erweiterungsinvestitionen in die be-<br />

Rund 7 Hektar beträgt die gesamte Fläche<br />

des Erweiterungsgebiets im Norden des<br />

Industrieparks Werk Gendorf. Nun wurde<br />

ein Teilbereich von 1,8 Hektar gerodet.<br />

Foto:Heine<br />

16 2009


stehenden Anlagen sowie den Neubau<br />

neuer Produktionsbetriebe haben<br />

sich in den letzten Jahren auch<br />

neue Firmen am Standort niedergelassen.<br />

So z.B. die Linde <strong>AG</strong>, Geschäftsbereich<br />

Linde Gas, die sich<br />

2005 im Industriepark ansiedelte<br />

und 2007 eine für 15 Millionen Euro<br />

neu gebaute Anlage zur Stickstoffverflüssigung<br />

in Betrieb nahm.<br />

Standortprofil:<br />

Der Industriepark Werk Gendorf,<br />

in Burgkirchen/Landkreis Altötting<br />

und damit zentral im »Bayerischen<br />

Chemiedreieck« gelegen, ist Standort<br />

für über 20 Unternehmen aus den<br />

Bereichen Basis- und Spezialitäten-<br />

Chemie, Kunststoffe, Energieversorgung<br />

und Dienstleistungen, darunter<br />

die großen international operierenden<br />

Firmen Clariant, Dyneon, Klöckner<br />

Pentaplast und Vinnolit. Das besonders<br />

für chemie- und pharmanahe<br />

Industrien attraktive Konzept<br />

der Zusammenarbeit zwischen den<br />

hier angesiedelten Produktionsunternehmen<br />

und Dienstleistungen ist<br />

aus einem früheren Hoechst-Standort<br />

hervorgegangen und 1998 als erster<br />

Industriepark in Bayern mit dem<br />

Schwerpunkt Chemieproduktion entstanden.<br />

Rund 4.000 Menschen arbeiten<br />

täglich im Industriepark.<br />

Im Jahr 2008 erzielten die Standortfirmen<br />

im Industriepark Werk<br />

Gendorf einen Umsatz von insgesamt<br />

rund 1,5 Milliarden Euro. Das<br />

Gelände ist 203 Hektar groß; rund<br />

25 Hektar sind noch frei für Ansiedlungen.<br />

www.gendorf.de<br />

Im Februar wurden die wesentlichen<br />

Rodungsarbeiten von rund 1,8 Hektar auf<br />

der für Neuansiedlungen und Betriebsausbauten<br />

vorgesehenen Erweiterungsfläche<br />

im nördlichen Bereich des Industrieparks<br />

Werk Gendorf abgeschlossen.<br />

Werner Moll vom Infrastrukturmanagement<br />

der InfraServ Gendorf: »Die neue<br />

Fläche schafft Platz für Neuansiedlungen<br />

und eine Schaltwarte für die neue Strominfrastruktur<br />

der InfraServ Gendorf.«<br />

Foto:Gendorf<br />

2009 17<br />

Standort mit Erweiterungspotential: Im Industriepark Werk Gendorf in Burgkirchen,Landkreis Altötting gelegen,sind über 20 Firmen<br />

angesiedelt,die in den letzten zehn Jahren rund 750 Millionen Euro am Standort investiert haben und pro Jahr etwa 1,5 Mrd.Euro<br />

Umsatz erzielen. Foto:Gendorf<br />

FÖRDERN<br />

MIT NETZSCH<br />

MIT IDEEN UND LEIDENSCHAFT<br />

Umwelt + Energie<br />

Chemie + Papier<br />

Nahrung + Pharmazie<br />

Öl + Gas<br />

Dosiertechnik<br />

Das Produktprogramm umfasst<br />

NEMO ® Exzenterschneckenpumpen,<br />

Dosier- und Entleerungssysteme, Zerkleinerungssysteme,<br />

Zubehör- und<br />

Zusatzeinrichtungen, Original-Ersatzteile<br />

und Service sowie die<br />

TORNADO ® Drehkolbenpumpe.<br />

NETZSCH bietet als erster und einziger<br />

Pumpenhersteller beide rotierenden<br />

Verdrängungspumpen-Systeme<br />

im Standardprogramm an.<br />

www.netzsch.com<br />

Wie kommt die Erdbeere unversehrt<br />

in die Milch, wie wird ein Spezial-<br />

Kaolin-Frachtschiff in kürzester Zeit<br />

entladen, wer befreit nach einer<br />

Hochwasserkatastrophe Straßen und<br />

Häuser vom Schlamm?<br />

Als weltweit führendes Unternehmen<br />

entwickeln und produzieren wir seit<br />

mehr als 50 Jahren hochwertige und<br />

innovative Pumpentechnologien und<br />

behaupten mit den NEMO ® Exzenterschneckenpumpen<br />

erfolgreich die<br />

weltweite Technologie- und Marktführerschaft.<br />

Wir werden den sich immer schneller<br />

verändernden Märkten und den<br />

damit verbundenen Anforderungen<br />

mit einer branchenbezogenen Vertriebsstrukur<br />

gerecht.<br />

Nahrung + Pharmazie<br />

Umwelt + Energie<br />

Chemie + Papier<br />

Öl + Gas<br />

Dosiertechnik<br />

Unsere Stärken:<br />

Innovative Qualitätsprodukte und<br />

Leistungen zum Nutzen unserer<br />

Kunden.<br />

NETZSCH - The heart of your process<br />

NETZSCH-Mohnopumpen GmbH<br />

Geretsrieder Straße 1<br />

84476 Waldkraiburg<br />

Tel.: +49 8638 63-0<br />

Fax: +49 8638 679 81<br />

info.nmp@netzsch.com<br />

ANZEIGE


ANZEIGE<br />

ANZEIGE<br />

InfraServ Gendorf.<br />

Damit Ihr Unternehmen läuft.<br />

Nutzen auch Sie an unserem Standort<br />

Industriepark Werk GENDORF:<br />

- die stoffliche Vernetzung der Unternehmen<br />

- den energetischen Verbund<br />

- die optimale Infrastruktur für Chemieanlagen<br />

- die freien, erschlossenen Industrieflächen,<br />

Büro- und Immobilienflächen<br />

InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG<br />

Industriepark Werk GENDORF<br />

Industrieparkstraße 1<br />

D-84508 Burgkirchen<br />

Telefon: +49 8679 7-0<br />

Telefax: +49 8679 45 45<br />

info@infraserv.gendorf.de<br />

www.infraserv.gendorf.de<br />

www.gendorf.de<br />

TECHNOLOGIE<br />

BASF-Kompetenzzentrum:<br />

Glashaus der Superlative<br />

Bereits während der Bauarbeiten hatte sich das Kompetenzzentrum<br />

für Bauchemie in Trostberg als neues Wahrzeichen für das Bayerische<br />

Chemiedreieck herauskristallisiert. Seit 2002 ist das Kompetenzzentrum<br />

in Betrieb und zugleich architektonische Attraktion. Seit 2006, seit Übernahme<br />

der Degussa-Bauchemie durch die BASF, ist es ein neues Juwel<br />

im BASF-Konzern.<br />

Das Bauchemie-Kompetenzzentrum in Trostberg ist 80 Meter lang,20 Meter hoch und<br />

40 Meter tief. Nicht nur außen ist der Bau von Architekt Christian Raupach eine Attraktion.Auf<br />

Terrassen-Geschossen im Inneren gedeihen über 4.500 Pflanzen. Foto:Deubelli<br />

Der moderne Komplex ist nach<br />

den Plänen von Christian Raupach<br />

aus München gebaut worden.<br />

3.400 Quadratmeter Nutzfläche stehen<br />

unter einer transparenten Glashülle<br />

bereit. Die gesamte Nutzfläche<br />

verteilt sich auf Keller, Erdgeschoss<br />

und drei terrassenartig angelegte<br />

Obergeschosse unter einer nach Westen<br />

gewölbten Glasfläche von rund<br />

3.000 Quadratmetern.<br />

Insgesamt stehen 25 Labors und<br />

70 Büros für rund 140 Arbeitsplätze<br />

bereit. Bereits zum Richtfest hatte<br />

Degussa-Vorstands-Mitglied und jetzt<br />

Chef des Unternehmensbereichs<br />

Bauchemie bei BASF, Dr. Bernhard<br />

Hofmann, betont: »Wir leben davon,<br />

dass wir unseren Kunden überall auf<br />

der Welt moderne und leistungsfähige<br />

Produkte anbieten. Für uns als<br />

Marktführer ist dabei Innovationskraft<br />

ein ganz entscheidender Wettbewerbsfaktor:<br />

Es sind unsere Innovationen,<br />

die maßgeblich zum Erfolg<br />

der Degussa Bauchemie-Gruppe beitragen.«<br />

»Der Mix aus Forschungs- und<br />

Kompetenzzentrum auf der einen<br />

und wissenschaftlichem Engagement<br />

auf der anderen Seite ist<br />

einzigartig«, hatte bereits zum<br />

Spatenstich Professor Dr. Wolfgang<br />

Herrmann, Präsident der TUM, betont.<br />

18 2009<br />

Das Zentrum besticht nicht nur<br />

durch Architektur, sondern auch<br />

durch bepflanzte Terrassen im inneren<br />

der Glashülle mit rund 4.500<br />

verschiedenen Arten aus allen Erdteilen.<br />

Dass die Geschichte der Bauchemie<br />

in Trostberg mit dem Übergang<br />

der Degussa-Bauchemiesparte an<br />

den BASF-Konzern nicht zu Ende<br />

geht, sondern nur ein neues Kapitel<br />

beginnt, das zeigte sich zu Beginn<br />

des Jahres 2006 mit dem Spatenstich<br />

für ein neues Betontechnikum<br />

mit einem Investitionsvolumen von<br />

rund 2,5 Millionen Euro. Weiterer<br />

Standortvorteil im weltweit organisierten<br />

Konzern: Es ist nur ein Katzensprung<br />

zum Airport Salzburg.<br />

Die Bauchemie ist eine weltweit<br />

ausgesprochen dezentral organisierte<br />

Sparte, fokussiert auf kundengerechte<br />

Lösungen vor Ort und ganz<br />

auf die landesspezifischen Ansprüche<br />

der jeweiligen Kundschaft<br />

zugeschnitten. BASF hat außerdem<br />

angekündigt, dass der Standort<br />

Trostberg im Landkreis Traunstein<br />

zu einem globalen Forschungszentrum<br />

für polymere Anorganica ausgebaut<br />

werden soll.<br />

www.basf.de


Das dreidimensionale Modell zeigt,wie das geplante Gaskraftwerk in Haiming<br />

aussehen könnte. Foto:OMV<br />

ENERGIE<br />

Höhere Versorgungssicherheit<br />

im Bayerischen Chemiedreieck<br />

Der OMV-Konzern treibt das Projekt eines Gas-Kombi-Kraftwerkes<br />

der 800-MW-Klasse im Bayerischen Chemiedreieck konsequent voran.<br />

Die neu gegründete OMV Kraftwerk Haiming GmbH, eine 100prozentige<br />

Tochter der OMV Power International GmbH in Wien, hat jetzt das notwendige<br />

Gewerbegrundstück in Nachbarschaft zu den Standorten von<br />

OMV-Raffinerie und Borealis in Burghausen erworben. Die geschätzten<br />

Kosten für die neue Gesamtinvestition im Bayerischen Chemiedreieck<br />

liegen bei rund 500 bis 600 Millionen Euro.<br />

Alle für das gesetzlich vorgeschriebeneGenehmigungsverfahren<br />

notwendigen Prozesse und<br />

Untersuchungen befinden sich in<br />

einem fortgeschrittenen Stadium«,<br />

informiert das Unternehmen. Der<br />

Zeitplan für die 2012 geplante Inbetriebnahme<br />

werde jedoch aufgrund<br />

der Komplexität der erforderlichen<br />

Genehmigungen nochmals überprüft.<br />

Das Kraftwerk soll mit Hilfe<br />

einer effizienten Gas- und Dampfturbinen-Kombination<br />

Strom für<br />

den regionalen Strommarkt und das<br />

öffentliche Netz produzieren.<br />

Die angestrebte Leistungsklasse<br />

des Kraftwerkes nennt 800 Megawatt<br />

elektrisch und 100 Megawatt<br />

thermisch als Ziel bei einer kalkulierten<br />

Lebensdauer von rund 25<br />

Jahren. Für den OMV-Konzern ist<br />

das Kraftwerksprojekt in Haiming<br />

das erste dieser Art in Deutschland.<br />

Im Volllastbetrieb soll das Kraftwerk<br />

einmal rund 40 Arbeitsplätze<br />

bieten.<br />

Martin Thomas, Geschäftsführer<br />

der OMV Power International in<br />

Wien, sieht das Interesse an dem<br />

Projekt in der Region und bei den<br />

Unternehmen im Chemiedreieck<br />

positiv: »Die zusätzliche Versorgungssicherheit,<br />

die wir als potenzieller<br />

Stromlieferant für die Region<br />

und die Industrie bieten, wird sehr<br />

begrüßt. Wir haben bereits verschiedene<br />

Anfragen zum Thema<br />

Strom aus allen Branchen und Bereichen,<br />

nicht nur im Chemiedreieck<br />

selbst, sondern aus der gesamten<br />

Region erhalten.«<br />

Auch die Gemeinde Haiming begrüßt<br />

die Fortentwicklung der Projektplanung:<br />

»Der Kauf unseres Gewerbegrundstücks<br />

ist ein weiteres<br />

Signal in Richtung Kraftwerk«, freut<br />

sich Alois Straubinger, Erster Bürgermeister<br />

der Gemeinde Haiming.<br />

»Es eröffnet neue Perspektiven für<br />

unsere Wirtschaftsregion und schafft<br />

unserer Gemeinde mit den möglichen<br />

Steuereinnahmen mehr Spielraum<br />

für unseren Haushalt.«<br />

OMV Gas & Power ist die Leitgesellschaft<br />

für die Gas- und Stromaktivitäten<br />

der OMV. Die OMV Gas &<br />

Power mit den Geschäftsfeldern Gas<br />

Supply, Marketing & Trading (mit<br />

den Tochtergesellschaften EconGas<br />

und den Petrom Gas-Aktivitäten)<br />

und Gas Logistics (mit den Tochtergesellschaften<br />

OMV Gas, Nabucco<br />

Gas Pipeline International, Adria<br />

LNG, Gate terminal in Rotterdam)<br />

sowie dem »Central European Gas<br />

Hub« ist eine der führenden Gashandels-<br />

und -logistikgesellschaften<br />

in Mitteleuropa.<br />

www.omv.com<br />

INNOVATION<br />

Meilenstein in der Produktion<br />

von Fluorpolymeren<br />

Dyneon hat einen Meilenstein bei der Herstellung von Fluorpolymeren<br />

gesetzt: Der in einer dreijährigen Forschungs- und Erprobungsphase<br />

entwickelte Ersatzstoff für den Emulgator Perfluoroktansäure (PFOA) wurde<br />

bis Jahresende 2008 in der Produktion von Fluorpolymeren im Industriepark<br />

Werk Gendorf im oberbayerischen Burgkirchen eingeführt. Dieser Ersatzstoff<br />

verfügt über ein verbessertes Umweltprofil und ersetzt die bislang notwendige<br />

Perfluoroktansäure (PFOA) im Produktionsprozess. Dyneon ist der<br />

weltweit erste Hersteller, der einen Ersatzemulgator für ein breites Produktportfolio<br />

industriell einsetzt, wobei die Eigenschaften seiner Hochleistungswerkstoffe<br />

unverändert bleiben.<br />

Mit dem seit 2005 groß angelegten<br />

Programm zur Ersatzstoffentwicklung<br />

hat Dyneon einen<br />

bahnbrechenden Beitrag zu einem<br />

globalen Umweltthema geleistet.<br />

»Obwohl in der Fachwelt die Suche<br />

als aussichtslos galt, konnte in Gendorf<br />

durch die räumliche Nähe von<br />

Forschung und Produktion und die<br />

dadurch mögliche hervorragende<br />

Zusammenarbeit innerhalb von nur<br />

drei Jahren der neue Emulgator<br />

bis zur Produktionsreife entwickelt<br />

werden«, erläutert Dr. Klaus Hintzer,<br />

Forschungsleiter bei Dyneon in<br />

Gendorf.<br />

Umfangreiche Tests im Produktionsmaßstab<br />

hätten gezeigt, dass<br />

die Umstellung der Produktion auf<br />

den Ersatzstoff keine Auswirkungen<br />

auf die Produkteigenschaften habe.<br />

»Viele unserer Fluorpolymerprodukte<br />

gehen in anspruchsvolle Hochtechnologie-Anwendungen<br />

z.B. in<br />

die Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

Dyneon, ein Unternehmen von<br />

3M, ist einer der führenden Fluorpolymer-Hersteller<br />

der Welt und<br />

in mehr als 50 Ländern vertreten.<br />

2009 19<br />

Das Gendorfer Wissenschaftlerteam,<br />

das den PFOA-Ersatzstoff nun nach jahrelanger<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

gefunden hat,ist sichtlich stolz auf<br />

seinen Erfolg: (von links,obere Reihe)<br />

Dr.Klaus Hintzer,Dr.Günther Kämpf,<br />

Dr.Harald Kaspar,(untere Reihe,von links)<br />

Dr.Werner Schwertfeger,Dr.Tilmann<br />

Zipplies,Dr.Helmut Lochhaas,Dr.Arndt<br />

Kurz,Dr.Oleg Shyshkov.<br />

Das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Oakdale, Minnesota, USA, beschäftigt<br />

weltweit mehr als 800 Mitarbeiter.<br />

Der deutsche Hauptsitz mit<br />

rund 490 Mitarbeitern befindet sich<br />

im oberbayerischen Burgkirchen.<br />

Dyneon ist eine Marke der 3M<br />

Company.<br />

www.dyneon.com<br />

dyneon.europe@mmm.com<br />

Fluorpolymere von Dyneon werden auch in anspruchsvollen architektonischen<br />

Bereichen eingesetzt,wie hier in der Dachkonstruktion des Terminals 2 am Münchener<br />

Flughafen. Fotos:Dyneon


Eine zentrale Rolle in der Strategie<br />

spielt für das Unternehmen<br />

die Carbid-Produktion in Hart. „Die<br />

komplette Rückintegration macht<br />

uns für viele Geschäftspartner interessant“,<br />

erklärt Greger, weil das Unternehmen<br />

eine hohe Liefersicherheit<br />

garantieren kann und nicht auf<br />

Zwischenhändler und Importe für<br />

Vorprodukte angewiesen ist. Diese<br />

Situation gebe der AlzChem so gut<br />

wie ein Alleinstellungsmerkmal in<br />

Europa.<br />

Rund 1400 Mitarbeiter sind derzeit<br />

im Unternehmen mit den<br />

Standorten Hart, Schalchen und<br />

Trostberg sowie in der Nigu-Chemie<br />

in Waldkraiburg beschäftigt. Über<br />

100 000 Tonnen Carbid werden jährlich<br />

produziert.<br />

Die Chemie auf der Rohstoffbasis<br />

von Kalk und Kohle sorgte vor allem<br />

um die Wende des 19. auf das 20.<br />

Jahrhundert für Furore. In der Region<br />

begründete sie das Industriezeitalter<br />

mit dem Produktionsbeginn<br />

von Carbid in Hart an der Alz und<br />

Kalkstickstoff in Trostberg vor exakt<br />

100 Jahren.<br />

Die Herstellung von Carbid war<br />

damals durch die junge Elektrochemie<br />

im industriellen Maßstab möglich<br />

geworden. In der Region erlaubte<br />

die Wasserkraft die Erzeugung<br />

der benötigten Mengen Energie, um<br />

in großen Niederschachtöfen bei<br />

Temperaturen von rund 2000 Grad<br />

ANZEIGE<br />

INNOVATION<br />

K&K-Chemie –<br />

Zukunft für den Dinosaurier<br />

In der Branche schien die Technologie längst tot gesagt. »Dinosaurier« spottete noch vor wenigen Jahren ein Kenner.<br />

»Von wegen«, sagen die AlzChem-Geschäftsführer Stefan Greger und Dr. Hermann-Josef Korte: »Die Kalk-und-<br />

Kohle-Chemie, wie wir sie an der Alz betreiben, hat eine glänzende Zukunft.« Die AlzChem Trostberg GmbH setzt<br />

weiterhin auf die komplette Wertschöpfungskette vom Carbid auf der Basis von Kalk und Kohle bis zu hochwertigen<br />

Anwendungen wie Spezialdünger oder Ernährungsergänzungsstoffen.<br />

Am Standort Hart der AlzChem Trostberg GmbH wird nicht nur Carbid hergestellt.<br />

Die Hochofentechnologie wird auch zur Produktion von Zuschlagstoffen für<br />

Eisenguss- und Stahlindustrie genutzt. Foto:AlzChem<br />

die Reaktion von Kalk und Kohle<br />

zum Carbid zu erlauben. Aus dem so<br />

gewonnenen Carbid konnte man<br />

durch Berieselung mit Wasser das<br />

heute noch industriell genutzte<br />

Schweißgas Azetylen sowie eine Fülle<br />

von weiteren Produkten, von<br />

Kunststoffen bis zu Ernährungsergänzungsstoffen<br />

erzeugen.<br />

Ihre tragende Bedeutung behielt<br />

diese Technologie auf breiter Basis<br />

bis in die Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts, als die chemische<br />

Wertschöpfungskette auf der Basis<br />

von Erdöl die bis dahin dominieren-<br />

de Kalk- und Kohle-Chemie abzulösen<br />

begann. Dominantes Zwischenprodukt<br />

für die chemische Industrie<br />

in der Region ist heute Ethylen auf<br />

Erdölbasis.<br />

Aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

war noch eine weitere Entdekkung<br />

aus der Zeit des späten 19.<br />

Jahrhunderts für den Aufschwung<br />

der Kalk- und Kohle-Chemie von<br />

großer Bedeutung: Damals war absehbar,<br />

dass sich die natürlichen<br />

Vorräte an Stickstoffdünger in Form<br />

des Chile-Salpeters dem Ende zuneigten.<br />

Der drohende Mangel ge-<br />

fährdete die landwirtschaftliche<br />

Produktion und damit die ausreichende<br />

Versorgung der Bevölkerung<br />

mit Lebensmitteln. Eine weitere<br />

Entdeckung war, dass sich mit<br />

Hilfe von Kalkstickstoffverbindungen<br />

die Dormanz von Pflanzen brechen<br />

lässt, das heißt, Pflanzen, die<br />

für ihr Gedeihen eine Frost-Kältephase<br />

brauchen, können auch in Regionen<br />

genutzt werden, in denen<br />

diese Frostkältephasen nicht gegeben<br />

sind.<br />

„Heute ist der Kalkstickstoff eine<br />

anerkannte Düngerspezialität“, sagt<br />

Experte Dr. Hans-Jürgen Klasse von<br />

der AlzChem Trostberg GmbH. „Der<br />

Absatz ist seit etwa zehn Jahren wieder<br />

steigend und hat im laufenden<br />

Düngerjahr den höchsten Stand der<br />

letzten 20 Jahre erreicht. Neben den<br />

steigenden Erzeugererlösen für<br />

landwirtschaftliche Produkte haben<br />

dazu auch neue Anwendungen beigetragen:<br />

So wird Kalkstickstoff seit<br />

einigen Jahren verstärkt in der Unterfuß-<br />

und Banddüngung, in Düngermischanlagen<br />

und bei der Saatgut-Inkrustierung<br />

eingesetzt.“<br />

Außerdem verweist die AlzChem<br />

nicht ohne Stolz auf ihr KnowHow<br />

in der Produktion von Kalkstickstoff<br />

als Granulat, das sich mit modernen<br />

Maschinen optimal auf Anbauflächen<br />

ausbringen lasse.<br />

www.alzchem.de


Die neue Alpha-Silan-Technologie wurde in den anwendungstechnischen Labors der<br />

Wacker Chemie <strong>AG</strong> entwickelt. Foto:WACKER<br />

INNOVATION<br />

Neue Montageschäume<br />

auf der Basis von Alphasilanen<br />

Effiziente Dämm- und Montageschäume sind aus der modernen Bauwirtschaft,<br />

ob im Profi- oder Heimwerkerbereich, nicht wegzudenken. Und<br />

dennoch: Die herkömmlichen Polyurethanschäume werden in absehbarer<br />

Zeit aus den Regalen der Heimwerkermärkte verschwinden. Aufgrund enthaltener<br />

Isocyanate stehen sie im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.<br />

Der Chemiekonzern WACKER<br />

setzt deshalb in der Bautechnologie<br />

auf eine neuartige Montageschaum-Technologie,<br />

basierend auf<br />

innovativen Alphasilanen.<br />

Auf der BAU 2009 im Januar in<br />

München fand die neue Technologie<br />

bereits eine hervorragende Resonanz.<br />

Die neuen Dämm- und Montageschäume<br />

besitzen die gleichen<br />

Eigenschaften wie herkömmliche<br />

Polyurethanschäume, sind jedoch<br />

frei von gesundheitsschädlichen Isocyanaten.<br />

Wie bei den herkömmlichen Bauschäumen<br />

ist auch in diesem Produkt<br />

Polyurethan wesentlicher Teil<br />

der Rezeptur. Anders als beim isocyanathaltigen<br />

Produkt tragen die<br />

Polyurethanketten der neuen Schäume<br />

an ihren Enden eine Kappe aus<br />

Alpha-Silan. Das Polymernetzwerk<br />

entsteht, indem die Silane untereinander<br />

reagieren.<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 6<br />

Die neue Alpha-Silantechnologie<br />

steht den klassischen Polyurethanschäumen<br />

in den Produkteigenschaften<br />

nicht nach. Bauschäume<br />

auf Alpha-Silan-Basis haften auf allen<br />

gängigen Oberflächen und sind<br />

überstreichbar. Durch den Alpha-<br />

Effekt härten die neuen Schäume<br />

sogar schneller aus. Bereits nach einer<br />

Stunde sind sie formstabil und<br />

schnittfest. Weiterer Vorteil: Leere<br />

Dosen dürfen nach der Anwendung<br />

im Gelben Sack entsorgt werden.<br />

Das Forscherteam, das die Grundlagen<br />

der neuen Technologie entwickelt<br />

hat, wurde im vergangenen<br />

Jahr mit dem »Alexander Wacker<br />

Innovationspreis« ausgezeichnet.<br />

Das Marktpotenzial taxiert der Konzern<br />

auf einen dreistelligen Millionenbereich.<br />

www.wacker.com<br />

INNOVATION<br />

Pasquart GmbH:<br />

Jungunternehmer mit 73<br />

Von wegen Ruhestand. Mit 73 Jahren wagt Prof. Dr. Gerhard Brink,<br />

pensionierter und passionierter Chemiker aus Burghausen, den Sprung<br />

in die Selbständigkeit und hat in Salzburg die Pasquart GmbH gegründet.<br />

Basis seiner Unternehmensgründung<br />

sind Patente auf ein Gel<br />

bildendes, biologisch abbaubares<br />

Polymer mit dem Markennamen<br />

Pasqualèn. Drei Einsatzgebiete bieten<br />

sich an: Nutzung als Bodenfestiger,<br />

Flockungshilfsmittel in allen<br />

Abwasserkläranlagen und in der<br />

Stabilisierung von Kunstschnee.<br />

Die dritte Nutzungsmöglichkeit<br />

hat Prof. Brink bewogen, sein eigenes<br />

Unternehmen in Österreich zu<br />

gründen, im »TechnoZ« in Salzburg<br />

und mit Unterstützung des BCCS,<br />

des Business Creation Centers Salzburg.<br />

»Eigentlich ist das BCCS für<br />

junge Akademiker gedacht, die an<br />

den Salzburger Hochschulen eine<br />

Idee entwickeln, die Basis für ein<br />

Unternehmen sein kann«, erklärt<br />

Prof. Brink, »aber das BCCS unter<br />

Leitung von Dr. Rudolf Hittmair hat<br />

mich vor und nach der Gründung<br />

sehr unterstützt, wenn schon nicht<br />

als Jungakademiker, so doch als<br />

Jungunternehmer.« Das »TechnoZ«<br />

in Salzburg ist ein österreichisches<br />

Pendant der bayerischen Gründerzentren.<br />

Der aktuelle Winter mit seinem<br />

Reichtum an natürlichem Schnee<br />

ist kein guter Marketinggehilfe. Der<br />

Wert von Pasqualèn komme vor allem<br />

beim Einsatz von künstlichem<br />

Schnee aus Schneekanonen zur<br />

2009 21<br />

vollen Entfaltung. Dank des Gel bildenden<br />

Effekts behalte der Schnee<br />

auch bei wärmeren Temperaturen<br />

bis zu zehn Grad seine Stabilität und<br />

Griffigkeit. Außerdem könne der<br />

Wassereinsatz zur Erzeugung des<br />

Kunstschnees reduziert werden. Vor<br />

allem in Kurven oder an sonnenexponierten<br />

Stellen empfehle sich<br />

das Zusatzmittel, um die Qualität<br />

der Pisten länger zu stabilisieren.<br />

»Bodenfestiger für die Begrünung<br />

werden im Erdbau für Böschungen<br />

im Wegebau, im Straßen- und Eisenbahnbau<br />

sowie über Europa hinaus<br />

zur Begrünung arider Flächen eingesetzt.<br />

Bisher verwendete Produkte<br />

gelten als biologisch nicht abbaubar.«<br />

»Das Polymer Pasqualèn sei in der<br />

Lage, zusätzlich Feuchtigkeit aus<br />

geringfügigen Niederschlägen und<br />

Tau zu binden«, erklärt Prof. Brink.<br />

Außerdem sieht er im Einsatz von<br />

Bodenfestigern für die Begrünung<br />

arider Flächen außerhalb Europas,<br />

zum Beispiel in den Wüstengebieten<br />

Afrikas und Vorderasiens,<br />

einen stetig wachsenden Markt.<br />

»Flockungshilfsmittel werden in<br />

allen Abwasserkläranlagen und<br />

auch bei der Biogaserzeugung eingesetzt.«<br />

www.pasquart.at<br />

Von wegen Ruhestand.Mit 73 Jahren wagt Prof.Dr.Gerhard Brink,pensionierter und<br />

passionierter Chemiker aus Burghausen,den Sprung in die Selbständigkeit und hat<br />

die Pasquart GmbH gegründet. Foto:Franz


PERSPEKTIVEN<br />

KV-Terminal – Chancen<br />

für Wachstum und Entlastung<br />

Die Entwurfsplanung für ein Umschlagterminal im Kombinierten Verkehr (KV-Terminal) am Industriestandort Burghausen<br />

ist fertig. Die Gesellschaft zum Bau des Terminals, als GmbH konzipiert, ist in Gründung. Konsortialpartner<br />

sind neben der Stadt Burghausen und dem Landkreis Altötting die Industrie-Unternehmen Wacker Chemie,Vinnolit<br />

und Borealis sowie die Sparkasse Altötting-Burghausen und die Raiffeisen Volksbank in den Landkreisen Altötting<br />

und Mühldorf. Über das Projekt berichtete bereits im Januar 2009 die Deutsche Verkehrszeitung (DVZ).<br />

Das geplante Güterterminal für den kombinierten Verkehr in Burghausen hat im Raumordnungsverfahren<br />

bereits grünes Licht erhalten.Jetzt ist das Eisenbahnbundesamt gefordert,um das Projekt voranzubringen.<br />

Ein regionales Konsortium zur ergänzenden Finanzierung steht bereits. Grafik:Wifög Burghausen<br />

