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Spiratec AG - Chemdelta Bavaria

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KULTUR<br />

Mit spektakulären Glasobjekten war die Burghauser Werkstätte Glaspunkt im Januar auf der Messe für zeitgenössische Kunst in<br />

Palm Beach in Florida vertreten. Rechts im Bild ein mythologisches Mischwesen aus Löwe und Mensch. Fotos:Franz<br />

Glaspunkt – Perfektion im Fokus<br />

von Handwerk, Industrie und Kunst<br />

ZUR PERSON<br />

Siegfried Franz stammt aus Tüßling<br />

in Oberbayern.Sein Handwerk<br />

erlernte er als Glasapparatebauer<br />

am damaligen Werkstandort Gendorf<br />

der Hoechst <strong>AG</strong>.<br />

ZUR PERSON<br />

Oliver Habel,studierter Zoologe,<br />

stammt aus Wien,lebt heute in<br />

München,Brüssel und Burghausen.<br />

Seit rund vier Jahren arbeitet er mit<br />

Siegfried Franz zusammen.<br />

Wenn es in Bayern einen exakten Schnittpunkt gibt, an dem sich Handwerk und Tourismus, Kunst und Industrie<br />

treffen, dann ist es der »Glaspunkt« in den Burghauser Grüben im Landkreis Altötting.<br />

Sichtbaren Ausdruck fand diese<br />

Symbiose zuletzt in der Verleihung<br />

des ersten »Chemie-Diamanten«<br />

im Frühjahr des Jahres<br />

2007, gefertigt im Glaspunkt-Atelier.<br />

Der »Chemie-Diamant« ist eine<br />

Auszeichnung der Stadt Burghausen,<br />

die an weltweit renommierte<br />

Wissenschaftler verliehen wird. Diese<br />

Auszeichnung ist nicht nur mit<br />

30.000 Euro dotiert, sondern auch<br />

mit einer filigranen Glasplastik in<br />

Form eines Diamanten versinnbildlicht.<br />

Erster Preisträger ist Prof.<br />

Dan Nocera vom MIT in Boston/Massachusetts.<br />

Das Atelier Glaspunkt im oberbayerischen<br />

Burghausen gibt es seit<br />

gut sieben Jahren. In dieser Zeit hat<br />

es sich als Magnet für Touristen<br />

wie Einheimische etabliert: Denn<br />

das Atelier, in dem Werkstatt und<br />

Laden ineinander übergehen, ist<br />

eine in ganz Südbayern einzigartige<br />

Attraktion: Glaskunst wird erlebbar.<br />

Im Glaspunkt in Burghausen verteilt<br />

sich die Arbeit in etwa auf<br />

50 Prozent Aufträge für die kunsthandwerkliche<br />

Gestaltung von Glasobjekten<br />

und weitere 50 Prozent auf<br />

Chemieunternehmen mit Bedarf an<br />

individuell gefertigten Glasapparaturen<br />

für die Labore sowie auf Kurse<br />

für ambitionierte Laien.<br />

Von diesen Kursen profitiert inzwischen<br />

auch die weitere Region<br />

44 2009<br />

um Burghausen, denn viele Gäste<br />

nutzen auch Hotels und Pensionen<br />

in der weiteren Umgebung. Bestand<br />

seit der ersten Stunde hat eine Kooperation<br />

mit dem Internat und<br />

Gymnasium im Schloss Stein an der<br />

Traun. Noch vor der offiziellen Eröffnung<br />

im März 2002 hatten Schüler<br />

im Burghauser Atelier mit Glas<br />

experimentiert.<br />

»Diese Vielfalt ist es, die mich am<br />

meisten fasziniert«, sagt Siegfried<br />

Franz, während er an einem Tisch<br />

gerade einen filigranen Tintenbehälter<br />

über dem Gasbrenner formt<br />

und daneben, an einem Drehofen,<br />

immer wieder nach dem Rechten<br />

sieht, wie sich eine Glasröhre in der<br />

Hitze eines zweiten Brenners für<br />

eine Reagenz-Kolonne weitet. Einzelanfertigungen<br />

komplexer Behälter<br />

aus Spezialglas und Kunstwerke<br />

für Galerien in aller Welt sind ein<br />

Aspekt der Arbeit, aber auch feine<br />

Gebrauchsgegenstände, die es sonst<br />

nirgendwo zu kaufen gibt, und genauso<br />

individueller Glasschmuck<br />

gehören zum Programm.<br />

Im Bayerischen Wald haben die<br />

Touristiker den Wert des erlebbaren<br />

Glashandwerks längst erkannt und<br />

machen es sich zu Nutze. Auch in<br />

Burghausen sorgt der Glaspunkt<br />

längst für internationales Aufsehen.<br />

Erfolgreich war ein Versuch für das<br />

Guinness-Buch der Rekorde: Durch<br />

die Grüben wurde der längste von<br />

Hand gezogene Glasfaden der Welt<br />

hergestellt.<br />

Filigrane Kunstwerke aus Glas,<br />

die antike Gestaltungstradition mit<br />

moderner Interpretation von Mythos<br />

und Figürlichkeit verbinden,<br />

sorgten heuer im Januar auf der<br />

Messe für moderne Kunst, der palmbeach<br />

im Palm Beach County Convention<br />

Center in Florida für Furore.<br />

Die Konzepte stammen von Oliver<br />

Habel, umgesetzt hat sie der Burghauser<br />

Glasbläsermeister Siegfried<br />

Franz. Realisiert hat die Ausstellung<br />

die Galerie Helicon Contemporary,<br />

mit Firmensitz in München, die sich<br />

auf zeitgenössische Glaskunst spezialisiert<br />

hat.<br />

Meister Siegfried Franz hat sein<br />

Handwerk ursprünglich als Glasapparatebauer<br />

am Standort Gendorf<br />

der Hoechst <strong>AG</strong> gelernt. Bevor er<br />

sich in Burghausen als selbstständiger<br />

Unternehmer niederließ, machte<br />

er den Meister und unterrichtete<br />

an der Glasfachschule in Zwiesel.<br />

www.glaspunkt.de<br />

www.oliverhabel.com<br />

www.heliconcontemporary.com

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