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Evidenz-Analyse Sturzprävention (466.51 KB) - Prävention NRW ...

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<strong>Prävention</strong>Gesundheit & Lebensqualität<strong>Evidenz</strong>analyse Maßnahmen zur Sturzprophylaxe bei älteren Menschen7Die Datenlage zu Interventionsstudien für die Gruppe von dementen und kognitiv eingeschränktenMenschen ist defizitär.Ebenso fehlen ökonomische <strong>Analyse</strong>n, die die Langzeitkosten und Effekte einerRisikoreduktion in unterschiedlichen Altersgruppen ausweisen, aber auch ökonomische<strong>Analyse</strong>n, die diese Kosten und Effekte für verschiedene Interventionssysteme (z.B. durchniedergelassene Ärzte oder Gesundheitsförderungsprogramme in der Gemeinde) ermittelnund vergleichen.■■Interventionen zur <strong>Sturzprävention</strong> bei älteren MenschenCochrane Review 2003(9)Dieser Cochrane Review schließt 62 randomisierte, kontrollierte Studien zur <strong>Sturzprävention</strong>bei älteren Menschen ein. Im Vergleich zur Vorgängerversion sind 22 neue Studien aufgenommenworden. Mit dem Zuwachs an Studien kristallisiert sich weiter heraus, dass Interventionenbei unselektierten Gruppen weniger wirksam sind als Maßnahmen, die sich anMenschen mit Sturzvorgeschichte richten. Wann immer wichtige individuelle Risikofaktorengezielt ausgeräumt werden können, zeigt sich eine klare Effektivität dieser Maßnahmen.Allerdings gibt es bisher noch keine Erkenntnisse über die optimale Dauer und dieIntensität von Maßnahmen. Ferner merken die Verfasser an, dass das zentrale outcome inden berücksichtigten Studien, "der Sturz" nicht immer genau und nicht immer gleichartigdefiniert wird. Zudem gibt es Bedenken bezüglich des Erinnerungsvermögens, wenn dasSturzgeschehen retrospektiv erhoben wird. Eine aktive Meldung/Registrierung von Stürzenwurde nur für 35 der 62 ausgewerteten Studien ausgemacht.Analysiert wurden auch hier Studien an zu Hause lebenden älteren Men-schen undStudien im Bereich der stationären Altenhilfe sowie in Krankenhäusern. Für die nächsteÜberarbeitung des Review sind getrennte <strong>Analyse</strong>n für diese Zielgruppen geplant.Die Verfasser ziehen im Diskussionsteil ihrer Arbeit folgende Schlüsse zu verschiedenenInterventionsansätzen:➔ ➔➔ ➔➔ ➔➔ ➔Kraft-, Balance- und BewegungstrainingIndividuell angepasste, kombinierte Kraft-, Balance- und Bewegungstrainings, angeleitetdurch ausgebildetes Personal, zeigten sich als wirksam bei der Reduktion derSturzrate. Alle Programme, die effektiv waren, beinhalteten ein Balancetraining. Eskann davon ausgegangen werden, dass dieses Balancetraining eine wichtige Komponentefür erfolgreiche Interventionen darstellt. Die <strong>Evidenz</strong> für eine Effektivität vonGruppentrainings sog. "standard packages" bleibt weiterhin begrenzt, Ausnahmebildet eine Tai-Chi Intervention, deren Wirksamkeit durch eine Studie belegt ist.UmgebungsanpassungEine professionell angeleitete Umgebungsanpassung zeigte sich als wirksam insbesonderebei Menschen mit Sturzvorgeschichte.Kognitives Training/VerhaltenstrainingObwohl diese Komponenten in verschiedenen wirksamen multifaktoriellen Programmeneingesetzt werden, konnten die Verfasser keine <strong>Evidenz</strong> für die Wirksamkeitderartiger Maßnahmen als alleiniges Element finden.MedikationsanpassungDie Reduktion, bzw. das Absetzen von Psychopharmaka reduzierte das Sturzrisikozwar signifikant. Aufgrund der Erfahrungen in der einzigen placebo-kontrollierten Studie,die bisher durchgeführt wurde, ist aber nicht von einer dauerhaften Complianceder Teilnehmer auszugehen.

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