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wdr printRUNDFUNK-<br />

GEBÜHREN<br />

DIE ZEITUNG DES WESTDEUTSCHEN RUNDFUNKS<br />

Als Preis winkt beim 1live-Schulduell<br />

ein Konzert mit Krone-Preisträger Casper.<br />

(Foto: wdr/Knoff)<br />

Februar 2012 Nr. 430<br />

FÜR GUTES<br />

PROGRAMM.<br />

Mit intermedialen Programm-I<strong>de</strong>en will <strong>de</strong>r wdr vor allem ein junges Publikum gewinnen<br />

Die Innovationsoffensive<br />

Der Doku-Erzähler<br />

Foto: wdr/Kohr<br />

Heinrich Breloer, <strong>de</strong>r Filmemacher,<br />

Dokumentarist und Geschichtenerzähler,<br />

wird in diesem<br />

Monat 70 Jahre alt. Nach<br />

<strong>de</strong>n „Manns“ und <strong>de</strong>n „Bud<strong>de</strong>nbrooks“<br />

will er nicht aufhören<br />

mit Filmen, in <strong>de</strong>nen er Realität<br />

und Fiktion, Dokumentarisches<br />

und Inszeniertes ein homogenes<br />

Ganzes wer<strong>de</strong>n lässt. 14<br />

17 neue junge Programme für Radio, Fernsehen und das Web <strong>de</strong>s wdr:<br />

Das ist das Ergebnis einer Innovationsoffensive, die von wdr-Intendantin<br />

Monika Piel angestoßen und mit drei Millionen Euro Entwicklungskosten<br />

unterstützt wur<strong>de</strong>. Die kreativen Programmmacher <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs setzen<br />

bei <strong>de</strong>n neuen Formaten vor allem auf intermediale Möglichkeiten.<br />

Inzwischen sind 17 Programm-<br />

I<strong>de</strong>en so weit gediehen, dass<br />

sie im Verlauf <strong>de</strong>r nächsten<br />

Monate auf Sendung gehen können.<br />

Drei Innovationssendungen,<br />

• das Multimedia Format 1live<br />

Talk mit Frau Heinrich,<br />

• Die allerbeste Sebastian Winkler<br />

Show und<br />

• Westend – Fernsehen mit Zukunft<br />

haben schon ihre Premiere bestan<strong>de</strong>n.<br />

Publikum und auch<br />

die Presse sind auf <strong>de</strong>n neuen<br />

Programm-Wegen mitgegangen<br />

(print berichtete schon im September<br />

und Dezember).<br />

In ihrer ersten Bilanz sagte Monika<br />

Piel: „Das Geld ist gut angelegt. Ich<br />

freue mich, dass die bereitgestellten<br />

Mittel so viel zusätzliche Kreativität<br />

bei <strong>de</strong>n Programmmachern freige-<br />

BEIM ZWÖLFTEN 1LIVE-SCHULDUELL GEHT‘S UM EIN KONZERT MIT KRONE-TRÄGER CASPER<br />

Bereits zum zwölften Mal ruft 1live<br />

die nordrhein-westfälischen Schulen<br />

zum großen Schulduell auf.<br />

„Im vergangenen Jahr hatten wir<br />

fast 600 Bewerbungen, die um ein<br />

Konzert mit Gentleman wetteiferten“,<br />

sagt 1live-Redakteur Nelson<br />

Bergenthum, <strong>de</strong>r die Aktion <strong>de</strong>s<br />

Radiosen<strong>de</strong>rs betreut und verantwortet.<br />

In diesem Jahr können die<br />

Abschlussjahrgänge ein exklusives<br />

Konzert mit Casper gewinnen.<br />

setzt haben. Beson<strong>de</strong>rs gefreut hat<br />

mich, dass so viele Projekte gleich<br />

vom Start weg trimedial angegangen,<br />

also Hörfunk, Fernsehen und<br />

Internet sofort zusammen gedacht<br />

wur<strong>de</strong>n.“ Jetzt, wo nach und nach<br />

die weiteren Projekte realisiert wer<strong>de</strong>n,<br />

sei sie natürlich sehr gespannt,<br />

wie die neuen Projekte beim Publikum<br />

ankommen.<br />

Auf großes Interesse stieß bereits die<br />

Ankündigung, dass <strong>de</strong>r Programmbereich<br />

Kultur und Wissenschaft<br />

unter <strong>de</strong>m Arbeitstitel „Ein Tag Leben<br />

in NRW“ eine groß angelegte<br />

Dokumentationsreihe plant, die im<br />

Herbst 2012 fertig gestellt und dann<br />

im wdr Fernsehen auf <strong>de</strong>m Regelplatz<br />

<strong>de</strong>r Doku am Freitag (20:15)<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n soll. Sie wer<strong>de</strong><br />

sich aus Vi<strong>de</strong>os zusammensetzen,<br />

Nelson Bergenthum: „Casper ist<br />

ein Top-Act. Er begeistert mit seiner<br />

Musik, spricht sowohl Jungs und<br />

Mädchen an und verspricht originelle<br />

Lie<strong>de</strong>r. Er ist einfach bestens<br />

geeignet für unser Schulduell.“<br />

Noch bis zum 3. Februar können<br />

sich die Abschlussjahrgänge <strong>de</strong>r<br />

NRW-Schulen für das 1live-Schulduell<br />

bewerben. Auf <strong>de</strong>r Homepage<br />

www.1live.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n die Schüler<br />

in diesem Zeitraum das Anmel<strong>de</strong>-<br />

die Zuschauer am 30. April von sich<br />

und ihrem Leben filmen.<br />

Ähnlich wie <strong>de</strong>r Kinofilm „A Life<br />

in a Day“ o<strong>de</strong>r die 2009 vom rbb<br />

realisierte Sendung 24 Stun<strong>de</strong>n<br />

Berlin soll Ein Tag Leben in NRW<br />

das echte, wirkliche Leben im<br />

Land abbil<strong>de</strong>n. Die Dokumenta-<br />

tion soll auch nicht beim Fernsehen<br />

stehen bleiben: Nicht nur Planet<br />

Schule wird sich beteiligen, son<strong>de</strong>rn<br />

es ist auch eine Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />

wdr Hörfunkwellen und <strong>de</strong>m Internet<br />

wdr.<strong>de</strong> geplant.<br />

Monika Piel kündigte zu<strong>de</strong>m an,<br />

dass „die vielen guten I<strong>de</strong>en“ sie bestärkt<br />

haben, diese Initiative fortzuführen:<br />

„Der Innovationstopf wird<br />

auch 2012 zur Verfügung stehen.“<br />

wdr print stellt auf <strong>de</strong>n Seiten 4 und<br />

5 die neuen Programm-I<strong>de</strong>en vor. hu<br />

formular zum Ausfüllen.<br />

Dann beginnt <strong>de</strong>r<br />

Wettkampf. En<strong>de</strong><br />

März steht dann<br />

die Siegerschule<br />

<strong>de</strong>s Schulduells<br />

2012 fest. Anfang<br />

Juli wird<br />

das Konzert<br />

mit Casper<br />

stattfin<strong>de</strong>n.<br />

TZ<br />

Sich bei Thommy<br />

wie zuhause fühlen<br />

Entspannt zeigte sich Thomas Gottschalk nach<br />

seiner Premiere im Ersten. Gottschalk live, bei<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Entertainer „keine Politik und keine<br />

Rettungsschirme“ versprach, sahen am ersten<br />

Abend 4,34 Mio. Zuschauer (Marktanteil 14,6<br />

Prozent). wdr-Intendantin Monika Piel: „Mir<br />

hat die Sendung rundum gut gefallen, ich habe<br />

mich schon nach einer Viertelstun<strong>de</strong> zuhause<br />

gefühlt. Ich fand das Ambiente sehr stimmig,<br />

man fühlt sich wirklich so, als sei man bei<br />

Gottschalk im Wohnzimmer. Gottschalk live<br />

hat großes Potenzial.“ (Foto: ard/Kohr)<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Brauchtum o<strong>de</strong>r Event?<br />

Unterhaltungschef Siegmund<br />

Grewenig weiß, wovon er spricht:<br />

Karneval ist ein Pflichtprogramm<br />

– erst recht für <strong>de</strong>n Heimatsen<strong>de</strong>r<br />

in NRW. 3<br />

Spitzen-Quoten<br />

Die Aktuelle Stun<strong>de</strong> und die elf<br />

Lokalzeit-Ausgaben haben im<br />

vergangenen Jahr die höchsten<br />

Quoten erreicht, die je für sie gemessen<br />

wur<strong>de</strong>n. Chefredakteurin<br />

Gabi Ludwig weiß warum. 6<br />

Das echte Klinik-Leben<br />

Hier und heute tritt mit fünf Berichten<br />

aus einem Düsseldorfer<br />

Krankenhaus <strong>de</strong>n Beweis an,<br />

dass gute Reportagen ein überzeugen<strong>de</strong>sGegenmo<strong>de</strong>ll<br />

zu<br />

vielen Doku-<br />

Soaps sind –<br />

mit <strong>de</strong>r Serie<br />

Die Klinik. 8


PROFILE<br />

SABINE HENKEL<br />

Die Reichstagskuppel<br />

zog mit nach Brüssel<br />

Wenn Sabine Henkel nach Brüssel<br />

zieht, nimmt sie ein Bild aus Berlin<br />

mit: einen großen Fotodruck<br />

<strong>de</strong>r Reichstagskuppel. Passen<strong>de</strong>r<br />

könnte es nicht sein, <strong>de</strong>nn für je<strong>de</strong>n<br />

Berlin-Korrespon<strong>de</strong>nten steht <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Bun<strong>de</strong>stag zwangsläufig<br />

im Zentrum <strong>de</strong>r Arbeit. Diese Erinnerung<br />

hatte die 47-Jährige im Gepäck,<br />

als sie ihren neuen Job in <strong>de</strong>r belgischen<br />

Hauptstadt antrat. Dort ist<br />

sie seit <strong>de</strong>m 1. Januar wdr-Hörfunk-<br />

Korrespon<strong>de</strong>ntin und Studioleiterin.<br />

„Korrespon<strong>de</strong>ntin sein be<strong>de</strong>utet,<br />

immer auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n und immer<br />

auf <strong>de</strong>m Sprung zu sein. Man<br />

muss schnell und seriös arbeiten,<br />

das habe ich in Berlin gelernt.“<br />

Von dieser Erfahrung will Henkel<br />

in Brüssel profitieren. Dennoch<br />

wer<strong>de</strong> es an <strong>de</strong>r neuen Wirkungsstätte<br />

nicht immer so schnell und<br />

hektisch zugehen wie in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Hauptstadt.<br />

Das hat Vorteile, sagt Sabine Henkel:<br />

zum Beispiel mehr Zeit für<br />

hintergründige Themen und eine<br />

„familiärere“ Atmosphäre auch unter<br />

<strong>de</strong>n Kollegen. Diese sei in Berlin<br />

nicht immer vorhan<strong>de</strong>n. Vielfach<br />

wür<strong>de</strong>n dort von Hun<strong>de</strong>rten Journalisten<br />

die Ellenbogen ausgeklappt,<br />

weil „je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Erste sein will“.<br />

Zum Journalismus kam die gebürtige<br />

Arnsbergerin über ein Studium <strong>de</strong>r<br />

Fächer Germanistik, Medienwis-<br />

Sabine Henkel leitet jetzt das wdr-<br />

Hörfunkstudio in Brüssel. (Foto: wdr/Ernst)<br />

senschaft und Soziologie zuerst in<br />

Tübingen, später in Marburg. Mit ein<br />

Grund für <strong>de</strong>n eingeschlagenen Weg<br />

war <strong>de</strong>r „Spaß am Umgang mit <strong>de</strong>r<br />

Sprache“. Später schloss sich eine<br />

freie Mitarbeitertätigkeit für eine<br />

Tageszeitung sowie einen privaten<br />

Radiosen<strong>de</strong>r an, bei <strong>de</strong>m sie 1992 volontierte.<br />

1995 folgte <strong>de</strong>r Wechsel ins<br />

wdr-Studio Siegen, drei Jahre später<br />

ging sie als Nachrichtenredakteurin<br />

nach Köln und 2006 als Hörfunk-<br />

Korrespon<strong>de</strong>ntin in die <strong>de</strong>utsche<br />

Hauptstadt. Ihre neue Aufgabe in<br />

Brüssel ist auf zwei Jahre angelegt.<br />

Die belgische Kapitale und Sitz <strong>de</strong>s<br />

Europäischen Parlaments empfin<strong>de</strong>t<br />

Sabine Henkel als sehr internationale<br />

Stadt. „Hier treffen sich viele<br />

Mentalitäten, an je<strong>de</strong>r Ecke hört man<br />

an<strong>de</strong>re Sprachen.“ Das wer<strong>de</strong> einen<br />

ganz an<strong>de</strong>ren Blick auf Deutschland<br />

und die Deutschen mit sich bringen.<br />

„Vielleicht bin ich in zwei Jahren<br />

noch mehr mit Leib und Seele Europäerin.“<br />

Ihr Schulfranzösisch hatte<br />

sie bereits in Berlin durch sechs Monate<br />

Privatunterricht aufgefrischt.<br />

Und noch etwas ist <strong>de</strong>r Journalistin<br />

aufgefallen, die als Kind sozusagen<br />

in <strong>de</strong>r elterlichen Bäckerei<br />

aufgewachsen ist: Es gebe „viele<br />

wun<strong>de</strong>rbare Pâtisserien“ in Brüssel.<br />

Da wird sie <strong>de</strong>mnächst einmal<br />

zugreifen. Sascha Woltersdorf<br />

2 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

MIT ELF PRODUKTIONEN INS RENNEN UM DEN GRIMME-PREIS 2012<br />

Das ganze Team <strong>de</strong>s<br />

Münster-Tatorts für<br />

Marl nominiert<br />

Mit elf nominierten Produktionen<br />

geht <strong>de</strong>r wdr in das diesjährige<br />

Rennen um <strong>de</strong>n renommierten<br />

Grimme-Preis. Verliehen wer<strong>de</strong>n<br />

die Auszeichnungen am 23. März<br />

im Marler Stadttheater.<br />

Im Wettbewerb Fiktion/Spezial<br />

wur<strong>de</strong>n drei wdr-Fernsehfilme nominiert,<br />

in <strong>de</strong>nen herausragen<strong>de</strong><br />

Wer stillsteht, fällt!<br />

Foto: wdr/Sachs<br />

MATTHIAS BONGARD MODERIERT JETZT AUCH DAS <strong>WDR</strong>-KULTURMAGAZIN WEST.ART<br />

Seit Januar 2012 macht Matthias<br />

Bongard auch wie<strong>de</strong>r Fernsehen:<br />

Bei west.art folgte er als Mo<strong>de</strong>rator<br />

auf Katty Salié, die jetzt durch die<br />

aspekte beim zdf führt. Bei <strong>de</strong>r Premiere<br />

brachte Bongard es gewohnt<br />

launig auf <strong>de</strong>n Punkt: So viel Anfang<br />

war nie: neues Studio, neue Deko<br />

– und auf die junge Frau folgt ein<br />

alter Mann.<br />

In <strong>de</strong>r Rückschau ist er nach <strong>de</strong>r ersten<br />

Sendung im Januar sehr froh,<br />

dass man sich für ihn entschie<strong>de</strong>n<br />

hat: „Das ist eine kleine, feine Sendung<br />

mit bestens umgesetzten Beiträgen“,<br />

sagt er. Zu<strong>de</strong>m habe ihn die<br />

Aussicht auf hochkarätige Studiogäste<br />

und interessante Gespräche gelockt.<br />

Eine Herangehensweise, die<br />

perfekt ins Profil passe, fin<strong>de</strong>t auch<br />

Klaus Reimann. Der Redaktionslei-<br />

Drei Millionen<br />

Euro für Innovationen<br />

– das<br />

kann sich sehen lassen.<br />

Und gleichzeitig<br />

rührt es an unser<br />

Selbstverständnis als<br />

öffentlich-rechtliches<br />

System: Ist Inno-<br />

vation nicht eine<br />

selbstverständliche,<br />

tägliche Aufgabe?<br />

Wird nicht in je<strong>de</strong>r<br />

Redaktion sowieso<br />

<strong>de</strong>n lieben langen<br />

Tag über Innovationen<br />

nachgedacht?<br />

Muss jetzt schon die<br />

Intendantin einen<br />

„Innovationstopf“<br />

bereitstellen, damit<br />

in einem schwerfälligen<br />

System Anreize<br />

für Erneuerungen geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Um mit <strong>de</strong>r<br />

letzten These<br />

zu beginnen:<br />

je<strong>de</strong> Innovation – so<br />

sie nicht Bestehen<strong>de</strong>s<br />

verdrängt – wird von<br />

<strong>de</strong>n Redaktionen zusätzlich<br />

und mit Freu<strong>de</strong><br />

geleistet – an<strong>de</strong>rs<br />

kann man die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Vorschläge kaum erklären. Und<br />

selbstverständlich ist die Erneuerung<br />

unserer Programme, die Weiterentwicklung<br />

unserer Marken und Formate<br />

in Fernsehen, Radio und Internet,<br />

sowieso tägliches Geschäft. Es ist wie<br />

Fahrradfahren: wer stillsteht, fällt um.<br />

Eine kurze Anfrage in meinem Pro-<br />

Matthias Kremin,<br />

TV-Kulturchef,<br />

begrüßt die Offensive<br />

für neue<br />

Programm-<br />

I<strong>de</strong>en: Ein guter<br />

und dringend<br />

notwendiger<br />

Akzent auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zu mehr<br />

jüngeren Zuschauern,Hörern<br />

und Usern.<br />

Nominiert für Grimme – das Tatort-Team in Münster: Claus D. Clausnitzer, Mechthild<br />

Großmann, Axel Prahl, Frie<strong>de</strong>rike Kempter und Jan Josef Liefers; ChrisTine Urspruch<br />

fehlte bei diesem Fototermin. (Foto: wdr/Menke)<br />

Schauspieler eine Hauptrolle spielen:<br />

„Kehrtwen<strong>de</strong>“ mit Dietmar Bär<br />

Matthias Bongard (Foto: wdr/Fußwinkel)<br />

ter von west.art bestätigt, dass Bongard<br />

alle Kriterien erfüllt: Glaubwürdig,<br />

kulturkompetent, sympathisch,<br />

bo<strong>de</strong>nständig und tief verwurzelt in<br />

NRW - so sollte <strong>de</strong>r neue Mo<strong>de</strong>rator<br />

sein. „Wir haben für die west.art<br />

zwei Grundsätze erarbeitet: ‚Heimat<br />

als Lebensgefühl‘ und ‚Orientierung<br />

im Kulturdschungel‘. Die sollen sich<br />

(Regie Dror Zahavi, Buch Johannes<br />

Rotter, Redaktion Anke Krause, Götz<br />

grammbereich (Kultur + Wissenschaft<br />

FS), welche neuen I<strong>de</strong>en in <strong>de</strong>r Pipeline<br />

sind, ergab 23 neue Konzepte – da kann<br />

man sich nicht beklagen!<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Innovationstopf mit<br />

<strong>de</strong>r Perspektive auf jüngere User,<br />

Hörer und Zuschauer ein guter<br />

und dringend nötiger Akzent. Ein guter<br />

Teil unserer Mittel ist in bestehen<strong>de</strong>n<br />

Programmen gebun<strong>de</strong>n. Programme,<br />

die sehr oft erfolgreich das Profil <strong>de</strong>s<br />

wdr in <strong>de</strong>r Region prägen; und selbst da,<br />

wo die Redaktionen selbst die Erneuerung<br />

suchen, ist manchmal die Bindung<br />

unseres Publikums so stark, dass je<strong>de</strong><br />

Verän<strong>de</strong>rung Kritik hervorruft. Das<br />

hemmt die Abenteuerlust – oft zu Las-<br />

ten gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „jüngeren“ Programme.<br />

Nun aber steht das <strong>de</strong>utschtürkische<br />

Kin<strong>de</strong>rmagazin „Kelebek“<br />

für <strong>de</strong>n KiRaKa auf <strong>de</strong>m<br />

Programm, „DigIT“ (PB Internet) soll<br />

die jüngere Generation ermuntern, in<br />

<strong>de</strong>n Archiven <strong>de</strong>r Eltern und Großeltern<br />

zu stöbern; ganz ähnlich will<br />

das wdr Fernsehen „Ein Tag Leben<br />

in NRW“ abbil<strong>de</strong>n – mit Hilfe vor<br />

allem <strong>de</strong>r Zuschauer, die diesen einen<br />

Tag selbst filmen wer<strong>de</strong>n. Solche<br />

Programme sind zu aufwändig, um<br />

sie „nebenbei“ aus Bordmitteln zu<br />

stemmen. Für einsfestival wer<strong>de</strong>n<br />

Formate wie <strong>de</strong>r 1live Talk mit Sabine<br />

Heinrich o<strong>de</strong>r Die allerbeste Sebastian<br />

Winkler Show ein Lackmustest, ob es<br />

die Zielgruppe für junges Fernsehen<br />

überhaupt gibt.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n Fernsehen, Hörfunk<br />

und Internet nicht neu<br />

erfin<strong>de</strong>n, aber ich bin sicher,<br />

es wird am En<strong>de</strong> mehr I<strong>de</strong>en geben<br />

als Sen<strong>de</strong>plätze im Schema vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind. Ein Luxusproblem.<br />

auch in <strong>de</strong>r Sendung wi<strong>de</strong>rspiegeln“,<br />

erklärt Reimann; sie seien auch Kriterien<br />

für die Auswahl <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>rators<br />

gewesen. Die Redaktion habe sich<br />

auch schnell darauf geeinigt, dass ein<br />

Mann Katty Salié folgen müsse; eine<br />

Frau hätte sie <strong>de</strong>m Vergleich mit <strong>de</strong>r<br />

Vorgängerin nicht aussetzen wollen.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte das neue Gesicht<br />

von west.art <strong>de</strong>m Zuschauer aus <strong>de</strong>m<br />

wdr-Programm bereits vertraut sein.<br />

Diese Vorgaben erfüllt Bongard. Er<br />

arbeitet seit 1990 für <strong>de</strong>n wdr (im Augenblick<br />

beim wdr 2 Montalk und wdr<br />

5-Stadtgespräch). Gespräche auf <strong>de</strong>r<br />

Couch <strong>de</strong>s Fernsehstudios sind für ihn<br />

kein unbekanntes Terrain. Gespräch<br />

bleibe Gespräch – ob mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

Kamera, fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Radiomann. uri<br />

T ipp: w e s t .a r t , D i., 22:30,<br />

wdr Fernsehen<br />

Schme<strong>de</strong>s), „In <strong>de</strong>n besten Jahren“<br />

mit Senta Berger (Buch und<br />

Regie Hartmut Schoen, Redaktion<br />

Michael André) und „Nacht ohne<br />

Morgen“ mit Götz George (Buch<br />

Karl-Heinz Käfer, Regie Andreas<br />

Kleinert, Redaktion Götz Schme<strong>de</strong>s).<br />

Die Regisseure Dominik Graf,<br />

Christoph Hochhäusler und<br />

Christian Petzold wur<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Kategorie Spezial für I<strong>de</strong>e,<br />

Konzeption und Umsetzung <strong>de</strong>s<br />

Formats „Dreileben“ (ard/br/<br />

<strong>de</strong>geto/wdr; Redaktion Gebhard<br />

Henke, Frank Tönsmann) von <strong>de</strong>r<br />

Vorjury vorgeschlagen.<br />

Auch das Schauspielerteam <strong>de</strong>s<br />

Münster-Tatorts mit Jan Josef<br />

Liefers, Axel Prahl, ChrisTine<br />

Urspruch, Mechthild Großmann,<br />

Frie<strong>de</strong>rike Kempter und Claus<br />

D. Clausnitzer kann auf einen<br />

Grimme-Preis setzen dank „ihrer<br />

langjährigen herausragen<strong>de</strong>n<br />

Leistungen in <strong>de</strong>r humoristischen<br />

Fernsehunterhaltung“ (Redaktion<br />

Nina Klamroth).<br />

Im Wettbewerb Unterhaltung/<br />

Spezial ist auch die wdr-Produktion<br />

Zeiglers wun<strong>de</strong>rbare<br />

Welt <strong>de</strong>s Fußballs (Redaktion<br />

Christian Wagner) im Rennen.<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie Information &<br />

Kultur/Spezial wur<strong>de</strong>n vier wdr-<br />

Beiträge vorgeschlagen: „Auf<br />

Teufel komm raus“ von Mareille<br />

Klein und Julie Kreuzer (Redaktion:<br />

Jutta Krug/wdr, Claudia Gladziejewski/br),<br />

„Auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />

Peter Hartz“ von Lutz Hachmeister<br />

(Redaktion beim swr & Fe<strong>de</strong>rführung<br />

Thomas Michel; beim wdr<br />

Mathias Werth). Die Dokumentation<br />

zeichnet das Leben <strong>de</strong>s<br />

Mannes nach, <strong>de</strong>ssen Name für<br />

die größte Arbeitsmarktreform in<br />

<strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland steht und <strong>de</strong>r darin<br />

zum ersten Mal selbst Stellung bezieht<br />

zu seiner Arbeit in <strong>de</strong>r Hartz-<br />

Kommission und seinem tiefen<br />

Sturz im Zuge <strong>de</strong>r VW-Affäre.<br />

Außer<strong>de</strong>m nominiert sind „Teufels<br />

Werk und Gottes Beitrag“ von Helge<br />

Cramer (Redaktion Jutta Krug)<br />

sowie „Holding Still“ (Regie Florian<br />

Riegel, Redaktion Sabine Rollberg).<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie Spezial erhielt<br />

„Hitlers Polizei“ von Wolfgang<br />

Schoen, Holger Hillersheim, Frank<br />

Gutermuth und Sebastian Kuhn<br />

(rbb/wdr) eine Nominierung. In<br />

ihrem Film zeigen die Autoren, dass<br />

Teile <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Polizei während<br />

