Evangelische Ulrichskirchengemeinde BittenfeldAngedacht: Sichwort "Einladende Kirche"Liebe Leserinnen und Leser:Mein Alltagsleben ist oft eine Abfolge vonEreignissen, Tätigkeiten, Terminen …, die inRegelmäßigkeit sich wiederholen: in weiter oderkurzer Folge. Natürlich ist es verschieden, wiediese Abläufe auf mich zurückwirken: Auf vielesfreue ich mich, anderes ist eher lästig – undmanchmal werden auch die schönsten Sachengrau im Überdruss.Eine besondere Freude stellen Einladungendar, die diesen Alltag immer ein wenigaufbrechen: Wie die Aussicht, die sich nacheinem längeren Aufstieg bietet, kann ein solcherAnlass den Weg gehörig erleichtern - sowohl diedavorliegende Weg- (in diesem Fall: Zeit-)Strecke (Stichwort: Vorfreude), als auch die sichanschließende (wenn es wieder einmal gesellig,unterhaltsam und lustig war).Darum sind Einladungen – und es ist egal, obich eingeladen bin oder meinerseits eineEinladung ausspreche – einefast schon notwendigeErgänzung des Alltagslebens:Zum einen so waswie ein Schutzzaun, der denÜberdruss der Routinefernhalten kann; zumanderen befördern solcheAuszeiten auch die Freudean der Rückkehr insGewohnte: Der Alltag sieht danach irgendwiefrischer aus!Unser <strong>Gemeindebrief</strong> hat dieses Mal einenthematischen Schwerpunkt: „EinladendeGemeinde“ – Sie werden diesen roten Faden anverschiedenen Stellen entdecken können – dieKonfis und was sie ausprobieren; die Tätigkeiteiner Mesnerin; das Jahr des Gottesdienstes.Und natürlich auch die Terminübersicht, sowiedas A-Z unserer Gruppen und Kreise.Natürlich weiß ich, dass allein „einladend seinwollen“ nicht gleich „einladend sein“ ist. Aber dieBeobachtung, dass wir in unserer Gemeinde vieleBittenfelder in verantwortlichen Positionen bzw.Funktionen haben, deren Wiege ganz woandersgestanden hat, darf als Zeichen gewertetwerden, dass die Ulrichskirchengemeinde offenwar und ist für neue Gesichter.Von Zeit zu Zeit komme ich selbst dazu,Sonntag morgen einen Gottesdienst zu besuchen(nicht, wie meistens, ihn zu „halten“ bzw. zuleiten). Eine Einladung der besonderen Art: Fürviele Mitglieder unserer Kirchen-gemeinde hätteeine solche keine Priorität – sei es, weil es zufrüh ist; weil die Musik nicht passt oder diePredigt zu lang ausfällt bzw. deren Thema nichtdas trifft, was sie suchen. Ich kenne dieseVorbehalte – und selber geht es mir auchmanchmal so (Und auch das weiß ich: dass auchmeine Mühen nicht immer den Geschmack bzw.- 2 -
<strong>Gemeindebrief</strong> August bis November <strong>2012</strong>die Erwartungen meiner HörerINNEN treffen).Aber eine Erfahrung mache ich mittlerweiledurchgängig in den Gottesdiensten, die ichbesuche: Dass es sich lohnt, das hängt nicht sosehr an der Musik, der Auswahl der Lieder, demPredigttext oder den Gedanken des Predigers/derPredigerin. Dass es sich lohnt, das ist eineErfahrung, die ich regelmäßig mache: Die Stundeam Sonntagmorgen ist für mich eine „Auszeit“,Unterbrechung der alltäglichen Routinen –Einfallstor für die Muße, das ist die Möglichkeit,die Gedanken schweifen zu lassen, der Spur zufolgen, die der Gottesdienst aufzeigt. Einladendfinde ich dieses unser Haupt-Angebot amSonntagmorgen, weil es mich ganz persönlichanspricht, weil ich für mich sein kann – und dieanderen sind nicht weit, sitzen direkt vor oderhinter mir. Und nach dieser Stunde ist auch Zeit,sich auszutauschen: Was die letzten Tage meineAufmerksamkeit in Beschlag genommen hat;worauf oder woran ich mich freue – was in dernächsten Zeit auf mich wartet.„Einladende Gemeinde“ – der Gottesdienst(oder besser: die Gottesdienste) in allerUnterschiedlichkeit (mit Kindern; fürKonfirmandINNen; zu Taufen; mit Abendmahl;mit neuen und alten Liedern) ist der Inbegriffdieses Ziels, das auch wir uns gesetzt haben. Sowollen wir sein – und das weniger, weil wir dasso gut ausstrahlen könnten, sondern weil wireine Botschaft weitersagen, mit der ein ganzanderer auch Sie, liebe Leserin und lieber Lesereinlädt: Gott selbst.Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre dieses<strong>Gemeindebrief</strong>s – Ihr Pfarrer Jochen Maurer- 3 -