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Evidenz-Analyse Sturzprävention (466.51 KB) - Prävention NRW ...

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<strong>Prävention</strong>Gesundheit & Lebensqualität<strong>Evidenz</strong>analyse Maßnahmen zur Sturzprophylaxe bei älteren Menschen6➔➔➔➔➔➔Hinsichtlich der Modifikation von Sehbeeinträchtigungen kommen die Verfasser desExpertenstandard zu dem Schluss, dass weitere Interventionen durch diese Maßnahmepositiv unterstützt werden. Es liegt allerdings nur eine randomisierte kontrollierteStudie vor.Gehhilfen dienen der Verminderung von Sturzrisikofaktoren. Es kann davon ausgegangenwerde, dass sie auch vor Stürzen schützen. Ob die alleinige Anwendung vonGehhilfen als Intervention ausreicht, ist nicht geklärt.Für im eigenen Wohnumfeld lebende Senioren ist die Wirksamkeit von Hüftprotektorennicht belegt. Zur Wirksamkeit von Hüftprotektoren bei Alten- und Pflegeheimbewohnerngibt es kontroverse Studienergebnisse, einige Studien fanden keine Wirkungder Protektoren, andere Reduktionen der Hüftfrakturinzidenz. Wichtig scheint einestrukturierte Schulung von Pflegekräften und Patienten zu sein.■■Welche Sturzgefahren drohen alten Menschen und wie lassen sichStürze am wirksamsten vermeiden? HEN Review (8)Diese Übersicht des Health Evidence Network (HEN) aus 2004 hat die bisher bekannte <strong>Evidenz</strong>lagezur <strong>Prävention</strong> von Stürzen ebenfalls zusammengetragen.Die Verfasser des HEN-Review kommen zu folgenden Aussagen:➔➔ Die <strong>Evidenz</strong> für eine Reduktion von Stürzen ist am ausgeprägtesten bei Interventionen,die sich an eine Hochrisiko-Zielgruppen richten und die einen patientenzentriertenmultifaktoriellen Ansatz verfolgen.➔➔ Spezielle Einzelinterventionen, die sich als wirksam erwiesen haben, sind Medikamentenüberprüfungund -anpassung insbesondere eine Reduktion des Psychopharmakakonsums.➔➔ Die <strong>Evidenz</strong> für häusliche Umgebungsanpassung als Einzelmaßnahme ist gering.➔➔ Bewegungs-, Kraft- und Balancetraining im Rahmen von multifaktoriellen Programmenist effektiv. Dabei haben sich Interventionen mit Balancetraining als Kernelementdes Bewegungsprogramms für fast alle Altersstufen und auch für Menschen mit funktionellenEinschränkungen am erfolgversprechendsten gezeigt.➔➔ Bewegungsprogramme können aber auch das Verletzungsrisiko bei untrainiertenMenschen mit Defiziten in der Balance erhöhen. Ein Walking-Trainingsprogramm ineiner Gruppe von Personen mit Sturzvorgeschichte zeigte eine erhöhte Rate von Verletzungenim Vergleich zur Kontrollgruppe.➔➔ Inzwischen zeichnet sich auch für den Bereich Altenheimbewohner <strong>Evidenz</strong> für <strong>Prävention</strong>sstrategienab, die Bewegungs- und Balancetraining sowie eine Umgebungsanpassungumfassen.➔➔ Die Wirksamkeit einer Supplementierung mit Calcium und Vitamin D ist für die Gruppeder Menschen in Alten- und Pflegeheimen belegt.➔➔ Hüftprotektoren können Frakturen in dieser Gruppe ebenfalls reduzieren. Die Complianceist recht gering. Sie kann durch gut ausgebildetes Personal aber erhöht werden.Der HEN Review stellt auch Lücken und Konflikte in der <strong>Evidenz</strong> fest: über Mechanismen,die die Teilnahmebereitschaft, die Motivation, die Akzeptanz und die langfristige Compliancebestimmen, ist noch wenig bekannt.Es gibt sehr wenige Ergebnisse zum Einfluss sozioökonomischer Faktoren auf dasSturzrisiko und auch zum Einfluss dieser Faktoren auf den Erfolg von Interventionsprogrammen.Es gibt nur sehr wenige Untersuchungen zum Sturzrisiko und zur Effektivität vonInterventionen bei Männern oder bei unterschiedlichen ethnischen Gruppen.

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