<strong>de</strong>r NS-Zeit in verbrecherische Machenschaften<br />

verstrickt waren.<br />

Die Beson<strong>de</strong>re Ehrung <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Volkshochschul-Verban<strong>de</strong>s<br />

geht in diesem Jahr an Hannelore<br />

Hoger, die u. a. in inzwischen 30<br />

Folgen die Kommissarin Bella<br />

Block verkörpert.<br />

Der Direktor <strong>de</strong>s Grimme-Instituts,<br />

Uwe Kammann, sagte bei <strong>de</strong>r Bekanntgabe<br />

<strong>de</strong>r Nominierungen, in<br />

<strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Fernsehens<br />

habe es im vergangenen<br />

Jahr „bei lei<strong>de</strong>r immer noch klarem<br />

Übergewicht <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen<br />

Programme ein hohes Maß<br />

an sehr guten, auch herausragen<strong>de</strong>n<br />

Qualitäten“ gegeben.<br />

53 Mal sind öffentlich-rechtliche<br />

Sen<strong>de</strong>r nominiert wor<strong>de</strong>n, acht<br />

Mal private Sen<strong>de</strong>r. Dazu gehören<br />

die rtl-Show „Let‘s Dance“ und<br />

„Cover my Song“ (vox). EB/hu


Verän<strong>de</strong>rt<br />

das Fern-<br />

sehen <strong>de</strong>n<br />

Karneval?<br />

Von Siegmund Grewenig*<br />

Zuerst einmal: „Verän<strong>de</strong>rt<br />

Karneval <strong>de</strong>n Menschen?“<br />

Die Antwort ist ein<strong>de</strong>utig:<br />

Ja. Wer nicht flüchtet, wenn in<br />

unserem Sen<strong>de</strong>r die fünfte Jahreszeit<br />

beginnt, erlebt spätestens<br />

an Weiberfastnacht, wie aus <strong>de</strong>r<br />

Sekretärin ein Vampir, aus <strong>de</strong>m<br />

Redakteur ein Pirat und aus <strong>de</strong>m<br />

Redaktionsleiter ein Clown wird.<br />

Karneval ist Brauchtum. Ob in<br />

Aachen, Düsseldorf o<strong>de</strong>r Harsewinkel,<br />

an vielen Orten sind<br />

spezifische Ausprägungen entstan<strong>de</strong>n:<br />

Der Düsseldorfer Zug ist<br />

politischer als <strong>de</strong>r Kölner, Aachen<br />

hat mit <strong>de</strong>m „Or<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

tierischen Ernst“ eine beson<strong>de</strong>re<br />

Form entwickelt, <strong>de</strong>r Geierabend<br />

in Dortmund unterschei<strong>de</strong>t sich<br />

von <strong>de</strong>r Münsteraner Sitzung und<br />

in <strong>de</strong>r „Hölle von Vettweis“ feiern<br />

rund 2 000 Frauen im Festzelt.<br />

Der Karneval lebt vor allem von<br />

Siegmund Grewenig (Foto: wdr/Sachs)<br />

<strong>de</strong>m freiwilligen Engagement<br />

Tausen<strong>de</strong>r, in <strong>de</strong>ren Herzen und<br />

Köpfen er verankert ist. Es ist die<br />

Spielfreu<strong>de</strong>, die Kreativität und<br />

die Lust am An<strong>de</strong>rssein, die die<br />

Narren und Jecken bewegt. Karneval<br />

ist mehr als <strong>de</strong>r organisierte<br />

Karneval in Form von Sitzungen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Rosenmontagszug, <strong>de</strong>r<br />

hochprofessionell veranstaltet<br />

wird und <strong>de</strong>r ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

ist.<br />

Karneval bleibt so lange lebendig,<br />

so lange die Menschen sich selbst<br />

aktiv einbringen und mitfeiern.<br />

Diesen Teil <strong>de</strong>s Karnevals bil<strong>de</strong>t<br />

das Fernsehen verhältnismäßig<br />

wenig ab, da diese individuellen<br />

Anstrengungen schwer ins Bild<br />

zu setzen sind. Gera<strong>de</strong> aber dieser<br />

individuelle Karneval bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />

Kern <strong>de</strong>s Karnevals, angefangen<br />

beim Kostüme basteln bis hin<br />

zum Feiern in <strong>de</strong>n Kneipen und<br />

Vee<strong>de</strong>ln. Die Mitsingbewegung<br />

„Loss mer singe“, ein Einsingen<br />

<strong>de</strong>r bekanntesten<br />

und neuen Lie<strong>de</strong>r<br />

in Kneipen, ist<br />

z. B. solch eine<br />

Aktion, bei <strong>de</strong>r es<br />

bisher noch nicht<br />

gelungen ist, sie<br />

fürs Fernsehen<br />

umzusetzen.<br />

1. These:<br />

Das Fernsehen<br />

muss noch Formen<br />

fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n<br />

Volkskarneval besser<br />

abzubil<strong>de</strong>n.<br />

Großer Beliebtheit beim Fernsehpublikum<br />

erfreuen sich die<br />

Übertragungen von Karnevalssitzungen,<br />

also Mischungen aus<br />

Re<strong>de</strong>n, Musik und Akrobatik mit<br />

Elementen wie Elferrat, Sitzungspräsi<strong>de</strong>nt<br />

und Musikkapelle. Hier<br />

zeigt das Fernsehen jedoch nur<br />

einen kleinen und dramaturgisch<br />

verdichteten Ausschnitt <strong>de</strong>s Karnevals.<br />

Die Kölner Prunksitzung<br />

dauert ungefähr fünf<br />

Stun<strong>de</strong>n, die Übertragung<br />

im Fernsehen drei. In diesen<br />

drei Stun<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n (fast)<br />

keine Auf- und Abmärsche<br />

statt, keine Versprecher,<br />

keine Durchhänger, und<br />

die Vorträge wer<strong>de</strong>n auf<br />

die wirklich starken Pointen<br />

gekürzt. Diese Verdichtung<br />

ist bei <strong>de</strong>r realen Sitzung<br />

natürlich nicht gegeben<br />

und verän<strong>de</strong>rt die Wahrnehmung<br />

erheblich. Was<br />

das Fernsehen nicht o<strong>de</strong>r<br />

nur sehr schwer vermitteln<br />

kann, ist das Live-Gefühl,<br />

das unmittelbare Beteiligtsein<br />

am Ereignis. So gibt es einige<br />

Elemente, die im Fernsehen<br />

lei<strong>de</strong>r gar nicht funktionieren,<br />

z. B. die Tanzgruppen. Im Saal<br />

gehört die Mülheimer Luftflotte<br />

zu <strong>de</strong>n Highlights und die Zuschauer<br />

sind beeindruckt von<br />

<strong>de</strong>r Akrobatik und <strong>de</strong>m Können<br />

<strong>de</strong>r blau-weißen Akteurinnen,<br />

im Fernsehen jedoch geht hier<br />

je<strong>de</strong> Emotion verloren. Und<br />

natürlich än<strong>de</strong>rt sich durch<br />

die komprimierte Darstellung<br />

<strong>de</strong>s Sitzungskarnevals<br />

und die Konzentration auf<br />

die Stars <strong>de</strong>r Szene auch<br />

die Erwartungshaltung<br />

<strong>de</strong>r Menschen an <strong>de</strong>n<br />

Karneval.<br />

DAS THEMA<br />

„Verän<strong>de</strong>rt das Fernsehen <strong>de</strong>n Karneval?“<br />

wdr print hat <strong>de</strong>n Unterhaltungschef im wdr<br />

Fernsehen dazu um einen Essay gebeten. Als<br />

Programmverantwortlicher für eine Großzahl<br />

<strong>de</strong>r wdr-Karnevalssendungen im<br />

Fernsehen stellt Siegmund<br />

Grewenig drei Thesen auf – es<br />

sei <strong>de</strong>r Versuch, „eine<br />

Antwort auf ein komplexes<br />

Thema“ zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Der wdr setzt mit<br />

Marc Metzger,<br />

<strong>de</strong>m Shooting-<br />

star <strong>de</strong>s Kölner<br />

Karnevals, und<br />

seiner Sendung<br />

Blötschkopp<br />

und die<br />

Rampensäue<br />

auf ein eigenes<br />

Format.<br />

(Foto: wdr/Fußwinkel)<br />

2. These:<br />

Fernsehen kann organisierten<br />

Karneval ins Bild setzen, schafft<br />

Verdichtung und kann neue Stars<br />

schaffen. Dadurch verän<strong>de</strong>rn<br />

sich die Erwartungen auch beim<br />

Brauchtum.<br />

Zur Zeit entwickelt sich eine Ten<strong>de</strong>nz,<br />

dass im Saal die Musik,<br />

Partystimmung, Mitsingen und<br />

Tanzen immer wichtiger wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Fernsehen hingegen ist die<br />

Mitsingmusik zwar wichtiges<br />

Element, aber am erfolgreichsten<br />

sind die Redner. Hier laufen die<br />

Entwicklung in <strong>de</strong>n Sälen und die<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>r ZuschauerInnen<br />

auseinan<strong>de</strong>r. Aber in <strong>de</strong>n 150 Jahren<br />

Karneval hat sich vieles entwickelt<br />

und verän<strong>de</strong>rt, Sitzungen<br />

gab es ja auch nicht immer. Und<br />

so wird es neue Formen <strong>de</strong>r Karnevalspräsentation<br />

geben, an <strong>de</strong>nen<br />

Festkomitee und Fernsehen<br />

gemeinsam arbeiten.<br />

3. These:<br />

Fernsehen muss bei <strong>de</strong>r Abbildung<br />

<strong>de</strong>s Brauchtums die Verän<strong>de</strong>rungen<br />

mitmachen und<br />

mit eigenen Formaten erfolgreich<br />

Karneval präsentieren.<br />

Das för<strong>de</strong>rt wie<strong>de</strong>rum auch das<br />

Brauchtum.<br />

Ein weiteres Ziel haben <strong>de</strong>r wdr<br />

und die Karnevalsorganisatoren<br />

zusammen: Sie wollen verjüngen.<br />

Und das geht auch nur mit neuen<br />

Formen. Der wdr wird hier eine<br />

neue Form von Sitzung versuchen.<br />

Präsentiert von Marc Metzger, <strong>de</strong>m<br />

Shootingstar <strong>de</strong>s Kölner Karnevals,<br />

setzt <strong>de</strong>r wdr mit Blötschkopp und<br />

die Rampensäue auf ein eigenes<br />

Format, das Elemente klassischer<br />

Sitzungen mit neuen Fernsehformen<br />

kombiniert. Wir wer<strong>de</strong>n<br />

sehen, wie es beim Fernsehpublikum<br />

ankommt.<br />

Verän<strong>de</strong>rt also das Fernsehen <strong>de</strong>n<br />

Karneval? Die Antwort ist: Ja und<br />

Nein. Ja, so wie Fernsehen immer<br />

verän<strong>de</strong>rt, in<strong>de</strong>m es schon durch die<br />

Auswahl <strong>de</strong>s Abgebil<strong>de</strong>ten Schwerpunkte<br />

setzt. Nein, <strong>de</strong>nn die Kraft<br />

<strong>de</strong>s Brauchtums ist so stark, dass<br />

immer wie<strong>de</strong>r, unabhängig vom<br />

Fernsehen, <strong>Neu</strong>es entsteht. Und<br />

nur da, wo das Brauchtum auch<br />

langfristig Kraft hat, wird es in <strong>de</strong>r<br />

Realität und im TV überleben. Lache<br />

un kriesche sind Urbedürfnisse<br />

<strong>de</strong>s Menschen. Der Karneval bringt<br />

sie zum Ausdruck, auf <strong>de</strong>r Straße,<br />

in <strong>de</strong>n Kneipen und Sälen und im<br />

Fernsehen. Helau und Alaaf!<br />

* Siegmund Grewenig leitet<br />

seit 2009 <strong>de</strong>n TV-Programmbereich<br />

„Unterhaltung, Familie und Kin<strong>de</strong>r“.<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 3


DAS THEMA<br />

<strong>Neu</strong>e I<strong>de</strong>en fürs TV<br />

Für Fernsehdirektorin<br />

Verena Ku-<br />

Verena Kulenkampff lenkampff<br />

ist <strong>de</strong>r Innovationstopf<br />

„ein wirksamer Impuls<br />

und Anreiz für die<br />

Erneuerung <strong>de</strong>s Programms“.<br />

Er bestärke<br />

die Redaktionen in<br />

ihren kreativen Bemühungen,<br />

weil er eine<br />

finanzielle Basis biete.<br />

Denn <strong>Neu</strong>es aus <strong>de</strong>n<br />

sich verknappen<strong>de</strong>n<br />

Regel-Etats zu finanzieren<br />

wer<strong>de</strong> immer<br />

schwieriger. Kulenkampff:<br />

„Der Innovationstopf<br />

eröffnet ein<br />

Testfeld – aus <strong>de</strong>m wir<br />

für langfristig angelegteProgrammentwicklung<br />

Erkenntnisse<br />

erwarten.“<br />

Foto: wdr/Krüger<br />

Neben <strong>de</strong>n konkreten<br />

I<strong>de</strong>en für die Dokumentation<br />

Ein Tag Leben in<br />

NRW hat <strong>de</strong>r Programm-<br />

bereich „Kultur und Wissenschaft“<br />

einen neuen Kabarett-Termin<br />

geplant, <strong>de</strong>r wahrscheinlich<br />

noch im Frühjahr 2012 produziert<br />

wer<strong>de</strong>n und dann möglichst bald<br />

ins Programm kommen soll, und<br />

zwar unter <strong>de</strong>m Titel die Nacht <strong>de</strong>r<br />

Peinlichkeiten, ein Promitalk mit<br />

<strong>de</strong>r Berliner Chansonette Gayle<br />

Tufts; sie soll die zurückliegen<strong>de</strong>n<br />

Auch <strong>de</strong>r Programmbereich Internet<br />

hat innovative I<strong>de</strong>en auf <strong>de</strong>n Tisch<br />

gelegt:<br />

Das Sportschau-Vi<strong>de</strong>oblog<br />

Hier ist die I<strong>de</strong>e für eine täglichen<br />

Kurz-Sportschau im Web als Vi<strong>de</strong>oblog<br />

bei sportschau.<strong>de</strong> entstan<strong>de</strong>n.<br />

Schlank und knapp produziert, soll<br />

sie die wichtigsten Sport-Ereignisse<br />

und -Gesprächsthemen <strong>de</strong>s Tages<br />

in maximal zehn Minuten exklusiv<br />

zusammenfassen. Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

Web-Sendung sind dabei auch die<br />

TV-Berichte aus <strong>de</strong>m ard-Morgen-<br />

o<strong>de</strong>r -Mittagsmagazin o<strong>de</strong>r Eins-<br />

4 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

<strong>Neu</strong>: Der Gastmann,<br />

<strong>de</strong>r Gastgeber<br />

1. 4.<br />

Premiere für die erste<br />

politisch-satirische<br />

Talkreportage im wdr<br />

Fernsehen: Am 27. Februar um<br />

23:15 wird <strong>de</strong>r Journalist Dennis<br />

Gastmann – bekannt gewor<strong>de</strong>n<br />

als ndr-Weltreporter in Mit<br />

80 000 Fragen um die Welt – <strong>de</strong>n<br />

„Gastmann“ geben.<br />

Seine Sendung Der Gastmann<br />

wur<strong>de</strong> entwickelt in <strong>de</strong>r Redaktion<br />

„Europa und Ausland“ von Nicole<br />

Husmann und Tina Hassel. Sie zählt<br />

zu <strong>de</strong>n ersten bald sichtbaren Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>r Innovationsinitiative von<br />

wdr-Intendantin Monika Piel.<br />

„Gastmanns“ Schicksal: Briefmarkenfreun<strong>de</strong>,<br />

Schützenvereine,<br />

Saunaclubs. Sie alle la<strong>de</strong>n ihn auf<br />

ihre Partys ein. Und Der Gastmann<br />

muss mitfeiern, mittrinken und<br />

mit <strong>de</strong>n Menschen über politisch<br />

brisante Themen diskutieren. Dabei<br />

begleiten ihn prominente Gäste.<br />

Für die Pilotfolge am 27. Februar<br />

war Dennis Gastmann zu Gast<br />

beim Vereinsjubiläum <strong>de</strong>s Fußballclubs<br />

Hellas Troisdorf. Aber<br />

<strong>de</strong>n Deutsch-Griechen war nach<br />

zuletzt zwei Abstiegen und <strong>de</strong>r<br />

Euro-Krise nicht gera<strong>de</strong> zum Feiern<br />

zumute.<br />

Bei unanständig viel Ouzo und<br />

ausgelassenem Sirtaki kommt<br />

Der Gastmann aber genau darauf<br />

zu sprechen: Was sagt <strong>de</strong>r<br />

Schatzmeister <strong>de</strong>s Vereins über<br />

die Schul<strong>de</strong>nmentalität in seiner<br />

Heimat? Wie sehr nervt die <strong>de</strong>utsche<br />

Berichterstattung über die<br />

„Pleitegriechen“? Und: Zwickt die<br />

Euro-Krise die griechischstäm-<br />

<strong>Neu</strong>e I<strong>de</strong>en für wdr.<strong>de</strong><br />

Extra sein, aber auch Hinweise auf<br />

Beiträge <strong>de</strong>r nächsten Regel-TV-<br />

o<strong>de</strong>r Radio-Sendungen.<br />

DigIT – o<strong>de</strong>r Geschicht(en) aus NRW<br />

Mit dieser I<strong>de</strong>e wird <strong>de</strong>r Programmbereich<br />

Internet ein großer Sammler<br />

historisch interessanter Fotos, Filme<br />

und Dokumente: In privaten Schubla<strong>de</strong>n<br />

und Schränken, in Kellern und<br />

auf Dachbö<strong>de</strong>n schlummern unzählige<br />

zeithistorische Dokumente: Papierfotos,<br />

Super8-Material, Camcor<strong>de</strong>r-Kassetten.<br />

„Viele Menschen in<br />

NRW wissen nicht, wie sie das Material<br />

zukunftssicher digitalisieren<br />

migen Gastgeber mehr als die prominenten<br />

Gäste, die mit Dennis<br />

nach Troisdorf gekommen sind?<br />

Einer dieser Gäste ist Dirk Müller;<br />

er soll als Börsenexperte erklären,<br />

warum in <strong>de</strong>n Eurolän<strong>de</strong>rn gerne<br />

mehr ausgegeben wird als man hat.<br />

Und was es be<strong>de</strong>utet, wenn es jetzt<br />

heißt: Schluss damit! Kölschglas,<br />

Bier<strong>de</strong>ckel und Bleistift müssen<br />

ihm als Anschauungsmaterial allerdings<br />

reichen.<br />

Das u. a. mit Grimme ausgezeichnete<br />

Satire-Duo Dennis (Kaupp) und Jes-<br />

sollen. Sollte dieser analoge Schatz<br />

nicht bald gehoben und digitalisiert<br />

wer<strong>de</strong>n, geht er verloren“, sagt Internetchef<br />

Stefan Moll.<br />

Deshalb wird wdr.<strong>de</strong> noch in diesem<br />

Jahr jungen Hörer, Zuschauer<br />

und User zum Diggen/Stöbern in<br />

<strong>de</strong>n elterlichen und großelterlichen<br />

Schubla<strong>de</strong>n aufrufen – nach <strong>de</strong>m<br />

Motto: Kin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Enkel erklären,<br />

warum sie welche Bil<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Filme von Eltern o<strong>de</strong>r Großeltern<br />

erhaltenswert fin<strong>de</strong>n und<br />

warum sie wichtig für die Familie<br />

o<strong>de</strong>r sie selbst sind. Aus diesem<br />

Vorschlägen wählt wdr.<strong>de</strong> dann<br />

ko (Friedrich) ist auch in Troisdorf;<br />

es kabbelt sich mit <strong>de</strong>m griechischen<br />

Trachtenensemble um <strong>de</strong>n Platz auf<br />

<strong>de</strong>r Bühne. Mit ihrer Nana-Mouskouri-Parodie<br />

„Scheiß Prognosen<br />

aus Athen“ (Melodie: „Weiße Rosen<br />

aus Athen“) wollen sie die Herzen <strong>de</strong>r<br />

Gäste erobern. Mittendrin bekommt<br />

Der Gastmann endlich Antworten<br />

auf die Fragen, die uns alle betreffen.<br />

EB<br />

Der Gastmann. Redaktion: Nicole<br />

Husmann und Tina Hassel. 28.<br />

Februar, 23:15. wdr Fernsehen<br />

<strong>Neu</strong>: Nacht <strong>de</strong>r Peinlichkeiten <strong>Neu</strong>: „Wer ist Thomas Müller?“<br />

Jugendsün<strong>de</strong>n prominenter Gäste<br />

ans Licht bringen.<br />

2. 3.<br />

Mit <strong>de</strong>r Comedian Gayle Tufts wird das<br />

wdr Fernsehen bald zur Nacht <strong>de</strong>r Peinlichkeiten<br />

einla<strong>de</strong>n. (Foto: wdr/Gran<strong>de</strong>)<br />

E i n s p a n -<br />

nen<strong>de</strong>s mult<br />

i m e d i a l e s<br />

K i no -Fi l m-<br />

Projekt steckt hinter<br />

<strong>de</strong>m Titel „Wer ist Thomas<br />

Müller?“. Es wird die<br />

unterhaltsame Suche nach <strong>de</strong>m<br />

Phantom <strong>de</strong>s Durchschnitts<strong>de</strong>utschen<br />

sein – eine Quintessenz aus<br />

81 Millionen Bun<strong>de</strong>sbürgern, die<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>r Statistik einen „Ur-<br />

Deutschen“ herausbringt – ein<br />

Konstrukt, das für Werbung, Poli-<br />

tik und Wirtschaft<br />

so wertvoll ist, weil<br />

es Orientierung<br />

bietet. Der Titel <strong>de</strong>s<br />

Projekts ist <strong>de</strong>r Tatsache<br />

geschul<strong>de</strong>t,<br />

dass in Deutschland<br />

70 000 Menschen Thomas<br />

Müller heißen. Entstehen soll ein<br />

90-minütiger Dokumentarfilm,<br />

<strong>de</strong>r mit einem Online-Auftritt bei<br />

wdr.<strong>de</strong> verschränkt ist. Der Sen<strong>de</strong>termin<br />

im wdr Fernsehen ist<br />

nicht vor En<strong>de</strong> 2013.<br />

Thomas Müller (Foto: rbb/Ernst)<br />

Dennis Gastmann,<br />

wie man ihn als Weltreporter<br />

kennen gelernt<br />

hat, schlüpft jetzt in die<br />

Rolle <strong>de</strong>s „Gastmanns“<br />

(Foto: ndr/Uhlenbrock/ap)<br />

geeignetes Material aus, hilft bei<br />

<strong>de</strong>r Digitalisierung und macht es<br />

online <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zugänglich.<br />

So entsteht nach und nach ein<br />

einzigartiges zeitgeschichtliches<br />

Dokument, das NRW im Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r<br />

Zeiten aus <strong>de</strong>r Sicht seiner Bewohner<br />

zeigt.<br />

Social Media<br />

wdr.<strong>de</strong> wird einen Distributionsmanager<br />

für Social Media benennen, <strong>de</strong>r<br />

die wichtigsten Social-Media-Plattformen<br />

sowie <strong>Neu</strong>heiten und Trends<br />

im Blick haben wird und Redaktionen<br />

bei Umsetzungsfragen berät.<br />

<strong>Neu</strong>: Rockpalast<br />

Backstage<br />

Mit <strong>de</strong>m Musik-Talk<br />

Backstage will sich <strong>de</strong>r<br />

Rockpalast von einer<br />

neuen Seite zeigen.<br />

Ingo Schmoll – bekannt von mtv<br />

und 1live – trifft dabei angesagte<br />

Musiker – zum Beispiel an ihrem<br />

Arbeitsplatz. Er soll sich dann Zeit<br />

für seine Gesprächspartner nehmen<br />

und sie mit überraschen<strong>de</strong>n<br />

Fragen konfrontieren. Als Ergebnis<br />

erhofft die Redaktion (Peter Sommer)<br />

offene Antworten und bisweilen<br />

tiefgründige Einblicke in das<br />

Musikerleben. Die erste <strong>de</strong>r insgesamt<br />

auf vier Folgen angelegten<br />

Reihe auf einsfestival lief schon<br />

am 23. Januar, die weiteren folgen<br />

jeweils montags um 23:15.<br />

Das wdr Fernsehen zeigt Rockpalast<br />

Backstage jeweils sonntags ab<br />

18. März um 00:15. Gäste wer<strong>de</strong>n u.<br />

a. Paul Smith (Maximo Park), Thees<br />

Uhlmann, Casper und Armin Teutoburg-Weiß<br />

(Beatsteaks) sein.<br />

Rockpalast Backstage mit Armin<br />

Teutoburg-Weiß (Beatsteaks) (Foto: wdr)<br />

<strong>Neu</strong>: Das glaub<br />

ich ja nicht<br />

Der Programmbereich<br />

Unterhaltung, Familie<br />

5.<br />

und Kin<strong>de</strong>r hat für eine<br />

neue Show neue I<strong>de</strong>en<br />

zusammengetragen: Das glaub ich<br />

ja nicht.<br />

Es geht dabei um <strong>de</strong>n Wahrheitsgehalt<br />

von Geschichten, Anekdoten<br />

o<strong>de</strong>r Behauptungen aus <strong>de</strong>r<br />

Welt <strong>de</strong>r Popmusik, <strong>de</strong>s Sports und<br />

vieler an<strong>de</strong>rer Bereiche; mo<strong>de</strong>rne<br />

Mythen spielen auch eine Rolle.<br />

Es gilt jeweils die wahren, oft unglaublichen<br />

Geschichten herauszufin<strong>de</strong>n.<br />

Darüber sollen die Zuschauer<br />

zu Hause entschei<strong>de</strong>n.<br />

Die Show soll als 45-Minuten-Variante<br />

für das wdr Fernsehen und<br />

als 30-Minuten-Fassung für einsfestival<br />

produziert wer<strong>de</strong>n und<br />

eventuell noch im März starten.<br />

<strong>Neu</strong>: Kammerspiel<br />

Im Verhör<br />

Der Programmbereich<br />

„Fernsehfilm, Kino und<br />

6.<br />

Serie“ plant ein Kammerspiel:<br />

Im Verhör. Der<br />

auf acht Folgen angesetzte Film<br />

erzählt die Geschichte einer Entführung.<br />

Dabei versucht Kommissar<br />

Max Birkner im Verhörraum<br />

herauszufin<strong>de</strong>n, wer die Tochter<br />

eines einflussreichen Bonner Geschäftsmannes<br />

entführt hat. Das<br />

Geschehen spielt Mitte <strong>de</strong>r 60er<br />

Jahre und reduziert die Handlung<br />

auf die psychologisch spannendsten<br />

Teile eines Krimis. Ein Sen<strong>de</strong>termin<br />

steht noch nicht fest.


