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Evidenz-Analyse Sturzprävention (466.51 KB) - Prävention NRW ...

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<strong>Prävention</strong>Gesundheit & Lebensqualität<strong>Evidenz</strong>analyse Maßnahmen zur Sturzprophylaxe bei älteren Menschen3<strong>Evidenz</strong>analyse: Maßnahmen zur Sturzprophylaxebei älteren MenschenEtwa 30% aller Menschen über 65 Jahre stürzen jedes Jahr. Für Menschen jenseits der 75liegt die Rate noch höher. 20-30% der Sturzopfer ziehen sich Verletzungen zu, die die Mobilitätund Unabhängigkeit einschränken oder zu erhöhter Morbidität und Mortalität führen.Darüber hinaus entstehen erhebliche Kosten im Sozial- und Gesundheitswesen.<strong>Sturzprävention</strong>sprogramme können dazu beitragen, die Sturzrate zu reduzieren.Gemeinsam ist allen Interventionen, dass sie bei den bekannten und zum Teil gutuntersuchten Risikofaktoren für Stürze im Alter ansetzen. Das können u.a. sein: eineSturzvorgeschichte, das Lebensalter, Arzneimittelgebrauch (speziell Psychopharmaka) odereingeschränkte Mobilität. Hinzu kommen Risikofaktoren aus der räumlichen Umwelt z.B.Stolperfallen, schlechte Beleuchtung, glatte Böden oder ungeeignetes Schuhwerk.Untersuchungen zur Wirksamkeit von Interventionen liegen inzwischen aus mehrerenQuellen vor. Allerdings weisen eigentlich alle verfügbaren und in den Reviews bewertetenStudien methodische Schwächen auf. So ist die Art der Teilnehmerrekrutierung häufig nichtausreichend beschrieben. Es werden verschiedenste Assessment-Instrumente zur Erfassungdes Sturzrisikos eingesetzt. Auch das Sturzereignis unterliegt keiner einheitlichen Definition.Eine echte Vergleichbarkeit ist damit praktisch nicht möglich. Außerdem haben die Studienmeist eine relativ kurze Follow-up-Phase. Über eine längerfristige Compliance bei einzelnenMaßnahmen, z.B. einer Medikamentenreduktion, oder beim regelmäßigen Tragen von Hüftprotektorenist deshalb noch wenig bekannt. Die bisher vorliegenden Interventionsstudienzur Sturzvermeidung haben zudem nicht genug Aussagekraft, um zu belegen, ob sie einenpositiven Einfluss auch auf die Anzahl sturzbedingter Frakturen und Verletzungen haben.Um mehr als die bisher eher schwach belegte Wirksamkeit von Programmen nachweisen zukönnen, bedarf es großer längerfristig angelegter Studien, die mit standardisierten Instrumentendurchgeführt werden.Auf den folgenden Seiten wird der Kenntnisstand aus einigen relevanten internationalenReviews kurz referiert. Es lassen sich an einigen Punkten Widersprüche in den Aussagenfinden, da nicht alle Reviews die gleichen Studien einschließen und unterschiedliche <strong>Analyse</strong>methodenzum Einsatz kommen. Trotz der benannten methodischen Einschränkungenlassen sich dennoch einige Hinweise für erfolgversprechende Programme ableiten.■■Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege (1)Für den Pflegebereich wurde im Frühjahr 2006 der "Expertenstandard Sturzprophylaxe" veröffentlicht.Im Rahmen einer Literaturanalyse wurden Programme für zu Hause lebende Personen,Programme in der stationären Altenhilfe und Programme in Krankenhäusern gesichtetund analysiert. Anschließend wurden Einzelinterventionen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.Die Verfasser sprechen sich zusammenfassend für den Einsatz von multifaktoriellenProgrammen bzw. für eine Kombination von Einzelmaßnahmen aus, da diese den größtenEffekt zeigen, insbesondere wenn die Programme bzw. Kombinationen an das individuelleSturzrisiko und die jeweilige Lebenslage des sturzgefährdeten Menschen angepasst sind. Esist belegt, dass Kraft und Balanceübungen einen großen Anteil an wirksamen Interventionenhaben.Für zu Hause lebende Personen beschreiben die Verfasser beispielhaft drei multifaktorielleInterventionsprogramme, deren Effektivität empirisch nachgewiesen ist.

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