Welche enormen Verkehrsströme jährlich in das<br />

und aus dem Bayerischen Chemiedreieck mit<br />

dem zentralen Standort Burghausen über die Straßen<br />

fließen, belegt zuletzt eine Verkehrszählung bei LKWs<br />

im Jahr 2008. Auch eine aktuelle Diplomarbeit von<br />

Elisabeth Waltl am Wirtschaftsgeographischen Institut<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München<br />

thematisiert den Warenfluss, der aktuell über eine eingleisige<br />

Bahnstrecke mit zwei starken Steigungen sowie<br />

über die Straße abgewickelt wird.<br />

ANZEIGE<br />

Die Regierung von Oberbayern hat dem Terminal im<br />

Raumordnungsverfahren bereits grünes Licht erteilt.<br />

Wenn die weitere Entwicklung, einschließlich Planfeststellung<br />

optimal läuft, dann könnte im Frühjahr 2010<br />

der Spatenstich erfolgen und bereits im Jahr 2011 das<br />

KV-Terminal in Betrieb gehen.<br />

Der Bedarf in Burghausen für ein Umschlagterminal<br />

im Kombinierten Verkehr ist seit Jahren erkannt. Acht<br />

Varianten für ein KV-Terminal wurden durchdiskutiert.<br />

Hinter dem Ausdruck KV-Terminal verbirgt sich ein<br />

Knoten in der modernen Warenlogistik, an dem Container<br />

von LKWs auf Bahnwaggons verladen werden<br />

und umgekehrt. Ziel: Möglichst viele Güter möglichst<br />

rationell per Bahnfracht zu transportieren.<br />

Kalkulierbarer Zusatzeffekt: Terminals für Kombinierten<br />

Verkehr haben sich in den vergangenen Jahren<br />

als Keimzellen für viele neue Dienstleistungen rund um<br />

die Logistik und als fruchtbarer Boden für neue Arbeitsplätze<br />

erwiesen – bei einem Spektrum von der Imbissbude<br />

für Lkw-Fahrer über Reparaturbetriebe für Container<br />

bis hin zu Speditionsbüros und Logistikplanern.<br />

Den unmittelbaren Flächenbedarf für das KV-Terminal<br />

kalkuliert die Planung mit 70.000 Quadratmetern,<br />

dazu eine anzuschließende Fläche für die Infrastruktur<br />

des Terminals mit weiteren 50.000 Quadratmetern.<br />

Burghausen hat allein mit den seitens der Konsortialpartner<br />

Wacker, Borealis und Vinnolit im Startjahr kalkulierten<br />

36.000 Hüben das höchste standortbezogene<br />

Güteraufkommen. Und über die B20 und die A94 sind<br />

auch Unternehmen im weiteren Umkreis bis ins südwestliche<br />

Niederbayern und ins wirtschaftlich starke<br />

Innviertel im benachbarten Oberösterreich gut an das<br />

Terminal angebunden.<br />

Sobald die Förderanträge beim Eisenbahnbundesamt<br />

positiv beschieden werden, können die Pläne realisiert<br />

und der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden. Dass<br />

bei straffem Management, klaren Vorgaben und geregelter<br />

Finanzierung im Bayerischen Chemiedreieck<br />

komplexe Bahnanlagen rasch gebaut werden können,<br />

zeigte zuletzt das neue Groß-Terminal für Kesselwagen<br />

Wackerbauer Maschinenbau KG • Johann Wackerbauer<br />

Wernher-von-Braun-Str. 7 • 84539 Ampfing • Telefon 0 86 36/98 38-0 • Fax -38 • info@maschinenbau-wackerbauer.de • www.maschinenbau-wackerbauer.de


Das Balkendiagramm zeigt die aktuellen und die kalkulierten Container-Hubzahlen für ein Terminal in Burghausen.<br />

Grafik:Wifög Burghausen<br />

bei der benachbarten OMV-Raffinerie Burghausen. Bei<br />

optimalem Verlauf von Projekten können derzeit KV-<br />

Terminals in Deutschland mit bis zu 85 Prozent der<br />

Kosten bezuschusst werden. Die Kalkulation für das<br />

Terminal in Burghausen geht von Gesamtprojektkosten<br />

von rund 21,8 Millionen Euro aus. Das bedeutet bei<br />

einem für Burghausen idealen Bescheid einen Baukostenzuschuss<br />

von rund 15,8 Millionen Euro und einen<br />

Eigenmittelbedarf für das Konsortium von rund 6 Millionen<br />

Euro.<br />

Allerdings ergeben sich auch weitere Kosten durch<br />

tangierende Maßnahmen wie den Bau eines Straßenknotens,<br />

den Bau einer Straßenzuführung zum Terminal<br />

und die äußere Erschließung des Terminals mit insgesamt<br />

rund 4,3 Millionen Euro. Diese Kosten fallen für<br />

die Stadt Burghausen an.<br />

In der Startphase ist das KV-Terminal Burghausen auf<br />

40.000 Container ausgelegt, soll aber mit dem erwarteten<br />

Güteraufkommen durch Aufrüstung wachsen können.<br />

Geplant ist die Beladung von Zügen mit einer maximalen<br />

Länge von 680 Metern.<br />

Auch die anschließende Bahnstrecke bleibt im Fokus<br />

der Planer. Mit dem Ausbau der einspurigen Trasse von<br />

München nach Mühldorf und weiter nach Burghausen,<br />

seit Jahren in Bundesverkehrsplänen immer wieder zugesagt,<br />

steht der Staat nach wie vor im Wort.<br />

Geschehen ist zumindest im Abschnitt Burghausen<br />

bis Mühldorf bisher nichts. Seitens der regionalen<br />

Hauptbahnhof<br />

Neufahrn<br />

Freising<br />

München<br />

Erding<br />

Markt Schwaben<br />

Poing<br />

zweigleisiger Ausbau mit Elektrifizierung<br />

Walpertskirchener Spange<br />

Erdinger Ringschluss mit Durchbindung nach Freising<br />

viergleisiger Ausbau<br />

Grafik:engelhardt,atelier für gestaltung<br />

Ostbahnhof<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 10 und Technologie: Seite 30<br />

Neumarkt-St.Veit<br />

Industrie gibt es deshalb das Angebot, bei den Planungskosten<br />

zur Beseitigung des bautechnisch schlimmsten<br />

Engpasses in Vorleistung zu gehen. Immerhin, auf einem<br />

kurzen Abschnitt zwischen Mühldorf und München<br />

wird bereits auf zwei Spuren ausgebaut.<br />

Allerdings sollte auch der Ausbau der weiteren Abschnitte<br />

nicht mehr lange auf sich warten lassen. Vor<br />

Vertretern der bayerischen Wirtschaftspresse, der damaligen<br />

bayerischen Wirtschaftsministerin und jetzigen<br />

Europaministerin Emilia Müller, aber auch dem jetzigen<br />

Leiter der bayerischen Staatskanzlei Siegfried<br />

Schneider, den Abgeordneten aus den Kreisen Altötting<br />

und Mühldorf und Vertretern der regionalen Industrie<br />

hat der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn in<br />

Bayern, Klaus-Dieter Josel, im Dezember 2007 ausdrücklich<br />

den Baubeginn einer neuen Eisenbahnbrücke über<br />

den Inn bei Mühldorf für 2009 und die Fertigstellung<br />

für 2011 in Aussicht gestellt.<br />

Wie die Infrastruktur der Bahn zwischen München<br />

und dem Bayerischen Chemiedreieck aussehen sollte,<br />

darüber herrscht in der Zielvorstellung kein Zweifel:<br />

Zweispuriger Ausbau von München über Mühldorf<br />

nach Salzburg und nach Burghausen, Elektrifizierung<br />

dieser Strecken sowie Bau einer Anbindung (Walpertskirchner<br />

Spange) des Flughafens München an die<br />

Region.<br />

Pfarrkirchen<br />

Mühldorf a. Inn<br />

Burghausen<br />

Freilassing<br />

Bad Birnbach<br />

Salzburg<br />

2009 23<br />

HINTERGRUND<br />

Erwin Schneider,Landrat des Landkreises<br />

Altötting. Foto:Huber<br />

Das Landratsamt Altötting versteht<br />

sich als Dienstleister in Genehmigungsverfahren.Mit<br />

den Betrieben<br />

bzw.Antragstellern wird partnerschaftlich,auf<br />

gleicher Augenhöhe,zusammengearbeitet,ohne<br />

dabei geltende Umweltstandards<br />

außer Acht zu lassen.<br />

Bei größeren Vorhaben hat es sich<br />

als vorteilhaft erwiesen,alle Beteiligten<br />

bereits vor Antragstellung an einen<br />

Tisch zu holen.Dort kann jeder<br />

seine berechtigten Forderungen vorbringen<br />

und begründen.So weiß der<br />

Antragsteller,was auf ihn zukommt<br />

und kann entsprechend reagieren.<br />

Er erhält eine Liste der vorzulegenden<br />

Unterlagen,sowie die Anzahl<br />

der am Verfahren zu beteiligenden<br />

Fachbehörden bzw.Gutachter.<br />

So entfällt die nachträgliche Anforderung<br />

zusätzlicher Unterlagen,<br />

was einen enormen Zeitgewinn darstellt,da<br />

eine Genehmigung nur erteilt<br />

werden kann,wenn alle Aspekte<br />

berücksichtigt sind.<br />

Durch die Offenlegung der zu<br />

beurteilenden Kriterien bzw.möglichen<br />

Hindernisse im Vorfeld,ist<br />

über die Jahre hinweg eine gute<br />

Vertrauensbasis zwischen Industrie<br />

und Behörde entstanden.Dies ist<br />

auch durchaus als Standortvorteil<br />

zu sehen.<br />

Landrat Erwin Schneider:»Ich<br />

bin sehr froh,dass unsere effiziente<br />

und korrekte Genehmigungspraxis<br />

auch von der Industrie als Standortvorteil<br />

wahrgenommen wird und<br />

uns ein gutes Ansiedelungs- und<br />

Erweiterungsmanagement erlaubt.«<br />

Frage 3:<br />

Als Transuran ehrt’s<br />

einen großen<br />

Russen,die Ordnungszahl<br />

ist 101.


Heimatpfleger Wolfgang Hopfgartner<br />

(mit erhobenem Arm) erläutert Professoren<br />

der TU München die architektonischen<br />

Feinheiten des »Steinernen<br />

Saales« im ehemaligen Kloster Raitenhaslach.Links<br />

im Bild:TUM-Präsident<br />

Prof.Dr.Wolfgang Herrmann.<br />

Die »International Graduate School<br />

of Science and Engineering« (IGSSE)<br />

der TU München (rechtes Bild) nutzt<br />

die Räume des ehemaligen Zisterzienserklosters<br />

Raitenhaslach bereits<br />

für Seminare.<br />

Fotos:Deubelli<br />

Frage 4:<br />

= mc 2 – Seit Einstein<br />

weiß das jedes Kind.<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Raitenhaslach – Zentrum der<br />

Begegnung und der Wissenschaft<br />

Die Wissenschaft kehrt ins Kloster zurück. Die Vorbereitungen haben begonnen. Im Prälatenstock des ehemaligen<br />

und zugleich ältesten Zisterzienserklosters Altbayerns, in Raitenhaslach an der Salzach bei Burghausen, wird ein<br />

internationales Studien- und Begegnungszentrum entstehen.<br />

Das Projekt treiben vor allem Prof. Wolfgang Herrmann,<br />

Präsident der TU München (TUM), und Burghausens<br />

Bürgermeister, Hans Steindl, gemeinsam mit<br />

dem Burghauser Stadtrat voran. Während des vergangenen<br />

Jahres haben Experten und Studenten an fünf<br />

Lehrstühlen der TUM mit ihrer Kompetenz in Architektur,<br />

Denkmalschutz, Restaurierung und Konservierung,<br />

aber auch Statik, Design und moderner Medientechnik<br />

die Substanz des alten Klosters, dessen Mauern im wesentlichen<br />

aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen,<br />

analysiert, um Sanierungs-, Nutzungs- und Betriebskonzepte<br />

zu erarbeiten.<br />

»Ein einzigartiges Juwel süddeutscher Kunst- und<br />

Kulturgeschichte« mit »hervorragender Bausubstanz«<br />

lautete das Urteil in Kürze, als das Expertenteam im<br />

Februar dieses Jahres dem Burghauser Stadtrat den<br />

Befund vorstellte. Dekan Dietrich Fink, Professor für<br />

Integriertes Bauen, gab einen Eindruck von möglichen<br />

baulichen Veränderungen mit Blick auf die Nutzung<br />

als Seminar- und Tagungszentrum. Durch Anpassungen<br />

und Modernisierungsmaßnahmen im Prälatenstock<br />

sollen hochfunktionelle Seminarräume entstehen. »Alles<br />

vor dem Hintergrund des sanften Ausbaus und der<br />

Restaurierung. Die exzellente historische Bausubstanz<br />

soll erhalten bleiben«, erklärte Fink.<br />

Das Konzept unterscheidet die Räume nach der Nutzungsintensität.<br />

Das Papstzimmer, die Abtskapelle und<br />

die Wohnräume der Klosterbewohner sollen eine Art<br />

Museumstrakt darstellen. Die Seminarräume sollen für<br />

eine temporäre Nutzung ausgelegt, der »Steinerne Saal«<br />

soll lediglich sporadisch für große Empfänge genutzt<br />

werden. Als nächste Schritte sind ein Grundkonzept für<br />

24 2009<br />

eine Betreibergesellschaft und ein Investorenmodell<br />

geplant. Die erste Bauphase ist für 2010 vorgesehen.<br />

Der »Steinerne Saal« ist ein Barocksaal, der in über 200<br />

Jahren keinerlei Veränderung erfahren hat. Im sogenannten<br />

Papstzimmer hat der Überlieferung nach Papst<br />

Pius VI. 1782 anlässlich eines Besuches übernachtet.<br />

Das Raitenhaslach-Projekt war bereits in der Exzellenz-Initiative<br />

Deutschlands, in der die TUM ausgezeichnet<br />

wurde, als »Off Campus Study Residence« positiv<br />

zum Tragen gekommen, als Beleg für die starke<br />

regionale Verwurzelung der Technischen Universität<br />

München (TUM).<br />

In der jüngsten Vergangenheit tagten in Raitenhaslach<br />

nicht nur das Hochschulpräsidium und die Dekane,<br />

um die weitere Entwicklung der TUM als einer<br />

der führenden Technischen Universitäten Europas zu<br />

besprechen, sondern auch der erlesene Kreis der »Emeriti<br />

of Excellence«. Diesem Gremium, das in Deutschlands<br />

Hochschullandschaft eine Alleinstellung hat, gehören<br />

derzeit 26 ehemalige Lehrstuhlinhaber der<br />

TUM an, die sich im Lauf ihres Lebens durch Forschung<br />

und Lehre, aber auch durch exzellente Verbindungen<br />

zu Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ausgezeichnet<br />

haben.<br />

Erstmals mit Spitzenwissenschaftlern, damals allerdings<br />

führenden Köpfen aus der Chemie weltweit – darunter<br />

zwei Nobelpreisträger – war die TU München bereits<br />

im vorvergangenen Jahr in Raitenhaslach zu Gast.<br />

Damals stand die erste Verleihung des Burghauser<br />

Chemie-Diamanten als Anerkennung für die Forschungsleistung<br />

von Prof. Daniel Nocera vom MIT in Boston aus<br />

Massachusetts an.<br />

� Lesetipp: Innovation: Seite 33


Blick in die Geschichte<br />

Der Name Raitenhaslach erscheint erstmalig in einem<br />

Salzburger Güterverzeichnis des Jahres 788. Dass bereits<br />

damals eine Mönchszelle und im frühen 12. Jahrhundert<br />

an der Salzachschleife ein Augustiner Chorherrenstift<br />

bestanden hätten, ist urkundlich nicht<br />

gesichert. Bereits 1146 ist allerdings die Ansiedelung<br />

eines Zisterzienser-Klosters belegt.<br />

Bis zur Säkularisation in Bayern hatten die Zisterzienser<br />

seit dem 12. Jahrhundert neben der Seelsorge<br />

und einer breiten Vielfalt an Gewerben auch Forschung<br />

und Wissenschaft betrieben. Nach Beginn der Säkularisation<br />

1803 war das Kloster Raitenhaslach mit seinen<br />

Wachstum, Innovation, Gesellschafterwechsel, Turn-around<br />

Eigenkapital schafft Freiraum<br />

Die BayBG stärkt Jahr für Jahr die Eigenkapitalbasis von 90 Mittelstandsunternehmen.<br />

Eigenkapital. Beratung. Netzwerk.<br />

Für den Mittelstand.<br />

weitläufigen Anlagen in Privatbesitz versteigert worden.<br />

Die ehemalige Klosterkirche mit romanischen Fundamenten<br />

und reicher barocker Ausstattung wird seither<br />

als Pfarrkirche genutzt.Als vor wenigen Jahren die<br />

Anlage aus Privatbesitz erneut zur Versteigerung kam,<br />

sicherte sich die Stadt Burghausen die historische Immobilie.<br />

www.klosterwelten.com<br />

www.klostergasthof.de<br />

www.tourismus.burghausen.de<br />

www.igsse.tum.de<br />

www.tum-ias.de<br />

www.my-tum.de<br />

Telefon: 089 2198-2545 · info@baybg.de · www.baybg.de · Bruderstraße 7 · 80538 München<br />

Der Name »Ratinhaselach«,so die alte<br />

Schreibweise,erscheint zum ersten Mal<br />

im Jahr 788 in einem Güterverzeichnis<br />

der Salzburger Erzbischöfe.Auf einer<br />

Hochterrasse an einer Salzachschleife<br />

gelegen,steht Raitenhaslach für eine<br />

kulturhistorische Nahtstelle von Bayern<br />

zu Salzburg und am Schnittpunkt von<br />

bodenständiger Tradition und internationaler<br />

Wissenschaft. Foto:Hopfgartner<br />

ANZEIGE


TECHNOLOGIE<br />

Kirsch:Quantensprung<br />

im Apparatebau<br />

„Für Kirsch ist die neue Technologie ein kleiner Quantensprung“, sagt Ulrike<br />

Bernecker. Mit Wandstärken von 45 Millimeter hatte das Unternehmen<br />

bislang noch keine Druckbehälter gebaut. Die Wirtschaftsingenieurin leitet<br />

gemeinsam mit ihrem Mann Christian Schmitt den Apparatebauer Kirsch <strong>AG</strong><br />

mit Sitz in Burghausen-Lindach. Demontiert und verpackt ist die neue Anlage<br />

inzwischen auf dem Weg nach Ningbo, einer Hafenstadt in China südlich der<br />

Yangtse-Mündung.<br />

Der hohe technische Anspruch<br />

stellte das mittelständische Unternehmen<br />

vor etliche Herausforderungen.<br />

Kirsch selbst ist zwar zertifiziert<br />

nach den amerikanischen<br />

Standards ASME U Stamp und der<br />

für China erforderlichen Manufacturer<br />

License. Allerdings hatten<br />

nicht alle Stammlieferanten die<br />

notwendigen Zulassungen. Kirsch<br />

musste deshalb die Mantelrohre im<br />

eigenen Unternehmen schweißen.<br />

Das gab Anlass, eine neue, leistungsfähige<br />

UP-Schweißanlage mit einer<br />

maximalen Stromabgabe von 1.250<br />

Ampere zu beschaffen.<br />

Standard sind für das Burghauser<br />

Unternehmen inzwischen die hohen<br />

Ansprüche an die Dokumentation<br />

der Apparate, aber auch die<br />

ANZEIGE<br />

Schweißen für extreme Drücke. Foto:Kirsch<br />

Erfüllung der Werksnormen, die<br />

noch dazu abzugleichen sind, wenn<br />

unterschiedliche Unternehmen mit<br />

unterschiedlichen internen Standards<br />

für ein Joint Venture-Projekt<br />

einen Auftrag erteilen.<br />

www.kirsch-ag.de<br />

Traditionsbewusst Zukunftsorientiert Kinderfreundlich<br />

Landkreis Altötting<br />

www.lra-aoe.de<br />

TECHNOLOGIE<br />

Wackerbauer:Spezialist<br />

für Sonderlösungen<br />

Mit einem neuen Produkt tritt<br />

die Maschinenbaufirma Wackerbauer<br />

aus Ampfing an die Öffentlichkeit.<br />

Das Unternehmen ist<br />

auf Sonderlösungen und auf maßgeschneiderte<br />

Konzepte im Materialfluss<br />

spezialisiert. »Wir lösen die<br />

Probleme unserer Kunden mit eigenen<br />

Entwicklungen oder setzen<br />

auch die Ideen unserer Kunden und<br />

Geschäftspartner um«, sagt Ingenieurin<br />

Claudia Wackerbauer. Die<br />

Leistungspalette reicht von der<br />

fachgerechten Beratung über Konstruktion<br />

bis zum Bau hochwertiger<br />

Präzisionsmaschinen und Maschinenteile,<br />

individuell auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden zugeschnitten.<br />

Jüngstes Produkt ist eine Trennmühle,<br />

um mit Verpackungsstoffen<br />

vermischte Biomasse möglichst sortenrein<br />

zu trennen. Die Biomasse<br />

mit den Verpackungsstoffen wird<br />

der Mühle zugeführt. Durch die<br />

besondere Anordnung und Ausführung<br />

des Mahlwerkzeugs im Inneren<br />

der Mühle und der Umfangsgeschwindigkeit<br />

des Mahlrotors<br />

Neuartige Trennmühle. Foto:Wackerbauer<br />

werden die Stoffe zerkleinert und<br />

gefördert. Die verschiedenen Stoffe<br />

werden aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Dichte durch den Auslass und<br />

die Siebe im Inneren transportiert.<br />

Für die Biomasse heißt das im Detail:<br />

Abscheidung der Verpackungsmaterialien,<br />

zerkleinerte Biomasse<br />

auf die vom Gesetzgeber geforderte<br />

Korngröße und schließlich die Weiterverarbeitung<br />

der Biomasse in der<br />

Hygienisierung oder Biogasanlage.<br />

Zum Reinigen ist die Maschine komplett<br />

hydraulisch aufklappbar und<br />

kann leicht mit Wasser ausgespült<br />

werden.<br />

www.wackerbauer-maschinenbau.de


TECHNOLOGIE<br />

TUM-Tech:<br />

Forschungsleistung und Wissenstransfer<br />

für die Wirtschaft<br />

Technologietransfer aus der Wissenschaft<br />

in die Wirtschaft, die<br />

Betreuung von nationalen und internationalen<br />

Konferenzen zu dieser<br />

Thematik, Innovationsmanagement<br />

in Unternehmen, aber auch<br />

die Betreuung von Transferprojekten<br />

der Technischen Universität<br />

München (TUM) wie GIST und<br />

GATE sind die Arbeitsfelder der<br />

TUM-Tech GmbH.<br />

GIST steht für German Institute<br />

of Science and Technology, eine<br />

Niederlassung der TU München in<br />

Singapur. Als erste deutsche Hochschule<br />

hat die TUM 2002 eine selbstständige<br />

Tochter im Ausland gegründet.<br />

Auch WACKER ist seit<br />

Anfang an dabei. Mit Stipendien<br />

unterstützt WACKER seit Start des<br />

GIST jeweils zwei Studenten pro<br />

Jahrgang. Die Vermittlung von Praxis-Wissen<br />

erfolgt am Standort<br />

Burghausen.<br />

Das GATE Garchinger Technologie-<br />

und Gründerzentrum ist ein<br />

Standort für die Entwicklung und<br />

Vermarktung hochtechnologischer<br />

Lösungen. Das High-Tech-Zentrum<br />

neben dem Campus der Technischen<br />

Universität München ist heute<br />

das Zuhause von forschungsbegeisterten<br />

Jungunternehmern, die<br />

ihre Ideen in marktfähige Angebote<br />

übersetzen. Das GATE unterstützt<br />

seine Mieter durch spezielle Dienstleistungen<br />

und ein umfassendes<br />

Business- und Wissensnetzwerk, das<br />

für junge Gründer besonders wertvoll<br />

ist.<br />

Mit ihrem aktuellen Aufgabenfeld<br />

ist die TUM-Tech ihrer Gründungsabsicht<br />

treu geblieben und<br />

hat sich in der Arbeit doch deutlich<br />

gewandelt. Zunächst stand ein angebotsorientierterTechnologietransfer<br />

im Vordergrund, inzwischen ist<br />

Es gibt mehr als tausend gute Ideen und neue Technologien im Land und mehr als tausend<br />

Unternehmen, die diese Ideen umsetzen könnten. Das Problem: Die Ideen und die Unternehmer<br />

finden nicht immer zueinander. Und genau diese Herausforderung ist der Markt der TUM-Tech<br />

GmbH mit Sitz in München. Geschäftsführer der TUM-Tech ist seit sieben Jahren Dr. Christian<br />

Hackl aus Winhöring.Vor drei Jahren hat er die TUM-Tech außerdem in einem Management-<br />

Buyout übernommen.<br />

die Arbeit in diesem Sektor stark<br />

nachfrageorientiert.<br />

»Hinter diesem Strategiewandel<br />

steckt eine einfache Überlegung«,<br />

sagt Dr. Hackl. Es geht darum, individuell<br />

auf die Bedürfnisse der Firmen<br />

einzugehen und ganz gezielt<br />

für den jeweiligen Bedarf des Unternehmens<br />

den passenden Experten<br />

aus der Wissenschaft zu identifizieren.<br />

Jetzt sucht die TUM-Tech mehr<br />

Unternehmen mit konkreten Anliegen<br />

an die Wissenschaft, um das<br />

passende Angebot an Lösungen zu<br />

bieten. Viele Firmen, vor allem mittelständische,<br />

denken nicht an<br />

diese hervorragende Möglichkeit,<br />

die umfassende Expertise von wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen als<br />

Partner zu nutzen, wenn es darum<br />

geht, aktuelle Herausforderungen<br />

zu meistern oder neue Produkte<br />

oder Technologien zu entwickeln.<br />

Dabei beschränkt sich die TUM-<br />

Tech nicht nur auf die Vermittlung<br />

von Forschungsergebnissen der TU<br />

München und ihrer Institute, sondern<br />

vermittelt auch Lösungsansätze,<br />

die von anderen Hochschulen,<br />

Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />

wie zum Beispiel der<br />

Fraunhofergesellschaft oder anderen<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

erarbeitet wurden.<br />

Der Schwerpunkt allerdings liegt<br />

immer noch in der Vermittlung<br />

bayerischer Forschungsergebnisse.<br />

»Wenn allerdings eine andere Hochschule<br />

die passende Lösung hat,<br />

dann sollte das kein Hindernis für<br />

eine erfolgreiche Vermittlung sein«,<br />

sagt Dr. Hackl, betont aber zugleich,<br />

dass »viele Unternehmen ausdrücklich<br />

einen bayerischen Technologiepartner<br />

wünschen.« Und diesem<br />

Wunsch werde gern entsprochen.<br />

Gegründet wurde die TUM-Tech<br />

im Jahr 1998 vom gemeinnützigen<br />

Freundeskreis der Technischen Universität<br />

München, um die Forschungsergebnisse<br />

der TU effizient<br />

einer wirtschaftlichen Nutzung zuzuführen<br />

und um damit auch die<br />

bayerische Wirtschaft zu stärken.<br />

Zu den neuen Geschäftsfeldern<br />

zählt neben Technologietransfer<br />

und Beratung zum Beispiel zu Themen<br />

wie Innovationsmanagement,<br />

die Organisation von wissenschaftlichen<br />

Kongressen, aber auch die<br />

Begleitung und Betreuung von ausländischen<br />

Delegationen in Bayern<br />

mit Interesse an Technologie und<br />

Wirtschaftsbeziehungen. Besondere<br />

Konjunktur in diesem Aufgabenfeld<br />

haben die Themen Medizintechnik,<br />

aber auch Solartechnologie.<br />

Ein Trumpf im Technologietransfer<br />

und in der kommerziellen Nutzung<br />

der Forschungsergebnisse und<br />

Forschungseinrichtungen der TUM<br />

München ist der neue Forschungsreaktor<br />

München (FRM II) in Garching<br />

bei München. Die Neutronenstrahlung<br />

wird nicht nur in der<br />

Herstellung von Halbleitermaterialien<br />

aus hochreinem Silizium eingesetzt,<br />

sondern bietet darüber hinaus<br />

bislang nicht verfügbare Möglichkeiten<br />

in der zerstörungsfreien<br />

Werkstoffprüfung. Den Zugang zu<br />

diesen einzigartigen Prüfmöglichkeiten<br />

verschafft die TUM-Tech<br />

nicht nur für große Firmen, sondern<br />

auch für mittelständische Unternehmen.<br />

www.tumtech.de<br />

2009 27<br />

ZUR PERSON<br />

Wissenschaftler und Unternehmer<br />

Nach dem Abitur am König-Karlmann-Gymnasium<br />

in Altötting und<br />

seiner Bundeswehrzeit als Gebirgsjäger<br />

studierte Christian Hackl acht<br />

Semester Chemie an der TU München<br />

und arbeitete nach dem<br />

Diplom ein Jahr in der Forschung<br />

und Entwicklung bei Nestlé in Weiding<br />

bei Mühldorf.Erste Auslandserfahrung<br />

sammelte er bei der<br />

Environmental Protection Agency<br />

(Umweltschutzbehörde) in Georgia/USA.Nach<br />

seiner Rückkehr<br />

begann er 1993 mit der Promotion<br />

am Forschungszentrum für Umwelt<br />

und Gesundheit,dem heutigen<br />

Helmholtz-Zentrum in München.<br />

Themenstellung:Nachweis von ersten<br />

Effekten von krebserregenden<br />

Substanzen im menschlichen Körper.Die<br />

Recherchen für die Dissertation<br />

führten Christian Hackl zurück<br />

in die USA,diesmal nach New York.<br />

Nach der Promotion zum Dr.rer.nat.<br />

an der TU München arbeitete er<br />

mehrere Jahre bei der Unternehmensberatung<br />

Bain & Company.<br />

Nach einem Engagement bei einem<br />

Internet-Start-Up und einer kurzen<br />

Zeit als selbstständiger Unternehmensberater<br />

warb ihn ein Headhunter<br />

als Geschäftsführer der TUM-<br />

Tech an.Vor drei Jahren bot sich die<br />

Chance zur Übernahme des Unternehmens.