Foto: picture-alliance/dpa<br />

Foto: wdr/Sachs<br />

DAS THEMA<br />

<strong>Neu</strong>e I<strong>de</strong>en fürs Radio<br />

<strong>Neu</strong>: Kelebek – ein Kin<strong>de</strong>rspiel<br />

Hörfunkdirektor<br />

Wolfgang Schmitz<br />

„An krea-<br />

tiven<br />

I<strong>de</strong>en<br />

herrscht<br />

in unseren<br />

Redak-<br />

tionen an sich schon<br />

kein Mangel. Die Einrichtung<br />

<strong>de</strong>s Innovationstopfes<br />

hat viele<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

noch einmal beflügelt.<br />

Die Ergebnisse<br />

sprechen für sich.“ So<br />

bewertet Wolfgang<br />

Schmitz die neuen<br />

Programmi<strong>de</strong>en seiner<br />

HörfunkkollegInnen:<br />

„Unsere Redaktionen<br />

sollten ermutigt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>Neu</strong>es auszuprobieren<br />

– von mir aus<br />

auch nach <strong>de</strong>m Verfahren<br />

Trial and Error.“<br />

<strong>Neu</strong>: „Finanzwissen<br />

<strong>de</strong>r Jungend“<br />

1.<br />

Wie junge Menschen<br />

mit <strong>de</strong>m Thema Geld<br />

und Finanzen umgehen,<br />

welche Interessen-<br />

schwerpunkte und Vorlieben sowie<br />

Kenntnisse sie haben und wo sie<br />

sich wie informieren – eine solche<br />

Untersuchung hat die Programmgruppe<br />

Wirtschaft (wdr 5) im August<br />

2011 zusammen mit Intendantin<br />

Monika Piel <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

Die Ergebnisse liefern gute Anhaltspunkte<br />

dafür, auf welche<br />

Fragen, Bedürfnisse, Probleme<br />

und Wünsche junger Menschen<br />

die Wirtschaftsredaktion künftig<br />

beson<strong>de</strong>rs eingehen sollte. „Hierzu<br />

sind nicht nur inhaltliche Innovationen<br />

nötig, son<strong>de</strong>rn<br />

auch neue<br />

Formen, die beson<strong>de</strong>rs<br />

junge<br />

Menschen an-<br />

sprechen“, sagt<br />

Uwe Möller, Leiter<br />

<strong>de</strong>r Programmgruppe.<br />

Bei <strong>de</strong>r Umsetzung dieser Fragen<br />

kooperiert die Wirtschaftsredak-<br />

tion mit <strong>de</strong>m Institut für Journalis-<br />

tik <strong>de</strong>r TU Dortmund. Bis Juli 2012<br />

wer<strong>de</strong>n sie sich intensiv mit neuen<br />

I<strong>de</strong>en, Inhalten und Vermittlungsformen<br />

für Internet, Radio und<br />

Fernsehen beschäftigen und sie bis<br />

zur Sen<strong>de</strong>reife entwickeln. EB/hu<br />

Das Ziel, bei neuen<br />

2.<br />

Programmi<strong>de</strong>en Radio,<br />

Fernsehen und<br />

Internet enger zu verzahnen,<br />

die unterschiedlichen<br />

Redaktionen stärker zur Zusammenarbeiten<br />

zu ermuntern – das<br />

ist – so Hörfunkdirektor Wolfgang<br />

Schmitz – beispielsweise gelungen<br />

mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r türkischsprachigen<br />

Redaktion.<br />

Unter <strong>de</strong>m Namen Kelebek – was<br />

so viel heißt wie Schmetterling –<br />

werkeln die türkische Redaktion<br />

und die Redaktion <strong>de</strong>s digitalen<br />

Kin<strong>de</strong>rRadioKanals kiraka an<br />

einem zweisprachigen <strong>de</strong>utschtürkischen<br />

Magazin für Kin<strong>de</strong>r,<br />

das mittwochs zwischen 15:00<br />

und 16:00 (WH: samstags<br />

zwischen 15:00 und 16:00) im<br />

kiraka laufen wird.<br />

Es soll sich an türkischstämmige<br />

Migrantenkin<strong>de</strong>r wen<strong>de</strong>n,<br />

sich mit <strong>de</strong>r Lebenswirklichkeit<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r in Deutschland auseinan<strong>de</strong>rsetzen,<br />

ihnen I<strong>de</strong>ntifikationsmöglichkeiten<br />

bieten und zur<br />

Erweiterung ihrer Sprachkompetenz<br />

beitragen. Durch die bewusst<br />

eingeplante <strong>de</strong>utsch-türkische<br />

Doppelmo<strong>de</strong>ration können dann<br />

auch <strong>de</strong>utsche Kin<strong>de</strong>r angesprochen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die I<strong>de</strong>e zu Kelebek kam von Christina<br />

Pannhausen, freie Mitarbeiterin<br />

im Kin<strong>de</strong>rprogramm. Zusammen<br />

mit ihr haben Ulla Illerhaus,<br />

Leiterin <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rprogramme,<br />

und Murad Bayraktar, Leiter <strong>de</strong>r<br />

türkischsprachigen Redaktion,<br />

und Marion Engels vom kiraka<br />

Eckpunkte <strong>de</strong>s Projektes bestimmt:<br />

Ein <strong>de</strong>utscher Mo<strong>de</strong>rator und eine<br />

türkischsprachige Mo<strong>de</strong>ratorin,<br />

<strong>Neu</strong>: Vertonte Bil<strong>de</strong>rgalerien<br />

3.<br />

Die Redaktionsgruppe<br />

„Wissenschaft, Umwelt,<br />

Technik“ in wdr 5 entwickelte<br />

ein Konzept<br />

für Radioformate, die jüngere<br />

Zielgruppen besser ansprechen<br />

als jetzt:<br />

Sowohl für die Sendung LebensArt<br />

als auch für Leonardo – Wissenschaft<br />

und mehr planen die Redaktionen,<br />

min<strong>de</strong>stens zweimal in<br />

<strong>de</strong>r Woche ausgewählte Beiträge<br />

im Internet mit einer vertonten<br />

Bil<strong>de</strong>rgalerie und einem Kurz-Vi<strong>de</strong>o<br />

zu ergänzen. Hinzu kommen<br />

dann sehr kurze O-Töne bzw. Ausschnitte<br />

aus <strong>de</strong>m Beitrag, <strong>de</strong>m die<br />

vertonte Bil<strong>de</strong>rgalerie gilt.<br />

Auch die LebensArt-Redaktion<br />

setzt auf eine Begleitung ihrer Sendungen<br />

im Internet, vor allem bei<br />

<strong>de</strong>r wöchentlichen Live-Reportage<br />

LebensArt zieht los: Vertonte Bil<strong>de</strong>rgalerien<br />

und punktuell Kurz-<br />

Vi<strong>de</strong>os sind geplant. Sie sollen<br />

dann in <strong>de</strong>r Regel von neuen,<br />

jungen AutorInnen produziert<br />

wer<strong>de</strong>n, die die notwendigen<br />

Techniken beherrschen und mit<br />

<strong>de</strong>r insgesamt „jüngeren“ Anmutung<br />

besser ein jüngeres Publikum<br />

ansprechen.<br />

Kelebek – <strong>de</strong>r Schmetterling<br />

(Foto: mauritius)<br />

Diese Beiträge samt Bil<strong>de</strong>rgalerien/Vi<strong>de</strong>os<br />

könnten sich dadurch<br />

außer<strong>de</strong>m sehr gut für die<br />

Nutzung in <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken<br />

eignen. Gleichzeitig nutzt die<br />

Redaktion Postings bei Facebook<br />

und Kommentare zur Internetseite<br />

in <strong>de</strong>r Sendung und integriert so<br />

„Social Media“ organisch in das<br />

Radioformat.<br />

Erste Beispiele kann man schon<br />

im Netz sehen und hören:<br />

http://w w w.wdr5.<strong>de</strong>/sendungen/lebensart/flinke-finger-und-kleine-bretter.html<br />

http://www.wdr.<strong>de</strong>/Fotostrecken/<br />

wdr5/sendungen/2011/lebensart/<br />

LeA_Bewegung/natuerlichebewegung.jsp<br />

http://www.wdr.<strong>de</strong>/Fotostrecken/<br />

wdr5/sendungen/2011/lebensart/<br />

capoeira/Capoeira.jsp<br />

Leonardo – Wissenschaft und<br />

mehr hat die bimediale Präsentation<br />

schon in mehrere Reportagen<br />

– z. B. die aus Borneo zum Thema<br />

Palmöl und Tierschutz – mitgedacht<br />

und mit Bil<strong>de</strong>rgalerien, O-Tönen und<br />

extra Online-Texten begleitet:<br />

http://www.wdr5.<strong>de</strong>/sendungen/<br />

leonardo/2011/oktober/borneo.<br />

html<br />

<strong>Neu</strong>: „Daten-Journalismus“<br />

4.<br />

Mit Unterstützung<br />

von wdr.<strong>de</strong> hat die<br />

Leonardo-Redaktion<br />

ein erstes Beispiel im<br />

Bereich Daten-Journalismus umgesetzt.<br />

Sie hat – ergänzend zum<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Radiobeitrag<br />

– statistische Daten über Wartezeiten<br />

für eine Psychotherapie in<br />

NRW in eine anschauliche Grafik<br />

übersetzt. Mit dieser Form<br />

<strong>de</strong>r Präsentation gelingt es, aus<br />

komplizierten, „langweiligen“<br />

Statistiken spannen<strong>de</strong> und le-<br />

die auch gut Deutsch spricht,<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn auf spielerische<br />

Weise türkische Kultur<br />

und Sprache nahebringen. Zu<strong>de</strong>m<br />

sollen Nachrichten, Reportagen,<br />

Erklärstücke und Beiträge<br />

auch die Lebenswirklichkeit in<br />

Deutschland wi<strong>de</strong>rspiegeln. Im<br />

Laufe <strong>de</strong>r Wochen wird <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche<br />

Mo<strong>de</strong>rator in <strong>de</strong>n Sendungen<br />

mehr und mehr Türkisch lernen.<br />

Erklärstücke in <strong>de</strong>utscher Sprache<br />

sollen <strong>de</strong>utschen Hörerkin<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>n Zugang zu türkischen Traditionen,<br />

Ritualen etc. ermöglichen<br />

und zu gegenseitigem Respekt und<br />

Verständnis beitragen. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

dann türkische Kin<strong>de</strong>r und<br />

Experten Phänomene, Orte o<strong>de</strong>r<br />

Feste erklären, die <strong>de</strong>utschen Kin<strong>de</strong>rn<br />

nicht so geläufig sind und<br />

danach fragen.<br />

Auch türkische Märchen, Geschichten<br />

und Gedichte haben<br />

in <strong>de</strong>r Sendung ihren festen<br />

Platz; sie können zur literarischkulturellen<br />

Bildung <strong>de</strong>r türkischstämmigen<br />

Hörerkin<strong>de</strong>r beitragen<br />

und <strong>de</strong>n oft eingeschränkten<br />

Wortschatz <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r erweitern.<br />

Im „Herzfunk“ auf Türkisch wird<br />

Kelebek auch Fragen zu Liebe,<br />

Körper und Gefühlen von Kin<strong>de</strong>rn<br />

erklären – mit türkischstämmigen<br />

Experten und Aussagen von Kin<strong>de</strong>rn<br />

auf Türkisch. Hierbei wird<br />

bewusst auf die kulturelle Perspektive<br />

geachtet. Das Ziel ist es,<br />

so auch die Kin<strong>de</strong>r und Eltern zu<br />

erreichen, die in ihren traditionellen<br />

Milieus stark verankert<br />

sind.<br />

Foto: wdr/Composing/Medien<strong>de</strong>sign<br />

bensnahe Themen für das internetaffine<br />

Publikum wer<strong>de</strong>n zu lassen:<br />

http://www1.wdr.<strong>de</strong>/themen/<br />

ratgeber/psychotherapien102.html<br />

Peter Ehmer, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Redaktionsgruppe<br />

„Wissenschaft, Umwelt,<br />

Technik“ berichtet: „In <strong>de</strong>r<br />

Anmutung unserer Sendung und<br />

<strong>de</strong>s Internetauftritts sind wir mit<br />

diesen ersten Aktivitäten dynamischer<br />

und lebendiger gewor<strong>de</strong>n.“<br />

Zugleich habe sich das entsprechen<strong>de</strong><br />

Know-how und die Haltung<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Redaktion verän<strong>de</strong>rt.<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 5


REGIONAL<br />

ERFOLGSJAHR FÜR PHOENIX<br />

Die beste Quote seit<br />

<strong>de</strong>r Gründung<br />

phoenix, <strong>de</strong>r öffentlich-rechtliche<br />

Infokanal von ard und zdf, blickt<br />

auf das beste Jahr seit Gründung<br />

zurück. Die Bonner Dokumentaristen<br />

haben sich als Marke für<br />

pure TV-Information etabliert.<br />

Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit<br />

machten die starke Stellung<br />

von phoenix aus, meint Michael<br />

Hirz. „Die Zahlen beweisen, dass<br />

wir eine starke öffentlich-rechtliche<br />

Marke gewor<strong>de</strong>n sind, die aus<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fernsehlandschaft<br />

nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken ist“, so<br />

<strong>de</strong>r Programmgeschäftsführer. Er<br />

bezieht sich damit auf die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>s vergangenen Jahres:<br />

2011 war für phoenix das erfolgreichste<br />

Jahr seit seiner Gründung<br />

im April 1997.<br />

Mit einem Marktanteil von 1,1 Prozent<br />

erzielte <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r das beste<br />

Ergebnis in seiner Geschichte. Im<br />

Jahr 2010 hatte <strong>de</strong>r Anteil noch bei<br />

1,0 Prozent gelegen. Damit wur<strong>de</strong><br />

Die bei<strong>de</strong>n phoenix-Geschäftsführer<br />

Christoph Minhoff (l.) und Michael Hirz<br />

(Foto: phoenix/Firley)<br />

phoenix 2011 erstmals Marktführer<br />

unter <strong>de</strong>n Informationskanälen.<br />

Die Programme von n-tv und n24<br />

folgten mit einem Marktanteil von<br />

jeweils 1,0 Prozent.<br />

Der Ereignis- und Dokumentationskanal<br />

von ard und zdf überzeugte<br />

2011 beson<strong>de</strong>rs mit <strong>de</strong>r Berichterstattung<br />

aus <strong>de</strong>m Ausland.<br />

Rund 250 Stun<strong>de</strong>n sen<strong>de</strong>te phoenix<br />

allein über <strong>de</strong>n sogenannten<br />

Arabischen Frühling in Tunesien,<br />

Ägypten und Libyen. Auch die<br />

Atomkatastrophe von Fukushima<br />

sowie die Finanz- und Eurokrise<br />

verfolgten die Zuschauer bei <strong>de</strong>n<br />

erfahrenen Auslandskorrespon<strong>de</strong>nten<br />

von ard und zdf.<br />

Das Programm-Rezept aus Ereignisberichterstattung,Gesprächsrun<strong>de</strong>n,<br />

Themenschwerpunkten,<br />

Dokumentationen und Reportagen<br />

sei aufgegangen, fin<strong>de</strong>t Michael<br />

Hirz.<br />

Insgesamt seien die phoenix-Zuschauer<br />

zu<strong>de</strong>m jünger gewor<strong>de</strong>n,<br />

ergänzt Hirz‘ Partner in <strong>de</strong>r phoenix-Geschäftsführung,<br />

Christoph<br />

Minhoff vom zdf. In <strong>de</strong>r Gruppe<br />

<strong>de</strong>r 14- bis 49-Jährigen legte <strong>de</strong>r<br />

Sen<strong>de</strong>r um 0,1 Prozent zu, in <strong>de</strong>r<br />

Altersgruppe von 30 bis 49 gab es<br />

sogar ein Plus von 0,2 Prozent.<br />

2011 blieben die Zuschauer außer<strong>de</strong>m<br />

länger beim Programm als im<br />

Jahr zuvor: Die durchschnittliche<br />

Verweildauer vor <strong>de</strong>m Schirm<br />

konnte <strong>de</strong>r Infokanal um zweieinhalb<br />

Minuten steigern. „Auch damit<br />

untermauerte phoenix seine<br />

starke Stellung“, resümiert Hirz<br />

das aktuelle Quotenhoch. uri<br />

6 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Im Wettbewerb <strong>de</strong>r Informationssendungen<br />

bieten wir<br />

etwas Einmaliges: das Wichtigste<br />

aus und für NRW“, sagt Gabi<br />

Ludwig. Die Chefredakteurin <strong>de</strong>r<br />

NRW-Lan<strong>de</strong>sprogramme ist davon<br />

überzeugt und die Spitzen-Quoten<br />

<strong>de</strong>s vergangenen Jahres stützen ihre<br />

These: „Wir stellen Nähe her zu <strong>de</strong>n<br />

Ereignissen im Land und berichten<br />

gleichzeitig mit einer hohen journalistischen<br />

Kompetenz. Es freut mich<br />

sehr, dass die Zuschauerinnen und<br />

Zuschauer unsere Anstrengungen<br />

honorieren.“<br />

Die NRW-Brille<br />

Ihre „Spielfläche“ und die ihrer<br />

rund 150 festangestellten MitarbeiterInnen<br />

sowohl im Funkhaus<br />

Düsseldorf als auch in <strong>de</strong>n elf<br />

NRW-Studios <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs besteht<br />

im Wesentlichen aus zwei Blöcken<br />

am frühen Abend, <strong>de</strong>r 40-minütigen<br />

Aktuellen Stun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r<br />

sich anschließen<strong>de</strong>n 30-minütigen<br />

Lokalzeit, die parallel aus <strong>de</strong>n elf<br />

Studios in NRW gesen<strong>de</strong>t wird.<br />

Ergänzt wird diese Infozeit aus<br />

und für NRW durch drei lan<strong>de</strong>sweite<br />

Nachrichtenblöcke um 12:45<br />

um 16:00 und um 21:45, sowie um<br />

18:00 mit <strong>de</strong>n parallel geschalteten<br />

fünf Minuten-Nachrichten aus <strong>de</strong>n<br />

Regionalstudios.<br />

„Wer uns sieht, weiß und erwartet<br />

zu Recht, dass wir die Welt mit<br />

einer NRW-Brille sehen und sie<br />

ihm auch so erklären“, sagt die<br />

seit vielen Jahren erfahrene NRW-<br />

Journalistin: Wenn es in einem japanischen<br />

Atomkraftwerk zu einer<br />

Kernschmelze kommt, frage die Aktuelle<br />

Stun<strong>de</strong>: Wie sicher sind die<br />

AKW in <strong>de</strong>r erdbeben-gefähr<strong>de</strong>ten<br />

Rheinschiene? Wenn <strong>de</strong>r Euro an<br />

<strong>de</strong>n Börsen Berg und Tal fährt, suche<br />

die Aktuelle Stun<strong>de</strong> – auch kurz<br />

AKS genannt – nach Erklärungen<br />

und machte dabei an <strong>de</strong>n Grenzen<br />

von NRW nicht halt. Die Zuschauer<br />

könnten inzwischen erwarten,<br />

dass in <strong>de</strong>r Aktuellen Stun<strong>de</strong> solche<br />

Themen „mit <strong>de</strong>m Blick auf NRW“<br />

(Ludwig) aufgegriffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Natürlich sei die AKS in erster Linie<br />

ein Informationsmagazin für<br />

alle, die über das Leben zwischen<br />

Rhein und Weser das <strong>Neu</strong>este erfahren<br />

wollen. Sie biete eben all das,<br />

was am Tag für eine Mehrheit <strong>de</strong>r<br />

Menschen in NRW wichtig, spannend<br />

und berührend ist. „Die Welt<br />

ist nicht mehr so wie vor 30 Jahren,<br />

als die Aktuelle Stun<strong>de</strong> startete. Wir<br />

sind heute ganz an<strong>de</strong>rs vernetzt,<br />

Aktuelle Stun<strong>de</strong> und Lokalzeit-Ausgaben steigerten ihre Zuschauerzahlen<br />

Spitzen-Quoten<br />

Die Aktuelle Stun<strong>de</strong> und die elf Lokalzeit-<br />

Ausgaben haben im vergangenen Jahr die höchsten<br />

Quoten erreicht, die seit Beginn <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Zuschauerforschung gemessen wur<strong>de</strong>n.<br />

Chefredakteurin Gabi Ludwig zu <strong>de</strong>m Erfolg:<br />

„Regionale Nähe ist unser Pfund.“<br />

gera<strong>de</strong> wir in NRW sind abhängig<br />

und betroffen von vielem, was weit<br />

weg von unserer Heimat passiert“,<br />

resümiert Gaby<br />

Ludwig: „Eine<br />

journalistische<br />

Informationssendung,<br />

die gegen<br />

heute vom zdf<br />

und rtl aktuell<br />

antritt, kann man<br />

nicht mit Scheuklappen<br />

machen,<br />

auch nicht mit<br />

geographischen.“<br />

Bei <strong>de</strong>r konsequenten<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>s<br />

AKS-Profils habe auch das Controlling-Verfahren<br />

geholfen: „Wir<br />

unterziehen uns min<strong>de</strong>stens alle<br />

zwei Jahre <strong>de</strong>m gezielten Gespräch<br />

mit zufällig ausgewählten Zuschauerinnen<br />

und Zuschauern und erfahren<br />

dann, welche Themen auf<br />

Interesse stoßen und welche nicht.“<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren habe das<br />

D ü s s e l d o r f e r<br />

Team auch seine<br />

Art <strong>de</strong>r Informationsvermittlung<br />

<strong>de</strong>m Publikumsbedürfnis<br />

angepasst: „Wir<br />

sortieren mehr,<br />

geben Orientierung<br />

bei komplizierten<br />

Themen<br />

und bringen Per-<br />

Foto: wdr/Sachs<br />

Chefredakteurin Gabi Ludwig: „Wir<br />

sind kontinuierlich besser gewor<strong>de</strong>n.“<br />

AKS-Chef Stefan<br />

Bran<strong>de</strong>nburg<br />

(Foto: wdr/Jacobi)<br />

sonen klarer ins Bild, die eine Botschaft<br />

vermitteln können …“ – Gabi<br />

Ludwig könnte noch länger darüber<br />

re<strong>de</strong>n. Was<br />

sie nicht sagt, weil<br />

es wohl schon<br />

selbstverständlich<br />

gewor<strong>de</strong>n<br />

ist: Nordrhein-<br />

Westfalen wird<br />

in Düsseldorf<br />

zwar weiterhin<br />

mit Bin<strong>de</strong>strich<br />

geschrieben, das<br />

Land aber inzwischen<br />

als eine<br />

Einheit erfahren.<br />

Wie die Mo<strong>de</strong>ratorinnen und Mo<strong>de</strong>ratoren<br />

vom Zuschauer bewertet<br />

wer<strong>de</strong>n – auch das weiß man in<br />

Düsseldorf dank <strong>de</strong>r Controllings:<br />

Sie wer<strong>de</strong>n allesamt als eigenständige<br />

Charaktere und Persönlichkeiten<br />

geschätzt, die Paarungen<br />

gefallen meist <strong>de</strong>shalb, weil sich<br />

die bei<strong>de</strong>n Journalisten vor <strong>de</strong>r<br />

Kamera entwe<strong>de</strong>r<br />

ergänzen o<strong>de</strong>r sie<br />

durch ihre Gegensätzlichkeit<br />

noch mehr Profil<br />

gewinnen.<br />

Die Düsseldorfer<br />

wissen auch ihre<br />

Verena<br />

Egbringhoff<br />

(Foto: wdr/Jacobi)<br />

Präsenz in <strong>de</strong>n<br />

Social Communities<br />

zu schätzen.<br />

Verena Egbring-<br />

Über eine Million NRW-Bürger sehen Lokalzeit<br />

Die elf Lokalzeit-Ausgaben sahen im Schnitt montags bis freitags 1,24<br />

Mio. Zuschauer und ereichten damit einen Marktanteil von 21,8 Prozent<br />

in NRW. Der Spitzenwert lag bei 27,6 Prozent bzw. 1,54 Mio. Zuschauern.<br />

Auch die Aktuelle Stun<strong>de</strong> erzielte ihr bislang bestes Ergebnis mit einem<br />

Marktanteil von 17,8 Prozent und knapp 900 000 Zuschauern. In <strong>de</strong>r<br />

Spitze schalteten 1,39 Mio. NRW-BürgerInnen das Informationsmagazin<br />

montags bis freitags ein (22,5 Prozent) ein.<br />

2010 hatte die Aktuelle Stun<strong>de</strong> durchschnittlich 17,3 Prozent (0,86 Mio.)<br />

<strong>de</strong>r Zuschauer in NRW erreicht; auch die Lokalzeiten kamen 2010 auf <strong>de</strong>n<br />

bisherigen Bestwert von 21,1 Prozent (1,18 Mio.).<br />

Großen Zuspruch fin<strong>de</strong>n die Informationssendungen aus Düsseldorf<br />

und <strong>de</strong>n elf Studioorten in NRW auch bei <strong>de</strong>n 30- bis 49-Jährigen. Die<br />

Lokalzeit sehen 10,6 Prozent (0,15 Mio.) dieser Altersgruppe und die<br />

Aktuelle Stun<strong>de</strong> 7,8 Prozent (0,09 Mio.). EB/hu<br />

hoff, Stellvertreterin von Stefan<br />

Bran<strong>de</strong>nburg, <strong>de</strong>m Leiter <strong>de</strong>r Redaktionsgruppe<br />

„NRW aktuell“, berichtet,<br />

dass sich Anfang <strong>de</strong>s neuen<br />

Jahres <strong>de</strong>r 14 000. Facebook-Fan bei<br />

<strong>de</strong>r AKS eingeschrieben hat: Ohne<br />

diese Zuschauer wäre es wdr aktuell<br />

z. B. vor etlichen Wochen nicht<br />

gelungen, schon um 21:45 über ein<br />

leichtes Erdbeben am nördlichen<br />

Nie<strong>de</strong>rrhein mit konkreten Erlebnissen<br />

<strong>de</strong>r Zuschauer zu informieren.<br />

Denn an diesem Abend kamen<br />

die ersten Meldungen über das Beben<br />

nicht über die Nachrichten-Ticker,<br />

son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n Zuschauern.<br />

Qualitätsoffensive<br />

Die Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Erdbeben-Abend<br />

bestärkt zu<strong>de</strong>m alle, die<br />

sich für die inzwischen vollzogene<br />

Zusammenlegung <strong>de</strong>r Redaktionen<br />

für die AKS und für wdr aktuell eingesetzt<br />

hatten. „Auch beim <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Rheinhochwasser spüren wir<br />

alle, wie wichtig und richtig es war,<br />

unsere Programme gemeinsam zu<br />

planen“, sagt Verena Egbringhoff:<br />

„Wir können unsere Ressourcen,<br />

Journalisten und Produktionsteams<br />

gezielter einsetzen. Das hilft uns,<br />

ohne zusätzliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter neue Angebote zu<br />

produzieren.“ Ihr bestes Beispiel:<br />

wdr aktuell 100, die Hun<strong>de</strong>rt-Sekun<strong>de</strong>n-Nachrichten<br />

aus NRW.<br />

Dem großen Quotenerfolg <strong>de</strong>r elf<br />

Lokalzeit-Ausgaben geht – so Gabi<br />

Ludwig – eine Entwicklung voraus,<br />

die auch die AKS-Redaktion durchlief:<br />

Alle elf Lokalzeit-Redaktionen<br />

einschließlich <strong>de</strong>r Freien und die<br />

MitarbeiterInnen <strong>de</strong>r Produktion<br />

blicken zurück auf eine „Qualitätsoffensive“.<br />

Programmgruppenleiterin<br />

Ulrike Wischer, verantwortlich fürs<br />

„Regionale“ – hatte alle an „ihrer Lokalzeit“<br />

Beteiligten auf diese Qualitätsverbesserung<br />

verpflichtet. Sie<br />

haben ihre Kompetenz weiterentwickelt<br />

und gemeinsame Standards<br />

geschaffen, z. B. wie eine Geschichte<br />

so erzählt und bebil<strong>de</strong>rt wird, dass<br />

sie vom Zuchauer angenommen, verstan<strong>de</strong>n<br />

und gespannt verfolgt wird.<br />

Allen ist zugleich bewusst, dass<br />

„regionale Nähe das Pfund <strong>de</strong>r<br />

Lokalzeit-Ausgaben ist“ (Ludwig):<br />

„Erfolg haben wir we<strong>de</strong>r mit einer<br />

Haltung, die von oben kommt, noch<br />

mit einer, die arrogant o<strong>de</strong>r abgehoben<br />

<strong>de</strong>n Menschen in <strong>de</strong>r Region<br />

begegnet. Ein besseres Wort als ‚kritische<br />

Nähe zu unseren Zuschauern’<br />

fällt mir dazu nicht ein.“<br />

Heinz-Josef Hubert


SPEZIAL<br />

Der Hörbuch-Preis 2012<br />

Sechs Gewinner stehen schon fest, darunter<br />

mit „Ruhe 1“ von Paul Plamper eine Produktion<br />

aus <strong>de</strong>r wdr-Hörspieldramaturgie. Wer das<br />

beste Kin<strong>de</strong>rhörbuch vorgelegt hat, ist noch<br />

nicht entschie<strong>de</strong>n.<br />

Die Jury <strong>de</strong>s Deutschen Hörbuchpreises<br />

2012 hat aus<br />

<strong>de</strong>n 18 nominierten Hörbüchern<br />

und <strong>de</strong>n drei nominierten<br />

Hörbuchverlagen über die ersten<br />

sechs Gewinner entschie<strong>de</strong>n.<br />

Aus 275 Hörbüchern von 65 Verlagen<br />

wählte die Nominierungsjury<br />

die preiswürdigsten Titel aus – 21<br />

gestaltete Wortproduktionen. Ein<br />

Preisträger stand bereits im Januar<br />

fest: Schauspieler und Sprecher<br />

Christian Brückner bekommt einen<br />

Son<strong>de</strong>rpreis für sein Lebenswerk.<br />

Hohe Wort-Qualität<br />

Die Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s Preises<br />

kann sich sehen lassen: Seit <strong>de</strong>m<br />

Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n insgesamt über<br />

3 000 Hörbüchern mit mehr als 8<br />

000 Stun<strong>de</strong>n Laufzeit von gut drei<br />

dutzend Fachleuten bewertet,<br />

mehr als 200 000 Euro Preisgeld<br />

sorgten für eine gezielte Unterstützung<br />

im Kulturbereich, und<br />

zahlreiche Bibliotheken freuten<br />

sich über eine insgesamt fünfstellige<br />

Zahl an gespen<strong>de</strong>ten Hörbüchern.<br />

„Zehn Jahre Deutscher Hörbuchpreis<br />

– das ist schon jetzt ein<br />

großes Jubiläum, das wir mit <strong>de</strong>r<br />

Preisverleihung am 14. März auch<br />

groß feiern wollen“, sagt Esther<br />

Roos von <strong>de</strong>r wdr mediagroup,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Vereins Deutscher<br />

