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Spiratec AG - Chemdelta Bavaria

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Franz Fiederer (rechts) und Künstler Günter »Knox« Stallbauer eröffneten am 11.September 2002 das Altstadtlokal Knoxoleum. Foto:Willmerdinger<br />

Was anfangs trostlos erschien,<br />

entwickelte sich zu einem fantastischen<br />

Friedensfest, die Atmosphäre<br />

inmitten dieser Schutthalde<br />

zur puren Lebensfreude. Gleichsam<br />

und symbolträchtig – hier wie da –<br />

entstand aus Zerstörtem der unbändige<br />

Lebenswille des Menschen.<br />

Seither war ein Ambiente am<br />

Wachsen, das mit nichts zu vergleichen<br />

ist und viele Menschen anzieht.<br />

An der Bar im Erdgeschoss<br />

kann der Besucher schon Außergewöhnliches<br />

erahnen. Über drei<br />

Etagen sind Kunstwerke geschickt<br />

verteilt, teils versteckt in Ecken,<br />

teils durch raffinierte Spiegelwände<br />

zerstückt. In kleinsten Nischen befinden<br />

sich geschickt drapierte Sitzecken,<br />

immer die historisch belassenen<br />

Mauern vor Augen – Geschichte<br />

wird erlebbar – etwa durch die<br />

Abenteuer, die Franz Fiederer bei<br />

seinen Umbauten erlebte<br />

Dazu etwas Geschichte zum Gebäude:<br />

Die Ursprünge datieren auf<br />

das 15. Jahrhundert – bei einer Er-<br />

LEBENSART<br />

Knoxoleum – Lebensfreude<br />

zwischen Burg und Jazz<br />

weiterung, wahrscheinlich im 16.<br />

Jahrhundert, entstand der Gewölbekeller<br />

auf der Salzachseite. Um 1900<br />

fiel das Gebäude einem Feuer zum<br />

Opfer, dreimal überfluteten Salzach-Hochwasser<br />

den Keller im Mittelbereich.<br />

Zu Beginn der Restaurierungsarbeiten<br />

im Jahr 2001 öffnete sich<br />

nur ein beschränkter Zugang in die<br />

Kellerräume. Die Restaurierung des<br />

Gebäudes gestaltete sich nicht nur<br />

deshalb äußerst aufwändig. Der<br />

gesamte Kellerbereich musste in<br />

Handarbeit ausgegraben werden.<br />

Hierbei kamen im Mittelbereich<br />

Reste der alten Stadtmauer zutage,<br />

welche wohl aus dem 11. Jahrhundert<br />

stammen dürften und aufgrund<br />

der Anordnung der Schießscharten<br />

zum damaligen südlichen Ende der<br />

Burghauser Altstadt gehört haben<br />

müssten. Der Mauerbestand aus einem<br />

oberen und unteren Wehrgang<br />

und wohl auch aus einem Wehrturm<br />

wurde wahrscheinlich im 16.<br />

Jahrhundert demontiert und das<br />

Der Eröffnungstag war provokant: Es war der 11. September 2002, der Jahrestag des Terroranschlags<br />

auf das World Trade Center in New York – noch dazu unter dem Motto »Friede, Freude,<br />

Eierkuchen« – als eines der außergewöhnlichsten Lokale Bayerns – das »Knoxoleum« in den<br />

Burghauser Grüben eröffnete. Franz Fiederer und Künstler Günter »Knox« Stallbauer gelang<br />

im vormaligen »Österreichischen Hof« damit Einzigartiges.<br />

Material für den Hausbau verwendet.<br />

Außerdem kam bei der Freilegung<br />

der Fundamente eine vermutliche<br />

Be- und Entlade-Station für<br />

Salzach-Plätten zum Vorschein und<br />

als sei dies alles noch nicht genug,<br />

stammen die Fassade auf der Grüben-Seite<br />

sowie ein Teil des Inneren<br />

aus der Jugendstil-Epoche.<br />

Seit nachweislich 300 Jahren befanden<br />

sich in dem Haus Gastwirtschaften<br />

mit vielen wechselnden<br />

Pächtern und Besitzern. Heute haben<br />

Gäste des Knoxoleums die Möglichkeit,<br />

den gesamten historischen<br />

Bereich zu begehen, zu erleben und<br />

bei vielen musikalischen, literarischen<br />

oder Theater-Veranstaltungen<br />

ihren Alltag zu vergessen.<br />

Das Knoxoleum in den Grüben<br />

liegt außerdem an Burghausens<br />

»Walk of Fame«, der die internationalen<br />

Größen des Jazz würdigt, die<br />

allesamt ein Gastspiel in Burghausen<br />

gegeben haben. Seit bald 40 Jahren<br />

verwandelt die Internationale<br />

Jazzwoche Burghausen in ein Mek-<br />

2009 41<br />

Nigel Kennedy war Stargast der Jazzwoche<br />

2009. Foto:Willmerdinger<br />

ka traditioneller Jazzströmungen<br />

und aktueller Stilrichtungen. Alles,<br />

was in der internationalen Jazz-Szene<br />

Klang und Namen hat, war zu<br />

Gast: Ella Fitzgerald, Count Basie,<br />

Michel Petrucciani, Albert Mangelsdorff,<br />

Chet Baker, Dave Brubeck,<br />

Dizzy Gillespie, Lionel Hampton,<br />

Oscar Peterson, Ray Brown, Stan<br />

Getz, Stephane Grappely, Horace<br />

Silver, Joe Venuti oder in diesem<br />

Jahr Nigel Kennedy.<br />

www.knoxoleum.de<br />

www.b-jazz.com

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