Waldkraiburg:<br />

Dynamischer und attraktiver<br />

Wirtschaftsstandort<br />

2010 feiert die Stadt Waldkraiburg ihren 60. Geburtstag.<br />

Im Gegensatz zu den anderen prosperierenden Städten<br />

der Region ist Waldkraiburg noch jung. Trotzdem oder<br />

gerade deswegen hat sie sich zu einem wirtschaftlich<br />

dynamischen Zentrum entwickelt und bietet die besten<br />

Voraussetzungen für eine Neuansiedelung. Die Stadt<br />

Waldkraiburg setzt dabei auf professionelle Hilfestellung<br />

und gibt dem Standort suchenden Unternehmer mit der<br />

Stadtmarketing- und Wirtschaftsfördergesellschaft ein<br />

effizient arbeitendes Team an die Seite.<br />

Es ist nicht nur der Branchenmix, der Waldkraiburg zu<br />

einem hoch interessanten Unternehmensstandort macht.<br />

Zukunftsorientierte Firmen aus Industrie, Gewerbe,<br />

Handel und Dienstleistungen bevorzugen die Stadt auch<br />

aufgrund ihrer guten Lage und ihrer infrastrukturellen<br />

Anbindung. Darüber hinaus bietet die moderne Stadt<br />

auch eine hervorragende Lebensqualität: Neben dem<br />

Schulangebot und der Möglichkeit, naturnah zu wohnen<br />

spricht auch noch das große Angebot an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten<br />

für Waldkraiburg, wie das »Waldbad«,<br />

die Eissporthalle, das »Haus des Buches«, die Sing- und<br />

Musikschule und nicht zuletzt das »Haus der Kultur«.<br />

Um weitere Voraussetzungen zu schaffen, die nicht jeder<br />

zu bieten hat, können die Stadtwerke günstige Konditionen<br />

bei der Strom- und Wasserversorgung anbieten<br />

und durch die Stadtbau, der der Verkauf von Gewerbegrundstücken<br />

unterliegt, können Parzellierungen und<br />

Erschließung den Bedürfnissen angepasst werden.<br />

Stadtmarketing- und<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

Waldkraiburg mbH<br />

Servicecenter »info Waldkraiburg«<br />

Rathaus, Stadtplatz 26<br />

84478 Waldkraiburg<br />

Telefon +49(08638) 948-4580<br />

Telefax +49(08638) 948-4589<br />

www.waldkraiburg.de<br />

Innovation stärken<br />

TECHNOLOGIE<br />

NETZSCH:Hier dreht sich alles<br />

um die Pumpe<br />

Der Pumpenspezialist NETZSCH geht gefasst ins laufende Jahr. Die Pumpen<br />

aus der NETZSCH-Gruppe kommen weltweit in der Förderung von Öl und<br />

Gas, in den Bereichen Umwelt und Energie, in der Nahrungsmittelindustrie<br />

und in der Pharmazie sowie in der Chemie- und in der Papierindustrie zum<br />

Einsatz.<br />

Geschäftsführer Felix Kleinert informiert sich bei Pumpenmonteur Josef Schmid über<br />

die Zweckmäßigkeit der neuen Montagevorrichtungen in einem Neubautrakt des<br />

Standortes in Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf. Foto: Deubelli<br />

Vor allem in der Förderung<br />

von Erdöl und Gas sieht Felix<br />

Kleinert gute Wachstumschancen.<br />

»Unsere Pumpen zeichnen sich<br />

durch hohe Belastbarkeit bei sogenannten<br />

›marginal wells‹ aus«, erklärt<br />

er. »Marginal wells«, das sind<br />

Förderstellen, die beinahe erschöpft<br />

sind und nur noch stark mit Sanden,<br />

Wasser oder Erdgas vermischtes<br />

Erdöl hergeben.<br />

NETZSCH ist Spezialist für sogenannteExcenterschneckenpumpen,<br />

die grob vereinfacht beschrieben,<br />

aus einem Stator und einem<br />

Rotor bestehen. Der Rotor ist eine<br />

Stahlspindel, die sich in einem Gehäuse<br />

mit Kunststoffausmantelung,<br />

dem Stator, bewegt.<br />

»Es geht nicht nur darum, mit<br />

den Anforderungen des Marktes<br />

Schritt zu halten,« sagt Felix Kleinert,<br />

»wir müssen die Trends vorwegnehmen<br />

können, um unsere<br />

Position nicht nur zu behaupten,<br />

sondern um sie auch auszubauen<br />

und unser Unternehmen dadurch sichern<br />

zu können.«<br />

Am Standort Waldkraiburg hat<br />

diese Strategie in den vergangenen<br />

Jahren zu einem Investitionspaket<br />

von mehreren Millionen Euro ge-<br />

28 2009<br />

führt. Schwerpunkte des Umbaus<br />

waren eine Optimierung des Materialflusses<br />

in der Schnittstelle von<br />

der Lagerhaltung zur Montage, aber<br />

auch eine Optimierung der Arbeitsabläufe<br />

im Montagebereich. Auch<br />

für das laufende Jahr will die<br />

NETZSCH-Gruppe weiter in den<br />

Pumpensektor investieren und hat<br />

dafür ein Paket von insgesamt 18<br />

Millionen Euro freigegeben.<br />

Eine eigene Mitarbeiterakademie<br />

am Standort Waldkraiburg sichert<br />

die betriebsnotwendige Qualifikation.<br />

Schwerpunkte des Bildungsprogramms<br />

sind Managementkurse,<br />

technische und kaufmännische<br />

Weiterbildung sowie umfangreiche<br />

Verkaufstrainings. Weltweit arbeiten<br />

für die NETZSCH-Gruppe rund<br />

1.900 Mitarbeiter in drei Geschäftsbereichen:<br />

Technologie für das Analysieren<br />

und Prüfen sowie Technologie<br />

für das Mahlen und Dispergieren<br />

sind in Selb in Oberfranken angesiedelt.<br />

Die Zentrale und der größte<br />

Standort für den Geschäftsbereich<br />

Pumpen ist in Waldkraiburg mit<br />

rund 430 Mitarbeitern.<br />

www.netzsch.com


Von wegen ländliche Struktur: Eingefügt in die sanfte Landschaft des oberösterreichischen Innviertels bilden HighTech-Unternehmen das ökonomische Rückgrat der Region.<br />

Foto:Mondial<br />

TECHNOLOGIE<br />

HighTech in den Hügeln des Innviertel<br />

Z wischen<br />

den Hügeln verstecken<br />

sich urtümliche Moorlandschaften<br />

und kleine Badeseen. Bis heute<br />

sind viele Merkmale der langen Zugehörigkeit<br />

des Gebietes zu Bayern<br />

erhalten geblieben. Markant ist der<br />

barock geprägte Innviertler Stil der<br />

Bauernhäuser. Bis zum Bayerischen<br />

Erbfolgekrieg war das Gebiet ein<br />

Teil von Bayern. Mit der Ratifizierung<br />

des Friedens von Teschen, der<br />

den Bayerischen Erbfolgekrieg beendete,<br />

kam das Innviertel 1780<br />

zu Oberösterreich. Zwar wurde die<br />

Grenzziehung unter Napoléon I.<br />

noch einmal verändert, nach dem<br />

Wiener Kongress 1814/15 wurde<br />

das Innviertel zusammen mit dem<br />

Salzburger Land aber endgültig dem<br />

Kaisertum Österreich zugesprochen.<br />

Die Landschaft und die typische<br />

Siedlungsform mit kleinen<br />

Dörfern haben sich über die Jahrhunderte<br />

kaum verändert.<br />

Schlaglicht KTM in Mattighofen:<br />

KTM – diese Abkürzung geht auf die<br />

Das Innviertel (amtlich Innkreis), ist der nordwestliche Teil Oberösterreichs und wurde ursprünglich Innbaiern genannt. Es ist eine fruchtbare,<br />

liebliche Hügellandschaft des Alpenvorlands und liegt zwischen Salzach, Inn, Donau und Hausruck. Doch ein oberflächlicher Blick<br />

auf die Wirtschaftsstruktur täuscht. Ökonomisches Rückgrat dieser oberösterreichischen Nachbarregion sind moderne und meist junge<br />

Unternehmen mit Spitzenstellungen auf dem Weltmarkt.<br />

Unternehmensgründung des Schlossermeisters<br />

Hans Trunkenpolz aus<br />

dem Jahr 1934 zurück. KTM stand<br />

zu-nächst für »Kraftfahrzeuge Trunkenpolz<br />

Mattighofen«, zwischenzeitlich<br />

stand KTM auch für »Kronreif<br />

& Trunkenpolz Mattighofen«, nachdem<br />

Ernst Kronreif als Kompagnon<br />

eingestiegen war. In den 50er Jahren<br />

begann das Unternehmen mit der<br />

Entwicklung und Fertigung eigener<br />

Motorräder, Mopeds, Motorroller<br />

und Fahrräder unter der Marke KTM.<br />

Im Jahr 1992 folgte nach einer Restrukturierung,<br />

aufgeteilt in vier<br />

Sparten, der Neustart als KTM<br />

Sportmotorcycles GmbH (inzwischen<br />

KTM Sportmotorcycles <strong>AG</strong>);<br />

der KTM Fahrrad <strong>AG</strong>; der KTM Werkzeugbau<br />

GmbH (die mittlerweile<br />

wieder als MBT zur KTM Sportmotorcycle<br />

<strong>AG</strong> gehört) und der KTM Kühler<br />

GmbH. Seit vergangenem Jahr sorgt<br />

die jüngste Entwicklung aus dem<br />

Hause KTM, der Sportwagen X-Bow,<br />

auf Europas Rennpisten für Furore.<br />

Schlaglicht B+R in Eggelsberg:<br />

Die Erfolgsgeschichte beginnt 1979<br />

im kleinen oberösterreichischen<br />

Dorf Eggelsberg, nur wenige Kilometer<br />

östlich von Burghausen. In<br />

diesem Jahr gründen die beiden Ingenieure<br />

Erwin Bernecker und<br />

Josef Rainer im ehemaligen Raiffeisengebäude<br />

den Zweimannbetrieb<br />

Bernecker+Rainer, kurz B+R.<br />

Heute zählt das Unternehmen zu<br />

den sechs Großen der Branche weltweit<br />

und ist in Europa nach eigenen<br />

Angaben die Nummer zwei für integrierte<br />

Automatisierungslösungen<br />

für den Maschinenbau.<br />

Die komplette Hardware und<br />

Software wird im Innviertel gefertigt,<br />

bei einem Automatisierungsgrad<br />

von rund 88 Prozent. B+R<br />

kennt keine Eingrenzung auf bestimmte<br />

Branchen. »Wir entwickeln<br />

Lösungen für alle Branchen«, betont<br />

Marketingmanager Andreas Enzenbach.<br />

Zu den rund 3.000 Kunden gehören<br />

Weltfirmen wie Coca Cola,<br />

2009 29<br />

TetraPak, Nestlé oder Airbus sowie<br />

unzählige Klein- und mittelständische<br />

Firmen.<br />

Schlaglicht MONDIAL in Gilgenberg:<br />

MONDIAL electronic GmbH<br />

entwickelt und produziert seit 1992<br />

mit großem Erfolg Bedien- und Steuergeräte<br />

für den internationalen<br />

Markt. Unsere Stärken liegen vor<br />

allem in den Bereichen Erneuerbare<br />

Energien (new energy) und Sondernutzfahrzeugtechnik<br />

(automotive).<br />

Der Start erfolgte ebenfalls in Eggelsberg.<br />

Vergangenes Jahr bezog<br />

das aufstrebende Unternehmen im<br />

idyllischen Gilgenberg die moderne<br />

Firmenzentrale mit Forschung, Entwicklung<br />

und Produktion.<br />

www.innviertel-tourismus.at<br />

www.ktm.at<br />

www.br-automation.com<br />

www.mondial.co.at


ZUR PERSON<br />

Anton Steinberger<br />

Anton Steinberger (60) ist seit 2002<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Burghausen<br />

mbH,zugleich Geschäftsführer der<br />

Kreishandwerkerschaft Altötting –<br />

Mühldorf.<br />

Er studierte Betriebswirtschaft,<br />

machte nach dem Diplom Zusatzausbildungen<br />

zur Refa-Fachkraft,<br />

sowie zum Rechtsbeistand<br />

und war<br />

lange Jahre als<br />

Betriebsberater<br />

bei der Handwerkskammer<br />

für<br />

München und<br />

Oberbayern in der<br />

Region an Inn und<br />

Salzach tätig.Unter seiner Leitung<br />

erreichte die Kreishandwerkerschaft<br />

die Auszeichnung,die leistungsfähigste<br />

in ganz Deutschland zu sein.<br />

Leitlinie für das Handeln ist die<br />

Koordination des wirtschaftlichen<br />

Potenzials in der Region mit Politik,<br />

Industrie und Handwerk.<br />

HINTERGRUND<br />

Anton Steinberger hat bereits vor<br />

zwei Jahren in einer Hinnterland-<br />

Beilage den Lesern des CHEManagers<br />

in einem Interview Rede und<br />

Antwort gestanden.Der Fokus des<br />

Interviews aus dem Jahr 2007 lag<br />

auf der Verflechtung regionaler<br />

Förderinstrumente in den Zentren<br />

des Bayerischen Chemiedreiecks.<br />

In der Rubrik »Portale zur Wirtschaft«<br />

in dieser Ausgabe finden sich die<br />

Internet-Adressen all dieser Förderinstrumente.<br />

TECHNOLOGIE<br />

Hält das Netzwerk<br />

im »verflixten siebten Jahr«<br />

Als Koordinator, Initiator und rastloser Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, kurz WiFöG,<br />

Burghausen, hat Anton Steinberger in einer Handelsblatt-Reportage zu den stillen Stars im Land bereits<br />

deutschlandweit Anerkennung gefunden. Seit sieben Jahren knüpft er nun an einem Netzwerk zur Förderung<br />

der Region an Inn und Salzach. Hält das Netzwerk im »verflixten siebten Jahr«, dem Jahr der aktuellen Krise?<br />

In einem Exklusiv-Interview für Hinnterland nimmt Anton Steinberger Stellung.<br />

Herr Steinberger, alles spricht von<br />

der Krise. Sie auch? Wird das Netz halten,<br />

das sie als Geschäftsführer der<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Burghausen mbH in den vergangenen<br />

Jahren geknüpft haben?<br />

Das wird sich zeigen, die Krise ist ja<br />

kein regionales, sondern ein globales<br />

Phänomen. Jedenfalls stecken<br />

wir wegen der aktuellen Krisenstimmung<br />

in der Region nicht den Kopf<br />

in den Sand. Die Arbeit der WiföG<br />

beschränkt sich ja nicht allein auf<br />

Burghausen, wenngleich hier bei<br />

gut 19.000 Einwohnern und fast<br />

ebenso vielen Arbeitsplätzen und etlichen<br />

Milliarden jährlicher Wertschöpfungsleistung<br />

am Standort die<br />

größte Wirtschaftsmacht im gesamten<br />

südöstlichen Oberbayern konzentriert<br />

ist. Außerdem, an unserem<br />

Wirtschaftsnetz knüpfen viele<br />

mit, um Ihr Bild aufzugreifen.<br />

Was heißt das ganz konkret? Welche<br />

Lösungsansätze verfolgen Sie?<br />

Eines der wichtigsten Projekte, das<br />

wir derzeit verfolgen, gemeinsam<br />

mit Partnern aus der Chemischen<br />

Industrie sowie mit der regionalen<br />

Raiffeisen-Volksbank und der Sparkasse,<br />

ist der Bau eines neuen Kombiterminals,<br />

um Container-Verkehr<br />

auf der Bahn zu konzentrieren. Wir<br />

haben uns in einem regionalen Konsortium<br />

aufgestellt. Die Regierung<br />

von Oberbayern hat grünes Licht<br />

gegeben. Die Pläne sind raumgeordnet.<br />

Jetzt liegt das Projekt beim Eisenbahnbundesamt<br />

zur Entscheidung.<br />

Und die Finanzierung haben Sie im<br />

Griff?<br />

Für Kombiterminals dieser Art gibt<br />

es seit Jahren einen Fördertopf des<br />

Bundes. Ich möchte hier dem Eisenbahnbundesamt<br />

nicht vorgreifen,<br />

aber unsere Planung steht und auch<br />

das Konsortium, um das Projekt mitzufinanzieren.<br />

Jetzt hängt, wie gesagt,<br />

alles an der Entscheidung des<br />

Eisenbahnbundesamtes. Wir sehen<br />

in der Krise sogar einen Rücken-<br />

30 2009<br />

Anton Steinberger vor dem Wirtschaftsservice-Zentrum in Töging am Inn:<br />

» … die Hausaufgaben sind längst gemacht.« Foto:Huber<br />

wind, denn das Projekt verspricht<br />

wirtschaftliche Impulse und die<br />

Hausaufgaben sind längst gemacht.<br />

Haben Sie noch weitere Baustellen,<br />

um der Krise zu begegnen?<br />

Da muss ich Sie in der Fragestellung<br />

korrigieren, um keine Missverständnisse<br />

aufkommen zu lassen. Wir haben<br />

unsere Baustellen nicht erst<br />

durch die vielzitierte Krise geschaffen,<br />

sondern arbeiten seit Jahren<br />

und gemeinsam mit Behörden und<br />

Unternehmen, um Wirtschaft und<br />

Infrastruktur in der Region konsequent<br />

voranzutreiben. Ein sichtbarer<br />

Erfolg ist dabei die Ausweisung<br />

und Besiedelung neuer Industrieflächen<br />

in Burghausens Nachbargemeinde<br />

Haiming. Loxxess hat bereits<br />

eröffnet. Eine neue Niederlassung<br />

der Kraftanlagen München<br />

GmbH ist im Bau und die OMV will<br />

mit weiteren Projekten folgen. Und<br />

dass Unternehmen Vertrauen in die<br />

Region haben, das zeigen letzthin<br />

auch Investitionen der großen Industriebetriebe<br />

in Milliardenhöhe<br />

während der jüngsten Jahre.<br />

Gut, formulieren wir es vorsichtiger,<br />

gibt es noch weitere Projekte und<br />

Strategien, die Sie oder Partner in der<br />

Region verfolgen?<br />

Aber ja. Da gibt es das Angebot der<br />

Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong>, die<br />

Planung für einen Ausbau eines<br />

Bahnabschnittes vorzufinanzieren,<br />

da gibt es das Projekt eines internationalen<br />

Studien- und Begegnungszentrums<br />

im ehemaligen Zisterzienserkloster<br />

Raitenhaslach mit der TU<br />

München, neue Ansätze zu Studienund<br />

Ausbildungsgängen. Da könnten<br />

wir stundenlang diskutieren.<br />

… und da gibt es noch das Projekt<br />

des Chemiediamanten.Was verbirgt<br />

sich dahinter?<br />

Der Chemiediamant Burghausen ist<br />

ein Preis, der vor zwei Jahren ausgeschrieben<br />

wurde und durch eine Jury<br />

aus Wissenschaft und Industrie<br />

einem renommierten Forscher verliehen<br />

wird. Der Preis ist außerdem<br />

mit 30.000 Euro dotiert. Den ersten<br />

Chemiediamanten hat 2007 Prof.<br />

Dan Nocera vom MIT in Boston erhalten.<br />

Im Augenblick wird gerade<br />

die Ausschreibung des Wettbewerbs<br />

für den Chemiediamanten 2010 vorbereitet.


Bereits in vorchristlicher Zeit,<br />

seit der europäischen Kulturepoche<br />

der Hallstadtzeit, prosperierte<br />

die Region an Inn und Salzach<br />

durch den Handel mit dem Salz<br />

aus den Alpen, aus dem Land um<br />

Salzburg und Reichenhall. Der Inn<br />

war außerdem europäische Fernhandelsstraße,<br />

die über die Alpenpässe<br />

die Region an den Mittelmeerund<br />

zugleich an den Donauraum bis<br />

ans Schwarze Meer anband.<br />

Ein wirtschaftlicher Wandel vollzog<br />

sich mit der Ära der Eisenbahn<br />

als neuem Verkehrsmittel gegen<br />

Ende des 19. Jahrhunderts. Die Bahn<br />

löste nach Jahrtausenden die Flüsse<br />

als Haupttransportwege ab und entzog<br />

der gesamten Struktur, die sich<br />

im Zusammenhang mit der Flussschifffahrt<br />

entwickelt hatte, die<br />

Grundlage, ohne zunächst Alternativen<br />

aufzuzeigen. Der Strukturwandel<br />

war epochal. Doch Alternativen<br />

eröffneten sich nur wenige<br />

Jahrzehnte, nachdem die ersten<br />

Schienenstränge in die Region gebaut<br />

wurden – bezeichnender Weise<br />

wieder dank der Flüsse und noch<br />

RETROSPEKTIVE<br />

Die Region im Fluss der Zeit<br />

Das Kanalkraftwerk in Töging am Inn,das sogenannte Wasserschloss,war einst<br />

eins der größten Wasserkraftwerke in Europa und mit seiner elektrischen Leistung<br />

ein Meilenstein in der Industrialisierung der Region an Inn und Salzach.Jetzt wollen<br />

es bayerische Kommunen zusammen mit elf anderen Kraftwerken am Inn von EON<br />

erwerben. Foto:Willmerdinger<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung der Region Inn-Salzach hat sich in den vergangenen 100 Jahren weitgehend<br />

autark von den nahen Zentren München und Salzburg vollzogen, wenngleich Salzburg über Jahrtausende kulturell<br />

dominierte.<br />

etwas später, sogar wieder mit Hilfe<br />

des Salzes.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

etablierte sich die Elektro-Chemie<br />

als neue Verfahrenstechnik, um bis<br />

dahin ungeahnte Produktionstechniken<br />

industriell zu nutzen. Carbid<br />

für Lampen, Kalkstickstoff als Düngemittel<br />

und Aluminium waren<br />

damals neue Werkstoffe, die nur<br />

mit einem enormen Energie-Aufwand<br />

zu gewinnen waren. Heute<br />

sind die Massenprodukte abgelöst<br />

durch Speziallegierungen, Reinststoffe<br />

und Feinchemie.<br />

Das Salz kommt wieder seit der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

zur Geltung. Es ist derzeit unverzichtbares<br />

Prozess-Hilfsmittel, um<br />

moderne Hochleistungskunststoffe<br />

wie Spezial-PVC oder den Grundstoff<br />

jeder Computer-Technolgie,<br />

Reinstsilicium, darzustellen.<br />

Zeitsprung zurück: Das Königreich<br />

Bayern hatte zu Beginn des<br />

vergangenen Jahrhunderts wenig<br />

Steinkohle, um die notwendige<br />

Energie für die Elektrochemie zu<br />

erzeugen. Aber in seinem südöst-<br />

2009 31<br />

lichen Voralpenland versprachen<br />

die Flüsse ein neues Potenzial. Das<br />

war die Zeit, als die Kanal-Kraftwerke<br />

in Töging, Burghausen, Trostberg<br />

und Hirten gebaut wurden. In der<br />

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

folgten die Flusskraftwerke am Inn<br />

von Kiefersfelden bis Passau, die<br />

notwendige und saubere Energie<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

lieferten und heute noch liefern.<br />

Während andere Industrieregionen<br />

in Europa bereits damals zunehmend<br />

unter Emissionen der<br />

Kraftwerke litten, entfiel an Inn<br />

und Salzach diese Belastung von<br />

Anfang an. Im Gegenteil, vor allem<br />

am Unterlauf des Inns entstanden<br />

in den Rückstauflächen neue Lebensräume<br />

für Fauna und Flora,<br />

die inzwischen als Naturparadiese<br />

den Status eines Europareservats<br />

haben.<br />

Die industrielle Entwicklung in<br />

der Region ohne größere nachhaltige<br />

Auswirkungen auf die Umwelt,<br />

bewahrte nicht nur Lebenswert,<br />

sondern förderte auch Verständnis<br />

und Akzeptanz technischer Entwicklung<br />

– nicht ohne materiellen<br />

Grund:<br />

Die Industrie brachte gut bezahlte<br />

Beschäftigung. Und dank der Frontferne<br />

bis in die letzten Tage des<br />

2.Weltkriegs gab es kaum Kriegsschäden,<br />

allerdings aufgrund der Integration<br />

durch gut bezahlte Arbeit<br />

nach dem Krieg, einen neuen Impuls<br />

an Arbeitskraft durch die Ansiedelung<br />

vieler Vertriebener und<br />

Flüchtlinge.<br />

Jetzt zeichnet sich ein neuer<br />

Strukturwandel ab. Bereits der Beitritt<br />

Österreichs zur EU 1995, und<br />

noch mehr die Erweiterung der<br />

Union nach Osten und Südosten,<br />

rücken die Region Inn-Salzach von<br />

einer zeitweiligen Randlage in das<br />

Zentrum einer neuen Verkehrsdrehscheibe<br />

mit neuen Ansprüchen an<br />

Wege und Logistik.<br />

KOMPETENZ<br />

FÜR AUSLANDS-<br />

MÄRKTE<br />

SIE WOLLEN NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN?<br />

Ihr Partner: Bayern International, ein Unternehmen<br />

der Bayerischen Staatsregierung.<br />

■ Bayerische Messebeteiligungen an rund<br />

50 Auslandsmessen pro Jahr<br />

■ Delegations- und Unternehmerreisen für<br />

bayerische Unternehmen in Zukunftsmärkte<br />

■ „Bayern – Fit for Partnership“ – Wir holen<br />

Ihre Märkte nach Bayern<br />

■ Die bayerische Firmendatenbank „Key<br />

Technologies in <strong>Bavaria</strong>“ – ein Service<br />

der Bayerischen Staatsregierung für<br />

bayerische Unternehmen<br />

ANZEIGE<br />

Kontakt über 089-66 05 66-0 oder das Internet<br />

WWW.BAYERN-INTERNATIONAL.DE


HDTV-Sat-Receiver<br />

UFS 922<br />

Der UFS 922 verfügt über<br />

zwei unabhängige Tuner<br />

sowie eine integrierte Festplatte<br />

mit einer Speicherkapazität<br />

von 500 GByte.<br />

Damit lassen sich ca. 300<br />

Stunden lang Standard-<br />

TV- und Radio-Mitschnitte<br />

sowie knapp 100 Stunden*<br />

HDTV-Mitschnitte aufzeichnen<br />

und beliebig oft ohne<br />

Qualitätsverlust zeitgleich<br />

Internet: http://www.kathrein.de<br />

KATHREIN-Werke KG · Telefon 08031 184-0 · Fax 08031 184-306<br />

Anton-Kathrein-Str. 1-3 · Postfach 10 04 44 · D-83004 Rosenheim<br />

Der High-End-Receiver -<br />

100 Std. HDTV- und<br />

300 Std. Standard-Mitschnitte<br />

oder mit beliebigem<br />

Zeitversatz (Timeshift)<br />

wiedergeben.<br />

Der integrierte Premiumtvtv-EPG<br />

bietet zusätzlich<br />

eine gezielte Sortierung von<br />

Programm-Informationen<br />

nach Sparten und macht<br />

das Anlegen und Verwalten<br />

von eigenen Programm-<br />

Tipps möglich.<br />

* Abhängig von den vom Sender übertragenen Dateninhalten<br />

Antennen · Electronic<br />

INNOVATION<br />

Esterer Gießerei GmbH:<br />

»Born to be Wild«<br />

Unternehmer Richard Langlechner (links) und Hans Topol.<br />

Foto:BayBG<br />

Die Esterer Gießerei GmbH mit Niederlassungen im<br />

oberbayerischen Altötting und im sächsischen<br />

Wurzen macht derzeit Karriere auf Youtube im Internet.<br />

Hauptdarsteller im Verborgenen sind die beiden<br />

Unternehmer Richard Langlechner und Hans Topol. Sie<br />

haben im vergangenen Jahr in einem Management-Buyin<br />

und Buyout die Traditionsgießereien übernommen.<br />

Begleitet und unterstützt wurde der Firmenübergang<br />

durch eine direkte und eine stille Beteiligung der Bayerischen<br />

Beteiligungsgesellschaft (BayBG), München,<br />

und eine stille Beteiligung der Altöttinger Unternehmens<br />

Beteiligungs Gesellschaft (AUBG). Im aktuellen<br />

Jahresbericht der BayBG erscheint die Übernahme und<br />

Fortführung des traditionsreichen Unternehmens als<br />

Beispiel gelungener Finanzierung im Mittelstand.<br />

www.esterer-giesserei.de<br />

www.baybg.de<br />

www.aubg.de<br />

www.tinyurl.com/esterer<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Simmeth – Büro zum<br />

Ein- und Ausschalten<br />

Ein Büro, das alle Annehmlichkeiten einer modernen<br />

Office-Komplettlösung bietet, aber nur in der<br />

Zeit Kosten verursacht, in der man es auch in Anspruch<br />

nimmt, gibt es seit Jahresbeginn<br />

in Burghausen bei Office-To-Go in<br />

der Marktler-Straße 15b. Tagesbüros,<br />

Besprechungs- oder Konferenzräume<br />

können reserviert werden.<br />

Markus Simmeth, Geschäftsführer<br />

des Beratungsunternehmens Simmeth<br />

System GmbH, hat diese Ge-<br />

Markus Simmeth schäftsidee von anderen Ballungsge-<br />

Foto:Deubelli<br />

bieten der Republik übernommen.<br />

Bekannt geworden ist Simmeth in den vergangenen<br />

Jahren durch Monitorsysteme für Unternehmenskennzahlen,<br />

für die Simmeth System eine praxisorientierte<br />

Projektmethodik (sim@kpi) entwickelt und 2007 in<br />

Form des »KPI-Monitors® 2.x« (KPI: Key Performance Indicators)<br />

eine neue Generation der erfolgreichen Softwarelösung<br />

auf den Markt gebracht hat.<br />

www.simmeth.net<br />

www.office-to-go.net<br />

32 2009


ABC DER BILDUNG<br />

BIT steht für »Bildungsakademie<br />

Inn-Salzach Technologie Gendorf<br />

gGmbH«,eine staatlich genehmigte<br />

Berufsfachschule für Technische<br />

Assistenten für Informatik mit zwei<br />

Ausbildungsjahren.<br />

www.bit-gendorf.de<br />

BBiW steht für das Berufsbildungswerk<br />

Burghausen der Wacker Chemie<br />

<strong>AG</strong>.In diesem Bildungszentrum<br />

lernen rund 250 junge Menschen<br />

aus 50 Betrieben im Umkreis von<br />

rund 100 Kilometern zukunftsorientierte<br />

Berufe.<br />

www.bbiw.de<br />

DBFH steht für Duale Berufsausbildung<br />

und Fachhochschulreife.<br />

Mehrere Unternehmen unterschiedlicher<br />

Branchen in der Region bieten<br />

gemeinsam mit der Berufs- und der<br />

Fachoberschule in Altötting eine<br />

Ausbildung zum Industriemechaniker<br />

und Mechatroniker mit FH-<br />

Studienreife.Auch MTU und Hilti<br />

nutzen dieses Angebot.<br />

www.bsaoe.de<br />

EULAC steht für die Logistik Akademie<br />

Chiemsee GmbH in Prien.<br />

Sie bietet Aus- und Weiterbildung<br />

in allen Sparten der Logistik.<br />

www.eulac.de<br />

GIST steht für German Institute of<br />

Science and Technology in Singapur.<br />

Studenten aus Asien sammeln<br />

Praxiserfahrung in Betrieben im<br />

Bayerischen Chemiedreieck.<br />

www.gist.edu.sg<br />

HTL steht für Höhere Technische<br />

Bundeslehranstalt.Dieses Ausbildungsangebot<br />

besteht östlich<br />

der Salzach in Österreich,bietet eine<br />

hochwertige technische Ausbildung<br />

und steht bei grenznahen Betrieben<br />

in Bayern hoch im Kurs.<br />

www.htl.at<br />

ISG steht für InfraservGendorf in<br />

Burgkirchen mit einem ähnlichen<br />

Leistungsprofil in der Ausbildung<br />

wie das BBiW in Burghausen.<br />

www.bildung.infraserv.gendorf.de<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 35<br />

INNOVATION<br />

Im Zentrum eines<br />

»Ring of Science«<br />

Die Region an Inn und Salzach, kurz das Bayerische Chemiedreieck, liegt<br />

inmitten eines Rings von 39 Hochschulen und Universitäten, wie es ihn<br />

in Europa, geschweige denn in Deutschland, kaum ein zweites Mal gibt.<br />

Aber: Auf den Lorbeeren dieses »Ring of Science« will sich die Region nicht<br />

ausruhen.<br />

Diskussion zur Weiterentwicklung des praxisorientierten Bildungsangebots<br />

in der Region Inn- Salzach: Bayerns Kultusstaatssekretär Dr.Marcel Huber (von links),<br />

Altöttings Berufsschulchef Carlo Dirschedl und Altöttings Landrat Erwin Schneider.<br />

Foto:Willmerdinger<br />

In engem Kontakt haben Industrie,<br />

Kammern, Schulen und Hochschulen<br />

gemeinsam mit dem bayerischen<br />

Kultusministerium, aber auch<br />

unter Einbindung österreichischer<br />

Angebote die Entwicklung auf dem<br />

Bildungssektor vorangetrieben. Hinter<br />

einigen wenigen Kürzeln, einem<br />

ABC der Ausbildung in der Region,<br />

steht ein dichtes Netzwerk mit<br />

marktbezogenen Angeboten.<br />

Für ihre Innovationsfreude und<br />

Leistung, auch in internationalen<br />

Projekten, vor allem in einem Austauschprogramm<br />

mit den USA, erhielt<br />

die Altöttinger Berufsschule im<br />

Jahr 2005 den Innovationspreis der<br />

Stiftung Bildungspakt Bayern sowie<br />

2006 den Arbeitgeberpreis für Bildung,<br />

vergeben durch BDA und<br />

Deutsche Bahn. Und die Entwicklung<br />

geht weiter.<br />

Jüngste Projekte sind die Gründung<br />

einer Fachschule für Elektrotechniker<br />

am Berufsschulzentrum<br />

in Altötting, die Kooperation der TU<br />

München mit Gymnasien aus der<br />

Region, aber auch die weitere Vernetzung<br />

von Studien- und Praxisangeboten<br />

im Postgraduiertenbereich.<br />

Den Auftrag beschreibt eine Erfahrung<br />

aus den 90er Jahren. »Unse-<br />

re bayerischen Schulen sind Spitze<br />

in Deutschland, aber international<br />

gesehen nur gut. Das gilt auch für<br />

die Gymnasien. Wieder sehr gut zu<br />

werden, ist die Herausforderung.«<br />

Diese Erkenntnis von Eltern mit<br />

einem Arbeitsplatz in einem der international<br />

aktiven Unternehmen<br />

des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

mündete nicht in Resignation, sondern<br />

in die Gründung des mittlerweile<br />

etablierten »Bildungspaktes<br />

Bayern«.<br />

»Die Wettbewerbsfähigkeit eines<br />

Landes beginnt nicht in der Fabrik<br />

oder im Forschungslabor. Sie beginnt<br />

im Klassenzimmer«. Mit diesem<br />

Zitat von Henry Ford bringt<br />

Gründungsmitglied Dr. Rudolf Staudigl,<br />

Vorstandsvorsitzender der Wacker<br />

Chemie und Vorsitzender der<br />

Chemieverbände in Bayern, das Thema<br />

auf den Punkt.<br />

Die Stiftung zählt heute über<br />

130 Partnerunternehmen. Gemeinsam<br />

mit dem Freistaat Bayern haben<br />

sie ein Grundstockvermögen von<br />

5,1 Millionen Euro bereitgestellt.<br />

www.bildungspakt-bayern.de<br />

www.bsaoe.de<br />

2009 33<br />

TIPP<br />

Bezahltes Studium<br />

Die Unternehmen Heidenhain und<br />

BSH in Traunreut bieten mit der<br />

Hochschule Rosenheim ein neues<br />

integriertes Studium in Mechatronik,<br />

ODU in Mühldorf mit der FH München<br />

in Maschinenbau.Praxis und<br />

Studium sind jeweils eng verzahnt.<br />

Heidenhain bietet außerdem<br />

Studenten naturwissenschaftlicher<br />

Fächer anderer Hochschulen mit<br />

besten Noten Stipendien.<br />

www.bsh-group.de<br />

www.heidenhain.de<br />

www.odu.de<br />

Frage 5:<br />

Dem Agronom geht<br />

er und sie zur Hand,<br />

nicht LTU nicht LTE<br />

und doch im Kürzel<br />

arg verwandt.