Hörbuchpreis. Vorbei die Zeiten,<br />

Bestes Kin<strong>de</strong>rhörbuch – noch nicht entschie<strong>de</strong>n<br />

„Rico, Oskar und das<br />

Herzgebreche“<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

„Krabat“<br />

(Der Audio Verlag)<br />

Dieser Preis wird am<br />

14. März acht Mal verliehen.<br />

als sich <strong>de</strong>r Hörbuchpreis erst etablieren<br />

musste: „Durch die stetige<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Konzeptes<br />

und mit Hilfe vieler engagierter<br />

Partner, <strong>de</strong>nen das gesprochene<br />

Wort am Herzen liegt, gilt<br />

<strong>de</strong>r Deutsche Hörbuchpreis nun<br />

schon seit Jahren als ‚Oscar‘ <strong>de</strong>r<br />

Buchbranche und als eine <strong>de</strong>r besten<br />

Orientierungshilfen auf <strong>de</strong>m<br />

Markt, wenn es um Audioproduktionen<br />

von hoher Qualität geht.“<br />

Tatsächlich ergibt sich – vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergrund, dass nur auszeichnungswürdige<br />

Produktionen von<br />

<strong>de</strong>n Verlagen eingereicht wer<strong>de</strong>n<br />

– am En<strong>de</strong> je<strong>de</strong>r Nominierungsphase<br />

die „Crème <strong>de</strong> la Crème“<br />

von Hörbüchern, Sprechern und<br />

Verlagen. „Begeistert hat mich<br />

die Vielfalt <strong>de</strong>r eingereichten<br />

Produktionen und vor allem die<br />

Liebe zum Detail, die sich in <strong>de</strong>r<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Sprecher, Inhalte<br />

und Ausstattung wi<strong>de</strong>rspiegelt“,<br />

schwärmt Buchhändlerin Christine<br />

Härle, die seit Oktober zur<br />

Nominierungsjury gehört.<br />

Die Preisverleihung<br />

Im wdr-Funkhaus folgt am 14.<br />

März die feierliche Verleihung,<br />

die auch bun<strong>de</strong>sweit übertragen<br />

wird: im Radio (live ab 20:05 auf<br />

wdr 5, hr2-kultur und ndr<br />

kultur) sowie als Aufzeichnung<br />

im Fernsehen (in 3sat am<br />

17. März, 00:30). rw<br />

„Die Füchse von<br />

Andorra“<br />

(Der Audio Verlag)<br />

Für das „Beste Kin<strong>de</strong>rhörbuch“, das erstmals von <strong>de</strong>r „ZEIT LEO“-Kin<strong>de</strong>rjury gekürt<br />

wird, wur<strong>de</strong>n diese Titel vorgeschlagen: „Rico, Oskar und das Herzgebreche“<br />

(Hörbuch Hamburg), „Krabat“ und „Die Füchse von Andorra“ (bei<strong>de</strong> Der Audio<br />

Verlag). „Bei<strong>de</strong> Hörspiele wur<strong>de</strong>n vom wdr unglaublich atmosphärisch inszeniert<br />

und überzeugen durch erstklassige literarische Vorlagen, hervorragen<strong>de</strong><br />

Sprecher und tolle Kompositionen“, freut sich Kristin Avemark, Programmleitung<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbuch beim DAV.<br />

Foto: wdr<br />

BESTE FIKTION<br />

RUHE 1<br />

„RUHE 1. Hörspiel im Raum“<br />

(Hoerspielpark)<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie „Beste Fiktion“ hat<br />

das ursprünglich als Audio-Installation<br />

fürs Kölner Museum Ludwig<br />

entwickelte, dann vom wdr produzierte<br />

„RUHE 1. Hörspiel im Raum“<br />

(Hoerspielpark) gewonnen.<br />

Nominiert waren <strong>de</strong>r aufwendige<br />

neunteilige Thriller „Goldagengår<strong>de</strong>n“<br />

(Zaubermond audio) und „Die<br />

Pest“ (Der Audio Verlag).<br />

„Goldagen-går<strong>de</strong>n“ (Zaubermond<br />

audio)<br />

DAS BESONDERE HÖRBUCH<br />

Die künstlichen<br />

Paradiese<br />

„Die Pest“<br />

(Der Audio<br />

Verlag)<br />

„Die künstlichen Paradiese“<br />

(Hörbuch Hamburg)<br />

Der Preis für „Das beson<strong>de</strong>re Hörbuch“,<br />

diesmal von <strong>de</strong>r Jury mit <strong>de</strong>r Vorgabe<br />

„Beson<strong>de</strong>rer Wagemut“ ausgelobt ging<br />

an „Charles Bau<strong>de</strong>laires – Die künstlichen<br />

Paradiese“ (Hörbuch Hamburg).<br />

Nominiert waren auch: „MORLAND<br />

– Die Blume <strong>de</strong>s Bösen“ (Headroom)<br />

unter <strong>de</strong>r Regie von Leonhard Koppelmann<br />

entstan<strong>de</strong>n sowie „Die Nacht<br />

aus Blei“ (Hörbuch Hamburg).<br />

„Polinas<br />

Geheimnis“<br />

(von Nina<br />

Blazon/<br />

Der Audio<br />

Verlag)<br />

„Die Nacht<br />

aus Blei“<br />

(Hörbuch<br />

Hamburg)<br />

BESTE VERLEGER. LEISTUNG<br />

„Architektur zum Hören“<br />

(DOM publishers)<br />

Die Jury hat sich in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

„Beste verlegerische Leistung“ für<br />

„DOM publishers“ und die Reihe<br />

„Architektur zum Hören“ (drei Hörbücher<br />

über die Architekten Zumthor,<br />

Libeskind und Hadid) entschie<strong>de</strong>n.<br />

Nominiert waren: Lübbe Audio für<br />

„Apocalypsis“ und „Hoerspielpark“<br />

für das Gesamtwerk von Sch. Kamerun,<br />

P. Plamper und Rimini Protokoll.<br />

BESTE INFORMATION<br />

Die Hörbuchfassung<br />

von<br />

„Apocalypsis“<br />

(Lübbe<br />

Audio)<br />

Das radio-<br />

fone Gesamtwerk<br />

von<br />

Schorsch Kame-<br />

run, Paul Plam-<br />

per und Rimini<br />

Protokoll<br />

(Hoerspielpark)<br />

„MÜLLER MP3“ (Alexan<strong>de</strong>r Verlag)<br />

Die „Beste Information“ lieferte<br />

„MÜLLER MP3“ (Alexan<strong>de</strong>r Verlag).<br />

Nominiert waren die Sachhörbücher<br />

„Sinti und Roma hören“ (Silberfuchs<br />

Verlag) sowie „Fahren,<br />

fahren... Eine Reise durch die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r motorisierten Mobilität“<br />

(Campfire Media).<br />

BESTER INTERPRET<br />

Architektur zum Hören Sven Regener<br />

„Sinti und<br />

Roma<br />

hören“ (Silberfuchs<br />

Verlag)<br />

„Fahren,<br />

fahren...<br />

Eine Reise<br />

durch die<br />

Geschichte<br />

<strong>de</strong>r motorisierten<br />

Mobilität“ (Campfire Media)<br />

Sven Regener für „Meine Jahre mit Ham-<br />

burg-Heiner“ (tacheles!/ROOF Music)<br />

Sven Regener ist in diesem Jahr<br />

„Bester Interpret“. Sein Hörbuch<br />

„Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“<br />

(tacheles! / ROOF Music) überzeugte<br />

die Jury.<br />

Nominiert waren Ulrich Noethen für<br />

„Je<strong>de</strong>r stirbt für sich allein“ (OSTER-<br />

WOLDaudio) und Thomas Thieme für<br />

„Veit“ (intermedium rec.).<br />

BESTE INTERPRETIN<br />

MÜLLER MP3 Doris Wolters<br />

Ulrich<br />

Noethen<br />

für „Je<strong>de</strong>r<br />

stirbt für<br />

sich allein“<br />

(OSTER-<br />

WOLDaudio)<br />

Thomas<br />

Thieme für<br />

„Veit“ (intermedium<br />

rec.)<br />

Doris Wolters für „Die hellen Tage“<br />

(Audiobuch)<br />

Als „Beste Interpretin“ wur<strong>de</strong> Doris<br />

Wolters für „Die hellen Tage“ (Audiobuch)<br />

ausgewählt. Zu ihrer Nominierung<br />

sagte sie freudig: Sie habe es als<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rung empfun<strong>de</strong>n,<br />

„<strong>de</strong>n Roman lesend zu gestalten, <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Personen eine Stimme<br />

zuzuordnen und <strong>de</strong>ren Gefühlslage zu<br />

erspüren, <strong>de</strong>m Ganzen einen Grundton<br />

zu geben“.<br />

Nominiert waren: Maria Koschny für<br />

„Die Tribute<br />

von Panem –<br />

Flammen<strong>de</strong>r<br />

Zorn“ (Oetinger<br />

audio).<br />

Und<br />

Dagmar<br />

Manzel für<br />

<strong>de</strong>n Titel<br />

„Der Hals<br />

<strong>de</strong>r Giraffe“<br />

(Der Audio<br />

Verlag)<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 7


FERNSEHEN<br />

DIE STORY FERNSEH-TIPPS<br />

NRW-Kommunen in<br />

<strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nfalle<br />

Bergisch Gladbach ist eine vitale<br />

Großstadt zwischen Kölner Bucht<br />

und <strong>de</strong>m Bergischen Land mit<br />

110 000 Einwohnern. Arm wür<strong>de</strong><br />

man sie keineswegs nennen, eher<br />

reich. Denn in ihren Mauern gibt<br />

es florieren<strong>de</strong> Industrie-Unternehmen,<br />

wohlhaben<strong>de</strong> Bürger und<br />

einen veritablen Tourismus, dank<br />

Golfparadies, exquisiter Gourmet-<br />

Tempel und Wellness-Oasen. Dennoch<br />

schiebt die Gemein<strong>de</strong> einen<br />

Schul<strong>de</strong>nberg von rund 300 Millionen<br />

Euro vor sich her. Folge:<br />

Sie muss mit einem Nothaushalt<br />

operieren, auf dringend notwendige<br />

Investitionen verzichten, vor<br />

allem im Bildungs- und Kulturbereich<br />

die Sparbremse ziehen. Fil-<br />

memacher Ingolf Gritschne<strong>de</strong>r, zuletzt<br />

mit einem kritischen Bericht<br />

über <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>r Sal.-<br />

Oppenheim-Bank hervorgetreten<br />

(„A<strong>de</strong>l vernichtet“) stammt aus<br />

Bergisch Gladbach. Aus nächster<br />

Nähe nimmt er seine Heimatstadt<br />

unter die Lupe und fragt: Wer hat<br />

die Schul<strong>de</strong>n-Krise eingebrockt;<br />

wie hat man – kommunalpolitisch<br />

gesprochen – aus Reich<br />

Arm gemacht? Den Hauptgrund<br />

<strong>de</strong>r Misere ortet Gritschne<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Steuer-Politik <strong>de</strong>r Kommune.<br />

Große Firmen mit Milliar<strong>de</strong>numsätzen<br />

wie die Krüger GmbH,<br />

europäischer Marktführer bei<br />

Autor Ingolf Gritschne<strong>de</strong>r (Foto: wdr/Sachs)<br />

Instantprodukten, zögen sich mit<br />

„Gewerbesteuerbeträgen unter<br />

zwei Millionen“ aus <strong>de</strong>r Affäre.<br />

Offen gere<strong>de</strong>t wird über dieses Dilemma<br />

vor <strong>de</strong>r Kamera allerdings<br />

kaum. Betroffene wie Firmengrün<strong>de</strong>r<br />

Willibert Krüger und CDU-<br />

Bürgermeister Lutz Urbach geben<br />

sich zwar kooperativ, haben aber<br />

zur Steuerproblematik – so wdr-<br />

Redakteurin Barbara Schmitz –<br />

„konkret nichts zu sagen, außer,<br />

dass es ihrer Stadt schlecht geht“.<br />

Auch Ingolf Gritschne<strong>de</strong>r hätte<br />

sich „mehr Offenheit“ gewünscht.<br />

Dennoch sieht er in seiner story<br />

einen notwendigen Anlauf, die<br />

Steuer- und Schul<strong>de</strong>n-Misere in<br />

NRW beispielhaft zur Diskussion<br />

zu stellen, „von <strong>de</strong>r mittlerweile<br />

mehr als 130 Kommunen im Land<br />

betroffen sind“. ück<br />

Reiche Bürger – arme Stadt. In<br />

<strong>de</strong>r Reihe die story. Von Ingolf<br />

Gritschne<strong>de</strong>r. Redaktion: Barbara<br />

Schmitz. 6. Februar, 22:00, wdr<br />

Fernsehen<br />

8 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Fotos: wdr/Güttgemanns<br />

Prof. Dr. Liebau, Fachärztin für plastische Chirurgie, hat zwei Jungen aus Afghanistan operiert, <strong>de</strong>ren Haut verbrannt war.<br />

Reality, aber echt<br />

Die hier und heute-<br />

Reda ktion geht<br />

einen neuen Weg<br />

zwischen <strong>de</strong>n klassischen<br />

journalistischen Formaten<br />

Dokumentation und Reportage.<br />

Der erste Entwurf für diese<br />

„neue Erzählform“, wie Redaktionsleiter<br />

Maik Bialk sagt, läuft<br />

ab 3. März im wdr Fernsehen mit<br />

<strong>de</strong>r fünfteiligen Serie Die Klinik.<br />

„Zwischen <strong>de</strong>r klassischen Reportage<br />

und <strong>de</strong>r häufig doch eher wirklichkeitsfernen<br />

Doku-Soap suchen<br />

wir eine eigene Form, die mo<strong>de</strong>rn<br />

und erfolgreich ist und trotz<strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>r Erzählung bewahrt.“<br />

Für die jeweils 30-minütigen Folgen<br />

haben mehrere hier und heute-<br />

Teams <strong>de</strong>n Alltag im Düsseldorfer<br />

Florence-Nightingale-Krankenhaus<br />

beobachtet. Über einen Zeitraum<br />

von zwei Monaten waren die Reporter<br />

und Kameraleute in <strong>de</strong>m<br />

618-Betten-Haus dabei, wenn<br />

Ärzte und Pfleger bei <strong>de</strong>r Arbeit<br />

sind. Dies sei schon logistisch eine<br />

große Leistung, betont Redakteurin<br />

Dorothee Pitz. „Wir zeigen <strong>de</strong>n<br />

Alltag. Und <strong>de</strong>r ist mal spannend,<br />

mal amüsant, mal schwierig, aber<br />

nie platt und oberflächlich. Es<br />

geht um die Zwischentöne von<br />

Das Team <strong>de</strong>r Intensivstation: Hyun-Ja Choi-<strong>de</strong> Hoog, Assistenzärztin,<br />

und Klaus Fischer, Fachkrankenpfleger.<br />

Hausdame Alexandra Bremer-Rast löst die Probleme <strong>de</strong>r Patienten,<br />

Ärzte, <strong>de</strong>r PflegerInnnen und <strong>de</strong>r Reinigungskräfte.<br />

Die hier und heute-Serie Die Klinik<br />

tritt als Gegenmo<strong>de</strong>ll zu<br />

reißerischen Doku-Soaps an.<br />

unterhaltsam über berührend bis<br />

nach<strong>de</strong>nklich o<strong>de</strong>r sogar schmerzlich.“<br />

Dramaturgisch sei das eine<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung gewesen, „exzellent<br />

gelöst“ von Julia Horn, die<br />

Regie führte, wie Pitz berichtet.<br />

Eine Hand voll Leben<br />

In <strong>de</strong>r ersten Folge „Livia – Eine<br />

Hand voll Leben“ kommt die kleine<br />

Livia viel zu früh zur Welt. Wie<br />

können Ärzte und Pfleger helfen?<br />

O<strong>de</strong>r gibt es vielleicht gar keine<br />

Hilfe? „Wir Ärzte meinen immer,<br />

wir hätten die Kontrolle“, sagt Dr.<br />

Martin Berghäuser, „und dann<br />

kommen so ein paar hun<strong>de</strong>rt<br />

Gramm Leben und zeigen dir, wo<br />

<strong>de</strong>r Hammer hängt.“<br />

Berghäuser, Chef <strong>de</strong>r Frühgeborenen-Station,<br />

und die an<strong>de</strong>ren<br />

Protagonisten <strong>de</strong>r Serie haben tiefe<br />

Einblicke offenbart. Pitz: „Die<br />

letzte Entscheidung über das, was<br />

gesen<strong>de</strong>t wird, lag aber nicht bei<br />

<strong>de</strong>r Krankenhausleitung, son<strong>de</strong>rn<br />

in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Redaktion. Das<br />

ist für uns ein großer Vertrauensbeweis.“<br />

So durften<br />

die Reporter zum Beispiel<br />

dabei sein, als die Ethikkommission<br />

<strong>de</strong>r Klinik über <strong>de</strong>n<br />

Fall eines schwer kranken<br />

77-Jährigen beriet.<br />

Ob die Serie, realisiert von <strong>de</strong>n<br />

wdr-AutorInnen Arnd Güttgemanns,<br />

Christian Pietscher und<br />

Ina Reuter, letztendlich bei <strong>de</strong>n<br />

wdr-Zuschauern ankommt, das<br />

entschei<strong>de</strong> auch „<strong>de</strong>r Blick <strong>de</strong>r<br />

Reporter“, so Bialk: „Neben <strong>de</strong>n<br />

spannen<strong>de</strong>n Protagonisten sind es<br />

vor allem ihre subjektiven Blicke,<br />

die solche Themen zu beson<strong>de</strong>ren<br />

Themen machen.“<br />

Insgesamt arbeitet die hier und<br />

heute-Redaktion an <strong>de</strong>rzeit sechs<br />

größeren Projekten, die als Gegenmo<strong>de</strong>lle<br />

zu <strong>de</strong>n so genannten<br />

„Scripted Reality“-Formaten funktionieren<br />

sollen. Bialk: „Die Ergebnisse<br />

zeigen mir, dass wir dabei<br />

nicht langweiliger o<strong>de</strong>r betulicher<br />

sind, son<strong>de</strong>rn min<strong>de</strong>stens ebenso<br />

spannend erzählen können.“<br />

Sascha Woltersdorf<br />

Die Klinik. Redaktion: Dorothee<br />

Pitz. Fünf Folgen ab 3. März jeweils<br />

samstags um 18:20, wdr Fernsehen<br />

Dr. Martin Berghäuser ist Leiter <strong>de</strong>r <strong>Neu</strong>geborenen-Intensivstation,<br />

wo die Frühchen betreut wer<strong>de</strong>n<br />

Krankenhaus-Seelsorger Pfarrer Hans Bartosch in seiner<br />

Kapelle.<br />

Phoenix in <strong>de</strong>r Asche<br />

Nach vielen Jahren gelingt <strong>de</strong>m<br />

traditionsreichen Basketball-Club<br />

Phoenix Hagen wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufstieg<br />

in die erste Bun<strong>de</strong>sliga. Die kleine<br />

Stadt am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ruhrgebiets<br />

steht vor Freu<strong>de</strong> Kopf. Doch die<br />

Freu<strong>de</strong> schlägt schnell in Verzweiflung<br />

um: Phoenix Hagen gewinnt<br />

einfach nicht mehr. Der junge Coach<br />

Ingo Freyer braucht dringend eine<br />

Lösung, um nicht gleich wie<strong>de</strong>r abzusteigen.<br />

In <strong>de</strong>r Not wird <strong>de</strong>shalb<br />

Michael Jordan verpflichtet. Doch<br />

<strong>de</strong>r Retter bringt mehr mit nach Hagen<br />

als seinen klangvollen Namen.<br />

Phoenix in <strong>de</strong>r Asche: Ein Film aus<br />

<strong>de</strong>m Tabellenkeller.<br />

Ingo Freyer, Michael Hakim Jordan<br />

und Chase Griffin (Foto: Linn)<br />

Phoenix in <strong>de</strong>r Asche. wdr Kinozeit.<br />

Dokumentarfilm von Jens Pfeifer. Eine<br />

Koproduktion von Pech und Schwefel<br />

Filmproduktion mit wdr und HFF<br />

München. Redaktion Jutta Krug.<br />

2. Februar, 23:15, wdr Fernsehen<br />

Der Weg <strong>de</strong>r<br />

Wan<strong>de</strong>rhuren<br />

Tatort Dortmund. Eine junge Prostituierte,<br />

eine Roma namens Puppy,<br />

wird von einem Freier aus <strong>de</strong>m Fens-<br />

ter seiner Wohnung geworfen. Sie<br />

überlebt nur knapp und wird für <strong>de</strong>n<br />

Rest ihres Lebens gezeichnet sein.<br />

Im Mai 2011 war <strong>de</strong>r Straßenstrich in<br />

Dortmund geschlossen wor<strong>de</strong>n. Zu<br />

viele Anwohner <strong>de</strong>r Nordstadt hatten<br />

sich beschwert. Ziel <strong>de</strong>r Aktion<br />

war es, die ungeliebten Roma-Pro-<br />

Gancal, eine junge Prostituierte, ist zum<br />

vierten Mal Mutter gewor<strong>de</strong>n. (Foto: wdr)<br />

stituierten loszuwer<strong>de</strong>n. Man hoffte,<br />

sie wür<strong>de</strong>n dahin zurückkehren, wo<br />

sie hergekommen waren. Doch die<br />

Rechnung ging nicht auf. Denn in ihrem<br />

Heimatland Bulgarien haben die<br />

jungen Frauen keine Perspektive. Sie<br />

blieben und arbeiten nun im Verborgenen<br />

und manchmal unter großer<br />

Gefahr, wie Puppys Schicksal zeigt.<br />

Zwischen Stolipinovo und Dortmund<br />

fahren mehrmals in <strong>de</strong>r Woche Kleinbusse<br />

hin und her. Denn natürlich<br />

kommen trotz <strong>de</strong>r Schließung <strong>de</strong>s<br />

Straßenstrichs immer noch Frauen<br />

aus Stolipinovo. Und das wird auch<br />

so bleiben, solange sich die Verhältnisse<br />

dort nicht än<strong>de</strong>rn.<br />

Die Weltweit-Reportage erzählt von<br />

Puppy und ihrer Familie, von ihrem<br />

Leid, von ihrem Alltag und von ihrer<br />

Hoffnung, eines Tages ein besseres<br />

Leben zu haben. Eines, in <strong>de</strong>m sie<br />

erwünscht sind.<br />

Der Weg <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rhuren. Zwischen<br />

Dortmund und Stolipinovo.<br />

Eine Weltweit-Reportage von E<strong>de</strong>ltraud<br />

Remmel und Esat Mogul. Redaktion<br />

Sabine Bohland. 7. Februar,<br />

22:00, wdr Fernsehen TZ


„Soziales Kochen“ ist das Thema<br />

von Tom Waschat. Der Duisburger<br />

betreibt im Stadtteil Bruckhausen<br />

eine „Kleine Kochschule“, in <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r<br />

umsonst kochen lernen kann. Mit <strong>de</strong>r<br />

Serie „Der Pottkoch“ trägt Waschat<br />

seine Philosophie nun in das wdr<br />

Fernsehen. Die von tvision (Köln) produzierte<br />

Mini-Serie läuft im Februar<br />

an drei Wochen hintereinan<strong>de</strong>r auf<br />

<strong>de</strong>m „Trö<strong>de</strong>lking“-Sen<strong>de</strong>platz.<br />

