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So., 2. Dezember 2007 - Städtischer Konzertchor Winfridia Fulda

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J. S. Bach<br />

Im Jahre 1720 starb seine erste Frau und sicherlich wegen der bereits vorhandenen<br />

Kinder heiratete er bereits ein Jahr später wieder: Anna Magdalena Wilcken.<br />

Aus beiden Ehen sind 11 Söhne und 9 Töchter hervorgegangen, u. a. die hochbegabten<br />

und ebenfalls berühmt gewordenen Komponisten Wilhelm Friedemann, Carl<br />

Philipp Emanuel, Johann Christoph und Johann Christian Bach.<br />

1723 bewarb sich Bach um die Nachfolge des Thomaskantors Johann Kuhnau. Aber<br />

erst nachdem Georg Philipp Telemann und Christoph Graupner die Berufung<br />

abgelehnt hatten, begnügte sich der Leipziger Senat mit Bach, „weil man keinen<br />

besseren hat finden können“. Neben seinen Verpflichtungen als Kantor und Organist<br />

an drei Stadtkirchen (Thomas, Nikolai, Johannis) hatte Bach auch noch das Amt des<br />

Städtischen Musikdirektors und die Stelle eines Lateinlehrers an der Thomasschule<br />

wahrzunehmen.<br />

Als Thomaskantor standen ihm für die kirchenmusikalischen Aufführungen ein<br />

Chor von 54 Knaben und die „Stadtpfeifer“ zur Verfügung. Die Verpflichtung, nun<br />

für regelmäßige großen Musiken in den genannten Kirchen zu sorgen, erfüllte er<br />

anfangs mit großem Engagement. Doch immer wieder wurde seine Arbeit durch das<br />

mangelnde Interesse der Stadtväter und durch mangelnde finanzielle Zuwendungen<br />

für angemessene Bestzungen der kirchenmusikalischen Aufführungen behindert.<br />

Dank seiner überregionalen Anerkennung konnte er sich über die Unzufriedenheit<br />

seiner Dienstherren hinwegsetzen und sich mehr privaten Interessen zuwenden:<br />

Komponieren nichtauftragsgebundener Musik, Unterrichten eines privaten<br />

Schülerkreises und Konzertreisen. Mit den öffentlichen Aufführungen des schon von<br />

Telemann gegründeten „Collegium musicum“ (bestehend aus studentischen<br />

Musikliebhabern) legte er den Grundstein für die Leipziger Gewandhauskonzerte.<br />

Als Bach am 28 Juli 1750 starb, hinterließ er ein ungemein reichhaltiges Ouevre,<br />

darunter über 200 erhaltene Kantaten, so auch die sechs Kantaten des<br />

Weihnachtsoratoriums, das Oster-, Himmelfahrts- und Pfingstoratorium, die<br />

Johannes- und Matthäuspassion, die h – Moll Messe, das Magnificat, zahlreiche<br />

Instrumentalwerke für Orgel, Cembalo, Violine, Violoncello, Flöte, Die Kunst der<br />

Fuge, Das musikalische Opfer, Das Wohltemperierte Klavier und die vier<br />

Orchestersuiten. Aus allen diesen Werken spricht die neue musikalische<br />

Formgebung, mit der der Höhepunkt der Barockmusik erreicht wird. Einer seiner<br />

größten Bewunderer, Ludwig van Beethoven, schrieb daher einmal: „Nicht Bach,<br />

Meer sollte er heißen!“.<br />

Schwerpunkte von Bachs Schaffen waren sicherlich seine Orgelwerke und Kantaten.<br />

Die Benutzung neuer poetischer Formen in der geistlichen Dichtung des 18. Jh. -<br />

gereimte Bibelsprüche, Bibelstellen im Wortlaut und Kirchenlieder - ermöglichten<br />

Bach die neue Form der Choralkantaten mit Chorsätzen, Rezitativen, Arien und<br />

Chorälen, durch die er in großartiger Weise die jeweiligen Bibelstellen musikalisch<br />

deutete und meditierend vertiefte. Bachs Vokalmusik ist häufig instrumental empfunden<br />

und verlangt von den Sängern geradezu rücksichtslos dieselben virtuosen<br />

Stimmführungen wie den Instrumentalisten ab. Andererseits ist es ihm auch gelun-<br />

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