ANZEIGE<br />

Eigenkapital schafft<br />

Wissen und Freiraum<br />

Beteiligungskapital<br />

für Innovationen<br />

im Landkreis Altötting<br />

PERSPEKTIVEN PORTALE ZUR WIRTSCHAFT<br />

Oberbayern wirtschaftlich<br />

europaweit in erster Liga<br />

Wirtschaftlich spielt Oberbayern<br />

im europaweiten Vergleich<br />

in der ersten Liga. Das belegt<br />

das Statistische Jahrbuch 2008 von<br />

Eurostat bis einschließlich der Jahre<br />

2005/2006. »Die Zahlen zu Ausgaben<br />

bei Forschung und Entwicklung,<br />

der Herstellung von chemischen<br />

Erzeugnissen, der Beschäftigung<br />

in den Spitzentechnologiesektoren,<br />

den Hochtechnologie-Patentanmeldungen,<br />

zum Flugverkehr und<br />

zum Tourismus zeigen dies deutlich«,<br />

betont Oberbayerns Regierungspräsident<br />

Christoph Hillenbrand.<br />

Bei den Regionen mit dem höchsten<br />

Spezialisierungsgrad im Sektor<br />

»Forschung und Entwicklung«<br />

belegte Oberbayern 2005 europaweit<br />

Platz 1, in der Herstellung von<br />

chemischen Erzeugnissen Platz 10.<br />

Gemessen an den meisten Beschäftigten<br />

in der Herstellung von chemischen<br />

Erzeugnissen lag Oberbayern<br />

2005 mit 36.000 Beschäftigten<br />

insgesamt auf Platz 8, in<br />

Deutschland auf Platz 5.<br />

Unter den 30 führenden Regionen<br />

in Bezug auf Arbeitsplätze im<br />

Bereich wissensintensiver Dienstleistungen<br />

die Spitzentechnologie<br />

nutzen, belegte Oberbayern 2006<br />

europaweit Platz 8, in Deutschland<br />

sogar Platz 1. Bei Hochtechnologie-<br />

Interessenvertretung<br />

und Beratung für<br />

Handwerksbetriebe<br />

Patentanmeldungen entfallen 27<br />

Prozent dieser Anmeldungen auf<br />

nur vier Regionen: Oberbayern,<br />

Ile-de-France in Frankreich, Noord-<br />

Brabant in den Niederlanden und<br />

Etela-Suomi in Finnland.<br />

16 der 20 Regionen in Europa mit<br />

den meisten Gästeankünften in Hotels<br />

und auf Campingplätzen lagen<br />

2006 in den drei Ländern Spanien,<br />

Frankreich und Italien. Bereits an<br />

achter Stelle lag Oberbayern mit<br />

9,6 Millionen Gästeankünften als<br />

die Region aus Deutschland. Bei den<br />

entsprechenden Übernachtungen belegte<br />

Oberbayern wie 2005 Platz 17<br />

mit 22,2 Millionen Übernachtungen.<br />

Christoph Hillenbrand: »Die von<br />

Staatsregierung und Verwaltung im<br />

Rahmen einer offensiven Wirtschaftspolitik<br />

langfristig geschaffenen<br />

Standortfaktoren, etwa eine<br />

leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur<br />

und eine Reihe von Förderprogrammen<br />

waren mit entscheidend<br />

für diese erfolgreiche wirtschaftliche<br />

Entwicklung Oberbayerns in<br />

den erfassten Jahren. Der Standort<br />

Oberbayern ist mit seinen vielfältigen<br />

Landschaften, seinem hohen<br />

Freizeitwert, einem umfassenden<br />

Kulturangebot und nicht zuletzt mit<br />

seinem Brauchtum für viele Firmen<br />

und Institute sehr attraktiv.«<br />

Gewerbeflächen für<br />

Werkstatt, Labor, Lager<br />

oder Büros mit Serviceund<br />

Beratungsangebot<br />

Wirtschafts Service Zentrum · Werkstraße 13a · 84513 Töging a. Inn<br />

Tel. 0 86 31/3 94-0 · Fax 0 86 31/3 94-111 · www.wsz-toeging.de<br />

Unternehmensbeteiligungsgesellschaft AUBG:<br />

www.aubg.de<br />

WiföG Burghausen:<br />

www.business-center-burghausen.de<br />

Wirtschafts Service Zentrum in Töging am Inn:<br />

www.wsz-toeging.de<br />

Wirtschaftsförderung in der Stadt Mühldorf:<br />

www.muehldorf.de/wirtschaft<br />

Wirtschaftsförderung Traunstein:<br />

www.wifoe-ts.eu<br />

EuRegio Salzburg-<br />

Berchtesgadener Land-Traunstein:<br />

www.euregio.sbg.at<br />

EuRegio Inn-Salzach:<br />

www.inn-salzach-euregio.de<br />

Städtebund Inn-Salzach (innotech bay):<br />

www.innotech-bay.de<br />

Gründerzentrum in Töging am Inn:<br />

www.gruenderzentrum-toeging.de<br />

Bayerisches Chemiedreieck:<br />

www.bayerisches-chemiedreieck.de<br />

Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong>:<br />

www.chemdelta-bavaria.de<br />

Gewerbe-Immobilien:<br />

www.sisby.de<br />

Kreis Altötting:<br />

www.lra-aoe.de<br />

Kreis Mühldorf:<br />

www.landkreis-muehldorf.de<br />

www.chancen-im-osten-von-muenchen.de<br />

Kreis Traunstein:<br />

www.traunstein.com<br />

Kreis Berchtesgadener Land:<br />

www.lra-bgl.de<br />

Altöttinger Kommunen:<br />

www.oettinger-land.de<br />

IT-Region:<br />

www.it-jobkontakt.de<br />

Wirtschaftsportal für Investitionen in Bayern:<br />

www.invest-in-bavaria.de<br />

Bayerns internationale Wirtschaftsbeziehungen:<br />

www.bayern-international.de<br />

Außenwirtschaftsportal Bayern der IHK:<br />

www.auwi-bayern.de<br />

Außenwirtschaftsportal der Handwerkskammern:<br />

www.handwerk-international.de<br />

Rat und Tipps zum Exportgeschäft:<br />

www.go-international.de<br />

Internetbörse<br />

deutscher Handelskammern im Ausland:<br />

www.fifoost.org<br />

Export: Euro Info Center der Kammern:<br />

www.eic.de<br />

Partnerbörse für Unternehmen in Bayern:<br />

www.firmen-in-bayern.de<br />

Chancen für Gründer in Salzburg:<br />

www.bccs.at<br />

Weitere nützliche Internetportale in die Region<br />

und aus der Region finden sich bei Hinnterland im Innternet<br />

unter den Adressen: www.hinnterland.de und ~.at<br />

Ein starkes Trio. Für den Mittelstand. 34 2009


Hochschulstadt München/Freising<br />

01 Technische Universität München<br />

www.tu-muenchen.de<br />

02 Ludwig-Maximilians-Universität<br />

www.uni-muenchen.de<br />

03 Fachhochschule München<br />

www.fh-muenchen.de<br />

04 Fachhochschule Weihenstephan<br />

www.fh-weihenstephan.de<br />

05 University of Maryland<br />

(siehe Auslandsstudium FH-München)<br />

www.fh-muenchen.de<br />

06 Hochschule der Bundeswehr<br />

www.unibw-muenchen.de<br />

07 Hochschule für Politik<br />

www.hochschule-fuer-politik.mhn.de<br />

08 Hochschule für Musik<br />

www.musikhochschule-muenchen.de<br />

09 Philosophische Hochschule<br />

der Jesuiten; www.hfph.mwn.de<br />

10 Elite-Akademie<br />

www.eliteakademie.de<br />

11 Kunstakademie<br />

www.adbk.de<br />

12 Ukrainische Universität<br />

www.ukrainische-freieuniversitaet.mhn.de<br />

13 Hochschule für Film und Fernsehen<br />

www.hff-muenchen.de<br />

Grafik:engelhardt,atelier für gestaltung<br />

1 – 15<br />

HOCHSCHULLANDSCHAFT IM »HINNTERLAND«<br />

14 FOM (Fern-FH)<br />

Hochschulstadt Passau<br />

www.fom.de<br />

22 Universität Passau<br />

15 Hochschule für Design<br />

www.uni-passau.de<br />

und Informatik; www.mediadesign.de<br />

Hochschulstadt Linz<br />

Hochschulstadt Erding<br />

23 Johannes Kepler Universität Linz<br />

16 Fachhochschule Erding<br />

www.jku.at<br />

www.myfham.de<br />

24 Fachhochschule Linz<br />

www.fh-ooe.at/campus-linz<br />

Hochschulstadt Ingolstadt<br />

17 Fachhochschule Ingolstadt<br />

Hochschulstadt Hagenberg<br />

www.fh-ingolstadt.de<br />

25 Fachhochschule Hagenberg<br />

www.fh-ooe.at/campus-hagenberg<br />

Hochschulstadt Landshut<br />

18 Fachhochschule Landshut<br />

Hochschulstadt Krems<br />

www.fh-landshut.de<br />

26 Donauuniversität Krems<br />

www.donau-uni.ac.at<br />

Hochschulstadt Regensburg<br />

www.duk-push.de<br />

19 Universität Regensburg<br />

www.uni-regensburg.de<br />

Hochschulstadt Wels<br />

27 Fachhochschule Wels<br />

Wissenschaftszentrum Straubing www.fh-ooe.at/campus-wels<br />

20 Wissenschaftszentrum<br />

www.wz-straubing.de<br />

Hochschulstadt Steyr<br />

28 Fachhochschule Steyr<br />

Hochschulstadt Deggendorf<br />

www.fh-ooe.at/campus-steyr<br />

21 Fachhochschule Deggendorf<br />

www.fh-deggendorf.de<br />

Hochschulstadt Seekirchen<br />

29 Privatuniversität Schloss Seeburg<br />

www.my-campus-seekirchen.com<br />

18 Landshut<br />

04 Weihenstephan<br />

München<br />

München<br />

16 Erding<br />

17 Ingolstadt<br />

D<br />

Töging a. Inn<br />

Mühldorf a. Inn<br />

Neuötting<br />

Altötting<br />

Waldkraiburg<br />

Burgkirchen Burghausen<br />

37 Rosenheim<br />

Wasserburg a. Inn<br />

38 Kufstein<br />

19 Regensburg<br />

Regensburg<br />

Trostberg<br />

Traunreut<br />

20 Straubing<br />

Traunstein<br />

Marktl a. Inn<br />

36 Bad Reichenhall<br />

30 – 35<br />

21 Deggendorf<br />

Salzburg<br />

Salzburg<br />

22 Passau<br />

Passau<br />

A<br />

27 Wels<br />

29 Seekirchen<br />

2009 35<br />

CZ<br />

25 Hagenberg<br />

23 24<br />

28 Steyr<br />

Hochschulstadt Salzburg<br />

30 Universität Salzburg<br />

www.uni-salzburg.at<br />

31 Mozarteum<br />

www.moz.ac.at<br />

32 Paracelsus Medizinische<br />

Privatuniversität; ww.pmu.ac.at<br />

33 Fachhochschule Salzburg<br />

www.fh-sbg.ac.at<br />

34 Salzburg Management Business<br />

School; www.smbs.at<br />

35 Pädagogische Hochschule Salzburg<br />

www.phsalzburg.at<br />

Hochschulstadt Bad Reichenhall<br />

36 Fachhochschule Bad Reichenhall<br />

www.fhbadhonnef.de<br />

Hochschulstadt Rosenheim<br />

37 Fachhochschule Rosenheim<br />

www.fh-rosenheim.de<br />

Hochschulstadt Kufstein<br />

38 Fachhochschule Kufstein<br />

www.fh-kufstein.ac.at<br />

Studien-Zentrum Pfarrkirchen<br />

39 University of Southern Queensland<br />

usq.pfarrkirchen.de<br />

Linz<br />

Linz<br />

26 Krems


HINTERGRUND<br />

Die Technische Universität München,<br />

die TUM,ist eine der führenden<br />

Technischen Universitäten Europas<br />

mit 22.236 Studierenden in insgesamt<br />

132 Studiengängen an zwölf<br />

Fakultäten.Das sind die Zahlen für<br />

2007.Im gleichen Jahr lehrten und<br />

forschten an der TUM 4.435 Wissenschaftler,darunter<br />

398 Professoren.<br />

In den Hochschulrankings der vergangenen<br />

Jahre belegten nicht nur<br />

die einzelnen Fakultäten,sondern<br />

auch die Universität als Ganzes stets<br />

Spitzenplätze.2006 wurde der TUM<br />

in der Exzellenz-Initiative Deutschland<br />

das Gütesiegel einer Elite-Universität<br />

zuerkannt.Zum konsequenten<br />

Kurs der TUM zählt nicht nur die<br />

Internationalisierung,zum Beispiel<br />

im GIST-Projekt,sondern auch die<br />

Verankerung in Bayern,vor allem im<br />

Hinterland von München.Im Bayerischen<br />

Chemiedreieck gibt es Kooperationen<br />

mit Unternehmen im<br />

GIST aber auch über Stiftungslehrstühle<br />

an der TUM.Zum Leitbild der<br />

TUM zählt außerdem eine enge<br />

Kooperation mit der Wirtschaft mit<br />

einem effizienten Transfer neuer Forschungsergebnisse<br />

und Verfahren.<br />

www.mytum.de<br />

PERSPEKTIVEN<br />

»Man arbeitet,<br />

wo andere Urlaub machen«<br />

Prof. Dr.Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München, ist nicht nur einer der bekanntesten<br />

Hochschulpräsidenten der gesamten Republik, sondern zugleich weltweit aktiv und darüber hinaus in der Region<br />

an Inn und Salzach engagiert und stark verwurzelt. In einem Exklusivinterview für Hinnterland nimmt er zu aktuellen<br />

Fragen der Wissenschaftspolitik, aber auch zur regionalen Einbindung der TU München Stellung.<br />

Herr Professor, Sie sind als leidenschaftlicher<br />

Verfechter einer Wissenschaft<br />

»Made in Germany« bekannt.<br />

Was macht für Sie als Präsident der<br />

größten Technischen Universität<br />

in ganz Deutschland das Bayerische<br />

Chemiedreieck so attraktiv?<br />

Es ist nicht nur die Jahrzehnte<br />

lange Präsenz von Schlüsselindustrien,<br />

was Südostbayern so attraktiv<br />

macht. Vielmehr hat sich auch eine<br />

Vielzahl von kleinen, spezialisierten<br />

Zulieferern und weiterverarbeitenden<br />

Firmen mit hochkarätigen<br />

Markt- und Arbeitschancen im Chemiedreieck<br />

angesiedelt, teils mit internationalen<br />

Absatzmärkten. Um<br />

die Chemie herum wurde Südostbayern<br />

eine der attraktivsten industriellen<br />

Regionen in Deutschland<br />

und gleichzeitig ist die Landschaft<br />

schön geblieben. Man arbeitet, wo<br />

andere Urlaub machen!<br />

Plakative Schlagzeilen von Finanzund<br />

Wirtschaftskrise bestimmen<br />

derzeit die Schlagzeilen. Gleichzeitig<br />

hat der Begriff der MINT-Fächer<br />

mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik Konjunktur.<br />

Gilt diese Aufmerksamkeit<br />

nur dem Begriff oder erfreuen sich<br />

die MINT-Studiengänge vielleicht<br />

gerade vor dem Hintergrund der<br />

beschworenen Krise wieder größerer<br />

Beliebtheit?<br />

In den Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

erleben wir an der TU München<br />

seit etwa fünf Jahren ein erheblich<br />

steigendes Interesse, an das<br />

keine andere deutsche Universität<br />

herankommt. Seit 2004 kam der Zuwachs<br />

an Studierenden bei uns im<br />

Wesentlichen in diesen Fächern – er<br />

betrug über 30 Prozent. Es hat sich<br />

eben herumgesprochen, dass wir eine<br />

niveauvolle, gut organisierte Ausbildung<br />

mit vielen Chancen bieten.<br />

Über 90 Prozent unserer Absolventen<br />

findet in den ersten sechs Monaten<br />

nach dem Studienabschluss eine<br />

feste Anstellung im studierten Fach,<br />

und das seit vielen Jahren. Eine gute<br />

Ausbildung ist letztlich eine krisenfeste<br />

Investition.<br />

36 2009<br />

Die TU München hat erst vor wenigen<br />

Wochen in Burghausen mit Gymnasien<br />

und Unternehmen aus dem<br />

Bayerischen Chemiedreieck einen<br />

Pakt geschlossen, der die bestehende<br />

Zusammenarbeit noch weiter<br />

ausbauen soll.Was versprechen Sie<br />

sich daraus für die TU und Wissenschaft<br />

»Made in Germany«?<br />

Bisher war doch jeder Partner im<br />

System alleine auf sich gestellt. Die<br />

Schulen haben die grundständige<br />

Ausbildung geliefert, die Firmen die<br />

berufliche, die Universitäten die<br />

forschungsorientierte Ausbildung.<br />

Es fehlte aber an gegenseitig aufeinander<br />

abgestimmten Lehrinhalten<br />

und Lehrmethoden, es fehlte auch<br />

an frühzeitiger Beratung der Schüler<br />

über das spätere Studium. Unsere<br />

Allianz mit dem Chemiedreieck<br />

soll die Hürden der Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen abbauen. Wir<br />

wollen, dass die TUM für alle »begreifbar«<br />

wird, und dazu dienen<br />

auch Schülertage, Ferienpraktika<br />

und betreute Seminararbeiten.<br />

Reicht die gymnasiale Ausbildung<br />

überhaupt noch aus, um Schüler<br />

für ein Studium an der TU München<br />

oder auch an einer anderen Technischen<br />

Hochschule oder Universität<br />

zu qualifizieren? Die Frage von<br />

teilweise eklatanten Defiziten in der<br />

Vorbildung war doch beim jüngsten<br />

Symposium Hochschulreform der<br />

Hanns Martin Schleyer-Stiftung mit<br />

der Heinz Nixdorf Stiftung und der<br />

TU München ein sorgenvoll betrachtetes<br />

Thema.<br />

Alles ist relativ, und kein Meister ist<br />

je vom Himmel gefallen! Die bayerischen<br />

Gymnasien haben Niveau<br />

und eröffnen einen breiten Bildungshorizont,<br />

auf den es letztlich<br />

ankommt. Verbesserungsbedarf gibt<br />

es immer. Er besteht aber nicht in<br />

noch mehr Stoffwissen, sondern in<br />

der »Schärfung des Urteils« (Comenius),<br />

was auf kritikfähiges interdisziplinäres<br />

Lernen hinausläuft. Leider<br />

haben es auch wir Universitäten<br />

bisher nicht geschafft, ein Studium<br />

der »Naturwissenschaften« auf den<br />

Weg zu bringen.<br />

Die Kooperation der TU München<br />

mit der Region ist im Aufbau des<br />

Internationalen Studien- und Begegnungszentrums<br />

im ehemaligen<br />

Kloster Raitenhaslach bei Burghausen<br />

mit der Präsentation des<br />

Gebäudegutachtens einen Schritt<br />

vorangekommen.Wird das Projekt<br />

durch die aktuelle Finanzkrise<br />

beeinflusst oder gar gefährdet?<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />

die das Steueraufkommen von<br />

Bund, Ländern und Kommunen erheblich<br />

reduzieren wird, macht die<br />

Planungen nicht einfacher. Wir halten<br />

aber daran fest, weil wir von der<br />

Bedeutung und Strahlkraft des Pro-


jekts überzeugt sind. Für ein Zentrum<br />

der geistigen Kreativität und<br />

der internationalen Begegnung gibt<br />

es keinen anderen Platz mit vergleichbarem<br />

Flair. Burghausen liegt<br />

nicht »irgendwo hinten«, sondern<br />

irgendwo im Zentrum Europas!<br />

Nachfrage, Herr Professor:Warum<br />

geht die TU überhaupt in das alte<br />

Gemäuer an der Salzach?<br />

Klöster waren Jahrhunderte lang<br />

Orte der geistigen Schöpfung, Orte<br />

des Wissens, der Gelehrsamkeit, des<br />

Disputs – genau das, was eine Universität<br />

braucht. Eine Universität ist<br />

ein Ort der Kommunikation, der<br />

streitigen Mitteilsamkeit wissenschaftlicher<br />

Standpunkte. Die Klöster<br />

mit ihren gelehrten Mönchsgemeinschaften<br />

waren es, die in der<br />

katholischen Aufklärung (18. Jahrhundert)<br />

die Wissenschaft in Bayern<br />

begründet haben. Dort standen die<br />

ersten astronomischen Fernrohre,<br />

dort wurden die ersten Chemie-<br />

und Physikbücher geschrieben. Forschen<br />

und beten – ein gutes Lebensmotto!<br />

Über 20 Prozent unserer<br />

Studierenden kommen aus dem<br />

Ausland, bei den Doktoranden ist<br />

die Zahl fast noch höher. Für die ist<br />

es eine Attraktion, sich in so einem<br />

ehrwürdigen Komplex zusammen<br />

zu finden, zu diskutieren, zu schreiben<br />

– und zu denken!<br />

Forschungspartnerschaften gibt<br />

es inzwischen mit der BASF Bauchemie<br />

in Trostberg und mit der<br />

Wacker Chemie in Burghausen. Sind<br />

weitere Partnerschaften geplant?<br />

Oder gewünscht?<br />

Wir beginnen uns als Universität<br />

den kleinen und mittleren High-<br />

Tech-Unternehmen zu öffnen, die<br />

sich vor allem in der Startphase die<br />

eigene, teure Forschung nicht leisten<br />

können. Denn wir wollen, dass<br />

sie verstärkt in den unmittelbaren<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 24<br />

Einzugsbereich der TUM kommen,<br />

dass sie hier bleiben und dass sie erfolgreich<br />

sind.<br />

In der Ausbildung von Studenten<br />

aus Asien, die in Singapur am<br />

German Institute of Science and<br />

Technology (GIST) studieren,<br />

arbeitet die TU München ebenfalls<br />

mit Unternehmen aus dem Bayerischen<br />

Chemiedreieck zusammen.<br />

Wird hier nicht leichtfertig deutsches<br />

Knowhow nach außen gegeben?<br />

Unsere Präsenz im Ausland macht<br />

unsere Forschungsattraktivität sichtbar<br />

und transportiert das hohe Ansehen<br />

der deutschen Ingenieur- und<br />

Naturwissenschaften. Über 50 Prozent<br />

dessen, was in Deutschland erforscht<br />

und erzeugt wird, geht ins<br />

Ausland, viele Unternehmen haben<br />

ausländische Töchter und brauchen<br />

dort ausgewiesene Spezialisten für<br />

Produktion und Vertrieb. In Singapur<br />

bilden wir Ingenieure und Chemiker<br />

so aus, dass sie vorzugsweise von<br />

deutschen Unternehmen im asiatischen<br />

Raum eingestellt werden.<br />

Ein kurzer Blick ins Nachbarland<br />

Österreich. Die TU München hat ein<br />

gemeinsames Studium mit natur-<br />

wissenschaftlichem Schwerpunkt<br />

mit der Universität Salzburg entwickelt.Wer<br />

profitiert davon –<br />

die Salzburger oder die Bayern?<br />

Von grenzüberschreitenden Projekten<br />

profitieren immer beide, da ist<br />

1+1 mehr als 2! Salzburg haben wir<br />

bewusst gewählt: Es liegt näher als<br />

Frankfurt, wir wollen die südliche<br />

Wissenschafts- und Industrieregion<br />

erschließen.<br />

Und noch ein Blick in den allernächsten<br />

Süden, vom Bayerischen<br />

Chemiedreieck aus gesehen, also<br />

in den Chiemgau: Hier haben die<br />

BSH und Heidenhain in Traunreut<br />

mit anderen Unternehmen aus<br />

Bayern und der Hochschule Rosenheim<br />

einen Studiengang für Mechatronik<br />

entwickelt, der Studium mit<br />

integrierten Berufspraktika kombiniert<br />

und auch ein Entgelt für die<br />

Studenten vorsieht. Gibt es auch an<br />

der TU München Überlegungen in<br />

diese Richtung?<br />

Kaum etwas verändert sich zur<br />

Zeit so schnell wie die Bildungslandschaft.<br />

Noch vor Jahresende sollen<br />

Absolventen von Meister- und Technikerkursen<br />

den allgemeinen Universitätszugang<br />

erhalten – und das<br />

ist gut so, denn die Durchlässigkeit<br />

zwischen den Systemen muss größer<br />

werden. Wir dürfen kein Talent<br />

zurücklassen, nur weil es in jungen<br />

Jahren einen bestimmten Weg<br />

eingeschlagen hat und seine Begabungsreserven<br />

erst später entdecken<br />

bzw. entfalten konnte. Die<br />

derzeit erwogene Hochschule für<br />

»Chemische Technologien« im Chemiedreieck<br />

basiert auf dem Konzept,<br />

forschungsnahe Aus- und Fortbildung<br />

mit den berufspraktischen<br />

Notwendigkeiten zu verbinden. Dieser<br />

besondere Ansatz könnte einen<br />

glänzenden Akzent setzen, wenn er<br />

finanzierbar ist.<br />

2009 37<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr.Wolfgang Herrmann (61)<br />

Professor Dr.Dr.h.c.mult.Wolfgang<br />

A.Herrmann ist seit 1995 der Präsident<br />

der TU München (TUM).1999,<br />

2005 und 2007 wurde er als Präsident<br />

wiedergewählt.Herrmann,<br />

weltweit renommierter Chemiker,<br />

ist Schüler des Nobelpreisträgers<br />

Ernst Otto Fischer (1918–2007),auf<br />

dessen Lehrstuhl an der TU München<br />

er 1985 berufen wurde.Für seinen<br />

Reformeifer an der TU München,mit<br />

Beispielcharakter für Deutschland,<br />

verlieh ihm „Die Zeit“ den Ehrentitel<br />

eines akademischen Raufbolds,<br />

ergänzt um das Urteil:»Die neue<br />

Hochschulordnung der TU München<br />

macht aus den einstigen akademischen<br />

Verwaltern der Hochschulorganisation<br />

Wissenschaftsmanager<br />

mit Entscheidungsbefugnissen –<br />

und der Pflicht zu persönlicher<br />

Rechenschaft.«<br />

Fotos: TU München


Blick durchs Teleobjektiv: Abschlag vor der malerischen Kulisse von Pleiskirchen. Foto:Golfclub Pleiskirchen e.V.<br />

FREIZEIT<br />

Golfurlaub zu familienfreundlichen Preisen<br />

GOLF IM INTERNET<br />

www.golf-euregio.net<br />

www.inn-salzach.com<br />

www.gc-altoetting-burghausen.de<br />

www.golfclub-pleiskirchen.de<br />

www.golfclub-guttenburg.de<br />

www.rottaler-gc.de<br />

www.golfchieming.de<br />

www.dergolfclub.de<br />

www.anthal.de<br />

www.gcreit.de<br />

www.golfclub-ruhpolding.de<br />

www.golfpark-inzell.de<br />

www.golfundspass.de<br />

www.gut-ising.com<br />

www.cgc-prien.de<br />

www.gcbgl.de<br />

Golfurlaub zu familienfreundlichen Preisen hat sich in den Landkreisen Mühldorf, Altötting und Rottal-Inn als Markenzeichen etabliert.<br />

Das Markante am Angebot: Hotels in der Region und Golfclubs arbeiten Hand in Hand, um Golf-Gästen eine große Vielfalt an Plätzen<br />

anzubieten, ohne großen Aufwand und ohne große Kosten.<br />

Partnerschaftliche Angebote gibt es auch mit Clubs<br />

in den südlichen Nachbarkreisen vom Berchtesgadener<br />

Land über Traunstein bis nach Rosenheim und<br />

nach Österreich ins Salzburger Land. Das Urlaubsprospekt<br />

»Golferlebnis Inn-Salzach« ist im Internet abrufbar.<br />

Das Angebot hat sich in der Praxis bewährt.<br />

Partnerschaftlich haben die Tourismusgemeinschaft<br />

Inn-Salzach sowie vier Golfclubs in den drei Landkreisen<br />

Altötting, Mühldorf und Rottal-Inn das Profil als Erlebnisregion<br />

weiter ausgebaut.<br />

Mit von der Partie sind sieben Hotels aus den drei<br />

Landkreisen, die gemeinsam mit den Golfclubs Altötting-Burghausen<br />

und seinen Plätzen in Piesing und Falkenhof;<br />

Pleiskirchen (im Landkreis Altötting) mit dem<br />

Platz in Walding; dem Golfclub Guttenburg im Landkreis<br />

Mühldorf sowie dem Rottaler Golf & Country Club<br />

mit seinem Platz am Rottauen See in Hebertsfelden<br />

Urlaubsangebote bieten: Übernachtung mit Frühstück<br />

und Greenfee mit eingeschlossen zu zivilen Preisen.<br />

»Golfspieler schätzen die Abwechslung«, erklärt der<br />

Präsident des Pleiskirchner Clubs, Sepp Neuberger, mit<br />

einer der Initiatoren des Konzepts: »Das gemeinsame<br />

Angebot der vier beteiligten Clubs erlaubt innerhalb einer<br />

Woche das Spielerlebnis auf landschaftlich völlig<br />

unterschiedlichen Golfplätzen, bei schönem Wetter mit<br />

Blick auf die Alpen.«<br />

Die Clubs setzen hier auch auf die landschaftliche<br />

Vielfalt an der Nahtstelle zweier erdgeschichtlich völlig<br />

unterschiedlich ausgeformter Landschaften: Südlich<br />

des Inns erstrecken sich ausgedehnte Moränenland-<br />

38 2009<br />

schaften, von den Gletschern der Eiszeit geprägt. Teilweise<br />

noch mit dichten Wäldern bedeckt und von steil<br />

eingeschnittenen Bachtälern durchzogen beginnt nördlich<br />

des Inns das tertiäre Hügelland.<br />

Das Inntal schneidet sich zum Teil mit spektakulären<br />

Steilabstürzen in die Hügel ein. In dieser Kulisse mit<br />

teils altem Baumbestand, historischen Schlössern wie<br />

in Piesing oder Guttenburg, oder stillen Altwasserarmen<br />

wie in Falkenhof oder dörflich-landwirtschaftlicher<br />

Kulisse, wie in Pleiskirchen, fügen sich die Anlagen<br />

ein.<br />

Und anders als auf oft völlig überlaufenen Plätzen im<br />

Großraum München ist auf den landschaftlich reizvoll<br />

gelegenen Anlagen von den Alpen bis über den Inn an<br />

die Rott zum Teil an sieben Tagen in der Woche ein<br />

Spielbetrieb ohne Startzeitreservierung möglich!<br />

Das Profil als Golf-Erlebnis-Region ist ein weiterer<br />

Mosaikstein im Angebot im Raum Inn-Salzach. Städte-<br />

Tourismus, Radfahren mit Benedikt-Radweg und Fernradweg<br />

vom Engadin durchs Inntal bis zur Donau, Urlaub<br />

auf dem Bauernhof, der Musiksommer an Inn und<br />

Salzach und Gesundheit und Wellness auf dem Bauernhof<br />

kennzeichnen das touristische Angebot des »anderen<br />

Oberbayern«, wie die Touristiker die Region auf<br />

dem Freizeitmarkt positionieren.<br />

� Lesetipp: Gewinnspiel: Seite 55


FREIZEIT<br />

Angenehm INN – ein Fluss und viel Urlaub<br />

Ideal zum Rasten und Entspannen: Die grünen Wiesen auf dem Stampflberg im Landkreis Mühldorf erlauben einen phantastischen<br />

Blick auf das mittlere Inntal und das Kloster Au am Inn. Foto:Tourismusgemeinschaft Altötting-Mühldorf<br />