Kochen kann grundsätzlich je<strong>de</strong>r,<br />

und <strong>de</strong>n achtsamen Umgang mit<br />

Nahrungsmitteln kann man ebenfalls<br />

erlernen, so fasst wdr-Redakteurin<br />

Silke Schnee das „Pottkoch“-Credo<br />

zusammen. „Warum müssen es teure<br />

Erdbeeren im Winter sein?<br />

Es geht auch einfach, regional,<br />

saisonal und preiswert,<br />

dafür hat Wa schat viele<br />

Tricks und Tipps.“ In <strong>de</strong>r<br />

ersten Folge hilft <strong>de</strong>r „Pottkoch“<br />

<strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>s<br />

Vater-Mutter-Kind-Hauses<br />

in Wattenscheid beim<br />

Umgang mit Töpfen und<br />

Pfannen. In <strong>de</strong>r zweiten<br />

bekommen die Kin<strong>de</strong>r im<br />

FERNSEHEN<br />

Axel Prahl in Portugal<br />

Axel Prahl ist <strong>de</strong>r beliebteste<br />

Tatort-Kommissar in NRW.<br />

Nicht zuletzt <strong>de</strong>shalb testet<br />

<strong>de</strong>r wdr ein Wun<strong>de</strong>rschön<br />

extra mit <strong>de</strong>m Schauspieler,<br />

Sänger und Entertainer.<br />

Gitarre spielen kann er, singen<br />

kann er, auch knifflige<br />

Kriminalfälle lösen. Aber<br />

kann er auch auf einem Surfbrett<br />

das Gleichgewicht und im labyrinthischen<br />

Königspalast zu Sintra die<br />

Übersicht (be)halten? Die Re<strong>de</strong> ist<br />

von Kommissar Thiel aus Münster<br />

alias Axel Prahl. Antworten auf diese<br />

Fragen gibt ein Wun<strong>de</strong>rschön<br />

extra, in<strong>de</strong>m es die Krimi-Kultfigur<br />

auf einer sehr persönlichen<br />

Portugal-Reise begleitet.<br />

Persönlich, weil Prahl<br />

nicht Sehenswürdigkeiten<br />

abhakt – elitär und prahlerisch<br />

– son<strong>de</strong>rn weil er<br />

sich mit all seinen Vorlieben,<br />

Lei<strong>de</strong>nschaften und<br />

unstillbarer <strong>Neu</strong>gier<strong>de</strong> ins<br />

Geschehen stürzt. So will<br />

er zum Beispiel wissen,<br />

wie die typisch portugie-<br />

sischen Azulejos entstehen,<br />

handgemalte Fliesen und<br />

Kacheln maurischen Ur-<br />

Für wdr weltweit besucht Sabine<br />

Heinrich junge Europäer in Paris,<br />

Athen und Tallinn.<br />

Wie meistert eigentlich die Generation<br />

<strong>de</strong>r 30-jährigen Europäer<br />

die <strong>de</strong>rzeitige Wirtschaftskrise?<br />

Um das herauszufin<strong>de</strong>n, hat die<br />

Radio- und TV-Mo<strong>de</strong>ratorin Sabine<br />

Heinrich für „wdr weltweit“<br />

ein intensives „Couch Surfing“ in<br />

Frankreich, Griechenland und Estland<br />

betrieben. Das Ergebnis zeigt<br />

wdr Fernsehen am 14. Februar in<br />

Form <strong>de</strong>r Presenter-Reportage<br />

„Auf <strong>de</strong>n Barrika<strong>de</strong>n: Sabine<br />

Heinrich besucht Europas verlorene<br />

Generation“.<br />

In Griechenland trifft Heinrich<br />

<strong>de</strong>n Medienwissenschaftler<br />

Andreas, <strong>de</strong>r mit Frau und<br />

Baby aus Athen wegzieht,<br />

um von 400 Euro im Monat in<br />

einem Strohhaus auf <strong>de</strong>r Insel<br />

Euböa zu leben. In Frankreich<br />

zieht sie für ein paar Tage zu<br />

Ophélie Latil, <strong>de</strong>r Sprecherin<br />

<strong>de</strong>r Protestbewegung Generation<br />

Precaire. Die 28-Jährige<br />

wohnt auf kleinstem Raum in<br />

sprungs, zu sehen in je<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>secke.<br />

Dafür greift er sogar selbst<br />

zu Farbtiegel und Pinsel, um die<br />

Probe aufs Exempel zu machen.<br />

Ähnlich verfährt er, um <strong>de</strong>m Geheimnis<br />

<strong>de</strong>r „Pastéis <strong>de</strong> Belem“<br />

auf <strong>de</strong>n Geschmack zu kommen;<br />

dazu muss er schnell mal in die<br />

Rolle <strong>de</strong>s Konditors schlüpfen,<br />

um anschließend die leckeren<br />

Puddingtörtchen genießerisch<br />

zu verspeisen.<br />

Axel Prahl und seine Freundin Maria An<strong>de</strong>r informieren<br />

sich über die Sehenswürdigkeiten.<br />

einem Zimmer in Paris. In Estland<br />

besucht sie Sten, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s Internet-Telefondienstes<br />

Skype gehört. Der 32-Jährige hat<br />

es als Schulabbrecher trotz<strong>de</strong>m geschafft,<br />

in <strong>de</strong>m wirtschaftlich überraschend<br />

stabilen osteuropäischen<br />

Land als Unternehmer erfolgreich<br />

zu sein. In Estland sei die Stimmung<br />

sehr positiv, sagt Heinrich. „Ich bin<br />

mir sicher, dass wir von <strong>de</strong>n Esten<br />

viel lernen können.“<br />

Aber auch die <strong>de</strong>utsche Journalis-<br />

Mit vielen Fragen im Gepäck macht sich Sabine<br />

Heinrich auf <strong>de</strong>n Weg quer durch Europa, um Gleichaltrige<br />

zu treffen. (Foto: wdr/Fußwinkel/Imago/Montage)<br />

Prahls Reise-Autorin war Linda<br />

Windmann. Als eine Art Muse<br />

begleitet ihn Lebensgefährtin<br />

Maria. Die Wun<strong>de</strong>rschön-Bil<strong>de</strong>r<br />

vom Portugal-Trip – Hauptstadt<br />

Lisboa, Surfer-Paradies Guincho<br />

Prahl outet sich auch am Strand von<br />

Guincho als St.-Pauli-Fan.<br />

tin, die sich selbst „eine Freundin<br />

<strong>de</strong>s europäischen Gedankens“<br />

nennt, hat angesichts <strong>de</strong>r Krise<br />

mehr Fragen als Antworten. Heinrich:<br />

„Ich spüre, dass ich kein Einzelschicksal<br />

bin. Mein Interesse<br />

liegt darin zu erfahren, wie die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Menschen in an<strong>de</strong>ren<br />

Län<strong>de</strong>rn damit umgehen, was<br />

die Krise für ihren Alltag be<strong>de</strong>utet.“<br />

Als Presenterin sei die 35-jährige<br />

wdr-Mo<strong>de</strong>ratorin eine gute Besetzung,<br />

sagt wdr-Redakteur Heribert<br />

Roth (PG Europa und Ausland).<br />

Sie habe „eine frische, offene<br />

und neugierige Art, auf Menschen<br />

zuzugehen. Unsere I<strong>de</strong>e<br />

war es jeman<strong>de</strong>n zu fin<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Generation <strong>de</strong>r<br />

30-Jährigen stammt und <strong>de</strong>ren<br />

Belange authentisch wi<strong>de</strong>rspiegeln<br />

kann. Ich <strong>de</strong>nke,<br />

das ist gelungen.“ SaW<br />

Auf <strong>de</strong>n Barrika<strong>de</strong>n: Sabine<br />

Heinrich besucht Europas verlorene<br />

Generation. In <strong>de</strong>r Reihe<br />

Axel Prahl vor <strong>de</strong>r Kulisse <strong>de</strong>r pittoresken<br />

Alfama, <strong>de</strong>r Altstadt Lissabons. (Fotos: wdr/Dicks)<br />

wdr weltweit. Redak tion:<br />

Heribert Roth. 14. Februar,<br />

22:00, wdr Fernsehen.<br />

und Monarchen-Hochburg Sintra<br />

– haben die Kameramänner<br />

Holger Russek und Roland Hanka<br />

in pra(h)ller Suggestivkraft festgehalten.<br />

Dass <strong>de</strong>r Tatort-Kommissar tatsächlich<br />

ein Portugal-Schwärmer<br />

ist, verrät sein Redakteur Richard<br />

Hofer: „Axel wird gera<strong>de</strong> Fan von<br />

Lissabon und Umgebung und hat<br />

in kurzer Zeit seine dritte Reise<br />

dorthin gemacht.“ Logisch, dass<br />

Axel Prahl mit Fado-Sängerin Carminho, die in<br />

Portugal Hallen füllt. (Foto: Hofer)<br />

<strong>de</strong>r wdr bei seiner Wun<strong>de</strong>rschön<br />

extra-Tour auf die Popularität <strong>de</strong>s<br />

„schluffigen Kumpel-Typs setzt,<br />

<strong>de</strong>r womöglich auch jüngere Zuschauer<br />

am Sonntagabend zum<br />

wdr Fernsehen ziehen könnte“<br />

(Hofer). Gelingt dies, soll es weitere<br />

Wun<strong>de</strong>rschön-Folgen mit beliebten<br />

Promis geben.<br />

Portugiesische Jugendliche wür<strong>de</strong>n<br />

sich die Sendung in je<strong>de</strong>m Fall<br />

anschauen. Axel Prahl, <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />

eine CD mit selbst komponierten<br />

Songs veröffentlicht<br />

hat, ließ sich je<strong>de</strong>nfalls einen<br />

speziellen Auftritt mit<br />

Carminho, <strong>de</strong>m weiblichen<br />

Shooting-Star <strong>de</strong>r Fado-<br />

Szene, nicht entgehen.<br />

Beuys Uecker<br />

Wun<strong>de</strong>rschön extra.<br />

Drehbuch Linda Windmann.<br />

Redaktion Richard<br />

Hofer. 26. Februar, 20:15,<br />

wdr Fernsehen<br />

Bei <strong>de</strong>r Krisengeneration auf <strong>de</strong>r Couch Tipps vom „Pottkoch“<br />

Gelsenkirchener St. Elisabeth-Heim<br />

einen Grillplatz inklusive Grillabend<br />

zur Einweihung spendiert. Und in <strong>de</strong>r<br />

dritten Ausgabe sorgt Waschat dafür,<br />

dass beim finanziell knapp ausgestatteten<br />

Bochumer Therapiereithof<br />

die Familienangehörigen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

auch nicht zu kurz kommen.<br />

In je<strong>de</strong>r Episo<strong>de</strong> stellt sich <strong>de</strong>r „Pottkoch“<br />

einer Aufgabe. Fast Food muss<br />

nicht sein. Man kann Ketchup selber<br />

herstellen. Und an einer Barbecue-<br />

Soße mit Cola haben alle Kin<strong>de</strong>r einen<br />

Hei<strong>de</strong>nspaß. SaW<br />

Der Pottkoch. Redaktion: Silke<br />

Schnee. 24. 02., 2. und 9.03., 21:00,<br />

wdr Fernsehen<br />

Der Pottkoch Tom Waschat mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

Grundschule Bruckhausen. (Foto: wdr/tvision)<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 9


RADIO<br />

HÖRSPIEL-TIPPS RADIO-TIPPS<br />

Europa, eine<br />

Plagiate-Saga<br />

Europa steht kurz vor <strong>de</strong>r Eurokalypse.<br />

Doch <strong>de</strong>r EU-Politiker Christoph<br />

Sonthofen will mit Kampagnen<br />

wie „You are Europe!“ eine neue<br />

Europabegeisterung entfachen:<br />

Dass einem dieser Spruch nur zu<br />

bekannt vorkommt – umso besser!<br />

Sonthofen hat erkannt: Im Plagiat<br />

liegt die Zukunft Europas. Deshalb<br />

setzt sich dieses Hörspiel auch das<br />

ehrgeizige Ziel, so viele Plagiate wie<br />

möglich zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Europa, eine Plagiate-Saga. Von<br />

Till Müller-Klug, Regie: Thomas<br />

Wolfertz, Redaktion: Isabel Platthaus.<br />

7.2., 20:05, wdr 5.<br />

The Ensemble<br />

Der Journalist, Aktivist, Komponist,<br />

Performer, Instrumentenbauer,<br />

Medienhistoriker und<br />

Hochschulprofessor Bob Ostertag<br />

hat in seinen Arbeiten AIDS, Homophobie,<br />

<strong>de</strong>n Kosovo-Konflikt,<br />

<strong>de</strong>n Bürgerkrieg in El Salvador<br />

o<strong>de</strong>r Ego-Shooter thematisiert.<br />

Im Studio Akustische Kunst ist nun<br />

In <strong>de</strong>r Collage „The Ensemble“ komponiert<br />

<strong>de</strong>r Autor Bob Ostertag ein virtuelles<br />

Band-Konzert aus atomisierten<br />

Solo-Improvisationen prominenter<br />

Performer: unter an<strong>de</strong>rem mit Stücken<br />

von Phil Minton (Bild). (Foto: wdr/Heisch)<br />

seine Collage „The Ensemble“ zu<br />

hören, ein virtuelles Band-Konzert<br />

aus Solo-Improvisationen von Phil<br />

Minton, Theo Bleckman, Shelley<br />

Hirsch, Roscoe Mitchell, Myra Melford<br />

und Jeffrey Zeigler.<br />

The Ensemble. Von Bob Ostertag,<br />

Realisation: <strong>de</strong>r Autor, Redaktion:<br />

Markus Heuger. 17.2., 23:05, wdr 3.<br />

Die drei Stigmata <strong>de</strong>s<br />

Palmer Eldritch<br />

Die Er<strong>de</strong>, ein glühen<strong>de</strong>r Backofen.<br />

Die Städte, überbevölkerte<br />

Schmelztiegel. Die Elite <strong>de</strong>r<br />

Menschheit verbringt ihre Urlaube<br />

in <strong>de</strong>r Antarktis und lässt sich in<br />

Evolutions-Kliniken modifizieren.<br />

Die Vereinten Nationen besie<strong>de</strong>ln<br />

<strong>de</strong>n Mars mit Zwangsrekruten.<br />

Barney Mayerson arbeitet für <strong>de</strong>n<br />

New Yorker Konzern P. P. Layouts.<br />

Mithilfe seiner präkognitiven Fähigkeiten<br />

erkennt er die Mo<strong>de</strong> von<br />

morgen. Ein privilegierter Job, <strong>de</strong>r<br />

ihn nicht glücklich macht. Nur einer<br />

scheint sein Leben und das <strong>de</strong>r gesamten<br />

Menschheit verän<strong>de</strong>rn zu<br />

können: Palmer Eldritch.<br />

Die drei Stigmata <strong>de</strong>s Palmer<br />

Eldritch. Von Philip K. Dick (aus<br />

<strong>de</strong>m Amerikanischen von Thomas<br />

Mohr, Bearbeitung: Philip Specht),<br />

Regie: Robert Steudtner, Redaktion:<br />

Simon Kamphans. Teil 1, 23.2./<br />

Teil 2, 1.3., 23:00, 1live. CSh<br />

Der wdr bietet ausgewählte Hörspiele<br />

und Features nach <strong>de</strong>r Ausstrahlung<br />

sieben Tage kostenfrei<br />

zum Download an: http://www.wdr.<br />

<strong>de</strong>/radio/home/downloadportal<br />

10 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Eine ganze Nacht lang: Jazz mit Kurt E<strong>de</strong>lhagen<br />

Der E<strong>de</strong>l-Jazzer<br />

Der Jazzmusiker Kurt E<strong>de</strong>lhagen mit seinem Orchester (Foto: wdr/dpa)<br />

Er hat <strong>de</strong>m orchestralen<br />

Jazz in <strong>de</strong>r<br />

Republik nachhaltige<br />

Impulse gegeben. Er<br />

hat <strong>de</strong>n sogenannten Mo<strong>de</strong>rn<br />

Jazz aus <strong>de</strong>r Nische<br />

geholt und im positiven<br />

Sinne popularisiert – seit<br />

1957 beim wdr mit seinen „E<strong>de</strong>lhagen-All-Stars“,<br />

die er bis 1972<br />

leitete: Kurt E<strong>de</strong>lhagen.<br />

Geboren am 5. Juni 1920 in Herne,<br />

gehört Kurt E<strong>de</strong>lhagen zu <strong>de</strong>n<br />

größten Bandlea<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Jazz. Prägend im Nachkriegs-<br />

Jahrzehnt, aber auch unüberhörbar<br />

in <strong>de</strong>n 1960er- und 70er Jahren,<br />

als Rock und Pop <strong>de</strong>n rebellischen<br />

Zeitgeist repräsentierten und <strong>de</strong>r<br />

(Free-)Jazz in <strong>de</strong>r Nischenkultur zu<br />

verschwin<strong>de</strong>n drohte.<br />

Dem Maestro aus Herne widmet<br />

wdr 3 drei spezifische Beiträge<br />

– begonnen im Januar, fortgesetzt<br />

am 5. und 7. Februar. Am<br />

05. 02. steht ab 00:05 eine ganze<br />

Der Gewürzhändler Lothar<br />

Du<strong>de</strong> ist mit seinem<br />

Auto tödlich verunglückt.<br />

Aber warum<br />

fuhr er in seiner brandneuen<br />

Limousine auf<br />

schnurgera<strong>de</strong>r Straße<br />

gegen einen Baum? Die<br />

Autopsie för<strong>de</strong>rt einen<br />

erstaunlichen Befund<br />

zutage: Du<strong>de</strong> hatte eine<br />

Überdosis Safran intus.<br />

Die aromatischen Stempelfä<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r gleichnamigen<br />

Krokusart sind<br />

bekanntlich teurer als<br />

Gold. Aber dass das<br />

Gewürz in hohen Dosen<br />

halluzinogen wirkt und<br />

sogar tödlich sein kann,<br />

wussten die Saarlouiser<br />

Kommissare Kathrin<br />

Krämer und Michel Paquet<br />

noch nicht. War<br />

Am 8. Februar jährt sich zum 30. Mal<br />

<strong>de</strong>r To<strong>de</strong>stag von Kurt E<strong>de</strong>lhagen.<br />

In drei Beiträgen spürt wdr 3 <strong>de</strong>r<br />

unvergessenen Jazz-Legen<strong>de</strong> nach.<br />

Jazznacht unter <strong>de</strong>m Kürzel „Mr.<br />

K. E.“. E<strong>de</strong>lhagens Lebenswerk<br />

und Leistung spürt Jazzkenner<br />

Thomas Mau nach, assistiert<br />

von Götz Alsmann und Karsten<br />

Mützelfeldt, die jeweils eine persönliche<br />

Hommage auf <strong>de</strong>n Big-<br />

Band-Chef einbringen. Natürlich<br />

bil<strong>de</strong>n Konzert-Aufnahmen das<br />

Rückgrat <strong>de</strong>r Rückschau. Aber<br />

auch Kurt E<strong>de</strong>lhagens spannen<strong>de</strong><br />

Vita (von 1920-1982) wird<br />

wie<strong>de</strong>rbelebt und von Zeitzeugen<br />

kommentiert: Die ersten Auftritte<br />

<strong>de</strong>s Klarinettisten und Pianisten<br />

in einem Herner Soldatenclub<br />

mit eigener Combo (1945). Seine<br />

Gastspiele beim afn in Frankfurt<br />

am Main (1948). Seine Big-<br />

Band-Zeit beim südwestfunk<br />

in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>r eigenen Sen<strong>de</strong>reihe<br />

„Jazztime Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n“<br />

(ab 1952). Dann kommt<br />

schon, fünf Jahre später,<br />

<strong>de</strong>r exemplarische Wechsel<br />

zum wdr, wo Mr. Jazz es am<br />

längsten aushält.<br />

Zwischen Jazz und Rock<br />

Es ist wie<strong>de</strong>rum Thomas Mau, <strong>de</strong>r<br />

am 7. Februar eine ganze Stun<strong>de</strong><br />

„Das Orchester Kurt E<strong>de</strong>lhagen“<br />

jazzen lässt. Im Teil 2 seiner Retrospektive<br />

greift er auf Aufnahmen<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1973 zurück.<br />

Damals versuchte Mr. K. E. eine<br />

Brücke zwischen Jazz und Rock<br />

zu schlagen, griff dabei gerne auf<br />

Gitarristen-Solisten zurück – eher<br />

unüblich im Bigband-Jazz.<br />

Die Redaktion für alle drei Sendungen<br />

besorgte einmal mehr wdr-<br />

Jazz-„Guru“ Bernd Hoffmann. ück<br />

Der ard Radio Tatort: Der lachen<strong>de</strong> Tod<br />

Im Radio Tatort <strong>de</strong>s sr sprechen Marie-Lou Sellem die Rolle <strong>de</strong>r<br />

Hauptkommissarin Kathrin Krämer und Andreas Jung die <strong>de</strong>s Hauptkommissars<br />

Michel Paquet. (Foto: sr/Dietze)<br />

es Selbstmord? O<strong>de</strong>r<br />

war es Mord?<br />

Die Ermittlungen führen<br />

Krämer und Paquet<br />

zu einem Frauen-<br />

Kochklub. Wie heißt<br />

es so schön im Saarland:<br />

„Hauptsache<br />

gudd gess“ (Hauptsache,<br />

gut gegessen).<br />

Der lachen<strong>de</strong> Tod.<br />

Von Ma<strong>de</strong>leine Giese,<br />

Regie: Stefan Dutt,<br />

Produktion: sr 18.2.,<br />

10:05 (Wdh. 23:05),<br />

wdr 5.<br />

Alle Radio Tatorte sind<br />

nach <strong>de</strong>r Ausstrahlung<br />

vier Wochen lang kostenfrei<br />

nachzuhören<br />

o<strong>de</strong>r herunter zula<strong>de</strong>n<br />

unter: www.<br />

RadioTatort.ard.<strong>de</strong><br />

CSh<br />

Kabarett aus <strong>de</strong>m<br />

Bonner „Pantheon“<br />

Hochpolitisches Kabarett, bitterböse<br />

Geschichten und großartigen<br />

Chorgesang bietet das diesjährige<br />

wdr-Kabarettfest aus <strong>de</strong>m Bonner<br />

„Pantheon“. Zum 80. Mal fin<strong>de</strong>t es<br />

am 30. Januar auf <strong>de</strong>r Bonner Kleinkunstbühne<br />

statt. Zum ersten Mal<br />

mo<strong>de</strong>riert es Tobias Mann, <strong>de</strong>r in<br />

Kabarett und Comedy zu Hause<br />

ist. Seine Gäste sind <strong>de</strong>r wortgewaltige<br />

Kölner Politik-Kabarettist<br />

Wilfried Schmickler, <strong>de</strong>r bayrische<br />

<strong>Neu</strong>-Kabarett-Star und bester<br />

Franz-Josef-Strauß-Parodist Helmut<br />

Schleich. Außer<strong>de</strong>m aus Österreich:<br />

Alfred Dorfer, <strong>de</strong>r gemein und<br />

schwarzhumorig die Schwächen<br />

seiner <strong>de</strong>utschen Nachbarn auf<strong>de</strong>ckt.<br />

Es singen: die wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Vokalisten von Maybebop. EB<br />

Tobias Mann (Bild) übernahm das<br />

Staffelholz von Jürgen Becker.<br />

(Foto: wdr/Gran<strong>de</strong>)<br />

Unterhaltung am Wochenen<strong>de</strong><br />

80. wdr-Kabarettfest in Bonn, aufgezeichnet<br />

am 30. Januar im Bonner<br />

Pantheon-Theater (Redaktion Anja<br />

Iven), 04. 02, 16:05 – 17:55 (WH.:<br />

05.02., 00:05 – 01:55) jeweils wdr 5<br />

Je<strong>de</strong>s halbe Jahr neu:<br />

Der Hörspielkatalog<br />

<strong>de</strong>s wdr<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr 100 neue Hörspiele. Das<br />

bietet die Hörspieldramaturgie <strong>de</strong>s<br />

wdr. Eine <strong>de</strong>taillierte Gesamtübersicht,<br />

in <strong>de</strong>r alle Hörspielproduk-<br />

tionen für das aktuelle Halbjahr<br />

einschließlich <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhörspiels<br />

vorgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

kann je<strong>de</strong>/r HörerIn bestellen, und<br />

zwar entwe<strong>de</strong>r unter<br />

aboservice@wdr-radiobroschuere.<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r per Post an:<br />

schaffrath medien, wdr-Aboservice,<br />

Postfach 1452, 47608 Gel<strong>de</strong>rn.<br />

Das Jahresabo (zwei Ausgaben)<br />

kostet 5 Euro.<br />

Wer will, kann das hun<strong>de</strong>rt Seiten<br />

umfassen<strong>de</strong> Heft auch als PDF herunterla<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>r Internetseite http://<br />

www.wdr.<strong>de</strong>/unternehmen/service/<br />

infomaterial/radio_fs.jsp EB


Foto: rbb<br />

RADIO-TIPPS<br />

<strong>Neu</strong>es aus<br />

„Waldhagen“?<br />

Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Apartheid in <strong>de</strong>n<br />

1990ern, <strong>de</strong>r Aufstand <strong>de</strong>r Kronstädter<br />

Matrosen 1921 o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Mord am Kölner Erzbischof Engelbert<br />

vor 800 Jahren – Klaus Woller<br />

präsentiert alte Hörspiele aus <strong>de</strong>m<br />

Schulfunk inklusive <strong>de</strong>r Kultreihe<br />

„<strong>Neu</strong>es aus Waldhagen“.<br />

Zwischen Waldhagen und Weltall –<br />

Schätze aus <strong>de</strong>m Schulfunk-Archiv.<br />

Mit Klaus Woller, Redaktion: Florian<br />

Quecke. 3.2., 21:05, wdr 5.<br />

Manfred Krug<br />

1live Klubbing: Wie ein Mo<strong>de</strong>rator, ein DJ und ein Buch <strong>de</strong>n perfekten Radio-Abend garantieren<br />

