Spiratec AG - Chemdelta Bavaria
Spiratec AG - Chemdelta Bavaria
Spiratec AG - Chemdelta Bavaria
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Goldene Rössl ist eine einzigartige<br />
Gold-Emaille-Arbeit aus<br />
dem frühen 15. Jahrhundert. Das 62<br />
Zentimeter hohe Altärchen mit einem<br />
Aufbau aus Gold und vergoldetem<br />
Silber und goldenen Figuren,<br />
die mit weißem und verschiedenfarbigem<br />
Emaille überzogen sind, gilt<br />
in der Kunstwelt als einzigartige<br />
Goldschmiedearbeit, gefertigt 1404<br />
in Pariser Werkstätten, wo gerade in<br />
jener Epoche die Goldemaillekunst<br />
einen einzigartigen Höhepunkt erlebte.<br />
Vor allem die Technik des<br />
Emailleauftragens auf das Edelmetall<br />
gilt als selbst mit modernster<br />
Technologie nicht wiederholbar.<br />
Das neue Wallfahrtsmuseum im<br />
Haus Papst Benedikt XVI. in Altötting,<br />
unmittelbar am Kapellplatz,<br />
beleuchtet jetzt nicht nur spektakuläre<br />
Kunstschätze vom Rang des<br />
Goldenen Rössls, sondern auch Wallfahrtsgeschehen<br />
und Volksfrömmigkeit<br />
im Lauf der vergangenen Jahrhunderte<br />
im Licht der Gegenwart.<br />
Als der Louvre 2004 die Ausstellung<br />
»König Karl VI. von Frankreich«<br />
arrangierte, war das »Goldene Rössl«<br />
aus Altötting als Kleinod jener Zeit<br />
ein absoluter Besuchermagnet. In<br />
knapp vier Monaten haben über<br />
400.000 Besucher des Louvre das<br />
»Goldene Rössl« bewundert. Die<br />
Leihgaben, mit denen sich die<br />
Museumsdirektion des Louvre in<br />
Altötting revanchierte, waren zum<br />
Teil selbst in Paris noch nie der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt worden.<br />
Stifterin des Goldenen Rössls war<br />
die damalige Königin Isabeau von<br />
Frankreich, eine Wittelsbacherin.<br />
Als Pfand gelangte das wertvolle<br />
Stück wenige Jahre nach der Anfertigung<br />
zusammen mit anderen<br />
kostbaren Goldemaillearbeiten in<br />
den Besitz des Bruders der Königin,<br />
des bayerischen Herzogs »Ludwig<br />
im Barte«.<br />
Oben auf dem kleinen Altar<br />
thront in einer goldenen, mit Perlen<br />
und Edelsteinen verzierten Laube<br />
die Muttergottes mit dem Christuskind.<br />
Zu ihren Füßen kniend, als<br />
KULTUR<br />
Das »Goldene Rössl« –<br />
Ein Kunstwerk von Weltrang<br />
Nicht nur einmal sorgte das »Goldene Rössl«, eines der kostbarsten Kleinodien in Kirchenbesitz<br />
auf deutschem Boden, in der Weltgeschichte für Furore. Zuletzt war es im Sommer 2004, in der<br />
Ausstellung »König Karl VI. von Frankreich« im Pariser Louvre, wieder ins Licht der Weltöffentlichkeit<br />
gerückt worden. Ab 15. Mai 2009 ist es die Hauptattraktion in der Schatzkammer des neuen<br />
Wallfahrtsmuseums in Altötting.<br />
Das Goldene Rössl ist eine einzigartige Gold-Emaille-Arbeit aus dem frühen<br />
15.Jahrhundert.Als im Jahr 2004 der Pariser Louvre das Altöttinger Kleinod zeigte,<br />
erwies sich das Kunstwerk als absoluter Besuchermagnet. Foto:Heine<br />
Kinder dargestellt, Johannes der<br />
Täufer, Johannes der Evangelist und<br />
die Hl. Katharina, davor betend der<br />
französische König Karl VI. und sein<br />
Marschall. Die ganze Szenerie wird<br />
getragen von einem Gewölbe, unter<br />
dem ein Diener das gesattelte Leibross<br />
des Königs am Zügel hält.<br />
Als 1503 in Süddeutschland der<br />
Landshuter Erbfolgekrieg ausbrach,<br />
beschlagnahmte der Bayernherzog<br />
zur Bestreitung der Kriegskosten<br />
den Altöttinger Kapellschatz. Eine<br />
Rückerstattung in barem Geld erwies<br />
sich nach dem Krieg als un-<br />
2009 45<br />
möglich. Als Kompensation für die<br />
beschlagnahmten Schätze erhielt<br />
die Heilige Kapelle in Altötting im<br />
Jahr 1509 dann als Pfand aus der<br />
herzoglichen Schatzkammer die<br />
Goldemaillearbeiten aus dem französischen<br />
Kronschatz. Insgesamt<br />
waren das neben dem »Goldenen<br />
Rössl« noch zehn ähnliche Stücke.<br />
In der Säkularisation zu Beginn des<br />
19. Jahrhunderts wurde nahezu der<br />
gesamte Schatzbestand der Kapelle<br />
vom Staat beschlagnahmt und nach<br />
München zum Einschmelzen gebracht.<br />
Das »Goldene Rössl« kehrte<br />
1820 wieder nach Altötting zurück.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg geriet<br />
das »Goldene Rössl« erneut in<br />
das Visier von Staatsräson und großer<br />
Politik. Als Kunstobjekt von internationalem<br />
Rang erschien es auf<br />
der Liste der Reparationsforderungen,<br />
die Frankreich an das Deutsche<br />
Reich stellte, um die Kriegsschäden<br />
und -lasten zu kompensieren. Erst<br />
unter Vermittlung des Vatikans, der<br />
damals ins Feld führte, das Kunstwerk<br />
sei nicht Eigentum des Deutschen<br />
Reiches oder eines seiner<br />
Staaten, sondern in Kirchenbesitz,<br />
gelang es seinerzeit, das Kunstobjekt<br />
in Altötting zu halten.<br />
www.altoetting.de<br />
www.shrines-of-europe.com<br />
www.benediktweg.info<br />
www.marktl.de<br />
Stadtgalerie Stadtgalerie Altötting Altötting<br />
Ausstellungshighlight Ausstellungshighlight 2009 2009<br />
www.altoetting.de<br />
15. 5. - 26. 7.<br />
Professor Franz Ackermann<br />
ANZEIGE