Aus dem Engadin bis an die Donaumündung:<br />

Der Innradweg<br />

zählt zu den längsten Radwanderwegen<br />

Europas. Auf etwa 530 Kilometern<br />

führt er durch die Schweiz,<br />

Österreich und Deutschland und endet<br />

im bayerischen Passau. Hier<br />

mündet der Namensgeber Inn in die<br />

Donau und der begeisterte Radfahrer<br />

kann sich am Donauradweg auf<br />

den Spuren der Nibelungen weiter<br />

Richtung Schwarzes Meer bewegen.<br />

Landschaftlich reizende Alpenregionen,<br />

historische Städte, Auenwälder,<br />

Naturreservate, bäuerliche<br />

Kulturlandschaften sowie Burgen<br />

und Klöster sorgen für Abwechslung<br />

am sehr familienfreundlichen und<br />

für jede Art von Fahrrädern geeigneten<br />

Innradweg.<br />

Papst Benedikt XVI.und Hubert<br />

Gschwendtner,Bürgermeister seines<br />

Geburtsortes Marktl am Inn. Foto:Archiv<br />

2009 39<br />

Von seinem Ausgangsort am<br />

Schweizer Maloja auf einer Höhe<br />

von etwa 1.800 Metern über dem<br />

Meeresspiegel folgt der Weg dem<br />

Fluss Inn und streift dabei zu Beginn<br />

der Strecke zahlreiche Alpengipfel,<br />

die häufig über 3.000 Meter in die<br />

Höhe ragen. Trotzdem bleibt der<br />

Radfahrer von allzu steilen Steigungen<br />

verschont.<br />

Von Maloja führt die Strecke in<br />

das mondäne St.Moritz und weiter<br />

durch die Schweiz bis er bei Finstermünz<br />

(Tiroler Oberland) österreichisches<br />

Terrain erreicht. Vorbei an<br />

Imst, Innsbruck mit seiner herrlichen<br />

Altstadt, und weiteren malerischen<br />

Städten und Dörfern Österreichs<br />

erreicht er hinter Kufstein<br />

Deutschland mit den Städten in der<br />

Chancen im Osten von München<br />

www.landkreis-muehldorf.de<br />

markanten Inn-Salzach-Architektur<br />

wie Rosenheim, das komplett vom<br />

Inn umgebene Wasserburg, Mühldorf<br />

und dem nicht weit vom Inn<br />

entfernten Wallfahrtsort Altötting<br />

sowie Marktl, dem Geburtsort von<br />

Papst Benedikt XVI., um letztlich in<br />

der Domstadt Passau sein Ziel zu erreichen.<br />

Streckenverlauf:<br />

Maloja – St.Moritz – Zernez –<br />

Guarda – Scuol – Pfunds – Ried –<br />

Landeck – Imst – Telfs – Innsbruck –<br />

Hall –Strass – Kramsach – Kufstein –<br />

Rosenheim – Wasserburg –<br />

Mühldorf –Altötting – Braunau –<br />

Schärding – Passau<br />

Höhenprofil:<br />

Startpunkt ist Maloja in der Schweiz<br />

auf 1.800 Metern über NN, Ziel ist<br />

Passau auf 300 Metern über NN. Der<br />

Streckenverlauf ist insgesamt sehr<br />

flach, zu Beginn sogar eher abfallend<br />

und damit auch für Familien<br />

geeignet.<br />

www.innregionen.de<br />

www.inn-salzach.com<br />

www.marktl.de<br />

www.altoetting.de<br />

www.neuoetting.de<br />

Frage 6:<br />

Nicht Bares und nicht<br />

Opium liegt’s stets<br />

am Platze 56 rum.<br />

ANZEIGE


TIPP<br />

Trends und Lifstyle Salzburg<br />

Jeder kennt die Mozartstadt Salzburg<br />

als altehrwürdige,geschichtsträchtige<br />

Kulturstadt.Dass der Zauber<br />

Salzburgs aber auch moderne<br />

und trendige Facetten hat,zeigt das<br />

reich bebilderte Buch von Petra<br />

Wagner und Daniel Schvarcz.Die<br />

Melange aus Historie und Zeitgeist<br />

beschert sowohl Einheimischen<br />

als auch Gästen einen ganz besonderen<br />

Genuss.Die im Buch enthaltenen<br />

Porträts verstehen sich als<br />

Einladung,den sich aus Tradition<br />

und Trends zusammensetzenden<br />

Charme Salzburgs auf eigene Faust<br />

zu erkunden.Wer eintauchen will<br />

in die »Szene« Salzburg,erhält hier<br />

wertvolle Infos über Gastronomie,<br />

kultige Geschäfte und Veranstaltungen.Eine<br />

Übersichtskarte am Anfang<br />

des Buches hilft bei der Planung<br />

des nächsten Salzburgbesuchs.<br />

Erschienen ist der Bildband im Umschau-Verlag.<br />

ISBN: 978-3-86528-415-0<br />

Frage 7:<br />

Erst Panchromium<br />

und dann Erythronium<br />

liegt’s jetzt am<br />

Platze 23 rum.<br />

FREIZEIT<br />

Burghausen –<br />

der Diamant im Salzachtal<br />

»Was für ein fulminantes Stadtbild: das weltliche herzoglich-bayerische Pendant zum geistlicherzbischöflichen<br />

Salzburg. Geschichte und Gegenwart sind wie in keiner anderen bayerischen<br />

Stadt nutzbringender verbunden.« Mit diesen Worten beschreibt der Autor des Bayerischen<br />

Rundfunks, Fritz Demmel, seinen Eindruck von der Salzachstadt Burghausen.<br />

Von der Salzach aus gesehen präsentiert sich Burghausens Altstadt in ihrer trutzigen Schönheit der typischen Inn-Salzach-<br />

Architektur. Foto:Grätzl<br />

Die markanten Faktoren: Mittelalterliches<br />

Mauerwerk der<br />

längsten Burg Europas, die hoch<br />

über der Salzach zwischen Altstadt<br />

und Wöhrsee thront, im Tal die Altstadt<br />

in der typischen Architektur<br />

der Inn-Salzachstädte, die mehr an<br />

Südtirol als an deutsche Gaue erinnert<br />

und am Nordwestrand der Neustadt<br />

die moderne Industrie-Architektur<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Die Burg mit ihrem Hauptbau<br />

Dürnitz besteht in ihren Grundfesten<br />

wohl seit über 1.000 Jahren. Einen<br />

gewaltigen Ausbau erlebte sie<br />

in den Jahren des 13. bis zum 17.<br />

Jahrhundert: Über 70 Mauertürme,<br />

fünf schwere Batterietürme, zehn<br />

Toranlagen und über einen Kilometer<br />

lange Zwingermauern formen<br />

das imposante Bauwerk. Heute ist<br />

die Burg beliebtes Touristenziel,<br />

Theaterambiente für Inszenierungen<br />

des Theaterhofes Priessenthal<br />

mit Martin Lüttge (Seite 42) und<br />

Filmkulisse, zuletzt für »11/2 Ritter«<br />

mit Til Schweiger. Außerdem beherbergt<br />

sie mehrere sehenswerte Museen.<br />

Burghausen ist die letzte Stadt an<br />

der Salzach, bevor der Fluss rund<br />

zehn Kilometer weiter östlich in<br />

40 2009<br />

Die Plätten,hölzerne Schiffe,waren einst<br />

wichtiges Transportmittel für Waren auf<br />

der Salzach.Heute kommen sie nur mehr<br />

für touristische Fahrten zum Einsatz.<br />

Foto:Mack<br />

den Inn (Titelbild von Bernhard Edmaier)<br />

mündet. In den vergangenen<br />

Jahrhunderten gründete der Reichtum<br />

der Stadt auf dem Handel mit<br />

Salz, das per Schiff auf dem Gebirgsfluss<br />

aus den bayerischen und salzburgischen<br />

Minen in den Alpen antransportiert<br />

wurde. Heute gibt es<br />

die Schifffahrt mit den traditionellen<br />

Salzach-Plätten nur noch für<br />

Touristen. Beliebt sind die Fahrten<br />

ab vom ehemals salzburgischen Tittmoning.<br />

Bemerkenswert: Das Salz spielt<br />

auch heute noch für Burghausen<br />

und den Wohlstand in der gesamten<br />

Region eine enorme Rolle. Es<br />

kommt in den Chemie-Standorten<br />

Burghausen und Burgkirchen als<br />

Medium zur Darstellung von Reinstsilicium,<br />

aber auch in der Produktion<br />

von Kunststoffen zum Einsatz.<br />

Allerdings stammt es nicht mehr<br />

aus den Alpen, sondern wird per<br />

Bahnfracht vor allem aus Baden-<br />

Württemberg angeliefert.<br />

Auch wenn die Salzach in der Gegenwart<br />

ihre Funktion als Verkehrsader<br />

verloren hat, so ist sie dennoch<br />

eine kulturelle Achse geblieben, die<br />

Menschen und ihre Städte entlang<br />

des Flusses, ob in Bayern oder Österreich,<br />

von Burghausen über Tittmoning,<br />

Laufen, Oberndorf, Salzburg,<br />

Hallein oder Pfarrwerfen bis in die<br />

Dörfer am Rand der Hohen Tauern<br />

miteinander verbindet.<br />

Einen wunderbaren Abriss über<br />

die Kulturlandschaft entlang der<br />

Salzach gibt das Buch »Die Salzach –<br />

Wildfluss in der Kulturlandschaft«,<br />

erschienen 2003 im Kiebitz Verlag<br />

Vilsbiburg; ISBN 3-980787800-1-5.<br />

Diesem Buch entstammt auch das<br />

Zitat Fritz Demmels.<br />

www.burghausen.de/stadtmuseum<br />

www.burghausen.de/fotografie<br />

www.schloesser.bayern.de<br />

www.tittmoning.eu<br />

www.stadtlaufen.de<br />

www.hohetauern.at


Franz Fiederer (rechts) und Künstler Günter »Knox« Stallbauer eröffneten am 11.September 2002 das Altstadtlokal Knoxoleum. Foto:Willmerdinger<br />

Was anfangs trostlos erschien,<br />

entwickelte sich zu einem fantastischen<br />

Friedensfest, die Atmosphäre<br />

inmitten dieser Schutthalde<br />

zur puren Lebensfreude. Gleichsam<br />

und symbolträchtig – hier wie da –<br />

entstand aus Zerstörtem der unbändige<br />

Lebenswille des Menschen.<br />

Seither war ein Ambiente am<br />

Wachsen, das mit nichts zu vergleichen<br />

ist und viele Menschen anzieht.<br />

An der Bar im Erdgeschoss<br />

kann der Besucher schon Außergewöhnliches<br />

erahnen. Über drei<br />

Etagen sind Kunstwerke geschickt<br />

verteilt, teils versteckt in Ecken,<br />

teils durch raffinierte Spiegelwände<br />

zerstückt. In kleinsten Nischen befinden<br />

sich geschickt drapierte Sitzecken,<br />

immer die historisch belassenen<br />

Mauern vor Augen – Geschichte<br />

wird erlebbar – etwa durch die<br />

Abenteuer, die Franz Fiederer bei<br />

seinen Umbauten erlebte<br />

Dazu etwas Geschichte zum Gebäude:<br />

Die Ursprünge datieren auf<br />

das 15. Jahrhundert – bei einer Er-<br />

LEBENSART<br />

Knoxoleum – Lebensfreude<br />

zwischen Burg und Jazz<br />

weiterung, wahrscheinlich im 16.<br />

Jahrhundert, entstand der Gewölbekeller<br />

auf der Salzachseite. Um 1900<br />

fiel das Gebäude einem Feuer zum<br />

Opfer, dreimal überfluteten Salzach-Hochwasser<br />

den Keller im Mittelbereich.<br />

Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten<br />

im Jahr 2001 öffnete sich<br />

nur ein beschränkter Zugang in die<br />

Kellerräume. Die Restaurierung des<br />

Gebäudes gestaltete sich nicht nur<br />

deshalb äußerst aufwändig. Der<br />

gesamte Kellerbereich musste in<br />

Handarbeit ausgegraben werden.<br />

Hierbei kamen im Mittelbereich<br />

Reste der alten Stadtmauer zutage,<br />

welche wohl aus dem 11. Jahrhundert<br />

stammen dürften und aufgrund<br />

der Anordnung der Schießscharten<br />

zum damaligen südlichen Ende der<br />

Burghauser Altstadt gehört haben<br />

müssten. Der Mauerbestand aus einem<br />

oberen und unteren Wehrgang<br />

und wohl auch aus einem Wehrturm<br />

wurde wahrscheinlich im 16.<br />

Jahrhundert demontiert und das<br />

Der Eröffnungstag war provokant: Es war der 11. September 2002, der Jahrestag des Terroranschlags<br />

auf das World Trade Center in New York – noch dazu unter dem Motto »Friede, Freude,<br />

Eierkuchen« – als eines der außergewöhnlichsten Lokale Bayerns – das »Knoxoleum« in den<br />

Burghauser Grüben eröffnete. Franz Fiederer und Künstler Günter »Knox« Stallbauer gelang<br />

im vormaligen »Österreichischen Hof« damit Einzigartiges.<br />

Material für den Hausbau verwendet.<br />

Außerdem kam bei der Freilegung<br />

der Fundamente eine vermutliche<br />

Be- und Entlade-Station für<br />

Salzach-Plätten zum Vorschein und<br />

als sei dies alles noch nicht genug,<br />

stammen die Fassade auf der Grüben-Seite<br />

sowie ein Teil des Inneren<br />

aus der Jugendstil-Epoche.<br />

Seit nachweislich 300 Jahren befanden<br />

sich in dem Haus Gastwirtschaften<br />

mit vielen wechselnden<br />

Pächtern und Besitzern. Heute haben<br />

Gäste des Knoxoleums die Möglichkeit,<br />

den gesamten historischen<br />

Bereich zu begehen, zu erleben und<br />

bei vielen musikalischen, literarischen<br />

oder Theater-Veranstaltungen<br />

ihren Alltag zu vergessen.<br />

Das Knoxoleum in den Grüben<br />

liegt außerdem an Burghausens<br />

»Walk of Fame«, der die internationalen<br />

Größen des Jazz würdigt, die<br />

allesamt ein Gastspiel in Burghausen<br />

gegeben haben. Seit bald 40 Jahren<br />

verwandelt die Internationale<br />

Jazzwoche Burghausen in ein Mek-<br />

2009 41<br />

Nigel Kennedy war Stargast der Jazzwoche<br />

2009. Foto:Willmerdinger<br />

ka traditioneller Jazzströmungen<br />

und aktueller Stilrichtungen. Alles,<br />

was in der internationalen Jazz-Szene<br />

Klang und Namen hat, war zu<br />

Gast: Ella Fitzgerald, Count Basie,<br />

Michel Petrucciani, Albert Mangelsdorff,<br />

Chet Baker, Dave Brubeck,<br />

Dizzy Gillespie, Lionel Hampton,<br />

Oscar Peterson, Ray Brown, Stan<br />

Getz, Stephane Grappely, Horace<br />

Silver, Joe Venuti oder in diesem<br />

Jahr Nigel Kennedy.<br />

www.knoxoleum.de<br />

www.b-jazz.com


KULTUR<br />

Martin Lüttge – von Shakespeare<br />

bis »Forsthaus Falkenau«<br />

Die ländliche Lage des Hofes,<br />

den er 1971 erwarb und der<br />

um 1300 erste Erwähnung gefunden<br />

hatte, ist für Martin Lüttge keineswegs<br />

negativ besetzt, ganz im Gegenteil:<br />

»Unsere Region ist total lebendig.<br />

Jeden Abend könnte man<br />

ausgehen, ins Konzert, ins Theater,<br />

zum Sport oder zu gesellschaftlichen<br />

Treffen. Mir geht die Großstadt<br />

nicht ab, wir sind im Hinterland<br />

nicht abgeschnitten sondern<br />

verfügen über eine große Kulturszene«,<br />

überzeugt der Skeptiker.<br />

Der renommierte Schauspieler ist in<br />

seiner Heimatgemeinde Mehring<br />

und im kulturellen Leben des Landkreises<br />

stark engagiert.<br />

Die Geschichte des Theaters in<br />

Priessenthal begann 1980 mit dem<br />

Zelttheater, dem ersten Deutschlands.<br />

Das Ziel Martin Lüttges und<br />

seiner Freunde lautete: selbstbestimmend<br />

und verantwortlich politisches<br />

Volkstheater machen, Kulturproduzent<br />

mit einer breiten<br />

Palette zu sein und im Winter Ama-<br />

Zwischen Salzburg und Passau, genauer in Mehring/Brunn, liegt der Theaterhof Priessenthal etwas abseits vom städtischen Getümmel.<br />

Internationalen Bekanntheitsgrad erlangte er durch den TV- und Theaterschauspieler Martin Lüttge.<br />

»Was Ihr wollt« – Martin Lüttge aus Priessenthal bei Burghausen überzeugt in dem Stück von Shakespeare genau so wie als Opa im Forsthaus Falkenau. Foto:Lüttge<br />

teurtheater zu Hause in Bayern zu<br />

produzieren. Damals wie heute gilt:<br />

»Laien Spielfreude vermitteln, sie an<br />

das Erlebnis Theater heranführen<br />

und ihr Selbstvertrauen stärken.«<br />

Neue Stücke in enger Zusammenarbeit<br />

mit Autoren, Regisseuren und<br />

Darstellern werden entwickelt, die<br />

sich persönlich und kreativ an<br />

der Aussage des Stückes beteiligen<br />

und eine inhaltliche Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

Seit Beginn der Theatergeschichte<br />

in Priessenthal wurden über 70<br />

Stücke unterschiedlichster Größe<br />

und Produktion aufgeführt. Von<br />

den »Nibelungen« zu »Macbeth«, von<br />

»Grimm« zu »Haubentaucher« und<br />

vom großen »»Mehringer Dorfspiel«<br />

(1988) zum Burghauser OpenAir-<br />

»Helmbrecht« (2004). In Martin Lüttges<br />

Schublade liegt derzeit seine Fassung<br />

des Martinsspiels. »Der hl. Martin<br />

war eine extreme und humorige<br />

Figur. Sein Leben stimmig als Open-<br />

Air-Aufführung in Szene zu setzen,<br />

wäre mein Wunsch«, so Lüttge.<br />

42 2009<br />

Ob Laienspiel oder Profitheater,<br />

der Erfolg bleibt nie aus. So zeigt<br />

sich das Stück »Brüder Grimm«<br />

selbst im neunten Jahr nach seiner<br />

Premiere noch sehr erfolgreich und<br />

spricht mit den europäischen Gedanken<br />

der legendären Brüder nicht<br />

nur Deutsche an. Nebenbei vermittelt<br />

es im Ausland ein ungekanntes<br />

Deutschland. Auch mit Shakespeares<br />

meist gespielter Komödie<br />

»Was Ihr wollt« ist der Theaterhof<br />

seit der Premiere im April 2007 erfolgreich<br />

auf Tournee.<br />

Mit ihrer Produktion »Stones –<br />

Achtung Steine« und dem damit verbundenen<br />

Thema Autobahn-Steinewerfer,<br />

weckten die »Priessenthaler«<br />

2007 auch das Interesse von Schulen.<br />

Bei der aktuellen Jugendproduktion<br />

»Abflug« (Premiere März<br />

2009) steht das Thema Integration<br />

auf dem Tapet und beschäftigt sich<br />

mit der Problematik der Abschiebung.<br />

»Abflug« basiert auf dem Artikel<br />

»Abschiebeflug FH 6842« von<br />

Anita und Marian Blasberg, der im<br />

Januar 2008 im »ZEIT-Magazin« erschienen<br />

ist.<br />

Neben dem umfangreichen Tourneeplan<br />

bleibt Martin Lüttge auch<br />

dem TV treu. Mit unzähligen TV-<br />

Produktionen hat er in seiner Karriere<br />

erfreut und unterhalten. Dabei<br />

war er für die meisten Fans Tatort-<br />

Kommissar Flemming. Das hat sich<br />

in den letzten Jahren geändert.<br />

»Schau, da ist der Opa aus ›Forsthaus<br />

Falkenau‹«, bekommt Martin Lüttge<br />

immer öfter zu hören. Und diese<br />

Darstellung macht ihm nach wie<br />

vor Spaß, vermittelt die Serie doch<br />

nach seinen Aussagen Gewaltfreiheit,<br />

einen realistischen Umgang<br />

mit der Natur und zwischenmenschliche<br />

Dinge jeder Couleur des alltäglichen<br />

Lebens. Auch bei den neuen<br />

Dreharbeiten – Beginn Juni 2009<br />

– wird er deshalb wieder dabei sein.<br />

www.theaterhof-priessenthal.de


LEBENSART<br />

Auf den Laufstegen<br />

der Welt zuhause<br />

Nadine Naue (24) hat es geschafft<br />

– sie ist gefragtes Model für<br />

Mode und Kosmetik und jettet dafür<br />

rund um die Welt. Dabei ist die<br />

gebürtige Burghauserin, aufgewachsen<br />

in Altötting, das natürliche<br />

»Mädl vom Land« geblieben.<br />

Sieben Jahre liegt es nunmehr zurück,<br />

als Nadine bei einem Modelwettbewerb<br />

von Manhattan-Cosmetics<br />

unter 13.000 Bewerberinnen das<br />

Rennen machte. Seither ziert sie die<br />

Titelblätter von Hochglanzmagazinen<br />

und Frauenzeitschriften, war<br />

das »Tchibo-Gesicht« in der Weihnachtskampagne<br />

2007, lächelt für<br />

Werbespots, Mode-Kataloge und<br />

präsentiert modischen Chic auf den<br />

Laufstegen dieser Welt. »Insgesamt<br />

bringe ich bereits ein Jahr Aufenthalt<br />

in Tokio zusammen«, sagt das<br />

zierliche Model, das mit ihren 53<br />

Kilogramm auf eine Größe von 173<br />

Zentimeter verteilt, sehr gut im<br />

asiatischen Raum ankommt. Aber<br />

auch in Paris, London und New York<br />

fühlt sich die Bayerin heimisch. »So<br />

richtig abspannen kann ich dann zu<br />

Hause. Deshalb habe ich mir in<br />

Mühldorf in Oberbayern eine eigene<br />

Wohnung genommen – unweit von<br />

meinen Eltern und doch eigenständig,<br />

und komme so oft es geht<br />

heim«, schildert sie ihre Situation.<br />

Nadine Naue hat ihre Karriere gemeinsam<br />

mit zehn europäischen<br />

Agenturen – etwa in Österreich, Holland,<br />

England und Spanien – sowie<br />

Nadine Naue,Altötting im Herzen,in der Welt zuhause. Foto:Kähsmann<br />

ihren Agenturen in Tokio und New<br />

York fest im Griff. Im September<br />

2003 vermittelte sie ihre Mutteragentur<br />

zu einer internationalen<br />

Modelagentur in Paris, die Top-Models<br />

wie Gisele Bündchen und Heidi<br />

Klum unter Vertrag hat. Nadines erste<br />

Fotomappe wurde erstellt und<br />

schnell folgten große Aufträge.<br />

»VOGUE«, »ELLE«, »Kenzo« und<br />

»Schwarzkopf« klopften an ihre Tür.<br />

Ein Vertrag bei einer Londoner Top-<br />

Agentur folgte und Nadines Status<br />

war gefestigt. 2008 brachte sie beispielsweise<br />

ein Meggle-Werbespot<br />

im TV in deutsche Wohnzimmer. Im<br />

Internet präsentiert sie derzeit aktuelle<br />

Trendmode.<br />

Als Ziel sieht sie, so lange es funktioniert,<br />

so weiter zu machen. Und<br />

später? »Später widme ich mich<br />

meinem Hobby Malen oder wähle<br />

einen sozialen Beruf, denn ich habe<br />

keinerlei Berührungsängste. Vielleicht<br />

steige ich auch in unseren<br />

Familienbetrieb ein. Doch dafür<br />

habe ich ja noch lange Zeit«, sagt sie.<br />

»Ich habe im Augenblick viel Spaß<br />

an meiner Arbeit und bin ja noch<br />

jung«. Die Voraussetzungen für einen<br />

Einstieg in den heimischen<br />

Buchfachhandel sind dennoch geschaffen,<br />

denn ihre Eltern, Ingo und<br />

Christina Naue, bestanden vor der<br />

Modelkarriere auf einen Mittleren<br />

Schulabschluss.<br />

www.sestostyle.com<br />

www.talents-models.com<br />

Elvis-Imitator Dr.Kingsize füllt mit seiner Show Stadtsäle und Theater. Foto:Thurner<br />

KULTUR<br />

»Rock me« Dr.Kingsize<br />

In einer kleinen Bar in Passau hat<br />

1999 alles begonnen, heute füllt<br />

Elvis-Imitator Dr. Kingsize mit seiner<br />

Show Stadtsäle und Theater. Der<br />

praktizierende Zahnarzt mit bürgerlichem<br />

Namen Dr. Klaus Kohlpaintner<br />

hat sich ganz der Musik<br />

des King of Rock’n’Roll verschrieben,<br />

integriert in sein Programm<br />

aber auch Nummern von anderen<br />

legendären Musikern wie zum Beispiel<br />

Johnny Cash.<br />

Klaus Kohlpaintner wurde am<br />

26. Dezember 1967 in Burghausen<br />

geboren und betreibt eine Zahnarztpraxis<br />

im benachbarten Burgkirchen.<br />

Als Elvis-Imitator nennt er<br />

sich Dr. Kingsize: Geschuldet ist dieser<br />

Name dem King of Rock’n’Roll<br />

Elvis Presley, seiner beruflichen Tätigkeit<br />

als Zahnarzt und nicht zuletzt<br />

seiner Körpergröße von exakt<br />

zwei Metern. Dr. Kingsize zählt heute<br />

international zu den besten und<br />

profiliertesten Elvis-Imitatoren.<br />

Bereits im Jahr 2000 gewann Dr.<br />

Kingsize in Kanada einen internationalen<br />

Elvis-Imitatoren-Wettbewerb<br />

in der nicht-professionellen Katego-<br />

2009 43<br />

rie. Aus diesen Halbplayback-Anfängen<br />

heraus entwickelte er im Laufe<br />

der Jahre eine individuelle Show, in<br />

der er mit seinem Humor, seiner<br />

Schlagfertigkeit und seiner Selbstironie<br />

das Publikum ebenso begeistert<br />

wie mit seiner künstlerischen<br />

Leistung.<br />

Diese Individualität, die niemals<br />

vorgibt, eine perfekte Kopie des<br />

»one and only king of rock’n’roll«<br />

sein zu wollen, macht Dr. Kingsize<br />

so unverwechselbar und so sympathisch.<br />

Seit 2005 tritt Klaus Kohlpaintner<br />

mit neun Musikern und<br />

drei Background-Sängerinnen auf:<br />

den Hot Hazelnuts aus dem Landkreis<br />

Altötting und den Celebrations<br />

Singers aus Köln. Der vorläufige Höhepunkt<br />

seiner musikalischen Karriere<br />

ist die erste CD mit Nummern<br />

von Elvis Presley und Willie Nelson,<br />

die er im Oktober 2008 zusammen<br />

mit den »Imperials« in Nashville/<br />

USA aufgenommen hat.<br />

CD: »Nashville Sessions –<br />

Dr.Kingsize and the Imperials« (2008)<br />

www.dr-kingsize.com


KULTUR<br />

Mit spektakulären Glasobjekten war die Burghauser Werkstätte Glaspunkt im Januar auf der Messe für zeitgenössische Kunst in<br />

Palm Beach in Florida vertreten. Rechts im Bild ein mythologisches Mischwesen aus Löwe und Mensch. Fotos:Franz<br />

Glaspunkt – Perfektion im Fokus<br />

von Handwerk, Industrie und Kunst<br />

ZUR PERSON<br />

Siegfried Franz stammt aus Tüßling<br />

in Oberbayern.Sein Handwerk<br />

erlernte er als Glasapparatebauer<br />

am damaligen Werkstandort Gendorf<br />

der Hoechst <strong>AG</strong>.<br />

ZUR PERSON<br />

Oliver Habel,studierter Zoologe,<br />

stammt aus Wien,lebt heute in<br />

München,Brüssel und Burghausen.<br />

Seit rund vier Jahren arbeitet er mit<br />

Siegfried Franz zusammen.<br />

Wenn es in Bayern einen exakten Schnittpunkt gibt, an dem sich Handwerk und Tourismus, Kunst und Industrie<br />

treffen, dann ist es der »Glaspunkt« in den Burghauser Grüben im Landkreis Altötting.<br />

Sichtbaren Ausdruck fand diese<br />

Symbiose zuletzt in der Verleihung<br />

des ersten »Chemie-Diamanten«<br />

im Frühjahr des Jahres<br />

2007, gefertigt im Glaspunkt-Atelier.<br />

Der »Chemie-Diamant« ist eine<br />

Auszeichnung der Stadt Burghausen,<br />

die an weltweit renommierte<br />

Wissenschaftler verliehen wird. Diese<br />

Auszeichnung ist nicht nur mit<br />

30.000 Euro dotiert, sondern auch<br />

mit einer filigranen Glasplastik in<br />

Form eines Diamanten versinnbildlicht.<br />

Erster Preisträger ist Prof.<br />

Dan Nocera vom MIT in Boston/Massachusetts.<br />

Das Atelier Glaspunkt im oberbayerischen<br />

Burghausen gibt es seit<br />

gut sieben Jahren. In dieser Zeit hat<br />

es sich als Magnet für Touristen<br />

wie Einheimische etabliert: Denn<br />

das Atelier, in dem Werkstatt und<br />

Laden ineinander übergehen, ist<br />

eine in ganz Südbayern einzigartige<br />

Attraktion: Glaskunst wird erlebbar.<br />

Im Glaspunkt in Burghausen verteilt<br />

sich die Arbeit in etwa auf<br />

50 Prozent Aufträge für die kunsthandwerkliche<br />

Gestaltung von Glasobjekten<br />

und weitere 50 Prozent auf<br />

Chemieunternehmen mit Bedarf an<br />

individuell gefertigten Glasapparaturen<br />

für die Labore sowie auf Kurse<br />

für ambitionierte Laien.<br />

Von diesen Kursen profitiert inzwischen<br />

auch die weitere Region<br />

44 2009<br />

um Burghausen, denn viele Gäste<br />

nutzen auch Hotels und Pensionen<br />

in der weiteren Umgebung. Bestand<br />

seit der ersten Stunde hat eine Kooperation<br />

mit dem Internat und<br />

Gymnasium im Schloss Stein an der<br />

Traun. Noch vor der offiziellen Eröffnung<br />

im März 2002 hatten Schüler<br />

im Burghauser Atelier mit Glas<br />

experimentiert.<br />

»Diese Vielfalt ist es, die mich am<br />

meisten fasziniert«, sagt Siegfried<br />

Franz, während er an einem Tisch<br />

gerade einen filigranen Tintenbehälter<br />

über dem Gasbrenner formt<br />

und daneben, an einem Drehofen,<br />

immer wieder nach dem Rechten<br />

sieht, wie sich eine Glasröhre in der<br />

Hitze eines zweiten Brenners für<br />

eine Reagenz-Kolonne weitet. Einzelanfertigungen<br />

komplexer Behälter<br />

aus Spezialglas und Kunstwerke<br />

für Galerien in aller Welt sind ein<br />

Aspekt der Arbeit, aber auch feine<br />

Gebrauchsgegenstände, die es sonst<br />

nirgendwo zu kaufen gibt, und genauso<br />

individueller Glasschmuck<br />

gehören zum Programm.<br />

Im Bayerischen Wald haben die<br />

Touristiker den Wert des erlebbaren<br />

Glashandwerks längst erkannt und<br />

machen es sich zu Nutze. Auch in<br />

Burghausen sorgt der Glaspunkt<br />

längst für internationales Aufsehen.<br />

Erfolgreich war ein Versuch für das<br />

Guinness-Buch der Rekorde: Durch<br />

die Grüben wurde der längste von<br />

Hand gezogene Glasfaden der Welt<br />

hergestellt.<br />

Filigrane Kunstwerke aus Glas,<br />

die antike Gestaltungstradition mit<br />

moderner Interpretation von Mythos<br />

und Figürlichkeit verbinden,<br />

sorgten heuer im Januar auf der<br />

Messe für moderne Kunst, der palmbeach<br />

im Palm Beach County Convention<br />

Center in Florida für Furore.<br />

Die Konzepte stammen von Oliver<br />

Habel, umgesetzt hat sie der Burghauser<br />

Glasbläsermeister Siegfried<br />

Franz. Realisiert hat die Ausstellung<br />

die Galerie Helicon Contemporary,<br />

mit Firmensitz in München, die sich<br />

auf zeitgenössische Glaskunst spezialisiert<br />

hat.<br />

Meister Siegfried Franz hat sein<br />

Handwerk ursprünglich als Glasapparatebauer<br />

am Standort Gendorf<br />

der Hoechst <strong>AG</strong> gelernt. Bevor er<br />

sich in Burghausen als selbstständiger<br />

Unternehmer niederließ, machte<br />

er den Meister und unterrichtete<br />

an der Glasfachschule in Zwiesel.<br />

www.glaspunkt.de<br />

www.oliverhabel.com<br />

www.heliconcontemporary.com


Das Goldene Rössl ist eine einzigartige<br />

Gold-Emaille-Arbeit aus<br />

dem frühen 15. Jahrhundert. Das 62<br />

Zentimeter hohe Altärchen mit einem<br />

Aufbau aus Gold und vergoldetem<br />

Silber und goldenen Figuren,<br />

die mit weißem und verschiedenfarbigem<br />

Emaille überzogen sind, gilt<br />

in der Kunstwelt als einzigartige<br />

Goldschmiedearbeit, gefertigt 1404<br />

in Pariser Werkstätten, wo gerade in<br />

jener Epoche die Goldemaillekunst<br />

einen einzigartigen Höhepunkt erlebte.<br />

Vor allem die Technik des<br />

Emailleauftragens auf das Edelmetall<br />

gilt als selbst mit modernster<br />

Technologie nicht wiederholbar.<br />

Das neue Wallfahrtsmuseum im<br />

Haus Papst Benedikt XVI. in Altötting,<br />

unmittelbar am Kapellplatz,<br />

beleuchtet jetzt nicht nur spektakuläre<br />

Kunstschätze vom Rang des<br />

Goldenen Rössls, sondern auch Wallfahrtsgeschehen<br />

und Volksfrömmigkeit<br />

im Lauf der vergangenen Jahrhunderte<br />

im Licht der Gegenwart.<br />

Als der Louvre 2004 die Ausstellung<br />

»König Karl VI. von Frankreich«<br />

arrangierte, war das »Goldene Rössl«<br />

aus Altötting als Kleinod jener Zeit<br />

ein absoluter Besuchermagnet. In<br />

knapp vier Monaten haben über<br />

400.000 Besucher des Louvre das<br />

»Goldene Rössl« bewundert. Die<br />

Leihgaben, mit denen sich die<br />

Museumsdirektion des Louvre in<br />

Altötting revanchierte, waren zum<br />

Teil selbst in Paris noch nie der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt worden.<br />