Aus Liebe zur Literatur<br />

Geboren 1937 in Duisburg, sie<strong>de</strong>lte<br />

er als Zwölfjähriger mit seinem Vater<br />

in die DDR über. Aus <strong>de</strong>r Schauspielschule<br />

wur<strong>de</strong> er vorzeitig<br />

wegen „disziplinarischer Schwierigkeiten“<br />

entlassen. Trotz<strong>de</strong>m<br />

wur<strong>de</strong> er einer <strong>de</strong>r etabliertesten<br />

Schauspieler sowie Chanson- und<br />

Jazzsänger <strong>de</strong>r DDR. Nach seiner<br />

Zum 75. Geburtstag von Manfred Krug<br />

(Bild) am 8. Februar spielt Katia Franke<br />

Musik und Lie<strong>de</strong>r aus seiner DDR-Zeit.<br />

Übersiedlung in <strong>de</strong>n Westen setzte<br />

er seine Karriere fort – u. a. als singen<strong>de</strong>r<br />

Tatort-Kommissar Stoever.<br />

Die Flimmerkiste spielt zu seinem<br />

75. Geburtstag Musik und Lie<strong>de</strong>r<br />

auch aus seiner DDR-Zeit.<br />

Schwerpunkt: 75. Geburtstag von<br />

Manfred Krug. Mit Katia Franke,<br />

Redaktion: Jochen Robertz. 5.2.,<br />

17:25, wdr 4.<br />

Aufstieg und Fall <strong>de</strong>r<br />

Kölner Privatbank<br />

Sal. Oppenheim<br />

Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt war sie Geldgeber<br />

beim Aufbau <strong>de</strong>r Versicherungsbranche;<br />

in <strong>de</strong>r Nazi-Zeit an<br />

<strong>de</strong>r militärischen Aufrüstung beteiligt;<br />

in <strong>de</strong>n 2000er Jahren eine<br />

<strong>de</strong>r ersten Adressen für die Privatisierung<br />

von Unternehmen: die Oppenheim-Bank.<br />

Riskante Geschäfte<br />

brachten sie an <strong>de</strong>n Rand einer Pleite.<br />

Die Deutsche Bank übernahm<br />

die einst stolze Privatbank.<br />

Abgesang auf eine Bank – Aufstieg<br />

und Fall <strong>de</strong>r Kölner Privatbank Sal.<br />

Oppenheim. Von Matthias Holland-<br />

Letz, Redaktion: Marita Knipper.<br />

13.2., 20:05, wdr 5.<br />

Foto: wdr/dpa/Zucchi<br />

Jan Costin Wagner<br />

<strong>de</strong>r mehrfach ausgezeichnete<br />

Roman- und Krimiautor, war bei<br />

1live-Klubbing mit seinem Roman<br />

„Im Winter <strong>de</strong>s Löwen“.<br />

Freitagabend, 23:00. Die beste Zeit zum Ausgehen, Tanzen, und die<br />

stressige Woche einfach vergessen. Doch es gibt auch eine große Anzahl<br />

von Menschen, die um diese Zeit das Radio einschaltet. Statt lauter,<br />

eintöniger Clubmusik laufen dann auf 1live grooviger HipHop, Dancemusic<br />

und Indiesounds. Das ist die Zeit fürs Klubbing.<br />

Klubbing“auf 1live ist „eine<br />

<strong>de</strong>r geselligsten, großartigsten<br />

und verdienstvollsten<br />

Sendungen im gesamten Rundfunk.“<br />

So beschrieb die FAZ vor kurzem die<br />

erfolgreiche Kombination aus Lesung<br />

und DJ-Sets. Mo<strong>de</strong>riert wird<br />

das Ganze seit mittlerweile elf Jahren<br />

von DJ Larse und Mike Litt.<br />

Das Konzept <strong>de</strong>r Sendung ist<br />

simpel, aber sehr erfolgreich: Vor<br />

Publikum stellen Autoren ihre Bücher<br />

vor, zitieren Passagen daraus<br />

und stellen sich <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>s<br />

Mo<strong>de</strong>rators. In <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

gaben sich hier im 1live-Salon<br />

schon zahlreiche und durchaus<br />

prominente Autoren die Klinke<br />

in die Hand, darunter Charlotte<br />

Roche, Helge Schnei<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Sven<br />

Regener. Auch Newcomern wie<br />

Tino Hanekamp o<strong>de</strong>r Astrid Rosenfeld<br />

diente die Sendung als i<strong>de</strong>ale<br />

Plattform, auf <strong>de</strong>r sie ihre literarischen<br />

Werke vorstellen konnten.<br />

Am ersten Freitag im September<br />

2000 ging „Klubbing“ auf Sendung.<br />

Die I<strong>de</strong>e, eine Lesung in eine Radio-<br />

sendung mit Elektromusik und<br />

DAS ARD-RADIOFEATURE IM FEBRUAR<br />

Abstellgleis für alle<br />

Stuttgart ist eine Sackgasse <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Verkehrspolitik. Anhand<br />

bahninterner Unterlagen<br />

rekonstruiert Wilm Hüffer <strong>de</strong>n<br />

Schacher um das schwäbische<br />

Großprojekt „Stuttgart 21“ als Beispiel<br />

für unkoordinierte Verkehrspolitik<br />

und regionale Egoismen.<br />

Für Projekte wie <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s<br />

Schienennetzes für <strong>de</strong>n Gütertransport,<br />

<strong>de</strong>r immer noch hauptsächlich<br />

die Autobahnen nutzt, ist kein Geld<br />

übrig. „Stuttgart 21“ verschlingt<br />

<strong>de</strong>n Großteil aller Mittel bis 2020.<br />

Hüffer zeigt, dass die am Baupro-<br />

Talkrun<strong>de</strong> zu verwan<strong>de</strong>ln, galt damals<br />

als außergewöhnlich. Doch<br />

<strong>de</strong>r Erfolg dankt es <strong>de</strong>n Machern:<br />

Im September 2011 durfte das Team<br />

<strong>de</strong>n Medienpreis <strong>de</strong>r „Stiftung Lesen“<br />

entgegennehmen.<br />

Mittlerweile wur<strong>de</strong> über 500 Mal<br />

in <strong>de</strong>n 1live Salon gela<strong>de</strong>n. Da<br />

Foto: wdr/Fußwinkel<br />

Foto: wdr/Kohr<br />

Charlotte Roche<br />

Die Bestseller-Autorin las beim<br />

Klubbing aus „Feuchtgebiete“.<br />

Die 1live-<br />

Klubbing-<br />

Mo<strong>de</strong>ratoren<br />

Mike Litt<br />

(l.) und DJ<br />

Larse<br />

fällt es schwer ein Highlight zu<br />

nennen, <strong>de</strong>nn „es gibt etliche Autoren,<br />

die bei uns zum ersten Mal<br />

vor einem größeren Publikum<br />

aufgetreten sind und mittlerweile<br />

zum Stammpersonal im Feuilleton<br />

gehören“, sagt Litt. Aber auch die<br />

alten Hasen sind gern gesehen –<br />

meist Gäste, die immer wie<strong>de</strong>r mit<br />

ihrem neuen Buch vorbeikommen.<br />

Die Buchauswahl trifft Marion<br />

Quandt, die Redakteurin <strong>de</strong>r<br />

Sendung. Dabei kommt es auf die<br />

richtige Mischung aus bereits er-<br />

Tim Staffel<br />

las aus seinem Roman<br />

„Rauhfaser“.<br />

Foto: wdr<br />

fahrenen Stars <strong>de</strong>r Literaturszene<br />

sowie vollkommenen <strong>Neu</strong>lingen<br />

auf <strong>de</strong>m literarischen Parkett an.<br />

Was ist aber das Beson<strong>de</strong>re an<br />

„Klubbing“? Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r die Sendung<br />

schon mal gehört hat, hat das Gefühl,<br />

bei etwas ganz Beson<strong>de</strong>rem<br />

dabei zu sein, meint Mike Litt und<br />

beschreibt das so:<br />

„Radio hören und ein Buch lesen,<br />

das sind bei<strong>de</strong>s sehr intime Angelegenheiten.<br />

Zwischen Hörer bzw. Leser<br />

und Radioprogramm bzw. Buch<br />

entsteht immer ein sehr direkter<br />

Kontakt, bei <strong>de</strong>m die Vorstellungskraft<br />

herausgefor<strong>de</strong>rt und in Bewegung<br />

gesetzt wird.“ Das mache die<br />

Faszination von „Klubbing“ aus.<br />

Die Liebe zum Buch und zur Musik<br />

teilen die bei<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>ratoren mit<br />

vielen Literaturliebhabern, Leseratten,<br />

Schulklassen. Und manchmal<br />

ist <strong>de</strong>r ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Publikumsgast<br />

das erste Mal bei einer Lesung<br />

und wun<strong>de</strong>rt sich über <strong>de</strong>n Spaß,<br />

<strong>de</strong>n er hatte, und merkt: Bücher<br />

sind gar nicht langweilig. Im Gegenteil:<br />

sie garantieren einen perfekten<br />

Freitagabend. ICE<br />

jekt beteiligten Personen steigen<strong>de</strong><br />

Kosten vertuscht o<strong>de</strong>r Leistungsschwächen<br />

schön gerechnet haben.<br />

Das ard radiofeature im Februar interessiert<br />

sich weniger für das Phänomen<br />

<strong>de</strong>r „schwäbischen Wutbürger“<br />

als für die Fehlplanungen und<br />

infrastrukturellen Versäumnisse<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bahn. CSh<br />

Abstellgleis für alle. Von Wilm Hüffer,<br />

Redaktion: Walter Filz, Produktion:<br />

swr 2012. 26.2., 11:05 (Wdh.<br />

27.2., 20:05), wdr 5. Ab 26.02., 20<br />

Uhr als PDF zum Nachhören und als<br />

Podcast verfügbar unter: http://<br />

web.ard.<strong>de</strong>/radio/radiofeature<br />

RADIO-TIPPS<br />

Alexan<strong>de</strong>r Kluge<br />

RADIO<br />

Als <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Film sich 1962 mit<br />

<strong>de</strong>m Oberhausener Manifest neu<br />

erfand, gehörte Alexan<strong>de</strong>r Kluge zu<br />

<strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Köpfen. Der promovierte<br />

Rechtsanwalt, als Volontär<br />

bei Fritz Lang zum Film gekommen,<br />

verlieh <strong>de</strong>r kreativen Avantgar<strong>de</strong> intellektuelles<br />

Gewicht. In „Abschied<br />

von gestern“ o<strong>de</strong>r „Die Artisten in<br />

<strong>de</strong>r Zirkuskuppel: ratlos“ verband<br />

er formale Experimente mit sozial-<br />

und kunstkritischer Stellungnahme.<br />

Für „Deutschland im Herbst“ von<br />

1978 brachte er diverse Regisseure<br />

für eine Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />

<strong>de</strong>r RAF zusammen.<br />

Zum 80. Geburtstag von Alexan<strong>de</strong>r<br />

Kluge widmet <strong>de</strong>r wdr Hörfunk ihm<br />

zwei Sendungen:<br />

Foto: wdr/Imago<br />

Der Schriftsteller Alexan<strong>de</strong>r Kluge<br />

Wer sich Mühe gibt, hat Glück gehabt.<br />

Der Schriftsteller Alexan<strong>de</strong>r<br />

Kluge. Von Katharina Teichgräber,<br />

Redaktion: Imke Wallefeld. 12.2.,<br />

15:05, wdr 3.<br />

Denken mit Bil<strong>de</strong>rn – Alexan<strong>de</strong>r Kluge<br />

wird 80. Von Christian Seebaum,<br />

Redaktion: Markus Brügge. 14.2.,<br />

12:05 (Wdh. 21:05), wdr 5.<br />

Live aus <strong>de</strong>r MET<br />

Die Live-Übertragungen aus <strong>de</strong>r<br />

MET, <strong>de</strong>r New Yorker Metropolitan<br />

Opera, setzt wdr 3 auch in dieser<br />

Saison fort. Auf <strong>de</strong>n Programmzetteln<br />

<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Monate stehen<br />

vier prominent besetzte Werke,<br />

die wdr 3 noch bis April jeweils<br />

samstags ab 19:00 sen<strong>de</strong>t.<br />

Am 4. Februar brilliert die Star-<br />

Sopranistin Anna Netrebko mit<br />

Donizettis atemberauben<strong>de</strong>r Wahnsinnsszene<br />

in <strong>de</strong>r neu inszenierten<br />

MET-Produktion „Anna Bolena“ unter<br />

<strong>de</strong>r Leitung von Marco Armiliato.<br />

Angela Mea<strong>de</strong> steht am 25. Februar<br />

in Verdis frühem Meisterwerk „Ernani“<br />

als Elvira auf <strong>de</strong>r Bühne.<br />

Eine <strong>Neu</strong>produktion von Mozarts<br />

„Don Giovanni“ gibt es am 10. März.<br />

Unter <strong>de</strong>r Leitung von Andrew Davis<br />

können die Radiohörer eine All-Star-<br />

Besetzung erleben – u. a. mit Gerald<br />

Finley in <strong>de</strong>r Titelpartie, John Relyea<br />

als Leporello und Marina Rebeka als<br />

Donna Anna.<br />

Die letzte Live-Übertragung in diesem<br />

Jahr bringt am 7. April Jules<br />

Massenets tragische Oper „Manon“<br />

– u. a. mit Anna Netrebko.<br />

Die Redaktion im wdr hat Christoph<br />

Held. EB/hu<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 11


INFO<br />

Ein neues Büro für <strong>de</strong>n Reisekorrespon<strong>de</strong>nten – direkt am nie<strong>de</strong>rländischen Regierungssitz<br />

Unser Mann in Den Haag<br />

Die neue wdr-Adresse<br />

in Den Haag:<br />

Laan Copes van<br />

Cattenburch 44<br />

(Fotos: wdr/Görgen)<br />

Kleine Kunstgalerien, noble<br />

Geschäfte und repräsentative<br />

Anwaltskanzleien<br />

prägen die Nachbarschaft <strong>de</strong>s<br />

neuen wdr-Hörfunkstudios in<br />

Den Haag. Mitten im <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Indischen Viertel <strong>de</strong>r<br />

Resi<strong>de</strong>nzstadt hat <strong>de</strong>r wdr-Reisekorrespon<strong>de</strong>nt<br />

Ludger Kazmierczak,<br />

auch Leiter <strong>de</strong>s wdr-Büros<br />

in Kleve, gera<strong>de</strong> sein neues Büro<br />

bezogen. Hinter <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

schmucken Neo-Renaissance-<br />

Hauses in <strong>de</strong>r „Laan Copes van<br />

Cattenburch“ verbergen sich nicht<br />

nur zwei großzügige Arbeits- und<br />

Produktionsräume, son<strong>de</strong>rn zugleich<br />

eine kleine Wohnung mit<br />

gemütlichem Garten.<br />

„Die Zeiten teurer und beengter<br />

Hotelaufenthalte sind damit vorbei“,<br />

freut sich Kazmierczak über<br />

die neue Adresse, die sein Vorgänger<br />

Wim Dohrenbusch ausfindig<br />

gemacht hatte. „Unser ehemaliger<br />

Bürokomplex am Stadtrand von<br />

Scheveningen drohte zu verwahr-<br />

2012 geht <strong>de</strong>r „Deutsche Kamerapreis“– aus<br />

<strong>de</strong>r Kino- und TV-Szene nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken<br />

– in seine 22. Run<strong>de</strong>.<br />

Die Preis-Verleihung wird am 16. Juni wie<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Köln-Ehrenfel<strong>de</strong>r Vulkanhalle stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Anfang <strong>de</strong>s Jahres ist <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />

2012 in die Startlöcher gegangen: Das<br />

Kuratorium (Vorsitz: Andreas Füser/Stadt<br />

Köln) hat die Weichen für <strong>de</strong>n Showdown<br />

gestellt. Preiswürdige Filme können noch<br />

bis zum 29. Februar eingereicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Anfang März fällt die interne Entscheidung<br />

über <strong>de</strong>n jährlich vergebenen Ehrenpreis.<br />

In welche Kategorien die eingereichten Arbeiten<br />

gehören etc.<br />

prüfen Mediengestalter<br />

<strong>de</strong>s wdr.<br />

<strong>Neu</strong> ist in diesem Jahr<br />

<strong>de</strong>r Internet-Preis kamera3030.<br />

Damit will<br />

das Kuratorium innovative<br />

Kameraarbeit<br />

für einen Vi<strong>de</strong>oclip<br />

o<strong>de</strong>r Kurzfilm zwischen<br />

30 Sekun<strong>de</strong>n<br />

12 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

„Ein tolles Nest!“ So hatte Ludger Kazmierczak das neue wdr-Hörfunkstudio<br />

in Den Haag bezeichnet, das ihm sein Vorgänger Wim Dohrenbusch<br />

mit Hilfe vieler wdr-KollegInnen hat bauen und einrichten lassen. Anfang<br />

Januar hat es <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s wdr-Büros in Kleve bezogen.<br />

losen. Der Umzug war dringend<br />

notwendig“, sagt <strong>de</strong>r 42-Jährige,<br />

<strong>de</strong>r künftig zwischen seinen Arbeitsplätzen<br />

in Kleve und Den<br />

Ludger Kazmierczak und Techniker Egbert Strotmann setzen<br />

einen Radiobeitrag nach Köln ab.<br />

<strong>Neu</strong>er Wettbewerb: „kamera3030“<br />

und 3 Minuten Länge auszeichnen. „Mit diesem<br />

Wettbewerb wollen wir junge Talente<br />

auf ihrem kreativen Weg unterstützen“, sagt<br />

Walter Demonte, Leiter „Kamera und Ton“<br />

beim wdr. Er ist Mitglied im Kuratorium und<br />

ergänzt: „Wir freuen uns auf ungewöhnliche<br />

Perspektiven, emotionale Bil<strong>de</strong>r und überraschen<strong>de</strong><br />

Schnitte.“<br />

Das letzte, entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Urteil fällen dann<br />

die Kamerapreis-Jurys, drei an <strong>de</strong>r Zahl. Sie<br />

haben sich ebenfalls im Januar konstituiert<br />

und wer<strong>de</strong>n ihre spannen<strong>de</strong>n Sitzungen mit<br />

<strong>de</strong>n Königsvoten zwischen 23. April und<br />

27. April absolvieren – harte Arbeit, die<br />

<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn da<br />

bevorsteht, aber in<br />

<strong>de</strong>r Regel mehr Spaß<br />

als Frust beschert.<br />

Das Kuratorium tagt<br />

ebenfalls im April,<br />

um die För<strong>de</strong>rpreise<br />

festzulegen und die<br />

Laudatoren für die<br />

Juni-Preisgala auszuwählen.<br />

ück<br />

Haag hin und her pen<strong>de</strong>ln wird.<br />

Das Jugoslawientribunal, das früher<br />

nur einen Steinwurf entfernt<br />

lag, ist jetzt zwar etwas weiter weg,<br />

dafür sind das Stadtzentrum, das<br />

Regierungsviertel und <strong>de</strong>r Königliche<br />

Palast Noor<strong>de</strong>in<strong>de</strong> fußläufig<br />

zu erreichen. „Die Lage ist hervor-<br />

Reise-Korrespon<strong>de</strong>nt Ludger Kazmierczak vor <strong>de</strong>m<br />

Internationalen Gerichtshof in Den Haag.<br />

Am 9. Februar wird in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadt die 62. Berlinale<br />

eröffnet. Jury-Präsi<strong>de</strong>nt ist <strong>de</strong>r<br />

britische Regisseur Mike Leigh<br />

(„Another Year“).<br />

Deutscher Beitrag im prestigeträchtigen<br />

Wettbewerb<br />

ist Hans-Christian Schmids<br />

neuer Spielfilm „Was bleibt“,<br />

geför<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Filmstiftung<br />

NRW, entstan<strong>de</strong>n in Koproduktion<br />

mit wdr, swr und<br />

arte. Schmid inszenierte ein<br />

aufwühlen<strong>de</strong>s Familiendrama,<br />

in <strong>de</strong>m u. a. Corinna Harfouch,<br />

Lars Eidinger und Ernst<br />

Stötzner die Hauptrollen spielen.<br />

Ins Forum wur<strong>de</strong> Dominik Grafs neuer Dokumentarfilm<br />

„Lawinen <strong>de</strong>r Erinnerung“ – eine<br />

Hommage an <strong>de</strong>n Regisseur Oliver Storz<br />

(1929 – 2011) eingela<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r wdr<br />

ebenfalls Koproduzent war. Storz gehört zu<br />

<strong>de</strong>n erfolgreichsten Drehbuch-Autoren <strong>de</strong>r<br />

Republik, hat aber auch eigene Kino-, TV-<br />

und Serien-Filme inszeniert, darunter die<br />

ragend“, schwärmt Kazmierczak,<br />

<strong>de</strong>r nach zweieinhalb Jahren als<br />

ard-Korrespon<strong>de</strong>nt in Warschau<br />

auf seinen alten wdr-Posten zurückgekehrt<br />

ist. „In <strong>de</strong>n neuen<br />

Räumlichkeiten ist es endlich auch<br />

mal möglich Gäste zu empfangen.<br />

Jetzt fehlen nur noch ein paar Bil<strong>de</strong>r<br />

an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n, aber selbst die<br />

hat Wim schon bestellt“, bedankt<br />

er sich bei seinem Kollegen für<br />

die gute Vorbereitung. Während<br />

für an<strong>de</strong>re Sen<strong>de</strong>r die Korrespon<strong>de</strong>nten<br />

in Brüssel die Berichterstattung<br />

aus <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />

übernehmen, leistet sich <strong>de</strong>r wdr<br />

ein eigenes Büro in Den Haag – „zu<br />

Recht“, wie Kazmierczak fin<strong>de</strong>t:<br />

„Als direkte Nachbarn haben die<br />

Menschen in NRW ein ganz beson<strong>de</strong>res<br />

Verhältnis zu Holland. Viele<br />

kennen das Land und interessieren<br />

sich daher für die politischen und<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

nebenan. Der Standort Den Haag<br />

wird an Be<strong>de</strong>utung gewinnen.“ EB<br />

Der wdr auf <strong>de</strong>r „Berlinale 2012“<br />

Anke Engelke schnuppert wie-<br />

<strong>de</strong>r Filmluft für das ard-Morgenmagazin.<br />

(Foto: wdr/Gran<strong>de</strong>)<br />

bekannte Raumpatrouille und das<br />

finale Kriegsdrama „Drei Tage im<br />

April“, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Zuschauer mit<br />

<strong>de</strong>n Abgrün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Dritten Reichs<br />

konfrontiert wird.<br />

Als ständige wdr-Beobachterin<br />

<strong>de</strong>s Filmgeschehens wird Anke Engelke<br />

an die Spree reisen. Im ard-<br />

Morgenmagazin wird sie zusammen<br />

mit <strong>de</strong>r Filmkritikerin Ingrid<br />

Bartsch und Kameramann Günther<br />

Schüller täglich vom 13. bis 17. Februar<br />

„Berlinale“-News ausplau<strong>de</strong>rn:<br />

„Ich sehe für das Publikum<br />

täglich so viele Filme wie möglich,<br />

stelle die wirklich wichtigen Fragen<br />

bei <strong>de</strong>n Pressekonferenzen und fange für das<br />

MoMa das Leuchten ein, das ich nur von <strong>de</strong>r<br />

Berlinale kenne.“ Sehr zuschauerfreundlich<br />

bereitet auch einsfestival in <strong>de</strong>r Sendung<br />

Einsweiter die Berlinale auf. Täglich zwischen<br />

12. und 19. Februar mel<strong>de</strong>t sich Mo<strong>de</strong>rator und<br />

Reporter Arndt Breitfeld – pünktlich 20:01 – mit<br />

einem Berlinale-Tagebuch aus <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Film-Hauptstadt. ück


Der wdr bil<strong>de</strong>t seit kurzem spezielle „Ressortvolontäre“<br />

aus – eine von ihnen ist Annika Schlemmer. Was sie im wdr<br />

erfährt und warum <strong>de</strong>r wdr diese Ausbildung anbietet,<br />

schil<strong>de</strong>rt Torsten Fischer, Redakteur bei Programm<strong>de</strong>sign<br />

und Multimedia.<br />

Multimedia-Ausbildung im wdr<br />

<strong>Neu</strong>e Berufschancen<br />

A<br />

nnika Schlemmer hat nicht<br />

in einer Lokalredaktion angefangen,<br />

son<strong>de</strong>rn Kin<strong>de</strong>rgeschichten<br />

geschrieben. Da war<br />

sie 16 Jahre alt. Sie hat nicht Journalistik<br />

studiert, son<strong>de</strong>rn erst mal<br />

ein Semester Biologie. Heute hat<br />

sie ein Diplom in „Medienplanung,<br />

Entwicklung und Beratung“. Nicht<br />

gera<strong>de</strong> ein klassischer Weg zum Redaktionsvolontariat<br />

im wdr.<br />

Aber nicht nur gute Lebensläufe<br />

sind heutzutage bunter als früher.<br />

„Wir leben in einer diversifizierten<br />

Medienwelt“ – so fasst<br />

Rainer Assion, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Ausund<br />

Fortbildungsredaktion, diese<br />

Entwicklung zusammen. Früher<br />

waren es in <strong>de</strong>r Regel die klassischen<br />

Programmvolontäre, die<br />

nach abgeschlossenem Studium<br />

und in Gruppen zu Redakteuren<br />

ausgebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Heute gibt es<br />

neben <strong>de</strong>n Generalisten aber auch<br />

so genannte „Ressortvolontäre“,<br />

zum Beispiel in <strong>de</strong>r Fernsehfilmo<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r 1live-Musikredaktion.<br />

Eine Radiosendung,<br />

die die<br />

ganze Nation eher<br />

als Fernsehsendung kennt, feierte<br />

ihren 60. Geburtstag: <strong>de</strong>r Internationale<br />

Frühschoppen. Und wdr-Hörfunkdirektor<br />

Wolfgang Schmitz gratulierte<br />

in Richtung Bonn, dass diese<br />

Sendung „Vorbild<br />

für die Entwicklung<br />

politischer<br />

Talk-Sendungen“<br />

war. Dass <strong>de</strong>r<br />

Gruß nach Bonn<br />

ging, hat seinen<br />

Grund: Denn <strong>de</strong>r<br />

Judith Schulte-Loh<br />

Frühschoppen<br />

mo<strong>de</strong>rierte die<br />

hat seit 1988 ein<br />

Jubiläumssendung<br />

neues Zuhause<br />

am 8. Januar.<br />

beim ard-zdf-<br />

Dokusen<strong>de</strong>r phoenix.<br />

Begonnen hatte <strong>de</strong>r Frühschoppen<br />

mit meist sechs Journalisten aus fünf<br />

Län<strong>de</strong>rn im Radio am 6. Januar 1952<br />

auf <strong>de</strong>r „Welle <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong>“ (HörZu), im<br />

Foto: wdr/Kianmehr<br />

„Die Anfor<strong>de</strong>rungen sind in einigen<br />

Bereichen sehr speziell gewor<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Assion.<br />

