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Evidenz-Analyse Sturzprävention (466.51 KB) - Prävention NRW ...

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<strong>Prävention</strong>Gesundheit & Lebensqualität<strong>Evidenz</strong>analyse Maßnahmen zur Sturzprophylaxe bei älteren Menschen8➔➔➔ ➔Multidisziplinär durchgeführtes multifaktorielles Risikofaktoren-Screening mit anschließendenmultifaktoriellen InterventionenInzwischen gibt es einige Belege für die Wirksamkeit derartiger komplexer Programmefür zu Hause lebende Menschen mit und ohne Sturzvorgeschichte. Ebenso fürmultidisziplinäres Assessment und Intervention im Alten- und Pflegeheimbereich.Weitere InterventionenDie Wirksamkeit einer Supplementation mit Vitamin-D ist noch nicht klar belegt.■■Hüftprotektoren zur <strong>Prävention</strong> von Hüftfrakturen beiälteren Menschen. Cochrane Review 2005 (10)Obwohl der Einsatz von Hüftprotektoren auch in anderen Reviews, meist als Baustein imRahmen multimodaler Programme zur <strong>Sturzprävention</strong> bewertet wird, wird die Wirksamkeitdieser Intervention hinsichtlich der Vermeidung von Hüftfrakturen in einem separatenCochrane-Review analysiert. Der Review ist inzwischen in einer aktualisierten Fassungerschie-nen, deren Ergebnisse in den anderen Übersichten noch nicht berücksichtigt sind.Insgesamt wurden die Daten von elf Studien im Bereich Alten- und Pflegeheime sowie dreiStudien an zu Hause lebenden älteren Menschen in die <strong>Analyse</strong> eingeschlossen. Eine weitereStudie untersuchte die Compliance bzw. Trage-Akzeptanz, ohne frakturrelevante Datenzu erheben. Die Reviewer kommen dabei zu folgenden Aussagen:➔➔ Es sprechen einige Hinweise dafür, dass in Alten- und Pflegeheimen, in denen dieRate an Hüftfrakturen hoch ist, Hüftprotektoren dazu beitragen können, das Risikofür eine Fraktur zu verringern. Allerdings zeigt sich dieser Effekt unter Berücksichtigungder Ergebnisse der neueren Studien abgeschwächt. Die ursprüngliche <strong>Analyse</strong>umfasste fast ausschließlich cluster-randomisierte Studien. Für die inzwischen hinzugekommenenStudien mit individueller Randomisierung konnten die Effekte nicht ingleicher Größenordnung bestätigt werden.➔➔ Es zeigt sich keine <strong>Evidenz</strong> für die Wirksamkeit von Hüftprotektoren für die Mehrzahlvon zu Hause lebenden älteren Menschen.➔➔ Das Problem der mangelnden Compliance bei der Nutzung von Hüftprotektoren istevident.In diesen Review eingeschlossen wurde auch eine Studie, die in 42 Hamburger Pflegeheimendurchgeführt worden ist und auf die hier noch kurz eingegangen werden soll.(11)Die Maßnahme umfasste allerdings neben der reinen Bereitstellung von Hüftprotektorenfür alle Teilnehmer auch eine strukturierte Schulung des Pflegepersonals und derBewohner. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten die übliche Pflege, ergänzt um einekurze Information des Personals und die Vergabe von zwei Protektoren pro Einrichtung zuDemonstrationszwecken. Zum Ende der Nachbeobachtungszeit, die 15 Monate (Interventionsgruppe)bzw. 14 Monate (Kontrollgruppe) betrug, zeigte sich, dass der Einsatz vonHüftprotektoren durch die Maßnahme erheblich gesteigert werden konnte. Dies resultiertein einer relativen Reduktion von Hüftfrakturen von mehr als 40%.Die Hamburger Studie schloss auch eine ökonomische <strong>Analyse</strong> ein, deren Ergebnissebisher nur im Rahmen einer Dissertation(12) veröffentlicht worden sind. Da die Untersuchungmethodisch hochwertig ist und fundierte ökonomische <strong>Analyse</strong>n in diesem Bereichäußerst rar sind, hier kurz die wesentlichen Resultate: Die Schulung und die Bereitstellungder Hüftprotektoren verursachte Kosten in Höhe von 166 € pro Teilnehmer in der Interventionsgruppe.Bei den Studienteilnehmern der Kontrollgruppe waren es 5 €. Dem stehenKosten gegenüber, die zum Großteil durch Ressourcenverbrauch in Folge von Hüftgelenksfrakturenentstanden. Für die Interventionsgruppe waren dies 382 € pro Teilnehmer. In der

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