Stifterin des Goldenen Rössls war<br />

die damalige Königin Isabeau von<br />

Frankreich, eine Wittelsbacherin.<br />

Als Pfand gelangte das wertvolle<br />

Stück wenige Jahre nach der Anfertigung<br />

zusammen mit anderen<br />

kostbaren Goldemaillearbeiten in<br />

den Besitz des Bruders der Königin,<br />

des bayerischen Herzogs »Ludwig<br />

im Barte«.<br />

Oben auf dem kleinen Altar<br />

thront in einer goldenen, mit Perlen<br />

und Edelsteinen verzierten Laube<br />

die Muttergottes mit dem Christuskind.<br />

Zu ihren Füßen kniend, als<br />

KULTUR<br />

Das »Goldene Rössl« –<br />

Ein Kunstwerk von Weltrang<br />

Nicht nur einmal sorgte das »Goldene Rössl«, eines der kostbarsten Kleinodien in Kirchenbesitz<br />

auf deutschem Boden, in der Weltgeschichte für Furore. Zuletzt war es im Sommer 2004, in der<br />

Ausstellung »König Karl VI. von Frankreich« im Pariser Louvre, wieder ins Licht der Weltöffentlichkeit<br />

gerückt worden. Ab 15. Mai 2009 ist es die Hauptattraktion in der Schatzkammer des neuen<br />

Wallfahrtsmuseums in Altötting.<br />

Das Goldene Rössl ist eine einzigartige Gold-Emaille-Arbeit aus dem frühen<br />

15.Jahrhundert.Als im Jahr 2004 der Pariser Louvre das Altöttinger Kleinod zeigte,<br />

erwies sich das Kunstwerk als absoluter Besuchermagnet. Foto:Heine<br />

Kinder dargestellt, Johannes der<br />

Täufer, Johannes der Evangelist und<br />

die Hl. Katharina, davor betend der<br />

französische König Karl VI. und sein<br />

Marschall. Die ganze Szenerie wird<br />

getragen von einem Gewölbe, unter<br />

dem ein Diener das gesattelte Leibross<br />

des Königs am Zügel hält.<br />

Als 1503 in Süddeutschland der<br />

Landshuter Erbfolgekrieg ausbrach,<br />

beschlagnahmte der Bayernherzog<br />

zur Bestreitung der Kriegskosten<br />

den Altöttinger Kapellschatz. Eine<br />

Rückerstattung in barem Geld erwies<br />

sich nach dem Krieg als un-<br />

2009 45<br />

möglich. Als Kompensation für die<br />

beschlagnahmten Schätze erhielt<br />

die Heilige Kapelle in Altötting im<br />

Jahr 1509 dann als Pfand aus der<br />

herzoglichen Schatzkammer die<br />

Goldemaillearbeiten aus dem französischen<br />

Kronschatz. Insgesamt<br />

waren das neben dem »Goldenen<br />

Rössl« noch zehn ähnliche Stücke.<br />

In der Säkularisation zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts wurde nahezu der<br />

gesamte Schatzbestand der Kapelle<br />

vom Staat beschlagnahmt und nach<br />

München zum Einschmelzen gebracht.<br />

Das »Goldene Rössl« kehrte<br />

1820 wieder nach Altötting zurück.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg geriet<br />

das »Goldene Rössl« erneut in<br />

das Visier von Staatsräson und großer<br />

Politik. Als Kunstobjekt von internationalem<br />

Rang erschien es auf<br />

der Liste der Reparationsforderungen,<br />

die Frankreich an das Deutsche<br />

Reich stellte, um die Kriegsschäden<br />

und -lasten zu kompensieren. Erst<br />

unter Vermittlung des Vatikans, der<br />

damals ins Feld führte, das Kunstwerk<br />

sei nicht Eigentum des Deutschen<br />

Reiches oder eines seiner<br />

Staaten, sondern in Kirchenbesitz,<br />

gelang es seinerzeit, das Kunstobjekt<br />

in Altötting zu halten.<br />

www.altoetting.de<br />

www.shrines-of-europe.com<br />

www.benediktweg.info<br />

www.marktl.de<br />

Stadtgalerie Stadtgalerie Altötting Altötting<br />

Ausstellungshighlight Ausstellungshighlight 2009 2009<br />

www.altoetting.de<br />

15. 5. - 26. 7.<br />

Professor Franz Ackermann<br />

ANZEIGE


Bernhard Edmaier in der Mühldorfer Galerie raum 02. Foto:Willmerdinger<br />

KULTUR<br />

Das Auge für die Welt<br />

im Fluss der Zeit<br />

Bernhard Edmaier, Geologe und<br />

Fotograf aus Leidenschaft, ist<br />

Spurensucher im Wandel der Welt.<br />

Alles ist in Bewegung, das belegen<br />

seine Bilder. Unentwegt wird die<br />

Welt neu modelliert – ob der Wind<br />

nun Dünen und Berge abträgt, ob<br />

Gletscher in der Sonne schmelzen,<br />

ob Flüsse sich durch Landschaften<br />

fräsen oder die Brandung des Meeres<br />

erst Strände, dann ganze Inseln<br />

verschiebt. Es sind meist langsame<br />

Veränderungen, nur in geologischen<br />

Zeitdimensionen überhaupt<br />

zu erfassen. Aber sie hinterlassen<br />

stets deutliche Muster.<br />

Bernhard Edmaier, Jahrgang<br />

1957, studierte an der TU München<br />

ANZEIGE<br />

Bauwesen und Geologie. Nebenbei<br />

absolvierte er eine Fotografenlehre.<br />

Und weil er sich über die schlechten<br />

Fotos in den Lehrbüchern geärgert<br />

hatte, wollte er es besser machen.<br />

Mittlerweile zählt er zu den renommiertesten<br />

Geo-top-Fotografen der<br />

Welt. Aktuell ist ein Band über die<br />

Alpen in Vorbereitung. Der Bilderzyklus<br />

»EARTHSONG« sorgte zuletzt<br />

im Dezember 2008 in der Plaza<br />

Galerie in Tokio für Furore.<br />

Bernhard Edmaier wohnt im<br />

Landkreis Mühldorf.<br />

www.geophot.com<br />

www.bernhardedmaier.com<br />

www.raum-muehldorf.de<br />

Andreas Kuhnlein entlockt Harthölzern unikate Menschenbilder. Foto:Kähsmann<br />

schneller - besser - individuell<br />

…nach diesem Motto arbeiten wir seit über 60 Jahren für unsere Kunden aus den Branchen:<br />

Chemie, Baustoffe, Maschinenbau, Kunststoffe, Verpackung, Futtermittel, Food und Nonfood!<br />

Unsere Transportleistung:<br />

· Vom Stückgut überTeil- bis zur Komplettladung bedienen wir<br />

mit täglichen Abfahrten von und nach:<br />

· Deutschland · Österreich · Italien · BeNeLux · Frankreich<br />

Empfangsspediteur:<br />

· Verteilung täglich im Regionalbereich ab Neuötting mit Sprinter<br />

für Express und LKW's von 7,5 to. bis 18 to.<br />

KULTUR<br />

Hartes Holz<br />

ins rechte Licht gerückt<br />

Siteco in Traunreut im Chiemgau<br />

prägt mit 150-jähriger Erfahrung<br />

entscheidend die Beleuchtungstechnik.<br />

Von der Straßen- und<br />

Platzbeleuchtung bis zur Flughafenund<br />

Stadienbeleuchtung oder durch<br />

designorientierte und innovative<br />

Lichtwerkzeuge für die Beleuchtung<br />

von Büro- und Industriegebäuden<br />

überzeugt Siteco sowohl in Innenals<br />

auch in Außenbereichen.<br />

Mit der Ausstellung »Wechselwirkung«<br />

des Chiemgauer Bildhauers<br />

Andreas Kuhnlein geht das Unternehmen<br />

neue Wege. Sie bildet<br />

den Auftakt der Reihe »Siteco Expedition«,<br />

mit der Siteco künftig Licht<br />

Unser Equipment:<br />

· „superlight“ Curtainsider 13,6 m mit Edschaverdeck, teilweise<br />

mit Mitnahmestapler oder Hebebühne<br />

· Doppelstock Planensattel<br />

· Jumbogliederzüge 15 Lademeter, 3 m Innenhöhe mit Hubdach<br />

Lagerung:<br />

·5.000m² Lagerhallen, Block- und Regallager, zumTeil beheizbar<br />

· kommissionieren, umpacken, umfüllen ect.<br />

Suchen Sie einen kompetenten Partner,<br />

dann nehmen Sie bitte mit unserem Herrn Ralph Svehla Kontakt auf!<br />

Richard Altmannshofer e.K.<br />

Spedition-Lagerung<br />

Am Hergraben 19-21 · D 84524 Neuötting<br />

Tel. +49 (0) 8671 / 9983-10 · Fax +49 (0) 86 71 / 9983-33<br />

eMail: Ralph.Svehla@Altmannshofer-Spedition.de<br />

und Kunst auf ansprechende Weise<br />

vereinen möchte. Den Rahmen der<br />

im Vierteljahresturnus geplanten<br />

Serie bildet das neue Technologieund<br />

Design-Center Traunreut. Andreas<br />

Kuhnlein entlockt Harthölzern<br />

unikate Menschenbilder, die<br />

durch ihre Strukturierung von Verletzlichkeit<br />

und Vergänglichkeit<br />

geprägt sind. »Erst durch die Wechselwirkung<br />

zwischen Licht und<br />

Schatten erschließt sich dem Betrachter<br />

die Symbolik der Skulpturen«,<br />

so Kuhnlein.<br />

www.kuhnlein-bildhauer.de<br />

www.siteco.de


Der erste Eindruck vom Landkreis<br />

Traunstein ist durchaus<br />

ehrlich und schmeichelhaft, aber<br />

verschweigt einen Teil der Wahrheit<br />

– einer angenehmen Wahrheit:<br />

Der Gast sieht Berge, Seen und jede<br />

Menge Landschaft, die zu Freizeit<br />

und Erholung einlädt. Dass sich in<br />

diese Landschaft auch potente Wirtschaftsstandorte<br />

mit Weltmarktführern<br />

in Technologie, Forschung<br />

und Entwicklung einfügen, das<br />

macht jetzt eine neue Broschüre der<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Wirtschaft im Einklang mit der Natur<br />

Der Chiemsee,auch das Bayerische Meer genannt,zählt zu den beliebtesten Erholungsgebieten in Deutschland und bietet in seinem Hinterland noch viele unentdeckte Winkel<br />

mit ursprünglicher Natur. Foto:Chiemgau-Tourismus<br />

im Landkreis Traunstein sichtbar. »Durch die Erweiterung der Europäischen<br />

Union ist der Landkreis<br />

Traunstein eine Drehscheibe für<br />

Mitteleuropa und zunehmend für<br />

Ost- und Südosteuropa geworden«,<br />

stellt Harald Schwarzbach, Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

heraus:<br />

»Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises<br />

ist ausgewogen: Mit Industrie,<br />

Handel und Handwerk,<br />

Dienstleistung, Landwirtschaft und<br />

Tourismus sind alle Wirtschafts-<br />

Der Leuchtenspezialist Siteco hat<br />

in Traunreut eins der modernsten Kompetenzzentren<br />

für Beleuchtungstechnik<br />

in Betrieb genommen. Foto:Siteco<br />

In der GT-3-Klasse ist Reiter-Engineering,<br />

im Bild ein Lamborghini Gallardo aus der<br />

Produktion in Kirchanschöring im Kreis<br />

Traunstein,der weltgrößte Hersteller von<br />

Sportwagen,noch vor Ferrari. Foto:Deubelli<br />

sektoren vorhanden. Die Unternehmensgrößen<br />

von kleineren Handwerksbetrieben,<br />

mittelständischen<br />

Unternehmen bis hin zu Großunternehmen<br />

und Weltmarktführern<br />

bilden eine solide Basis für Investition<br />

und Wachstum. Eine strategische<br />

Positionierung, die sich auch in<br />

einer annähernden Vollbeschäftigung<br />

widerspiegelt.«<br />

Der Landkreis Traunstein hat sich<br />

außerdem ehrgeizige Ziele gesetzt:<br />

Bis 2020 soll der gesamte Strombedarf<br />

zu 100 Prozent aus regenerativer<br />

Energie gedeckt werden. Bereits<br />

heute wird rund die Hälfte des<br />

Strombedarfs von rund 608 Megawattstunden<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien hergestellt. Allein die 130<br />

Wasserkraftwerke speisen rund 270<br />

Megawattstunden ins Netz. Mit Soralernergie,<br />

Geothermie und Biomasse<br />

sollen weitere Potenziale erschlossen<br />

werden.<br />

Auch in der Wirtschaft führt der<br />

Landkreis Traunstein die ländliche<br />

Struktur des Chiemgaus und die<br />

Freude der Menschen am kulinarischen<br />

Genuss ins Feld. Zahlreiche<br />

bäuerliche Betriebe produzieren<br />

Nahrungsmittel »aus der Region für<br />

die Region«.<br />

»Der Wert der Arbeit der Bäuerinnen<br />

für unsere Region ist unübersehbar:<br />

Tagtäglich sorgen fleißige<br />

Hände für die Erzeugung hochwertiger<br />

Nahrungsmittel – und das im<br />

2009 47<br />

Brückner in Siegsdorf ist Spezialist<br />

und Technologieführer für Folienreckanlagen<br />

für den Weltmarkt.Die Anlage<br />

im Bild steht in Zacapu in Mexiko.<br />

Foto:Brückner<br />

Einklang mit der Natur. Die nachhaltige<br />

Landbewirtschaftung und<br />

die so über Jahrhunderte gewachsene<br />

Kulturlandschaft werden von<br />

Gästen und Einheimischen zur<br />

Freizeit und Erholung gleichermaßen<br />

geschätzt«, sagt Isabell Immerz<br />

aus Chieming, Studentin und<br />

von 2005 bis 2007 Bayerische<br />

Milchprinzessin.<br />

www.wifoe-ts.de<br />

www.chiemgau-tourismus.de<br />

www.reiter-engineering.com<br />

www.heidenhain.de<br />

www.siteco.de<br />

www.brueckner.com<br />

www.rosenberger.de<br />

www.aircraft-philipp.com


Siegsdorf kein klassischer Produktionsstandort.»Die<br />

Stärke liegt in der Entwicklung,im<br />

Engineering und in der Endmontage<br />

von Geräten und Systemen«,sagt<br />

Geschäftsführer Klaus Rutz.<br />

Neben kundenspezifischen Komplettsystemen<br />

bietet Ecolab Engineering<br />

Siegsdorf rund 24000 verschiedene<br />

Artikel in der Entwicklung und Vermarktung<br />

von Systemen und Dienstleistungen<br />

in der Reinigungs- und Hygienetechnik.<br />

Fotos:Ecolab<br />

Frage 8:<br />

10 x 10:Kein Tagwerk<br />

und kein Dezimal<br />

und doch fällt’s in<br />

dieselbe Klasse.<br />

TECHNOLOGIE<br />

Ecolab Engineering GmbH –<br />

Hygiene aus dem Voralpenland<br />

»Als Maschinen- und Anlagebauer sind wir zwar Exoten in einem Chemiekonzern«, sagt Klaus Rutz, Geschäftsführer<br />

der »Ecolab Engineering GmbH« in Siegsdorf im Landkreis Traunstein. Als solche »Exoten« fühlen sich die Siegsdorfer<br />

mit rund 300 Mitarbeitern im Weltkonzern Ecolab aber sichtlich wohl. Neben kundenspezifischen Komplettsystemen<br />

bietet Ecolab Engineering Siegsdorf rund 24.000 verschiedene Artikel.<br />

Ecolab ist ein weltweit führendes<br />

Unternehmen in der Entwicklung<br />

und Vermarktung von Systemen<br />

und Dienstleistungen in der<br />

Reinigungs- und Hygienetechnik<br />

und in mehr als 160 Ländern vertreten.<br />

Das börsennotierte Unternehmen<br />

hat seinen Sitz im US-Bundesstaat<br />

Minnesota. Es beschäftigt<br />

weltweit 26 000 Mitarbeiter, davon<br />

die Hälfte in Vertrieb und Service.<br />

Im vergangenen Jahr haben sie einen<br />

Gruppenumsatz über sechs Milliarden<br />

US-Dollar erwirtschaftet. Ein<br />

wichtiges Standbein in Europa ist<br />

Ecolab Engineering GmbH in Siegsdorf.<br />

Für die vergangenen sechs Jahre<br />

meldet das Siegsdorfer Unternehmen<br />

eine Umsatzsteigerung um<br />

rund 50 Prozent auf heute ca. 78 Millionen<br />

Euro. Dabei ist Siegsdorf kein<br />

klassischer Produktionsstandort.<br />

„Die Stärke liegt in der Entwicklung,<br />

im Engineering und in der<br />

Endmontage von Geräten und Systemen“,<br />

sagt Klaus Rutz.<br />

Ecolab bietet weltweit Komplettlösungen<br />

für die professionelle Reinigung<br />

an. Geräte, vor allem messgenaue<br />

Dosiereinrichtungen, sind<br />

mit die wichtigsten Komponenten,<br />

die in Siegsdorf geplant und end-<br />

48 2009<br />

montiert werden. Zu den Kunden<br />

gehören neben dem weltweit größten<br />

Getränkeproduzenten Coca Cola,<br />

Brauereien wie Becks, Guinness<br />

und Heineken, Lebensmittelkonzerne<br />

wie Nestlé, Danone und Mövenpick,<br />

Hotelgruppen wie Radisson,<br />

Accor, Interconti und Marriott.<br />

Hervorgegangen ist der Siegsdorfer<br />

Unternehmenszweig aus der Firma<br />

Lang Apparatebau, die hier im<br />

Jahr 1962 gegründet wurde. Bereits<br />

fünf Jahre später hat Henkel Düsseldorf<br />

75 Prozent der Firmenanteile<br />

an Lang Apparatebau übernommen.<br />

Damals erzielte man einen Jahresumsatz<br />

von einer Million Mark.<br />

1972 übernahm Henkel die restlichen<br />

Anteile und verlagerte in den<br />

folgenden Jahren immer mehr Teilbereiche<br />

nach Siegsdorf. 1991<br />

brachte das Düsseldorfer Chemieunternehmen<br />

die Firma Lang in<br />

ihr Joint-Venture-Unternehmen<br />

Henkel-Ecolab ein und 2002 übertrug<br />

sie alle operativen Aufgaben an<br />

Ecolab. Seit 2007 firmiert man in<br />

Siegsdorf als »Ecolab Engineering<br />

GmbH«.<br />

Wenn es um industrielle Reinigungsprozesse<br />

geht, vertraut zum<br />

Beispiel auch Ikea auf Ecolab-Produkte<br />

und -Service. Die Schiffe vie-<br />

ler großer Kreuzfahrtgesellschaften<br />

sind komplett mit Hygieneeinrichtungen<br />

von Ecolab ausgestattet: von<br />

der Küche über Reinigungsanlagen<br />

und der Wäscherei bis zur Dosiertechnik<br />

für Abwasseranlagen.<br />

Wichtigste Bereiche in der SiegsdorferEcolab-Industrietechniksparte<br />

sind unter anderem die Nachbehandlung<br />

von Trinkwasser, die<br />

Behandlung von Kühl-, Ab- und<br />

Oberflächenwasser. Auftrags- und<br />

Dosiersysteme für Klebstoffanwendungen,<br />

Dosiersysteme für Autowaschanlagen,<br />

bei denen Siegsdorf<br />

Marktführer in Europa ist sowie die<br />

Dosiertechnik für Krankenhäuser,<br />

Alten- und Pflegeheime kommen<br />

ebenfalls aus Siegsdorf. So vertrauen<br />

zum Beispiel auch die Kreiskliniken<br />

Traunstein-Trostberg auf Ecolab-Komplettlösungen,<br />

wenn es um<br />

Fragen der Hygiene geht.<br />

Aber auch Kläranlagen in der Region,<br />

wie zum Beispiel die in Traunstein<br />

und Ruhpolding, sind mit Geräten<br />

aus Siegsdorf bestückt. Die<br />

Flockungsmittel für die chemische<br />

Fällung werden mit Ecolab-Dosiertechnik<br />

zugemischt.<br />

www.ecolab-engineering.com<br />

www.lang-ecolab.de


FREIZEIT<br />

Bäder – Thermen – Gesundheit – Wohlfühlen<br />

Die Region Inn-Salzach liegt<br />

nicht nur im Zentrum eines<br />

Rings von Universitäten und Hoch-<br />

Abendstimmung an der Rupertustherme in Bad Reichenhall. Foto:Rupertustherme<br />

Heimat<br />

für Familien und Betriebe<br />

schulen. In einem noch engeren<br />

Umkreis von rund 50 bis 100 Kilometern<br />

reihen sich Kurbäder, Ther-<br />

Hightech<br />

von Betrieben für Menschen<br />

men, Spaß- und Erlebnisbäder zu einem<br />

in Europa einzigartigen »Ring<br />

of Wellness«.<br />

»RING OF WELLNESS«<br />

Niederbayerisches Bäderdreieck<br />

Bad Griesbach<br />

www.wohlfuehltherme.de<br />

Bad Birnbach<br />

www.badbirnbach.de<br />

Bad Füssing<br />

www.europatherme-badfuessing.de<br />

Dingolfing<br />

Caprima Dingolfing<br />

www.caprima.de<br />

Oberösterreich<br />

Geinberg<br />

www.therme-geinberg.at<br />

Oberbayern<br />

Bad Endorf<br />

www.chiemgau-thermen.de<br />

Bad Aibling; www.bad-aibling.de<br />

Bad Reichenhall<br />

www.rupertustherme.de<br />

Berchtesgaden<br />

www.watzmanntherme.de<br />

Ruhpolding; www.vitaalpina.de<br />

Erding; www.therme-erding.de<br />

Highlights<br />

durch Landschaft und Kultur<br />

www.landkreis-traunstein.de • www.wifoe-ts.de<br />

ANZEIGE


ANZEIGE<br />

TIPP<br />

Dreimal Kultur<br />

Eine interessante Schnittmenge<br />

der bairisch-salzburgischen Kultur<br />

gibt es im Freilichtmuseum in Großgmain,etwas<br />

südlich von Salzburg,<br />

zu sehen.Einen Querschnitt durch<br />

die Stadtgeschichte bietet das<br />

Carolino Augusteum im Zentrum<br />

der Stadt.Und einen sehenswerten<br />

Exkurs in die Zeit der Kelten,reich<br />

an Gold und Salz,bietet das Kelten-<br />

Museum im nahen Hallein.<br />

www.freilichtmuseum.com<br />

www.scma.at<br />

www.keltenmuseum.at<br />

FREIZEIT<br />

Salzburg – Burghausens große Schwester<br />

»Vergesst Mozart«. Der Film dieses Titels von Slavo Luther aus dem Jahr 1984 geht hart ins Gericht mit Wolfgang<br />

Amadeus und seinen Zeitgenossen. Aber die Salzburger sehen mit Charme drüber hinweg, über den Film und<br />

vor allem über den Imperativ. Kein Zweifel, Mozart ist hier unvergessen.<br />

Mozartstadt Salzburg:Weltstadt der Kultur (www.salzburg.at) und Burghausens (www.burghausen.de) große Schwester an der<br />

Salzach. Foto:Deubelli<br />

Mit mehr als 3000 Mitarbeitern weltweit<br />

zählen wir zu den führenden<br />

Herstellern von Hochfrequenz-<br />

Koaxial-Steckverbindern.<br />

Die anerkannt hohe Qualität unserer<br />

Produkte setzt neue Maßstäbe in<br />

vielen High-Tech-Anwendungen:<br />

in modernen Datennetzen, in Mobilfunk-Basisstationen,<br />

in der Luft- und<br />

Raumfahrt, in Messgeräten, in Kfz-<br />

Navigationssystemen, in der Automobil-Elektronik.<br />

Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter<br />

sind die Grundlage unseres Erfolgs.<br />

HF-Steckverbinder für Telecom-Anwendungen,<br />

Automobil-Elektronik und Präzisions-Steckverbinder<br />

für die industrielle Messtechnik<br />

Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG<br />

Hauptstraße 1 . D-83413 FridolEng . Telefon: +49-86 84-18-0 . Fax: +49-86 84-18-499<br />

E-Mail: info@rosenberger.de . Internet: www.rosenberger.de<br />

ndere Komponisten trifft dieses Schicksal schon<br />

A eher. Wer kennt noch Michael Haydn, Komponist<br />

wie sein berühmterer Bruder Joseph? Aber in Salzburg<br />

ist auch der Haydn Michael unvergessen, zumindest im<br />

Peterskeller, dem ältesten noch aktiven Restaurant<br />

Europas. Dort war er gern gesehen, wie das Gästebuch<br />

vermerkt. Gegründet im Jahr 803, ist der Peterskeller<br />

im Herzen Salzburgs immer noch im Betrieb und Ziel<br />

illustrer Besucher. Die Clintons waren zu Gast, Sir Peter<br />

Ustinov, Curd Jürgens oder Starsopran Anna Netrebko.<br />

Mit einer Melange aus Moderne und dem Charme<br />

der Kaiserzeit, einer Prise Nostalgie und dem weichen<br />

Klang des Austro-Dialekts schlägt die Salzachstadt ihre<br />

Gäste in Bann.<br />

Diesen Charme wussten wohl bereits die Kulturen<br />

der Vorgeschichte zu schätzen, denn die heutige Stadt<br />

Salzburg baut auf eine seit etwa 4500 vor Christus ungebrochene<br />

Kulturgeschichte. Nach dem römischen<br />

Einmarsch 15 vor Christus tritt die Altstadt unter dem<br />

römischen Namen »Juvavum« ins Licht der Geschichte.<br />

Nach wenigen Jahrzehnten war die Stadt Verwaltungszentrum<br />

der neuen römischen Provinz Noricum,<br />

die auch die heutige Region Chiemgau und das bayerische<br />

Land südlich des Inns und westlich der Salzach<br />

umfasste. Die kulturelle Dominanz der Stadt Salzburg<br />

in der gesamten Großregion erlebte eine neue Blüte<br />

während des Mittelalters und bis in die Neuzeit hinein.<br />

Das Salzburger Erzbistum erstreckte sich Jahrhunderte<br />

lang auch über kurbairisches Gebiet mit der Folge<br />

einer ganz eigenen Mentalität, die politisch bayerisch<br />

und geistig salzburgisch bestimmt ist. Bis zu Beginn<br />

des 19.Jahrhunderts verfügte der Salzburger Erzbischof<br />

außerdem über die Enklave Mühldorf am Inn, längst<br />

umgeben von bayerischem Gebiet.<br />

Auch in der Gegenwart ist die Ausstrahlung der Stadt<br />

Salzburg bis ins bayerische Hinterland ungebrochen.<br />

Keine andere Chemieregion Europas kann sich mit einer<br />

Kulturmetropole vom Range Salzburgs in allernächster<br />

Nähe schmücken.<br />

www.salzburg.at<br />

www.hohensalzburg.com<br />

www.stadt-salzburg.at<br />

www.salzburg.info<br />

50 2009


Der Flughafen Salzburg bietet nicht nur günstige Städteverbindungen,sondern hat als Flughafen der kurzen Wege auch seine<br />

Vorteile als Zubringer-Flughafen zu den europäischen Drehkreuzen Frankfurt,Zürich und Wien. Eine weitere Stärke sind günstige<br />

Verbindungen nach Großbritannien und Brüssel. Foto:Deubelli<br />

VERKEHR<br />

SBG – Sprungbrett<br />

für das südöstliche Bayern<br />

Salzburg – die Stadt steht weltweit für Kunst, Kultur und mondäne Gäste, in den USA vor allem<br />

für die Trapp-Family, aber im südöstlichen Oberbayern für den bequemen Weg in die weite Welt.<br />

Salzburgs Flughafen Wolfgang Amadeus Mozart, ist von allen Zentren der Region aus dank<br />

Autobahnanschluss bequem und schnell zu erreichen. Und auch dank kurzer Wege am Airport<br />

erfreut sich der Salzburger Flughafen inzwischen bei den benachbarten Bayern größter Beliebtheit.<br />

Jährlich nutzen ihn insgesamt rund zwei Millionen Passagiere.<br />

Günstig für die Zunahme des Linienverkehrs, vor<br />

allem auch im Low-Cost-Sektor, zwischen deutschen<br />

Destinationen und Salzburg war eine gemeinsame<br />

Initiative der Salzburger Industriellenvereinigung<br />

und der Wirtschaft im südöstlichen Oberbayern<br />

im Jahr 2004.<br />

Inzwischen werden die Strecken von Hamburg, Berlin,<br />

Hannover und Düsseldorf nach Salzburg mit wachsender<br />

Frequenz durch »Low-Cost-Carrier« bedient.<br />

Neu ab diesem Sommer sind zusätzliche Verbindungen<br />

mit German Wings von Bonn/Köln nach Salzburg<br />

sowie eine weitere Mittagsverbindung von Düsseldorf<br />

in die Mozartstadt mit Austrian Airlines.<br />

Die Stärken des größten Länder-Flughafens in Österreich:<br />

Neue Linienverbindungen zu großen europäischen<br />

Städten, Anbindungen an die Drehkreuze<br />

(»Hubs«) in Zürich, Wien, Frankfurt und Palma de<br />

Mallorca sowie ein starkes Low-Cost-Netz zu den<br />

wichtigsten Tourismusmärkten für die gesamte Region<br />

um Salzburg.<br />

Location »terminal 2«<br />

Das »amadeus terminal 2« hat eine Sonderstellung unter<br />

allen europäischen Flughäfen. Es hat eine Doppelfunktion<br />

als aktives Terminal zur Abwicklung von<br />

Spitzen im Flugbetrieb, steht aber seit Frühjahr 2005<br />

auch als Location für Events, Empfänge, Galas und<br />

Hausmessen zur Verfügung.<br />

Die Raumgestaltung und mögliche Aufteilung erlauben<br />

Empfänge in der Größenordnung von 200 bis zum<br />

1.500 Gästen. Beim renommierten CongaAward, der die<br />

weltweit besten Destinationen für Tagungen und Kongresse<br />

auszeichnet, erreichte Salzburg in der Kategorie<br />

»Destinationen International« den zweiten Platz hinter<br />

Dubai. Der Preis wurde in Hamburg im Rahmen der<br />

STB 2007, Leitmesse der deutschen Veranstaltungsbranche,<br />

überreicht. Salzburg ließ prominente Namen<br />

hinter sich: Weitere Preisträger unter den Top Ten sind<br />

Las Vegas, Paris, London und Zürich.<br />

Kein Teil des öffentlichen Flughafens, aber dennoch<br />

für Gäste zugänglich ist der »Hangar7« von Red Bull Unternehmer<br />

Dieter Mateschitz mit Restaurant, Bar und<br />

wechselnden Ausstellungen.<br />

www.salzburg-airport.at<br />

www.hangar-7.com<br />

Information zu Events im »amadeus terminal 2«<br />

gibt es bei Daniela Minatti.<br />

www.amadeus-terminal2.com<br />

2009 51<br />

TIPP<br />

Kitzsteinhorn<br />

Hier ist der Himmel zum Greifen nah.<br />

Etwa 80 Kilometer von Salzburg<br />

oder rund 150 Kilometer von Altötting<br />

in Oberbayern entfernt heißt<br />

es einsteigen,abheben und 3.000<br />

Meter über den Dingen schweben<br />

und wedeln.Zwanzig modernste<br />

Seilbahnen,40 Pistenkilometer,<br />

sonnige Gletscherhänge,selektive<br />

Abfahrten,Naturpipes und eine<br />

ganzjährig gespurte Langlaufloipe<br />

erwarten den Sportler im Ganzjahres-GletscherskigebietKitzsteinhorn.Die<br />

Region Inn-Salzach ist<br />

dank der geographischen Nähe<br />

zum benachbarten Salzburger Land<br />

wahrscheinlich Deutschlands einzige<br />

Wirtschaftsregion mit Fokus auf<br />

Hochtechnologie,die Skivergnügen<br />

auch im Sommer und das mit dem<br />

Aufwand eines kurzen Tagesausflugs<br />

erlaubt.Mittags pisteln und wedeln<br />

und abends zur Abkühlung in einen<br />

Badesee im Voralpenland springen.<br />

Das Leben im richtigen Hinterland<br />

der Metropolen lohnt sich eben.<br />

www.kitzsteinhorn.at


Mühldorfs historischer Stadtplatz,<br />

mit Bedacht saniert und restauriert,<br />

ist Begegnungsraum,Einkaufszentrum<br />

und Flaniermeile mit südländischem<br />

Charme. Foto:Stadt Mühldorf<br />

Frage 9:<br />

Die Lösung darbt<br />

der Frage nicht,die<br />

Antwort kennt ein<br />

jeder Esel.<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Mühldorf:Stärke durch Nähe<br />