Annika Schlemmers Geschichte<br />

beginnt in <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />

Programm<strong>de</strong>sign und Multimedia.<br />

Als sich die Abteilung in <strong>de</strong>r Fernsehdirektion<br />

2009 bil<strong>de</strong>te, machte<br />

sich bald ein Bedarf an maßgeschnei<strong>de</strong>rten<br />

Kräften bemerkbar.<br />

„Der wdr sen<strong>de</strong>t 25 Minuten Trailer<br />

pro Tag. Hun<strong>de</strong>rte, tausen<strong>de</strong><br />

Webseiten <strong>de</strong>r Fernsehredaktionen<br />

stehen im Netz, und einsfestival<br />

ist ein 24-Stun<strong>de</strong>n-Vollprogramm“,<br />

beschreibt die Programmgruppenleiterin<br />

Karin Sarholz die Welt<br />

ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

„Wir brauchen Nachwuchs,<br />

<strong>de</strong>r genau das in <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />

seines Berufslebens stellt.“<br />

Annika Schlemmer erinnert sich an<br />

das Auswahlverfahren: Sie musste<br />

eine Ausgabe <strong>de</strong>r Magazinsendung<br />

Einsweiter analysieren, verschie<strong>de</strong>ne<br />

Mediatheken bewerten sowie<br />

Trailer und so genannte „Station<br />

IDs“ begutachten. „Dadurch wur<strong>de</strong><br />

mir klar vor Augen geführt, worum<br />

es geht und ob ich <strong>de</strong>n Job wirklich<br />

wollte.“<br />

Karin Sarholz und ihre Redaktionsleiter<br />

haben sich dann für sie<br />

entschie<strong>de</strong>n. „Meine Erfahrungen<br />

mit Webinhalten, Grafik und<br />

Markenführung haben mir dabei<br />

sicher geholfen“, <strong>de</strong>nkt Annika<br />

Schlemmer im Rückblick und ist<br />

froh über ihre Ausbildungsstelle,<br />

die sie im Sommer vergangenen<br />

Jahres angetreten hat. Sie fühlt<br />

sich gut aufgenommen: „Im wdr<br />

scheint es üblich zu sein, dass immer<br />

auch lernen<strong>de</strong> Menschen in<br />

<strong>de</strong>n Redaktionen sind. Das ist gut<br />

für je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r lernt.“<br />

Ihr Ausbildungsplan sieht zunächst<br />

viermonatige Phasen in <strong>de</strong>n Redaktionen<br />

ihrer Abteilung vor, danach<br />

geht es auf weitere Stationen im<br />

ganzen wdr. Der ebenso wichtige<br />

Seminarplan ist auf die persönlichen<br />

Voraussetzungen und Ziele<br />

abgestimmt.<br />

Zwar legt <strong>de</strong>r wdr schon immer<br />

Wert darauf, als wichtiges Medienunternehmen<br />

auch über Bedarf<br />

auszubil<strong>de</strong>n, aber Karin Sarholz<br />

betont die Zukunftsperspektive<br />

dieses Ressortvolontariats: „Die<br />

Be<strong>de</strong>utung von Internet, Design,<br />

Promotion und Markenführung<br />

wird auf je<strong>de</strong>n Fall wachsen, und<br />

wir haben hier <strong>de</strong>n Ort, an <strong>de</strong>m wir<br />

das alles vernetzen können.“<br />

Ob als angestellte Redakteurin<br />

o<strong>de</strong>r programmprägen<strong>de</strong> freie<br />

Mitarbeiterin – Annika Schlemmer<br />

blickt optimistisch in die<br />

Zukunft. Derzeit kann man sie in<br />

<strong>de</strong>r Redaktion einsfestival erreichen.<br />

Torsten Fischer<br />

Der Tipp:<br />

Das nächste Volontariat im Bereich<br />

Programm<strong>de</strong>sign und Multimedia<br />

startet am 1. Januar 2013. Bewerbungen<br />

sind bis En<strong>de</strong> Mai 2012<br />

möglich.<br />

Mehr Informationen über wdr-<br />

Volontariate: www.wdr.<strong>de</strong>/unternehmen/karriere/volontariate<br />

ANALOGES FERNSEHEN<br />

Am 30. April en<strong>de</strong>t<br />

die analoge Satelliten-Ausstrahlung<br />

INFO<br />

Die analoge Ausstrahlung von<br />

Rundfunksignalen über Satellit<br />

wird in knapp drei Monaten, am<br />

30. April 2012, been<strong>de</strong>t. Wenn<br />

Zuschauer über Satellit fernsehen<br />

und noch einen analogen<br />

Empfänger betreiben, müssen<br />

sie bis En<strong>de</strong> April zum digitalen<br />

Empfang wechseln.<br />

Der Aufwand ist gering, sagen<br />

die Experten: Man benötigt in<br />

<strong>de</strong>r Regel zwei neue Komponenten:<br />

einen digitalen Receiver<br />

– eine so genannte Set-Top-Box-<br />

und eventuell einen Universal-<br />

LNB (Low Noise Block Converter).<br />

Wie man vom analogen auf <strong>de</strong>n<br />

digitalen Fernsehempfang umsteigen<br />

muss, erklärt eine Internet-Seite<br />

<strong>de</strong>r ard (www.arddigital.<strong>de</strong>)<br />

Schritt für Schritt in<br />

fünf kurzen und leicht verständlichen<br />

Service-Spots.<br />

Alle Informationen zum Umstieg<br />

auf digitalen Empfang und zu<br />

<strong>de</strong>n vielfältigen Vorteilen <strong>de</strong>s<br />

digitalen Fernsehens kann man<br />

sich auf diesen Seiten ausdrucken;<br />

dazu steht eime PDF-Datei<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

Wenn man unsicher ist, ob man<br />

noch analog o<strong>de</strong>r schon digital<br />

fernsieht, hilft <strong>de</strong>r Analog-Digital-Check<br />

per Internet o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Vi<strong>de</strong>otext im Ersten und im wdr<br />

Fernsehen auf Seite 198.<br />

Der Tipp:<br />

Alles zum künftigen Satelliten-<br />

Empfang auf: http://www.arddigital.<strong>de</strong>/Empfang-Technik/<br />

Analog-Digital-Umstieg-Satellit/<br />

Service-Spots/Fuenf-Schritte<br />

Der Frühschoppen: „60 Jahre Vorbild politischer Talkshows“<br />

damals völlig neuen UKW-Programm.<br />

Gastgeber war bis 1987 immer Werner<br />

Höfer. Über ihn sagt Schmitz: „Er hatte<br />

das richtige Gespür für das, was die<br />

Menschen nach <strong>de</strong>m Krieg hören und<br />

sehen wollten.“<br />

Höfers Radio-Sendung wur<strong>de</strong> ein<br />

gutes Jahr später, am 30. August 1953,<br />

vom Fernsehen<br />

ü b e r n o m m e n<br />

und entwickelte<br />

Foto: wdr/Sachs<br />

Michael Hirz hat die<br />

Mo<strong>de</strong>ration <strong>de</strong>s<br />

Frühschoppens<br />

übernommen.<br />

sich zu einer<br />

<strong>de</strong>r populärsten<br />

Sendungen im<br />

Ersten. Seinen<br />

letzten, <strong>de</strong>n 1874.<br />

Frühschoppen,<br />

mo<strong>de</strong>rierte Höfer<br />

am 20. Dezember<br />

1987. Da war <strong>de</strong>r<br />

Polit-Talker selbst zum Politikum gewor<strong>de</strong>n,<br />

wegen eines Artikels in einer<br />

Nazi-Postille 1943, <strong>de</strong>ssen Urheberschaft<br />

er schon viele Jahre vorher immer<br />

wie<strong>de</strong>r bestritten hatte. Unter sei-<br />

nem Namen war die Hinrichtung eines<br />

jungen Musikers in <strong>de</strong>m Blatt verteidigt<br />

wor<strong>de</strong>n. Der wdr-Rundfunkrat<br />

legte Höfer schließlich nahe, dass er<br />

„vor <strong>de</strong>m März 1988 die Leitung <strong>de</strong>s Internationalen<br />

Frühschoppens abgibt“.<br />

Innerhalb von vier Arbeitstagen entwickelten<br />

damals Chefredakteur Rolf<br />

Schmidt-Holtz und sein Stellvertreter<br />

Werner Filmer mit <strong>de</strong>m Presseclub<br />

die Nachfolgesendung, die <strong>de</strong>r<br />

Annika Mareli Schlemmer ist<br />

Volontärin in <strong>de</strong>r Abteilung<br />

Programm<strong>de</strong>sign und Multimedia.<br />

(Foto: wdr/Dahmen)<br />

wdr-Hörfunk übernahm. Den ersten<br />

bei<strong>de</strong>n Gastgebern <strong>de</strong>s Presseclubs,<br />

Rolf Schmidt-Holtz und <strong>de</strong>r damalige<br />

Hörfunk-Chefredakteur Dieter Thoma,<br />

folgten im Laufe <strong>de</strong>r Zeit u. a.<br />

Fritz Pleitgen und Monika Piel.<br />

Der Name und die I<strong>de</strong>e „Frühschoppen“<br />

haben bei phoenix und wdr 5<br />

überlebt: Wann immer das Erste<br />

keinen Presseclub ausstrahlt, gibt<br />

es statt<strong>de</strong>ssen einen Frühschoppen<br />

– wie am 8. Januar. Nach 60 Jahren<br />

war es die 1940. Ausgabe; sie erzielte<br />

mit einem Marktanteil von 4,0 Prozent<br />

eine Rekordqoute. Gastgeberin<br />

war Judith Schulte-Loh (u. a. wdr 5<br />

Morgenecho); sie vertrat phoenix-<br />

Programmgeschäftsführer Michael<br />

Hirz, <strong>de</strong>r für dieses Jahr die Mo<strong>de</strong>ration<br />

von Tina Hassel übernommen<br />

hat (Redaktion: Jürgen Bremer und<br />

Ines Arland). Sm/hu<br />

Werner Höfer – <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r und langjährige Gastgeber <strong>de</strong>s Internationalen Frühschoppens; ein Foto aus <strong>de</strong>n 60er Jahren<br />

mit (v. l.) H. A. von Heintze, Hassan Suliak, Jan Wintraecken, Werner Höfer, Alain Clement und Richard C. Hottelet. (Foto: wdr)<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 13


PERSONEN & PROGRAMME<br />

40 JAHRE STUDIO WUPPERTAL<br />

Mit Johannes Rau und<br />

Klaus von Bismarck fing<br />

<strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>betrieb an<br />

Mitten in Nordrhein-Westfalen steht<br />

seit 40 Jahren ein wdr-Studio. Heute<br />

befin<strong>de</strong>t sich das neue wdr-Studio<br />

Wuppertal mittendrin gleich in doppelter<br />

Hinsicht. Zum einen verläuft<br />

quer durch die Stadt die unsichtbare<br />

Grenze zwischen <strong>de</strong>m Rheinland<br />

und Westfalen. Zum an<strong>de</strong>rn liegt<br />

<strong>de</strong>r neue Standort auch im Herzen<br />

Elberfelds an <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-<br />

Straße.<br />

Diese Straße bietet <strong>de</strong>n Wuppertalern<br />

je<strong>de</strong> Menge alteingesessenen<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l und noch mehr Restaurants,<br />

Bistros und Cafés. Viele<br />

kleine Unternehmen – oft aus <strong>de</strong>m<br />

kreativen Bereich – haben von hier<br />

aus nicht nur <strong>de</strong>n Werbemarkt in<br />

NRW, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>utschlandweit und<br />

international im Blick. Der Stadtteil<br />

ist auch bei „Zugezogenen“ in: Man<br />

wohnt und arbeitet im Luisenviertel<br />

o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st ganz in <strong>de</strong>r Nähe.<br />

Auch das neue Studio, im Juni 2010<br />

von <strong>de</strong>n Mitarbeitern bezogen, hat<br />

viel von <strong>de</strong>r Atmosphäre <strong>de</strong>s Viertels<br />

in sich aufgenommen. Mitte<br />

<strong>de</strong>r 50er Jahre erbaut, war es die<br />

längste Zeit Möbelkaufhaus, und<br />

zwar das erste am Platze. Architekt<br />

Max Wenner muss vorausgesehen<br />

haben, dass sein Haus einmal<br />

eine an<strong>de</strong>re Bestimmung haben<br />

wür<strong>de</strong>. So entstand in <strong>de</strong>n Jahren<br />

2009 und 2010 durch behutsame<br />

Die Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>s alten „Pasche-<br />

Hauses“, hinter <strong>de</strong>r die MitarbeiterInnen<br />

<strong>de</strong>s Wuppertaler wdr-Studios<br />

seit 2010 arbeiten. (Foto: wdr)<br />

Umbauarbeiten ein mo<strong>de</strong>rnes<br />

Bürogebäu<strong>de</strong>, das nichts von seinem<br />

ursprünglichen Charme verloren<br />

hat. Besucher, die noch das alte<br />

„Pasche-Haus“ kannten und sich<br />

zu einer <strong>de</strong>r regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Führungen einfin<strong>de</strong>n, sind<br />

je<strong>de</strong>smal erstaunt über die hellen<br />

und einla<strong>de</strong>nd wirken<strong>de</strong>n Räume,<br />

in <strong>de</strong>nen jetzt Programm gemacht<br />

wird.<br />

Die fast wohnlich wirken<strong>de</strong>n zwei<br />

Etagen bieten allerdings die neueste<br />

Technik. Mit <strong>de</strong>m Umzug hatte<br />

auch das Fernsehen auf digitale<br />

Technik umgestellt. Die „Lokalzeit<br />

Bergisches Land“ sen<strong>de</strong>t seit Juni<br />

2010 bandlos. Im Erdgeschoss, wo<br />

auch das Fernsehstudio und die Regie<br />

untergebracht sind, dringt ein<br />

mächtiges Rauschen aus <strong>de</strong>m ZGR,<br />

<strong>de</strong>m zentralen Geräteraum. Hier<br />

blinken grüne und rote Leuchtdio<strong>de</strong>n,<br />

surren Geräteventilatoren und<br />

rauscht die Klimaanlage. Digitale<br />

Technik ist hitzeanfällig und muss<br />

14 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Der Groß-<br />

meister<br />

<strong>de</strong>s Doku-<br />

Dramas<br />

Heinrich Breloer spricht am 16. Februar ab 14:15 im wdr Fernsehen über seine Verfilmung <strong>de</strong>s legendären Familienromans<br />

„Bud<strong>de</strong>nbrooks“ von Thomas Mannn. (Foto: wdr/DOKfilm)<br />

Den Begriff Dokudrama<br />

liebt er<br />

nicht. Aber dass<br />

er mit dieser Form <strong>de</strong>r<br />

Filmerzählung i<strong>de</strong>ntifiziert<br />

wird, kann Heinrich<br />

Breloer nicht verhin<strong>de</strong>rn.<br />

So ist er – mangels ebenbürtiger<br />

Konkurrenz – zu<br />

einer Art Markenzeichen<br />

gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn kein an<strong>de</strong>rer<br />

<strong>de</strong>utscher Filmemacher<br />

hat sich so oft, so<br />

kreativ und so lei<strong>de</strong>nschaftlich<br />

diesem Genre anvertraut: <strong>de</strong>m<br />

offenen Erzählen, bei <strong>de</strong>m Realität<br />

und Fiktion, dokumentarische<br />

und inszenierte Wirklichkeit ein<br />

homogenes Ganzes bil<strong>de</strong>n.<br />

Das Verblüffen<strong>de</strong> an diesem artifiziellen<br />

Kunststück – Breloer konnte<br />

sich zeitlebens über alle Schublä<strong>de</strong>n,<br />

Schranken und Grenzen <strong>de</strong>s<br />

Fernsehens hinwegsetzen. Er hat<br />

große Autoren verortet (Heinrich<br />

und Thomas Mann), umstrittene<br />

Politiker aus mystischem Nebel<br />

befreit (Willy Brandt, Albert Speer,<br />

Herbert Wehner), gesellschaftliche<br />

Skandale transparent gemacht (die<br />

Barschel-Tragödie, die Coop-Affäre,<br />

die Schleyer-Entführung) und<br />

sogar seinen eigenen gymnasialen<br />

Bildungsroman exemplarisch aufgearbeitet<br />

(„Eine geschlossene Gesellschaft“,<br />

1987).<br />

Wer diese Leistung zum 70. <strong>de</strong>s<br />

immer noch umtriebigen Filmemachers,<br />

Regisseurs und Drehbuch-Autors<br />

vielleicht am nachhaltigsten<br />

würdigt – das ist die<br />

sorgsamer gekühlt wer<strong>de</strong>n als Milch,<br />

damit sie nicht „umkippt“.<br />

Mit <strong>de</strong>r Umstellung arbeiten Hörfunk<br />

und Fernsehen noch enger zusammen,<br />

wur<strong>de</strong>n Produktionsräume<br />

technisch so miteinan<strong>de</strong>r vernetzt,<br />

dass von fast je<strong>de</strong>m Arbeitsplatz aus<br />

auf Audio- und Vi<strong>de</strong>odateien zugegriffen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Von diesen technischen Möglichkeiten<br />

konnten die Pioniere <strong>de</strong>s Rundfunks<br />

im Bergischen Land nur träumen.<br />

Als <strong>de</strong>r damalige wdr-Intendant<br />

Klaus von Bismarck gemeinsam mit<br />

Am 17. Februar wird Heinrich Breloer,<br />

vielfach ausgezeichneter Filme-<br />

macher <strong>de</strong>s wdr, 70 Jahre alt. Sein<br />

bisheriges Lebenswerk – darunter<br />

Höhepunkte wie „Die Manns“ und<br />

die „Bud<strong>de</strong>nbrooks“ – wird<br />

entsprechend gefeiert.<br />

Deutsche Kinemathek zu Berlin.<br />

Sie richtet für Heinrich Breloer<br />

(HB) – pünktlich zu seinem 70.<br />

Geburtstag – ihre erste Internet-<br />

Ausstellung ein. Man wird dort<br />

alle Filme von HB beschrieben<br />

fin<strong>de</strong>n; man wird seine Vita und<br />

seine Arbeitsweise nachvollziehen<br />

können; man wird vor allem sein<br />

Gesamtwerk in Augenschein nehmen<br />

können. Peter Paul Kubitz,<br />

Direktor Fernsehen <strong>de</strong>r Kinemathek<br />

und Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deals, kommentiert:<br />

„Wir wollen mit diesem<br />

öffentlichen Archiv im Internet,<br />

zu <strong>de</strong>m je<strong>de</strong>rmann Zugang hat,<br />

Breloers Einmaligkeit würdigen.<br />

Es wird natürlich in Zukunft auch<br />

an<strong>de</strong>ren Größen <strong>de</strong>s filmischen<br />

Erzählens ein Forum bieten.“<br />

Selbstre<strong>de</strong>nd hat <strong>de</strong>r wdr, sozusagen<br />

Heimatsen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s in Gelsenkirchen<br />

geborenen, in Marl (!) aufgewachsenen<br />

und seit vielen Jahren<br />

in Köln leben<strong>de</strong>n Regisseurs, das<br />

Berlin-Projekt mitgetragen und<br />

sein Archiv für das Film-und-Fernseh-Museum<br />

durchlässig gemacht.<br />

<strong>de</strong>m damals einzigen Redakteur Hajo<br />

Jahn und seiner „rechten Hand“, Ingeborg<br />

Rüsberg, am 23. Februar 1972<br />

Unterstützungsmittel flossen<br />

reichlich seitens <strong>de</strong>r<br />

NRW-Filmstiftung.<br />

Außer<strong>de</strong>m wird sich<br />

<strong>de</strong>r wdr auf seine Weise<br />

in das HB-Jubiläum<br />

einklinken: Er zeigt die<br />

Breloer-Werke „Wehner –<br />

Die unerzählte Geschichte:<br />

Hotel Lux“ (14.2., 23:10,<br />

wdr Fernsehen) und <strong>de</strong>n<br />

Dreiteiler „Speer und Er“<br />

im Ersten (17., 24.2. und<br />

2.3., jeweils 23:30). Und am Geburtstag,<br />

17. Februar, läuft im wdr<br />

Fernsehen ab 14:15 Inga Wolframs<br />

Breloer-Porträt „Gedanken auf<br />

glitzern<strong>de</strong>n Flügeln“ (Redaktion:<br />

Sabine Rollberg). Diese Hommage<br />

zeichnet die wichtigsten Stationen<br />

seines Lebensweges nach und<br />

führt vor, wie es HB gelang, „ganze<br />

Generationen neu an Zeitgeschichte<br />

heranzuführen“.<br />

Auch das Radio verbeugt sich<br />

vor <strong>de</strong>m Bild-Dokumentaristen,<br />

in<strong>de</strong>m es Breloer am 17. Februar,<br />

12:05, in wdr 5 zu einem Scala-Gespräch<br />

einlädt. Den „Meister <strong>de</strong>s<br />

suchen<strong>de</strong>n Blicks“ interpretiert<br />

Christian Geuenich (Redaktion:<br />

Sefa Inci Suvak).<br />

Hat <strong>de</strong>r 70-Jährige noch einen<br />

großen Traum? „Natürlich“, erwi<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>r manische Macher, „aber<br />

man soll seine Träume nicht zu<br />

Markte tragen.“ Doch eins scheint<br />

sicher: HB wird sich einer weiteren<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt-Figur <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Literatur an die Fersen heften.<br />

Reiner Brückner<br />

Vor 40 Jahren, am 23. Februar<br />

1972: Feierliche Eröffnung<br />

<strong>de</strong>s Wuppertaler wdr-Büros<br />

durch <strong>de</strong>n damaligen wdr-Intendanten<br />

Klaus von Bismarck<br />

(M.); dabei <strong>de</strong>r spätere Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

Johannes Rau sowie<br />

<strong>de</strong>r „Grün<strong>de</strong>r“ <strong>de</strong>s Studios und<br />

<strong>de</strong>ssen langjähriger Leiter, Hajo<br />

Jahn“. (Foto: wdr)<br />

das wdr-Büro in Wuppertal in Betrieb<br />

nahm, ahnten wohl viele, dass aus<br />

diesem Engagement in <strong>de</strong>r Region<br />

BUCH-TIPP<br />

Endlich Mitwisser:<br />

Kluge Antworten auf<br />

kluge Fragen<br />

Was verbraucht mehr Wasser – die<br />

Spülmaschine o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Abwasch<br />

per Hand? Warum empfin<strong>de</strong>t man<br />

<strong>de</strong>n Hinweg immer länger als <strong>de</strong>n<br />

Rückweg? Welche Gemeinsamkeiten<br />

haben Bratwürste und<br />

Atomkraftwerke? Und warum haben<br />

Männer eigentlich Brustwarzen?<br />

Die 1live-Hörerinnen und<br />

-Hörer stellen je<strong>de</strong>n Tag spannen<strong>de</strong><br />

und kuriose Fragen. 1live-<br />

Mo<strong>de</strong>rator Michael Dietz hat diese<br />

Fragen gesammelt und Professor<br />

Holger Wormer gebeten, sie zu<br />

beantworten. Holger Wormer ist<br />

Dozent für Wissenschaftsjournalismus<br />

am Institut für Journalistik<br />

in Dortmund.<br />

Herausgekommen ist nun ein Buch<br />

„Endlich Mitwisser“. Michael Dietz<br />

und Holger Wormer stellen darin<br />

101 kluge Fragen und bieten vor<br />

allem kluge Antworten. Ob es die<br />

„allerbesten Fragen“ sind, wie die<br />

Autoren schreiben, die die meisten<br />

Menschen beschäftigen, o<strong>de</strong>r<br />

nicht, ist nicht wichtig. Die Fragen<br />

stammen je<strong>de</strong>nfalls allesamt aus<br />

<strong>de</strong>r Alltagswelt <strong>de</strong>r 1live-Hörer.<br />

Und Holger Wormers Antworten<br />

verblüffen. Warum platzen Bratwürste<br />

fast immer in Längsrichtung<br />

auf? Warum fühlt sich Metall<br />

kühl an, und warum klebt <strong>de</strong>r<br />

Superkleber überall, nur nicht in<br />

<strong>de</strong>r Tube? Die Themenvielfalt <strong>de</strong>r<br />

Fragen ist groß: Vom menschlichen<br />

Körper geht es zu <strong>de</strong>n Tieren. Es<br />

geht um Sex, Liebe und Gefühle<br />

ebenso wie um Himmel und Er<strong>de</strong>.<br />

Die Fragen haben alle eines gemeinsam:<br />

Es gibt Antworten auf<br />

sie, die logisch und verständlich<br />

sind und dabei helfen, die Welt<br />

besser zu verstehen. TZ<br />

Holger Wormer, Michael Dietz:<br />

„Endlich Mitwisser!“. Köln (Kiepenheuer<br />

& Witsch, 8,95 Euro)<br />

2011, ISBN: 978-3-462-04305-1<br />

noch viel mehr wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Das<br />

Radio- und Fernsehpublikum musste<br />

nicht erst davon überzeugt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass eigene Sendungen aus <strong>de</strong>m<br />

Bergischen Land für die Region von<br />

Anfang an ein großer Gewinn waren.<br />

Der Erfolg <strong>de</strong>r regionalen Hörfunkberichterstattung,<br />

seit <strong>de</strong>m 9. Januar<br />

2012 wie<strong>de</strong>r mit eigenen kurzen<br />

Sendungen auf wdr 2, und die große<br />

Akzeptanz <strong>de</strong>r Lokalzeit bestätigen<br />

allen Machern, auch heute mit ihren<br />

Programmen mittendrin und damit<br />

goldrichtig zu liegen. EB


Tauschaktion für<br />

einen guten Zweck<br />

In daheim&unterwegs (montags bis freitags,<br />

16:15 bis 18:00 im wdr Fernsehen) geht die<br />

wohltätige Tauschaktion von Jens Eberl und<br />

Martin Wilger in die fünfte Run<strong>de</strong>. Seit <strong>de</strong>m 9.<br />

Januar sind die bei<strong>de</strong>n wdr-Report er wie<strong>de</strong>r<br />

unterwegs. Ihr Prinzip: Sie bieten wie<strong>de</strong>r eine<br />

daheim&unterwegs-Tasse zum Tauschen gegen<br />

einen Gegenstand an, <strong>de</strong>ssen Wert über<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Tasse liegt – und so weiter – vier<br />

Wochen lang. Diesmal treten Jens Eberl und<br />

Martin Wilger gegeneinan<strong>de</strong>r an – im harten<br />

Wettkampf um das bessere Tauschobjekt.<br />

Im vergangenen Jahr wur<strong>de</strong>n mehr als 40 000<br />

Euro für das Kölner Projekt HöVi-Land „ertauscht“,<br />

nach<strong>de</strong>m die bei<strong>de</strong>n Tauscher eine<br />

Motoryacht ergattert hatten. Auch in diesem<br />

Jahr soll das Kin<strong>de</strong>rferienprojekt <strong>de</strong>r Kirchen<br />

im Kölner Südosten unterstützt wer<strong>de</strong>n. uri<br />

Auch in diesem Jahr<br />

schauten Kölner Sternsinger<br />

am Dreikönigstag<br />

beim wdr vorbei, überbrachten<br />

ihre Segenswünsche<br />

und sammelten<br />

Spen<strong>de</strong>n für Kin<strong>de</strong>r<br />

in Nicaragua. Als Caspar,<br />

Melchior und Balthasar<br />

hinterließen sie im 5.<br />

Stock <strong>de</strong>s Vierscheibenhauses<br />

ihr Zeichen<br />

„Christus Mansionem<br />

Benedicat (Christus<br />

segne dieses Haus)“.<br />

Zusammen mit einer<br />

großen Zahl von wdr-<br />

MitarbeiterInnen hatte<br />

die stellver treten<strong>de</strong><br />

Intendantin <strong>de</strong>s wdr,<br />

Eva-Maria Michel, die<br />

Sternsinger dort emp-<br />

fangen. Die Justiziarin konnte <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn eine<br />

Geldspen<strong>de</strong> in Höhe von 150 Euro überreichen,<br />

die Kin<strong>de</strong>rn in Nicaragua zugute kommen wird.<br />

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Sternsinger-<br />

Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion<br />

von Kin<strong>de</strong>rn für Kin<strong>de</strong>r entwickelt. Bislang kamen<br />

Udo Elings „Dinner for one“ – ein weltweiter Web-Renner<br />

„Merkozys Dinner for one‘“, eine Vi<strong>de</strong>o-Satire von<br />

Udo Eling, ausgestrahlt zwischen Weihnachten<br />

und <strong>Neu</strong>jahr im ard-Morgenmagazin, hat ein<br />

weltweites Echo im Internet gefun<strong>de</strong>n. Den gut<br />

dreiminütigen Besuch beim Dinner for one für<br />

Angela Merkel und Butler Nicolas Sarkozy gibt<br />

es inzwischen in einer arabischen, russischen<br />

und türkischen Version. In Frankreich klickten die<br />

Satire auf Europa-Chefin<br />

Angela Merkel und <strong>de</strong>n<br />

Staatspräsi<strong>de</strong>nten rund<br />

120 000 User an. „Insgesamt<br />

wur<strong>de</strong> das Vi<strong>de</strong>o<br />

inzwischen über 2 Mio.<br />

Mal angeschaut“, berichtet<br />

Martin Hövel, <strong>de</strong>r<br />

MoMa-Chef im wdr.<br />

Autor Udo Eling (Foto: privat)<br />

Udo Eling arbeitet seit<br />

fast zwanzig Jahren als freier Autor für <strong>de</strong>n<br />

wdr. Angefangen hatte er als Satiriker bei <strong>de</strong>r<br />

Sendung „Hurra Deutschland“; dort schrieb<br />

er die Texte für die Puppen. Danach war er als<br />

Autor für ZAK tätig. Heute bestückt Eling das<br />

Namen & Preise<br />

Günter Rohrbach (83), Corinna Eich<br />

und Jan F. Kaiser sind beim Bayerischen<br />

Filmpreis „voller Respekt für<br />

ihr Risiko, Geschichte einmal an<strong>de</strong>rs<br />

zu erzählen“ (Jury) mit <strong>de</strong>m mit jeweils<br />

100 000 Euro dotierten Produzentenpreis<br />

geehrt wor<strong>de</strong>n. Ihr Film,<br />

„Hotel Lux“, mit <strong>de</strong>m wdr produziert<br />

(Redaktion Dr. Barbara Buhl) und mit<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Film- und Medienstiftung<br />

NRW entstan<strong>de</strong>n, inszeniert<br />

von Lean<strong>de</strong>r Haussmann, schil<strong>de</strong>rt<br />

die Tragikomödie eines <strong>de</strong>utschen<br />

Emigranten, <strong>de</strong>r ins Moskau Stalins<br />

flieht und dort bald große Schwierigkeiten<br />

bekommt.<br />

Den diesjährigen Ehrenpreis erhielt<br />

Wim Wen<strong>de</strong>rs für sein „Gesamtkunstwerk,<br />

das seinesgleichen sucht“<br />

(Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Horst Seehofer).<br />

In seiner Re<strong>de</strong> dankte Wen<strong>de</strong>rs unter<br />

<strong>de</strong>m Applaus <strong>de</strong>s ganzen Saals<br />

ausdrücklich Günter Rohrbach, <strong>de</strong>r<br />

ihn während seiner Zeit als Chef <strong>de</strong>s<br />

Fernsehspiels im wdr Jahr für Jahr<br />

mit einem Film beauftragt habe.<br />

Der freie wdr-Journalist Michael<br />

Lang wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Georg von<br />

Sie tauschen<br />

wie<strong>de</strong>r für<br />

einen guten<br />

Zweck: Jens<br />

Eberl (l.) und<br />

Martin Wilger.<br />

(Foto: wdr/Jacobi)<br />

ard-Morgenmagazin mit seinem satirischen<br />

„Morgengrauen“. Aber Eling kann auch ernst<br />

sein: In <strong>de</strong>r Sendung markt (wdr Fernsehen) berichtet<br />

er über Wirtschaftsthemen und erhielt<br />

mehr als 690 Millionen Euro Spen<strong>de</strong>n zusammen,<br />

mit <strong>de</strong>nen weltweit Projekte in <strong>de</strong>n Bereichen Bildung,<br />

Gesundheit, <strong>de</strong>r Seelsorge, Ernährung und<br />

Nothilfe geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. In diesem Jahr kommt<br />

das Geld bedürftigen Kin<strong>de</strong>rn in Nicaragua zugute.<br />

TZ<br />

für seinen – wie<strong>de</strong>r nicht ganz so<br />

ernsten – Magazinbeitrag „Einzelschraube“<br />

2010 <strong>de</strong>n renommierten<br />

Ernst-Schnei<strong>de</strong>r-Preis.<br />

Wie Eling berichtet, war es technisch<br />

sehr aufwändig, die Köpfe<br />

von Angela Merkel als Miss Sophie<br />

und Nicolas Sarkozy als Butler<br />

James perfekt auszutauschen<br />

und die Lippenbewegungen zu<br />

simulieren. Ohne seinen „wirklich<br />

genialen Grafik<strong>de</strong>signer<br />

Klaus Wolf“ (Eling) hätte er die<br />

Vi<strong>de</strong>osatire gar nicht realisieren<br />

können. Alles in allem dauerte<br />

die Produktion eine gute Woche.<br />

Eling im Interview mit <strong>de</strong>m<br />

wdr-Intranet: „Übrigens: Wir<br />

sind weltweit die einzigen, die<br />

so etwas in <strong>de</strong>r Qualität machen!“ Stimmenimitatorin<br />

Maria Grund-Scholer hatte die Rolle<br />

von Angela Merkel und Eling die von Nicholas<br />

Sarkozy übernommen. JL<br />

PERSONEN & PROGRAMME<br />

Sternsinger sammelten für Nicaragua <strong>Neu</strong> in Essen<br />

Holtzbrinck Preis für Wirtschaftspublizistik<br />

2011 ausgezeichnet. Lang<br />

erhielt <strong>de</strong>n Preis für zwei TV-Beiträge,<br />

ausgestrahlt im wdr-Fernsehen:<br />

„Cranberry: Einfach umfruchten“<br />

über Aromazusätze in Nahrungsmitteln<br />

(Red.: Klaus Schmidt) und<br />

„Knochen, Klei<strong>de</strong>r, Kreuzessplitter –<br />

Das Geschäft mit <strong>de</strong>n Reliquien“ (Redaktion:<br />

Angelika Wagner). Seine<br />

Beiträge seien „überzeugen<strong>de</strong> Beispiele<br />

wirtschaftsjournalistischer<br />

Arbeiten im Fernsehen“, urteilte<br />

die Jury.<br />

Der Plusminus-Beitrag „Währungsreform“<br />

von Michael Houben (Redaktion:<br />

Klaus Schmidt) erhielt <strong>de</strong>n<br />

Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2011<br />

in <strong>de</strong>r Kategorie Kurzfilm. Die Jury<br />

lobte insbeson<strong>de</strong>re die eindrucksvolle<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Themas; es<br />

sei ihm gelungen, wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge auf verständliche<br />

und unterhaltsame Art und Weise<br />

darzustellen. Der dritte Preis in dieser<br />

Kategorie ging ebenfalls an <strong>de</strong>n wdr<br />

für „neuneinhalb: Dioxinskandal“,<br />

gestaltet von Antia Martines Amor.<br />

In <strong>de</strong>r Kategorie <strong>de</strong>r Langfilme bekam<br />

<strong>de</strong>n 1. Preis Quarks & Co für<br />

Auch in diesem Jahr kamen Sternsinger in <strong>de</strong>n wdr. Empfangen wur<strong>de</strong>n sie im Kölner<br />

Vierscheibenhaus von Eva-Maria Michel (l.), <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>n Intendantin<br />

und Justiziarin <strong>de</strong>s wdr. (Foto: wdr/Fußwinkel)<br />

„Dinner for one“ – mit Angela Merkel als Miss Sophie und Nicolas<br />

Sarkozy als ihren Butler James. (Foto: Eling)<br />

<strong>de</strong>n Beitrag „Die Welt in <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nkrise<br />

– Wer zahlt die Zeche“ und<br />

damit die Autoren Matthias Fuchs,<br />

Uli Grünewald, Stephan Witschas,<br />

Ilka aus <strong>de</strong>r Mark, Marike Anna<br />

Stucke, Martin Rosenberg, Michael<br />

Ringelsiep und Wolfgang Köhler;<br />

die Redaktion hatte Wobbeke Klare.<br />

Und noch ein Preis ging an die Redaktion<br />

von Quarks & Co: Der ergänzen<strong>de</strong><br />

Internet-Auftritt zum Beitrag<br />

„Köln 2100“ (Autor Burkhardt Weiß)<br />

aus <strong>de</strong>r Sendung „Zeitreise durch<br />

2000 Jahre“ (Redakteur Lorenz Beckhardt)<br />

belegte <strong>de</strong>n 2. Platz beim<br />

Medienpreis <strong>de</strong>r ERGO Direktversicherungen.<br />

In <strong>de</strong>r Laudatio hieß es:<br />

„[...] besser kann man Geschichte,<br />

Gegenwart und Zukunft nicht verkaufen.“<br />

Die wdr-Journalisten Gönke Harms<br />

und Detlef Flintz wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

diesjährigen Preis „Kin<strong>de</strong>rrechte in<br />

<strong>de</strong>r einen Welt“ <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rschutzorganisation<br />

Kin<strong>de</strong>rnothilfe ausgezeichnet.<br />

Mit ihrer Reportage<br />

„Kin<strong>de</strong>rschin<strong>de</strong>r“ aus <strong>de</strong>r Reihe ard<br />

exclusiv hatten sie die Arbeitsbedingungen<br />

auf Kaffee-Plantagen in Gua-<br />

temala offengelegt und Kin<strong>de</strong>rarbeit<br />

in großem Umfang nachgewiesen<br />

(Redaktion: Klaus Schmidt).<br />

Pantelleria – schwarze Perle im-<br />

Mittelmeer“ – so hieß ihr Beitrag<br />

in <strong>Neu</strong>gier genügt auf wdr 5. Jetzt<br />

hat die Autorin, Kirsten Hausen, einen<br />

italienischen Journalistenpreis<br />

gewonnen. „Für ihre vorurteilsfreie<br />

Berichterstattung über die Region<br />

Sizilien und damit für ihr Porträt <strong>de</strong>r<br />

Menschen, die auf <strong>de</strong>r Insel Pantelleria<br />

leben, darunter fast 3 000 eingewan<strong>de</strong>rte<br />

Rumänen, die dort einträchtig<br />

mit <strong>de</strong>n Italienern wohnen“<br />

(Red.: Anna Sebastian), wur<strong>de</strong> sie<br />

von <strong>de</strong>r Regionalregierung geehrt.<br />

Zum Hörspiel <strong>de</strong>s Monats Dezember<br />

2011 hat die Jury <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n Künste<br />

die wdr-Produktion „Das verlorene<br />

Paradies“ von Tim Staffel benannt.<br />

Die Dreiecksgeschichte, die von <strong>de</strong>r<br />

Hölle <strong>de</strong>r Einsamkeit erzählt, wur<strong>de</strong><br />

2011 produziert mit Alexandra<br />

Holtsch (Komposition), Jochen Jezussek<br />

(Sound-Design) und wdr-Redakteurin<br />

Martina Müller-Wallraf;<br />

gesen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> sie in wdr 3. CSh<br />

Die wdr-Lokalzeit Ruhr aus <strong>de</strong>m<br />

Studio Essen startete mit einem<br />

neuen Gesicht ins neue Jahr:<br />

Seit <strong>de</strong>m 11. Januar führt Sandra<br />

Schnei<strong>de</strong>rs täglich außer sonntags<br />

im Wechsel mit ihren KollegInnen<br />

Désirée Rösch und Lars<br />

Tottmann durch die fünfminütigen<br />

Nachrichten um 18:00 und<br />

das halbstündige Magazin ab<br />

19:30.<br />

<strong>Neu</strong> beim Fernsehen ist Sandra<br />

Schnei<strong>de</strong>rs nicht: Die 30-Jährige<br />

volontierte bei rtl und arbeitete<br />

bei rtlWest in Köln als Redakteurin.<br />

Vor <strong>de</strong>r Kamera stand sie unter<br />

an<strong>de</strong>rem beim Sport von n-tv und<br />

<strong>de</strong>n Nachrichten von rtl II.<br />

„Ich fin<strong>de</strong> es klasse, für Menschen<br />

zu mo<strong>de</strong>rieren, die einem in <strong>de</strong>r<br />

Mittagspause o<strong>de</strong>r nach Feier-<br />

abend begegnen“, meint die gebürtige<br />

Düsseldorferin. Sie freut<br />

sich beson<strong>de</strong>rs auf die spannen<strong>de</strong>n<br />

Themen aus <strong>de</strong>m Ruhrgebiet.<br />

Denn<br />

hier leben<br />

tolle und bo<strong>de</strong>nständige<br />

Menschen,<br />

so Schnei<strong>de</strong>rs.<br />

Da s<br />

Ruhrgebiet<br />

ist ihr sehr<br />

nah – nicht<br />

zuletzt we-<br />

gen „eines<br />

großen, erfolgreichen<br />

F u ß b a l l -<br />

clubs“.<br />

Sandra Schnei<strong>de</strong>rs<br />

mo<strong>de</strong>riert jetzt die<br />

wdr-Lokalzeit Ruhr<br />

(Foto: wdr/Fehlauer)<br />

Wen sie meint, verrät sie nicht,<br />

aber die Mo<strong>de</strong>ratorin erweist<br />

sich als ortskundig. Sie kennt<br />

das Revier bereits aus ihrer Zeit<br />

beim Privatfernsehen. „Hier gibt<br />

es beeindrucken<strong>de</strong> Orte – und<br />

leckeres Essen“, unterstreicht<br />

Sandra Schnei<strong>de</strong>rs.<br />

Bei <strong>de</strong>r Lokalzeit Ruhr löst sie die<br />

Kollegin Johanna Klum ab, die aus<br />

privaten Grün<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r in ihre<br />

Heimatstadt Berlin zurückgekehrt<br />

ist. EB/uri<br />

wdr print<br />

Herausgegeben von <strong>de</strong>r Abteilung<br />

Presse und Information <strong>de</strong>s west<strong>de</strong>utschen<br />

rundfunks köln. wdr print<br />

erscheint monatlich und kann gegen<br />

eine Abogebühr von 12 Euro jährlich<br />

bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

wdr print im Internet:www.wdr.<strong>de</strong>/unternehmen/service/wdrprint/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

Redaktion: Heinz-Josef Hubert (verantwortlich),<br />

Maja Lendzian; Redaktionsassistenz:<br />

Marita Berens und Susanne<br />

En<strong>de</strong>rs, Haus Forum, Zimmer 102,<br />

50600 Köln.<br />

Telefon: 0221-220 7144/-7107, -7142/-<br />

7143. Fax: 0221-220-7108<br />

E-Mail: wdrprint@wdr.<strong>de</strong>.<br />

Redaktionsbeirat: Klaus Bochenek<br />

(Hörfunk), Jürgen Bremer (phoenix),<br />

Martina Ewringmann (Marketing),<br />

Barbara Hagedorn (Produktion & Technik),<br />

Petra Hengholt (Personalrat), Ulrich<br />

Horstmann (Hörfunk), Markus Gerlach<br />

(Produktion & Technik), Michael Libertus<br />

(Justiziariat), Anthon Sax (Produktion<br />

& Technik), Andrea Sche<strong>de</strong>l (HA<br />

Betriebsmanagement), Kurt Schumacher<br />

(Verwaltung), Christiane Seitz (Personalrat),<br />

Gerhard Skrobicki (Fernsehen/<br />

Lan<strong>de</strong>sprogramme), Dr. Roman Stumpf<br />

(Intendanz), Christiane Veyssiere (Personalrat),<br />

Karin Zahn (Fernsehen).<br />

Layout & Produktion: MedienDesign,<br />

Düsseldorf.<br />

Druck: HENKErollenoffset, Brühl<br />

<strong>Neu</strong>er Service für alle Abonnenten:<br />

aboservice@wdr-print.<strong>de</strong><br />

Redaktionsschluss <strong>de</strong>r Ausgabe Nr. 431:<br />

3. Februar 2012<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · Februar 2012 15


<strong>WDR</strong> IN NRW<br />

Die Festtage <strong>de</strong>s Karnevals<br />

stehen bevor.<br />

Auch im wdr Fernsehen<br />

und wdr Radio<br />

übernehmen die Jecken<br />

das Zepter. wdr print<br />

stellt auf dieser Seite<br />

einige Höhepunkte <strong>de</strong>s<br />

Programms vor.<br />

Wir beginnen unsere Programmtipps<br />

mit einem Film, <strong>de</strong>r ausgestrahlt<br />

wird, wenn <strong>de</strong>r Nubbel<br />

schon verbrannt wur<strong>de</strong>. Am 24. Februar<br />

heißt es im wdr Fernsehen ab 20:15 „Meine<br />

große Liebe ... im Karneval.“<br />

„Meine große Liebe ...“<br />

Karneval ist Ausnahmezustand. Es wird geflirtet,<br />

getanzt, gelacht und getrunken – für<br />

ernsthafte Gefühle ist da selten Platz. Marc<br />

Metzger, bekannt als Blötschkopp, ist sich<br />

sicher: „Ich glaube nicht an die große Liebe<br />

im Karneval.“ Und doch hat es ihn getroffen:<br />

Er hat die Frau seines Lebens mitten im<br />

Karneval gefun<strong>de</strong>n – als er auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

stand, sie im Publikum saß und sich beim<br />

besten Willen nicht amüsieren konnte.<br />

Und Marc Metzger ist nicht <strong>de</strong>r einzige. Helge<br />

lernt auf <strong>de</strong>m Dürener Rosenmontagsball<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1950er-Jahre seine Erika kennen,<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1960er-Jahre treffen sich Renate<br />

und Klaus beim Kölner Polizeiball. Andreas<br />

lernt seinen Dirk sogar im Düsseldorfer<br />

Meine große Liebe im Karneval: Edith und Klaus<br />

Reichwein haben sich Rosenmontag 1967 in einer<br />

Kneipe kennen gelernt. (Foto: wdr/privat)<br />

Straßenkarneval kennen und lieben. Der<br />

Film von Mathias Haentjes erzählt auch<br />

davon, wie die Liebe weiterging, als die<br />

Kostüme schon wie<strong>de</strong>r im Schrank hingen.<br />

Hans Süper ist super<br />

Ganz an<strong>de</strong>re Karnevalsklänge bringt das<br />

wdr Fernsehen am 5.2. ab 20:15 und die Reihe<br />

wdr 3 Jazz an Weiberfastnacht ab 22:00:<br />

Pünktlich zur 5. Jahreszeit entstand mit „Süper<br />

– Musik us dr Kösch“ ein Album mit <strong>de</strong>n<br />

Lieblingsstücken <strong>de</strong>s inzwischen 75-jährigen<br />

Karnevalisten. 30 Stücke wur<strong>de</strong>n dafür mit<br />

Musikern <strong>de</strong>r Bläck Fööss und einer Big-Band-<br />

Formation – auch Wolfgang Nie<strong>de</strong>cken war<br />

dabei – im privaten Studio <strong>de</strong>s Kölner Komponisten<br />

und Produzenten Mike Herting in<br />

Bornheim aufgenommen; darunter „Schuld<br />

war nur <strong>de</strong>r Bossa Nova“, „La Paloma“ o<strong>de</strong>r<br />

„Over the rainbow“. „Süper – Musik us dr<br />

Kösch“ zeigt, dass kölsches Brauchtum ausgezeichnet<br />

zusammengeht mit Jazz, Bossa<br />

Nova o<strong>de</strong>r Pop (Redaktion: Siegmund Grewenig<br />

und Bernd Hoffmann).<br />

16 Februar 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

„Je<strong>de</strong> Jeck is von woan<strong>de</strong>rs“<br />

NEUE IDEEN, NEUE PROGRAMME FÜR DIE TOLLEN TAGE<br />

„Musik us dr Kösch“ (Musik aus <strong>de</strong>r Küche) sind<br />

Musikstücke, die Hans Süper beson<strong>de</strong>rs gerne<br />

hört und singt. (Foto: wdr/Seip)<br />

Politische Frauen und<br />

<strong>de</strong>r Karneval<br />

wdr 5 <strong>Neu</strong>gier genügt erinnert an Weiberfastnacht,<br />

16.2. ab 10:05, an starke Kölner<br />

Frauen, die in mehreren Karnevalslie<strong>de</strong>rn<br />

besungen wer<strong>de</strong>n: Da ist etwa die „Schnüsse<br />

Tring“, eine Hausmagd, die Mitte <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts bei ihrer Anstellung klipp<br />

und klar einen freien Tag in <strong>de</strong>r Woche<br />

einfor<strong>de</strong>rt. O<strong>de</strong>r „Evchen Vogelsang“, die<br />

sich 1897 an die Spitze streiken<strong>de</strong>r Fabrikarbeiterinnen<br />

stellt. In „Linda Lou“, eines <strong>de</strong>s<br />

bekanntesten Lie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bläck Fööss, wird<br />

das Klischee <strong>de</strong>s trinkfesten Thekenstehers<br />

in Gegenteil verkehrt: Nach<strong>de</strong>m ihr Freund<br />

schon schlappgemacht hat, steht Linda Lou<br />

immer noch aufrecht am Tresen. Die Lie<strong>de</strong>r<br />

über die starken Frauen sind in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren etwas in Vergessenheit<br />

geraten (Autor Herbert Hoven; Red.: Gundi<br />

Große).<br />

Links und rechts <strong>de</strong>s Rheins<br />

Autor Herbert Hoven hat für ein wdr 5<br />

Spezial am 18.2. ab 21:00 einmal die Köln-<br />

Düsseldorfer Scharmützel unter die Lupe<br />

genommen: Alaaf gegen Helau, BAP gegen<br />

die Toten Hosen, die Nean<strong>de</strong>rtaler gegen<br />

die Römer. Herbert Hoven zeigt in seinem<br />

Feature, dass die Rivalität zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Rheinmetropolen mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

Foto: wdr/Langer<br />

Die strammen Jungs <strong>de</strong>r Prinzengar<strong>de</strong> Rot-Weiß<br />

verkörpern beste Düsseldorfer Karnevals-Tradition.<br />

Pink-Punk-Pantheon – wie je<strong>de</strong>s Jahr mit <strong>de</strong>n<br />

Sitzungspräsi<strong>de</strong>nten Rainer Pause (l.) und Norbert<br />

Alich (Foto: wdr/Gran<strong>de</strong>)<br />

inszeniert ist. Denn von außen betrachtet<br />

haben Düsseldorfer und Kölner mehr Gemeinsamkeiten<br />

als sie sich selbst eingestehen.<br />

Was die Hörerinnen und Hörer in<br />

<strong>de</strong>r Sendung garantiert nicht hören, sind<br />

Witze <strong>de</strong>s Düsseldorfers über <strong>de</strong>n Kölner<br />

o<strong>de</strong>r süffisante Bemerkungen <strong>de</strong>s Kölners<br />

über das Düsseldorfer Alt (Redaktion: Hans<br />

Jacobshagen).<br />

Karneval ist überall<br />

„Je<strong>de</strong> Jeck is von woan<strong>de</strong>rs“. Unter diesem<br />

Motto präsentiert Funkhaus Europa am<br />

19.2. ab 23:00 die Immisitzung 2012. Zur<br />

„Multikulti-Nummernrevue“ treffen sich<br />

im Kölner Bürgerhaus Stollwerck Karnevalisten<br />

aus aller Welt. Die Immisitzung<br />

setzt nicht nur ein Zeichen <strong>de</strong>r Toleranz,<br />

son<strong>de</strong>rn steht auch für ein einzigartiges<br />

internationales Ensemble: Schauspieler,<br />

Musiker, Tänzer und Puppenspieler aus <strong>de</strong>r<br />

Türkei, Griechenland, Brasilien, Russland,<br />

Ägypten, Mexiko, <strong>de</strong>n USA und Nordrhein-<br />

Westfalen bringen ein Karnevalsprogramm<br />

mit Musik aus aller Welt auf die Bühne (Redaktion:<br />

Yildiz Deniz).<br />

Karneval einmal klassisch<br />

„Op <strong>de</strong> Äd un em Himmel“ – so lautet das<br />

Motto <strong>de</strong>s diesjährigen Karnevalsdienstagsprogramm<br />

am 21.2. ab 20:05 auf wdr 3.<br />

Der Geierabend – Karneval im Ruhrgebiet<br />

(Foto: wdr/Lueger)<br />

Es ist schon eine Tradition, dass dieser<br />

Abend von Burkard Son<strong>de</strong>rmeier gestaltet<br />

wird. Son<strong>de</strong>rmeier, <strong>de</strong>r als Baas durch <strong>de</strong>n<br />

Abend führt, ist literarisch fündig gewor<strong>de</strong>n<br />

bei Heinrich Heine, Comte Horace <strong>de</strong><br />

Viel Castel, Ferrucio Busoni, Victor Hugo,<br />

Christian Morgenstern, Johann Nestroy und<br />

Ferdinand Raimund; musikalische Anleihen<br />

macht er bei Jacques Offenbach, Richard<br />

Wagner, Camille und Franz Schubert, Gaetano<br />

Donizetti, Johannes Brahms, Robert<br />

Schumann, Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart, Karl<br />

Berbuer, Jupp Schmitz und Willi Ostermann<br />

(Redaktion: Bernhard Wallerius).<br />

Kölns närrische Regimenter<br />

Die Fernsehautoren Carl Dietmar und Andreas<br />

Kölmel stellen im wdr Fernsehen<br />

am 10.2., ab 20:15 mit ihrer Dokumentation<br />

„Schunkeln, Wibbeln, Exerzieren“ Kölns<br />

närrische Regimenter vor. Sie gelten als das<br />

Fundament <strong>de</strong>s kölschenGesellschaftskarnevals,<br />

die neun<br />

Korpsgesellschaften,<br />

<strong>de</strong>nen das Festkomitee<br />

Kölner Karneval<br />

<strong>de</strong>n Ehrentitel Traditionskorps<br />

verliehen<br />

hat. „Kölsche Funke<br />

rut-wieß vun 1823“,<br />

kurz die Roten Funken,<br />

sind die älteste<br />

Korpsgesellschaft<br />

<strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s.<br />

Die ersten, die sich<br />

von <strong>de</strong>n Ur-Funken<br />

abspalteten, waren<br />

1870 die Blauen<br />

Funken. Auch die<br />

Prinzen-Gar<strong>de</strong>, die<br />

1906 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>,<br />

ist ein Ableger <strong>de</strong>r<br />

Roten Funken.<br />

Schunkeln, Wibbeln,<br />

Exerzieren: Tanzoffizier<br />

Pascal Solscheid mit<br />

Funkemariechen Martina<br />

Pourrier (Foto: wdr/privat)<br />

In <strong>de</strong>m Dokumentarfilm wird das Funkenjahr,<br />

wie die Probezeit eines Rekruten <strong>de</strong>r<br />

Roten Funken genannt wird, porträtiert:<br />

In dieser Zeit muss sich <strong>de</strong>r Kandidat<br />

bei <strong>de</strong>n regelmäßigen Zusammenkünften<br />

bewähren. Am Schluss<br />

steht dann die feierliche Vereidigung<br />

<strong>de</strong>s Rekruten zum Funk und die erste<br />

Teilnahme am Rosenmontagszug (Redaktion:<br />

Adrian Lehnigk). TZ<br />

Der Tipp:<br />

Und wer das gesamte Karnevalsprogramm<br />

erkun<strong>de</strong>n will, sollte sich bei<br />

wdr.<strong>de</strong> einwählen. Unter http://www.<br />

karneval.wdr.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t man das für<br />

je<strong>de</strong>n Geschmack und für viele Wünsche<br />

randvolle Füllhorn jecker Programme<br />

aus ganz NRW.<br />

Foto: wdr/Sachs

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