Südländisches Flair – Stabiles Wachstum im Mittelstand<br />

Die Stadt am Inn ist ein Unikum in ganz Bayern.<br />

Über 600 Jahre lang war Mühldorf eine salzburgische<br />

Exklave inmitten urbayerischen Territoriums. Von<br />

1190 bis 1802 waren die Salzburger Erzbischöfe die Landesherren<br />

der architektonisch reizvollen Stadt.<br />

Trotz der modernen Verkehrs- und Handelsfunktion<br />

haben Stadt und Kreis den historischen Charme aus der<br />

Salzburger Geschichte nicht verloren. So ist es kein<br />

Zufall, dass die Altstadt die unverwechselbare Architektur<br />

der Inn-Salzachstädte kennzeichnet und neben dem<br />

weiß-blauen auch ein rot-weißes Rautenbanner weht.<br />

Heute ist die Stadt Mühldorf ein modernes Zentrum<br />

an der Nahtstelle des Chemiedreiecks zum Großraum<br />

München. Mühldorf hat es verstanden, die historische<br />

Struktur in der Altstadt nicht nur architektonisch zu erhalten,<br />

sondern auch mit Leben zu füllen. In historische<br />

Speicher wurden Bibliothek und Kulturzentrum eingefügt.<br />

Den Stadtplatz säumen Cafés mit italienischem<br />

Flair.<br />

»Wir setzen auf Stärke durch Nähe«, betonen Landrat<br />

Georg Huber und Bürgermeister Günther Knoblauch<br />

52 2009<br />

mit politischem Understatement. Mühldorf kokettiert<br />

mit der Nähe zu München genauso wie mit der Nähe zu<br />

den starken Zentren der Chemischen Industrie in den<br />

Nachbarstädten wie mit der Nähe zu Chiemgau und<br />

Salzburg.<br />

Mühldorf hat es in den vergangenen Jahren außerdem<br />

verstanden, sich mit den Planern der Autobahn<br />

A94 so zu arrangieren, dass die Stadt und die angrenzenden<br />

Fluren nicht zerschnitten, sondern vorteilhaft<br />

tangiert und neue Industrie und Gewerbegebiete von<br />

der erst im Dezember 2006 eröffneten Trasse bestens<br />

angebunden werden.<br />

Dennoch: Für besonders Eilige gibt es einen Jet tauglichen<br />

Flughafen mit Nacht- und Schlechtwetterbefeuerung<br />

für Maschinen bis zu einem Landegewicht von<br />

5,7 Tonnen. Mit einer konsequenten Wirtschaftsförderung<br />

ist es der Stadt außerdem gelungen, neue Betriebe<br />

anzusiedeln und zu einem Aufbau von rund 900 Arbeitsplätzen<br />

in Mittelstandsunternehmen während der<br />

vergangenen zehn Jahre beizutragen. Stark vertreten<br />

sind in Mühldorf der Maschinen- und Sondermaschinenbau,<br />

aber auch Hightech-Betriebe für M+E-Komponenten<br />

sowie die Lebensmittelbranche mit einem starken<br />

Akzent im Bio-Bereich.<br />

Dynamik bestimmt außerdem die Entwicklung der<br />

Gewerbeflächen. Zuletzt Anfang Mai erhielt eine Fläche<br />

von 270.000 Quadratmetern Baureife für den neuen<br />

Hauptsitz des Maschinenbauunternehmens Fliegl.<br />

Diese Flächen waren bereits zu Beginn der 90er Jahre<br />

als Industriegebiet im Flächennutzungsplan gewidmet<br />

worden. »Vorausschauend wurde eine solche Fläche in<br />

unmittelbarer Nähe zum damals künftigen Autobahnanschluss<br />

der A 94 geplant«, erinnert die Wirtschaftsreferentin<br />

im Mühldorfer Rathaus, Astrid Reber: »Den<br />

Planungsvorsprung setzte die Stadt Mühldorf um und<br />

konnte so über die Jahre hinweg zahlreiche Unternehmen<br />

im Norden der Stadt ansiedeln.«<br />

Von der Gesamtfläche mit rund 1,1 Millionen Quadratmetern,<br />

die im Flächennutzungsplan ausgewiesen<br />

ist, sind mittlerweile rund 400.000 Quadratmeter in<br />

gewerblicher oder industrieller Nutzung. Für rund<br />

60.000 bis 70.000 Quadratmeter besteht sofortiges Baurecht.<br />

»Die könnten sofort genutzt werden«, erklärt<br />

Bürgermeister Knoblauch. Für ein Terrain von weiteren<br />

rund 100.000 bis 150.000 Quadratmetern werde derzeit<br />

mit einem Interessenten verhandelt, ergänzt er. Diese<br />

Flächen werden ebenfalls von der gewerblichen Widmung<br />

im Flächennutzungsplan des ausgewiesenen Industrieparks<br />

erfasst.<br />

Im bereits bebauten Teil des Industrieparks haben<br />

sich über die vergangenen 15 Jahre rund 50 Firmen<br />

niedergelassen. »Dadurch wurden bisher an die 1.000<br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen«,<br />

präzisiert Wirtschaftsreferentin Astrid Reber: »Die<br />

Hälfte der Firmen sind heimische, die erweiterten, die<br />

andere Hälfte auswärtige Firmen, die sich neu in Mühldorf<br />

niedergelassen haben.«<br />

www.muehldorf.de<br />

www.chancen-im-osten-von-muenchen.de<br />

www.lra-mue.de


TECHNOLOGIE<br />

Biosepar – neue Wege<br />

in der Aids-Diagnose<br />

Der Vertrag mit dem Biotechnologie-Park<br />

in Krems an der Donau<br />

war schon fast unterschriftsreif«,<br />

sagt Unternehmer Dr. Andreas<br />

Szabados, »aber dann fiel doch die<br />

Entscheidung zugunsten eines Umzugs<br />

nach Mühldorf. Bislang hatten<br />

wir im Großraum München mehrere<br />

Standorte: Verwaltung, Lager, Labor.<br />

Alles war verteilt.« Das ändert<br />

sich am neuen Standort. Im »Industriegebiet<br />

Nord« verfügt Biosepar<br />

nun über ein geräumiges Labor.<br />

Mit Biosepar hat Dr. Szabados<br />

noch viel vor. Die Gründung liegt<br />

bereits 20 Jahre zurück. Damals arbeitete<br />

Dr. Szabados noch als Arzt<br />

und Biologe in der Forschung an<br />

der Ludwig-Maximilian-Universität<br />

in München, zuletzt als Facharzt für<br />

Mikrobiologie, Infektionsepidemiologie<br />

und für Innere Medizin – unter<br />

anderem im Max-von-Pettenkofer-<br />

Institut.<br />

Aktuell hat Biosepar vier Schwerpunkte:<br />

Aufbereitung und Verarbeitung<br />

von menschlichen und tierischen<br />

Ausscheidungen; Aufberei-<br />

Dr.Szabados setzt auf Mühldorf. Foto:Deubelli<br />

tung von Keim-Kulturen zur Analyse<br />

und Diagnose; ein neues Verfahren<br />

in der Aids-Diagnostik und ein Verfahren<br />

zur Reinigung von Trinkwasser.<br />

Beste Marktchancen sieht der Unternehmer<br />

auch in einem Biosepar-<br />

Verfahren zur Prüfung von Keimen<br />

in Nährlösungen, als Alternative zu<br />

den konventionellen Petri-Schalen.<br />

Aus den Forschungsarbeiten in diesem<br />

Bereich hat sich laut Dr. Szabados<br />

noch ein weiteres Anwendungspotenzial<br />

eröffnet – die Reinigung<br />

von Trinkwasser von schädlichen<br />

Arsensalzen.<br />

www.biosepar.de<br />

TECHNOLOGIE<br />

ODU sorgt für<br />

perfekte Kontakte<br />

Ohne gute Verbindung geht gar<br />

nichts. Diese banale Weisheit<br />

ist das Erfolgsrezept der Mühldorfer<br />

Firma »ODU«, die mit Steckverbindungssystemen<br />

den Weltmarkt<br />

erobert. Schwerpunktmärkte für<br />

das Traditionsunternehmen liegen<br />

in der Medizintechnik, in der Telekommunikation,<br />

in der Mess- und<br />

Prüftechnik und zunehmend auch<br />

im automotiven Bereich. Vor allem<br />

hybride Antriebssysteme versprechen<br />

für den Steckverbinderspezialisten<br />

ODU ein interessantes Potenzial.<br />

Jetzt hat ODU erneut investiert.<br />

Eine weitere Produktionshalle wur-<br />

ODU investiert in Mühldorf. Foto:ODU<br />

de gebaut. Bis Jahresende werden<br />

60 neue HighTech CNC-Drehmaschinen<br />

laufen.<br />

ODU setzt außerdem auf Innovation<br />

in der Bildung: Angeboten werden<br />

eine kombinierte Ausbildung in<br />

Technisch Zeichnen mit dem Studium<br />

an einer Fachhochschule, dazu<br />

Praktikumsplätze für Studenten<br />

und Projekte für Diplomanden.<br />

Für ODU ist die Entwicklung des<br />

Dualen Studiengangs nicht die erste<br />

Innovation in der Berufsausbildung.<br />

Das Unternehmen hat eine Alleinstellung<br />

in der Kombination von<br />

technischer und kaufmännischer<br />

Ausbildung mit Kunst und Musik.<br />

»Wir brauchen die Kreativität und<br />

den Einfallsreichtum der jungen<br />

Leute«, lautet die Überlegung: Viele<br />

Aufträge können nicht mit Standardlösungen<br />

abgearbeitet werden,<br />

sondern erfordern Phantasie, unkonventionelle<br />

Lösungen und Begeisterung.<br />

Genau das werde durch die<br />

Ausbildung in Musik und Kunst erreicht.<br />

www.odu.de<br />

ANZEIGE


atelier für gestaltung<br />

stefan engelhardt<br />

stadtplatz 47<br />

d 84453 mühldorf am inn<br />

postfach 1102<br />

d 84442 mühldorf am inn<br />

»Wir sind keine<br />

Werbeagentur!«<br />

Wir glauben an die Marke als ein strategisches Instrument<br />

der Unternehmensführung. Ihre Marke ist Ihr eigentliches Kapital.<br />

Sie schafft Orientierung und Vertrauen.<br />

Wir benennen gemeinsam mit Ihnen Ihr Markenprofil,<br />

die Seele Ihres Unternehmens, Ihre Corporate Identity.<br />

Was folgt, ist präzise Kommunikation und ausgezeichnetes Design,<br />

durchdacht und praxisorientiert. – Und wenn Sie möchten<br />

auch gute Werbung.<br />

Sie wollen mehr darüber wissen, was eine definierte Corporate<br />

Identity und exzellentes Corporates Design für Ihr Unternehmen<br />

leisten können?<br />

Telefon: (08631) 1624-77, Mail: info@engelhardt-atelier.de<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

telefon 08631 1624-77<br />

telefax 08631 1624-78<br />

info@engelhardt-atelier.de<br />

www.engelhardt-atelier.de<br />

Nicht, dass wir Werbung nicht können.<br />

Aber wir setzen deutlich früher an.<br />

engelhardt<br />

www.engelhardt-atelier.de<br />

corporate branding<br />

corporate design<br />

corporate publishing


Für die Mathematiker, Ingenieure,<br />

Naturwissenschaftler und Techniker,<br />

vor allem in der Chemischen Industrie,<br />

ist es ein leichtes, die ersten acht<br />

der neun Aufgaben zu lösen. Und<br />

die neunte Aufgabe? Ja, die ist eine<br />

Viecherei. Doch die Antwort weiß ein<br />

jeder Esel, egal auf welche Frage.<br />

Die Aufgaben- und Fragestellungen<br />

verstecken sich in der aktuellen<br />

Ausgabe unter neun kleinen Puzzelteilen.Wer<br />

den jeweils gesuchten<br />

Buchstaben oder die Buchstabenkombination<br />

entdeckt und korrekt<br />

in den Gewinncoupon einträgt,<br />

kommt dem Preis recht nahe.<br />

Ein bequemerer Lösungsweg zum<br />

gesuchten Begriff führt über die<br />

aufmerksame Lektüre des aktuellen<br />

Heftes.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wellness,Golfen, Gold und die Welt<br />

von ihren schönsten Seiten<br />

ERSTER PREIS<br />

Als erster Preis lockt ein Gutschein<br />

über drei Übernachtungen für zwei<br />

Personen mit Halbpension und je<br />

eine Verwöhnmassage im Wellness-<br />

Hotel Peternhof in Kössen in Tirol<br />

sowie zweimal Greenfee für die<br />

alpine Anlage des Golfclubs Reit im<br />

Winkl/Kössen.Dieser Platz ist der<br />

einzige in Mitteleuropa,auf dem<br />

Länder übergreifend Golf gespielt<br />

wird.In Österreich und in Deutschland.In<br />

Tirol und in Bayern.Eingebettet<br />

zwischen Winklmoos-Alm im<br />

Freistaat und Kaisergebirge in Tirol<br />

liegt der Platz auf 750 Metern Seehöhe<br />

auf einem Sonnenplateau.Der<br />

Ausblick ist gewaltig,die 18-Loch-<br />

Anlage anspruchsvoll,das Wellness-<br />

Hotel ein Traum.<br />

www.peternhof.com<br />

Wellness und Golf spielen auf Mitteleuropas<br />

einzigem länderübergreifenden<br />

Golfplatz bietet der erste Preis<br />

mit Aufenthalt im Wellness-Hotel<br />

Peternhof in Kössen. Fotos:Peternhof<br />

GEWINNCOUPON<br />

ZWEITER PREIS<br />

Als zweiter Preis lockt ein Farbband<br />

»Earthsong« mit spektakulären<br />

Aufnahmen von Bernhard Edmaier.<br />

»Gefrorene Meere,trostlose Wüsten,<br />

grollende Vulkane.»Die Fotografien<br />

Bernhard Edmaiers sind streng<br />

geologische Darstellungen der sich<br />

stets wandelnden Erde – und doch<br />

ist man versucht,diese Naturabbildungen<br />

als Seelenlandschaften zu<br />

lesen …« mit diesen Worten beginnt<br />

die Rezension des Fotobandes in der<br />

FAZ vom 20.Januar 2005.<br />

Im Dezember 2008 zeigte der<br />

Konica-Minolta Konzern eine Auswahl<br />

von Bernhard Edmaier’s Fotografien<br />

aus dem Bilderzyklus »Earthsong«<br />

im Großformat in der Plaza<br />

Galerie in Tokio.Earthsong – die Ausgaben<br />

in deutscher und englischer,<br />

aber auch in japanischer Sprache<br />

sind erschienen im Phaidon Verlag,<br />

London–Berlin 2004.<br />

ISBN-10 0714894249<br />

ISBN-13 9780714894249<br />

www.geophot.com<br />

»Earthsong« – dieser spektakuläre<br />

Prachtband lockt als zweiter Preis.<br />

Foto:Edmaier<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

2009 55<br />

DRITTER PREIS<br />

Als dritten Preis gibt’s bares Gold,<br />

ein 20-Mark-Stück des Königreichs<br />

Bayern mit dem Konterfei von<br />

Bayerns Märchenkönig Ludwig II.<br />

aus dem Jahre 1872.<br />

Bayerns Märchenkönig in Gold gibt<br />

es als dritten Preis. Foto:Deubelli<br />

WIE GEHT’S ?<br />

Und wie geht’s?<br />

Antwortfeld im Heft ausschneiden,<br />

ausgefüllt auf eine Karte kleben<br />

oder im Kuvert an die Hinnterland-<br />

Redaktion senden.Einsendeschluss<br />

ist der 1.Juli 2009.Ausschlaggebend<br />

ist der Poststempel.<br />

Anschrift:<br />

Hinnterland; c/o ANA,<br />

Neuöttinger Straße 62 b,<br />

D-84503 Altötting,<br />

Stichwort: Rätsel.<br />

Die Gewinner werden aus allen richtigen Einsendungen<br />

in der Folge erster,zweiter und dritter<br />

Preis ausgelost und per Post benachrichtigt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter<br />

des Hinnterland-Magazins sowie alle Mitarbeiter<br />

der Oberbayern Presse GmbH.Gewinner erklären<br />

sich mit der Teilnahme damit einverstanden,dass<br />

ihr Name und ihr Wohnort im CHEManager und<br />

in Publikationen der Oberbayern Presse GmbH<br />

bekannt gegeben werden.Teilnahmeberechtigt<br />

sind nur vollständig ausgefüllte und ausreichend<br />

frankierte Zusendungen.


VERKEHR<br />

Trotz Delle – Jobmaschine Flughafen<br />

auf langfristigem Erfolgskurs<br />

Trotz der aktuellen Auswirkungen der Rezession auf die Frachtumschläge und Passagierzahlen am Flughafen<br />

München gibt sich FMG-Chef Dr. Michael Kerkloh optimistisch. München hat sich im vergangenen Jahr auf Platz 7<br />

unter den »Top10« der europäischen Airports mit 34,5 Millionen Passagieren und einer umgeschlagenen Tonnage<br />

von 260.000 Tonnen behauptet. Mit diesen Ergebnissen rangiert München in der Weltrangliste der Flughäfen auf<br />

Platz 27.Vor zehn Jahren war es noch Rang 42.<br />

Das Planfeststellungsverfahren für<br />

die Startbahn 3 (im Bild orange) am<br />

Münchner Flughafen läuft.Mit einem<br />

Beschluss wird für Ende des Jahres<br />

gerechnet. Foto.Hennies<br />

Auch bei Schnee und Eis vertrauen der Flughafen und seine Passagiere auf das nahe gelegene Bayerische Chemiedreieck.<br />

Clariant in Burgkirchen-Gendorf ist einer der wichtigsten Hersteller von Flugzeug-Enteisungsmittel. Foto:Hennies<br />

Trotz der rezessionsbedingten Delle ist dem Flughafenchef<br />

nicht bang vor der Zukunft: Wachstum<br />

versprechen »Zuwächse im strategisch wichtigen Langstreckenverkehr.«<br />

Das stärke die Position Münchens<br />

nachhaltig: »Wir profitieren jetzt davon, dass es uns gelungen<br />

ist, München als ein attraktives und effizientes<br />

Drehkreuz im internationalen Luftverkehr zu etablieren«,<br />

betonte Kerkloh in der jüngsten Jahrespressekonferenz:<br />

»Wir konnten hier mit den Wachstumserfolgen<br />

der letzten Jahre eine belastbare Substanz schaffen, die<br />

uns nun in dieser wirtschaftlichen Schwächeperiode zugute<br />

kommt.«<br />

Trotz der aktuellen Konjunkturschwäche sieht Kerkloh<br />

den akuten Bedarf für eine Erweiterung des Flughafens<br />

um eine dritte Startbahn bereits jetzt gegeben.<br />

Der Ausbau löse nicht nur gravierende Kapazitätsprobleme<br />

am Flughafen, er passe darüber hinaus auch zum<br />

aktuellen Konzept der Krisenbekämpfung.<br />

Im neuen Sommerflugplan werden vom Münchner<br />

Flughafen aus weltweit insgesamt 229 Ziele in 70 Ländern<br />

angeboten – darunter 49 Langstreckenziele, 160 Destinationen<br />

im Kontinentalverkehr sowie 20 innerdeutsche<br />

Verbindungen.<br />

Kerkloh: »Schon heute zählt der Flughafen mit seinen<br />

rund 30.000 Beschäftigten bei über 500 Unterneh-<br />

56 2009<br />

men und Behörden zu den größten lokalen Arbeitsstätten<br />

Deutschlands. Bis 2020 werden es unter der Voraussetzung,<br />

dass die dritte Bahn kommt, deutlich über<br />

40.000 Beschäftigte sein.« Im März 2009 hat es die letzten<br />

Erörterungstermine im Planfeststellungsverfahren<br />

gegeben. Rund 60.000 Einwendungen galt es zu berücksichtigen.<br />

Mit einem Beschluss wird nicht vor Ende dieses<br />

Jahres gerechnet. Wie er ausfallen wird, dazu will<br />

die Regierung von Oberbayern noch keine Prognose abgeben.<br />

Angesichts dieser Wachstumsperspektive bezeichnete<br />

es Kerkloh außerdem für dringlich, den sogenannten<br />

Erdinger Ringschluss, also die Anbindung der Erdinger<br />

S-Bahnstrecke an den Flughafen und an die Bahn bei<br />

Freising ebenso zu realisieren wie die sogenannte Walpertskirchner<br />

Spange. Dieses nur wenige Kilometer<br />

lange Bahnstück soll die S-Bahnstrecke Erding mit dem<br />

Flughafen und mit der Stammstrecke Mühldorf – München<br />

verbinden. Als Bautermin wird derzeit 2015 gehandelt.<br />

www.munich-airport.de<br />

www.muc-ausbau.de<br />

www.airportbahn.de<br />

www.initiative-airportbahn.de<br />

� Lesetipp: Verkehr: Seite 63


TECHNOLOGIE<br />

MUC:Der Großflughafen München<br />

und seine Nabelschnur<br />

ins Bayerische Chemiedreieck<br />

Der Flughafen München mit dem internationalen Kürzel MUC hängt wie an einer Nabelschnur<br />

an der Industrie im Bayerischen Chemiedreieck.Treibstoffversorgung, viel technisches Know-how<br />

und moderne Baustoffe stammen aus der knapp 85 Kilometer südöstlich gelegenen Region.<br />

Über eine Pipeline wird Europas siebtgrößter Flughafen,<br />

mittlerweile eine Drehscheibe für den internationalen<br />

Langstreckenverkehr, aus der OMV-Raffinerie<br />

in Burghausen mit Kerosin versorgt.<br />

Auch bei Schnee und Eis vertrauen der Flughafen<br />

und seine Passagiere auf das nahe gelegene Chemiedreieck.<br />

Clariant in Gendorf ist einer der wichtigsten<br />

Hersteller von Flugzeug-Enteisungsmitteln. Am Airport<br />

gibt es dafür einen eigenen Recyclingbetrieb.<br />

Zur Räumung der Landepisten und der Vorfeldflächen<br />

sowie zum Abtransport der Schneemassen<br />

kommen bei extremen Schneefällen Groß-Abschiebewagen<br />

des Maschinenbauers Fliegl aus Töging am Inn<br />

zum Einsatz.<br />

Und bei Fragen zur Sicherheit von Chemikalien in<br />

Frachtflugzeugen berät und hilft im Ernstfall TUIS<br />

mit Einsatzzentrale in Burghausen an der Salzach.<br />

TUIS – diese Buchstaben stehen für das Netzwerk<br />

Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem.<br />

Die Wacker-Chemie in Burghausen stellt eine<br />

von zehn TUIS-Leitstellen in Deutschland. Seit 1982<br />

leistet TUIS als Initiative der chemischen Industrie bei<br />

Transport- und Lagerunfällen mit chemischen Produkten<br />

rund um die Uhr schnelle Hilfe. Oft kann bereits<br />

die Vermittlung von exakten Informationen Probleme<br />

lösen.<br />

Die Grundstoffe für die Folienarchitektur am Dach<br />

des Forum M am Münchner Flughafen lieferte das Unternehmen<br />

Dyneon aus dem Standort Burgkirchen-<br />

Gendorf im Landkreis Altötting.<br />

Und wem jetzt ein Licht aufgeht, der denkt bei der<br />

Elektro-Installation an Kreutzpointner Burghausen im<br />

Landkreis Altötting und Bauer in Buchbach im Landkreis<br />

Mühldorf.<br />

www.vci.de/TUIS<br />

www.fliegl.com<br />

www.clariant.de<br />

www.omv.de<br />

www.kreutzpointner.de<br />

www.bauer-netz.de<br />

www.dyneon.de<br />

2009 57<br />

Das Forum M am Münchner Flughafen,<br />

spektakuläre Folienarchitektur mit<br />

PTFE-Folien von Dyneon aus dem Standort<br />

Burgkirchen-Gendorf im Landkreis<br />

Altötting. Foto:Hennies


Auf den ersten Blick präsentiert sich das<br />

Land an Isen und Goldach im Umland<br />

von Dorfen als frühlingshafte Idylle.<br />

Aber wehe wenn es regnet.Dann droht<br />

ein Eintrag von Dünger und Spritzmittel<br />

in die Flüsschen. Fotos:Deubelli<br />

TIPP<br />

Idyllisches Isental<br />

DAS ISENTAL.Dieser Bildband mit<br />

Texten von 23 Autoren zu den unterschiedlichen<br />

Aspekten der Kulturlandschaft<br />

und Menschen zu beiden<br />

Ufern des oberbayerischen Flüsschens<br />

bringt erstmals ein umfassendes<br />

Portrait der Isen.Die Themen<br />

gliedern sich in Landschaft,Spuren<br />

der Geschichte,Meisterwerke der<br />

Kunst und Architektur,Leben und<br />

Arbeiten im Isental sowie Weiler,<br />

Dörfer,Märkte und eine Stadt.Historische<br />

Exkurse führen zur letzten<br />

Ritterschlacht auf deutschem Boden<br />

bei Erharting im Jahr 1322,zur<br />

Schlacht bei Hohenlinden der napoleonischen<br />

Zeit und zum »Dorfner<br />

Bierkrieg« von 1910.Ein eigener Abschnitt<br />

ist gastronomischen Erkundungen<br />

gewidmet.Die Problembereiche<br />

der Verkehrsbelastung<br />

durch die B15 für Dorfen und Risiken<br />

für die Gewässergüte durch die<br />

Landwirtschaft sind ausgeklammert.<br />

Erschienen ist DAS ISENTAL 2008<br />

im Kiebitz Verlag in Vilsbiburg.<br />

ISBN 978-3-9807800-9-4<br />

NATUR<br />

Isen:Es ist was faul<br />

in diesem kleinen Flüsschen<br />

In der Diskussion und im Streit um die Trassenführung der A 94 durch die Region am Oberlauf der Isen spielte<br />

in den vergangenen Jahren stets das Argument des Naturschutzes eine herausragende Rolle. Nicht umsonst,<br />

allerdings mit unerwarteter Wendung. Jetzt geraten Gewässerschutz und Landwirtschaft ins Visier.<br />

Bislang standen Mausohrkolonien in einem Kirchturm<br />

und das Gewächs des kriechenden Scheiberichs<br />

in Maisfeldern im Mittelpunkt. Als Schlagworte<br />

spielten sie über Jahre in der vor allem über die Medien<br />

geführten Diskussion eine herausragende Rolle. Der<br />

Gewässerhaushalt der Isen und hier vor allem die potenzielle<br />

Gefährdung der Gewässergüte durch eine<br />

Landwirtschaft, die bis unmittelbar an die Ufer des<br />

Flüsschens und ihrer vielen Zuläufe betrieben wird,<br />

blieben in der Betrachtung bisher völlig außen vor. Das<br />

soll sich jetzt durch eine Petition an den Bayerischen<br />

Landtag, die in Urschrift auch der Redaktion von Hinnterland<br />

vorliegt, ändern.<br />

Während vor allem Münchner Medien, ob Funk oder<br />

Print, das Isental mit seinen vielen Zuflüssen und Seitentälern,<br />

aber auch mäandrierenden Bächen und vielen<br />

kleinen Gräben als Idylle und beinahe paradiesisches<br />

Refugium der Natur priesen, wurde völlig<br />

übersehen, dass im Einzugsbereich dieser Wassergräben<br />

zum Teil sehr intensive Landwirtschaft betrieben<br />

wird, mit Maisanbau an Hängen, aber auch mit<br />

Grünlandbewirtschaftung und Gülle-Ausbringung bis<br />

unmittelbar an die Ufer.<br />

Man muss nicht erst über die Feldwege stapfen, um<br />

zu sehen, wie nahe an Flüsschen, Bäche und Gräben im<br />

Einzugsbereich der Isen die Landwirtschaft reicht. Eine<br />

Bahnfahrt auf der Strecke von München nach Mühldorf<br />

oder per Pkw von Dorfen aus in den Markt Isen oder<br />

ganz bequem ein Blick per »Google Earth« im Internet<br />

macht die intensive Bewirtschaftung sichtbar.<br />

Laut Recherche des Alt-Neuöttinger und des Burghauser<br />

Anzeigers (Ausgabe vom Samstag, 11.April 2009,<br />

Seite 25) bei den Wasserwirtschaftsämtern mit Zuständigkeit<br />

für den östlichen Landkreis Erding und für den<br />

Landkreis Altötting ergibt sich kein einheitliches Bild,<br />

58 2009<br />

weder zur Dichte der Gewässer-Güte-Kontrollen noch<br />

zur Skalierung der Belastungsparameter.<br />

Gesetzliche Regelungen für die Bewirtschaftung der<br />

Flächen am Rande der Isen gibt es nur wenige. So existieren<br />

Vorgaben für den Einsatz von Düngemitteln.<br />

»Grundsätzlich muss man beim Düngen einen Meter<br />

von der Gewässeroberkante Abstand halten«, wird<br />

Josef Schächtl vom Fachgebiet Pflanzenbau beim Amt<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Erding in<br />

der Lokalzeitung des Landkreises Altötting zitiert. Die<br />

Problematik dieser Vorgabe zeigt sich bereits bei geringsten<br />

Überschwemmungen der flachen Uferzonen.<br />

Kontrolliert wird offenbar, aber wie häufig und wie<br />

flächendeckend bleibt offen. Grund zur Entwarnung<br />

gibt es deshalb nicht. Die Tageszeitung im Landkreis<br />

Altötting meldet »Von wegen Idylle – Sorgenkind Isen«.<br />

Abschnitte und Zuflüsse der Isen erhalten in der amtlichen<br />

Einschätzung die Noten »unbefriedigend« und<br />

»mäßig«.<br />

Das klingt nicht nach Idylle, das riecht vielmehr<br />

nach Gülle, deren süßlich schwerer Duft auch während<br />

der jüngstvergangenen Kar- und Osterfeiertage durchs<br />

obere Isental und vor allem durch die Nebentäler<br />

waberte. Der Verdacht auf Überdüngung, auf Stickstoff,<br />

aber auch auf Sedimenteintrag im Oberlauf tritt vor<br />

allem bei Hochwasser im Mittel- und im Unterlauf der<br />

Isen sicht- und ruchbar zu Tage. Selbst geringe Hochwässer<br />

verwandeln den kleinen Fluss in eine stinkende<br />

Kloake, der seine Schmutzfracht aus dem Westen heranführt.<br />

Üppige Algenbatzen bei längeren Wärmeperioden<br />

im Sommer bestärken den Verdacht auf Überdüngung.<br />

Für Gewässer schonende Bewirtschaftung gibt es im<br />

Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KuLap) im<br />

Freistaat Bayern zwar Ausgleichs- und Fördermittel,


aber »was das freiwillige Anlegen von Schutzstreifen<br />

zwischen Gewässer und Feld anbelangt, ist die Resonanz<br />

eher verhalten«, zitiert der Alt-Neuöttinger Anzeiger<br />

den Fachmann vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim,<br />

Michael von Berg, zuständig für den Mittellauf<br />

der Isen. Und: Nicht bewirtschaftete Gewässerrandstreifen<br />

finde man im Isental wenig.<br />

Petition an den Bayerischen Landtag<br />

Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags hat inzwischen<br />

die Eingabe mit den folgenden Anliegen erhalten:<br />

Erstens soll der Landtag sicherstellen lassen, dass<br />

im Einzugsbereich der Isen, die für Gewässerschutz und<br />

Landwirtschaft zuständigen Ämter, die notwendigen<br />

Kontrolldaten in ausreichender räumlicher und zeitlicher<br />

Dichte erheben, um wissenschaftlich gesicherte<br />

Aussagen zu möglichen Belastungsparametern treffen<br />

zu können und die Einhaltung der Bewirtschaftungsvorgaben,<br />

vor allem in den FFH-Gebieten, zu gewährleisten.<br />

Zweitens ist sicherzustellen, dass bereits im Landkreis<br />

Erding an der Isen die notwendigen Vorkehrungen<br />

getroffen werden, um vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

durch das Ausweisen und Anlegen geeigneter<br />

Überschwemmungsflächen zu leisten, um im Unterlauf<br />

des Flusses plötzlich auftretende Fluten mit hoher Sedimentfracht<br />

zu vermeiden.<br />

Drittens sollen die Kosten für den angemessenen Gewässerschutz<br />

an der Isen im Landkreis Erding finanziell<br />

nicht den über ihre Grundstücksflächen betroffenen<br />

Landwirten aufgebürdet werden. Wo auf eine Änderung<br />

bisher zulässiger Bewirtschaftungsformen im Interesse<br />

eines effizienten Gewässerschutzes zu drängen ist, sollen<br />

die Landwirte durch einen Landschaftspflege-Ausgleichsfonds<br />

entschädigt werden.<br />

So natürlich wie möglich<br />

Das Anliegen des Gewässerschutzes ist keine isolierte<br />

Beschwerde aus dem Unterlauf der Isen, sondern hat<br />

längst eine europäische Dimension. »Wasser ist lebenswichtig<br />

für Menschen, Tiere und Pflanzen. Deshalb<br />

muss es besonders geschützt werden. Mit der seit Dezember<br />

2000 gültigen Wasserrahmenrichtlinie wollen<br />

die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union das Wasser<br />

einheitlich auf einem hohen Niveau schützen«, lautet<br />

die Präambel der europäischen Wasserrahmenrechtlinie<br />

und ihrer Umsetzung in Bayern.<br />

2009 59<br />

»Bis 2015 sollen Flüsse, Seen, Küstengewässer und<br />

Grundwasser in einem guten Zustand sein. Als Referenz<br />

gilt die natürliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren in<br />

den Gewässern, ihre unverfälschte Gestalt und Wasserführung<br />

und die natürliche Qualität des Oberflächenund<br />

Grundwassers. Eine der größten Chancen und zugleich<br />

Herausforderungen liegt in der Verpflichtung,<br />

die Gewässer grenzüberschreitend zu bewirtschaften:<br />

Flussgebiete sind natürliche Einheiten, von der Quelle<br />

bis zur Mündung ins Meer,« soweit das Bayerische Landesamt<br />

für Umwelt.<br />

www.wrrl.bayern.de<br />

Der Verein „Ja zur A 94“ hat es<br />

sich zur Aufgabe gemacht, den<br />

Bau der Autobahn A 94 zu<br />

beschleunigen, um so unseren<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum für<br />

die Zukunft zu sichern. Unterstützen<br />

Sie gerade jetzt unsere<br />

Arbeit durch Ihre Mitgliedschaft.<br />

Details unter www.ja-zur-a94.de<br />

MACHEN SIE MIT – ZUKUNFT SICHERN - A 94<br />

Name, Vorname .........................................<br />

(bei Firmen Name des Vertreters) . ....................................<br />

Straße, Hausnummer .........................................<br />

Postleitzahl, Wohnort .........................................<br />

Hiermit trete ich dem Verein „Ja zur A 94“ bei. Die Bestimmungen der Satzung<br />

erkenne ich an.<br />

.................... .....................................<br />

Datum Unterschrift<br />

Einzelpersonen 5,- E<br />

Gemeinden unter 5000 EW 25,- E<br />

Gemeinden über 5000 EW 100,- E<br />

Firmen, Verbände, Interessenvertreter 100,- E<br />

Vereine 25,- E<br />

Das Ergebnis in Winhöring am Unterlauf<br />

der Isen: Bereits bei einem leichten Hochwasser<br />

der Isen mutet das Tosbecken am<br />

Wehr wie das Belebungsbecken einer<br />

Kläranlage an.<br />

Schmelzwasser hat im Frühjahr einen<br />

Quellbach der Goldach,eines rechtsseitigen<br />

Zuflusses der Isen auf Höhe<br />

Dorfen,in etwa im Verlauf der geplanten<br />

Trasse der A 94,über die Ufer treten lassen.<br />

Deutlich wird sichtbar,wie landwirtschaftlich<br />

genutzter Grund überflutet<br />

wird.<br />

Fotos:Deubelli<br />

An den Verein „Ja zur A 94“<br />

Stadtplatz 21<br />

84453 Mühldorf a. Inn<br />

ANZEIGE


KOMMENTAR<br />

Die A 94 und das Risiko des politischen Selbstmords<br />

Zentrales Anliegen der investitions-<br />

und steuerstarken Region<br />

an Inn und Salzach, vor allem im<br />

Bayerischen Chemiedreieck, an die<br />

Politik, ist die Forderung nach einem<br />

Ausbau der überregionalen<br />

Verkehrsinfrastruktuktur – qua Verfassung<br />

eine Aufgabe der Bundesrepublik<br />

Deutschland. In einer konzertierten<br />

Aktion sind in der Region<br />

mit Politik und Gewerkschaften<br />

auch die Unternehmen in dieses<br />

Bestreben involviert.<br />

Die Ausgangslage für Wirtschaft<br />

und Politik in der Region: Die Logistik<br />

stellt heute einen entscheidenden<br />

Faktor im weltweiten Geschäft<br />

dar – gerade für die exportorientierten<br />

Konzerne der Wirtschaftsregion<br />

Inn-Salzach mit dem Bayerischen<br />

Chemiedreieck an der Spitze.<br />

Mehr als fünf Millionen Tonnen an<br />

Produkten werden jährlich von den<br />

Unternehmen des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

bewegt. Zu etwa gleichen<br />

Teilen auf der Schiene und auf<br />

der Straße.<br />

»Wir können uns in der Wirtschaft<br />

nicht auf Zufälligkeiten in<br />

ANZEIGE<br />

IR<br />

P<br />

der Politik verlassen«, sagt Dr. Willi<br />

Kleine, der Standortleiter des größten<br />

Unternehmens in der Region,<br />

der Wacker Chemie in Burghausen.<br />

Als Spitzenrepräsentant der Wirtschaft<br />

engagiert sich Dr. Kleine in<br />

der konzertierten Aktion, Ja zur<br />

A 94, um die Brisanz der Thematik<br />

nicht nur in der bayerischen Landeshauptstadt<br />

München, sondern<br />

auch in Berlin vor Augen zu führen.<br />

Tenor: Über die Wertschöpfung<br />

und das Steueraufkommen in der<br />

Region ist durch Bürger und Unternehmen<br />

die Autobahnanbindung<br />

aus dem Bayerischen Chemiedreieck<br />

in Richtung München, aber<br />

auch nach Osten, in Richtung Passau,<br />

Tschechien, Polen und Ungarn<br />

längst vorfinanziert.<br />

Die Volatilität der Märkte, aber<br />

auch des privaten Investitionskapitals<br />

hat in der jüngsten Vergangenheit<br />

zugenommen. Die aktuelle<br />

Krise macht das Problem überdeutlich.<br />

Schnelligkeit in der Logistik<br />

wird zum Überlebenskriterium,<br />

vor allem in exportorientierten<br />

®<br />

Branchen wie der Chemischen Industrie.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die<br />

Region des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

allerdings nicht resigniert<br />

– im Gegenteil. Erfolg: Hier gibt es<br />

bereits die Autobahn. Die A 94 verbindet<br />

den Zubringer aus Burghausen<br />

mit dem Zubringer zum<br />

internationalen Flugdrehkreuz in<br />

München – mit dem Effekt eines<br />

effizienten Verkehrsflusses in den<br />

beiden betroffenen Landkreisen<br />

Oberbayerns Altötting und Mühldorf<br />

und einer erfolgreichen Ansiedlungspolitik<br />

für mittelständische<br />

Unternehmen, die aus dem<br />

Ballungsraum München ins effizienter<br />

arbeitende Hinterland im<br />

östlichen Oberbayern ziehen.<br />

Das Straßenverkehrsproblem an<br />

sich hat sich bei genauer Betrachtung<br />

inzwischen verlagert. Es<br />

konzentriert sich im Raum zwischen<br />

dem Bayerischen Chemiedreieck<br />

und den Münchner Vororten<br />

sowie im Abschnitt östlich<br />

des Bayerischen Chemiedreiecks<br />

in Richtung der neuen Mitglieds-<br />

PARK A N D F L Y<br />

...direkt am Münchner Airport<br />

staaten der EU in Mittelost- und<br />

Südosteuropa.<br />

Vor diesem Hintergrund sind die<br />

Vertreter der Wirtschaft in der konzertierten<br />

Aktion für den Bau der<br />

Autobahn (A 94) jedoch zuversichtlich.<br />

Angesichts des wachsenden<br />

Verkehrs wird der politische<br />

Druck durch die Wähler vor allem<br />

in den Lücken im Autobahnnetz so<br />

zunehmen, dass sie geschlossen<br />

werden.<br />

Der Verkehr wächst nicht nur im<br />

Transit, sondern auch mit dem<br />

Warenfluss ins und aus dem Bayerischen<br />

Chemiedreieck. Die autobahnfreien<br />

Abschnitte werden<br />

überrollt. Dort wird der Zorn zunehmen.<br />

Und wenn andererseits<br />

mangels ausreichender Infrastruktur<br />

an den Industriestandorten<br />

Investitionen und Arbeitsplätze<br />

zur Disposition stehen –<br />

spätestens dann haben Abgeordnete<br />

und Parteien politischen Selbstmord<br />

begangen – sehenden Auges.<br />

Ernst Deubelli<br />

Parken in unmittelbarer Flughafennähe!<br />

1000 Parkplätze mit Videoüberwachung!<br />

Zuverlässiger Shuttle-Service<br />

bis zum Gate!<br />

Fremdenzimmer für Frühflieger!<br />

�������������� � ����� ������� ���� ���������� �� ����� ��� ����������� ��������� ���������������������


VERKEHR<br />

A94 – Der lange Weg zur freien Fahrt<br />

Den Bau der Bundesautobahn<br />

A94, um die Straßenanbindung<br />

des Großraumes München ans südöstliche<br />

Oberbayern zu verbessern,<br />

haben Politik, Verbände und Unternehmen<br />

in einer konzentrierten<br />

Aktion vor allem im Bayerischen<br />

Chemiedreieck in den vergangenen<br />

Jahren weit vorangetrieben. Die<br />

Landkreise Altötting und Mühldorf<br />

verfügen seit Jahren über eine leistungsfähige<br />

Autobahn-Achse, haben<br />

damit intern den Verkehr entflochten<br />

und die Fahrzeit zum Flughafen<br />

München deutlich verkürzt.<br />

Jetzt steht der Weiterbau an. Im<br />

August 2009 soll bei Heldenstein<br />

westlich von Ampfing der Spatenstich<br />

für das erste Brückenbauwerk<br />

erfolgen, im November 2012 ist die<br />

Verkehrsfreigabe für das 4,3 Kilometer<br />

lange und 70 Millionen Euro teure<br />

Teilstück vorgesehen.<br />

VERKEHR<br />

Leidtragende der Diskussion um<br />

den künftigen Verlauf der A94<br />

sind die Stadt Dorfen und ihre Bürger.<br />

Zum einen bringt jede Verzögerung<br />

des Weiterbaus eine Zunahme<br />

des Verkehrs auf der Straße von<br />

Schwindegg durch den Dorfener<br />

Ortsteil Schwindkirchen und noch<br />

vielmehr auf der Bundesstraße15, die<br />

auf gut einem Kilometer Länge das<br />

Stadtgebiet Dorfen durchschneidet.<br />

Zum anderen hat die Diskussion<br />

um den hohen Stellenwert des FFH-<br />

Schutzes im Isental bei Dorfen die<br />

Hürden enorm hochgesteckt für eine<br />

mögliche Entlastungsspange, die<br />

einmal die Bundesstraße 15, die Rosenheim<br />

über Haag mit Landshut<br />

verbindet, um die Stadt herumführen<br />

könnte. Notgedrungen müsste<br />

diese Spange das Isental komplett in<br />

Nord-Süd-Richtung durchschneiden.<br />

Die Zunahme des Verkehrs im<br />

Raum Dorfen ist durch verschiedene<br />

Faktoren vorprogrammiert. Abgesehen<br />

von krisen- oder konjunkturbedingten<br />

Schwankungen hat<br />

sich in den vergangenen Jahren der<br />

Verkehrsfluss aus dem Bayerischen<br />

Chemiedreieck über die bestehende<br />

A94 und Staatsstraße 2084 durch<br />

Schwindkirchen und über die B15<br />

durch Dorfen und dann weiter auf<br />

Ministerialrat Ludwig Böhm von<br />

der Obersten Baubehörde in München<br />

bezeichnet die Pläne, den Abschnitt<br />

bis 2012 fertigzustellen, als<br />

»ehrgeiziges, aber machbares Ziel«.<br />

Auch die Arbeit am Lückenschluss<br />

in Richtung München geht voran. Im<br />

Westen war bereits am 19. März<br />

2008 Spatenstich für die Spange von<br />

Forstinning bis Pastetten, für den<br />

weiteren Abschnitt von Pastetten<br />

nach Dorfen hat in den vergangenen<br />

Monaten das Bundesverwaltungsgericht<br />

in Leipzig entschieden, dass<br />

gegen ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes<br />

vom 30. Oktober<br />

2007 keine Revision eingelegt<br />

werden kann und damit das Baurecht<br />

für die südostbayerische Erschließungsautobahn<br />

A94 auf dem<br />

Abschnitt Forstinning-Pastetten der<br />

so genannten Isentaltrasse juristisch<br />

nicht mehr anfechtbar sei. Auch eine<br />

Dorfen leidet unter dem Verkehr<br />

der St2084 in Richtung Flughafen,<br />

aber auch weiter in Richtung Freising,<br />

um zur Autobahn A9 zu gelangen,<br />

massiv nach oben entwickelt.<br />

Diese Strecke hat sich zur beliebten<br />

Abkürzung gemausert. Dadurch<br />

lassen sich die Staus auf dem<br />

Münchner Ostring vermeiden und<br />

Anhörungsrüge ist inzwischen zurückgewiesen<br />

worden. Pessimisten<br />

unter den Autobahnbefürwortern<br />

kalkulieren allerdings damit, dass<br />

auch für die weiteren Planungsabschnitte<br />

der gleiche juristische Hürdenlauf<br />

beschritten und noch manche<br />

Tektur zu bewerkstelligen ist.<br />

Solche Beschwerden führen in<br />

annähernd 100 Prozent der Fälle<br />

nicht zum Erfolg, haben aber den<br />

Sinn, den Weg zum Bundesverfassungsgericht<br />

zu ebnen. Inzwischen<br />

wird kolportiert, dass die Autobahngegner<br />

als nächstes den Europäischen<br />

Gerichtshof für Menschenrechte<br />

anrufen wollen.<br />

www.abdsb.bayern.de/projekte/<br />

Hier bedroht der Verkehr auf der B 15 die Sicherheit der Menschen: Über 16.200 Fahrzeuge,davon<br />

über 1.200 Schwerlastfahrzeuge passieren täglich die B 15 in Dorfen.<br />

Die Staatsstraße 2084 nutzen über 3.870 Fahrzeuge,davon 345 Schwerlastfahrzeuge.<br />

Diese Zahlen hat das Straßenbauamt für 2005 ermittelt.Die nächste Zählung steht<br />

für 2010 an.Die Kemmlerzahl 1203 auf der orangefarbenen Gefahrguttafel des Lkws,<br />

der an der Schulbushaltestelle wartet, weist auf einen Benzintransport hin.Die Zahl<br />

33 drüber steht für »leicht entzündbarer flüssiger Stoff«.Das Foto entstand am ersten<br />

Schultag nach den jüngsten Osterferien. An der gleichen Straße liegt der Dorfner<br />

Kindergarten »Pfiffikus«. Foto:Deubelli<br />

sogar noch Mautgebühren sparen.<br />

Daran ändern auch die neuen<br />

Kreisverkehre nördlich von Dorfen<br />

nichts. Eine weitere Zunahme der<br />

Verkehrsströme ist absehbar, sobald<br />

der Flughafen München die Startbahn<br />

3 in Angriff nimmt und weiter<br />

wächst.<br />

2009 61<br />

HINTERGRUND<br />

Günther Knoblauch,Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Mühldorf a.Inn<br />

Foto:Huber<br />

Ja zur A94<br />

Der Bau der Autobahn A 94 stellt<br />

eine der wichtigsten und für den<br />

gesamten südostbayerischen Raum<br />

zukunftsweisendsten Investitionen<br />

in den Erhalt von Arbeitsplätzen,<br />

in die Verkehrssicherheit und in eine<br />

prosperierende Entwicklung,auch<br />

mit Blick auf Stützung der Konjunktur<br />

und Sicherung des Steuer-Aufkommens<br />

dar.<br />

Unser Wirtschaftsraum stellt<br />

unter den 167 Arbeitsmarktregionen<br />

den strukturstärksten ländlichen<br />

Raum Deutschlands und nach der<br />

Landeshauptstadt München den<br />

strukturstärksten Bereich Bayerns,<br />

sogar noch vor Regionen wie Stuttgart<br />

und Frankfurt dar.<br />

In der Hightech-Region Inn-Salzach<br />

sind von über 55.000 Beschäftigten<br />

allein 25.000 Menschen in der<br />

Chemischen Industrie beschäftigt.<br />

Nach den vom Bundesministerium<br />

für Verkehr,Bau und Wohnungswesen<br />

veröffentlichten Zahlen<br />

und Prognosen zur Entwicklung<br />

des Transitverkehrs wird dieser um<br />

bis zu 110 Prozent zunehmen.<br />

Der Verein »Ja zur A94 e.V.«<br />

kämpft seit Jahren für die Umsetzung<br />

dieses zwischenzeitlich wohl<br />

wichtigsten Straßenbauprojekts<br />

in Bayern.Sowohl die Bayerische<br />

Staatsregierung wie auch die Bundesregierung<br />

haben die Notwendigkeit<br />

und die Erfordernis einer<br />

raschen Umsetzung stets betont.


ANZEIGE<br />

FREIZEIT<br />

Viel mehr als Mäh und Muh und alles Glück der Erde<br />

Als erster Anbieter an Inn und<br />

Salzach qualifizierte sich der<br />

Fürstenbergerhof in Frauendorf im<br />

oberbayerischen Landkreis Mühldorf<br />

als »Kneipp-Gesundheitshof.«<br />

Dort gibt es nicht nur zertifizierte<br />

Kneippanwendungen, sondern auch<br />

Kräuterseminare.<br />

Mit romantischen Kuschelnächten<br />

im Heu profiliert sich der Lehnecker<br />

Hof der Familie Hartsperger<br />

in Neuötting im oberbayerischen<br />

Landkreis Altötting. Dort gibt es<br />

nicht nur moderne Gästeappartements,<br />

sondern auch die Möglichkeit,<br />

im Heu zu campieren. Auch<br />

Wohnmobile sind auf dem Vierseithof<br />

mit Obstgarten inmitten grüner<br />

Wiesen willkommen.<br />

»Urlaub auf dem Bauernhof« hat sich in den vergangenen Jahren vor allem entlang des Inntal-Fernradweges vom Engadin<br />

bis nach Passau, aber auch im Chiemgau als Geheimtipp etabliert. Längst profilieren sich die Anbieter über das Standardprogramm<br />

mit Tieren und Abenteuerspielplätzen für die Kinder mit ganz individuellen Angeboten.<br />

Bäuerin Hanni Hartsberger vom Lehnecker<br />

Hof bei Neuötting.Die Spezialität<br />

des Hofes sind Übernachtungen im Heu.<br />

Das Anwesen dient aber auch als Stützpunkt<br />

für Urlauber mit Wohnwagen und<br />

Campingmobilen. Foto:Kähsmann<br />

Die Entwicklung des Tourismus<br />

in einer Region Inn-Salzach, die<br />

sich nicht mit eigenen Seen, Bergen<br />

und Königsschlössern schmücken<br />

kann, »ist auf Initiativen und hohe<br />

Qualitätsstandards bei den Anbietern<br />

angewiesen«, sagt Tourismus-<br />

Fachmann Herbert Bauer aus Altötting.<br />

Urlauberhöfe in der oberbayerischen<br />

touristischen Großregion<br />

Chiemgau indes werben ganz bewusst<br />

nicht nur mit Seen und<br />

Schlössern im eigenen Umfeld, sondern<br />

auch mit der Nähe zu den<br />

Inn-Salzach-Städten, zur Wallfahrt<br />

in Altötting und dem Papstgeburtsort<br />

Marktl. Information zu Urlaub<br />

auf dem Bauernhof im Internet.<br />

Urlauber, die Stille suchen, wissen<br />

diese Region im nördlichen Teil<br />

des Landkreises Traunstein, die unter<br />

dem Markennamen »Chiemgauer<br />

Stadt Land Seen« auftritt, zu<br />

schätzen. Dieser Winkel wirbt mit<br />

den eigenen kleinen Seen, mit der<br />

Ruhe im eigenen Ort und mit der<br />

Nachbarschaft des Chiemsees und<br />

der Alpen im Süden und Westen genauso<br />

wie mit den historischen<br />

Städten an Inn, Alz und Salzach, die<br />

alle durch ihre einzigartige Architektur<br />

bestechen.<br />

Alles Glück der Erde liegt nach<br />

Überzeugung der Reiter auf dem<br />

Rücken der Pferde. In der Region an<br />

Inn und Salzach gibt es ein dichtes<br />

Netzt an Stützpunkten für Reiterferien<br />

und Wanderreiten. Über 20 Reiterhöfe<br />

aus den Landkreisen Altötting<br />

und Mühldorf haben sich im<br />

März 1998 zusammengeschlossen<br />

und präsentierten die erste Wanderreitkarte.<br />

Die große Resonanz und viele Anfragen<br />

aus benachbarten Regionen<br />

führten zu einer Erweiterung des<br />

Gebiets von München und der Isar<br />

im Westen, Salzburg und der Grenze<br />

zu Österreich im Osten und<br />

Süden und im Norden bis zum niederbayerischen<br />

Dingolfing. 2003<br />

erfolgte die Gründung einer Interessen-<br />

und Arbeitsgemeinschaft<br />

landwirtschaftlicher Pferdebetriebe,<br />

die IG Reitbetriebe e.V. Zu den<br />

Betrieben, die Urlaub und Wanderritte<br />

anbieten, kommen nun auch<br />

Pferdepensionsbetriebe, Reiterhöfe,<br />

Reitschulen, einfach alles, was mit<br />

Pferden, Pferdehaltung, Zucht und<br />

Ausbildung in der Region zu tun<br />

hat, hinzu.<br />

www.urlauberhof.de<br />

www.chiemgau-chiemsee.org<br />

www.chiemgau.de<br />

www.ciemgau-online.de<br />

www.kloster-seeon.de<br />

www.frauenwoerth.de<br />

www.fuerstenberger-hof.de<br />

www.lehneck.de<br />

www.bauernhof-urlaub.com<br />

www.das-wanderreiten.de<br />

www.reitbetriebe-suedostbayern.de<br />

62 2009


VERKEHR HINTERGRUND<br />

Jobmaschine MUC:<br />

Münchens Großflughafen<br />

fehlt eine Lebensader für Pendler<br />

aus dem Hinterland<br />

Dabei hat sich gerade in den<br />

vergangenen Jahren die Notwendigkeit<br />

einer leistungsfähigen<br />

Bahnanbindung ins südöstliche<br />

Oberbayern als strukturpolitische<br />

Aufgabe ersten Ranges gezeigt. Nur<br />

mit Hilfe einer leistungsfähigen<br />

Bahnanbindung können Pendler aus<br />

dem Hinterland des Flughafens<br />

Arbeitsplätze rund um die Uhr mit<br />

zumutbarem Aufwand erreichen,<br />

während andererseits Siedlungsdruck<br />

und Verkehrsdruck von den<br />

Umlandgemeinden genommen wird<br />

und überdies nicht teures Land am<br />

Flughafen für Mitarbeiterparkplätze<br />

ausgewiesen werden muss.<br />

Die absehbare Wachstumsdynamik<br />

am Münchner Flughafen beschrieb<br />

der Chef der Flughafengesellschaft<br />

Dr. Michael Kerkloh in der<br />

jüngsten Jahrespressekonferenz so:<br />

»Schon heute zählt der Flughafen<br />

mit seinen rund 30.000 Beschäftig-<br />

� Lesetipp: Perspektiven: Seite 6<br />

Der Flughafen München hat sich im zurückliegenden Jahrzehnt als Jobmaschine entwickelt mit<br />

zunehmenden Perspektiven als Arbeitgeber, aber auch als Magnet für Unternehmen, die sich in<br />

seinem Umfeld ansiedeln. Eine akzeptable Bahnanbindung an die Metropole München, geschweige<br />

denn an das Hinterland im südöstlichen Oberbayern, ist die Politik Europas siebtgrößtem Flughafen<br />

bislang schuldig geblieben.<br />

ten bei über 500 Unternehmen<br />

und Behörden zu den größten lokalen<br />

Arbeitsstätten Deutschlands. Bis<br />

2020 werden es unter der Voraussetzung,<br />

dass die dritte Startbahn<br />

kommt, deutlich über 40.000 Beschäftigte<br />

sein.«<br />

Drei Stichworte haben in diesem<br />

Kontext in den vergangenen Jahren<br />

Bedeutung erlangt: Walpertskirchner<br />

Spange, Erdinger Ringschluss<br />

und die Initiative »Airport-Bahn Südostbayern«.<br />

Die Walpertskirchner<br />

Spange bezeichnet ein nur einige<br />

Kilometer langes Neubaustück, das<br />

notwendig wird, um die Stammstrecke<br />

Mühldorf–München mit der<br />

bisherigen S-Bahnstrecke von Markt<br />

Schwaben nach Erding zu verbinden.<br />

Der Erdinger Ringschluss<br />

steht für eine Weiterführung dieser<br />

S-Bahnstrecke zum Flughafen und<br />

weiter nach Freising, um dort in<br />

die Strecke München–Landshut zu<br />

Europas siebtgrößten Flughafen verbinden zwar zwei S-Bahn-Strecken mit der Landeshauptstadt<br />

München.Eine längst geforderte Anbindung des Hinterlands im südöstlichen<br />

Oberbayern,um Pendler zur Jobmaschine Flughafen zu transportieren,<br />

ist die Politik dem Airport,aber auch der Region bislang schuldig geblieben. Foto:Hennies<br />

münden. Auftakt der Initiative »Airport-Bahn<br />

Südostbayern« in Gegenwart<br />

des damaligen Staatsministers<br />

Otto Wiesheu sowie zahlreichen Repräsentanten<br />

aus Politik und Wirtschaft<br />

war im Juli 2005. Die neu gegründete<br />

Interessengemeinschaft,<br />

in der sich neben den Landkreisen<br />

Mühldorf, Rottal/Inn, Altötting,<br />

Ebersberg und Erding auch die Flughafen<br />

München GmbH (FMG) engagiert,<br />

drängt auf eine zügige Realisierung<br />

der zentralen Bahnprojekte,<br />

mit denen eine leistungsfähige und<br />

effiziente Schienenanbindung Südostbayerns<br />

an den Flughafen München<br />

erreicht werden kann.<br />

Frühestens 2011 könnte der Bau<br />

des sogenannten Erdinger Ringschlusses<br />

beginnen, hat Bayerns damaliger<br />

Wirtschafts- und Verkehrsminister<br />

Erwin Huber im Herbst<br />

2006 in kleiner Runde im Kreis Erding<br />

in Aussicht gestellt. »Ernüchternd«<br />

kommentierte Erdings Bürgermeister<br />

Karl-Heinz Bauernfeind.<br />

Noch vor zwei Jahren hatte der seinerzeitige<br />

Wirtschaftsminister Otto<br />

Wiesheu die Fertigstellung des gesamten<br />

Konzepts einer modernen<br />

Bahnanbindung Südostbayerns an<br />

die Jobmaschine Flughafen für<br />

2010/11 in Aussicht gestellt.<br />

»Ich hoffe, dass aus dieser Situation<br />

nicht in Kürze eine Wachstumsbremse<br />

für den Flughafen wird«, bewertete<br />

Flughafenchef Dr. Michael<br />

Kerkloh damals die Situation. Kerkloh<br />

unterstützt die 2005 vor allem<br />

von Mühldorfs Landrat Georg Huber<br />

angeregte Initiative »Airport-Bahn<br />

Südostbayern«.<br />

www.airportbahn.de<br />

www.initiative-airportbahn.de<br />

2009 63<br />

In der Gründungsversammlung der<br />

Initiative Flughafenbahn präzisierte<br />

der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der FMG,<br />

Dr.Michael Kerkloh,dass<br />

eine<br />

zügige Umsetzung<br />

dieser Ausbaumaßnahmen<br />

keineswegs nur<br />

den Passagieren<br />

aus Südostbayern zugute kommt:<br />

»Die schnelle Verbindung nach Südostbayern<br />

ist auch ein Transmissionsriemen<br />

für unsere Jobmaschine,der<br />

die Beschäftigungseffekte des Flughafens<br />

gezielt nach Mühldorf,Ebersberg,Rottal,Altötting<br />

und in den<br />

Südosten des Landkreises Erding<br />

lenkt,« erklärte Kerkloh.<br />

HINTERGRUND<br />

Georg Huber,Landrat des Landkreises<br />

Mühldorf a.Inn. Foto: Huber<br />

Südostbayern braucht ein attraktives<br />

Verkehrsangebot in Richtung<br />

Flughafen,vor allem erheblich<br />

kürzere Reise- und Transportzeiten.<br />

Bis 2015 wird für die Region eine<br />

Zunahme von 20 Prozent beim Personenverkehr<br />

und von 30 Prozent<br />

beim Güterverkehr prognostiziert.<br />

Nur die Entlastung der Straßen<br />

durch die Bahn schafft die Voraussetzung,das<br />

stetig steigende Verkehrsaufkommen<br />

überhaupt bewältigen<br />

zu können.<br />

Durch die Elektrifizierung und<br />

den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke<br />

Markt Schwaben–Mühldorf–<br />

Freilassing–Grenze Deutschland /<br />

Österreich einschließlich der Abzweigung<br />

Tüßling-Burghausen<br />

könnten mehr Güter auf die Bahn<br />

verlagert werden.<br />

Der Ausbau der Schienenwege<br />

führt auch zu einer größeren Attraktivität<br />

der Bahn für Reisende,besonders<br />

für Pendler.Auch der Flughafen<br />

München profitiert von einer verbesserten<br />

Schienenanbindung des<br />

südostbayerischen Raums: Sein Einzugsbereich<br />

für qualifizierte Arbeitnehmer<br />

wird ausgebaut,der enorme<br />

Siedlungsdruck auf die direkten Flughafenumlandgemeinden<br />

entschärft.


Schlüssel zur Zukunft<br />

In der Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong> bündeln wir an 8 südostbayerischen<br />

Standorten die Aktivitäten von 18 Unternehmen in einer der bedeutendsten<br />

Chemieregionen Europas. Bis 2011 investieren wir 2,5 Mrd. Euro in neue<br />

AnlagenundStandortinfrastruktur,sichernsonachhaltigdieZukunftvon<br />

rund 75.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen und schaffen so die<br />

Grundlage für weiteres Wachstum: Keine andere Region bietet bessere Voraussetzung<br />

zur Erschließung der aufstrebenden Märkte Mittel- und Osteuropas.<br />

ChemDelta <strong>Bavaria</strong> – die Chemieregion mit Zukunftsperspektive.<br />

Mehr Informationen im Internet: www.chemdelta-bavaria.de<br />

Mitgliedsunternehmen der<br />

Initiative ChemDelta <strong>Bavaria</strong>:<br />

Aleris Recycling GmbH<br />

AlzChem Trostberg GmbH<br />

BASF Construction Chemicals GmbH<br />

Bayerische Chemieverbände<br />

Borealis Polymer GmbH<br />

Chemtura GmbH<br />

Clariant Produkte (Deutschland) GmbH<br />

Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH<br />

Dyneon GmbH<br />

InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG<br />

Kraiburg Holding GmbH & Co. KG<br />

Linde <strong>AG</strong><br />

Nitrochemie Aschau GmbH<br />

OMV Deutschland GmbH<br />

SKW Stahl-Metallurgie-Holding <strong>AG</strong><br />

SüdChemie<strong>AG</strong><br />

Vinnolit GmbH & Co. KG<br />

Wacker Chemie <strong>AG</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!